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Was Frauen wirklich wollen Weibliche Lehrlinge, die seit einiger Zeit in technischen Berufen ihre Frau stehen. Mitarbeiterinnen, denen nach der Babypause der Wiedereinstieg in das Unternehmen mit einem Tele-Arbeitsplatz erleichtert wird. „Umsteigerinnen“ in den 40ern, die jetzt bevorzugt als StadtBus- Chauffeurinnen „in Fahrt kommen“: Die Salzburg AG kommt Frauen in technischen Berufen entgegen. Laut einer aktuellen Studie des World Economic Forum (WEF) ist es in Österreich um die Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen nicht gut bestellt. Technik gilt im Allgemeinen nach wie vor als männliche Domäne. Talentierten Mädchen fehlt es oft an nötiger Unterstützung, um einen nicht traditionellen Beruf zu ergreifen. Und in keinem anderen EU-Land sind so wenige Frauen über 55 Jahre berufstätig wie in Österreich, stellte die EU-Statistikbehörde Eurostat 2004 fest. Chancengleichheit durch Frauenprogramme All dem möchte die Salzburg AG durch gezielte Frauenprogramme entgegenwirken: Seit einiger Zeit werden Frauen in 4 lebens.linien technischen Berufen konsequent gefördert. Eine Grundsatzerklärung sichert die Chancengleichheit im Unternehmen und fördert die Karrieremöglichkeiten. Auf Basis der gesetzlichen Bestimmungen wird Wiedereinsteigerinnen und Teilzeitbeschäftigten die Integration in den Arbeitsprozess so einfach wie möglich gemacht. Gut für die Technik Die Salzburg AG ist einer der größten Arbeitgeber und nach Spar der zweitgrößte Lehrlingsausbildner des Landes. Frauen mit technischen Ambitionen haben dadurch beste Aussichten, hier ihre Karriere zu starten: Elektro- und Vermessungstechnikerinnen oder KFZ-Mechanikerinnen hatte Lehrlings- Stephanie Breitenstein, Bauingenieurin im Center Kraftwerke: „Es ist längst Zeit, dass Frauen in technischen Berufen selbstverständlich werden.“
Ausbildner Erich Reithofer schon im Team. Und er ist sich sicher: „Mädchen bringen den früher männlich dominierten Lehrberufen viele positive Einflüsse. Vor allem der Umgangston im Team hat sich geändert. Und bei den schulischen Leistungen übertrumpfen die Mädchen die Burschen eigentlich durch die Bank.“ Erste Elektroenergie- Technikerin Salzburgs Mädchen zu fördern, die technische Berufe erlernen wollen, versteht die Salzburg AG als Teil ihrer sozialen Verantwortung. Frauen können bei der Salzburg AG im gleichen Maß wie ihre männlichen Kollegen mit Aus- und Weiterbildung sowie optimaler Unterstützung rechnen. Mit Bettina Horak arbeitet bei der Salzburg AG die erste Elektroenergie-Technikerin Salzburgs. Sie hat hier im Vorjahr ihre Lehrzeit abgeschlossen und ist auf dem besten Weg, zur Brandmelde-Fachfrau zu werden: „Eine typische Bürotätigkeit wäre für mich nie in Frage gekommen, schon als Kind wollte ich lieber zum Bundesheer.“ Frauen, Familien und Freiräume Kornelia Reichl ist mit ihren 25 Jahren nicht nur Lehrling der „Elektro-Betriebstechnik“, sondern auch zweifache Mutter, was eine besondere Herausforderung für sie und ihre Familie darstellt: „Es ist nicht selbstverständlich, dass Männer die Karriere ihrer Frauen unterstützen. Mit dem nötigen Organisationstalent, das Frauen mit Mehrfach-Belastungen sowieso immer mitbringen müssen, geht aber alles.“ Zur Technik ist Kornelia Reichl durch den Verein „Frau und Arbeit“ gekommen, nachdem sie nicht mehr ins Gastgewerbe zurück wollte. Der Dipl.-Ing. ist eine Frau Technik bestimmt in immer größerem Ausmaß unser Leben. Gut ausgebildete und technisch versierte Menschen Bettina Horak ist die erste weibliche Elektroenergie- Technikerin Salzburgs. Ihren 38 männlichen Kollegen muss sie schon ab und zu Paroli bieten. Mit ihrer weiblichen Intuition hat sie bei Tüftel- Arbeiten die Nase vorn. Kornelia Reichl, Lehrling der Elektro-Betriebstechnik: „Interesse vorausgesetzt, kann jede Frau einen technischen Beruf ergreifen. Mit der nötigen Durchsetzungskraft und Selbstvertrauen geht aber alles leichter.“ haben beste Zukunftsaussichten. Stephanie Breitenstein zählt derzeit in der Salzburg AG zu den noch wenigen Technikerin- titel.linie nen mit abgeschlossenem Studium: Sie ist im Center Kraftwerke als Bauingenieurin tätig und hat dadurch viel mit Behörden, Bauaufsichten, Verhandlungen – und fast durchwegs mit Männern – zu tun. Ein Problem hat es dabei bisher nie gegeben. „Es kommt immer darauf an, wie man auftritt“, ist sie sich sicher. „Die üblichen Bemerkungen muss man halt mit einem Schmäh packen. Und die unterschiedlicheHerangehensweise von Mann und Frau empfinde ich durchaus positiv. Es kann ja nie schaden, ein Problem von verschiedenen Seiten anzugehen.“ Baby-Pause und Tele-Arbeit Das sieht auch Ingrid Lips ähnlich, die nach ihrem Physik-Studium an der TU Graz im Bereich Netzwirtschaft bei der Salzburg AG mit Liberalisierung, Regulierung und Lastprofilen betraut wurde: „Männer verbeißen sich in ein Thema und neigen dazu, sich auch mal in Detailproblemen zu verlieren. Frauen behalten leichter den Überblick.“ Ingrid Lips ist derzeit in Karenz und nutzt einen Tele-Arbeitsplatz zu Hause. Das kommt ihr sehr entgegen, weil sie sich die Zeit flexibel einteilen kann und den Draht zu ihrer Arbeit nicht verliert. Frauen am Steuer 1999 hat bei den damaligen Verkehrsbetrieben die erste Busfahrerin angefangen, heute lenken bereits acht Frauen Obusse. Mit Monika Hermanek gibt es seit Anfang Oktober die erste Triebwagenführerin bei der Lokalbahn. Mit ihren 21 Jahren ist sie auch mit der Fahrzeugtechnik bereits bestens vertraut, da sie seit zwei Jahren als Remisentechnikerin tätig ist. Kleinere Gebrechen muss sie unterwegs schließlich selbst beheben können. In ihrer weiteren Karriere sind der ÖBB und DB-Lokführerschein vorge- sehen. Dieser berechtigt dann auch mit der Taurus zu fahren. Mit ihren Kollegen kommt sie gut zurecht, hat sie doch seit ihrem 14. Lebensjahr mit Männern zusammengearbeitet. (ges) Ingrid Lips, derzeit in Karenz und als Tele-Arbeiterin geringfügig beschäftigt: „Dass Frauen von männlichen Kollegen nicht ernst genommen werden, kenn ich nur aus Erzählungen. Zum Glück ist das in der Salzburg AG anders.“ Monika Hermanek ist seit Oktober Triebwagenführerin bei der Lokalbahn: „Als ich mich vor zwei Jahren als Elektrotechnikerin beworben habe, habe ich von der Salzburg AG ein Angebot als EU-Triebwagenführerin bekommen“. lebens.linien 5
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