NEUE SPIELFILME Verblendung Diesmal von David Fincher Keine drei Jahre nach der schwedischen Verfilmung des ersten Teils der Millennium-Trilogie von Stieg Larsson kommt die US-Version ins Kino. Wenn der Regisseur nicht David Fincher heißen würde. Der aber ist einer der Großen, der Filme abgeliefert hat, wie es sie „zuvor nicht gegeben hatte“. Auch wenn der wilde Stilist jetzt in ruhigerem Fahrwasser gestaltet (wie etwa bei ,Social Network‘) – und die Rolle der Lisbeth Salander einen Tick weicher (weiblicher?) ausgefallen ist –, kann man bei Fincher eine Fassung entdecken, die genauso spannend und dabei näher am Roman ist. The Ides of March Tage des Verrats Präsidentschaftswahlkampf in den USA: Mike Morris ist der „gute“ Kandidat. Der junge Stephen Meyers ist begeistert, als PR-Mann für ihn zu arbeiten ... und trifft sich heimlich mit der Gegenseite. Den Schritt, den er eher aus Neugier tat, kann er nicht wieder rückgängig machen. Das Karussell der Intrigen nimmt seinen Lauf. Dame, König, As, Spion Es war einmal im Kalten Krieg Mitte der 60er, London. Der britische Geheimdienst Mi6 saß damals auf einem Hinterhof in einem unauffälligen, verschachtelten Bürohaus. Die Leute, die dort arbeiten, nannten es den „Circus“: eine graue Welt ohne Handys, ohne Computer, ohne Werbung. Jetzt hat der schwedische Regisseur Tomas Alfredson das Buch in einen erstaunlichen Film verwandelt, der seine Spannung fast ohne ,Action‘ aufbaut, und gleichzeitig ein derart vielfältiges und facettenreiches Porträt jener Zeit auffächert, daß fast so etwas aufkommt wie eine Nostalgie des Rooney Mara übernimmt die Rolle von Noomi Rapace und James Bond-Darsteller Daniel Craig schlüpft in die Rolle des abgestraften Journalisten Mikael Blomqvist. Verblendung Regie David Fincher Start ab 12.1. nach dem Roman von Stiegg Larsson Darsteller Daniel Craig, Rooney Mara, Christopher Plummer, Stellan Skarsgard, Steven Berkoff, Robin Wright USA 2011, 158 Min., engl. O.m.U., ab 18 Ryan Gosling (zuletzt in ,Blue Valentine‘) steht hier das erste Mal im Zentrum, umgeben von einer Riege von starken Darstellern – allen voran Philip Seymour Hoffman und Paul Giamatti als die gegnerischen Kampagnenchefs. In seinem Politthriller hält George Clooney sich als der gut aussehende Kandidat im Hintergrund – was nicht heißt, daß der „Gute“ keine Federn lassen muss... The Ides of March – Tage des Verrats Läuft seit 22.12., fest 31.12. um 19.45 Regie George Clooney, Musik Alexandre Desplat Darsteller Ryan Gosling, George Clooney, Philip Seymour Hoffman, Paul Giamatti, Evan Rachel Wood, Marisa Tomei, Jeffrey Wright USA 2011, 101 Min., engl. O.m.U., ab 12 Kalten Krieges. Getragen wird der Film von Gary Oldman als der clevere, smarte, einsame und vom Leben enttäuschte Agent Smiley. In ,Tinker, Tailor, Soldier, Spy‘ soll Smiley herausfinden, wer der Maulwurf des KGB beim Mi6 ist Dame, König, As, Spion Tinker, Tailor, Soldier, Spy Preview am 31.1. um 20.00, Start ab 2.2. Regie Tomas Alfredson Drehbuch Bridget O’Connor, Peter Straughan nach dem Roman von John le Carré Kamera Hoyte van Hoytema Musik Alberto Iglesias Darsteller Gary Oldman, Colin Firth, Tom Hardy, John Hurt, Toby Jones, Mark Strong, Benedict Cumberbatch UK/Fr. 2011, 127 Min., engl. O.m.U. Und dann der Regen Christoph Kolumbus und das Wasser von Cochabamba Eine spanische Filmcrew dreht in Cochabamba in Bolivien. Regisseur Sebastian will Christoph Kolumbus als gierigen Eroberer darstellen. Eine melodramatische Szene unter einem gigantischen Kreuz wird der Höhepunkt des Films... Der Stadtrat von Cochabamba hat die Wasserversorgung an eine US-Gesellschaft verkauft: die Preise werden saftig erhöht und alle „freien“ Wasserzugänge zubetoniert. Die Menschen gehen auf die Straße: „Sogar den Regen nehmt ihr uns!“. Die Gegenwart holt das Filmteam ein, als Produzent und Regisseur erfahren, daß der wichtigste lokale Darsteller – The Descendants George Clooney in Hawaiihemden Matt lebt auf Hawaii. Er hat eine Frau und zwei Töchter, aber in seiner Familie ist er eher ein Gast. Das ändert sich, als seine Frau einen Unfall hat und ins Koma fällt. Eine der ersten Dinge, die Matt dann erfährt: Seine Töchter halten wenig von ihm und ... seine Frau hatte einen Geliebten und wollte sich scheiden lassen... Alexander Payne (,About Schmidt‘, ,Sideways‘) erzählt Geschichten von Männern in der Krise. Wie Jack Nicholson vor ihm schlüpft George Clooney in eine Rolle, die nicht seinem Image entspricht – und zeigt neue Qualitäten. Mindestens ebenso wichtig für den Erfolg der ganzen Unternehmung sind aber die beiden Töchter (bzw. ihre Darstellerinnen) von 10 und 17, die der lahmen Vater- Ente beim Neu-Lernen seiner Rolle mächtig auf die Sprünge helfen. Noch planlos stellt sich Matt den neuen Erziehungsaufgaben, halbherzig startet er die Suche nach seinem Nebenbuhler. Naja, das ist ein Anfang... The Descendants Regie Alexander Payne Preview 23.1. um 20.00, Start ab 26.1. nach dem Roman von Kaui Hart Hemmings Darsteller George Clooney, Shailene Woodley, Amara Miller, Patricia Hastie, Beau Bridges USA 2011, 110 Min., engl. O.m.U., ab 6 ihr Indio-„Anführer“ – in die Straßenkämpfe verwickelt ist, die immer weiter eskalieren... Dieser Film mit Gael García Bernal und Luis Tosar ist der fünfte Film der spanischen Schauspielerin und Regisseurin Icíar Bollaín („Öffne meine Augen!“). Das Drehbuch stammt diesmal vom Engländer Paul Laverty, der seit 15 Jahren mit/für Ken Loach schreibt. Und dann der Regen – También la lluvia Läuft seit 29.12. Regie Icíar Bollaín, Drehbuch Paul Laverty Kamera Alex Catalán, Musik Alberto Iglesias Darsteller Luis Tosar, Gael García Bernal, Juan Carlos Aduviri, Karra Elejalde Fr./Span./Mexiko 2010, 103 Min., dt.F., ab 12 The Artist „Ich werde nicht reden!“ Die 20er. George Valentin ist der Filmheld und Herzensbrecher. Er lernt die Tänzerin Peppy kennen und die beiden werden ein „Traumpaar“ – in Film und Wirklichkeit. Ende der 20er kommt der Tonfilm, der Stern des großen Mimen sinkt. Peppy dagegen startet jetzt erst richtig durch... Was in ,The Artist‘ „gesagt“ wird, steht auf Schrifttafeln – die man zum Verständnis aber kaum benötigt (in unserer Fassung sind sie auf englisch) – so schön ist der Film „gespielt“ – zu Beginn mit den großen Gesten des Stummfilms, dann immer subtiler – und das funktioniert wunderbar. Das Herz versteht ohne Worte. Als französischer Film, der in Hollywood gedreht wurde, hat ,The Artist‘ ein Anrecht auf alle Nominierungen bei Oscars und Golden Globes. Für die Globes, die im Januar vergeben werden, ist er für Bester Film, Regie, Drehbuch Musik und beide Hauptdarsteller nominiert! Oscars werden folgen. The Artist Regie Michel Hazanavicius Start ab 26.1. Kamera Guillaume Schiffman Musik Ludovic Bource Darsteller Jean Dujardin, Bérénice Bejo, Penelope Ann Miller, John Goodman Fr. 2011, 100 Min., s/w, Stummfilm mit engl. Zwischentiteln 6 <strong>Abaton</strong> Januar 2012 Neue Dokumentarfilm auf S.13
GEWINNER FÖRDERPREIS DEUTSCHER FILM DAVID WNENDT DREHBUCH GEWINNERIN FÖRDERPREIS DEUTSCHER FILM ALINA LEVSHIN SCHAUSPIEL WEIBLICH GEWINNER FIRST STEPS AWARD ABENDFÜLLENDER SPIELFILM GEWINNERIN BESTE HAUPTDARSTELLERIN ALINA LEVSHIN 35. SAO PAULO INTERNATIONAL FILMFESTIVAL WUCHTIG, EMOTIONAL, AUTHENTISCH DER BESTE DEUTSCHE FILM SEIT JAHREN OLIVER HÜTTMANN - ROLLING STONE KRAFTVOLL UND BEÄNGSTIGEND NAH EIN WICHTIGER DEUTSCHER FILM FBW DEUTSCHE FILM- UND MEDIENBEWERTUNG AB 19. JANUAR IM KINO Mit Unterstützung von: KRIEGERIN-FILM.DE © Ascot Elite Filmverleih / Alexander Janetzko