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Kinderklinik Memmingen Krisenintervention und ... - Raphaelshaus

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<strong>Kinderklinik</strong> <strong>Memmingen</strong><br />

<strong>Krisenintervention</strong><br />

<strong>und</strong><br />

Unfallmanagement<br />

in der Erlebnistherapie<br />

<strong>Memmingen</strong><br />

Hausarbeit Zusatzqualifikation Erlebnispädagogik 2011<br />

M. Hummel


Inhalt<br />

Verzeichnis der verwendeten Abkürzungen................................................................................ 3<br />

1. Kontext: Die Erlebnistherapie am Sozialpädiatrischen Zentrum <strong>und</strong> an der <strong>Kinderklinik</strong><br />

<strong>Memmingen</strong>...................................................................................................................................... 4<br />

Das Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ).................................................................................... 4<br />

Die <strong>Kinderklinik</strong> <strong>Memmingen</strong> ..................................................................................................... 5<br />

Ausgewählte Aktivitäten in der EP <strong>Memmingen</strong> ..................................................................... 5<br />

2. Erfolgreiches Risikomanagement <strong>und</strong> Unfallprävention ....................................................... 6<br />

2.1 Rechtliche Gr<strong>und</strong>lagen......................................................................................................... 6<br />

2.2 Richtlinien für Gruppenleiter <strong>und</strong> Teilnehmer ................................................................... 6<br />

2.2.1 Ausbildung/Qualifikation der Gruppenleiter............................................................... 6<br />

2.2.2 Anforderungen an die Teilnehmer <strong>und</strong> die Gruppe.................................................. 7<br />

2.3 Sicherheitsstandards für die Aktivitäten in der EP <strong>Memmingen</strong>.................................... 8<br />

2.3.1 KLETTERN ..................................................................................................................... 8<br />

Klettern im Hochseilgarten ..................................................................................................... 9<br />

Klettern am Fels..................................................................................................................... 10<br />

2.3.2 PADDELN ..................................................................................................................... 11<br />

2.2.3 HÖHLENBEFAHRUNG .............................................................................................. 13<br />

3. Konkretes Verhalten im Notfall................................................................................................ 16<br />

3.1 USA. Organisation der Notversorgung <strong>und</strong> Vorgehensweise am Unfallort ............... 16<br />

3.2 Absetzen des Notrufs: Kooperation mit dem Rettungsdienst .................................. 18<br />

3.2 Spezielle Rettungsmanöver in der EP <strong>Memmingen</strong>...................................................... 19<br />

4. Krisenmanagement ............................................................................................................... 21<br />

4.1 Angehörige <strong>und</strong> Einrichtung: Benachrichtigung <strong>und</strong> Kommunikation......................... 21<br />

4.2 Umgang mit den am Unfall Beteiligten ............................................................................ 21<br />

4.3 Umgang mit den Medien.................................................................................................... 22<br />

4.4 Umgang mit Behörden – Polizei ....................................................................................... 22<br />

5. Vorgaben für die Aufarbeitung von Unfällen, Vorfällen....................................................... 23<br />

5.1 Kümmern um Belange der Verunfallten <strong>und</strong> Verantwortlichen.................................... 23<br />

5.2 Verfahren anstoßen, wie kann man daraus lernen? ................................................ 23


Verzeichnis der verwendeten Abkürzungen<br />

BVkE B<strong>und</strong>esverband katholischer Einrichtungen<br />

bzw. beziehungsweise<br />

EP Erlebnistherapie<br />

GL Gruppenleiter<br />

HSG Hochseilgarten des Klinikum <strong>Memmingen</strong><br />

KAP Kooperative Abenteuer Projekte<br />

MM <strong>Memmingen</strong><br />

SGB Sozialgesetzbuch<br />

SPZ Sozialpädiatrisches Zentrum<br />

TN Teilnehmer<br />

v.a. vor allem<br />

z.B. zum Beispiel


1. Kontext: Die Erlebnistherapie am Sozialpädiatrischen Zentrum <strong>und</strong> an der<br />

<strong>Kinderklinik</strong> <strong>Memmingen</strong><br />

Die Erlebnistherapie – kurz EP – des Sozialpädiatrischen Zentrums <strong>und</strong> der<br />

<strong>Kinderklinik</strong> <strong>Memmingen</strong> ist Teil des Klinikum <strong>Memmingen</strong>, eine städtisches<br />

Krankenhaus mit Maximalversorgung.<br />

Die Erlebnistherapie in <strong>Memmingen</strong> besteht aus zwei Säulen: sie ist zum einen Teil<br />

des therapeutischen Behandlungskonzeptes der psychosomatischen Station der<br />

<strong>Kinderklinik</strong> in stationärem Rahmen, sowie zum anderen ein ambulantes<br />

therapeutisches Angebot des Sozialpädiatrischen Zentrums.<br />

Begriffsbezeichnung: Erlebnistherapie <strong>und</strong> Erlebnispädagogik<br />

Da die Erlebnispädagogik am Klinikum innerhalb der letzten drei Jahre zur<br />

therapeutischen Maßnahme wurde, ist die Bezeichnung Erlebnistherapie entstanden<br />

<strong>und</strong> wird seitdem so verwendet. Ein weiterer Indikator für die Änderung in der<br />

Begriffsbezeichnung ist die gesetzliche Krankenversicherung. Die Krankenkasse<br />

finanziert keine pädagogischen Leistungen <strong>und</strong> da die EP Teil der stationären <strong>und</strong><br />

ambulanten Versorgung ist, war die Bezeichnung Erlebnistherapie dringend indiziert.<br />

Das Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ)<br />

Das SPZ ist eine interdisziplinär arbeitende Einrichtung zur ambulanten Versorgung<br />

von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen. Inhaltlicher Schwerpunkt sind Krankheiten, die<br />

Entwicklungsstörungen, Behinderungen, Verhaltensauffälligkeiten oder seelische<br />

Störungen mit sich bringen oder bringen können. Im Mittelpunkt der Arbeit des<br />

interdisziplinären Teams steht das Kind <strong>und</strong> dessen Familie bzw. Umfeld. Die Arbeit<br />

von SPZ richtet sich auf diejenigen Kinder aus, die wegen der Schwere bzw.<br />

Kompliziertheit der Krankheit oder einer drohenden Krankheit nicht von Ärzten,<br />

sonstigen Therapeuten <strong>und</strong> den Frühförderstellen behandelt werden können. Anders<br />

als in Frühförderstelle werden im SPZ Kinder <strong>und</strong> Jugendliche jeden Alters<br />

behandelt.<br />

Die Behandlung in einem SPZ muss von einem niedergelassenen Arzt verordnet<br />

werden. Die Inanspruchnahme von Leistungen ist für gesetzlich Versicherte<br />

kostenlos (Die Sozialpädiatrischen Zentren RSV, 2003/04, S. 1-7)<br />

Ambulante Erlebnistherapie im SPZ:<br />

Das ambulante erlebnistherapeutische Behandlungsangebot ist konzipiert für Kinder<br />

<strong>und</strong> Jugendliche im Alter von 11 bis 18 Jahre mit unterschiedlichsten<br />

Krankheitsbildern. Dazu zählen unter anderem Verhaltens- <strong>und</strong> emotionale<br />

Störungen mit Beginn in der Kindheit <strong>und</strong> Jugend (F90-F98), z. B. Aktivitäts- <strong>und</strong><br />

Aufmerksamkeitsstörung, Hyperkinetische Störung (evtl. mit Störung des<br />

Sozialverhaltens), Störung des Sozialverhaltens (bei fehlenden sozialen Bindungen,<br />

mit Beginn in der Kindheit <strong>und</strong> Jugend), Kombinierte Störung des Sozialverhaltens<br />

<strong>und</strong> der Emotionen, Ticstörungen, Andere Verhaltens- <strong>und</strong> emotionale Störungen mit<br />

Beginn in der Kindheit <strong>und</strong> Jugend (Nichtorganische Enuresis oder Enkopresis)<br />

sowie unterschiedlichste Entwicklungsstörungen (F80-F89), wie z.B. Umschriebene<br />

Entwicklungsstörungen des Sprechens <strong>und</strong> der Sprache, Umschriebene<br />

Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten (Lese- <strong>und</strong> Rechtschreibstörung,<br />

etc.), Umschriebene Entwicklungsstörung der motorischen Funktionen.<br />

Die Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen werden in Gruppen von 8 bis 12 Teilnehmer (TN)<br />

eingeteilt <strong>und</strong> einmal wöchentlich für zwei St<strong>und</strong>en erlebnistherapeutisch behandelt.


Die Teilnahme erfolgt mindestens über einen Zeitraum von einem halben Jahr, eine<br />

Verlängerung ist nach Bedarf möglich <strong>und</strong> auch meistens indiziert. Die erworbenen<br />

Fähigkeiten <strong>und</strong> Kompetenzen sollen nachhaltig stabilisiert <strong>und</strong> in den Alltag<br />

übertragen <strong>und</strong> in das individuelle soziale Umfeld integriert werden. Derzeit laufen<br />

drei ambulante Gruppen, die jeweiligen Teilnehmer werden von den<br />

Erlebnispädagogen den entsprechenden Gruppenzugeteilt. Innerhalb der EP wird auf<br />

eine gemischte Gruppe wertgelegt, d.h. die TN haben unterschiedlichste Diagnosen.<br />

Jeder bringt andere Fähigkeiten, Stärken <strong>und</strong> Schwächen mit, die TN können<br />

voneinander profitieren, es besteht die Möglichkeit, voneinander zu lernen.<br />

Die <strong>Kinderklinik</strong> <strong>Memmingen</strong><br />

Die Fachklinik für Kinderheilk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Jugendmedizin ist das pädiatrische Zentrum<br />

für <strong>Memmingen</strong>, die Region Unterallgäu <strong>und</strong> das angrenzende württembergische<br />

Schwaben. Sie bietet 65 Planbetten. Das klinische Spektrum umfasst die Bereiche<br />

der allgemeinen Kinderheilk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Jugendmedizin, der Früh- <strong>und</strong><br />

Neugeborenenbehandlung <strong>und</strong> der Intensivmedizin (Klinikum <strong>Memmingen</strong>,<br />

https://klinikum-memmingen.de/facheinrichtungen/paediatrie.html, 31.03.2011).<br />

Die psychosomatische Abteilung befindet sich auf der Station K1 der <strong>Kinderklinik</strong>.<br />

Diese Station ist eine offene, gemischte Station <strong>und</strong> verfügt über 11 Zimmer mit 21<br />

Betten. Vier Zimmer mit acht Betten sind der psychosomatischen Abteilung zugeteilt.<br />

Zielgruppe sind Kinder <strong>und</strong> Jugendliche bis 18 Jahre, die körperliche <strong>und</strong> / oder<br />

psychische Beschwerden mit psychischer Ursache, Schwierigkeiten in der Familie, in<br />

der Schule oder dem sozialen Umfeld haben (Intern, Konzeption, 2007).<br />

Stationäre Erlebnistherapie auf der psychosomatischen Station<br />

Die Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen nehmen ab einem Alter von 11 Jahren an der<br />

Erlebnistherapie teil. Diese Behandlung findet zweimal pro Woche für je 1,5 St<strong>und</strong>en<br />

statt. Je nach Indikation <strong>und</strong> Behandlungsziel wird individuell entschieden, wie oft die<br />

Klienten über die Dauer ihres Aufenthaltes daran teilnehmen (� siehe auch Kapitel<br />

2.1.2).<br />

Des Weiteren besteht die Möglichkeit, an einer erlebnistherapeutischen<br />

Intensivmaßnahme in den Winter-, Pfingst- <strong>und</strong>/oder Sommerferien teilzunehmen.<br />

Hier bewegt sich die Dauer zwischen einer <strong>und</strong> drei Wochen, maximale<br />

Teilnehmerzahl sind acht Kinder / Jugendliche.<br />

Ausgewählte Aktivitäten in der EP <strong>Memmingen</strong><br />

Innerhalb der ambulanten <strong>und</strong> stationären erlebnistherapeutischen<br />

Gruppenangebote sind Inhalte schwerpunktmäßig Klettern auf dem klinikeigenen<br />

Hochseilgarten, Bewältigung von Niederseilelementen <strong>und</strong> Kooperations-<br />

/Interaktionsaufgaben. Die Auswahl speziell dieser Aktivitäten hat verschiedene<br />

Gründe:<br />

Die Gruppentherapien sind durch die interne Zeitvorgabe (1,5 bis 2 St<strong>und</strong>en)<br />

begrenzt <strong>und</strong> schränken so die Auswahl der Aktivitäten ein. Auch stehen der<br />

Erlebnistherapie nur wenige Möglichkeiten vor Ort zur Verfügung, alle in Frage<br />

kommenden Berge, Felsen, Gewässer sind min. 60 Autominuten entfernt, das<br />

Budget ist gering. Des Weiteren ist das Klientel der Klinikum in einem besonderen<br />

Maße sensibel. Der therapeutische Charakter der Maßnahme steht zu jeder Zeit im<br />

Vordergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> schließt so bestimmte Aktivitäten von vorn herein aus (motorische<br />

Einschränkungen, psychische Instabilität, etc.).


Die erlebnistherapeutischen Intensivwochen in den Ferien ermöglichen ein anderes<br />

Vorgehen <strong>und</strong> geben einen größeren Spielraum für die Auswahl der<br />

erlebnistherapeutischen Aktivitäten durch eine gezielte Auswahl der Teilnehmer.<br />

Gemeinsam mit Eltern / Erziehungsberechtigten <strong>und</strong> Psychologen/Ärzten werden<br />

Kinder <strong>und</strong> Jugendliche für die entsprechende Maßnahme ausgewählt, das<br />

Programm wird bereits im Voraus grob geplant.<br />

Aktivitäten wie Bachbettbegehungen, Bergwanderung <strong>und</strong> Trekkingtouren mit<br />

Biwakieren, Kanuwanderungen, Klettern am Fels wie im Hochseilgarten <strong>und</strong><br />

Höhlenbefahrungen werden dadurch realisierbar.<br />

Um den Rahmen dieser Arbeit nicht zu sprengen sollen im Folgenden die Aktivitäten<br />

beschrieben werden, die vorwiegend <strong>und</strong> im erlebnispädagogischen Sinne in den<br />

Intensivtagen <strong>und</strong> im Gruppensetting Anwendung finden: Klettern (im klinikeigenen<br />

Hochseilgarten), Kanuwanderungen <strong>und</strong> Höhlenbefahrungen.<br />

2. Erfolgreiches Risikomanagement <strong>und</strong> Unfallprävention<br />

Sicherheit zu gewährleisten <strong>und</strong> Unfällen / Verletzung vorzubeugen haben noch vor<br />

dem therapeutischen Aspekt der erlebnistherapeutischen Arbeit oberste Priorität. Im<br />

Folgenden werden die Richtlinien der EP aufgelistet, die verbindlich für alle<br />

Mitarbeiter der erlebnistherapeutischen Abteilung gelten <strong>und</strong> den Rahmen sowohl für<br />

das ambulante als auch das stationäre Handlungsfeld darstellen.<br />

2.1 Rechtliche Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Versicherung der Teilnehmer:<br />

- TN sind bei erlebnistherapeutischen Aktionen über die kommunale<br />

Haftpflichtversicherung versichert.<br />

- Versicherungsschutz gilt für alle therapeutisch indizierten Aktivitäten der EP<br />

<strong>Memmingen</strong>.<br />

- Voraussetzung: Aktion ist medizinisch notwendig, d.h. eine ärztliche Indikation<br />

liegt vor. Betreuung darf nur durch Klinikpersonal erfolgen (Intern,<br />

Versicherungskammer Bayern, 2009)<br />

Versicherung GL:<br />

- Versicherungsschutz gilt für alle therapeutisch indizierten Aktivitäten der EP<br />

<strong>Memmingen</strong>, abgedeckt über die kommunale Haftpflichtversicherung.<br />

Aufsichtspflicht:<br />

- GL sind ab dem Moment zur Aufsichtspflicht verpflichtet, in dem die Eltern die<br />

Teilnahmebögen (� siehe Kapitel 2.2.2) unterschreiben (genaueres siehe<br />

RAe Obermeier <strong>und</strong> Laymann, http://www.aufsichtspflicht.de/, 30.03.2011)<br />

2.2 Richtlinien für Gruppenleiter <strong>und</strong> Teilnehmer<br />

2.2.1 Ausbildung/Qualifikation der Gruppenleiter<br />

Um die Tätigkeit als Gruppenleitung innerhalb der Erlebnistherapie kompetent<br />

ausführen zu können, werden neben Sportlichkeit <strong>und</strong> körperlicher Fitness ein hohes<br />

Gefahrenbewusstsein <strong>und</strong> Sicherheitsdenken sowie therapeutische <strong>und</strong><br />

pädagogische Kenntnisse vorausgesetzt. Da die Erlebnispädagogik keine geschützte<br />

Berufsbezeichnung ist <strong>und</strong> es bisher noch keine einheitliche Ausbildung gibt, wurden<br />

für die Erlebnistherapie <strong>Memmingen</strong> eigene Richtlinien erstellt:<br />

- Die Gruppenleitung hat eine abgeschlossene Berufsausbildung im<br />

therapeutischen oder pädagogischen Bereich <strong>und</strong> kann eine


erlebnispädagogische Ausbildung zum Gruppenleiter nachweisen, zertifiziert nach<br />

BVkE (BVkE, http://www.bvke.de/67513.html, 31.03.2011) oder KAP (Kostka H.,<br />

http://www.kap-outdoor.de/Ausbildung-Erlebnispaedagogik.358.0.html,<br />

31.03.2011). Diese Person trägt die Hauptverantwortung <strong>und</strong> leitet die Gruppe.<br />

- Für alle GL gilt der Nachweis eines aktuellen Erste – Hilfe – Kurses, nicht älter als<br />

drei Jahre sowie der Nachweis des Rettungsschwimmerabzeichens in Silber, nicht<br />

älter als 3 Jahre.<br />

- Eine erlebnistherapeutische Gruppe wird immer von mindestens zwei Personen,<br />

von denen mindestens einer oben genannte Qualifikation besitzt.<br />

- Qualifizierte Personen zur Unterstützung des GL, im Folgenden bezeichnet als Co<br />

– Gruppenleiter, müssen über eine f<strong>und</strong>ierte Ausbildung im pädagogischen oder<br />

therapeutischen Bereich verfügen sowie eine Ausbildung zum Co-Leiter<br />

Erlebnispädagogik nach BVkE. Ein Nachweis über einen aktuellen Erste – Hilfe<br />

Kurs sowie ein aktuelles Rettungsschwimmerabzeichen in Silber (beides nicht<br />

älter als 3 Jahre) muss vorliegen.<br />

- In Ausnahmefällen gelten als Co-GL auch Personen, die Qualifikationen,<br />

f<strong>und</strong>ierte Kenntnisse <strong>und</strong> Erfahrungen in den entsprechenden Bereichen der<br />

durchgeführten Aktivitäten nachweisen können <strong>und</strong> keine erlebnispädagogische<br />

Ausbildung durchlaufen haben. Dies ist z.B. der Nachweis einer Fach –<br />

Übungsleiterausbildung wie der DKV – anerkannter Ausbilder (DKV,<br />

http://www.kanu.de/go/dkv/home/service/ausbildung/dkv_ausbilder.xhtml, DKV<br />

2008, 31.03.2011), oder der Fachübungsleiter Alpin Klettern (DAV,<br />

(http://www.alpenverein.de/template_loader.php?tplpage_id=23, DAV, 31.3.2011).<br />

In jedem Fall ist der GL in der Pflicht, sich über die Ausbildung, Qualifikation,<br />

Erfahrung <strong>und</strong> Kenntnis seiner/s Begleiter/s zu informieren. Die Entscheidung,<br />

eine Person zum Co – GL zu machen, trifft <strong>und</strong> trägt der GL.<br />

Bei erlebnistherapeutischen Intensivmaßnahmen gilt außerdem:<br />

- Ab einer Gruppengröße von sechs Kindern/Jugendlichen begleitet zusätzlich<br />

zu GL <strong>und</strong> Co-GL pädagogisches Personal die Gruppe (maximal 3-4 TN pro<br />

Pädagoge). Die Pädagogen sollten die TN aus stationärem oder ambulantem<br />

Setting kennen.<br />

- Bei TN mit chronischen Erkrankungen, die dauerhaft einer gesonderten<br />

medizinischen Aufmerksamkeit bedürfen (Diabetes, Mukoviszidose, etc.),<br />

begleiten Kinderkrankenschwestern die Gruppe (max. 2 chron. Kranke TN pro<br />

Kinderkrankenschwester)<br />

- Jede Gruppe wird außerdem über die gesamte Dauer der Intensivmaßnahme<br />

von einem Psychologen/einer Psychologin begleitet.<br />

- Die an der Maßnahme teilnehmenden Pädagogen, Kinderkrankenschwestern<br />

<strong>und</strong> Psychologen werden im Vorfeld ausreichend über die durchgeführten<br />

Aktivitäten <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>enen Risiken von den GL informiert. Aktuelle<br />

Kenntnisse in Erster Hilfe sind Voraussetzung.<br />

2.2.2 Anforderungen an die Teilnehmer <strong>und</strong> die Gruppe<br />

Die Gruppengestaltung erfolgt in der Erlebnistherapie gemeinsam mit Ärzten,<br />

Psychologen, Therapeuten <strong>und</strong> Pädagogen. Alle Mitarbeiter des SPZ <strong>und</strong> der<br />

<strong>Kinderklinik</strong> sind umfassend über das Konzept der Erlebnistherapie informiert <strong>und</strong><br />

verfügen so über genügend Wissen, entsprechende Klienten vorzuschlagen. Das<br />

letzte Wort über die Teilnahme an einer erlebnistherapeutischen Maßnahme, sei es<br />

ambulant oder stationär, bleibt den Erlebnistherapeuten vorbehalten.<br />

Die Gruppenkonstellation ist ausschlaggebend für die Entscheidung der<br />

erlebnistherapeutischen Aktivitäten. Nicht mit jeder Gruppe können alle zur


Verfügung stehenden Aktivitäten auch durchgeführt werden. Neben der<br />

therapeutischen Indikation muss Gefahrenpotential, Sicherheit, körperliche<br />

Leistungsfähigkeit abgeklärt werden <strong>und</strong> in die Entscheidung mit einfließen.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich gelten für alle TN:<br />

- Vollendung des 10. Lebensjahres.<br />

- Nachweis einer entwicklungsneurologischen Eingangsuntersuchung bei einem<br />

Kinderarzt des SPZ oder der <strong>Kinderklinik</strong>, welche die entsprechende<br />

Unbedenklichkeit an der Teilnahme bescheinigt.<br />

- Ausfüllen <strong>und</strong> unterschreiben der ausgehändigten Anamnese- <strong>und</strong><br />

Medikamentenbögen (� siehe Anhang 1 <strong>und</strong> 2) durch Erziehungsberechtigten<br />

<strong>und</strong> TN.<br />

- Durchführung eines Zielvereinbarungsgesprächs mit TN, Erziehungsberechtigten<br />

<strong>und</strong> GL, idealerweise mit behandelndem Arzt oder Psychologen. Der<br />

Gruppenleiter verpflichtet sich bereits vor Beginn der Maßnahme bei der<br />

theoretischen Gruppeneinteilung zu einem gründlichen Aktenstudium. Bei<br />

Besonderheiten/Auffälligkeiten wird ein entsprechendes Vorgehen im Gespräch<br />

mit Erziehungsberechtigten, Teilnehmer <strong>und</strong> Arzt vereinbart.<br />

- Aufklärung über eventuell mögliche Risiken <strong>und</strong> unterschreiben einer<br />

Einverständniserklärung des Erziehungsberechtigten (� siehe Anhang 3) zur<br />

Teilnahme an der erlebnistherapeutischen Maßnahme.<br />

2.3 Sicherheitsstandards für die Aktivitäten in der EP <strong>Memmingen</strong><br />

Die nachfolgenden Richtlinien für die durchgeführten Aktivitäten in der EP<br />

<strong>Memmingen</strong> wurden in Anlehnung an die Sicherheitsstandards in der<br />

Erlebnispädagogik (Perschke et al., 2003) entwickelt. Im Vorfeld einer EP – Aktion,<br />

sei es ambulant oder stationär, wählt der GL die entsprechende Aktivität aus. Als<br />

Hilfestellung zur Entscheidung gilt es, folgende Fragen zu beantworten:<br />

� welche objektiven Gefahren beinhaltet die Situation / Aktivität?<br />

� welche TN habe ich? Wie ist deren Zustand physisch, psychisch? Was ist<br />

individuelles Therapieziel, Ziel der Gruppe?<br />

� sind die TN in der Lage, die Gefahren als solche zu erkennen?<br />

� sind die TN in der Lage, die Gefahr zu bewältigen?<br />

2.3.1 KLETTERN<br />

Ein großer Bestandteil des erlebnistherapeutischen Angebotes ist das Klettern. Im<br />

Folgenden werden die Sicherheitsstandards der Bereiche ‚Klettern im klinikeigenen<br />

Hochseilgarten‘ <strong>und</strong> ‚Klettern am Fels‘ dargestellt.<br />

Wie unter Kapitel 2.1.1 bereits beschrieben, setzt die Arbeit als GL in der<br />

Erlebnistherapie bestimmte Qualifikationen voraus, die in der Ausbildung zum<br />

Erlebnispädagogen vermittelt werden. Im Folgenden werden daher die<br />

Basiskenntnisse im Bereich Klettern (Vermittlung von Sicherungstechniken,<br />

Einweisung in Gurt / Knoten, Materialkenntnis <strong>und</strong> -wartung, etc.) nicht detailliert<br />

beschrieben, sondern als selbstverständlich vorausgesetzt, bzw. auf Quellen oder in<br />

den Anhang verwiesen.<br />

Material:<br />

Gearbeitet wird nur mit geprüften Bergsportmaterialien, zertifiziert nach europäischen<br />

Normen (DIN, CE, GS) <strong>und</strong>/oder nach UIAA Norm.<br />

Alles Material wird gemäß den Herstellervorschriften gelagert. Das Material wird in<br />

regelmäßigen Abständen <strong>und</strong> vor jeder Benutzung durch die GL kontrolliert, auf


Beschädigungen untersucht <strong>und</strong> gegebenenfalls ausgetauscht (Dewald, W. <strong>und</strong><br />

Häußler, Ch.: On – Line. 2005, S. 13 f.)<br />

Als Kletterseile werden nur dynamische Einfachseile genutzt, ein Seilbuch über die<br />

Nutzung der Kletterseile wird von allen GL geführt <strong>und</strong> ist für jeden zu jeder Zeit<br />

zugänglich.<br />

Klettern im Hochseilgarten<br />

Das Seilgartengelände des Klinikum <strong>Memmingen</strong> bietet neben zwei<br />

Kletterbaumvorrichtungen drei hohe Elemente. Kletterbäume, Haltebrücke <strong>und</strong><br />

Riesenleiter werden mit den gleichen Sicherungsmethoden benutzt, einer<br />

dynamischen Top – Rope – Sicherung. Der Flying Fox stellt ein eigenes<br />

Sicherungssystem zur Verfügung (Richtlinien zur Benutzung <strong>und</strong> zum Aufbau der<br />

einzelnen hohen Elemente � siehe Anhang 4).<br />

Bevor die hohen Elemente mit den TN genutzt werden, werden gr<strong>und</strong>legende<br />

Material- <strong>und</strong> Knotentechniken, sowie der Ablauf der Sicherungstechniken vermittelt<br />

<strong>und</strong> praktisch eingeübt.<br />

Gelände:<br />

� Gewähltes Element entsprechend der Anweisungen aufbauen (� siehe Anhang<br />

4).<br />

Leitungskompetenz GL:<br />

� Sichtprüfung vor jeder Begehung<br />

� Seilbücher checken<br />

� Benötigtes Material überprüfen (Seile, Gurte, Helme, Karabiner, Schlingen)<br />

� Individuelle Leistungsfähigkeit jedes TN kennen <strong>und</strong> zu jeder Zeit einschätzen<br />

können<br />

� Ziele mit den einzelnen TN absprechen<br />

� Vor Verlassen des Bodens Sichtprüfung der TN (Kletterer <strong>und</strong> Sicherungskette)<br />

durch GL<br />

� TN zu jeder Zeit im Blickfeld, Intervention zu jeder Zeit möglich<br />

� Erste Hilfe Koffer steht in Reichweite des jeweiligen begangenen Elementes, alle<br />

GL <strong>und</strong> TN wissen darüber Bescheid.<br />

Sportliche Qualifikation GL:<br />

� Sichere Beherrschung jedes hohen Elementes<br />

Ausrüstung GL:<br />

� Klettergurt<br />

� Helm<br />

� Selbstrettungsschlinge<br />

� Seilrolle<br />

� Prusikschlinge<br />

� HMS - Karabiner<br />

� Bandschlingen<br />

� Abseilachter<br />

� Erste - Hilfe – Rucksack<br />

� Rettungsmesser<br />

� Trillerpfeife<br />

� Handy


Anforderungen an die Gruppe:<br />

� Gruppengröße max. 10 TN, zwei GL<br />

� TN beherrschen die erlernten Gr<strong>und</strong>techniken im Sichern <strong>und</strong> Klettern <strong>und</strong><br />

verfügen über die notwendige Ernsthaftigkeit<br />

� Es klettern immer nur maximal zwei TN zeitgleich<br />

� Die TN, die nicht klettern oder nicht Teil der Sicherungskette sind, nehmen auf<br />

dieselben Rücksicht <strong>und</strong> beeinträchtigen sie nicht beim sichern oder klettern.<br />

� TN sind aufgeklärt <strong>und</strong> wissen über Gefahren <strong>und</strong> Risiken beim Klettern im HSG<br />

Persönliche Ausrüstung TN:<br />

� Helm<br />

� Komplettgurt/Gurtkombination �evtl. ist ein Hüftgurt ausreichend (Entscheidung<br />

je nach körperlicher Konstellation des TN liegt beim GL)<br />

� Sportkleidung oder bequeme, dem Wetter angepasste Kleidung<br />

� Sportschuhe oder Bergschuhe<br />

Klettern am Fels<br />

Für die EP <strong>Memmingen</strong> findet Klettern am Fels nur in Form des Sportkletterns statt.<br />

Im therapeutischen Setting werden keine Mehrseillängentouren angeboten, ein<br />

Vorstiegsklettern kommt für die TN nicht in Frage (ausführliche Gründe � siehe<br />

Kapitel 1).<br />

Wichtig sind bei der Auswahl neben den nachfolgend beschriebenen Anforderungen<br />

an das Gelände kurze Fahrzeiten, überschaubarer Zustieg <strong>und</strong> entsprechend<br />

niedriger Schwierigkeitsgrad der Routen. In Frage kommen beispielsweise die<br />

Allgäuer Alpen, z.B. der Klettergarten Grauer Stein.<br />

Gelände:<br />

� eingerichtete Routen, die im Vorstieg ohne den Gebrauch von Klemmgeräten<br />

begangen werden können, mit soliden Zwischensicherungen in sicherem Abstand<br />

� Umlenkung genügt Anforderungen des DAV<br />

� Keine übermäßige Gefahr durch Steinschlag<br />

� Sicherungsplatz <strong>und</strong> Weg zum Fels befinden sich nicht im Absturzgelände<br />

Leitungskompetenz GL:<br />

� Aktuelle Wetterverhältnisse sind dem GL bekannt <strong>und</strong> er kann entsprechend<br />

reagieren<br />

� GL kennt den Klettergarten <strong>und</strong> den Zustieg, weiß um dessen Beschaffenheit<br />

(Länge, Steilheit, Ausgesetztheit, besondere Gefahren)<br />

� Auswahl des Gebiets erfolgt gemäß den Fähigkeiten der Gruppe: alle TN können<br />

den Weg zum Klettergarten sicher bewältigen (psychisch, physisch) <strong>und</strong> sind<br />

anschließend in der Lage zu klettern.<br />

� GL kennt individuelle Leistungsfähigkeit jedes TN <strong>und</strong> kann diese zu jeder Zeit<br />

einschätzen<br />

� GL spricht Ziele mit den einzelnen TN ab<br />

� Vor Verlassen des Bodens Sichtprüfung der TN (Kletterer <strong>und</strong> Sicherungskette)<br />

durch GL<br />

� TN zu jeder Zeit im Blickfeld, Intervention zu jeder Zeit möglich<br />

� GL kann sein Wissen an TN auf pädagogisch/therapeutisch sinnvolle Art <strong>und</strong><br />

Weise weitergeben<br />

� Informationen zum Vorhaben <strong>und</strong> zum Zeitplan sind bei Stationsleitung K1<br />

hinterlegt


Sportliche Qualifikation GL:<br />

� GL klettert ein bis zwei Grade UIAA schwerer als mit den TN geklettert wird<br />

� GL beherrscht Technik Vorstiegsklettern<br />

� GL richtet die Routen für Toprope klettern ein (auf Red<strong>und</strong>anz bei der Umlenkung<br />

achten!), wird von Co – GL gesichert.<br />

Persönliche Ausrüstung GL:<br />

� Klettergurt<br />

� Helm<br />

� Klettersteigset / Karabiner+Bandschlinge zur Selbstsicherung<br />

� Prusikschlinge<br />

� HMS - Karabiner<br />

� Abseilachter<br />

� Bandschlingen<br />

� Erste - Hilfe – Rucksack, Rettungsmesser<br />

� Trillerpfeife<br />

� Genügend Expressen, um die Route im Vorstieg zu bewältigen<br />

� Kletterschuhe, Sportkleidung<br />

� Essen / Getränke<br />

� Sonnenschutz<br />

� Handy<br />

Anforderungen an die Gruppe:<br />

� Maximal 8 TN<br />

� TN sind aufgeklärt über Gefahren im weglosen Gelände, unterhalb einer<br />

Felswand <strong>und</strong> können ihr Verhalten darauf abstimmen<br />

� Sensibilisiert auf Verhalten im Naturraum Fels<br />

� Informiert über Rücksichtnahme auf andere Kletterer<br />

� TN beherrschen die erlernten Gr<strong>und</strong>techniken im Sichern <strong>und</strong> Klettern <strong>und</strong><br />

verfügen über die notwendige Ernsthaftigkeit<br />

� Es klettern immer nur maximal zwei TN zeitgleich<br />

Persönliche Ausrüstung/ Anforderungen an TN:<br />

� Helm<br />

� Komplettgurt/Gurtkombination �evtl. ist ein Hüftgurt ausreichend (Entscheidung<br />

je nach körperlicher Konstellation des TN liegt beim GL)<br />

� Sportkleidung oder bequeme, dem Wetter angepasste Kleidung<br />

� Ausgerüstet mit Kletterschuhen, als Alternative Sportschuhe/Bergschuhe<br />

� Essen / Getränke<br />

� Sonnenschutz<br />

2.3.2 PADDELN<br />

Die Erlebnistherapie <strong>Memmingen</strong> besitzt keine eigenen Boote. Es besteht jedoch die<br />

Möglichkeit, Boote zu leihen. Gepaddelt wird innerhalb der EP mit Kanadiern, auf<br />

Seen oder leicht strömenden Flüssen. Damit sich das Ausleihen der Boote lohnt,<br />

werden meist Mehrtagesfahrten, sog. Kanuwanderungen durchgeführt. Es ist wichtig,<br />

dass die TN die Paddeltechnik, erforderliche Rettungs- <strong>und</strong> Bergemanöver sowie den<br />

Umgang mit persönlicher Sicherheitsausrüstung auf einem ruhigen Gewässer<br />

erlernen, ohne Strömung. Hier eignet sich am besten ein See, mit wenig Badebetrieb<br />

(z.B. Ortwanger Baggersee, Alpsee). Der GL muss genug Zeit einplanen, damit die


TN die Techniken <strong>und</strong> Schläge, sowie Rettungsmanöver erlernen können <strong>und</strong><br />

beherrschen.<br />

Falls das Gepäck nicht über ein Begleitfahrzeug transportiert wird, ist auf einen<br />

wasserdichtes, sicheres <strong>und</strong> sinnvolles beladen der Boote zu achten. Retten <strong>und</strong><br />

Bergen muss auch mit beladenen Booten eingeübt werden.<br />

Gelände:<br />

� kleinere, windgeschützte, strömungsfreie Gewässer oder Seen, mit wenig<br />

Badebetrieb<br />

� gleichmäßig fließende Flüsse mit ruhiger bis flotter Strömung, max. WW I<br />

Leitungskompetenz GL:<br />

� GL kennt die Strecke <strong>und</strong> verfügt über notwendige Gewässerkenntnisse: aktueller<br />

Zustand, Eigenheiten, Wasserstände<br />

� GL kennt die aktuellen Wetterverhältnisse <strong>und</strong> kann entsprechend reagieren<br />

� GL besitzt <strong>und</strong> kennt Kartenmaterial (Wasser + Umgebung)<br />

� GL kennt die Umgebung/Uferbeschaffenheit (Begehbarkeit, Gr<strong>und</strong>eigentum,<br />

Verschmutzungen, Ein- u. Ausstiegsstellen, mögliche Schwierigkeiten,<br />

Hindernisse)<br />

� GL ist informiert über die Infrastruktur (Parkmöglichkeiten für<br />

Begleitautos/Anhänger, Verkehrsanbindung, Handyempfang)<br />

� Tourenplanung entsprechend der Fähigkeiten der TN<br />

� GL kann zu jeder Zeit die physische <strong>und</strong> psychische Verfassung der TN<br />

einschätzen <strong>und</strong> entsprechend reagieren<br />

� GL spricht Ziele mit den einzelnen TN ab<br />

� GL ist bereit für PLAN B: alternative Strecken, Ausstiege, Lagerplätze,<br />

Rücktransportmöglichkeiten (Kontakt), Abbruchmöglichkeiten der Tour bei<br />

Gefahren, Kenterung, schlechtes Wetter<br />

� GL kann sein Wissen auf pädagogisch/therapeutisch sinnvolle Art <strong>und</strong> Weise an<br />

TN weitergeben<br />

� Informationen <strong>und</strong> Rollenverteilung der GL <strong>und</strong> Co-GL untereinander ist<br />

abgesprochen<br />

� GL trägt die Informationen zusammen <strong>und</strong> gibt diese an die Co’s <strong>und</strong> Leiter<br />

weiter.<br />

� Informationen zum Vorhaben <strong>und</strong> zum Zeitplan sind bei Stationsleitung K1<br />

hinterlegt<br />

Sportliche Qualifikation GL:<br />

� GL beherrscht entsprechende Techniken (Boote transportieren, beladen,<br />

Paddelschläge, Retten <strong>und</strong> Bergen, etc.).<br />

� GL beherrscht den geplanten Schwierigkeitsgrad sicher <strong>und</strong> kann mindestens 1<br />

Schwierigkeitsgrad höher sicher <strong>und</strong> kontrolliert befahren.<br />

Persönliche Ausrüstung GL:<br />

� Schwimmweste mit Bergesystem<br />

� Schöpfbehälter, Schwamm<br />

� Bug-<strong>und</strong> Heckleine aus schwimmendem Seil, knotenlos, ca. 1,50m lang<br />

� Bergeschlaufe<br />

� Karabiner<br />

� 1 Wurfsack + 2 zusätzliche für Gruppe<br />

� 1. Hilfe-Set, Alu-Rettungsdecke, Wärmeakku, Haube/Mütze


� wasserdichte Taschenlampe<br />

� Taschenmesser<br />

� Kommunikationsmittel: Trillerpfeife, Handy<br />

� Klebeband<br />

� Kartenmaterial, Papiere, Geld, Daten/wichtige Informationen über TN (z.B.<br />

Allergiepass, etc.)<br />

� Der Tour <strong>und</strong> dem Wetter entsprechende Kleidung u. Schuhwerk<br />

� Wechselwäsche u. Kälteschutzkleidung<br />

� Sonnenschutz (Hut, Cap, Cremes,...), Insektenabwehrmittel<br />

� Getränke, Essen<br />

� Wasserdichte Verstauung, incl. 1 wasserdichtes Behältnis in Reserve<br />

� ggf. Bändsel+Schwimmer f. Brillen, Kniepolster<br />

� Reservepaddel<br />

Anforderungen an die Gruppe:<br />

� Alle TN können Schwimmen<br />

� Maximal 10 TN insgesamt, 2 TN pro Tandem, pro GL maximal 2 Boote<br />

� Jeder TN ist in der Lage, mit seinen physischen Fähigkeiten die Strecke, evtl.<br />

Wasserkontakt <strong>und</strong> mögliche Umstände sicher zu bewältigen<br />

� TN sind körperlich <strong>und</strong> geistig in der Lage, vermitteltes Wissen (Paddeltechnik,<br />

Selbst- <strong>und</strong> Fremdrettung, Umgang mit Material) auf jeweiligem Gewässer<br />

anzuwenden<br />

� TN sind eingewiesen in Maßnahmen bei Kenterung <strong>und</strong> bei typischen<br />

Unglücksfällen, neuralgische Stellen entlang der Route (bes. Gefahrenstellen wie<br />

Wehre, Wegpunkte, Umtragestellen, Sammelpunkte, usw.)<br />

� Organisation der Gruppe ist für alle verständlich <strong>und</strong> wird zu jeder Zeit von allen<br />

akzeptiert<br />

- Signale (Trillerpfeife, Paddel)<br />

- Führungs- u. Schlussboot<br />

- Verhalten an Gefahrenstellen<br />

- Abstände<br />

Persönliche Ausrüstung TN / Boot:<br />

� Schwimmweste mit Bergesystem<br />

� Schöpfbehälter, Schwamm<br />

� 1 Reservepaddel pro Tandem<br />

� 1 Wurfsack pro TN<br />

� Bug-<strong>und</strong> Heckleine aus schwimmendem Seil, knotenlos, ca. 1,50m lang<br />

� Kommunikationsmittel: Trillerpfeife<br />

� Der Tour entsprechende Kleidung: Fleecehose/Pullover plus<br />

Regenschutzkleidung oder Neoprenhose plus Paddeljacke<br />

� Neoprenschuhe, alternativ Sportschuhe oder Bergschuhe mit Neoprensocken<br />

� Wechselwäsche u. Kälteschutzkleidung in wasserdichtem Behältnis<br />

� Sonnenschutz<br />

� Getränke <strong>und</strong> Essen<br />

� ggf. Bändsel+Schwimmer f. Brillen, Kniepolster<br />

2.2.3 HÖHLENBEFAHRUNG<br />

Da es im Allgäu keine auf die unten genannten Kriterien zutreffenden Höhlen gibt,<br />

finden die Begehungen innerhalb der Erlebnistherapie im Blautal, auf der<br />

Schwäbischen Alb, in der fränkischen Schweiz oder in Österreich statt. Folgende


Richtlinien wurden in Anlehnung an die Speläeo – Merkblätter des VÖH (Plan et al,<br />

2007) erstellt.<br />

Bevor mit einer Gruppe zum ersten Mal eine Höhle befahren wird, sollten die TN das<br />

„Gefühl Höhle“ erleben. Hier eignet sich eine Halbhöhle oder eine sehr leichte Höhle<br />

(Ausgang in Sichtweite oder innerhalb kürzester Zeit erreichbar), damit die TN<br />

eventuell auftretende Ängste <strong>und</strong> Schwierigkeiten bei sich kennenlernen können <strong>und</strong><br />

positiv be- <strong>und</strong> verarbeiten.<br />

Gelände:<br />

� horizontale <strong>und</strong> trockene Höhlen (kein Wassereinbruch, nicht wasseraktiv)<br />

� Schachthöhlen, bei denen kein Seil benötigt wird<br />

� Kein Steinschlag, keine Einsturzgefahr<br />

� Engstellen kurz <strong>und</strong> so beschaffen, dass Hilfestellung durch GL jederzeit möglich<br />

ist<br />

� Höhle entsprechend der Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> Konstellation der Gruppe wählen<br />

Leitungskompetenz GL:<br />

� GL erk<strong>und</strong>et Höhle im Vorfeld, kennt Pläne/Karten<br />

� evtl. Genehmigung für Befahrung einholen<br />

� GL kennt Zu/Abstieg (Dauer, Schwierigkeit, besondere Gefahren) <strong>und</strong><br />

Höhleneingang (GPS Koordinaten, auf Karte verzeichnet, markiert)<br />

� Kennt Gefahren: schwierige Stellen wie Engstellen, Siffons, Canyons, Schächte,<br />

� GL kennt den Wettereinfluss auf die Höhle (aktueller Wetterbericht, Einfluss auf<br />

Zu/Abstieg <strong>und</strong> Höhle, v.a. unmittelbar vor Einstieg)<br />

� Weg einprägen: beide GL müssen den Rückweg kennen, immer wieder zurück<br />

blicken, markante Punkte einprägen, evtl. in großen Gängen, Höhlen durch<br />

Steinmännchen markieren<br />

� Ausrüstung <strong>und</strong> Materialsichtung <strong>und</strong> –kontrolle vor Einstieg<br />

� Alarmzeit vereinbaren, z.B. mit örtlicher Höhlenrettung oder Polizei (ca. 3 Std.<br />

mehr als geplante Rückkehrzeit) <strong>und</strong> nach Rückkehr wieder abmelden<br />

� Bereit für PLAN B: zu jeder Zeit Abbruch in Kauf nehmen <strong>und</strong><br />

Alternativ/Schlechtwetterprogramm bereit halten<br />

� Informationen <strong>und</strong> Rollenverteilung der GL <strong>und</strong> Co-GL untereinander ist<br />

abgesprochen<br />

� GL kann zu jeder Zeit die physische <strong>und</strong> psychische Verfassung der TN<br />

einschätzen <strong>und</strong> entsprechend reagieren<br />

� Bei Ermüdung eines TN rechtzeitig abbrechen, umkehren<br />

� GL spricht Ziele mit den einzelnen TN ab<br />

� Schwierigkeitsgrad/Dauer dem schwächsten Gruppenmitglied anpassen<br />

� Pausen einplanen, hierfür gut geeigneten Ort wählen: sicher, möglichst trocken,<br />

TN sollen auf Schleifsack <strong>und</strong> nicht im nassen, kalten sitzen<br />

� Umkehrpunkt rechtzeitig: mehr Zeit für den Rückweg einplanen (Müdigkeit,<br />

Ausdauer/Kondition der TN beachten, evtl. Orientierungsprobleme oder<br />

ansteigendes Gelände einkalkulieren), noch zu bewältigenden Abstieg<br />

einkalkulieren<br />

Anforderungen an die Gruppe:<br />

� Gruppengröße: max. acht TN. Mind. zwei GL, pro GL max. drei TN.<br />

� TN informieren über Gefahren, Risiken bei Höhlenbefahrung<br />

� TN aufklären <strong>und</strong> sensibilisieren auf Naturraum Höhle<br />

� Rücksichtnahme auf andere Höhlenbesucher


Persönliche Ausrüstung GL:<br />

� 2 voneinander unabhängige Lichtquellen<br />

� Reservebatterien, Reservelampe<br />

� Schlaz (Höhlenoverall), Alternativen sind alte, warme Kleidung<br />

� Gummistiefel oder Bergschuhe: möglichst warm, wasserdicht, mit gutem Grip<br />

� Mütze<br />

� Steinschlaghelm<br />

� Rettungsdecke<br />

� Erste Hilfe Set mit zusätzlich ärztlich genehmigtem starken Schmerzmittel<br />

� Biwak - Sack<br />

� Rettungsmesser<br />

� Höhlenplan/-karte<br />

� Essen <strong>und</strong> Trinken (warme Getränke)<br />

� Speleoseil, Karabiner, Steigklemme, Croll, etc. (evtl. Haken <strong>und</strong> Schraubglieder,<br />

Schraubenschlüssen, etc.)<br />

� Schleifsack<br />

� Mobiltelefon<br />

� Rucksack für Zu/Abstieg mit Orientierungshilfen, Wechselkleidung,<br />

Regenkleidung<br />

Persönliche Ausrüstung Teilnehmer:<br />

� Schlaz (Höhlenoverall), Alternativen sind alte, warme Kleidung<br />

� Gummistiefel oder Bergschuhe: möglichst warm, wasserdicht <strong>und</strong> mit gutem Grip<br />

� Mütze<br />

� Steinschlaghelm<br />

� Stirnlampe<br />

� Schleifsack, immer 2-3 TN zusammen, mit 1 Set Wechselkleidung, kleinem Snack<br />

(Müsliriegel, Obst), warmes Getränk<br />

� Rettungsdecke (kommt unter den Helm)<br />

� Rucksack für Zu/Abstieg mit Regenkleidung, Wechselwäsche


3. Konkretes Verhalten im Notfall<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich spricht der GL vor einer EP - Aktion mit den Co – GL <strong>und</strong> den<br />

weiteren Betreuern Maßnahmen für den Notfall durch, ein Notfallplan wird erarbeitet.<br />

Bereits im Vorfeld werden so mögliche Gefahren gemeinsam besprochen,<br />

vorstellbare Rollen zugeteilt <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>enen Aufgaben geklärt, um ein<br />

schnelles Handeln im Notfall zu ermöglichen. Ein mögliches Vorgehen bietet das<br />

Schema im Anhang (�siehe Anhang 8).<br />

Genaueres zu den einzelnen Schritten findet sich in den nachfolgenden Kapiteln.<br />

3.1 USA. Organisation der Notversorgung <strong>und</strong> Vorgehensweise am Unfallort<br />

In Anlehnung an die „pocketcard“ des KAP Institut (KAP Lehrgangs/Kursunterlagen<br />

Erste Hilfe Outdoor, S. 56/57) wurde für die Erlebnistherapie <strong>Memmingen</strong> eine<br />

Pocketcard entwickelt, die der GL <strong>und</strong> alle anderen Betreuer bei allen Aktivitäten<br />

stets bei sich tragen. Sie dient als Leitfaden für die Organisation der Notversorgung<br />

sowie die erforderlichen Erste Hilfe Maßnahmen <strong>und</strong> wird (in laminierter <strong>und</strong><br />

gefalteter Form) vor einer Aktion an alle Betreuer ausgehändigt. Sie dient als<br />

Handlungsanweisung im Notfall (größere Darstellung � siehe Anhang 9).


Hier noch einige Ergänzungen:<br />

Unfallort:<br />

Rollenverteilung der Helfer<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt: Ruhe bewahren. Sinnvolle Arbeitsteilung <strong>und</strong> Rollenaufteilung<br />

vornehmen. Je nach Anzahl der GL <strong>und</strong> weiterer Betreuer werden Zuständigkeiten<br />

verteilt:<br />

- Eine Person kümmert sich um den Verletzten<br />

- Eine Person bleibt bei der Gruppe<br />

- Eine Person organisiert die Notversorgung<br />

�Wichtig: Derjenige, der sich um den Verletzen kümmert kann nicht gleichzeitig die<br />

Organisation der Notversorgung übernehmen.<br />

Im Vorfeld abgesprochene Rollenverteilung <strong>und</strong> eingeübte Notfallpläne sind wichtig<br />

<strong>und</strong> sinnvoll. Aber nicht jede Notfallsituation ist gleich, daher müssen<br />

Entscheidungen oft spontan getroffen werden.<br />

Entscheidungshilfen zur Rollenverteilung im Notfall:<br />

- Welcher Betreuer / GL ist dem verletzten TN am nächsten?<br />

- Hat jemand besonders f<strong>und</strong>ierte Kenntnisse im Bereich Erste – Hilfe, verfügt<br />

über umfassendes medizinisches Wissen (z.B. Mitglied der Bergrettung, Arzt,<br />

Krankenschwester)?<br />

�Wichtig: Klare, kurze Absprachen: besprochene Rollenverteilung wird von GL<br />

zugeteilt, ist jedem bekannt.<br />

Rolle des Ersthelfers:<br />

Der Ersthelfer nimmt sich von Anfang an dem Verletzten an <strong>und</strong> ist <strong>und</strong> bleibt über<br />

den gesamten Vorgang der Rettung Ansprechpartner für den Patienten. Der<br />

Ersthelfer ist für die Durchführung der Sofortmaßnahmen <strong>und</strong> der Erste – Hilfe –<br />

Leistung zuständig.<br />

Die Rolle des Organisators:<br />

- Koordination <strong>und</strong> Delegation der Aufgaben.<br />

- Überblick über die gesamte Gruppe: wer befindet sich wo <strong>und</strong> in welchem<br />

Zustand<br />

- Entscheidung gemäß der Ergebnisse der Diagnostik des Verletzten <strong>und</strong> der<br />

Einschätzung der Situation (s.o. „Kann – Fragen“ Pocketcard), ob Hilfe von<br />

außen notwendig ist oder nicht. Gegebenenfalls absetzen des Notrufs.<br />

- Kooperation mit Rettungsdienst.<br />

Die Rolle des für die Gruppe verantwortlichen:<br />

- Gruppe muss raus aus Gefahrenzone: geeigneten Platz für die Gruppe<br />

auswählen, an dem auf Hilfe / weiteres Vorgehen gewartet werden kann.<br />

- Zustand der TN im Auge behalten (physisch/psychisch?) <strong>und</strong> entsprechend<br />

handeln<br />

- Die TN / Gruppe zusammenhalten: Situation transparent machen, weiteres<br />

Vorgehen erklären.<br />

- Beruhigen, Ablenken: mit den TN sprechen, Ruhe vermitteln, Angst nehmen.<br />

- Je nach Möglichkeit/Notwendigkeit/Sicherheit die TN mit einbeziehen<br />

(Aufteilung des Gepäcks des Verletzten, Feuer machen, etc.)


Sofortmaßnahmen<br />

Das Hauptaugenmerk gilt zunächst dem Verletzten. Sind Sofortmaßnahmen nötig?<br />

Technische Sofortmaßnahmen: sind manchmal erforderlich, um überhaupt<br />

medizinisch Hilfe leisten zu können.<br />

Verletzten aus der Gefahrenzone in die Helferzone:<br />

Verschüttete Person ausgraben<br />

Verletzten aus dem Wasser ziehen, aus Steinschlagbereich, aus<br />

Absturzgelände bringen, etc.<br />

Ablassen einer im Seil hängenden Person<br />

Absichern unübersichtlicher Unfallstellen.<br />

Medizinische Sofortmaßnahmen:<br />

Entsprechend der Erste – Hilfe – Kenntnisse wird der verletzte TN untersucht <strong>und</strong><br />

versorgt. Eventuell kann ein behelfsmäßiger Schienenbau erfolgen, eine<br />

Ruhigstellung bei Luxationen (bildliche Darstellung z.B. in Bergrettung, 1995, S.<br />

585f.). Besonders hilfreich sind Erste Hilfe Kurse speziell für den Outdoor Bereich,<br />

wie sie beispielsweise von KAP angeboten werden (Ausbildung, http://www.kapoutdoor.de/Lehrgang-Erste-Hilfe-Outdoor.433.0.html,<br />

Alberter, 31.03.2011).<br />

Abtransport<br />

- Ist es sinnvoll, den Verletzten über einen Teil der Strecke behelfsmäßig zu<br />

transportieren?<br />

- Kann die Gruppe den Transport leisten <strong>und</strong> evtl. auftretende Schwierigkeiten<br />

meistern?<br />

- Wenn transportiert wird, wie?<br />

Behelfsmäßige Bergrettung: Transportmöglichkeiten eines verletzten TN<br />

Um verletzte TN über eine Teilstrecke oder den gesamten Rückweg zu<br />

transportieren, kann der Bau einer Trage oder eines Sitzes hilfreich sein. Bildliche<br />

Darstellung siehe z.B. sicher sichern, 2008, S.223f.<br />

WICHTIG:<br />

Wurde kein Rettungsdienst konsultiert, ist eine Nachkontrolle über den Arzt in jedem<br />

Fall empfehlenswert.<br />

3.2 Absetzen des Notrufs: Kooperation mit dem Rettungsdienst<br />

Die Person, die die Organisation der Notversorgung übernimmt ist gleichzeitig für die<br />

Kooperation mit dem Rettungsdienst verantwortlich.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt: je präziser die Angaben, desto präziser <strong>und</strong> schneller die Hilfe.<br />

Bei der Notrufmeldung immer die eigene Handynummer angeben, falls Rückfragen<br />

auf Seiten des Rettungsdienstes aufkommen, das Absetzen des Notrufes erfolgt<br />

entsprechend der fünf „W“ der Alarmierung (s.o., erste Seite Pocketcard).<br />

Der Gruppenleiter hat die wichtigsten Notrufnummern in seinem Handy<br />

eingespeichert <strong>und</strong> führt eine entsprechende Karte mit sich, auf der eine Übersicht<br />

der Nummern zu finden ist (� siehe Anhang 3).<br />

Wichtig:<br />

- genauen Treffpunkt ausmachen: geeignet sind markante Punkte, wie<br />

Lichtungen, Wegkreuzungen, etc.<br />

- Transport des Verletzten zum Treffpunkt möglich? Falls nein, Person<br />

bestimmen, die am Treffpunkt auf den Rettungsdienst wartet.


- Auswahl Hubschrauberlandeplatz (genaueres z.B. in Bergrettung, 1995, S.<br />

164)<br />

- Der Ersthelfer macht bei Ankunft des Rettungsdienstes eine Übergabe <strong>und</strong><br />

begleitet den verletzten TN bis ins Krankenhaus.<br />

Der Rettungsdienst übernimmt nach Ankunft die Organisation <strong>und</strong> Koordination der<br />

Rettung <strong>und</strong> die Versorgung des Verletzten, GL <strong>und</strong> Betreuer bieten ihre Mithilfe<br />

beim Rettungseinsatz an, ordnen sich den Anweisungen der Spezialisten unter.<br />

Wichtig:<br />

- Ersthelfer bleibt bei verletztem TN.<br />

- GL / Betreuer machen sich auf den Rückweg mit der Gruppe.<br />

- Entscheidung treffen, ob Rückzug ins Basislager, Rückkehr in Einrichtung,<br />

Abbruch der Maßnahme.<br />

- In Kontakt bleiben mit Ersthelfer, der verletzten TN begleitet.<br />

3.2 Spezielle Rettungsmanöver in der EP <strong>Memmingen</strong><br />

Im Folgenden werden spezielle Rettungsmanöver beschrieben, deren Beherrschung<br />

für Vorfälle / Unfälle bei der jeweiligen Aktivität unumgänglich sind.<br />

KLETTERN: Unfälle auf dem HSG<br />

Die in der EP <strong>Memmingen</strong> verwendeten Toprope Systeme bieten jederzeit die<br />

Möglichkeit, den TN abzulassen. Die Verwendung von Flaschenzügen o.ä. ist daher<br />

nicht indiziert.<br />

Ausnahme stellt die Seilrutsche dar, ein entsprechendes Rettungsmanöver wird hier<br />

beschrieben:<br />

- Blaue Rolle auf Stahlseil aufsetzen, in die vorbereitete Laisy einhängen,<br />

Karabiner zur Verbindung Rolle <strong>und</strong> Seil<br />

- Zweites kurzes lila Seil mit Bulin, mittels des Karabiners in die Rolle, Eddy in<br />

Rettungsseil, von der Plattform aus zu erreichen<br />

- Kurzes Schlingenstück (z.B. Expresse) mit zwei Schraubkarabinern. Diese<br />

dann immer an eigener Anseilschlaufe<br />

- blaues Rückholseil zur Hilfe nehmen um nicht auf die zu rettende Person<br />

aufzuschlagen.<br />

- Am zu rettenden TN angekommen, Person mittels vorbereiteten<br />

Schraubkarabinern in eigene Anseilschlaufe hängen, Seil / Bandschlinge des<br />

TN schneiden, abseilen beider Personen mittels des Eddys.<br />

- Am Boden Versorgung entsprechend der Verletzungen (siehe Pocketcard)<br />

PADDELN:<br />

Bei Kanuwanderungen ist es wichtig, dass nicht nur die GL sondern auch alle<br />

Betreuer <strong>und</strong> TN zwei Arten von Bergemanöver beherrschen:<br />

Die Rettung Anderer:<br />

T-Lenzung (T – Rescue, T-Bergung)<br />

- Helfer steuert sein Boot quer vor die Spitze des gekenterten Kanadiers, so<br />

dass mit den zwei Booten von oben betrachtet der Buchstabe T gebildet wird.<br />

- Gekentertes Boot wird auf die Seite gedreht, damit der Süllrand an einer Seite<br />

aus dem Wasser ragt <strong>und</strong> beim Anheben der Bootsspitze Luft in das<br />

Bootsinnere einströmen kann


- Bootsspitze des gekenterten Kanadiers wird angehoben, dabei kieloben<br />

gedreht, komplett quer über Helferbott ziehen. Dadurch kann das Wasser aus<br />

dem Bootsinneren abfließen.<br />

- Kanadier wieder aufrichten <strong>und</strong> ins Wasser zurückschieben.<br />

- Assistierte Wiedereinstieg kann angegangen werden.<br />

Assistierter Wiedereinstieg (parallel Methode)<br />

- Boot aufrichten, parallel neben Helferboot positionieren<br />

- Helfer hält Süllrand beider Boote fest, stabilisiert die Kanadier durch<br />

Gewichtsverlagerung.<br />

- Gekenterter Kanute zieht sich auf sein Boot hoch, <strong>und</strong> robbt dann zu seinem<br />

Sitz.<br />

Wiedereinstiegshilfe kann auch durch eine Bergeschlaufe zum rein steigen gegeben<br />

werden, diese Art der Hilfestellung erfolgt ausschließlich durch den Gruppenleiter.<br />

HÖHLE:<br />

Unfälle in der Höhle sind besonders heikel. Vor dem Verlassen der Höhle muss der<br />

GL unbedingt zusätzlich folgende Fragen beantworten:<br />

- Lässt es die Beschaffenheit der Höhle <strong>und</strong> der Zustand des Hilfebedürftigen<br />

zu, ohne Fremdhilfe aus der Höhle zu steigen?<br />

- Können den Weg aus der Höhle befahrungstechnisch alle Passagen auch mit<br />

dem Hilfsbedürftigen bewältigt werden?<br />

Sollte eine dieser Fragen mit NEIN beantwortet werden, ist die Alarmierung der<br />

Höhlenrettung sofort einzuleiten.<br />

Zur Sicherung/Hilfestellung einer stark ermüdeten Person kann in der Höhle ein<br />

Geländerseil aufgebaut werden.<br />

Bei längeren Wartezeiten <strong>und</strong> Gefahr der Unterkühlung des verletzten TN kann der<br />

Aufbau eines Wärmezelts hilfreich sein (möglicher Aufbau z.B. in speldok - 13.<br />

Speläo – Merkblätter, 2007, S. 44)<br />

Bei dem oben beschriebenen Notfallmanagement wurde vorwiegend die Situation<br />

des verletzten TN beschrieben. Ein besonderer Fall stellt die Verletzung oder das<br />

Verunfallen von GL oder anderen Betreuern dar. Hier muss v.a. auf eine gute<br />

Nachversorgung Wert gelegt werden, da eine Verletzung oder das Verunfallen eines<br />

Verantwortlichen für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche eine außergewöhnliche Situation <strong>und</strong><br />

Belastung darstellt.


4. Krisenmanagement<br />

4.1 Angehörige <strong>und</strong> Einrichtung: Benachrichtigung <strong>und</strong> Kommunikation<br />

Nachdem die Rettung abgeschlossen <strong>und</strong> der verletzte TN versorgt ist, ist der GL in<br />

der Verantwortung, als erste Maßnahme die Angehörigen zu informieren.<br />

Hierbei gilt:<br />

1. Frühzeitige, sachliche, empathische Informationsweitergabe.<br />

2. Schilderung, wo sich der TN momentan befindet (z.B. Krankenhaus, etc.)<br />

3. Beschreibung des momentanen Zustandes – Angehörige beruhigen, keine<br />

unnötigen Ängste verursachen.<br />

4. Beschreibung des Unfalls, aber keine unnötigen Details.<br />

5. Schilderung der Rettung.<br />

6. In Verbindung bleiben – Handynummer angeben, eventuell zu späterem<br />

Zeitpunkt nochmals Kontakt aufnehmen, Zustand der Angehörigen abfragen.<br />

7. Weitere Maßnahmen, Vorgehen erklären, Unterstützung anbieten (� Kapitel<br />

5).<br />

Als nächster Schritt gilt es, die Einrichtung zu informieren. Vereinbart ist als<br />

Ansprechpartner die Stationsleitung K1, die die Anrufe im Falle eines Unfalls<br />

entgegen nimmt. Schilderung des status quo:<br />

1. wo befindet sich die Gruppe momentan, wo befindet sich der verletzte TN?<br />

2. Schilderung des momentanen Zustandes des Verletzten<br />

3. Schilderung des Zustandes der Gruppe<br />

4. Informationen über weiteres Vorgehen absprechen (z.B. Rückkehr in<br />

Einrichtung, Abbruch der Maßnahme, etc.)<br />

4.2 Umgang mit den am Unfall Beteiligten<br />

Der Zustand der TN <strong>und</strong> auch der Betreuer wird durch viele Faktoren beeinflusst. Art<br />

<strong>und</strong> Hergang des Unfalls, Art der Verletzung, Ablauf der Rettung, individuelle<br />

Belastbarkeit, etc. um nur einige zu nennen. Je nach dem, muss situationsgerecht<br />

<strong>und</strong> individuell mit den am Unfall beteiligten umgegangen werden.<br />

Es ist wichtig zu wissen, dass Reaktionen auf traumatische Ereignisse die<br />

vorhandenen Bewältigungsmöglichkeiten von Personen überfordern bzw. erschöpfen<br />

können <strong>und</strong> so zu vielfältigen Beeinträchtigungen <strong>und</strong> Krankheitsbildern wie z. B. der<br />

Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) führen können. Hilfe bei der<br />

unmittelbaren Bewältigung des Ereignisses <strong>und</strong> eine gezielte psychosoziale<br />

Frühintervention reduzieren die erlebte Hilflosigkeit <strong>und</strong> fördern die<br />

Bewältigungskompetenz der Betroffenen. Da die Arbeit in der EP <strong>Memmingen</strong><br />

innerhalb des therapeutischen Rahmens abläuft, stehen die GL umso mehr in der<br />

Pflicht, für eine gute Nachversorgung aller Beteiligten zu sorgen.<br />

Folgende Fragen dienen hier als Leitfaden:<br />

- Wie ist die Verfassung der TN <strong>und</strong> der Betreuer psychisch <strong>und</strong> physisch?<br />

- Sind die uns zur Verfügung stehenden Ressourcen zur Bewältigung <strong>und</strong><br />

Verarbeitung des Ereignisses (z.B. Gespräche mit Psychologen,<br />

Gruppenreflexion, etc.) ausreichend oder muss weitere Hilfe gerufen werden?<br />

( z.B. KID Berg, Bergwacht Bayern, http://www.bergwachtbayern.de/index.php?id=9286,<br />

30.03.2011)<br />

- Ist es sinnvoll, die Maßnahme abzubrechen? Welches ist der am besten<br />

geeignete Aufenthaltsort für den Moment (z.B. aufgebautes Basislager in<br />

Form von Zeltplatz, Jugendherberge, Einrichtung)?


- Ist eine spezielle Form der Nachversorgung für die Verantwortlichen (GL,<br />

Betreuer) indiziert, z. B. über SbE – B<strong>und</strong>esvereinigung Stressbearbeitung<br />

nach belastenden Ereignissen (Gengenbach, O.,http://www.sbe-ev.de/,<br />

31.03.2011)<br />

Weitere Empfehlungen (Gengenbach, O.,http://www.sbe-ev.de/, 31.03.2011):<br />

- Vorfall mit der ganzen Gruppe besprechen: erlebte Gefühle benennen, etc.<br />

- Sich gemeinsam betätigen: Spiele <strong>und</strong> Kooperationsaufgaben, leichte<br />

körperliche Aktivitäten, Musik hören, zusammen essen, etc.<br />

- Ausreichend schlafen<br />

- Wenn einige Zeit verstrichen ist, evtl. spielerisches Training <strong>und</strong> Übungen für<br />

Erste Hilfe <strong>und</strong> Notfallmanagement mit den TN durchführen<br />

4.3 Umgang mit den Medien<br />

Je größer <strong>und</strong> spektakulärer das Unglück, desto größer das Interesse der Medien.<br />

Eine Zusammenarbeit mit den Medien ist in jedem Fall sinnvoll <strong>und</strong> wichtig, meistens<br />

auch nicht zu vermeiden. In jedem Fall ist es sinnvoll, nicht direkt nach dem Ereignis<br />

mit den Medien zu kommunizieren: die Nachversorgung der TN <strong>und</strong> der Betreuer hat<br />

in jedem Fall Vorrang. Derjenige, der mit den Medien kommuniziert, sollte in jedem<br />

Fall einen klaren Kopf haben <strong>und</strong> nicht mehr akut durch das Ereignis belastet sein<br />

um dazu Stellung zu nehmen. Auf keinen Fall dürfen unbedachte Aussagen,<br />

Vermutungen <strong>und</strong> Wertungen zum Unfallhergang gemacht werden.<br />

Wichtig:<br />

- In Absprache mit der Einrichtung, eventuell über dafür vorgesehenen,<br />

zuständigen Mitarbeiter (GL der jeweiligen Aktion, Abteilungsleitung<br />

Psychosomatik).<br />

- Auswahl der Zeitung, des Senders, evtl. des Reporters �nicht alle sind an<br />

einer sachlichen Darstellung interessiert.<br />

- Abschottung der Gruppe vor den Medien �TN dürfen nicht befragt werden.<br />

- Keine Namen/Personendaten von Beteiligten nennen.<br />

- Keine Schuldzuweisung, keine falschen Angaben, keine medizinischen<br />

Statements. Weitergabe sachlich richtiger Informationen, keine „schmutzigen“<br />

Details.<br />

4.4 Umgang mit Behörden – Polizei<br />

Bei Unfällen mit Todesfolge muss neben dem Rettungsdienst auch die Polizei<br />

verständigt werden. In der Regel erledigt dies der Einsatzleiter der<br />

Rettungsmannschaft.<br />

Aufgr<strong>und</strong> einer eventuell erforderlichen Beweissicherung müssen Tote sowie<br />

herumliegende Gegenstände so liegen gelassen werden, wie man sie vorfindet.<br />

Ausnahme sind Situationen, in denen sich der Tod nicht eindeutig feststellen lässt<br />

<strong>und</strong> Wiederbelebungsmaßnahmen ergriffen werden (Freudig T., 1995, Bergrettung,<br />

S.164f.).<br />

GL:<br />

Mögliche am Unfall Beschuldigte haben das Recht der Aussageverweigerung <strong>und</strong><br />

sollten davon auch Gebrauch machen. Eine Aussage erfolgt erst nach Rücksprache<br />

mit dem Rechtsbeistand des Klinikum (Quelle: intern).


Eine einmal getätigte Aussage kann zwar wiederrufen werden, gilt aber als getätigt.<br />

Deshalb sollte gerade in Stresssituationen, wie direkt nach einem Unfall, eine<br />

Befragung zunächst verweigert werden.<br />

TN:<br />

Befragung der TN immer erst am nächsten Tag erlauben!<br />

Zeugen dürfen die Aussage nicht verweigern. Es besteht jedoch die Möglichkeit, die<br />

Befragung zu verschieben. Als Gr<strong>und</strong> kann man hierfür Stress, oder aktuell hohe<br />

Belastung angeben. Die Einrichtung sollte sich vorher unbedingt mit den<br />

Erziehungsberechtigten in Verbindung setzen.<br />

5. Vorgaben für die Aufarbeitung von Unfällen, Vorfällen<br />

5.1 Kümmern um Belange der Verunfallten <strong>und</strong> Verantwortlichen<br />

Verunfallte <strong>und</strong> Verletzte TN:<br />

- Verantwortlichen Ansprechpartner aus der Einrichtung bestimmen<br />

- Versicherung klären, Nachversorgung abfragen: Sozialdienst der Klinik als<br />

Unterstützung anbieten<br />

Verantwortliche (GL, Betreuer):<br />

- Dokumentation des Unfallhergangs mittels Unfallprotokoll (� siehe Anhang 6 <strong>und</strong><br />

7)<br />

- Bericht anfertigen, in dem auch Gefühle, erlebte Grenzen, evtl. gemachte Fehler<br />

benannt werden<br />

- Evtl. Rechtsbeistand der Klinik konsultieren<br />

5.2 Verfahren anstoßen, wie kann man daraus lernen?<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich ist die Überlegung, ob man bereits vor einer erlebnistherapeutischen<br />

Aktivität ein spielerisches Training <strong>und</strong> Übungen für Erste Hilfe <strong>und</strong><br />

Notfallmanagement mit den TN durchführt.<br />

Beispiele für geeignete Spiele sind:<br />

Transportspiel, W<strong>und</strong>versorgungsstaffellauf, Kreislaufspiel, Essen im Baum, Drama<br />

am Mount Everest (Reiners, 2007).<br />

In jedem Fall können oben genannte Kooperationsaufgaben hilfreich zur<br />

Verarbeitung des Ereignisses mit der betroffenen Gruppe sein. Eine entsprechend<br />

intensive Reflexion danach kann helfen, die Situation positiv zu verarbeiten. Die TN<br />

fühlen sich einbezogen <strong>und</strong> ihnen wird das Gefühl vermittelt, nicht hilflos zu sein <strong>und</strong><br />

im Notfall reagieren zu können.<br />

Für Einrichtung <strong>und</strong> Gruppenleiter ist es wichtig, nach den Unfällen einen<br />

Fragebogen auszufüllen. Dieser bietet die Möglichkeit zur genauen Fehleranalyse.<br />

Nicht nur Unfälle, sondern auch „beinahe Unfälle“ können so evaluiert <strong>und</strong> zukünftige<br />

in die Planung von Aktivitäten mit einbezogen werden. Folgende Fragebögen dienen<br />

hier als Evaluationsmöglichkeit:<br />

- Fragebogen zur Unfallerhebung im Seilgartenbereich (Quelle ERCA<br />

http://www.erca.cc/cms.php?id=1,� siehe Anhang 6)<br />

- DKV – Unfallberichtsbogen (Quelle DKV http://www.kanu.de/,� siehe Anhang<br />

7)<br />

- Kooperation mit ERCA <strong>und</strong> DKV mittels Unfallberichtsbogen über Unfälle <strong>und</strong><br />

mögliche Konsequenzen, evtl. vorhandene Studien, Erfahrungen, etc.


Die GL sowie das Klinikum sind offen für Gespräche mit Teilnehmern <strong>und</strong> deren<br />

Angehörigen. Bei Bedarf kann auch eine Reflexion in Form einer Supervision<br />

erfolgen. Dies wird individuell geklärt, je nach Bedarf <strong>und</strong> in Absprache mit den am<br />

Unfall beteiligten, den Verletzten, <strong>und</strong> den Angehörigen.<br />

6. Adressen für weitere Hintergr<strong>und</strong>informationen, Ausbildungen,<br />

Hilfsorganisationen<br />

Hintergr<strong>und</strong>informationen:<br />

- http://www.erlebnispaedagogik.de/<br />

- http://www.kanu.de/go/dkv/home/freizeitsport/kanuwandern.xhtml<br />

- http://www.erca.cc/cms.php?id=1&lng=german<br />

- http://www.alpenverein.de/<br />

- http://129.187.254.95/hoehlenrettung.html<br />

- http://www.bvke.de<br />

- Perschke, H. et al (2003): Sicherheitsstandards in der Erlebnispädagogik.<br />

Praxishandbuch für Einrichtungen <strong>und</strong> Dienste in der Erziehungshilfe. Juventa<br />

Verlag Weinheim <strong>und</strong> München<br />

- Schubert, P. (2002): Sicherheit <strong>und</strong> Risiko in Fels <strong>und</strong> Eis. Band II. 1. Auflage.<br />

Bergverlag Rother GmbH<br />

- Hoffmann, M. (2008): sicher sichern. Sportklettern – Eis – Big Wall. 3. Auflage.<br />

Panico Alpinverlag.<br />

- Freudig, T. <strong>und</strong> Martin A.: Bergrettung. Lehrbuch der Bergwacht. 1. Auflage.<br />

1995. Eberle GmbH.<br />

- Semmel, Ch.: Alpin Lehrplan 2A. Klettern. Sicherung, Ausrüstung. 2010. BLV<br />

Buchverlag GmbH&Co.KG, München<br />

- Hofmann, G., Hoffmann, M. <strong>und</strong> Bolesch, R.: Wetter <strong>und</strong> Orientierung. Alpin<br />

Lehrplan 6. 2010. BLV Buchverlag GmbH&Co.KG, München<br />

Ausbildung im Bereich Erlebnistherapie:<br />

- http://www.kap-outdoor.de/<br />

- http://www.outwardbo<strong>und</strong>.de/<br />

- Jugendbildungsstätten: http://www.zq-ep.de/index.php<br />

- http://www.eos-ep.de/erlebnispaedagogik/erlebnispaedagogikausbildung/erlebnispaedagogik-ausbildung-konzept.htm<br />

- http://www.b<strong>und</strong>esverbanderlebnispaedagogik.de/be/pages/start/aktuelles.php<br />

Hilfsorganisationen:<br />

- Übersicht über Notfallseelsorge <strong>und</strong> <strong>Krisenintervention</strong>sdienste in<br />

Deutschland: http://www.notfallseelsorge.de/links.htm<br />

- Bergwacht: http://www.bw-zsa.org/index.php?id=5, http://www.bergwachtbayern.de/<br />

- <strong>Krisenintervention</strong>sdienst der Bergwacht: http://www.bergwachtbayern.de/index.php?id=9286&L=sorfkfreuyvgise<br />

- Malteser: http://www.malteser.de/<br />

- <strong>Krisenintervention</strong>sdienst der Malteser:<br />

http://www.malteser.de/71.Malteser_PSNV/71.04.<strong>Krisenintervention</strong>/Kriseninte<br />

rvention.htm<br />

- Notfallseelsorge <strong>und</strong> <strong>Krisenintervention</strong>sdienst des BRK:<br />

http://www.notfallnachsorge.brk.de/


- B<strong>und</strong>esvereinigung Stressbelastung nach belastenden Ereignissen:<br />

http://www.sbe-ev.de/<br />

- Arbeiter – Samariter – B<strong>und</strong>: http://www.kriseninterventionmuenchen.de/modules.php?name=Content&pa=showpage&pid=79<br />

- Höhlenrettungsverb<strong>und</strong> Deutschland: http://www.hrvd.de/, http://www.hrnordbayern.de/<br />

Quellen:<br />

Bücher, Broschüren, Flyer, Artikel:<br />

• Perschke, H. et al: Sicherheitsstandards in der Erlebnispädagogik.<br />

Praxishandbuch für Einrichtungen <strong>und</strong> Dienste in der Erziehungshilfe. 2003.<br />

Juventa Verlag Weinheim <strong>und</strong> München<br />

• Schubert, P.: Sicherheit <strong>und</strong> Risiko in Fels <strong>und</strong> Eis. Band II. 1. Auflage. 2002.<br />

Bergverlag Rother GmbH<br />

• Hoffmann, M.: sicher sichern. Sportklettern – Eis – Big Wall. 3. Auflage. 2008.<br />

Panico Alpinverlag.<br />

• Hollmann, H. et al: Qualität in der Sozialpädiatrie. Band 1. 2. Auflage. 2009.<br />

B<strong>und</strong>esarbeitsgemeinschaf Sozialpädiatrische Zentren – RS-Verlag.<br />

• Fricke, Ch. et al: Qualität in der Sozialpädiatrie. Band 1. 1. Auflage. 2007.<br />

B<strong>und</strong>esarbeitsgemeinschaf Sozialpädiatrische Zentren – RS-Verlag.<br />

• Freudig, T. <strong>und</strong> Martin A.: Bergrettung. Lehrbuch der Bergwacht. 1. Auflage. 1995.<br />

Eberle GmbH.<br />

• Die Sozialpädiatrischen Zentren RSV (2003/04): Die Sozialpädiatrischen Zentren<br />

in Bayern. Eine Information für Patienten, ihre Eltern <strong>und</strong> Institutionen. SPZ<br />

Bayern / Prof. Dr. Ronald Schmid, Altötting 2003 / 2004.<br />

• KAP Institut: Lehrgangs/Kursunterlagen Erste Hilfe Outdoor<br />

• Intern: Konzeption intern, Psychosomatik, <strong>Kinderklinik</strong> <strong>Memmingen</strong>, 2007.<br />

• Plan, L. et al: speldok - 13. Speläo – Merkblätter. Verband Österreichischer<br />

Höhlenforscher. 2007. SPELDOK Wien.<br />

• Bernett, P., Götzfried K.-P., Zintl, F.: Alpin – Lehrplan 8, Erste Hilfe Bergrettung,<br />

BLV. 2008. BLV Buchverlag GmbH&Co.KG, München<br />

• Reiners, A. : Praktische Erlebnispädagogik 2. Neue Sammlung<br />

handlungsorientierter Übungen für Seminar <strong>und</strong> Trainin – Band 2. „. Auflage.<br />

2007. Ziel Verlag.<br />

• Semmel, Ch.: Alpin Lehrplan 2A. Klettern. Sicherung, Ausrüstung. 2010. BLV<br />

Buchverlag GmbH&Co.KG, München<br />

• Dewald, W. <strong>und</strong> Häußler, Ch.: On – Line. Spiele <strong>und</strong> Abenteuer mit dem Seil. 1.<br />

Auflage. 2005. Ziel Verlag.<br />

• Bayrisches Staatsministerium des Inneren, Bayrisches Staatsministerium für<br />

Landesentwicklung <strong>und</strong> Umweltfragen: Bergwandern – sicher <strong>und</strong> umweltbewusst.<br />

• JDAV : Rechtsfragen in der Jugendarbeit. München1996.<br />

• Cronrath, M.: aus Fehlern lernen, aber wie…? Berg<strong>und</strong>steigen 2/2010.<br />

Internet:<br />

• http://www.notfallseelsorge.at/<br />

• http://www.notfallseelsorge.de/Materialien/stressmanagementsammel.htm<br />

• http://www.feuerwehrseelsorge.de/<br />

• https://klinikum-memmingen.de/facheinrichtungen/paediatrie.html


• http://www.sbe-ev.de/<br />

• http://www.kap-outdoor.de/Ausbildung-Erlebnispaedagogik.358.0.html<br />

• http://www.bvke.de/67513.html<br />

• http://www.alpenverein.de/template_loader.php?tplpage_id=23<br />

• http://www.kanu.de/go/dkv/home/service/ausbildung/dkv_ausbilder.xhtml<br />

• http://www.bergwacht-bayern.de/index.php?id=9286<br />

• http://www.aufsichtspflicht.de/<br />

• http://www.alpenverein.at/portal/Service/Bergauf/Bergauf_2010/Bergauf_4_10/ind<br />

ex.php<br />

• www.bbk.b<strong>und</strong>.de<br />

• http://www.erca.cc/cms.php?id=1


Anhang<br />

1. Anamnesebogen (nach KAP)


2. Übersicht über die benötigten Medikamente (nach KAP)


3. Vorlage: Einverständniserklärung an der erlebnistherapeutischen<br />

Intensivmaßnahme <strong>Kinderklinik</strong> / SPZ <strong>Memmingen</strong> (nach KAP)


4. Übersicht über die Benutzung der hohen Elemente<br />

Element Kurze<br />

Beschreibung<br />

Himmels- Durch<br />

leiter gegenseitige<br />

Hilfe<br />

gemeinsam die<br />

Leiter<br />

erklimmen.<br />

Drahtseile der<br />

Leiter <strong>und</strong><br />

neben stehende<br />

Bäume dürfen<br />

nicht benutzt<br />

werden.<br />

Halteseilbrücke<br />

(Multi-<br />

Vine)<br />

Drahtseilbrücke<br />

auf der gelaufen<br />

wird, zum<br />

Halten sind<br />

mehrere von<br />

oben<br />

herabhängende<br />

weißen Taue.<br />

Brücke wird von<br />

einer / zwei<br />

Personen<br />

gemeinsam<br />

überquert.<br />

Zustieg über die<br />

Plattformen<br />

Kiefer oder<br />

Zypresse.<br />

Materialbedarf Aufbau Hinweise<br />

2 Sicherungsseile,<br />

eine Leiter für den<br />

Auf- <strong>und</strong> Abbau,<br />

2 Karabiner,<br />

ggf. 2<br />

Bandschlingen (120<br />

cm) zum Fixieren<br />

des Leiterendes<br />

Bereits vor Ort sind<br />

2 Spinstatics, 2<br />

blaue Halteseile<br />

zum herablassen<br />

der Leiter.<br />

2 Sicherungsseile,<br />

1 Leiter für den Auf -<br />

bzw. Abstieg,<br />

2 Spanngurte zur<br />

Leitersicherung<br />

Bereits vor Ort sind<br />

2 Spinstatics.<br />

Aufbau immer zu<br />

zweit.<br />

Leiter aufstellen <strong>und</strong><br />

links <strong>und</strong> rechts die<br />

blauen Seile lösen.<br />

Zweitem Mann am<br />

Boden die beiden<br />

Seile in die Hand<br />

geben.<br />

Karabinerfixierung<br />

abnehmen. Über die<br />

blauen Seilstücke<br />

die Leiter langsam<br />

ablassen (zweiter<br />

Mann). Die<br />

"Sprossen" runter<br />

schieben.<br />

Achtung: können<br />

auch schnell im<br />

einzelnen Segment<br />

herabschnellen.<br />

Anschließend die<br />

beiden Halteseile<br />

abknoten <strong>und</strong><br />

beiseite legen.<br />

Sicherungsseile<br />

durch die<br />

Spinstatics ziehen.<br />

Leiter wird geteilt<br />

<strong>und</strong> jeweils an<br />

Kiefer <strong>und</strong> Zypresse<br />

angestellt, mit<br />

einem Spanngurt<br />

gesichert.<br />

Sicherungsseile<br />

durch Spinstatics<br />

ziehen.<br />

Gesichert wird<br />

über Toprope –<br />

Umlenkung.<br />

Wenn die<br />

kletternden<br />

Personen die<br />

Positionen<br />

wechseln, ist<br />

darauf zu<br />

achten, dass die<br />

Sicherungsseile<br />

sich nicht<br />

miteinander<br />

verwickeln.<br />

Am Ende der<br />

Übung müssen<br />

die TN einzeln<br />

abgelassen<br />

werden,<br />

während die<br />

Leiter von einer<br />

anderen Person<br />

nach hinten<br />

(von den<br />

Sichernden<br />

weg) gezogen<br />

wird.<br />

Gesichert wird<br />

über Toprope –<br />

Umlenkung.<br />

Beim Aufstieg,<br />

beim Queren<br />

<strong>und</strong> v. a. beim<br />

Kreuzen der TN<br />

sowie beim<br />

Ablassen ist auf<br />

den korrekten<br />

Seilverlauf zu<br />

achten.<br />

Ggf. muss GL<br />

rechtzeitig<br />

darauf<br />

hinweisen.


Flying<br />

Fox<br />

Zustieg über<br />

zentrale Kiefer,<br />

über Toprope –<br />

Sicherung auf<br />

oberster<br />

Plattform.<br />

Umstieg in<br />

Standplatzsiche<br />

rung. Absprung<br />

von Plattform in<br />

Seilrutsche.<br />

Selbständiges<br />

Ablassen<br />

nachdem TN<br />

ruhig im<br />

Stahlseil hängt.<br />

1 Sicherungsseil,<br />

3 Seilrollen,<br />

8 Karabiner in<br />

verschiedenen<br />

Farben<br />

2 kurze<br />

Sicherungsseile, 6<br />

Bandschlingen (120<br />

cm),<br />

1 dünnes<br />

Rückholseil,<br />

2 Eddy –<br />

Sicherungsgeräte.<br />

1 Leiter <strong>und</strong> 1<br />

Spanngurt zur<br />

Leitersicherung<br />

Bereits vor Ort ist 1<br />

Spinstatic.<br />

Die Leiter wird<br />

angestellt <strong>und</strong><br />

gesichert, die<br />

Sicherungsseile<br />

durch Spinstatic<br />

gezogen.<br />

Ein GL klettert auf<br />

obere Plattform.<br />

Standplatz für GL<br />

<strong>und</strong> TN einrichten<br />

(mittels<br />

Bandschlinge <strong>und</strong><br />

Karabiner, um<br />

Baum legen).<br />

Seilrollen über<br />

Stahlseil legen.<br />

Karabiner (rot)<br />

einhängen. Kurzes<br />

Sicherungsseil mit<br />

doppeltem Bulin in<br />

hintere Seilrolle<br />

einhängen. Eddy<br />

wie auf<br />

Sicherungsgerät<br />

verzeichnet<br />

einhängen. In<br />

dünner Reebschnur<br />

hintersichern. Rote<br />

Karabiner in Eddy<br />

einklinken.<br />

120 cm<br />

Bandschlinge in<br />

vordere Seilrolle.<br />

Blauen Karabiner<br />

ins Ende.<br />

Rettungsrolle<br />

aufbauen (� siehe<br />

Kapitel 3.2).<br />

Kletterseil für TN<br />

ablassen.<br />

Die einzelnen<br />

Handgriffe<br />

sollten den TN<br />

im Vorfeld auf<br />

dem Boden<br />

erläutert<br />

werden. Der<br />

Umgang mit<br />

dem Eddy wird<br />

demonstriert<br />

<strong>und</strong> von TN<br />

praktisch<br />

umgesetzt. Es<br />

bietet sich das<br />

herabhängende<br />

Sicherungsseil<br />

an. Eddy<br />

einhängen ein<br />

Stück die Leiter<br />

hoch, ablassen.<br />

Ein GL ist<br />

immer auf der<br />

oberen<br />

Plattform,<br />

begleitet TN bei<br />

Standplatzsiche<br />

rung <strong>und</strong><br />

zeichnet<br />

Verantwortung<br />

für das<br />

Einhängen in<br />

Seilrollensicheru<br />

ngssystem.


Kletterbäume<br />

drei<br />

Kletterbäume<br />

zentrale Kiefer<br />

(starke Äste, mit<br />

Plattform),<br />

Zypresse<br />

(Monkey –<br />

Klettergriffvorric<br />

htung, mit<br />

Plattform),<br />

Birke (Monkey –<br />

Klettergriffvorric<br />

htungen)<br />

Jeweils 1<br />

Sicherungsseil in<br />

entsprechender<br />

Länge, 1 Leiter <strong>und</strong><br />

1 Spanngurt zur<br />

Leitersicherung,<br />

Bereits vor Ort ist<br />

pro Baum 1<br />

Spinstatic.<br />

Die Leiter wird<br />

angestellt <strong>und</strong><br />

gesichert, die<br />

Sicherungsseile<br />

durch Spinstatic<br />

gezogen.<br />

Gesichert wird<br />

über Toprope –<br />

Umlenkung.<br />

Monkey –<br />

Klettergriffvorric<br />

htungen geben<br />

bei der ersten<br />

Kletterr<strong>und</strong>e am<br />

Tag nach,<br />

Spanngurte<br />

müssen sich<br />

über Belastung<br />

des Kletternden<br />

erst fest ziehen.<br />

Am Tagesende<br />

oder nach<br />

Beendigung der<br />

Klettereinheit ist<br />

unbedingt die<br />

Spannung aus<br />

den<br />

Klettergriffspann<br />

gurten zu<br />

nehmen: Griffe<br />

nach oben<br />

drücken.<br />

Beim Ablassen<br />

auf korrekten<br />

Seilverlauf<br />

achten (Äste,<br />

Stahlseil).


5. Übersicht über die wichtigsten Telefonnummern im Falle eines Notfalles<br />

Notrufnummern<br />

Mit dem Handy<br />

- Notruf Europaweit (ohne Ortsvorwahl) 112<br />

�in der Schweiz nur im eingebuchten Mobilfunknetz<br />

- Rettungsleitstellen in Bayern: Ortsvorwahl+19222<br />

Kempten: 0831/19222<br />

Weilheim: 0881/19222<br />

Traunstein: 0861/19222<br />

Im Festnetz (ohne Ortsvorwahl)<br />

- Rettungsleitstellen in Bayern 19222<br />

�Ausnahme: integrierte Leitstelle der Landeshauptstadt München 112<br />

- Polizei 110<br />

- Feuerwehr 112<br />

Wetterauskünfte:<br />

- Alpenvereinswetterbericht Tel.: 089 - 29 50 70<br />

- Alpine Auskunft des DAV Tel.: 089 - 29 49 40<br />

- Internet des DAV www.alpenverein.de<br />

- Wetterbericht Alpen allgemein Tel.: 0190 - 11 60 11<br />

- Bergwetter auf der Zugspitze Tel.: 0190 - 11 60 12<br />

- Wetterbericht Gardasee Berge Tel.: 0190 - 11 60 16<br />

- Wetterbericht Schweizer Alpen Tel.: 0190 - 11 60 17<br />

- Wetterbericht Ostalpen Tel.: 0190 - 11 60 18<br />

- Wetterbericht Bayer. Alpen Tel.: 0190 - 11 60 19<br />

- Wetterbericht Französische Alpen/Oberitalien Tel.: 0190 - 11 60 21<br />

- Alpenwetterbericht in Österreich (nur in Ö anwählbar) Tel.: 0900-91156680<br />

- Wetterbericht Schweiz Tel.: 0041/1 – 162


6. Fragebogen zur Unfallerhebung im Seilgartenbereich


7. DKV – Unfallberichtsbogen


8. Übersicht Notfallmanagement<br />

ALARMIEREN 112<br />

Erste Hilfe leisten<br />

Rettungsdienst einweisen<br />

Übergabe an Rettungsdienst,<br />

evtl. Begleitung des TN<br />

Unfall<br />

Überblick:<br />

Gefahren, Sicherheit,<br />

Rollenaufteilung, Anzahl<br />

Verletzte, Art der<br />

Verletzung,<br />

Sofortmaßnahmen,<br />

Transport<br />

Rettungsdienst alarmieren:<br />

JA / NEIN<br />

Unverletzte TN betreuen<br />

Entscheidung: Programm<br />

weiterführen JA / NEIN<br />

Angehörige, Einrichtung<br />

informieren<br />

Offizieller Abschluss<br />

Unfallformular ausfüllen,<br />

Nachbetreuung<br />

Transport des<br />

Verletzen


Vorgehensweise: U S A<br />

Unfallort: Überblick, Gefahren, Sicherheit<br />

Sofortmaßnahmen nötig? Rollenaufteilung<br />

der Helfer, Anzahl der Verletzten, Art der<br />

Verletzungen, Bergung der Verletzten.<br />

Sofortmaßnahmen: Auffinden des TN<br />

Bewusstsein<br />

Prüfen:<br />

Anfassen,<br />

Ansprechen<br />

Situationsgerecht<br />

handeln<br />

Atmung<br />

prüfen:<br />

sehen,<br />

hören,fühlen<br />

Kopf<br />

überstrecken<br />

Stabile<br />

Seitenlage<br />

2x<br />

beatmen<br />

Atmung<br />

Puls<br />

prüfen<br />

Herz – Lungen –<br />

Wiederbelebung<br />

15x Kompression<br />

2x beatmen<br />

im Wechsel<br />

Vorhanden Nicht vorhanden<br />

Anamnese <strong>und</strong> Untersuchung:<br />

- Bodycheck von Kopf bis Fuß<br />

- Anamnesebogen des verletzten TN<br />

checken<br />

- Letzte Nahrungsaufnahme/ Getränk?<br />

�alles dokumentieren für Übergabe/Notruf<br />

Kontrolle der Ergebnisse <strong>und</strong> der Lage:<br />

Situative Entscheidung:<br />

Vorausschauend Planen!<br />

- Kann der TN transportiert werden ohne dass<br />

sich sein Zustand verschlechtert?<br />

- Kann die Gruppe den Transport bewältigen<br />

<strong>und</strong> evtl. auftretende Schwierigkeiten<br />

meistern?<br />

- Kann man hier auf Hilfe warten?<br />

- Muss der Notruf abgesetzt werden?<br />

Abtransport:<br />

Organisation:<br />

- Anzahl der benötigten Personen<br />

- Wie kann der Transport ablaufen?<br />

- Welche Strecke? Wohin?<br />

- Was wird an Material benötigt?<br />

Hilfsmittelbau (Trage, Schiene, etc.)?<br />

- Wie lange braucht man?<br />

Platz für Verweilen einrichten:<br />

Geeigneter Platz zum warten auf Hilfe:<br />

- Schutz (vor Sonne, Kälte, Nässe,<br />

anderen Gefahren)?<br />

- Wasser in der Nähe?<br />

- Verpflegung?<br />

- Gut zu finden: markanter Punkt (z.B.<br />

Lichtung)<br />

- Feuerplatz?<br />

- Unterkunft (z.B. Biwak, Hütte)?<br />

Schock: Schocklage – Beine hoch / Kopf tief,<br />

Ursache bekämpfen<br />

Allergie:<br />

- Geschwollene Stelle kühlen<br />

Vergiftung:<br />

- Nicht zum erbrechen bringen<br />

- Herausfinden von Giftmenge, Giftstoff,<br />

Konzentration, Einwirkungsdauer<br />

- BEI NOTRUF MITANGEBEN<br />

- Giftreste sicherstellen, aufbewahren<br />

- Körperwärme erhalten<br />

Blutverlust:<br />

- Blutung stillen (siehe W<strong>und</strong>versorgung)<br />

Trauma:<br />

- Beruhigen<br />

- Verständnis zeigen<br />

- Von der Unfallstelle entfernen,<br />

Aufregung mildern<br />

- TN hinsetzen oder hinlegen<br />

Hitzeschlag:<br />

- TN an kühlen Ort, Schatten setzen/legen<br />

- Kleidung öffnen<br />

- Langsam abkühlen (feuchte Tücher, Luft<br />

fecheln)<br />

Atemnot:<br />

- Atemerleichternde Sitzhaltung (sitzen,<br />

Arme nach hinten)<br />

- Mit TN in einem Rhythmus atmen<br />

- beruhigen


W<strong>und</strong>versorgung<br />

Blutungen:<br />

- TN hinlegen<br />

- Blutendes Körperteil hoch lagern<br />

- Schutzhandschuhe tragen<br />

- W<strong>und</strong>schnellverband bei kl. W<strong>und</strong>en<br />

- Druckverband – Abdrücken bei stark<br />

blutenden W<strong>und</strong>en<br />

- Fremdkörper in W<strong>und</strong>er lassen<br />

- Patient zudecken<br />

Amputation:<br />

- Körperteil steril einwickeln, kühlen<br />

Brandw<strong>und</strong>en:<br />

- Kühlen<br />

- steril abdecken (Brandw<strong>und</strong>enverbandtuch)<br />

Knochenbrüche<br />

Offener Bruch:<br />

- ruhig halten<br />

- steril abdecken, evtl. vorsichtig<br />

verbinden<br />

- gebrochene Stelle nach Möglichkeit<br />

schienen<br />

- ruhig stellen<br />

- bei starker Blutung abdrücken<br />

- TN hinlegen<br />

Geschlossener Bruch:<br />

- Ruhig halten<br />

- Wenn längere Verweilung nötig –<br />

Schiene anlegen, die eine Entlastung<br />

durch auf Zug halten ermöglicht<br />

- Kühlen der Schwellung<br />

- Bei starkem Anschwellen abdrücken<br />

- Hinlegen des Verletzten<br />

Gelenkverletzung:<br />

- Ruhig halten, ruhig stellen<br />

- Kühlen der Schwellung<br />

- Hinlegen des Verletzten<br />

POCKETCARD<br />

EP <strong>Memmingen</strong><br />

ERSTE HILFE OUTDOOR<br />

In der Ruhe liegt die Kraft ! ! !<br />

Notrufnummer:<br />

112<br />

- Wo ist es passiert?<br />

- Was ist passiert?<br />

- Wie viele Verletzte?<br />

- Welche Art der Verletzung?<br />

- Warten auf Rückfragen<br />

(Handynummer angeben!)

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