Essen und Trinken in Kindertageseinrichtungen
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Ernährungsbildung als Bestandteil von pädagogischen Konzepten wird <strong>in</strong> den Orientierungs- <strong>und</strong><br />
Bildungsplänen der e<strong>in</strong>zelnen B<strong>und</strong>esländer unterschiedlich gestaltet.<br />
Leider gibt es ke<strong>in</strong>e Vorgaben, welche Inhalte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em pädagogischen Konzept e<strong>in</strong>er Kita<br />
enthalten se<strong>in</strong> sollten. E<strong>in</strong>e Verpflichtung, die Ernährungsbildung als festen Bestandteil <strong>in</strong> das<br />
Konzept aufzunehmen, fehlt.<br />
Der Umgang mit e<strong>in</strong>em genussvollen <strong>und</strong> gleichzeitig ges<strong>und</strong>en <strong>Essen</strong> <strong>in</strong> der Kita schafft die Basis<br />
für e<strong>in</strong> ges<strong>und</strong>heitsförderndes Essverhalten <strong>und</strong> ist e<strong>in</strong>e Investition <strong>in</strong> die Zukunft der gesamtgesellschaftlichen<br />
Ges<strong>und</strong>heit <strong>in</strong> Deutschland. Hierfür ist das effektive Zusammenwirken aller<br />
beteiligten Akteure notwendig.<br />
Die Verbraucherzentrale NRW legt hiermit e<strong>in</strong> Positions- <strong>und</strong> Forderungspapier vor, das aufzeigt,<br />
mit welchen Maßnahmen die Qualität der Kita-Verpflegung <strong>und</strong> die Ernährungsbildung verbessert<br />
werden können.<br />
1. Wir fordern von der B<strong>und</strong>esregierung<br />
Die Umsetzung der b<strong>und</strong>esweiten Qualitätsstandards für die Kita-Verpflegung durch die<br />
Aufnahme <strong>in</strong> das K<strong>in</strong>derförderungsgesetz<br />
Seit April 2009 gibt es die Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) für<br />
die Verpflegung <strong>in</strong> Tagese<strong>in</strong>richtungen für K<strong>in</strong>der. Diese gelten b<strong>und</strong>esweit als Empfehlung <strong>und</strong><br />
legen die Kriterien für die Ausgestaltung e<strong>in</strong>er ges<strong>und</strong>heitsfördernden Kita-Verpflegung fest.<br />
Mit der Aufnahme <strong>in</strong> das K<strong>in</strong>derförderungsgesetz erlangen die Qualitätsstandards e<strong>in</strong>en<br />
verb<strong>in</strong>dlicheren Charakter.<br />
Maßnahmen im Rahmen des Nationalen Aktionsplanes "IN FORM – Deutschlands Initiative<br />
für ges<strong>und</strong>e Ernährung <strong>und</strong> mehr Bewegung" – zu fördern <strong>und</strong> zu f<strong>in</strong>anzieren, mit dem Ziel,<br />
die Qualitätsstandards <strong>in</strong> den Kitas umzusetzen<br />
Analog zu den "Vernetzungsstellen Schulverpflegung" gilt es auch für die Kita-Standards<br />
Beratungs- <strong>und</strong> Unterstützungsstrukturen <strong>in</strong> allen B<strong>und</strong>esländern aufzubauen, wie <strong>in</strong> Sachsen <strong>und</strong><br />
Sachsen-Anhalt bereits geschehen.<br />
2. Wir fordern von den Ländern<br />
In Landesgesetzen e<strong>in</strong>e ges<strong>und</strong>heitsfördernde <strong>und</strong> nachhaltige Kitaverpflegung verpflichtend<br />
zu verankern<br />
Ges<strong>und</strong>heitsförderung darf nicht länger Zusatzaufgabe für die E<strong>in</strong>richtungen se<strong>in</strong>, sondern muss<br />
im Kontext des Erziehungs- <strong>und</strong> Bildungsauftrages stehen <strong>und</strong> <strong>in</strong>tegraler Bestandteil der Qualitätsentwicklung<br />
<strong>in</strong> der Kita werden. Die E<strong>in</strong>haltung der Qualitätsstandards sowie die Versorgung mit<br />
qualitativ hochwertigen Mahlzeiten <strong>in</strong> Abhängigkeit der Betreuungszeiten müssen <strong>in</strong> die Landesgesetze<br />
verb<strong>in</strong>dlich aufgenommen werden.<br />
Qualitätsstandards für die Kitaverpflegung umzusetzen<br />
Politiker auf Landesebene müssen sich aktiv mit anderen Partnern, z. B. den Verbraucherzentralen,<br />
dafür e<strong>in</strong>setzen, dass die b<strong>und</strong>esweiten Qualitätsstandards der DGE für die Kitaverpflegung<br />
flächendeckend bekannt gemacht <strong>und</strong> umgesetzt werden. Hierzu ist es erforderlich, Strukturen zur<br />
Beratung <strong>und</strong> Unterstützung sowie zur regelmäßigen Überprüfung der Umsetzung zu schaffen.<br />
Position der Verbraucherzentrale NRW September 2010 2