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Eckpunkte einer neuen Leitungsstruktur an den Gymnasien

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<strong>Eckpunkte</strong> <strong>einer</strong> <strong>neuen</strong> <strong>Leitungsstruktur</strong><br />

<strong>an</strong> <strong>den</strong> <strong>Gymnasien</strong><br />

Gemeinsame Position der Schulleiterinnen und Schulleiter<br />

der MODUS F – <strong>Gymnasien</strong><br />

Präambel<br />

Die wachsen<strong>den</strong> Anforderungen <strong>an</strong> die Unterrichts-, Erziehungs- und damit Schulqualität des<br />

Gymnasiums stellen die Schulleitung vor neue, komplexe Aufgaben. Die Schulleiterin/der<br />

Schulleiter als „Motor“ der Schulentwicklung muss in die Lage versetzt wer<strong>den</strong>, die damit<br />

verbun<strong>den</strong>en Führungsaufgaben wahrzunehmen. Deshalb ist es notwendig, die Schulleitung<br />

zu erweitern, neu zu strukturieren und die Voraussetzungen für ein modernes, zeitgemäßes<br />

Leitungsverständnis und Führungsverhalten zu schaffen.<br />

„Erweiterte Schulleitung“ als künftige <strong>Leitungsstruktur</strong><br />

1 Notwendigkeit <strong>einer</strong> <strong>neuen</strong> <strong>Leitungsstruktur</strong><br />

Gesellschaft und Politik richten <strong>an</strong> das Gymnasium hohe Erwartungen, insbesondere:<br />

• Steigerung der Unterrichtsqualität,<br />

• verstärkte Übernahme erzieherischer Ver<strong>an</strong>twortung,<br />

• individuelle Förderung und Stärkung der Schülerpersönlichkeit,<br />

• Erfüllung neuer, umf<strong>an</strong>greicher und <strong>an</strong>spruchsvoller Gestaltungsaufgaben bei der Erweiterung<br />

und Schärfung des Schulprofils,<br />

• Eigenver<strong>an</strong>twortung der Einzelschule.<br />

Die damit einhergehen<strong>den</strong> Veränderungsprozesse stellen <strong>an</strong> die Schulleitung, aber auch <strong>an</strong> die<br />

Lehrkräfte höchste Anforderungen. Um <strong>den</strong> Erfolg gewährleisten zu können, muss die Qualität<br />

der Personalführung entschei<strong>den</strong>d verbessert wer<strong>den</strong>.<br />

Das bedeutet für die Schulleiterin/<strong>den</strong> Schulleiter:<br />

- Einführung kl<strong>einer</strong> Führungssp<strong>an</strong>nen,<br />

- Delegation von Personalführungsaufgaben,<br />

- kontinuierliche Personalentwicklung,<br />

- Gestaltungsfreiraum und Flexibilität beim Zuschnitt der Geschäftsverteilung.<br />

Das bedeutet für die Lehrkräfte:<br />

- Stärkung der Teamarbeit und Mitver<strong>an</strong>twortung,<br />

- bessere Vernetzung über die Fächergrenzen hinweg,<br />

- individuelles Coaching,<br />

- regelmäßige Rückmeldung zu ihrer Arbeit,<br />

- Verbesserung des Informationsflusses,<br />

- gezielte berufliche Weiterentwicklung.<br />

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2 Struktur der „Erweiterten Schulleitung“<br />

Derzeit führt eine Schulleiterin/ein Schulleiter allein ein Lehrerkollegium mit bis zu hundertfünfzig<br />

Lehrkräften. Für die dargestellte moderne Personalführung sind jedoch kleine Führungssp<strong>an</strong>nen<br />

eine unabdingbare Voraussetzung.<br />

Aufgrund der gewonnenen Erfahrungen halten die Schulleiterinnen und Schulleiter der MO-<br />

DUS F – <strong>Gymnasien</strong> deshalb eine Erweiterung der bisherigen Schulleitung durch weitere Mitarbeiter<br />

mit Personalführungskompetenz für notwendig. Dies muss verbun<strong>den</strong> sein mit <strong>einer</strong><br />

Flexibilisierung bei der Geschäftsverteilung innerhalb der Schulleitung sowie zwischen <strong>den</strong><br />

weiterhin nötigen fachlichen und pädagogischen Beratungs- und Unterstützungsfunktionen.<br />

2.1 Gestaltung der Personalver<strong>an</strong>twortung<br />

Jede Lehrkraft wird von einem Mitglied der Erweiterten Schulleitung geführt. Die Schulleiterin/der<br />

Schulleiter selbst führt - neben seinen <strong>an</strong>deren Aufgaben - die Mitglieder der Erweiterten<br />

Schulleitung.<br />

2.2 Neue Aufgaben der Mitglieder in der Erweiterten Schulleitung<br />

• Förderung und Entwicklung der Lehrerpersönlichkeit durch:<br />

- Unterrichtsbesuche mit Beratungsgesprächen<br />

- Mitarbeitergespräche mit Feedback, Zielvereinbarungen, Verwendungsperspektiven<br />

- Verbesserung der Kooperation<br />

• Qualitätssicherung und interne Evaluation<br />

- Unterrichtsentwicklung, insbesondere Stärkung der fächerübergreifen<strong>den</strong> und fächerverbin<strong>den</strong><strong>den</strong><br />

Ansätze sowie der individuellen Förderung<br />

- Beschleunigung von Innovationen<br />

- Org<strong>an</strong>isation und Koordination der Fortbildung<br />

- Mitwirkung bei der Gestaltung des Schulprofils und Schulprogramms<br />

• Unterstützung der Schulleiterin/des Schulleiters<br />

- im Bereich Personalentwicklung einschließlich Führungskräfteförderung<br />

- bei der Dienstlichen Beurteilung<br />

- bei Entscheidungen über Leistungskomponenten in der Besoldung<br />

2.3 Voraussetzungen für die Einführung<br />

Für die Einführung dieser zeitgemäßen Führungsstruktur <strong>an</strong> <strong>den</strong> bayerischen <strong>Gymnasien</strong> sind<br />

folgende Voraussetzungen unverzichtbar:<br />

- Führungssp<strong>an</strong>ne grundsätzlich 1:10<br />

- Zuweisung <strong>einer</strong> aufgabenadäquaten Leitungszeit<br />

- situations-, aufgaben- und personengerechte Gestaltung der Geschäftsverteilung<br />

durch die Schulleiterin/<strong>den</strong> Schulleiter<br />

- Weisungsbefugnis der Mitglieder der Erweiterten Schulleitung gegenüber <strong>den</strong> ihnen<br />

zugeordneten Lehrkräften<br />

- kontinuierliche Fortbildung der Mitglieder der Erweiterten Schulleitung einschl.<br />

Supervision/Coaching<br />

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- attraktive Besoldungs<strong>an</strong>reize für die Übernahme von Personalver<strong>an</strong>twortung<br />

- Besetzung der Stellen der Mitglieder der Erweiterten Schulleitung nur im Einvernehmen<br />

mit der Schulleiterin/dem Schulleiter<br />

3 Ausblick – Einführung der <strong>neuen</strong> <strong>Leitungsstruktur</strong><br />

Eine neue <strong>Leitungsstruktur</strong> ist ein entschei<strong>den</strong>der Beitrag zur Stärkung der Eigenver<strong>an</strong>twortung<br />

der Einzelschule. Sie zielt letztendlich auf eine bessere Partizipation aller Lehrkräfte <strong>an</strong><br />

der Qualitätsentwicklung des Gymnasiums vor Ort. Ihre Umsetzung erfolgt nach intensiver<br />

Information und Kommunikation mit allen Beteiligten.<br />

gez.<br />

Norbert Baur (Deutschhaus-Gymnasium Würzburg)<br />

Thomas Freim<strong>an</strong> (Graf-Münster-Gymnasium Bayreuth)<br />

Walther Fronzcek (Friedrich-List-Gymnasium Lohr)<br />

Dr. Jakob Gassner (Rudolf-Diesel-Gymnasium Augsburg)<br />

Dr. Jürgen Gude (Gymnasium Schloss Neubeuern)<br />

Ralf Kaulfuß (Gymnasium Olching)<br />

Paul Lippert (Gymnasium Eschenbach)<br />

Rüdiger Modell (Humboldt-Gymnasium Vaterstetten)<br />

Edith Philipp-Rasch (Reuchlin-Gymnasium Ingolstadt)<br />

Rolf-Dieter Pohl (Marien-Gymnasium Kaufbeuren)<br />

Günther Roith (Benedikt-Stattler-Gymnasium Bad Kötzting)<br />

Dietrich Schairer (Maria-Theresia-Gymnasium München)<br />

Erich Schlotter (Hallertau-Gymnasium Wolnzach)<br />

Re<strong>an</strong>e Strübing (Marie-Therese-Gymnasium Erl<strong>an</strong>gen)<br />

Gerhard Wagner (Adalbert-Stifter-Gymnasium Passau)<br />

Gert Weiß (Emmy-Noether-Gymnasium Erl<strong>an</strong>gen)<br />

Monika Zeyer-Müller (Alex<strong>an</strong>der-von-Humboldt-Gymnasium Schweinfurt)<br />

St<strong>an</strong>d: 27.2.2009<br />

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