Innovative Wege zur Pflege älterer Menschen - Regionalportal ...
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1<br />
<strong>Innovative</strong> <strong>Wege</strong> <strong>zur</strong><br />
<strong>Pflege</strong> <strong>älterer</strong> <strong>Menschen</strong> in der<br />
Mecklenburgischen Seenplatte<br />
gesund! Leben<br />
zukunftsfähig! Wirtschaften<br />
europäisch! Denken
Inhalt<br />
Die demografische Herausforderung einer älter werdenden Gesellschaft 2<br />
<strong>Pflege</strong>bedürftigkeit und <strong>Pflege</strong>:<br />
Eine Frage der Menschlichkeit und eine Kostenfalle 4<br />
Die Herausforderung für die Mecklenburgische Seenplatte 6<br />
Das Zukunftskonzept der Mecklenburgischen Seenplatte 7<br />
Exkurs 12<br />
Das Modellvorhaben „Regionalplanerische Handlungsansätze<br />
<strong>zur</strong> Gewährleistung der öffentlichen Daseinsvorsorge“ 12<br />
Die Modellbetrachtungen der Begleitforschung 13<br />
Ansprechpartner 20
1<br />
Eine Tatsache ist unumstößlich: Wir alle<br />
werden immer älter. Deshalb muss es<br />
eines unserer wichtigsten Ziele sein, die<br />
Bedingungen für ein selbstbestimmtes<br />
Altwerden zu verbessern – im Interesse<br />
unserer älteren Bürgerinnen und Bürger,<br />
aber auch im Interesse unserer sozialen<br />
Gemeinschaft, der Kreise, der Städte<br />
und Gemeinden.<br />
Gerade in ländlichen Regionen sind die<br />
<strong>Menschen</strong> – und vor allem die Älteren<br />
unter uns – eng mit ihrem häuslichen<br />
und nachbarschaftlichen Umfeld ver <br />
wurzelt. Aber dieses Netz wird immer<br />
dünner. Wenn der <strong>Pflege</strong>fall eintritt, sind<br />
viele Familien überfordert. Einer steigenden<br />
Zahl <strong>Pflege</strong>bedürftiger stehen<br />
weniger jüngere <strong>Menschen</strong> gegenüber.<br />
Unterstützungsangebote für <strong>Pflege</strong>bedürftige<br />
oder pflegende Angehörige<br />
fehlen oder sind vielen Bürgerinnen<br />
und Bürgern nicht bekannt. Wohnortnahe<br />
Beratungsangebote oder auch<br />
Angebote für neue Wohnformen im<br />
Alter sind in den ländlichen Gemeinden<br />
kaum vorhanden. Das Ergebnis ist oft<br />
eine Überlastung der Angehörigen oder<br />
ein viel zu früher Weg in die stationäre<br />
<strong>Pflege</strong> mit fatalen finanziellen Konsequenzen<br />
für die privaten und öffentlichen<br />
Haushalte.<br />
Es geht deshalb darum, die Möglichkeiten<br />
häuslicher <strong>Pflege</strong> in Zusammenarbeit<br />
aller Verantwortlichen zu verbessern.<br />
Das ist nicht einfach und erfordert neue<br />
Denkweisen, Offenheit für Zusammen<br />
Vorwort<br />
arbeit und viel – nicht zuletzt ehrenamtliches<br />
– Engagement. Wir müssen<br />
schon heute die Weichen stellen, damit<br />
es sich auch zukünftig in unserer Region<br />
gesund! Leben lässt.<br />
Dank der Teilnahme am bundesweiten<br />
Modellvorhaben „Regionalplanerische<br />
Handlungsansätze <strong>zur</strong> Gewährleistung<br />
der öffentlichen Daseinsvorsorge“<br />
konnten wir in einem intensiven regionalen<br />
Diskussionsprozess innovative<br />
Ansätze für eine qualitativ hochwertige<br />
und bezahlbare pflegerische Versorgung<br />
in der Mecklenburgischen Seenplatte<br />
entwickeln. Mit der vorliegenden Broschüre<br />
möchte der Regionale Planungsverband<br />
Mecklenburgische Seenplatte<br />
diese Handlungsstrategien, die als<br />
Zukunftskonzept „<strong>Innovative</strong> <strong>Wege</strong> <strong>zur</strong><br />
<strong>Pflege</strong> <strong>älterer</strong> <strong>Menschen</strong> in der Mecklenburgischen<br />
Seenplatte“ zusammengefasst<br />
sind, vorstellen.<br />
Wir hoffen, dass sich möglichst viele<br />
engagierte Mitstreiter finden, die diese<br />
Anregungen aufgreifen und dazu<br />
beitragen, die pflegerische Versorgung<br />
in der Mecklenburgischen Seenplatte<br />
zukunftsfähig zu gestalten. Auf Ihre<br />
Unterstützung freuen wir uns!<br />
Dr. Paul Krüger<br />
Vorsitzender<br />
Regionaler Planungsverband<br />
Mecklenburgische Seenplatte<br />
gesund! Leben<br />
zukunftsfähig! Wirtschaften<br />
europäisch! Denken
Die demografische Herausforderung einer<br />
Zwischen den Jahren 2000<br />
und 2020 sinkt der Bevölke-<br />
rungsanteil der unter<br />
15-Jährigen um ca. 40 % …<br />
… gleichzeitig steigt der Anteil<br />
der über 60-Jährigen um 25 %<br />
älter werdenden Gesellschaft<br />
Die Mecklenburgische Seenplatte, zu der<br />
die Landkreise Demmin, Mecklenburg<br />
Strelitz, Müritz und die kreisfreie Stadt<br />
Neubrandenburg gehören, weist eine<br />
für bundesdeutsche Verhältnisse sehr<br />
geringe Bevölkerungs und Sied lungsdichte<br />
auf. Sie ist als ländlichperiphere<br />
Region mit großer Entfernung zu Metropolregionen<br />
in besonderem Maße von<br />
wirtschaftlicher Strukturschwäche und<br />
hoher Arbeitslosigkeit betroffen.<br />
So haben seit der Wende zahlreiche,<br />
vor allem junge und hoch qualifizierte,<br />
<strong>Menschen</strong> ihre Heimat auf der Suche<br />
nach einem Ausbildungs oder Arbeits<br />
platz vornehmlich in Richtung west<br />
deutscher Großstädte verlassen. Zurück<br />
geblieben sind gerade in den zentrenfernen<br />
Dörfern und Kleinstädten der<br />
Mecklenburgischen Seenplatte Bevöl<br />
kerungsgruppen mit bereits abgeschlossener<br />
Fertilitätsbiographie. Die<br />
Zahl der Geburten liegt damit in der<br />
Region deutlich unter dem Niveau,<br />
welches notwendig wäre, die jährlichen<br />
Sterbefälle auszugleichen.<br />
War Neubran denburg beispielsweise<br />
noch die „jüngste“ Stadt der DDR, so<br />
weist das Oberzentrum 16 Jahre nach<br />
der Wiedervereinigung einen für bundesweite<br />
Verhältnisse ausgesprochen<br />
hohen Altersdurchschnitt auf.<br />
In Folge der stetigen Abwanderung und<br />
anhaltend niedriger Geburtenraten sank<br />
die Einwohnerzahl in der Mecklenburgischen<br />
Seenplatte allein zwischen<br />
1990 und 2006 um rund 51.000 Per<br />
sonen, was der Größenordnung zweier<br />
Kreisstädte wie Neustrelitz und Waren<br />
(Müritz) entspricht. Ein Ende des Bevölkerungsrückgangs<br />
ist derzeit nicht<br />
absehbar. Nach aktuellen Prognosen<br />
hat die Region bis zum Jahr 2020 einen<br />
weiteren Einwohnerschwund von rund<br />
19 % zu verkraften.<br />
2
3<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
Entwicklung der Altersgruppen in der<br />
Mecklenburgischen Seenplatte (1990, 2000, 2006, 2020)<br />
17104<br />
38876<br />
66335<br />
76941<br />
76270<br />
79 637<br />
353.163<br />
1990<br />
17108<br />
55 435<br />
62 056<br />
80 677<br />
64719<br />
45507<br />
325.502<br />
2000<br />
22 936<br />
53716<br />
74 707<br />
61232<br />
58 036<br />
31498<br />
302.125<br />
2006<br />
29 352<br />
61731<br />
59 449<br />
45 869<br />
22 471<br />
26 764<br />
245.636<br />
2020<br />
Gleichzeitig leben immer mehr ältere<br />
<strong>Menschen</strong> in der Mecklenburgischen Seen<br />
platte. So verlagert zunehmend ein nicht<br />
unerheblicher Anteil von Personen im<br />
Pensionsalter seinen Wohnsitz in die<br />
landschaftlich und touristisch attraktive<br />
Region. Aber noch mehr ist die Überalterung<br />
der Bevölkerung der rückläufigen<br />
Sterblichkeit geschuldet, einem Trend,<br />
der mit besonderer Intensität vor allem in<br />
den neuen Bundesländern beobachtbar<br />
ist. Lag im Jahr 2001 die durchschnittliche<br />
Lebenserwartung der Männer in<br />
MecklenburgVorpommern noch bei rund<br />
72 Jahren und die der Frauen bei rund<br />
80 Jahren, so wird bis 2020 ein Anstieg<br />
auf ca. 77 bzw. 83 Jahre prognostiziert.<br />
über 75 Jahre<br />
60 bis unter 75 Jahre<br />
45 bis unter 60 Jahre<br />
30 bis unter 45 Jahre<br />
15 bis unter 30 Jahre<br />
bis unter 15 Jahre<br />
Abb. 1: Entwicklung der Altersgruppen in der<br />
Mecklenburgischen Seenplatte (1990, 2000,<br />
2006, 2020)<br />
Quelle: Amt für Raumordnung und Landesplanung<br />
Mecklenburgische Seenplatte;<br />
Stand 12/2007<br />
Bevölkerungsrückgang<br />
und<br />
Überalterung
Lebenswertes Altwerden in der<br />
Mecklenburgischen Seenplatte<br />
<strong>Pflege</strong>bedürftigkeit und <strong>Pflege</strong>:<br />
Eine Frage der Menschlichkeit und<br />
eine Kostenfalle<br />
Mit steigender Lebenserwartung erhöht<br />
sich auch die Wahrscheinlichkeit, dass<br />
immer mehr ältere <strong>Menschen</strong> in der<br />
Mecklenburgischen Seenplatte auf <strong>Pflege</strong><br />
angewiesen sein werden. Für den<br />
Erhalt eines guten Betreuungsangebotes<br />
muss also langfristig vorgesorgt werden.<br />
Doch möchte die überwiegende Mehr <br />
heit <strong>älterer</strong> <strong>Menschen</strong> möglichst lange<br />
eigenverantwortlich und in der häuslichen<br />
Umgebung leben. Es ist eine<br />
Frage der <strong>Menschen</strong>würde und<br />
der Lebensqualität einer Region,<br />
diesem Anspruch gerecht zu<br />
werden. Traditionell haben<br />
pflegende Angehörige in<br />
der häuslichen <strong>Pflege</strong> die<br />
Hauptlast dieser Auf gabe<br />
übernommen. Zukünftig<br />
stehen aber einer steigenden<br />
Zahl <strong>älterer</strong> pflegebedürftiger<br />
<strong>Menschen</strong> weniger<br />
ortsansässige jüngere und<br />
„pflegefähige“ Familienangehörige<br />
gegenüber. Diese sind zudem durch die<br />
mit steigender Lebenserwartung einhergehende<br />
längere Dauer der <strong>Pflege</strong>situationen<br />
vielfach deutlich überlastet.<br />
Ohne Unterstützung stößt häusliche<br />
<strong>Pflege</strong> deshalb immer häufiger an ihre<br />
Grenzen und führt zu einer höheren<br />
Nachfrage nach professionellen ambulanten<br />
und stationären <strong>Pflege</strong>angeboten.<br />
Diese Angebote sind aufgrund aktueller<br />
Strukturen und Rahmenbedingungen,<br />
trotz aller Anstrengungen der Träger<br />
und des <strong>Pflege</strong>personals, nur begrenzt<br />
dazu in der Lage, neben den pflegerischen<br />
Grundleistungen auch eine<br />
umfangreiche soziale Betreuung zu<br />
gewährleisten, die dem Anspruch an<br />
ein lebenswertes Altwerden genügen.<br />
Vor allem aber ist professionelle <strong>Pflege</strong><br />
auch sehr teuer.<br />
4
5<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
Schere <strong>Pflege</strong>bedürftige und <strong>Pflege</strong>potenzial<br />
in der Mecklenburgischen<br />
Seenplatte (2004)<br />
informelles<br />
<strong>Pflege</strong>potenzial**<br />
<strong>Pflege</strong>bedürftige*<br />
80<br />
2004 2010 2020<br />
* indiziert durch die Anzahl der Bevölkerung über 65, konstante Quoten der<br />
<strong>Pflege</strong>bedürftigkeit unterstellt<br />
** indiziert durch die weibliche Bevölkerung von 30 bis 65 Jahren<br />
Die Deckung der durch die Erbringung<br />
von <strong>Pflege</strong>leistungen entstehenden<br />
Kosten erfolgt grundsätzlich durch drei<br />
„Töpfe“ und kann sehr stark vereinfacht<br />
wie folgt beschrieben werden: Der<br />
Sockelbetrag wird aus dem Beitrag der<br />
<strong>Pflege</strong>versicherung gedeckt, eine bestehende<br />
Versicherung und Einstufung in<br />
<strong>Pflege</strong>stufe 1, 2 oder 3 vorausgesetzt.<br />
Zur Deckung weiterer entstehender<br />
Kosten wird, soweit vorhanden, das<br />
Privateinkommen (Rente) oder Privatvermögen<br />
herangezogen. Ist dieses<br />
nicht vorhanden, tritt der Sozialhilfeträger<br />
(Landkreise, über Ausgleichsmechanismen<br />
das Land) als Kostenträger<br />
auf.<br />
Prinzipienskizze<br />
Grundsätzlich gilt: je mehr sich steigende<br />
<strong>Pflege</strong>kosten und stagnierende<br />
Renten auseinander entwickeln, was<br />
aktuell unübersehbar der Fall ist, je<br />
weniger Privatvermögen vorhanden ist<br />
bzw. je schneller dieses „aufgebraucht“<br />
ist, umso stärker wird die Kostenbelastung<br />
für Länder und Kreise. Bei<br />
längerer <strong>Pflege</strong>bedürftigkeit wird die<br />
Kostentragung durch die öffentliche<br />
Hand zunehmend <strong>zur</strong> Regel.<br />
Deshalb ist es nicht nur eine Frage<br />
der Humanität, sondern auch eine<br />
drängende Frage der Kommunalfinanzen,<br />
die Möglichkeiten häuslicher<br />
<strong>Pflege</strong> nachhaltig zu verbessern und<br />
so den Bedarf an professioneller <strong>Pflege</strong><br />
einzuschränken.<br />
Kostensteigerung in der <strong>Pflege</strong><br />
Kostensteigerung<br />
<strong>Pflege</strong>dienstleistung<br />
Entwicklung<br />
Nettorenten/Realeinkommen<br />
2004 2010 2020<br />
Abb. 2: Schere <strong>Pflege</strong>bedürftige und <strong>Pflege</strong>potenzial<br />
Quelle: MOROBegleitforschung<br />
Die<br />
Möglichkeiten<br />
häuslicher <strong>Pflege</strong><br />
nachhaltig verbessern
Netzwerkarbeit aller<br />
betroffener Akteure<br />
Aufbau<br />
eines regionalen<br />
<strong>Pflege</strong>netzwerkes<br />
Die Herausforderung für<br />
die Mecklenburgische Seenplatte<br />
Die Mecklenburgische Seenplatte ist in<br />
besonderem Maße von der demografischen<br />
Entwicklung betroffen. Angesichts<br />
der geringen Einwohnerdichte,<br />
einer dispersen Siedlungsstruktur und<br />
schwieriger Erreichbarkeitsverhältnisse<br />
sind deshalb speziell auf die regionalen<br />
Rahmenbedingungen abgestimmte Anpassungsstrategien<br />
sowohl <strong>zur</strong> Ausgabenbegrenzung<br />
als auch <strong>zur</strong> Sicherung<br />
der sozialen Stabilität in der Mecklenburgischen<br />
Seenplatte unabdingbar.<br />
Die regionale Herausforderung lässt sich<br />
mit folgenden Eckpunkten umreißen:<br />
• Die Zahl <strong>älterer</strong> und potenziell pflege-<br />
bzw. unterstützungsbedürftiger<br />
Bevölkerungsgruppen nimmt mit<br />
steigender Lebenserwartung zu.<br />
• Parallel verringert sich die Zahl potenziell<br />
pflegender Familienangehöriger<br />
und damit auch die Möglichkeit zum<br />
langfristigen Erhalt der <strong>Pflege</strong> in der<br />
Häuslichkeit.<br />
• Viele <strong>Pflege</strong>bedürftige müssen zu früh<br />
(und auch gegen ihren Willen) professionelle<br />
stationäre <strong>Pflege</strong>angebote<br />
in Anspruch nehmen.<br />
• Immer weniger <strong>Pflege</strong>bedürftige<br />
kön nen die Kosten aus eigenem Einkommen/Vermögen<br />
tragen. Zugleich<br />
entstehen deutliche Engpässe bei der<br />
Gewährleistung qualitativ hochwertiger<br />
professioneller <strong>Pflege</strong>.<br />
• Bei einer überwiegenden Überantwortung<br />
der <strong>Pflege</strong> an privatwirtschaftliche<br />
Träger droht für die öffentliche<br />
Hand eine dramatische Kostenfalle<br />
(dies gilt sowohl für die stationäre<br />
als auch für die ambulante <strong>Pflege</strong>).<br />
Zugleich kann allein privatwirtschaftlich<br />
organisierte <strong>Pflege</strong> – trotz allem<br />
Bemühen der Träger und des <strong>Pflege</strong>personals<br />
– immer weniger ein<br />
Angebot gewährleisten, das den<br />
<strong>Menschen</strong> ein würdiges Altwerden<br />
ermöglicht.<br />
• Es mangelt nicht zuletzt an einer<br />
kompetenten und neutralen Beratung,<br />
die ältere und pflegebedürftige<br />
<strong>Menschen</strong> und deren Angehörige<br />
frühzeitig über unterschiedliche<br />
Unterstützungsangebote informiert.<br />
Deshalb ist die Bildung von Netzwerken<br />
für den möglichst langfristigen Erhalt<br />
der häuslichen <strong>Pflege</strong> eine existenzielle<br />
Frage gerade in ländlichen Regionen.<br />
Es gilt Maßnahmenpakete zu schnüren,<br />
die eine präventive <strong>Pflege</strong>landschaft<br />
mit einer Kombination von Beratungsleistungen<br />
und der Förderung ehrenamtlichen<br />
Einsatzes ausbilden sollen,<br />
um den älteren <strong>Menschen</strong> und ihren<br />
Angehörigen Unterstützungsmöglichkeiten<br />
aufzuzeigen. Nur so kann der<br />
Bedarf an professioneller <strong>Pflege</strong> und<br />
die damit verbundenen hohen Kostenfolgen<br />
reduziert werden. Dabei ist<br />
entscheidend, dass Politik, Verwaltung,<br />
Kostenträger und Verbände solidarisch<br />
im Austausch mit den betroffenen<br />
<strong>Menschen</strong> eine gemeinsame Strategie<br />
verfolgen.<br />
6
7<br />
In der Mecklenburgischen Seenplatte<br />
soll eine <strong>Pflege</strong>landschaft aufgebaut<br />
werden, die die häusliche Versorgung<br />
pflegebedürftiger <strong>Menschen</strong> stabilisiert<br />
und stärkt, ambulante <strong>Pflege</strong> erleichtert,<br />
den Bedarf an stationärer <strong>Pflege</strong> vermindern<br />
hilft, so zugleich die Lebensqualität<br />
pflegebedürftiger <strong>Menschen</strong><br />
verbessert und Ausgabensteigerungen<br />
der öffentlichen Hand begrenzt. Zur<br />
Ausbildung einer solchen <strong>Pflege</strong>landschaft<br />
soll ein Netzwerk aller betroffenen<br />
Akteure insbesondere unter<br />
Einbeziehung der Kostenträger initiiert<br />
und als kontinuierlicher Dialog organisiert<br />
werden.<br />
Konzeptbaustein<br />
<strong>Pflege</strong>netzwerk<br />
In der Mecklenburgischen Seenplatte<br />
Kostenträger<br />
Krankenkassen<br />
<strong>Pflege</strong>kassen<br />
(inkl. <strong>Pflege</strong>begleiter)<br />
kommunale Sozialleistungsträger<br />
Sonstige Beteiligte<br />
Wohnungsgesellschaften/genossenschaften<br />
Quartiersmanager<br />
kommunale, intergrierte<br />
Ansätze (u. a. Familien- und<br />
Seniorenzentren, Mehrgenerationenhäuser<br />
Das Zukunftskonzept der<br />
Mecklenburgischen Seenplatte<br />
haben Fachvertreter aus den Kreis und<br />
Stadtverwaltungen, der AOK MecklenburgVorpommern<br />
sowie der Hochschule<br />
Neubrandenburg gemeinsam mit<br />
den verantwortlichen Regional und<br />
Kreisplanern als inter disziplinäre Initiatorengruppe<br />
„<strong>Pflege</strong> netzwerk“ bereits<br />
erste Strategieansätze zum Aufbau<br />
eines regionalen <strong>Pflege</strong> netzwerkes for <br />
muliert. Diese Lösungs vorschläge tragen<br />
dabei den raumordnerischen Anforderungen<br />
an die Anpassung sozialer Infra <br />
struktureinrichtungen vor dem Hinter<br />
grund des demografischen Wandels<br />
Rechung und berücksichtigen gleich <br />
zeitig die fachplanerischen Steuerungs <br />
instrumente im Bereich der Altenpflege.<br />
Unter diesem landesweit pilothaften<br />
Anspruch soll das <strong>Pflege</strong>netzwerk<br />
künftig folgende Akteure vereinen:<br />
Primäre<br />
Leistungserbringer<br />
ambulante <strong>Pflege</strong>dienste<br />
stationäre <strong>Pflege</strong>anbieter<br />
Familienangehörige und<br />
sonstige ehrenamtliche<br />
Helfer<br />
<strong>Pflege</strong>stützpunkt<br />
trägerunabhängige<br />
Beratungsstelle<br />
Sekundäre<br />
Leistungserbringer<br />
Hausarzt, Facharzt<br />
Rehaeinrichtungen,<br />
Krankenhäuser<br />
Apotheken, Sanitätshäuser<br />
sonstige Helferkreise, Beratungsdienste<br />
(u. a. Behindertenverband,<br />
Seniorenclubs)<br />
Regionalpolitische<br />
Partizipation<br />
Fachausschüsse<br />
kompetente Bürger<br />
kommunale<br />
Seniorenbeauftragte<br />
Wissenschaft und<br />
Best-Practice<br />
Universitäten, Hochschulen<br />
sonstige Bildungs- und<br />
Forschungsinstitutionen im<br />
Bereich Gerontologie<br />
Pilotprojekte (Tele-Medizin,<br />
Community-Nurse,<br />
„Schwester-Agnes“-Modell<br />
Abb. 3: Schema „Regionales <strong>Pflege</strong>netzwerk“<br />
Quelle: Regionaler Planungsverband<br />
Mecklenburgische Seenplatte; 2007
Abb. 4: Modell <strong>Pflege</strong>netzwerk<br />
– Versorgungsbereiche für<br />
<strong>Pflege</strong>stützpunkte auf Basis<br />
des ZentraleOrteSystems<br />
Quelle: Amt für Raumordnung<br />
und Landesplanung Mecklenburgische<br />
Seenplatte, 2007<br />
20 000<br />
Oberzentrum<br />
Mittelzentrum<br />
Grundzentrum<br />
Versorgungsbereich für<br />
<strong>Pflege</strong>stützpunkt<br />
Anzahl Einwohner im Versorgungsbereich<br />
Nahbereich<br />
Gemeinde<br />
Gebietsstand: 31.12.2006<br />
Einwohnerstand: 31.12.2006<br />
Stand: November 2007<br />
Konzeptbaustein<br />
<strong>Pflege</strong>stützpunkte<br />
Im Mittelpunkt eines regionalen <strong>Pflege</strong>netzwerkes<br />
steht die Errichtung einer<br />
trägerunabhängigen <strong>Pflege</strong>beratung,<br />
die eine qualifizierte und unabhängige<br />
Informationsvermittlung für <strong>Pflege</strong>bedürftige<br />
und deren Angehörige gewährleistet.<br />
Sogenannte <strong>Pflege</strong>stützpunkte dienen<br />
insbesondere der<br />
• verbesserten Angebotstransparenz<br />
• Stärkung der Kundensouveränität<br />
• Sicherung des häuslichen <strong>Pflege</strong>arrangements<br />
mit dem Ziel der<br />
Einschränkung des stationären<br />
<strong>Pflege</strong>bedarfes.<br />
Der Gesetzentwurf <strong>zur</strong> <strong>Pflege</strong>reform 1<br />
sieht <strong>Pflege</strong>stützpunkte für jeweils<br />
20.000 Einwohner vor. Die Region<br />
1 „Entwurf eines Gesetzes <strong>zur</strong> strukturellen Weiterentwicklung der <strong>Pflege</strong>versicherung“<br />
(<strong>Pflege</strong>Weiterentwicklungsgesetz); 2007<br />
Mecklenburgische Seenplatte wird diese<br />
Vorgabe offensiv aufnehmen, um auf<br />
die spezifischen regionalen Bedingun gen<br />
angepasst das regionale <strong>Pflege</strong>netzwerk<br />
mit festen „Knoten“ auszustatten<br />
und eine neutrale und kompetente,<br />
flexible und frühzeitige Beratung aller<br />
(aktuell und künftig) <strong>Pflege</strong>bedürftigen<br />
zu sichern. Dazu wird sich die Region<br />
an folgenden Leitgedanken orientieren:<br />
• Die <strong>Pflege</strong>stützpunkte werden in<br />
Zentralen Orten eingerichtet, wobei<br />
Verortung und Einzugsbereiche den<br />
spezifischen Erreichbarkeitsverhältnissen<br />
sowie altersstrukturellen<br />
Bedingungen der Teilräume Rechnung<br />
tragen. Daraus können auch<br />
(geringfügige) Abweichungen von<br />
der Regelgröße notwendig werden.<br />
Ein mögliches Modell zeigt die Abbildung<br />
4.<br />
• Die personelle Besetzung ist prinzipiell<br />
trägerunabhängig, kann aber<br />
auf die Fachkompetenz und Angebote<br />
aller Träger <strong>zur</strong>ückgreifen. Dazu ist<br />
die Möglichkeit einer eigenständigen<br />
Organisationsform zu prüfen.<br />
• Die Mitarbeiter in den <strong>Pflege</strong>stützpunkten<br />
verfügen insbesondere über<br />
eine hohe Organisationskompetenz<br />
sowie über den pflegefachlichen<br />
Zugang für ein qualitativ hochwertiges<br />
CaseManagement. Zur Erfüllung<br />
dieses umfänglichen Anforderungsprofils<br />
bestehen geeignete Ausbildungs<br />
und Qualifizierungsangebote.<br />
• <strong>Pflege</strong>stützpunkte agieren als flexible,<br />
individuelle und bürgernahe Beratungseinrichtungen,<br />
die nach Bedarf<br />
auch eine flexible VorOrtBetreuung<br />
bei den Hilfesuchenden realisieren.<br />
8
9<br />
Weitere<br />
Umsetzungsmaßnahmen<br />
Ferner wurden durch die Initiatorengruppe<br />
folgende Aufgabenschwerpunkte<br />
im Sinne eines regionalen<br />
<strong>Pflege</strong>netzwerkes identifiziert:<br />
1.) Förderung des ehrenamtlichen<br />
Engagements<br />
Als wichtige Säule der <strong>Pflege</strong>landschaft<br />
soll das Ehrenamt gefördert und eingebunden<br />
werden. Dazu sind Anreizmöglichkeiten<br />
finanzieller und ideeller Art<br />
zu eruieren. Zur Unterstützung der<br />
Alltagsbewältigung gilt es auch, niedrig <br />
schwellige Hilfsmöglichkeiten zu<br />
schaffen und entsprechend zu kommunizieren.<br />
Dazu sollen kurzfristig<br />
• Strategien <strong>zur</strong> Einbindung, <strong>zur</strong> Unterstützung<br />
und <strong>zur</strong> Qualifizierung von<br />
Ehrenamtlichen erarbeitet,<br />
• Maßnahmen <strong>zur</strong> Sensibilisierung<br />
und Motivation für das Ehrenamt<br />
umgesetzt und<br />
• das Bürgerengagement als wichtige<br />
Ressource zum Erhalt und <strong>zur</strong><br />
Verbesserung der Lebensqualität<br />
von Hilfebedürftigen stärker betont<br />
werden.<br />
Individuelle und<br />
neutrale Beratung
Verzahnung<br />
medizinischer<br />
und pflegerischsozialer<br />
Betreuung<br />
10
11<br />
2.) Schaffung integrierter<br />
Versorgungsangebote<br />
Zur Sicherung eines umfänglichen<br />
Systems sozialer Infrastrukturangebote<br />
in dünn besiedelten Regionen sowie <strong>zur</strong><br />
Vermeidung von Informationsverlusten<br />
zwischen Hausarzt und <strong>Pflege</strong>leistendem<br />
bedarf es der besseren Verzahnung<br />
medizinischer und pflegerischsozialer<br />
Betreuung. Dazu sollen Möglichkeiten<br />
zum Aufbau integrativer und kooperativer<br />
Strukturen eruiert und modellhaft<br />
umgesetzt werden. So soll geprüft<br />
werden, ob und in welcher Form ein<br />
GemeindeschwesterModell auf die<br />
Mecklenburgische Seenplatte übertragbar<br />
ist und welche positiven Effekte<br />
dadurch erzielt werden können.<br />
3.) Attraktivitätssteigerung des<br />
<strong>Pflege</strong>berufes<br />
Professioneller <strong>Pflege</strong>leistung ist größere<br />
Bedeutung beizumessen. Hohe physische<br />
und psychische Belastung bei vergleichsweise<br />
geringer Entlohnung und gesellschaftlicher<br />
Anerkennung tragen zum<br />
Attraktivitätsverlust des <strong>Pflege</strong>berufes<br />
bei, verbunden mit der Gefahr eines<br />
künftigen Fachkräftemangels, v.a. in<br />
ländlichperipheren und strukturschwachen<br />
Regionen. Dabei stellt die<br />
Schaffung entsprechender Anreizmög<br />
lichkeiten nicht zuletzt eine wichtige<br />
gesamtstaatliche Aufgabe dar.<br />
4.) Kommunikation der<br />
Handlungserfordernisse<br />
Der Aufbau der <strong>Pflege</strong>landschaft soll<br />
durch eine umfassende Öffentlichkeitsarbeit<br />
(z.B. durch Workshops und Konferenzen<br />
sowie über Print und Online<br />
Publikationen) mit folgenden Zielen<br />
begleitet und kommuniziert werden:<br />
• Sensibilisierung der Politik für die<br />
Handlungserfordernisse im Bereich<br />
<strong>Pflege</strong><br />
• Sensibilisierung potenziell zu<br />
<strong>Pflege</strong>nder und <strong>Pflege</strong>leistender<br />
bezüglich individuell zugeschnittener<br />
Hilfs und Unterstützungsangebote<br />
• Kommunikation der Modellrechnungen<br />
und Anpassungsszenarien aus<br />
dem Modellvorhaben der Raumordnung<br />
„Regionalplanerische Handlungsansätze<br />
<strong>zur</strong> Gewährleistung der<br />
öffentlichen Daseinsvorsorge“ <strong>zur</strong><br />
Sensibilisierung der Fachöffentlichkeit<br />
• Konkretisierung weiterer Handlungsschritte<br />
und Maßnahmen <strong>zur</strong><br />
Netzwerkbildung<br />
Auf dem Weg zum<br />
<strong>Pflege</strong>netzwerk
Das Modellvorhaben der Raumordnung<br />
„Regionalplanerische<br />
Handlungsansätze <strong>zur</strong> Gewährleistung<br />
der öffentlichen<br />
Daseinsvorsorge“<br />
Die Raumordnungspolitik befindet sich<br />
aktuell in einem schwierigen Dilemma.<br />
Sie soll nach dem Motto „Stärken stärken“<br />
die Dynamik von Wachstums polen<br />
fördern und zugleich dem Postulat der<br />
Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse<br />
in allen Teilräumen Deutsch <br />
lands Rechnung tragen. Das Leistungsangebot<br />
der öffentlichen Daseinsvorsorge<br />
repräsentiert dabei den vom Staat<br />
unmittelbar gestaltbaren Ausschnitt der<br />
Lebensverhältnisse. Es ist unbestritten,<br />
dass dieses Angebot unter den Bedingungen<br />
einer abnehmenden und<br />
alternden Bevölkerung überdacht und<br />
angepasst werden muss. Gerade in<br />
ohnehin „schwächeren“, dünn besiedelten<br />
und schrumpfenden Regionen<br />
kommen einerseits Einrichtungen der<br />
Daseinsvorsorge, wie die Schulinfrastruktur<br />
und der Öffentliche Personennahverkehr,<br />
an Auslastungs und<br />
Exkurs<br />
Finanzierungsgrenzen, während ande<br />
rerseits neue Herausforderungen, wie<br />
die Versorgung <strong>älterer</strong> <strong>Menschen</strong>, auf<br />
unzulänglich vorbereitete und nicht aus <br />
reichende Angebotsstrukturen treffen.<br />
Deshalb gilt es, den regionalen Anpassungsprozess<br />
aktiv! zu gestalten und<br />
zukunftsorientierte Rahmenbedingungen<br />
für die Aufrechterhaltung der öffentlichen<br />
Daseinsvorsorge zu entwickeln.<br />
Vor diesem Hintergrund haben das Bundesministerium<br />
für Verkehr, Bau und<br />
Stadtentwicklung (BMVBS) und das<br />
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung<br />
(BBR) das Modellvorhaben der<br />
Raumordnung (MORO) mit dem Titel<br />
„Regionalplanerische Handlungsansätze<br />
<strong>zur</strong> Gewährleistung der öffentlichen<br />
Daseinsvorsorge“ initiiert. Neben der<br />
Mecklenburgischen Seenplatte nehmen<br />
die Landkreise Dithmarschen und<br />
Steinburg in SchleswigHolstein und die<br />
brandenburgische Planungsregion<br />
HavellandFläming an o. g. Vorhaben teil.<br />
In den Modellregionen werden pilot haft<br />
unter Federführung der Regionalplanung<br />
und unterstützt durch eine interdisziplinäre<br />
Begleitforschung regionale Anpassungskonzepte<br />
für vier ausgewählte<br />
Handlungsfelder<br />
• Öffentlicher Personennahverkehr<br />
• Schulische Bildung<br />
• Kindertagesbetreuung<br />
• Altenpflege<br />
entwickelt. Dabei erfolgt die Erarbeitung<br />
der themenbezogenen Alternativstrategien<br />
auf diskursivem <strong>Wege</strong> in Zusammenarbeit<br />
der querschnittsorientierten<br />
Regional und Kreisplaner mit den<br />
sektoral zuständigen Fachexperten der<br />
Kommunalverwaltungen sowie weiteren<br />
wesentlichen regionalen Akteuren und<br />
Interessenvertretern der öffentlichen<br />
Daseinsvorsorge.<br />
12
13<br />
50%<br />
45%<br />
40%<br />
35%<br />
30%<br />
25%<br />
20%<br />
15%<br />
10%<br />
5%<br />
0%<br />
In der Mecklenburgischen Seenplatte<br />
fand im Rahmen des Modellvorhabens<br />
ein sehr intensiver Dialog der Fachleute<br />
aus der Region zum Handlungsfeld<br />
„Altenpflege“ statt. Den wissenschaftlichen<br />
Input dafür lieferte die vom Vor<br />
habenträger beauftragte „Begleit forschung“,<br />
welche anhand der Auswer tung<br />
regionaler Daten mögliche Anpassungsalternativen<br />
inklusive Kostenmodellierungen<br />
ermittelt hat.<br />
Auch unter Ausschöpfung von Kosten <br />
einsparungspotenzialen ist ein erheblicher<br />
finanzieller Mehraufwand im<br />
Bereich der Altenpflege zu erwarten. Auf<br />
regionaler Ebene kann eine infrastrukturelle<br />
Anpassung jedoch nur innerhalb<br />
eines engen, gesetzlich festgesetzten<br />
Rahmens erfolgen. Daher sind insbesondere<br />
die zuständigen Bundes und<br />
Landesressorts aufgefordert, die regional<br />
abgestimmten, kooperativen und flexiblen<br />
Lösungsansätze zu unterstützen,<br />
den finanziellen Mehraufwand für eine<br />
im gemeinsamen Interesse liegende<br />
Umsteuerung solidarisch auszugleichen<br />
und die gesetzlichen und finanziellen<br />
<strong>Pflege</strong>geld Ambulant Stationär<br />
Rahmenbedingungen hinsichtlich der<br />
Schaffung einer zukunftsorientierten<br />
und leistungsfähigen <strong>Pflege</strong>infrastruktur<br />
zu überprüfen.<br />
Die Modellbetrachtungen der<br />
Begleitforschung<br />
Welche Konsequenzen haben die sich<br />
abzeichnende demografische Entwicklung<br />
und die damit einhergehenden<br />
Veränderungen der Nachfrage und<br />
Versorgungsstrukturen der <strong>Pflege</strong> <strong>älterer</strong><br />
<strong>Menschen</strong> für die Kosten, die auf die<br />
Bedürftigen, die <strong>Pflege</strong>kassen und die<br />
öffentliche Hand zukommen?<br />
In welchem Ausmaß können diese durch<br />
geeignete Maßnahmen beeinflusst<br />
werden? Welche Weichenstellungen<br />
sind hierfür erforderlich?<br />
Auf der Suche nach Antworten hierauf<br />
hilft der Blick in die Zukunft. Ausgehend<br />
von der aktuellen Nachfragestruktur<br />
und den absehbaren demogra fischen<br />
Veränderungen wurden dazu denkbare<br />
Zukunftsbilder bezüglich der Nachfrage<br />
nach <strong>Pflege</strong>leistungen für das Jahr 2020<br />
entworfen.<br />
Struktur der Leistungsempfänger (prozentual und absolut)<br />
2 PS = <strong>Pflege</strong>stufe<br />
2000<br />
1750<br />
1500<br />
1250<br />
1000<br />
750<br />
500<br />
250<br />
0<br />
Abb. 5: Struktur Leistungsempfänger (Stand 2003)<br />
Quelle: <strong>Pflege</strong>statistik 2003;<br />
Berechnungen MOROBegleitforschung<br />
PS1 2 PS2 PS3 PS1 PS2 PS3 PS1 PS2 PS3<br />
Häuslich Ambulant Stationär
Hohe Zahl zu <strong>Pflege</strong>nder<br />
mit <strong>Pflege</strong>stufe 1 und 2<br />
in Heimen<br />
Ambulant: 1900<br />
<strong>Pflege</strong>stufe I: 930<br />
<strong>Pflege</strong>stufe II: 750<br />
<strong>Pflege</strong>stufe III: 220<br />
Häuslich<br />
(<strong>Pflege</strong>geld): 3 110<br />
<strong>Pflege</strong>stufe I: 2000<br />
<strong>Pflege</strong>stufe II: 940<br />
<strong>Pflege</strong>stufe III: 170<br />
Referenz „heute“ 5<br />
Ausgangssituation:<br />
Struktur der aktuellen Nachfrage<br />
nach <strong>Pflege</strong>leistungen<br />
<strong>Pflege</strong>bedürftige werden in Heimen oder<br />
zu Hause von Angehörigen und professionellen<br />
ambulanten Diensten betreut.<br />
In der Region Mecklenburgische Seen <br />
Aktuelle Nachfrage und Nachfrageveränderungen in den Zukunftsbildern<br />
Stationär: 2000<br />
<strong>Pflege</strong>stufe I: 660<br />
<strong>Pflege</strong>stufe II: 900<br />
<strong>Pflege</strong>stufe III: 440<br />
3 ausgenommen aus Berechnung: <strong>Pflege</strong>stufe 3 H<br />
4 Anzahl der Leistungsempfänger in der Region Mecklenburgische Seenplatte<br />
5 Basisjahr = 2004<br />
4<br />
platte sind derzeit über 70 % der älteren<br />
Leistungsempfänger auf Hilfe von<br />
Angehörigen, Freunden oder Nachbarn<br />
angewiesen. Dies sind die <strong>Pflege</strong>geldempfänger<br />
sowie Empfänger ambulanter<br />
Sachleistungen, deren Angehörige zusätzlich<br />
die Unterstützung ambulanter<br />
Dienste hinzuziehen.<br />
Der Anspruch auf Leistungen der <strong>Pflege</strong> <br />
kassen hängt von der Einstufung der<br />
Bedürftigen in die <strong>Pflege</strong>stufen nach<br />
SGB XI ab. Der höchste Anspruch und<br />
damit auch die höchste <strong>Pflege</strong>bedürftigkeit<br />
liegen bei der <strong>Pflege</strong>stufe 3 3 vor,<br />
die geringsten bei der <strong>Pflege</strong>stufe 1.<br />
Von der häuslichen <strong>Pflege</strong> (<strong>Pflege</strong>geld)<br />
über die Wahrnehmung ambulanter zu<br />
stationärer Betreuung steigt der Anteil<br />
derer, die in <strong>Pflege</strong>stufe 3 eingestuft<br />
sind. Gleichzeitig nimmt der Anteil der<br />
zu <strong>Pflege</strong>nden mit der <strong>Pflege</strong>stufe 1 ab.<br />
Auffallend ist jedoch die vergleichsweise<br />
hohe Zahl zu <strong>Pflege</strong>nder mit <strong>Pflege</strong>stufe<br />
1 und 2 in stationären Einrichtungen.<br />
Ambulant: +41 %<br />
<strong>Pflege</strong>stufe I: +56 %<br />
<strong>Pflege</strong>stufe II: +38 %<br />
<strong>Pflege</strong>stufe III: -7 %<br />
Häuslich<br />
(<strong>Pflege</strong>geld): -7 %<br />
<strong>Pflege</strong>stufe I: -7 %<br />
<strong>Pflege</strong>stufe II: -7 %<br />
<strong>Pflege</strong>stufe III: -7 %<br />
Passivvariante 2020<br />
14<br />
Stationär: +17 %<br />
<strong>Pflege</strong>stufe I: +13 %<br />
<strong>Pflege</strong>stufe II: +13 %<br />
<strong>Pflege</strong>stufe III: +30 %
15<br />
Nachfragevarianten:<br />
Zukunftsbilder für 2020<br />
Ausgehend von der aktuellen Nachfrage<br />
nach <strong>Pflege</strong>leistungen wurden Modellbetrachtungen<br />
für 3 Zukunftsbilder<br />
erarbeitet.<br />
(1) Die erste Variante (sog. „Passiv-<br />
Variante“) unterstellt starre<br />
Rahmenbedingungen und Verhaltensmuster.<br />
Die Präferenzen der<br />
Nachfrager entsprechen der gegenwärtigen<br />
Situation. Die Anzahl <strong>Pflege</strong>bedürftiger<br />
steigt bei angenommenen<br />
unveränderten Raten der<br />
<strong>Pflege</strong>bedürftigkeit entsprechend<br />
der Zunahme der über 65jährigen<br />
bis zum Jahre 2020 um 13 %.<br />
Gleichzeitig sinkt die Bereitschaft,<br />
Angehörige in der häuslichen <strong>Pflege</strong><br />
zu betreuen. Der Rückgang dieses<br />
informellen <strong>Pflege</strong>potenzials wird<br />
mit dem Hilfsindikator „Anzahl der<br />
Frauen im Alter von 30 bis 65 Jahren“<br />
abgebildet und sinkt bis zum Jahre<br />
Ambulant: +28 %<br />
<strong>Pflege</strong>stufe I: +49 %<br />
<strong>Pflege</strong>stufe II: +13 %<br />
<strong>Pflege</strong>stufe III: -7 %<br />
Häuslich<br />
(<strong>Pflege</strong>geld): +12 %<br />
<strong>Pflege</strong>stufe I: +13 %<br />
<strong>Pflege</strong>stufe II: +13 %<br />
<strong>Pflege</strong>stufe III: -7 %<br />
Aktivvariante 2020<br />
„Netzwerk“<br />
Stationär: +/- 0 %<br />
<strong>Pflege</strong>stufe I: - 38 %<br />
<strong>Pflege</strong>stufe II: +13 %<br />
<strong>Pflege</strong>stufe III: +30 %<br />
2020 um 18 %. In Folge dessen<br />
können nicht alle Personen entsprechend<br />
ihrer Präferenzen zu Hause<br />
gepflegt werden und müssen schon<br />
bei mittlerer <strong>Pflege</strong>bedürftigkeit<br />
(<strong>Pflege</strong>stufe 1 und 2) zusätzliche<br />
Leistungen ambulanter Dienste einkaufen.<br />
Für Ältere mit hoher <strong>Pflege</strong>bedürftigkeit<br />
(<strong>Pflege</strong>stufe 3) wird<br />
unterstellt, dass ein entsprechender<br />
Anteil der Bedürftigen in die Heime<br />
ausweicht, auch dann, wenn nach<br />
unterstellten Verhaltenspräferenzen<br />
ansonsten ambulante Leistungen<br />
nachgefragt würden.<br />
Den folgenden zwei „Aktivvarianten“<br />
liegt die Annahme zugrunde, dass<br />
Rahmenbedingungen und Voraussetzungen<br />
für häusliche und ambulante<br />
<strong>Pflege</strong> aktiv deutlich verändert werden.<br />
(2) In der zweiten Variante (Szenario<br />
„Netzwerk“) werden Unterstützungsmöglichkeiten<br />
gegeben und<br />
Netzwerkstrukturen geschaffen,<br />
Ambulant: +60 %<br />
<strong>Pflege</strong>stufe I: +69 %<br />
<strong>Pflege</strong>stufe II: +69 %<br />
<strong>Pflege</strong>stufe III: -7 %<br />
Häuslich<br />
(<strong>Pflege</strong>geld): +12 %<br />
<strong>Pflege</strong>stufe I: +13 %<br />
<strong>Pflege</strong>stufe II: +13 %<br />
<strong>Pflege</strong>stufe III: -7 %<br />
Aktivvariante 2020<br />
Kostenniveau „heute“<br />
Abb. 6: Aktuelle Nachfrage und Nachfrageveränderungen<br />
in den Zukunftsbildern<br />
Quelle: MOROBegleitforschung<br />
Stationär: -30 %<br />
<strong>Pflege</strong>stufe I: - 66 %<br />
<strong>Pflege</strong>stufe II: - 33 %<br />
<strong>Pflege</strong>stufe III: +30 %
Kombination häuslicher und<br />
ambulanter <strong>Pflege</strong><br />
welche die Bedingungen für die<br />
Wahrnehmung der häuslichen <strong>Pflege</strong>leistung<br />
durch Angehörige deutlich<br />
verbessern. Durch die Kombination<br />
häuslicher und ambulanter <strong>Pflege</strong><br />
steigt die Attraktivität der privat<br />
organisierten Betreuung gegenüber<br />
einer stationären Unterbringung.<br />
Damit kann der drohende Wegbruch<br />
des informellen <strong>Pflege</strong>personals<br />
aufgefangen werden. Dies bewirkt,<br />
so die Annahme, dass der Anteil zu<br />
<strong>Pflege</strong>nder mit mittlerer <strong>Pflege</strong>bedürftigkeit<br />
in häuslicher <strong>Pflege</strong><br />
gehalten werden kann. Der Bedarf<br />
nach Heimplätzen unter den Bedürftigen<br />
mit einer Einstufung in die<br />
<strong>Pflege</strong>stufe 1 geht aufgrund der<br />
gestiegenen Attraktivität ambulanter<br />
<strong>Pflege</strong>netzwerke um 1/3 <strong>zur</strong>ück.<br />
Stationäre Angebote werden hingegen<br />
vorrangig von Leistungsempfängern<br />
mit <strong>Pflege</strong>stufe 3 nachge<br />
fragt. In diesem Szenario entspricht<br />
die Belegung der Heimplätze somit<br />
insgesamt der aktuellen Situation,<br />
allerdings mit einer Nachfrageverschiebung<br />
hin zu den höheren<br />
<strong>Pflege</strong>stufen.<br />
(3) Die dritte Variante (Szenario<br />
„Kostenniveau heute“) versucht<br />
ein Zukunftsbild zu zeichnen, bei<br />
dem sich die Gesamtkosten trotz<br />
steigender Nachfrage auf dem heutigen<br />
Niveau einstellen. Dabei geht<br />
die Verschiebung der Präferenzen<br />
von stationär zu ambulanter <strong>Pflege</strong><br />
deutlich über das Bild im Szenario<br />
„Netzwerk“ hinaus. Unterstellt wird,<br />
dass die Nachfrage nach Heimplätzen<br />
um 30 % <strong>zur</strong>ückgeht, davon<br />
minus 2/3 im Bereich der <strong>Pflege</strong>stufe<br />
2 und minus 1/3 im Bereich<br />
der <strong>Pflege</strong>stufe 2.<br />
16
17<br />
120 %<br />
110 %<br />
100 %<br />
90 %<br />
Schätzungen der<br />
Gesamtkostenentwicklung<br />
Die Entwicklung der Gesamtkosten, die<br />
sich bei der dargestellten Nachfrage<br />
nach <strong>Pflege</strong>leistungen und deren Veränderungen<br />
im Zuge der getroffenen<br />
Annahmen einstellt, kann unter Verwendung<br />
regionsspezifischer Kostenkennwerte<br />
wie folgt geschätzt werden:<br />
Unter den demografischen Rahmenbedingungen<br />
steigen die Gesamtkosten<br />
bei „passivem“ Verhalten gegenüber dem<br />
aktuellen Stand um insgesamt knapp<br />
18 Mio. € pro Jahr an. Dies entspricht<br />
einer Kostenzunahme von 19 %. Hierbei<br />
steuert die demografisch bedingte<br />
Zunahme der Nachfrager einen Anteil<br />
von ca. 13 % bei, der Wegbruch der informellen<br />
<strong>Pflege</strong> schlägt sich in einem<br />
Kostenanstieg von ca. 6 % nieder.<br />
Geschätzte Gesamtkostenentwicklung<br />
bis 2020 in den untersuchten Szenarien<br />
100 %<br />
91,3<br />
Mio.<br />
�/Jahr<br />
Referenz<br />
„heute“<br />
119 %<br />
91,3<br />
Mio.<br />
�/Jahr<br />
2020<br />
Passivvariante<br />
109 %<br />
91,3<br />
Mio.<br />
�/Jahr<br />
2020<br />
Aktivvariante<br />
„Netzwerk“<br />
Durch aktive Einflussnahme und<br />
dadurch ausgelöste Veränderungen der<br />
Nachfragepräferenzen kann dieser Kostenexplosion<br />
entgegengesteuert werden.<br />
Der geschätzte finanzielle Anstieg<br />
wird dabei auf „nur“ ca. 10 %Punkte<br />
„gebremst“ und damit gegenüber dem<br />
Passivszenario halbiert (siehe Szenario<br />
„Netzwerk“).<br />
In der Variante „Kostenniveau heute“<br />
wird zusätzlich zum ersten Aktiv<br />
Szenario „Netzwerk“ eine massive<br />
Verschiebung der Präferenzen von der<br />
Heimunterbringung hin <strong>zur</strong> häuslichen<br />
<strong>Pflege</strong> verfolgt. Diese zum Erreichen der<br />
gesetzten Zielmarke notwendigen An <br />
nahmen erscheinen jedoch kaum realisierbar.<br />
Insgesamt ist deshalb davon<br />
auszugehen, dass aufgrund des Nachfragezuwachses<br />
ein Kostenanstieg im<br />
Bereich <strong>Pflege</strong> nicht gänzlich zu vermeiden<br />
ist.<br />
102 %<br />
91,3<br />
Mio.<br />
�/Jahr<br />
2020<br />
„Kostenniveau<br />
heute“<br />
Abb. 7: Geschätzte Gesamtkostenentwicklung<br />
bis 2020 in den<br />
untersuchten Szenarien<br />
Quelle: MOROBegleitforschung
105 %<br />
100 %<br />
95 %<br />
90 %<br />
85 %<br />
80 %<br />
Potenzial der Eindämmung des<br />
drohenden Kostenanstiegs in<br />
den drei Finanzierungssäulen<br />
Die Finanzierung der <strong>Pflege</strong>leistungen<br />
basiert auf den Schultern der <strong>Pflege</strong>kasse,<br />
der Bedürftigen und der Öffentlichen<br />
Hand. Die Grundfinanzierung erfolgt<br />
über die Leistungen der <strong>Pflege</strong>kassen.<br />
Der hierdurch nicht gedeckte Anteil ist<br />
grundsätzlich vom zu <strong>Pflege</strong>nden selbst<br />
zu tragen. Ist er dazu nicht in der Lage,<br />
tritt der Sozialhilfeträger an seine Stelle<br />
(Landkreis, über entsprechende Ausgleichsmechanismen<br />
auch das Land).<br />
Rund 60 bis 66 % der Kosten können<br />
durch die Leistungen der <strong>Pflege</strong>kassen<br />
Kostenentlastungspotenzial nach Kostenträger<br />
Anteil <strong>Pflege</strong>kasse<br />
von <strong>Pflege</strong>kasse nicht<br />
gedeckt<br />
gegenfinanziert werden. Bis zu 40 %<br />
der Kosten bleiben ungedeckt.<br />
Das geschätzte Kostenentlastungspotenzial<br />
zwischen der Passiv und der Aktivvariante<br />
schlägt sich deutlich stärker in<br />
dem von Privaten, bei Bedürftigkeit<br />
öffentlich, zu tragendem Anteil nieder.<br />
Aus Sicht der Kreise kommt ein weiterer<br />
Aspekt hinzu: Je stärker die Kostenentlastung<br />
für Private ist, umso geringer<br />
fällt in der Tendenz der Anteil derer<br />
aus, die auf Unterstützung durch den<br />
Sozialhilfeträger angewiesen sind.<br />
Dieser Effekt impliziert somit ein hohes<br />
finanzielles Entlastungspotenzial für<br />
die öffentliche Hand.<br />
Passivvariante 2020<br />
Aktivvariante 2020<br />
„Netzwerk“<br />
Abb. 8: Kostenentlastungspotenzial<br />
nach Kostenträger<br />
Quelle: MOROBegleitforschung<br />
18
19<br />
Fazit<br />
Ohne ein geeignetes Gegensteuern ist<br />
zu erwarten, dass die von den <strong>Pflege</strong>kassen,<br />
den Betroffenen sowie den<br />
Sozial hilfeträgern zu tragenden Kosten<br />
für zu leistende <strong>Pflege</strong> <strong>älterer</strong> Mitbürger<br />
insgesamt deutlich ansteigen. Gelingt<br />
es, einen Teil der zukünftigen Nachfrage<br />
in der häuslichen <strong>Pflege</strong> zu halten bzw.<br />
den Bedarf von der stationären <strong>Pflege</strong><br />
in die ambulante und häusliche <strong>Pflege</strong><br />
umzuleiten, indem Rahmenbedingungen<br />
für häusliche und ambulante<br />
<strong>Pflege</strong> verbessert werden, kann der<br />
drohende Kostenanstieg deutlich<br />
gebremst werden.<br />
Hiervon profitieren vor allem die Privathaushalte<br />
der zu <strong>Pflege</strong>nden und damit<br />
unmittelbar aber auch die Sozialhilfeträger,<br />
die bei Bedürftigkeit den privaten<br />
Anteil übernehmen. Um einer drohenden<br />
Explosion der öffentlich zu tragenden<br />
Kosten entgegenzuwirken, ist es deshalb<br />
insbesondere für die Landkreise<br />
sowie das Land zwingend erforderlich,<br />
Strukturen <strong>zur</strong> Stärkung der häuslichen<br />
<strong>Pflege</strong> zu initiieren, zu unterstützen<br />
und aktiv voranzubringen.
Kontakt<br />
Ansprechpartner in der Region<br />
Regionaler Planungsverband<br />
Mecklenburgische Seenplatte<br />
c/o Amt für Raumordnung und Landesplanung<br />
Mecklenburgische Seenplatte<br />
Gerhard Lüdke<br />
Beseritzer Straße 11<br />
17034 Neubrandenburg<br />
Telefon: 0395 777551100<br />
Fax: 0395 777551101<br />
poststelle@afrlms.mvregierung.de<br />
www.regionseenplatte.de<br />
Stadt Neubrandenburg<br />
Gabriele Trebbin<br />
FriedrichEngelsRing 53<br />
17033 Neubrandenburg<br />
Telefon: 0395 5552006<br />
gabriele.trebbin@neubrandenburg.de<br />
www.neubrandenburg.de<br />
Landkreis Müritz<br />
Siegfried Roloff<br />
Zum Amtsbrink 2<br />
17181 Waren<br />
Telefon: 03991 782312<br />
roloff.40@landkreismueritz.de<br />
www.landkreismueritz.de<br />
Landkreis Mecklenburg-Strelitz<br />
Michael Runge<br />
Woldegker Chaussee 35<br />
17235 Neustrelitz<br />
Telefon: 03981 481160<br />
mrunge@lramst.de<br />
www.mecklenburgstrelitz.de<br />
Landkreis Demmin<br />
Roswitha Körner<br />
Hanseufer 3<br />
17109 Demmin<br />
Telefon: 03998 434110<br />
roswitha.koerner@lkdemmin.de<br />
www.landkreisdemmin.de<br />
AOK Mecklenburg-Vorpommern<br />
Reinhard Merkel<br />
AlfredLythallStr. 2<br />
17033 Neubrandenburg<br />
Telefon: 0180 25905900<br />
reinhard.merkel@mv.aok.de<br />
www.aok.de/mecklenburgvorpommern<br />
Hochschule Neubrandenburg<br />
Prof. Dr. Bedriska Bethke<br />
Brodaer Straße 2<br />
17033 Neubrandenburg<br />
Telefon: 0395 5693461<br />
bethke@hsnb.de<br />
www.hsnb.de<br />
Institut für<br />
Soziale Gerontologie und <strong>Pflege</strong><br />
Dr. Antje Danielzik<br />
Tiergartenstraße 6<br />
17235 Neustrelitz<br />
Telefon: 03981 205238<br />
a.danielzik@isgponline.de<br />
www.isgponline.de<br />
MORO-Begleitforschung<br />
Raum & Energie<br />
Institut für Planung, Kommunikation<br />
und Prozessmanagement GmbH<br />
Dr. Michael Melzer<br />
Katrin Fahrenkrug<br />
Erlenweg 3<br />
22880 Wedel<br />
Telefon: 04103 16041<br />
institut@raumenergie.de<br />
www.raumenergie.de<br />
Leibniz-Institut für<br />
ökologische Raumentwicklung<br />
Georg Schiller<br />
Weberplatz 1<br />
01217 Dresden<br />
Telefon: 0351 4679221<br />
g.schiller@ioer.de<br />
www.ioer.de<br />
Gertz Gutsche Rümenapp<br />
Stadtentwicklung und Mobilität<br />
Dr. JensMartin Gutsche<br />
Hamburger Rathausstraße 33<br />
21073 Hamburg<br />
Telefon: 040 46063430<br />
gutsche@ggrplanung.de<br />
www.ggrplanung.de<br />
20
Impressum<br />
Herausgeber: Regionaler Planungsverband<br />
Mecklenburgische Seenplatte<br />
Verfasser und Redaktion: Dr. Michael Melzer<br />
Georg Schiller<br />
Christoph Kaufmann<br />
Freia Gabler<br />
Mit fachlicher Unterstützung von: Siegfried Roloff<br />
(Sozialamt Landkreis Müritz)<br />
Gabriele Trebbin<br />
(Bereich Sozialplanung/Seniorenarbeit<br />
Stadt Neubrandenburg)<br />
Angelika Schwadtke<br />
(Sozialamt Landkreis Demmin)<br />
Michael Runge<br />
(Sozialamt Landkreis<br />
MecklenburgStrelitz)<br />
Reinhard Merkel<br />
(AOK MecklenburgVorpommern)<br />
Prof. Dr. Bedriska Bethke<br />
(Hochschule Neubrandenburg)<br />
Dr. Antje Danielzik<br />
(Institut für Soziale Gerontologie<br />
und <strong>Pflege</strong> gGmbH)<br />
Karten, Grafiken, Fotos: Amt für Raumordnung und<br />
Landesplanung Mecklenburgische<br />
Seenplatte<br />
Institut Raum & Energie, Wedel<br />
LeibnitzInstitut für ökologische<br />
Raumentwicklung e.V., Dresden<br />
Matthias Ropel<br />
Photocase (www.photocase.de)<br />
LOGOMedia<br />
Gestaltung: LOGO Media, Neubrandenburg<br />
Druck: HoffmannDruck GmbH, Wolgast<br />
Diese Broschüre wurde im Rahmen des „Aktionsprogramms<br />
Modellvorhaben der Raumordnung MORO“ (Forschungsfeld:<br />
„Regionalplanerische Handlungsansätze <strong>zur</strong> Gewährleistung<br />
der öffentlichen Daseinsvorsorge“) des Bundesministeriums für<br />
Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und des Bundesamtes für<br />
Bauwesen und Raumordnung erstellt.<br />
Neubrandenburg im Februar 2008.
Regionaler Planungsverband<br />
Mecklenburgische Seenplatte<br />
natürlich!<br />
Mecklenburgische Seenplatte<br />
www.region-mecklenburgische-seenplatte.de