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Demokratie und Zivilgesellschaft Deutsch-ukrainische Projekte in ...

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Tiefe Spuren<br />

Beh<strong>in</strong>derte Menschen wurden lange Zeit <strong>in</strong> der <strong>ukra<strong>in</strong>ische</strong>n Gesellschaft<br />

nicht wahrgenommen. „Wir trafen zum Beispiel e<strong>in</strong>en<br />

etwa 50-jährigen Mann, der von Geburt an gelähmt ist, aber erst vor<br />

zehn oder 15 Jahren e<strong>in</strong>en Rollstuhl bekommen hat“, sagt Michael<br />

Hasenbe<strong>in</strong>, Student der Sozialen Arbeit an der Fachhochschule Erfurt.<br />

„Zu Sowjetzeiten hatte man Beh<strong>in</strong>derte e<strong>in</strong>fach aus dem öffentlichen<br />

Leben verbannt.“ Das hat bis heute Konsequenzen: Es gibt wenig<br />

Fahrstühle <strong>in</strong> Mietshäusern, wenig abgesenkte Bordste<strong>in</strong>e oder<br />

beh<strong>in</strong>dertengerechte Arbeitsplätze.<br />

Die Hochschulen <strong>in</strong> Sambir <strong>und</strong> Lwiw hatten Studierende ihrer deutschen<br />

Partnerhochschule e<strong>in</strong>geladen, um zu zeigen, was Sozialarbeit<br />

<strong>in</strong> der Ukra<strong>in</strong>e bedeutet. „Unser zentrales Thema des <strong>in</strong>terkulturellen<br />

Austauschs war die <strong>Demokratie</strong>entwicklung <strong>in</strong> beiden Ländern“,<br />

sagt die Erfurter Erziehungswissenschaftler<strong>in</strong> Professor<strong>in</strong> Michaela<br />

Rißmann, die die vom DAAD geförderte Studienreise organisiert hat.<br />

„Spannend war der Vergleich der beiden Systeme im H<strong>in</strong>blick auf das<br />

Thema soziale Arbeit. Wir waren bee<strong>in</strong>druckt, mit welcher Offenheit<br />

unsere Gesprächspartner die gesellschaftlichen Probleme <strong>in</strong> der Ukra<strong>in</strong>e<br />

ansprachen.“<br />

E<strong>in</strong> neues Bild der Ukra<strong>in</strong>e<br />

So haben Beh<strong>in</strong>derte noch immer e<strong>in</strong>en schweren Stand <strong>in</strong> der Gesellschaft.<br />

Selbst Unternehmen weigerten sich oft, Beh<strong>in</strong>derte e<strong>in</strong>zustellen,<br />

obwohl ihnen e<strong>in</strong>e Strafe dafür droht. Private Initiativen kämpfen<br />

dagegen an. Die Erfurter Studierenden besuchten beispielsweise e<strong>in</strong>e<br />

Art Selbsthilfegruppe. „Wir sahen dort, wie sich Beh<strong>in</strong>derte gegenseitig<br />

unterstützen, etwa Techniken lernen, wie sie sich am besten<br />

bewegen oder wie sie trotz Beh<strong>in</strong>derung Sport treiben können“, sagt<br />

Gelungener Austausch: Mit ihren <strong>ukra<strong>in</strong>ische</strong>n Kommilitonen diskutierten die<br />

Erfurter Studierenden über „Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession“<br />

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