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…weil man hier Träume realisieren kann! Helmuth Freiherr von Maltzahn ein Träumer…? Was sagt dazu seine Frau Alla? Schließlich war es der gemeinsame Entschluss der Familie samt beider Töchter, hierher in das Land ihrer Väter zurück zu kehren. »Von wegen Träumer – wir sind doch keine Phantasten!« Wer hier was werden will, der muss das Potential dieses Raumes kapieren! Um die Perlen frei zu legen, muss man allerdings eine Menge Staub und Müll entfernen. Vom Schloss meiner Väter«, berichtet Helmuth von Maltzahn, »standen vor zehn Jahren nur noch die Grundmauern, und jeder hielt uns für verrückt, hier an einen Wiederaufbau zu gehen.« »Aber: keiner baut eine Pyramide alleine! Es war fantastisch, wie alle hier im Dorf mit angepackt haben. Wir wuchsen über die Jahre quasi zu einer großen Familie zusammen. Die Arbeitslosigkeit sank von 50% auf 0! 1994 gab es hier eine Ferien- 6 wohnung, heute sind es fünfzehn im Dorf. Dazu kommen natürlich die Zimmer und Suiten, im Schlosshotel mit Tagungsräumen und Rittersaal – Restaurant und Konzertsaal liegen gegenüber.« Etwa fünfzig Menschen arbeiten für die Familie von Maltzahn. Falsch! Sie arbeiten für sich. Mit dieser Einstellung sind sie glücklich …und erfolgreich. Hier hat die Kultur die Wirtschaft beflügelt und nicht umgekehrt, wie das sonst üblich ist. Denn mit etwa 25 hochkarätigen Konzerten im Jahr ist Ulrichshusen l12 12 zum zentralen Spielort der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern geworden. Das zeichnete sich schon ab, als kein geringerer als Lord Yehudi Menuhin 1994 den Konzertsaal in der Feldsteinscheune einweihte. 50.000 Besucher kommen seitdem jährlich in das 50-Seelendorf Ulrichshusen. Bei allem Tatendrang auch der Bewohner im Gutsdorf: ohne die unkompli- zierte, flexible, ja dynamische Unterstützung der Kreisverwaltung wäre das alles so nicht möglich gewesen. Es ist ein Glück, dass sich die Verantwortlichen in Waren unter den Träumen des Freiherrn von Maltzahn etwas vorstellen konnten! »Reaktivierung des ländlichen Raums« nennen Alla und Helmuth von Maltzahn all diese gemeinsamen Aktivitäten, denen nach Schloss und Konzertscheune noch eine Reithalle, eine Pferdepension und ein Golfplatz folgen sollen. »Unter anderem!« Das Haus von Katrin Winkelmann steht inmitten einer Wiese am Rande des Schlossparks. Vom Schloss oben auf dem Hügel kann man den Blick weit schweifen lassen über das Land, hinunter auf den Varchentiner See. Katrin Winkelmann lebt gern hier. Aus der Landschaft zieht sie die Inspiration für ihre Kleider – die kraftvollen Farben im Sommer und Herbst, die Tristesse im Winter, wenn alles in Ruhe eingehüllt zu sein scheint. Ganz anders als in der Großstadt, wo man sich durch Schneematsch und Lärm wühlen muss. Die Natur war ein Grund für sie hierher zu kommen, als sie 1993 mit ihrem Mann und dem ältesten Sohn nach Varchentin zog. Vorher haben sie fünf Jahre in Argentinien gelebt. Den Gegensatz findet sie nicht komisch. Im Gegenteil, »das Fremde ist immer faszinierend. Hier war alles anders«, sagt sie. Sie ist oft umgezogen in ihrem Leben. Sie weiß, dass sie auf Menschen zugehen muss, wenn sie sich integrieren will. »Das war ganz leicht. Meine Kinder gingen zuerst hier im Dorf in den Kindergarten, jetzt in die Schule, da findet man schnell Kontakt. Die Schulbetreuung ist sehr gut und mit kleinen Klassen auch individuell zugeschnitten.« Der große Sohn geht inzwischen mit einem Stipendium auf das Privatgymnasium in Torgelow, der kleine in die evangelische Grundschule. Auch von der medizinischen Betreuung für ihre Kinder ist sie positiv überrascht. »Die Infrastruktur ist hier sehr gut.« Ihre Kinder waren auch ein Grund, warum sie sich für ein Leben auf dem Land entschieden hat. Sie findet es schön, dass sie ihnen den Blick für die kleinen Dinge in der Natur mitgeben kann. Wenn sie mit ihrem kleinen Sohn regelmäßig die Schwanenfamilie am See besucht, wenn sie mit den Füßen durch das Herbstlaub rascheln und dabei Kastanien in der Sonne glänzen oder wenn sie auf Entdeckertouren losziehen durch die Wälder und über die Wiesen, wo sich die Kraniche im Herbst versammeln. Das liebt sie an diesem Ort, mittendrin in der Natur. Ihre berufliche Existenz als Modedesignerin hat sie sich mit Mut und Improvisationsfreude aufgebaut. Ihre Kundinnen kommen inzwischen aus der ganzen Region zu ihr. »Ich wollte alles machen – Entwurf, Zuschnitt und Realisierung, individuell für jede Kundin passend. Hier kann ich das. Mein Kundenkreis ist groß geworden über die Jahre.« Katrin Winkelmann – Modedesignerin, lebt und arbeitet seit 1993 in Varchentin, einem 300- Seelen-Dorf mit einer romantischen Schlossanlage. Katrin Winkelmann fühlt sich wohl in Varchentin. l »Sonst wäre ich nicht mehr hier«, sagt sie und lacht. Ab und zu mal, wenn es sie in die Großstadt zieht, dann fährt sie nach Berlin – mit dem Brandenburg-Ticket, ganz bequem in 11 11 /2 Stunden zum Bahnhof Zoo. Dann stöbert sie in Stoffläden. Die meisten Stoffe bestellt sie aber im Internet und lässt sie zu sich nach Hause liefern. Wenn sie gefragt wird, wo sie herkommt, erzählt sie, dann lautet ihre Antwort »Mecklenburg-Vorpommern. Das ist zu Hause für mich.« – »Ich bin hier angekommen.« …weil in der Faszination Inspiration liegt. 7
8 Daniela Lüers ist Künstlerin. Er, Holger Lüers Jäger (soweit sein Beruf das zulässt). Das Haus der Nachbarn kann man kaum noch sehen. Die Felder gehen irgendwo in den großen Garten über. Irgendwo sind auch Kind und Katz. Der Bauer hat Daniela gefragt: »Warum malst du denn im Atelier? Geh doch raus ins Freie!« Der Mensch denkt mit – wenn er auch sicher ganz andere Ergebnisse erwartet hätte. Er hat eine Zeit gebraucht. Aber jetzt findet er die Bilder doch »ganz schön«. Als sie von Dresden hierher kamen, um die Entscheidung zu treffen, ob sie dieses Haus mieten wollen, war es November. So ein Tag, wo der Nebel Himmel und Erde zusammen führt. Wo man nur noch nass und grau sieht. Nur der Fantasielose sieht da schwarz. Die Entscheidung fiel spontan: Ja das ist es! - Zugegeben, dazu braucht man schon ein gewisses Etwas. Die beiden haben es. Auslöser für den Umzug war das Angebot 2001 an Holger Lüers, bei »Müritz Milch« l1 1 in Waren, die Werksleitung zu übernehmen. Der Termin fiel zusammen mit dem Umbau des Unternehmens zu einer reinen Käserei. Das Fachgebiet von Holger Lüers. 117 Mitarbeiter, davon zehn Lehrlinge in verschiedenen Berufen – eine große Verantwortung. Die neue Produktionslinie machte die Einstellung neuer Mitarbeiter erforderlich. Holger Lüers ist heute guter Dinge: »Nach einer Aufbauphase haben wir jetzt einen guten, handverlesenen Stamm.« Als Besucher spürt man überall eine auffallend angenehme Atmosphäre. Bescheidenheit, meinen Daniela und Holger Lüers, sollte wieder eine Tugend werden. Wenn wir uns der Welt, die uns Wenn Holger Lüers nach einem harten Arbeitstag nach Hause kommt, ist er in einer anderen Welt. Die Kinder sind ausgeglichen. Es gibt immer viel zu erzählen, insbesondere von den Erlebnissen der Kinder im Kindergarten. (Was man hier eigentlich kaum erwartet: der Kindergarten ist toll!). Auch das ist eine neue Welt: Neue Bilder von Daniela. …weil ich in der Landschaft meine Bilder finde. umgibt, anpassen, werden wir aufblühen – beim Wassersport, beim Reiten, Jagen, Fischen oder einfach nur beim Beobachten. Für Daniela Lüers ist es insbesondere das Malen. Ihre Bilder zeigen die Natur in einer hohen, persönlichen Qualität, die auch dem Betrachter eigene Kreativität abverlangt. Kultur ist in uns. Wir müssen sie leben. Hier ist der Platz dafür! Er hat an vielen Orten gelebt, hat eine Unternehmensgruppe mit 18 Firmen in der ganzen Welt aufgebaut, war immer unterwegs, aber Waren 1 l1 ist eine Konstante in seinem Leben. Hier ist er geboren. Auch nach dem Bau der Mauer – als er längst in Süddeutschland lebte – war er fast jedes Jahr hier, hat seine Eltern besucht und seine Schulkameraden. Die Entscheidung wieder hier zu leben nach der Wende, haben sie nach und nach getroffen, er und seine Frau Renate, bei Besuchen im Ferienhaus in Jabel und in Waren bei alten Freunden und Bekannten. Jedes Mal wurden die Bilder stärker, vermischten sich Erinnerungen mit dem, was sie neu entdeckten. Der ursprünglich lose Gedanke nahm Gestalt an. Hier wollten sie leben. Und so haben sie ihr Haus am Tegernsee verkauft und sich ein neues Domizil an der Müritz gebaut. Vom Wohnzimmer aus hat man einen weiten Blick über den See, kann beobachten wie sich das Licht über dem Wasser verändert, wie die Wellen mal stürmisch mal sanft ans Ufer schlagen. Mit seinem Boot fährt er oft hinaus und in den Warener Hafen, trifft Menschen, beobachtet das Leben und freut sich über den Tatendrang, der überall in Waren zu spüren ist. Wer in der weiten Welt zu Hause war, zieht die Welt mit. Familie Metz bekommt viel Besuch. »Wir wollen zeigen, was uns hergezogen hat, was hier so schön ist und die Reaktionen sind phantastisch. Eine Lebensqualität wie hier, die muss man suchen. Unsere Bekannten und Freunde vom Tegernsee haben uns bestätigt, dass wir einen sehr guten Tausch gemacht haben. Meine leitenden Mitarbeiter, die alle hier waren, haben zu mir gesagt: Du hast Deinen Platz gefunden.« Und für den engagiert er sich mit Hingabe. Waren – das ist für ihn alte Heimat und neuer Gestaltungsraum. …weil wir hier unseren Platz gefunden haben. Gerhard Metz, Unternehmer, Präsident der IST Metz Group ist in Waren zu Hause. 9
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Seite 4 und 5: A ls Landwirt braucht man erst einm
Seite 8 und 9: 10 optimal media production GmbH od
Seite 10 und 11: Harald Kuhnle hatte in Stuttgart ei
Seite 12: …weil nirgendwo sonst die Sonne s

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