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Leben mit rheumatoider Arthritis - Deutsche Gesellschaft für ...

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RHEUMATOIDE ARTHRITIS<br />

EINE ENTZÜNDLICHE GELENKERKRANKUNG UND IHRE BEHANDLUNG<br />

12<br />

Rheumatoide <strong>Arthritis</strong> – die Erkrankung<br />

Die rheumatoide <strong>Arthritis</strong> ist eine chronisch-entzündliche<br />

Erkrankung der Gelenke.<br />

Sie entsteht durch eine Fehlsteuerung des<br />

Immunsystems, die zur Zerstörung von körpereigenem<br />

Gewebe führt. Ihre Ursachen<br />

sind derzeit noch nicht bekannt. Genetische<br />

Faktoren erhöhen das Risiko, daran zu erkranken,<br />

und auch bestimmte Infektionserkrankungen<br />

werden als Auslöser gesehen.<br />

Bei der rheumatoiden <strong>Arthritis</strong> als Autoimmunerkrankung<br />

wendet sich das Immunsystem<br />

gegen körpereigene Strukturen<br />

und verursacht so eine Entzündung der Gelenkinnenhaut.<br />

Dabei spielen Zytokine, das<br />

heißt Botenstoffe, die Nachrichten zwischen<br />

den Zellen übertragen, eine entscheidende<br />

Rolle. Die entzündungshemmenden und<br />

-fördernden Botenstoffe befinden sich normalerweise<br />

in einem Gleichgewicht, das bei<br />

der rheumatoiden <strong>Arthritis</strong> zugunsten der<br />

entzündungsfördernden Botenstoffe gestört<br />

ist. Im weiteren Verlauf der Erkrankung verdickt<br />

sich die entzündete Gelenkinnenhaut<br />

und wuchert in den Gelenkspalt hinein, da-<br />

durch werden Knorpel und angrenzende<br />

Knochen angegriffen. Wird die Krankheit<br />

nicht oder falsch behandelt, wird der Knochen<br />

letztendlich zerstört. Die so entstehenden<br />

Versteifungen und Deformationen sind<br />

schmerzhaft und können auch zu einer beträchtlichen<br />

Einschränkung in Alltag und<br />

Beruf führen.<br />

Rheumatoide <strong>Arthritis</strong> ist nicht ursächlich<br />

heilbar, Schmerzen und Symptome können<br />

jedoch durch wirksame Behandlungsmethoden<br />

gelindert werden. Inzwischen<br />

ist es auch möglich, den Krankheitsverlauf<br />

positiv zu beeinflussen und zu kontrollieren.<br />

Die Forschung hat in den letzten Jahren große<br />

Fortschritte erzielt, die die <strong>Leben</strong>squalität<br />

der Betroffenen stark verbessert hat. Dank<br />

moderner Medikamente und Therapien<br />

führt die Erkrankung heute nicht mehr<br />

zwangsläufig zu einer starken Einschränkung<br />

der <strong>Leben</strong>squalität von Betroffenen.<br />

Typische erste Symptome der rheumatoiden<br />

<strong>Arthritis</strong> sind nächtliche und morgendliche<br />

Schmerzen sowie eine Morgensteifigkeit<br />

in den Finger- oder Fußgelenken, die länger<br />

als 15 Minuten anhält. Diese Symptome treten<br />

in der Regel symmetrisch in beiden Körperhälften<br />

auf. Es ist sehr wichtig, dass die<br />

Erkrankung rechtzeitig erkannt und sofort<br />

wirkungsvoll behandelt wird, denn innerhalb<br />

der ersten beiden Jahre entwickelt sich<br />

die rheumatoide <strong>Arthritis</strong> besonders schnell.<br />

Da die Krankheit unterschiedlich verläuft,<br />

muss die Behandlung individuell gestaltet<br />

werden. Die Therapie erfordert große Erfahrung<br />

und eine interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

zwischen Rheumatologen, Orthopäden,<br />

Hausärzten, Krankengymnasten und<br />

Ergotherapeuten. Das wiederum erfordert<br />

differenzierte und komplexe rheumatologische<br />

Versorgungsstrukturen sowie ein<br />

kompetentes Versorgungsmanagement.<br />

Rheumatoide <strong>Arthritis</strong> darf nicht <strong>mit</strong><br />

anderen Erkrankungen verwechselt werden,<br />

die umgangssprachlich als Rheuma bezeichnet<br />

werden. Darunter werden beispielsweise<br />

oft Arthrosen, das heißt Gelenkerkrankungen,<br />

die durch Verschleiß entstehen, oder<br />

auch Gicht verstanden. Sie haben <strong>mit</strong> der<br />

rheumatoiden <strong>Arthritis</strong> außer einzelnen<br />

Symptomen nichts gemeinsam.

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