Innovative Wege zur Pflege älterer Menschen - Regionalportal ...
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Netzwerkarbeit aller<br />
betroffener Akteure<br />
Aufbau<br />
eines regionalen<br />
<strong>Pflege</strong>netzwerkes<br />
Die Herausforderung für<br />
die Mecklenburgische Seenplatte<br />
Die Mecklenburgische Seenplatte ist in<br />
besonderem Maße von der demografischen<br />
Entwicklung betroffen. Angesichts<br />
der geringen Einwohnerdichte,<br />
einer dispersen Siedlungsstruktur und<br />
schwieriger Erreichbarkeitsverhältnisse<br />
sind deshalb speziell auf die regionalen<br />
Rahmenbedingungen abgestimmte Anpassungsstrategien<br />
sowohl <strong>zur</strong> Ausgabenbegrenzung<br />
als auch <strong>zur</strong> Sicherung<br />
der sozialen Stabilität in der Mecklenburgischen<br />
Seenplatte unabdingbar.<br />
Die regionale Herausforderung lässt sich<br />
mit folgenden Eckpunkten umreißen:<br />
• Die Zahl <strong>älterer</strong> und potenziell pflege-<br />
bzw. unterstützungsbedürftiger<br />
Bevölkerungsgruppen nimmt mit<br />
steigender Lebenserwartung zu.<br />
• Parallel verringert sich die Zahl potenziell<br />
pflegender Familienangehöriger<br />
und damit auch die Möglichkeit zum<br />
langfristigen Erhalt der <strong>Pflege</strong> in der<br />
Häuslichkeit.<br />
• Viele <strong>Pflege</strong>bedürftige müssen zu früh<br />
(und auch gegen ihren Willen) professionelle<br />
stationäre <strong>Pflege</strong>angebote<br />
in Anspruch nehmen.<br />
• Immer weniger <strong>Pflege</strong>bedürftige<br />
kön nen die Kosten aus eigenem Einkommen/Vermögen<br />
tragen. Zugleich<br />
entstehen deutliche Engpässe bei der<br />
Gewährleistung qualitativ hochwertiger<br />
professioneller <strong>Pflege</strong>.<br />
• Bei einer überwiegenden Überantwortung<br />
der <strong>Pflege</strong> an privatwirtschaftliche<br />
Träger droht für die öffentliche<br />
Hand eine dramatische Kostenfalle<br />
(dies gilt sowohl für die stationäre<br />
als auch für die ambulante <strong>Pflege</strong>).<br />
Zugleich kann allein privatwirtschaftlich<br />
organisierte <strong>Pflege</strong> – trotz allem<br />
Bemühen der Träger und des <strong>Pflege</strong>personals<br />
– immer weniger ein<br />
Angebot gewährleisten, das den<br />
<strong>Menschen</strong> ein würdiges Altwerden<br />
ermöglicht.<br />
• Es mangelt nicht zuletzt an einer<br />
kompetenten und neutralen Beratung,<br />
die ältere und pflegebedürftige<br />
<strong>Menschen</strong> und deren Angehörige<br />
frühzeitig über unterschiedliche<br />
Unterstützungsangebote informiert.<br />
Deshalb ist die Bildung von Netzwerken<br />
für den möglichst langfristigen Erhalt<br />
der häuslichen <strong>Pflege</strong> eine existenzielle<br />
Frage gerade in ländlichen Regionen.<br />
Es gilt Maßnahmenpakete zu schnüren,<br />
die eine präventive <strong>Pflege</strong>landschaft<br />
mit einer Kombination von Beratungsleistungen<br />
und der Förderung ehrenamtlichen<br />
Einsatzes ausbilden sollen,<br />
um den älteren <strong>Menschen</strong> und ihren<br />
Angehörigen Unterstützungsmöglichkeiten<br />
aufzuzeigen. Nur so kann der<br />
Bedarf an professioneller <strong>Pflege</strong> und<br />
die damit verbundenen hohen Kostenfolgen<br />
reduziert werden. Dabei ist<br />
entscheidend, dass Politik, Verwaltung,<br />
Kostenträger und Verbände solidarisch<br />
im Austausch mit den betroffenen<br />
<strong>Menschen</strong> eine gemeinsame Strategie<br />
verfolgen.<br />
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