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Erwerb von Schlüsselkompetenzen durch die Vermittlung - Aqueduct

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• Kooperatives, Interaktives Lernen (mit Gleichaltrigen, Lehrenden<br />

und Vermittlern kulturellen Erbes)<br />

Die Grundidee der kompetenzorientierten <strong>Vermittlung</strong> ist es, Lernende<br />

darin zu unterstützen, ihr eigenes Wissen zu entwickeln<br />

und zu konstruieren und Wege zu finden, wie sie <strong>die</strong> Kompetenz<br />

anderer Menschen optimal für ihr eigenes Lernen nutzen können.<br />

Darum geht es im Sozialkonstruktivismus. Kooperation und Interaktion<br />

sind Lernfelder, aber auch Mittel des Lernens in anderen<br />

Bereichen. Wenn Lernen ein selbst initiierter, selbst regulierter<br />

Prozess sein soll, an dessen Ende <strong>die</strong> Entwicklung persönlicher<br />

Kompetenzen steht, muss der <strong>Vermittlung</strong>sansatz unterschiedliche<br />

Bedürfnisse und damit auch unterschiedliche Ziele und Ergebnisse<br />

erlauben. Das erfordert einen offenen Zugang, bei dem <strong>die</strong><br />

<strong>Vermittlung</strong> auch den Dialog zwischen Lernenden und Lehrenden<br />

über Erwartungen, Bedürfnisse, Ziele, Wahlmöglichkeiten etc. einschließt.<br />

• Entdeckendes Lernen<br />

Im Gegensatz zu rezeptivem Lernen erfordern offene Lernprozesse,<br />

dass Lernen als aktive Entdeckung gestaltet wird. Das bedeutet<br />

nicht, dass keine Lerninhalte zur Verfügung gestellt und zugänglich<br />

gemacht werden müssen. Es meint allerdings, dass <strong>die</strong> Art<br />

wie <strong>die</strong>ses Wissen oder <strong>die</strong>se Kompetenzen erworben werden,<br />

nicht nur <strong>durch</strong> <strong>die</strong> Bereitstellung <strong>von</strong> Informationen geschieht,<br />

sondern immer auf dem eigenen Entdecken basieren sollte.<br />

• Reflexives Lernen<br />

Kompetenzorientiertes Lernen erfordert neben dem Fokus auf<br />

<strong>die</strong> <strong>Schlüsselkompetenzen</strong>, auch <strong>die</strong> Schwerpunktsetzung auf<br />

Lernprozesse als solche. In dem man <strong>die</strong> eigenen Bedürfnisse,<br />

<strong>die</strong> eigene Motivation, Ansätze, Fortschritte, Resultate reflektiert,<br />

entwickelt man Lernkompetenz, <strong>die</strong> als Meta-Kompetenz<br />

oder transversale Schlüsselkompetenz betrachtet werden kann.<br />

Diese Kompetenz wird üblicherweise als „Lernen lernen“ bezeichnet.<br />

Ein Moment der Reflexion (Foto: Jaap van Lakerveld)<br />

• Personalisiertes Lernen<br />

In Theorien über kompetenzorientiertes Lernen wird Lernen als<br />

ein Prozess gesehen, bei dem man persönliches Wissen und persönliche<br />

Kompetenzen konstruiert. Informationen, Wissen und<br />

Strategien sind für einen Menschen nur dann <strong>von</strong> Bedeutung,<br />

wenn sie ein integraler Teil seines eigenen Wissens und seiner eigenen<br />

Kompetenzen werden. In der <strong>Vermittlung</strong> bedeutet das,<br />

dass Lernende in der Lage sein müssen, sich mit den Kontexten,<br />

den Menschen, den Situationen zu identifizieren, <strong>die</strong> in der Lernumgebung<br />

vorhanden sind.<br />

Auf den Spuren <strong>von</strong> Wojciech und Aneri Weiss, auf Seite 49 <strong>die</strong>ses Handbuchs.<br />

(Foto: Iwona Niedźwiedź)<br />

Aktives Lernen in einer realen Situation, in der man eine einzigartige<br />

und wertvolle Rolle spielt, macht den Lernprozess lohnend und führt<br />

zu Ergebnissen, <strong>die</strong> in vielen anderen Kontexten nützlich sind. Der<br />

Prozess des <strong>Erwerb</strong>s <strong>von</strong> Kompetenzen besteht aus drei wichtigen<br />

Elementen: Motivation, Erfahrung und Reflexion. Kompetenzorientierte<br />

<strong>Vermittlung</strong> bedeutet „learning by doing“. Wenn Sie möchten,<br />

dass <strong>die</strong> SchülerInnen mehr über Architektur lernen, halten Sie ihnen<br />

keinen Vortrag darüber, sondern lassen Sie sie selbst Gebäude bauen<br />

und entwerfen!<br />

Wenn Sie wollen, dass sie mehr über <strong>die</strong> Arbeiten <strong>von</strong> Malern lernen,<br />

geben Sie ihnen nicht nur Informationen, sondern lassen Sie sie malen,<br />

lassen Sie sie das Objekt wählen, das sie gerne malen möchten,<br />

geben Sie ihnen professionelles Feedback über ihre Wahl. Erzählen<br />

Sie ihnen, welche Bilder möglich oder nicht möglich sind in der Zeit,<br />

in der ein bestimmter Maler lebte. Lassen Sie sie über ihre Erfahrungen<br />

erzählen, wie sie zu ihrer Entscheidung gelangt sind und über<br />

ihre Produkte.<br />

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