Klausurfragen Kunststoffverarbeitung - FSI WIng
Klausurfragen Kunststoffverarbeitung - FSI WIng
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<strong>Kunststoffverarbeitung</strong>:<br />
Blauer Text ist ergänzt von Felix oranger Text für Antwort nicht zwingend notwendig oder noch<br />
unklar<br />
1. Erläutern und skizzieren Sie den Einfluss der Schergeschwindigkeit und des<br />
Molekulargewichts auf die Viskosität (Diagramm). Tragen Sie die für die<br />
verschiedenen Verarbeitungsverfahren relevanten<br />
Schergeschwindigkeitsbereicheein und definieren Sie die Begriffe<br />
„Strukturviskosität“ und „Nullviskosität“.<br />
(Bild 1.3 Seite 1.5)<br />
Viskosität ist bei kleinen Schergeschwindigkeiten von Molekulargewicht abhängig<br />
>>Nullviskosität 0 = K(Mw) (K und sind konstanten)<br />
Mit zunehmender Schergeschwindigkeit nimmt n stark ab >>Strukturviskosität<br />
Bei niedriger Schergeschwindigkeit hat das Molekulargewicht (Mw) am meisten<br />
Einfluss >> 0 , steigt ab Mc (kritische Molmasse) da ab hier Verhakungen und<br />
Verschlaufungen auftreten.<br />
2. Was versteht man unter Compoundieren? Nennen Sie zwei diskontinuierliche und ein<br />
kontinuierliches Verfahren (Maschinen) zum Mischen verschiedener Kunststoff-<br />
Komponenten! Was versteht man unter einem „Dry Blend“?<br />
Compoundieren (S.2.5): Erzeugung eines best. Eigenschaftsprofils sowie die<br />
Herstellung einer verarbeitungsfähigen Formmasse durch Zugabe von<br />
Zuschlagsstoffen zum Kunststoff (z.B. Füllstoffe, Additive)<br />
Dry Blends (S.2.6): trockene, rieselfähige Mischung als Ergebnis<br />
Kontinuierlich (2 Beispiele aus S.2.12):<br />
Einschneckenextruder mit Vertiefungen im Zylinder<br />
Planetenwalzenextruder<br />
Diskontinuierlich (2.11ff):<br />
Taumelmischer (pulverförmig, körnige, trockene Komponenten )<br />
Schaufelmischer (pulverförmig, körnige komponenten, auch flüssige<br />
Zuschläge)<br />
3. Zeichnen Sie ausgehend von einem konventionellen Spritzgießzyklus den<br />
schematischen, zeitlichen Verlauf des Werkzeuginnendruckes bei Verarbeitung eines<br />
teilkristallinen Thermoplasten sowie den zugehörigen Druck im Schneckenvorraum.<br />
Kennzeichnen Sie in den zeitlichen Verläufen folgende Prozessgrößen:<br />
Umschaltpunkt, Einspritzzeit, Nachdruckzeit, Siegelpunkt, Siegelzeit und Staudruck.<br />
(Abb. S. 3.5)<br />
4. Skizzieren Sie den Verlauf der Enthalpie, des spezifischen Volumens und der<br />
spezifischen Wärme in Abhängigkeit der Temperatur für einen teilkristallinen und<br />
einen amorphen Thermoplast. Gehen Sie auf die Unterschiede zwischen einem<br />
amorphen und einem teilkristallinen Thermoplasten ein.<br />
(Abb.S:1.20)
Cp ist im Bereich niedriger Temperaturen etwa gleich<br />
In der Nähe der Schmelzetemperatur ist bei teilkristallinen Thermoplasten Wärme und<br />
die Temperatur zu erhöhen + Energie zum Aufschmelzen der kristallinen Strukturen<br />
erfordert >> cp ist wesentlich höher und H springt ( Änderung von H ist Integral von cp<br />
über die Temperaturdifferenz )<br />
(S. 1.18) Durch das Aufschmelzen der teilkristallinen Bereiche bzw. das Bilden dieser<br />
Bereiche erfolgt eine deutlich größere Änderung des spezifischen Volumens.<br />
5. Nennen Sie zwei Arten der Granulierung! Wodurch unterscheiden sich diese<br />
Verfahren und welche Auswirkungen hat dies auf die Form des entstehenden<br />
Granulates? (S. 2.18ff.)<br />
Kaltabschlaggranulieren: Das extrudierte Band oder der abgezogene Schmelzestrang<br />
wird kontinuierlich in einem Wasserbad gekühlt und anschließend in Granulate<br />
geschnitten >> zylindrisches Granulat<br />
Heißabschlaggranulieren: Die Schmelze wird unmittelbar nach dem Austreten aus einer<br />
Lochplatte als Extrusionswerkzeug geschnitten. Durch Kontraktion der stärker<br />
orientierten Außenschichten der Schmelzestränge entsteht hier linsenförmiges Granulat.<br />
>> Vorteile:<br />
Günstige Granulatform (Einzugsverhalten, Rieselfähigkeit)<br />
Keine Feinanteile (Staub, Splitter)<br />
Hohe Mengenleistung<br />
Granulat wird je nach Viskosität und Klebeneigung durch Kühlstrom abgesaugt, auf<br />
gekühlter Vibrationsrinne transportiert und im Wasserbad gekühlt.<br />
6. Nennen Sie neben der Kombination verschiedenfarbiger oder transparenter Bereiche<br />
vier typische Anwendungsfelder der Mehrkomponententechnik. Nennen und<br />
beschreiben Sie die drei Werkzeugkonzepte zur Herstellung von Bauteilen im<br />
Verbundspritzgießverfahren.<br />
Anwendungsfelder der Mehrkomponententechnik (S.4.1)<br />
Integration von Dichtungen und guter Haptik durch flexible Komponenten<br />
(Verbundspritzießen)<br />
Integration von Leiterbahnen in 3-dim. Schaltungsträgern durch Kombination von<br />
metallisierbaren und nicht metallisierbaren Kunststoffen (Verbundspritzgießen)<br />
Kombination von elektromagnetischer Abschirmung mit guter Oberfläche (z.B.<br />
Gehäuse) (Verbund-)<br />
Selektiver, wirtschaftlicher Einsatz anspruchsvoller technischer Thermoplaste in<br />
thermisch oder mechanisch besonders beanspruchten Bereichen der<br />
Bauteilgeometrie (Verbund-)<br />
Materialeinsparung durch Einsatz von Rezyklaten im Nichtsichtbereich oder in der<br />
Formteilinnenschicht ohne Beeinträchtigung der Oberfläche (Sandwichspritzgießen)<br />
Gelenke (Montagespritzguss)<br />
Werkzeugkonzepte (S.4.4):<br />
Simultane Herstellung von Vorspritzlingen und umspritzten Fertigteilen in einem<br />
Werkzeug mit Drehteller oder drehb. Indexplatte mit mehreren Kavitäten. Die<br />
Vorspritzlinge werden nach einem Zwischenöffnen der Werkzeugs duch Drehen<br />
einer Werzeughälte oder mit einer sog. Indexplatte in die Kavitäten zum Umspritzen<br />
transportiert<br />
Sequentielle zweistufige Herstellung ohne Entformung der Vorspritzlinge in einem<br />
Werkzeug mit variabler Kavität (Core-Back-Werkzeug) Dabei wird zunächst der<br />
Vorspritzling hergestellt, dann mittels Schieber ein zusätzlicher Bereich der Kavität<br />
geöffnet und zweite Komponente Eingespritzt.
Einlegeverfahren: Spritzen der Vorspritzlinge in einem separaten Werkzeug,<br />
Einlegen und Umspritzen kalter Vorspritzlinge in einem zweiten Werkzeug.<br />
Etagenwerkzeug mit drehbarer Mittelplatte: Vorspritzung und Umspritzung weerden<br />
in zwei verschieden Trennebenen gefertigt. Umsetzen der Vorspritzlinge unter<br />
Drehung der Mittelplatte um senkrechte Achse. (== drehbare Indexplatte vgl oben!!)<br />
7. In welche drei Zonen kann ein konventioneller Einschneckenextruder eingeteilt<br />
werden (inkl. Skizze!)? Wodurch wird der größte Teil der Wärme im Extruder erzeugt?<br />
(bild S.5.2)<br />
>> Großteil der Wärme wird durch Scher- und Reibungserwärmung erzeugt. (va. In<br />
Kompressionszone)<br />
8. Skizzieren Sie das Verfahrensschema des Spritzstreckblasens (ausgehend von<br />
einem vorhandenen Vorformling). In welche wesentlichen Phasen gliedert sich das<br />
Verfahren? Durch welchen Effekt erfolgt bei diesem Verfahren eine<br />
Festigkeitssteigerung der entstehenden Hohlkörper?<br />
(Bilder S. 7.10)<br />
In den gummielastischen Bereich abgekühlte oder wiedererwärmte spritzgegossene<br />
Vorformlinge werden versteckt und aufgeblasen.<br />
Phasen:<br />
Erwärmen<br />
In Form schwenken<br />
Längsverstrecken mit Stempel<br />
Aufblasen (>> Verstrecken in Umfangsrichtung)<br />
Abkühlung<br />
Entformen<br />
Festigkeitssteigerung durch biaxiale Orientierung (in 2 Richtungen verstreckt ><br />
Molekülorientierung > Festigkeit)<br />
9. Welche Möglichkeiten bestehen zum Schäumen von Kunststoffen. Skizzieren Sie die<br />
Verfahren. (Version Felix) (S. 8.10ff.)<br />
Thermoplast:<br />
MuCell-Verfahren: Direktbegasung in Plastifiziereinheit > Mischen und<br />
Diffusion in Polymerschmelze > einphasige Lösung mit geringerer Dichte etc.<br />
Thermoplastschaumguss (TSG): Kunststoff + Treibmittel schnell einspritzen ><br />
Aufschäumen in Werkzeug > kein Nachdruck<br />
(Niederdruckspritzgießmaschine) + evtl. atmendes Werkzeug<br />
(Volumenvergößerung der Kavität > Schaum mit niedrigerer Dichte)<br />
Thermoplastschaumextrusion (TSE): Doppelschneckenextruderr mit CO2<br />
Gasbeladung<br />
Herstellung von teilvernetztem Polyethylenschaum: Erweiterung der<br />
Schmelzbereichs teilkristalliner Thermoplaste durch Zugabe von<br />
Vernetzeradditiven (>Teilvernetzung) vor dem Verschäumen<br />
Thermoplast-Extrusionsblasen von Schaum (TSB): Aufschäumen bei Austritt<br />
aus Ringdüse und anschließendes Verblasen<br />
Schäumen von Pasten: hochviskose Massen unter Druck mit physikalischem<br />
Treibmittel sättigen > Auftreiben unter Normaldruck<br />
Expandieren von Partikelschaum (PS-E Styropor):
(1) Styrol + Pentan als Treibmittel mischen > PS-Partikel und Pentan als<br />
Ausgangsprodukt für Verarbeiter.<br />
(2) Vorschäumen in Wasserdampf > kleine Kugeln<br />
(3) Aufschäumen im Werkzeug unter Dampfzufuhr durch perforierte Wände<br />
(4) Trocknen<br />
Schäumen reaktionsfähiger Komponenten (S. 8.22)<br />
Chemische Reaktion von Treibmittel mit Treibpartner<br />
Thermischer Zerfall des Treibmittels<br />
Physikalisches Verdampfen einer Flüssigkeit durch exotherme Reaktion.<br />
Mechanisches Dispergieren von Gas und Expansion bei Druckentlastung (wo<br />
ist hier bitteschön die Reaktion?)<br />
Mechanisches Hochdruckinjizieren eines vorverdichteten Gases und<br />
Expansion im Werkzeug (wo ist hier bitteschön die Reaktion?)<br />
10. Die Oberflächenveredelung von Kunststoffen kann aus optischen oder technischen<br />
Gründen erforderlich sein. Dabei können verschiedene Systeme zum Einsatz<br />
kommen, die sich in ihren Einsatzmöglichkeiten unterscheiden. Nennen Sie<br />
wesentliche Systeme und beschreiben Sie das technologische Vorgehen.<br />
Metallisieren: Belegen der Oberfläche mit Metallschichten geringer Dicke –<br />
verbessertes Aussehen, bessere Sperreigenschaften gegenüber Gasen und<br />
Flüssigkeiten (S. 12.4)<br />
Hochvakuumbedampfen: Grundlack zum Glätten der Oberflächenrauhigkeit<br />
und als Haftvermittler mit einer 0,1 bis 1 m dicken Metallschicht, die<br />
anschließend mit einem Schutzlack gegen mechanische und chemische<br />
Einflüsse geschützt wird. Verfahren: Kunststoffteile werden auf drehbaren<br />
Gestellen in einer Hochvakuumkammer (10 -4 bis 10 -6 mbar) gebracht. Metall<br />
wird in Körben soweit erhitzt, dass es verdampft und auf den bei<br />
Raumtemperatur gehaltenen Formteilen niederschlägt.<br />
Galvanisieren: (vor allem bei ABS)<br />
(1) Chemisches Aufbringen einer leitfähigen Schicht (Beizen): Herauslösen<br />
der Kautschuckkügelchen auf der Oberfläche mit oxidierenden<br />
Säuregemischen > Poren in Oberfläche<br />
(2) Elektrolytisches Aufbringen der Dekorschicht (Galvanisieren):<br />
Metallschicht mit Formschlüssiger Verankerung durch die Poren.<br />
Heißprägen: Prägefolie mit Druck und Temperatur auf Substrat aufbringen ><br />
Oberflächenahes Aufschmelzen > mechanischer Verbund<br />
Färben: bei Kunstoffen meist vor der Verarbeitung. Man vermischt feinkörnige<br />
Pigmente und Farbstoffe mit ungefärbtem Granulat in Trockenmischern (Freifall-<br />
und Wirbelmischer). Die folgende Plastifizierung in Schneckenaggregaten führt<br />
dann zu gleichmäßiger Durchfärbung.<br />
Lackieren: ???(kann ich nicht lesen)<br />
Bedrucken (S12.6): Verpackungen sind oft Informationsträger > Motive exakt<br />
platzieren oder als Zerrdruck auf flacher Folie, die 3-dimens. verformt wird.<br />
Hochdruck: Druckfarbe wird von eingefärbter Oberseite der Druckform auf den<br />
Bedruckteil übertragen<br />
Flachdruck: druckende und nicht druckende Flächen in einer Ebene
Tiefdruck: Vertiefungen für die Farben.<br />
Durchdruck (Siebdruck)<br />
..... einige Punkte ausgelassen..(Präge-, Dekorierverfahren, Beflocken, Schleifen,<br />
Polieren)....<br />
Oberflächengestaltung durch Bearbeiten der formgebenden Wergzeugoberfläche:<br />
Strukturierung und Polierung der Konturoberfläche > direkter Einfluss auf Oberfläche der<br />
Formteile<br />
Strukturerodieren: raue, optisch matt wirkende Oberflächen<br />
Strukturätzen: fotografisch darstellbare Abbildungen, Oberflächen und Schriften<br />
auf dem fotochemischen Weg in Oberfläche eingeätzt. > z.B. naturgetreue<br />
Wiedergabe von Holz- und Ledernarbungen.<br />
11. Beschreiben Sie die Funktionsweise eines Kalanders. Wie erfolgt im Kalander<br />
die Aufbereitung des Kunststoffs? (S.6.18ff)<br />
Kalandrieren ist das Ausformen Thermoplastischer Kunststoffe (PVC mit und<br />
ohne Weichmacher, schlagfester PS und ABS) zwischen 2 oder mehreren<br />
Walzen zu endlosen Bändern. Kennzeichen:<br />
hohe Ausstoßleistung<br />
leichte Zugänglichkeit > schneller Materialwechsel (Reinigung bei<br />
Chargenwechsel)<br />
gute optische Kontrolle<br />
thermisch schonend, da nur kurze Zeit in Hitzezone (> weniger Stabilisatoren)<br />
Ablauf:<br />
Aufbereitung mit gleichlaufenden Doppelschneckenextrudern und<br />
Mischwalzwerken als Puffer<br />
Erster Walzenspalt wird aus Mischwalzwerk gespeist. Rohfolie noch mit<br />
schlechter Oberflächenqualität. Bildung eines laufenden Knetwirbels beim<br />
Einlauf in den 2. Walzenspalt. Spiralförmige Umwälzung und somit gute<br />
Erwärmung und Durchmischung. Nachfolgende Walzen wärmer > bessere<br />
Haftung und somit Folienübergabe. 2. und 3. Spalt gestalten Oberfläche neu.<br />
Letzte Walze kalt zur Kühlung. Walzen getrennt angetrieben und<br />
Heißwasserbeheizt.<br />
12. Beschreiben Sie eine Blasformanlage. Was begrenzt die Größe der darin<br />
hergestellten Teile? (S.7.1ff)<br />
Herstellung von Blasformteilen besteht aus Extrudieren des Vorformlings und<br />
Aufblasen im formgebenden Werkzeugs. Alles in einer Produktionseinheit der<br />
Blasformmaschine.<br />
Schmelze aus Extruder tritt als Strang in den Schlauchkopf ein. durch Fließkanäle<br />
und Düse entsteht schlauchförmiger Vorformling > kontinuierlicher Austritt nach<br />
unten >> zähe, hochviskose Formmassen (hohes Molkulargewicht) mit einer<br />
ausreichenden Schmelzefestigkeit sind erforderlich >> Begrenzung der<br />
Bauteilgröße durch Geschwindigkeit des Schmelzeaustritts und der<br />
Schmelzefestigkeit. Schlauchkopf mit Speicherraum und Ausstoßvorrichtung >><br />
Ausstoß in Schüben; Blasform in Schließeinheit übernimmt Vorformling während
des Schließens > Vorformling im Bereich der Quetschkanten zusammengedrückt<br />
und verschweißt. Überschuss (Butzen) später entfernen.<br />
Fragen 13, 14, 15 waren nicht kopiert > eigene Lsg:<br />
13. Was ist Spritzblasen? Worin liegt der Vorteil zum Extrusionsblasen? (S. 7.9)<br />
Verfahren:<br />
Vorformling spritzen<br />
In Blasform transferieren<br />
Aufblasen im warmen Zustand<br />
Entformen<br />
Vorteil:<br />
Im Spritzgießwerkzeug entsteht die präzise kalibrierte Mündung<br />
Vorformling mit optimaler Gestalt für den nachfolgenden Blasvorgang<br />
Keine Quetschnähte wie beim Extrusionsblasformen.<br />
14. Was versteht man unter einem pvT-Diagramm? (S. 3.5; 3.6)<br />
Darstellung des spezifischen Volumens (v) über Temperatur (T) bei verschieden<br />
Drücken (p) > Abhängigkeit der Verarbeitungsschwindung von der gewählten<br />
Prozess- bzw. Druckführung (Volumendifferenz zwischen 7 und 10)<br />
15. Beschreiben Sie den Aufbau der Folienblasanlage und die einzelnen Schritte<br />
beim Folienblasen. Wie erreicht man beim Folienblasen die gewünschten<br />
Festigkeiten in verschiedenen Richtungen? Welche anderen Möglichkeiten<br />
außer Folienblasen gibt es um Folien herzustellen?<br />
Verfahren und Aufbau:<br />
Kunststoff aus horizontalem Extruder wird durch ein Schlauchfolienwerkzeug<br />
(Werkzeug mit Stegdornhalter oder mit Wendelverteiler) in eine<br />
Ringspaltströmung umgeformt und um 90 Grad umgelenkt.<br />
Schmelzeaustritt nach oben, Aufblasen und Kühlen mit Luftströmung,<br />
Abziehen mit höherer Geschwindigkeit > Streckung;<br />
Schlauchabmessung fixiert bei erreichen der Einfriergrenze<br />
Flachlegen, Aufwickeln<br />
Verfahrenstechnik:<br />
Konventionell: hohe Kühlluftgeschwindigkeit > langsames Aufweiten nach<br />
Austritt<br />
Langer Hals: geringer Kühlluftgeschwindigkeit > Schlauch wird weiter oben<br />
über statisches Luftpolster gezogen > schnelles Aufweiten auf<br />
Enddurchmesser unmittelbar vor Erreichen der Einfriergrenze. > gleichmäßige<br />
Verformung in Fließ- und Umfangsrichtung fixiert<br />
Alternative:<br />
Kalandrieren (S.6.18 ; vgl. Frage 11)<br />
16. Wie erfolgt ein fließarmes Folienhinterfüttern? (4.13ff.)<br />
Fließarme Hinterfütterungsprozesse: Thermoplastschaumguss, Spritzprägen und<br />
Hinterpressen. Sie verringern die Belastung auf das Dekormaterial durch die
Reduzierung der Fließwege, Fließgeschwindigkeiten und der maximalen<br />
Druckbelastung. Eigenspannungen werden vermieden > geringerer Verzug durch<br />
gleichmäßige Druckverteilung.<br />
Spritzprägen: Schmelze wird in das um einen Prägespalt geöffnete<br />
Prägewerkzeug eingespritzt und erst nach dem Einspritzen wird das WZ mit<br />
dem Prägehub vollständig geschlossen und die Zuhaltkraft aufgebaut.<br />
(Tauchkanten-WZ wg. Schmelzebewegung in Prägephase erforderlich). Oft<br />
sinnvoll WZ definiert bei Einspritzbeginn zu öffnen > Schmelzekuchen hält<br />
Folie. Prägevorgang beginnt oft schon im letzten Drittel des Einspritzvorgangs<br />
Thermoplastschaumguss: Treibmittelhaltige Spritzgießmasse verarbeitet in<br />
Tauchkantenwerkzeug. Nach Formfüllung Aufschäumen unter leichtem öffnen<br />
des Tauchkantenwerkzeuges > geringe Belastung, da gute Formfüllung ohne<br />
Nachdruck möglich.<br />
Hinterpressen: horizontale Werkzeugtrennebene. Schonender Eintrag der<br />
Schmelze in das offene Werkzeug (gut für langfaserverstärkte Kunststoffe).<br />
Kontakt mit Folie erst mit schließen des Werkzeuges > pressen<br />
17. Was versteht man unter Kunststoff-Metall-Hybridstrukturen? Welchen<br />
besonderen Beitrag liefern die einzelnen Werkstoffkomponenten? (S. 4.19ff.)<br />
Hybridstrukturen bestehen aus mindestens 2 unterschiedlichen Werkstoffen (><br />
durch Kombination versch. Werkstoffe sind Bauteile mit best. Eigenschaftsprofil<br />
kostengünstiger herstellbar). Das Umspritzen von vorgeformten Blechprofilen mit<br />
einem geeigneten Kunststoff stellt eine rationelle Fertigung von multifunktionalen,<br />
hoch belastbaren Leichtbaustrukturen dar.<br />
Ziel: Kombination der Vorteile, die jede einzelne Werkstoffgruppe und deren Ver-<br />
bzw. Bearbeitungstechnik einbringt:<br />
Dünnwandige vorgeformte Blechpakete können durch eingespritzte<br />
Kunststoffbereiche versteift werden, wobei der Kunststoff die Gestalt des<br />
Bauteils durch Rippen o.ä. auch bei hoher Belastung aufrechterhält und<br />
Ausbeulen des Blechs verhindert.<br />
Verbesserte Geräuschdämmung bzw. –dämpfung<br />
Hohe Gestaltfreiheit beim Spritzgießen >><br />
(1) Möglichkeit zur Integration von Funktionselementen (Kostensenkung durch<br />
geringeren Montageaufwand)<br />
(2) Optimierung der Verrippungsart in Abhängigkeit der Beanspruchungsart<br />
und –richtung.<br />
18. Wie ist das Fließverhalten einer Schmelze in einem Kanal und welche Folgen<br />
hat das für die Eigenschaften des Fertigteils? (nur teilweise auf S. 1.9ff; S. 3.8)<br />
I.d.R Haften der Schmelze an der Wand >> bei dünnen Wanddicken überwiegend<br />
Scherströmung >> parabolisches Strömungsprofil >>Ausrichtung der<br />
Makromoleküle welche bei schnellem Abkühlen eingefroren werden können. >><br />
Molekülorientierung.<br />
Folgen:<br />
anisotrope Materialeigenschaften<br />
(1) höhere Festigkeit in Molekülorientierung; umgekehrt oft zu niedrige<br />
senkrecht dazu
(2) höhere Wärmeausdehnungskoeffizient in Molekülrichtung<br />
(3) Faserausrichtung in Strömungsrichtung >> Festigkeit<br />
(4) Nachträgliches Schrumpfen durch Relaxieren der Molekülorientierung.<br />
Vorzeitige Erstarrung im Wandnahen Bereich > unvollständige Kristallisation<br />
bei teilkristallinen KT > schlechtere mech. Eigenschaften<br />
Realisierbare Fließwege begrenzt. Für lange Fließwege sind niederviskose<br />
Formmassen erforderlich.<br />
19. Worin unterscheidet sich die Bau- und Wirkungsweise von Ein- und<br />
Zweischnecken- Extruder? (S. 5.2)<br />
Einschneckenextruder hat Einzugs-, Kompressions- u. Förder- bzw.<br />
Meteringzone:<br />
Einzugszone: Einziehen, Erwärmen und Fördern zur nächsten Zone<br />
Kompressionszone: Material aufschmelzen und Gas zum Trichter austreiben.<br />
Gangtiefe sinkt stetig auf Niveau der<br />
Förderzone, wo für Überwindung des Düsenwiderstands nötige Druck<br />
aufgebaut wird.<br />
Temperaturführung entspricht Zonenaufteilung: Einzugszone unter Ts , andere<br />
über Ts >> Zylindertemperatur muss über Schmelzetemperatur liegen.<br />
Größenteils Scher- und Reibungserwärmung > gute thermische<br />
Homogenisierung trotz schlechter Wärmeleitfähigkeit möglich. Keine<br />
Überhitzung des Materials, da mit zunehmender Temperatur Die Viskosität<br />
und damit innere Reibung wieder abnehmen.<br />
Nutbuchsenextruder: Zwangsförderung in der Einzugszone, da die Nutung die<br />
Rotation des Feststoffes mit der Schnecke erschwert > höhere Förderleistung<br />
bei gleicher Drehzahl<br />
Doppelschneckenextruder (S. 5.12): in gegenläufiger oder gleichläufiger Bauart.<br />
Bei den überwiegend dichtkämmenden Maschinen sind Schnecken so geformt,<br />
dass die gesamte Oberfläche der Schnecke während einer Umdrehung an<br />
anderer Schneckenoberfläche abrollt bzw. vorbeistreicht > Selbstreinigung.<br />
Beträchtlicher Fertigungsaufwand der Doppelschneckenzylinderbohrung<br />
(Abdriften der Bohrkopfes bei zweiter Bohrung) und konstruktiver Aufwand wegen<br />
geringem Bauraum für Antrieb und Lagerung. Insbesondere Gleichläufige<br />
Maschinen sind modular aufgebaut: versch. Schneckenelemente werden auf<br />
Sechskant-, Vielkeil- oder Passfedernut- Schneckenschaft geschoben.<br />
Gängigkeit:<br />
(1) Eingängig: großes Fördervolumen > Einzug<br />
(2) Zweigängig: Mittelweg<br />
(3) Dreigängig: kleines Fördervolumen, hohe Scherung > Homogenisierung<br />
gegenläufig: Zwangsförderung, geringe Reibungserwärmung, pulsierender<br />
Ausstoß, Einsatz für schonende Plastifizierung thermisch empfindlicher<br />
Materialien wie PVC (S. 5.13)<br />
gleichläufig: bessere Mischwirkung > Einsatz für die Aufbereitung<br />
(Compoundierung) (S. 5.14)
20. Aus welchen Elementen besteht eine Spritzgießmaschine? Welche Funktion<br />
haben die einzelnen Elemente? Worin unterscheiden sich elektrische und<br />
hydraulische Spritzgießmaschinen? (S. 3.10ff)<br />
Wesentliche Komponenten: Schließeinheit, Spritzeinheit, Steuerung,<br />
Spritzgießwerkzeug<br />
Schließeinheit: Dient dem Öffnen und Schließen des aufgespannten<br />
Werkzeuges; Bauteil: feste und bewegliche Aufspannplatte für Werkzeug,<br />
Stirnplatte, Rücklager der Schließeinheit, Säulen, Antrieb der bew.<br />
Aufspannplatte (direkt oder mit Kniehebelkonstruktion vgl. auch S. 3.13 oben)<br />
Spritzeinheit<br />
umfasst<br />
(1) beheizten Zylinder,<br />
(2) Antrieb der Schnecke (Motor, Getriebe, Hydraulikzylinder zum<br />
Verschieben der Schnecke, Hydraulik zum Verschieben der<br />
Einspritzeinheit)<br />
Aufgabe:<br />
(1) Aufschmelzen/ Plastifizieren des Spritzgutes<br />
(2) Dosieren der Masse<br />
(3) Aufbringen von Einspritz- und Nachdruck<br />
Werkzeug (S.3.25)<br />
besteht i.d.R. aus<br />
(1) Formnest<br />
(2) Schmelzekanäle (Verteiler, Anguss)<br />
(3) Gestell mit Auswerfern<br />
(4) Temperierkanäle<br />
Aufgabe: Formgebung; Spritzgusssteile in geforderter Qualität und<br />
Maßgenauigkeit kostengünstig zu fertigen (bis 2000 bar > hohe Steifigkeit und<br />
Festigkeit)<br />
Steuerung: regelt den Ablauf im Spitzgießprozess<br />
Unterschied elektrisch – hydraulisch: Tab. S.3.21 (ist wirklich nach vor- und<br />
nachteilen gefragt?)<br />
21. Beschreiben Sie unterschiedliche Angussformen. Worin liegen jeweils die<br />
Vor- und Nachteile? (S. 3.27)<br />
Der Anguss u. ggf. der Verteiler haben die Aufgabe, eine oder mehrere<br />
Formnester mit möglichst gleicher Temperatur und gleichem Druck möglichst<br />
gleichmäßig und gleichzeitig zu füllen.<br />
Stangen und Kegelanguss: der Durchmesser ist größer als die Wanddicke, damit<br />
die Schmelze am Anschnitt zuletzt erstarrt. Bietet geringen Widerstand für<br />
Schmelze. Gbesonders für schwerfließende und temperaturempfindliche<br />
Kunststoffe geeignet und reißt an Düse (wärmste Stelle) beim Entformen > Kegel<br />
entfernen.<br />
Punktanguss: Durchmesser ca. 1mm. Die Formmasse wird durch Engstelle<br />
erwärmt und homogeniert. Durch die isolierte (z.B. durch erstarrten KS) bzw.<br />
ehiezte Vorkammer bleibt Schmelze am Anguss verarbeitungsfähig (Abriss beim<br />
Öffnen häufig versteckt)
Band- oder Filmanguss: Schmelze zunächst im Verteilerkanal gleichmäßig verteilt<br />
und strömt entlang ganzer Front ins Formnest > keine Bindenähte gegenüber<br />
mehreren Angüssen, gleichmäßige Orientierung.<br />
Schirmanguss: Sonderform des Filmanguss > vermeidet Bindenähte in<br />
zylindrischen Bauteilen (z.B. Zahnrädern, Lagern), führt aber bei<br />
Kurzfaserverstärkung zu einer Faserorientierung in Achsrichtung und damit<br />
senkrecht zur Beanspruchungsrichtung.<br />
22. Worin liegen die Vor- und Nachteile einer Spritzgießmaschine mit einer<br />
Kniehebelschließeinheit und einer hydraulischer Schließeinheit? Beschreiben<br />
Sie die Funktionsweise. (S. 3.11)<br />
Kniehebel: die Schließeinheit wir durch die elastische Deformation des<br />
durchgestreckten Kniehebels aufgebracht (Werkzeug gestaucht – Säulen<br />
gedehnt – Stirnplatte und Werkzeugaufspannplatte nahezu unverformt). Durch<br />
Verstellen der Stirnplatte wird Schließkraft geregelt. Schließkraft wird an<br />
Säulendehnung (DMS) bestimmt.<br />
Vollhydraulisch: Schließkraft unmittelbar von einem größeren Hydraulikzylinder<br />
aufgebracht. Bewegungsablauf<br />
Eilgangzylinder verfährt Hauptkolben mit beweglicher WZ-aufspannplatte<br />
(Ölab- und –zufuhr im Hauptzylinder offen)<br />
Ansaugventil wird geschlossen, Hauptzylinder übt Schließdruck aus<br />
Öffnungszylinder zum Zurückfahren wird geöffnet, Betätigung der<br />
Ausstoßplatte mit Stiften (Anschlag)<br />
Unterschiede: (S. 3.13)<br />
23. Was ist die Funktion von Verschlussdüsen und Rückstromsperren in<br />
Spritzgießmaschinen? (S. 3.16ff)<br />
Rückstromsperren sind bewegliche Sperrelemente, die beim Einspritzen den<br />
Schneckengang nach hinten abdichten, beim Plastifizieren sind sie nach vorne<br />
offen > verhindert Leckströmung (Strömung zwischen Zylinder und Schnecke<br />
zurück durch den Schneckengang)<br />
Wenn die Spritzeinheit von WZ abgehoben wird, sorgen Verschlussdüsen dafür,<br />
dass die Schmelze nicht unbeabsichtigt aus der Plastifiziereinheit ausfließt.<br />
Während der Einspritzphase stellt sie eine druckdichte Verbindung zwischen<br />
Plastifiziereinheit und Werkzeug her.<br />
24. Was ist ein Heißkanalverteiler? Welche Vorteile hat er? (S.3.26)<br />
Düse und Werkzeug bleiben ständig in Verbindung. Isolierung der Düse durch<br />
Luftspalte und schlecht wärmeleitende Spritzmasse. Evtl. auch externe Heizung.<br />
Abfallminimierung durch angussloses Spritzen (Punktanguss). Außen- und<br />
Innenbeheizte Heizkanäle werden unterschieden<br />
Mehrfachwerkzeuge mit Verteilerkanälen besitzen meist einen Punktanguss für<br />
die einzelnen Formnester für eine einfache Nacharbeit. Wichtig ist der gleiche<br />
Schmelzezustand bei allen Fomnestern > temperierte oder isolierte<br />
Verteilerkanäle (Heißkanalverteiler)<br />
25. Wie funktionieren die Gas- und Wasserinjektionstechnik? (S.4.6ff.)
Verfahrensablauf GIT<br />
Definierte volumetrische Teilfüllung der Kavität<br />
Injizieren des Gases unter einem dem Formteil angepassten Druck (das Gas<br />
strömt in die plastische Seele und verdrängt dabei die Schmelze)<br />
Nach dem volumetrischen Füllen der Kavität übernimmt das Gas den<br />
Nachdruck<br />
Verfahrensablauf WIT<br />
Ein oder mehrere Hydropumpen injizieren das Wasser (ohne Verdampfen) in<br />
die fließfähige Schmelze. Dabei wir der schmelzeförmige Kern unter<br />
Ausbildung eines Hohlraumes in noch ungefüllte oder kurz zuvor geschaffen<br />
Formhohlräume verdrängt (Kolbenwirkung des Wassers. Die im<br />
Übergangsbereich Wasser / Schmelze erstarrende Kunststoffmembran wirkt<br />
beim vorantreiben der Kunststoffschmelze wie ein hochviskoser Kern.<br />
Schließlich durchströmt das Wasser den geschaffenen Hohlkörper. Das<br />
Wasser kann durch Druckluft ausgeblasen werden und über einen<br />
Wasserspeicher im Kreislauf gefahren werden (bessere Kühlwirkung des<br />
Wasser im vgl. zu Gas > kürzere Kühl- und Zykluszeiten.<br />
26. Was ist eine genutete Einzugszone? (S. 5.4)<br />
Eine genutete Einzugszone führt zu einer Zwangsförderung (unabhängig von<br />
temperaturbedingten Reibungsverhältnissen). Nuten sind meistens sichelförmig,<br />
halbkreisförmig oder rechteckig. Verlauf in Achsrichtung oder wendelförmig.<br />
Bewährt haben sich Rechteck-Nuten in Achsrichtung.<br />
Der genutete Bereich ist abhängig von der Scherfestigkeit des Polymers niedriger<br />
temperiert. Bei sehr harten teilkristallinen Thermoplasten ca. 100 Grad > kein<br />
Anhaften an Zylinderwand und Antriebsenergie gering.<br />
Nutung erschwert die förderunwirksamen Rotation der Schmelze mit der<br />
Schnecke > höhere Förderleistung bei gleicher Drehzahl. Am Ende der<br />
Einzugszone konisch auslaufende Nuten bewirken eine starke Verdichtung des<br />
Feststoffs > teilw. Aufschmelzen der Feststoffes mit Reibungswärme<br />
27. Wozu benutzt man eine Zahnradschmelzepumpe? (S. 5.15)<br />
Antriebsaggregate für kontinuierlich arbeitende KS-anlagen anstelle von<br />
Schmelzextrudern, bei Faseranlagen und neuerdings bei Extrudern, um den<br />
Förderstrom zu erhöhen<br />
den Energieverbrauch zu senken<br />
Plastifizieren und Homogenisieren von der Druckerzeugung zu trennen.<br />
Problem: Leckverluste<br />
28. Wie funktioniert die Schmelzkerntechnik zur Herstellung von Hohlkörpern? (S.<br />
7.11)<br />
Ein Kern (u.U. mit ? Einzelkernen) aus einer Zinn-Wismut Legierung (Ts ca. 140<br />
Grad) wird in das WZ eingelegt und mit KS umspritzt (z.B. PA6-GF30 mit Ts ca.<br />
221°C) > Kern schmilzt auch bei Massetemperaturen von über 300°C wegen<br />
seiner großen Wärmekapazität bzw. Wärmeleitung nicht an. Nach Erstarren des<br />
Formteils wird der Kern ausgeschmolzen.
Energetisch aufwendig, aber einziges Verfahren, bei dem sowohl Außen als auch<br />
Innen eine durch Form definierte Oberfläche entsteht.<br />
29. Wie ist der Unterschied in der Temperierung von Zylinder und Werkzeug beim<br />
Spritzgießen von Thermoplasten und Duroplasten? Was ist der prinzipielle,<br />
werkstoffbedingte Unterschied bei der Verarbeitung von Thermoplasten und<br />
Duroplasten?<br />
Duroplaste sind bis zur Zersetzungstemperatur elastisch > keine plastische<br />
Verarbeitung möglich<br />
Formgebung erfolgt gleichzeitig oder vor der endgültigen chemischen Vernetzung<br />
(Härtung) > nur Urformen<br />
30. Beschreiben Sie verschiedene Verfahren für die Verarbeitung von<br />
glasfaserverstärkten Reaktionsharzen.<br />
Handlaminieren: (S.9.12) einseitig offene Werkzeuge (Formen) > Der Form<br />
zugewandte Seite ist Sichtseite. In die mit Trennmittel vorbehandelten<br />
Werkzeuge wird i.d.R. eine Feinschicht (Gelcoat) durch Streichen oder Spritzen<br />
eingebracht und angehärtet. Danach wechselweises auftragen von Harz und<br />
Verstärkungsträger mit Pinsel etc. Aushärtung im Ofen oder bei Raumtemperatur<br />
und anschließende Entformung und Nachbearbeitung.<br />
Vorteile:<br />
(1) einfaches Verarbeitungsverfahren ( aber für gute Qualität handwerkliches<br />
Geschick und Erfahrung nötig<br />
(2) geringe Investitionskosten > wirtschaftlich für Einzelstücke u. kleine Serien<br />
(3) große und komplizierte Formteile möglich<br />
Faser-Harz-Spritzen: (S.9.13) ebenfalls einseitig offene Formen. Mittels einer<br />
Faser-Harz-Spitzanlage werden die Reaktionsharze u. die geschnittenen Fasern<br />
in einem Arbeitsgang auf die Form aufgebracht. > Teilmechanisiertes<br />
Handlaminieren, „Rest“ identisch.<br />
Profilziehen (S.9.18): mit Reaktionsharz getränkte Verstärkungsfasern werden<br />
druch geheizte profilgebundene Werkzeuge gezogen. Die Aushärtung erfolgt in<br />
einer Heizzone > kontinuierliches Formgebungsverfahren, für große Serien<br />
geeignet, hohe Grundinvestition, WZ-Kosten i.d.R. relativ gering.<br />
31. Worin liegen die Vorteile des Handlaminierverfahrens bei der GFK-<br />
Verarbeitung?<br />
Vgl. Frage 30<br />
32. Was versteht man unter Gelzeit (Topfzeit, Gelpunkt)?<br />
(blaues Buch S.90): Am Gelpunkt, der durch eine Grenztemperatur definiert ist ist<br />
eine Grenzviskosität erreicht, ab der das Harz schlecht fließt und nicht mehr<br />
verarbeitet werden kann. Die entsprechende Härtezeit bezeichnet man als<br />
Topfzeit. (mit Härtetemperatur abnehmend)<br />
(Seite 9.5): Die Gellinie bezeichnet die Zeit, bei vorgegebener Temperatur, ab der<br />
ein Harz durch weitmaschige Vernetzung nicht mehr fließfähig und verarbeitbar<br />
ist.
33. Wie kann man den Aushärtegrad eines Reaktionsharzes feststellen?<br />
(blaues Buch S.93): Bestimmung der Glasübergangstemperatur. Sie steigt, vom<br />
unausgehärteten Werkstoff ausgehend, im Laufe der Härtung an und erreicht ihre<br />
maximale Höhe bei vollständiger Aushärtung an.<br />
Vergleich Temperaturführung amorph-teilkristalline KT in Werkzeug und Zylinder<br />
(selbst gestellte Frage bzw. Ergebnis unpräzisen Lesens der Aufgabe 29!)<br />
amorph:<br />
Zylinder:(S. 6.10) Temperierung knapp über Erweichungstemperatur.<br />
Werkzeug: (S.6.1) Amorphe Thermoplaste zeigen bei stetiger Abkühlung eine<br />
gleichmäßige steigende Viskosität > leicht umformbar und größer<br />
Temperaturbereich, in der Schmelze verarbeitungsfähig<br />
teilkristallin:<br />
Zylinder:(S.6.10) Schmelze neigt zum Kleben an Zylinder/Werkzeugwand ><br />
Temperierung etwas niedriger als die Kristallitschmelztemperatur.<br />
Werkzeug: (S. 6.1): spontan kristallisierende teilkristalline<br />
Thermoplastschmelzen mit starker Erhöhung der Viskosität und freiwerden<br />
von Kristallisationswärme, die Abgeführt werden. > exakte Temperaturführung<br />
notwendig, da kleiner Verarbeitungsbereich.