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Junge, begabte Musiker und ihr Meister - Gesellschaft für Deutsche ...

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Bekenntnisses Carl Filtschs, bildete die abschließende<br />

Kadenz, worin der Komponist sich erstmals einer polyphonen<br />

Schreibweise zuwendet <strong>und</strong> in genialer kontrapunktischer<br />

Manier, beide Themen in Form eines<br />

vollendeten Fugato ausklingen lässt. Ein durchschlagender<br />

Beweis, dass Carl Filtsch, im Zenit seines kurzen<br />

Daseins, ohne Frage, seinen großen Vorgängern an<br />

die Seite gestellt werden kann, die sich ebenso in <strong>ihr</strong>en<br />

letzten Aussagen vorrangig <strong>für</strong> polyphone Satzweisen<br />

entschieden.<br />

Auch brachte eine glückliche Fügung es mit sich,<br />

dass Kultusminister Adrian Iorgulescu dem Wettbewerb-Festival<br />

einen kurzen Besuch abstattete <strong>und</strong> beeindruckt<br />

von dem Konzert <strong>und</strong> der Qualität der Wertungsspiele,<br />

innerhalb einer Pressekonferenz sich positiv<br />

über eine zukünftige unterstützungswürdige Entwicklung<br />

äußerte. Nicht minder beeindruckt zeigte sich<br />

auch der Grandsenior der rumänischen Pianistik Valen-<br />

DIE DOMORGEL FEIERT GEBURTSTAG<br />

Zum 100. Geburtstag der Temeswarer Domorgel<br />

von Dr. Franz Metz<br />

H<strong>und</strong>ert Jahre sind eigentlich kein besonderes Alter<br />

<strong>für</strong> eine Orgel, stehen doch im Banat auch noch Instrumente<br />

aus dem 18. Jahrh<strong>und</strong>ert, also mit einem<br />

Alter von über 200 Jahren. Doch verdient die Orgel der<br />

Temeswarer Domkirche eine besondere Würdigung,<br />

nicht nur des Standortes wegen – in einer Bischofskirche<br />

– sondern auch wegen <strong>ihr</strong>er handwerklichen Qualität<br />

<strong>und</strong> <strong>ihr</strong>er spannenden Geschichte. Wenn auch die<br />

größten Orgeln Siebenbürgens aus ausländischen<br />

Werkstätten kamen, so können wir uns doch im Falle<br />

unserer Temeswarer Domorgel von einem Höhepunkt<br />

Banater <strong>und</strong> südosteuropäischer Orgelbaukunst sprechen.<br />

Dieses Instrument wurde vor genau 100 Jahren<br />

vom Temeswarer Orgelbauer Carl Leopold Wegenstein<br />

errichtet <strong>und</strong> erklingt seit dann ununterbrochen zum<br />

Lobe Gottes <strong>und</strong> zur Freude der Menschen. Also<br />

Gr<strong>und</strong> genug, um dieses Ereignis zu würdigen.<br />

Die Orgelbauerfamilie Wegenstein<br />

Die modernste Orgelbauwerkstatt des Banats war die<br />

der Firma Carl Leopold Wegenstein. Er war der letzte<br />

bedeutende Orgelbauer dieses Landstriches. Instrumente<br />

dieser Werkstatt stehen nicht nur im Banat sondern<br />

auch in anderen Teilen der ehemals österreichungarischen<br />

Monarchie.<br />

Carl Leopold Wegenstein kam 1858 in Klein-<br />

Hadersdorf (Niederösterreich) zur Welt <strong>und</strong> starb am<br />

10. März 1937 in Temeswar. Er erlernte seinen Beruf<br />

als Orgelbauer in Wien. Um 1880 ließ er sich in Temeswar<br />

nieder, heiratete die Tochter des Orgelbauers<br />

Josef Hromadka <strong>und</strong> begann hier Orgeln zu bauen. In<br />

der Mehrzahl sind es Instrumente von guter Qualität,<br />

die späteren Fabriksorgeln seiner Nachfahren sind aber<br />

von geringerer Güte. Von seinen acht Kindern wurden<br />

tin Gheorghiu, dessen Präsenz als Jurymitglied der<br />

Veranstaltung ein besonderes Gewicht verlieh.<br />

Am 12.Juli fand dann auf Einladung des Mühlbacher<br />

Bürgermeisteramtes das bereits zur Tradition gewordene<br />

„kleine“ Preisträgerkonzert in der evangelischen<br />

Kirche statt, welches immer zahlreichere Zuhörer<br />

anlockte <strong>und</strong> zugleich Auftakt war, zu dem am Sonntag<br />

Abend den 13. Juli im Thalia-Saal stattgef<strong>und</strong>enen<br />

„großen“ Preisträgerkonzert mit Preisverleihung, wo<br />

acht der neunzehn preisgekrönten Teilnehmer <strong>ihr</strong> außergewöhnliches<br />

pianistisches Können einem großen<br />

Publikum beeindruckend unter Beweis stellten. Auch<br />

diesmal sorgte das Generalkonsulat der B<strong>und</strong>esrepublik<br />

Deutschland in Hermannstadt im Foyer des Theaters<br />

<strong>für</strong> ein reichhaltiges Büffet, zu welchem Generalkonsul<br />

Dr. Jean Pierre Rollin persönlich die zahlreich erschienene<br />

Prominenz aus Kultur, Politik <strong>und</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />

aufs herzlichste begrüßte <strong>und</strong> zu einem harmonischen<br />

Ausklang einlud.<br />

Richard, Josef <strong>und</strong> Viktor seine Nachfolger im Orgelbau.<br />

Die erste Werkstatt hat er 1888 im Hause Hromadka<br />

eingerichtet, sie wurde aber bald zu klein <strong>für</strong> die Bewältigung<br />

der Aufträge, so dass er eine größere, modernere<br />

in der Elisabethstadt errichtete. Hier arbeitete er auch<br />

mit Dampfmaschinen <strong>und</strong> später mit elektrischen Maschinen.<br />

Seit 1921 hieß die Firma Leopold Wegenstein<br />

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