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Bezirk Nord

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Liebe Kolleginnen<br />

und Kollegen,<br />

so wie das Jahr schreitet<br />

auch die Strukturreform der<br />

Zollverwaltung voran. Die<br />

Abschichtung der Aufgaben<br />

von der Bundesfinanzdirektion<br />

auf die Hauptzollämter<br />

hat am 1. Oktober 2008<br />

weiter an Fahrt aufgenommen.<br />

Zu diesem Zeitpunkt<br />

ist mit der Abschichtung<br />

der Personalsachbearbeitung<br />

begonnen worden.<br />

Die letzten Hauptzollämter<br />

werden die Personalakten<br />

bis Ende des Monats bekommen.<br />

Auch die neuen<br />

Sachgebiete C sind zu diesem<br />

Zeitpunkt, zumindest<br />

auf dem Papier, errichtet<br />

worden. Nach den Versprechungen<br />

des BMF bleiben<br />

vorerst alle bisherigen<br />

Standorte erhalten. Dennoch<br />

sind eine Menge Fragen<br />

ungeklärt. Die neuen<br />

Sachgebietsleiter C sind<br />

derzeit ausgeschrieben,<br />

aber noch nicht besetzt. Bis<br />

alle Fragen geklärt sind und<br />

endlich wieder Ruhe in unsere<br />

Verwaltung einkehrt,<br />

wird noch einige Zeit ins<br />

Land gehen. Viele Beschäftigte<br />

sind zu Recht verär-<br />

Impressum:<br />

Redaktion:<br />

<strong>Bezirk</strong>sleitung des<br />

BDZ-<strong>Bezirk</strong>sverbands <strong>Nord</strong>,<br />

Christian Beisch (v. i. S. d. P.)<br />

BDZ-<strong>Bezirk</strong>sverband <strong>Nord</strong><br />

Mönkedamm 11,<br />

20457 Hamburg<br />

Telefon 0 40-5 11 87 33<br />

Fax 0 40-36 09 99 68<br />

E-Mail: bvnord@bvnord.de<br />

Internet: www.bvnord.de<br />

gert darüber, dass sie immer<br />

noch nicht wissen,<br />

welchen Aufgabenbereich<br />

sie künftig haben werden.<br />

Hier muss schnellstens eine<br />

Klärung erfolgen.<br />

Am 1. September 2008 hat<br />

die neue Präsidentin der<br />

BFD <strong>Nord</strong>, Frau Colette Hercher,<br />

ihren Dienst in Hamburg<br />

angetreten. Frau Hercher<br />

ist in unserem <strong>Bezirk</strong><br />

keine Unbekannte. Vor 10<br />

Jahren war sie Vorsteherin<br />

des Zollfahndungsamtes<br />

Hamburg. Wir werden Frau<br />

Hercher in einer unserer<br />

nächsten Ausgaben vor -<br />

stellen.<br />

Auch im Wasserzolldienst<br />

sind die Fragen um die neuen<br />

SWATH-Boote noch nicht<br />

geklärt. Das BMF hatte vor<br />

geraumer Zeit eine verbindliche<br />

Interessenabfrage gestartet,<br />

um die notwendigen<br />

Besatzungen auswählen<br />

zu können. Doch seitdem<br />

hat keiner mehr etwas<br />

davon gehört. Auch hier<br />

muss endlich Klarheit für<br />

die Beschäftigten geschaffen<br />

werden.<br />

Im Sommerloch hat insbesondere<br />

die BILD mit einer<br />

Hetz- und Neidkampagne<br />

gegen Pensionäre Schlagzeilen<br />

gemacht. Sie hat die<br />

altbekannten Milchmädchenrechnungen<br />

beim<br />

Vergleich von Renten und<br />

Beamtenpensionen veröffentlich.<br />

Der Sozialexperte<br />

Bernd Raffelhüschen hat<br />

seine angeblichen Wahrhei-<br />

><br />

Christian Beisch<br />

ten über die Beamtenpensionen<br />

zum Besten gegeben.<br />

Spitzenpolitiker wie<br />

Wolfgang Bosbach (CDU)<br />

und Dieter Wiefelspütz<br />

(SPD) haben die Debatte<br />

dankbar aufgegriffen und<br />

ihre altbekannten Vorschläge<br />

zur Reform der Beamtenpension<br />

aufgewärmt. Dabei<br />

haben sie, wie üblich, entscheidende<br />

Fakten übersehen<br />

oder bewusst unterschlagen.<br />

BDZ und dbb<br />

haben dieser Neiddebatte<br />

eine klare Absage erteilt.<br />

Nach Ende der parlamentarischen<br />

Sommerpause hatte<br />

die Debatte endlich ihr<br />

Ende gefunden.<br />

Für den Herbst stehen die<br />

abschließenden parlamentarischen<br />

Beratungen zum<br />

Dienstrechtsneuordnungsgesetz<br />

an. Das Gesetz soll<br />

zum 1. Januar 2009 in Kraft<br />

treten. Nach dem Inkrafttreten<br />

des Gesetzes muss<br />

auch eine neue Bundeslaufbahnverordnung<br />

(BLV) verabschiedet<br />

werden. Der ers -<br />

te Entwurf wurde den Gewerkschaften<br />

im Sommer<br />

zur Stellungnahme übersandt.<br />

Wie auch das Dienst-<br />

<strong>Bezirk</strong> <strong>Nord</strong><br />

rechtsneuordnungsgesetz<br />

wird die neue BLV den Anforderungen<br />

an ein modernes<br />

Dienstrecht nicht gerecht.<br />

Im Gegenteil: Das<br />

Bundesinnenministerium<br />

plant deutliche Verschlechterungen<br />

für die Beamtinnen<br />

und Beamten. So soll<br />

beispielsweise der bisherige<br />

Praxisaufstieg abgeschafft<br />

werden und durch eine Regelung<br />

ersetzt werden, die<br />

von kaum einem Beschäftigten<br />

erfüllt werden kann,<br />

so müssen nach dem vor -<br />

liegenden Entwurf künftig<br />

alle Aufsteiger einen fach -<br />

spezifischen Vorbereitungsdienst<br />

bzw. ein Hochschulstudium<br />

erfolgreich absolvieren.<br />

Dies halten wir für<br />

überzogen und nicht realisierbar.<br />

Der BV <strong>Nord</strong> hat<br />

gegenüber der Bundesleitung<br />

des BDZ eine entsprechende<br />

Stellungnahme abgegeben.<br />

In diesem Jahr feiert der<br />

BDZ seinen sechzigsten Geburtstag.<br />

Die zentrale Jubiläumsfeier<br />

wird am 15. Dezember<br />

2008 in Berlin stattfinden.<br />

Da der BV <strong>Nord</strong> zu<br />

dieser Feier nur drei Jubilare<br />

entsenden darf, hat sich die<br />

<strong>Bezirk</strong>sleitung entschlossen,<br />

die Jubilare des BV <strong>Nord</strong> im<br />

Rahmen einer Feierstunde<br />

am 6. November 2008 zu<br />

ehren. Wir werden hierüber<br />

in unserer Dezemberaus -<br />

gabe berichten.<br />

Ihr<br />

Christian Beisch<br />

<strong>Bezirk</strong>svorsitzender<br />

> <strong>Bezirk</strong> <strong>Nord</strong> | Oktober 2008<br />

1<br />

BDZ magazin – <strong>Bezirk</strong> <strong>Nord</strong>


2<br />

BDZ magazin – <strong>Bezirk</strong> <strong>Nord</strong><br />

Der Wasserzoll bekommt im<br />

nächsten Jahr zwei SWATH –<br />

Boote, die auf die Namen Borkum<br />

und Helgoland getauft<br />

werden sollen und derzeit bei einer<br />

Werft in Cuxhaven gebaut<br />

werden.<br />

Die Abkürzung SWATH steht für<br />

Small Waterplane Area Twin<br />

Hull. SWATH bezeichnet eine<br />

spezielle Rumpfform von Schiffen,<br />

die besonders unempfindlich<br />

gegen Seegang ist. Bei ihr<br />

befinden sich zwei torpedoförmige<br />

Auftriebskörper unter der<br />

Wasseroberfläche, und eine über<br />

Wasser angeordnete Plattform<br />

ruht darauf mit beispielsweise<br />

vier Stützen, die eine minimale<br />

Wasserlinienfläche bilden.<br />

><br />

Vorteile<br />

Der große Vorteil der SWATH-<br />

Schiffe ist, dass sie auch bei starkem<br />

Seegang sehr ruhig im<br />

Wasser liegen, was z. B. die Seekrankheit<br />

bei an Bord befindlichen<br />

Personen verhindern<br />

kann. SWATH ist daher die geeignete<br />

Bauform für Schiffe, auf<br />

denen die Besatzung auch bei<br />

starkem Wellengang weiterarbeiten<br />

muss, oder wobei Personen<br />

auf Plattformen oder andere<br />

Schiffe umsteigen müssen<br />

(z. B. Lotsen).<br />

><br />

Nachteile<br />

Dem Vorteil der ruhigen Fahrt<br />

bei starkem Seegang steht als<br />

Nachteil gegenüber, dass das<br />

Volumen der Auftriebskörper<br />

(und damit die maximal mögliche<br />

Verdrängung) im Vergleich<br />

zu normalen Schiffen gleicher<br />

Größe gering ist. Bei starken Gewichtsveränderungen<br />

zwischen<br />

leerem und beladenem Zustand<br />

besteht deshalb die Gefahr, dass<br />

die Tauchkörper teilweise aus<br />

<strong>Bezirk</strong> <strong>Nord</strong><br />

Zwei SWATH-Boote<br />

für den Wasserzoll<br />

> <strong>Bezirk</strong> <strong>Nord</strong> | Oktober 2008<br />

dem Wasser kommen oder das<br />

Schiff zu tief ins Wasser eintaucht.<br />

Die SWATH-Bauform ist<br />

daher besonders für Schiffe geeignet,<br />

deren Gesamtgewicht<br />

inklusive Ladung etc. bei jeder<br />

Fahrt annähernd gleich ist und<br />

sich nicht stark verändert. Die<br />

SWATH-Schiffe haben einen<br />

für ihre Tonnage relativ großen<br />

Tiefgang.<br />

Die neuen Boote werden im<br />

Koordinierungsverbund Küstenwache<br />

dem Maritimen Sicherheitszentrum<br />

in Cuxhaven angegliedert<br />

werden. Heimathafen<br />

beider Boote wird ebenfalls<br />

Cuxhaven sein.<br />

Zur Finanzierung der neuen<br />

SWATH-Boote sollen die 38 m<br />

Boote in Bremerhaven, Büsum,<br />

Cuxhaven und Glückstadt nach<br />

dem Jahr 2010 außer Dienst<br />

gestellt werden.<br />

Für die neuen Boote, die mehrere<br />

Tage auf See bleiben werden,<br />

muss nun Personal gewonnen<br />

werden. Pro Boot werden drei<br />

Besatzungen mit einer Stärke<br />

von je 14 Beschäftigten benötigt.<br />

Dies ist äußerst knapp bemessen.<br />

Andere Verwaltungen<br />

haben für ihre Boot, die mehrere<br />

Tagen auf See bleiben, sieben<br />

bis acht Besatzungen.<br />

Die Besatzungen sollen aus dem<br />

Wasserzolldienst kommen. Das<br />

BMF hatte daher eine verbindliche<br />

Interessenabfrage gestartet.<br />

Da aber bei den Kollegen im<br />

Wasserzolldienst viele Fragen<br />

offen waren, hatte die BFD <strong>Nord</strong><br />

im Juni zu einer Informationsveranstaltung<br />

nach Hamburg<br />

eingeladen, der viele Blaue folgten.<br />

Der BV <strong>Nord</strong> begrüßt solche<br />

Informationsveranstaltungen<br />

ausdrücklich, da die Kolleginnen<br />

und Kollegen nur so die notwen-<br />

><br />

SWATH-Boot „Elbe“, Die Elbe wird als Lotsenversatzboot genutzt.<br />

digen Informationen aus erster<br />

Hand bekommen. Der Leiter des<br />

Aufbaustabes, AD Erb, und Raimund<br />

Höpfner vom Hauptpersonalrat<br />

standen den Kollegen<br />

Rede und Antwort.<br />

Kollege Höpfner erläuterte die<br />

geplante Bewertung für die<br />

SWATH-Boote und die damit<br />

verbundenen verbesserten beruflichen<br />

Bedingungen. So soll<br />

beispielsweise der Zollkapitän<br />

der Besoldungsgruppe A 13 zugeordnet<br />

werden. Darüber hinaus<br />

wird es an Bord weitere<br />

Dienstposten des gehobenen<br />

Dienstes geben. Daher macht<br />

das BMF auch eine verbindliche<br />

Interessenabfrage und keine<br />

reguläre Stellenausschreibung.<br />

Nur so ist sichergestellt, dass<br />

sich die Beschäftigten des Wasserzolldienstes<br />

erfolgreich bewerben<br />

können. Bei einer Stellenausschreibung<br />

der Dienstposten<br />

des gehobenen Dienstes<br />

wären die Kollegen des Wasserzolldienstes<br />

keine zugelassenen<br />

Bewerber gewesen, da sie dem<br />

mittleren Dienst angehören.<br />

Nach Besetzung der Dienst -<br />

posten sollen die Kollegen nach<br />

den Regelungen der §§ 35 und<br />

36 Bun deslaufbahnverordnung<br />

in die Laufbahn des gehobenen<br />

technischen Dienstes überführt<br />

werden. Die Auswertung der<br />

Interessenabfrage und die Entscheidung<br />

über die Besetzung<br />

der Dienstposten erfolgt durch<br />

eine Auswahlkommission beim<br />

BMF. Der Auswahlkommission<br />

werden Vertreter des BMF, des<br />

Hauptpersonalrates, der Schwerbehindertenvertretung<br />

sowie<br />

die Gleichstellungsbeauftragte<br />

angehören.<br />

Da die meisten Kollegen des<br />

Wasserzolldienstes nicht über<br />

die erforderlichen Patente für<br />

die SWATH-Boote (über 8.000<br />

kW Leistung) verfügen, stellte<br />

sich die Frage, ob es überhaupt<br />

sinnvoll sei, sich zu bewerben.<br />

Dies wurde von den Herren<br />

Höpfner und Erb eindeutig bejaht.<br />

Vorrangig sollen Bewerber<br />

von aufzulösenden Zollschiffstationen<br />

berücksichtigt werden.<br />

Es wird damit der alte<br />

Grundsatz „Unterbringung<br />

geht vor Ausschreibung“ an -<br />

gewendet.<br />

Diskutiert wurden auch Arbeitszeitfragen,<br />

Dienstmaß und Ausfallzeiten.<br />

Da die Boote mehrere<br />

Tage auf See bleiben werden,<br />

kann es passieren, dass Kollegen<br />

aufgrund von Krankheit nicht an<br />

einer geplanten Schicht teilnehmen.<br />

Auch die Frage, wie Liegezeiten<br />

in der Werft berücksichtigt<br />

werden, wurde diskutiert.<br />

Herr Erb sagte hier zu, dass es<br />

Lösungen geben werde, die die<br />

Beschäftigten nicht benachteiligen.<br />

Die Verpflegung an Bord wird<br />

amtlich unentgeltlich gewährt<br />

werden. Daher muss es an Bord<br />

auch einen Koch geben. Die<br />

Aufgaben des Kochs umfassen<br />

neben dem Kochen auch die<br />

Planung des Speiseplans und<br />

der Einkauf der erforderlichen<br />

Lebensmittel. Die Frage war<br />

nun, ob sich Beamte auf den<br />

Posten des Kochs bewerben<br />

können oder ob ein Koch extern<br />

eingestellt werden wird. Da diese<br />

Frage noch nicht abschließend<br />

entschieden ist, war der<br />

Rat an die Beamten, sich auch<br />

auf diesen Posten zu bewerben.


Da die ersten Erprobungsfahrten<br />

mit dem ersten Boot noch in<br />

diesem, spätestens am Anfang<br />

des nächsten Jahres erfolgen<br />

sollen, muss das BMF nun zügig<br />

die Besatzungen auswählen. Dabei<br />

muss nach unserer Meinung<br />

die Regelungen der Bundeslaufbahnordnung<br />

beachtet werden.<br />

Das Auswahlverfahren ist transparent<br />

und nachvollziehbar zu<br />

gestalten. Weiterhin müssen die<br />

Möglichkeiten der Zuerkennung<br />

der Laufbahn der besonderen<br />

Fachrichtung für den nautischen<br />

und maschinentechnischen<br />

Dienst genutzt werden.<br />

Ferner fordern wir ein ganzheitliches<br />

Konzept für den Wasserzolldienst,<br />

um den Kollegen des<br />

<strong>Bezirk</strong> <strong>Nord</strong><br />

Wasserzolldienstes zeitnah eine<br />

klare berufliche Zukunftsperspektive<br />

aufzeigen zu können.<br />

Dieses Konzept muss auch die<br />

Zukunft der Sicherheitslage der<br />

küstennahen Überwachung<br />

beinhalten. �<br />

Entbindung von der Schweigepflicht bei amts-/<br />

vertrauensärztlichen Untersuchungen?<br />

Ärzte – auch Amts-, Vertrauensund<br />

Betriebsärzte – unterliegen<br />

der Schweigepflicht. Eine Verletzung<br />

dieser Pflicht ist sogar<br />

strafbar (§ 203 StGB). Diese<br />

Pflicht gilt selbstverständlich<br />

auch, wenn eine amts- bzw.<br />

vertrauensärztliche Untersuchung<br />

von der Dienststelle veranlasst<br />

wurde.<br />

Leider nimmt die Zahl der Erkrankungen,<br />

insbesondere der<br />

psychischen Erkrankungen, auch<br />

in unserer Verwaltung zu. Häufig<br />

wird dann seitens der Dienststellen<br />

die Dienstfähigkeit bezweifelt<br />

und die betroffenen<br />

Kolleginnen und Kollegen zum<br />

Amts- bzw. Vertrauensarzt geschickt.<br />

Sofern dieser zu dem<br />

Schluss kommt, dass jemand<br />

nicht mehr dauernd dienstfähig<br />

ist, wird seitens der Verwaltung<br />

das Zwangszurruhesetzungsverfahren<br />

betrieben.<br />

Nach unserer Kenntnis werden<br />

die Beschäftigten im <strong>Bezirk</strong> der<br />

BFD <strong>Nord</strong> im Falle entsprechender<br />

ärztlicher Untersuchungen,<br />

die von der jeweiligen Dienststelle<br />

veranlasst werden, grundsätzlich<br />

aufgefordert, den betreffenden<br />

Arzt von der Schweigepflicht<br />

zu entbinden. Hierzu<br />

geben wir folgende Hinweise:<br />

Sowohl nach den beamten- als<br />

auch nach den tarifrechtlichen<br />

Bestimmungen besteht keinerlei<br />

Verpflichtung der Beschäf -<br />

tigten, einen Arzt von seiner<br />

Schweigepflicht zu entbinden.<br />

Dies ist auch nicht erforderlich:<br />

Insbesondere § 46 a BBG (zumindest<br />

ähnlich: § 3 TVöD) ermächtigt<br />

den Arzt, in engem<br />

Rahmen Informationen an die<br />

Dienststelle weiterzugeben,<br />

ohne dass dies eine Verletzung<br />

der Schweigepflicht darstellt.<br />

Wörtlich heißt es: „… teilt der<br />

Arzt nur im Einzelfall und auf<br />

Anforderung der Behörde das die<br />

tragenden Feststellungen und<br />

Gründe enthaltende Gutachten<br />

mit, so weit deren Kenntnis für<br />

die Behörde unter Beachtung des<br />

Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit<br />

für die von ihr zu treffende<br />

Entscheidung erforderlich ist<br />

…“. Die Dienststelle erfährt also<br />

alles, was sie wissen muss –<br />

aber auch nicht mehr. Dies stellt<br />

einen schweren Eingriff in die<br />

Grundrechte der/des Betroffenen<br />

dar, ist daher auf Einzelfälle<br />

beschränkt und setzt einen besonderen<br />

Informationsbedarf<br />

der Dienststelle voraus. Eine<br />

generelle bzw. routinemäßige<br />

Anforderung ist unzulässig.<br />

Entbindet man den Arzt dennoch<br />

von der Schweigepflicht,<br />

ist er befugt, alles – wirklich<br />

alles! – an den Dienstherrn/Ar -<br />

beitgeber weiterzugeben! Auch<br />

Informationen, die dieser ansonsten<br />

gar nicht erhalten dürfte<br />

und die er gar nicht benötigt!<br />

Überlegen Sie es sich also vorher<br />

gut, ob Sie einen Arzt tatsächlich<br />

von der Schweigepflicht<br />

entbinden wollen!<br />

In jedem Fall sollten Sie, bevor<br />

Sie Ihre Entscheidung treffen,<br />

sich bei Ihrem Personalrat oder<br />

beim BDZ erkundigen. �<br />

Gehaltserhöhung 2008 – aber nicht für alle<br />

Mit Spannung haben wir alle<br />

die angekündigte Nachzahlung<br />

der Gehaltserhöhung<br />

erwartet. Als es dann endlich<br />

so weit war, haben sich viele<br />

von uns gefreut – aber leider<br />

nicht alle. Die Kolleginnen im<br />

Schreibdienst, die die so genannte<br />

Schreibzulage erhalten,<br />

mussten feststellen, dass<br />

die Gehaltserhöhung nur 10<br />

Euro ausmachte. Und dies bei<br />

Beschäftigten, die in der Regel<br />

den Vergütungsgruppen VII<br />

und VIII BAT angehören. Gerade<br />

dieser Beschäftigtenkreis ist<br />

auf die Erhöhung der Entgelte<br />

angewiesen, um die stetig steigenden<br />

Lebenshaltungskosten<br />

bewältigen zu können.<br />

><br />

Wie konnte das<br />

passieren?<br />

Die Funktionszulage im<br />

Schreibdienst, die so genannte<br />

Schreibzulage, war in der An -<br />

lage 1 a zum BAT geregelt. Diese<br />

Anlage wurde aber durch<br />

die Arbeitgeber bereits zum<br />

1. 1. 1984 gekündigt. Insofern<br />

wurde die Schreibzulage nur<br />

noch als außertarifliche Zulage<br />

im Rahmen der Besitzstandswahrung<br />

gezahlt. Diese Zulage<br />

ist aber abschmelzbar. Durch<br />

die Gehaltserhöhung wurde<br />

die Zulage nun vollständig abgeschmolzen.<br />

Im Ergebnis betrug<br />

die Gehaltserhöhung für<br />

die betroffenen Kolleginnen lediglich<br />

10 Euro. Damit wurde<br />

der gute Tarifabschluss dieses<br />

Jahres ad absurdum geführt.<br />

><br />

Was haben wir getan?<br />

Gemeinsam mit der Vorsitzenden<br />

unseres ständigen Ausschusses<br />

für Tarifangelegenheiten,<br />

Kerstin Plaenert, haben wir<br />

die Bundesleitung des BDZ angeschrieben<br />

und gefordert, dass<br />

BDZ und dbb tarifunion unver-<br />

> <strong>Bezirk</strong> <strong>Nord</strong> | Oktober 2008<br />

3<br />

BDZ magazin – <strong>Bezirk</strong> <strong>Nord</strong>


4<br />

BDZ magazin – <strong>Bezirk</strong> <strong>Nord</strong><br />

züglich mit dem Bundesinnenministerium<br />

Verhandlungen<br />

aufnehmen, um diese Ungerechtigkeit<br />

zu beseitigen. Dies<br />

haben BDZ und dbb tarifunion<br />

auch getan und erreicht, dass<br />

die Gehaltserhöhung nur zu<br />

einem Drittel auf die Gehalts -<br />

erhöhung angerechnet wird.<br />

Die Einlegung eines Widerspruches<br />

gegen die Anrech-<br />

Die erzielte Tarifeinigung vom<br />

31. März 2008 für den öffentlichen<br />

Dienst ist bis Mitte Juli<br />

2008 in Redaktionsverhandlungen<br />

umgesetzt worden. Die vereinbarten<br />

Änderungstarifver -<br />

träge befinden sich derzeit noch<br />

im Unterschriftenverfahren.<br />

Die Änderungstarifverträge sehen<br />

mehrere Ansprüche vor, die<br />

einen bis zum 30. September<br />

2008 zu stellenden schriftlichen<br />

Antrag der betroffenen Beschäftigten<br />

voraussetzen. Diese Fristen<br />

sind bis zum 31. Dezember<br />

2008 verlängert worden. Das Antragsrecht<br />

erlischt damit erst mit<br />

Ablauf des 31. Dezember 2008.<br />

Wird diese Frist nicht eingehalten<br />

verfallen Ansprüche nach<br />

Ablauf dieser besonderen Ausschlussfrist.<br />

Das heißt, dass aus<br />

diesen Ansprüchen auch für die<br />

Zukunft nur Rechte geltend gemacht<br />

werden können, wenn<br />

ein entsprechender Antrag bis<br />

spätestens 31. Dezember 2008<br />

gestellt wurde.<br />

Im Einzelnen handelt es sich um<br />

folgende Regelungen:<br />

> Besitzstandszulage für übergeleitete<br />

Beschäftigte in Konkurrenzfällen<br />

beim Ortszuschlag<br />

(Protokollerklärungen<br />

Nrn. 1, 2 und 3 zu § 5 Abs. 2<br />

Satz 2 TVÜ – Bund),<br />

> Unschädliche Unterbrechung<br />

für die Zahlung von Vergü-<br />

> <strong>Bezirk</strong> <strong>Nord</strong> | Oktober 2008<br />

<strong>Bezirk</strong> <strong>Nord</strong><br />

nung der Gehaltserhöhung auf<br />

die Schreibzulage war leider<br />

nicht möglich, da es sich bei<br />

der Gehaltszahlung der Tarifbeschäftigten,<br />

im Gegensatz<br />

zur Beamtenbesoldung, nicht<br />

um einen Verwaltungsakt handelt.<br />

Schreiben an die Verwaltung,<br />

die als Widerspruch bezeichnet<br />

wurden, hatten nur<br />

den Charakter eines Protestschreibens. <br />

tungsgruppenzulagen(Protokollerklärung zu § 9 Abs. 4 Satz<br />

1 TVÜ – Bund),<br />

> Fortzahlung der Besitzstandszulage<br />

bei dauerhafter Übertragung<br />

einer bereits vor dem<br />

1. Oktober 2005 vorübergehend<br />

übertragenen Tätigkeit<br />

(§ 10 Absatz 6 TVÜ – Bund),<br />

> Besitzstandszulage für kinderbezogene<br />

Entgeltbe standteile<br />

(Protokollerklärungen Nrn. 1,<br />

2 und 3 zu § 11 Abs. 1 TVÜ –<br />

Bund),<br />

> Teilhabe an den Regelungen<br />

der Änderungstarifverträge<br />

vom 31. März 2008 für bis<br />

zum 31. März 2008 ausgeschiedene<br />

Beschäftigte, Auszubildende<br />

und Praktikantinnen/Praktikanten.<br />

In den vorgenannten Fällen<br />

müssen die Anträge bis zum<br />

31. Dezember 2008 schriftlich<br />

bei der zuständigen Personalstelle<br />

gestellt werden. Später<br />

eingehende Anträge werden<br />

nicht mehr berücksichtigt. Beschäftigte<br />

mit mehr als zwei<br />

Ferner haben wir die Bundesleitung<br />

auf die Bewährungszulage<br />

für Angestellte des<br />

Bundes im Schreibdienst hingewiesen.<br />

Bei dieser Zulage,<br />

die nach einer zwölfmonatigen<br />

Bewährung in einer Tätigkeit<br />

der Vergütungsgruppe VII<br />

BAT gewährt wird, handelt es<br />

sich zwar um eine dynamische<br />

Zulage, die aber längstens<br />

bis zum Inkrafttreten<br />

Wichtige Informationen für den Tarifbereich<br />

Kindern, die nach der Proto koll -<br />

erklärung Nr. 3 zu § 11 Abs. 1<br />

TVÜ – Bund nachträglich einen<br />

Besitzstand für kinderbezogene<br />

Entgeltbestandteile beantragen,<br />

sollten beachten, dass in<br />

diesen Fällen zusätzlich das<br />

Wirksamwerden eines entsprechenden<br />

Wechsels der/des KindergeldberechtigtenAnspruchvoraussetzung<br />

ist. Der Berechtigtenwechsel<br />

ist bei der zuständigen<br />

Familienkasse zu<br />

beantragen.<br />

Die Fassungen der Änderungstarifverträge<br />

können auf<br />

der Homepage des Bundes -<br />

innen ministeriums unter<br />

www.bmi. bund.de unter der<br />

Rubrik: Themen A-Z/Öffent licher<br />

Dienst/ Tarifbeschäf tigte/Ände -<br />

rungs tarifverträge abgerufen<br />

werden.<br />

><br />

Erholungsurlaub für<br />

Tarifbeschäftigte des<br />

Bundes<br />

Das Bundesinnenministerium<br />

hat mitgeteilt, dass für die<br />

Übertragung von Erholungsurlaub<br />

der Tarifbeschäftigten in<br />

das Folgejahr die Regelung der<br />

Erholungsurlaubsverordnung<br />

greift. Das heißt, der Erholungsurlaub<br />

kann bis zum 31. Dezember<br />

des Folgejahres übertragen<br />

werden. Diese außertrarifliche<br />

Anwendung der beamtenrechtlichen<br />

Vorschriften ist<br />

jederzeit widerruflich.<br />

einer neuen Entgeltordnung<br />

gewährt wird. Auch hier haben<br />

wir gefordert, dass diese Zu -<br />

lage erhalten bleibt. Nach unseren<br />

Informationen soll diese<br />

Zulage im Rahmen der neuen<br />

Entgeltordnung in das Grundgehalt<br />

eingearbeitet werden.<br />

Wann sich die Tarifvertrags -<br />

parteien auf eine neue Entgeltordnung<br />

einigen, ist weiterhin<br />

fraglich. �<br />

><br />

Arbeitsbefreiung für<br />

Tarifbeschäftigte nach<br />

§ 29 Abs. 1 Buchstabe<br />

e TVöD<br />

Die Arbeitsbefreiung gemäß<br />

§ 29 Abs. 1 Buchst. e) TVöD<br />

(Pflege eines erkrankten Angehörigen)<br />

kann auch in halben<br />

Tagen gewährt werden. Der<br />

Umfang der Arbeitsbefreiung<br />

richtet sich nach der Hälfte der<br />

für den jeweiligen Arbeitstag<br />

festgesetzten regelmäßigen Arbeitszeit.<br />

In Dienststellen, deren<br />

Zeiterfassungssysteme die<br />

Buchung von halben Freistellungen<br />

bisher nicht möglich<br />

machen, können alternative<br />

Erfassungsmethoden (z. B. Korrekturbögen)<br />

gewählt werden.<br />

Für die Freistellungsanlässe nach<br />

§ 29 Abs. 1 Buchst. e) Doppelbuchst.<br />

bb) TVöD (schwere Erkrankung<br />

eines Kindes unter<br />

zwölf Jahren) wird eine Arbeitsbefreiung<br />

für bis zu vier Arbeitstage<br />

im Kalenderjahr für jedes<br />

Kind bei Vorlage der sonstigen<br />

Voraussetzungen gewährt. Ferner<br />

hat sich das Bundesinnenministerium<br />

einverstanden erklärt,<br />

dass § 29 Abs. 1 Satz 3 TVöD (Begrenzung<br />

der Arbeitsbefreiung<br />

auf insgesamt fünf Arbeitstage<br />

im Kalenderjahr) keine Anwendung<br />

findet. Diese übertariflichen<br />

Regelungen gelten seit<br />

dem 1. September 2008 und<br />

sind jederzeit widerruflich. �


Strukturentwicklung Zoll:<br />

Bundesweite Ausschreibung ist da<br />

Die lang erwartete bundesweite<br />

Stellenausschreibung wurde am<br />

31. August 2008 mittels e-Zoll<br />

Info veröffentlicht. Ausgeschrieben<br />

sind Dienstposten der Besoldungsgruppe<br />

A 12 und höher.<br />

Allen Beschäftigten, die durch<br />

die Strukturreform ihren Dienstposten<br />

verloren haben und weder<br />

gesetzt noch per Neigungsabfrage<br />

einen neuen Dienstposten<br />

bekommen werden, soll die<br />

Stellenausschreibung ihre beruflichen<br />

Perspektiven eröffnen.<br />

Doch bereits in den Vorbemerkungen<br />

zu der Stellenausschreibung<br />

sind die ersten Enttäuschungen<br />

enthalten. So wird<br />

die Anzahl der möglichen Bewerbungen<br />

auf fünf beschränkt<br />

und die Bewerbungsfrist beträgt<br />

nur vier Wochen.<br />

Die Beschränkung der Anzahl der<br />

Bewerbungen auf fünf stößt bei<br />

den betroffenen Beschäftigten<br />

zu Recht auf Unverständnis. Fraglich<br />

ist auch, ob die Be schrän -<br />

kung rechtmäßig ist. Nach unserer<br />

Auffassung könnte ein Verstoß<br />

gegen das Leistungsprinzip<br />

nach Artikel 33 Absatz 2 GG vorliegen.<br />

Nach einem Beschluss<br />

des Oberverwaltungsgerichts<br />

des Landes <strong>Nord</strong>rhein-Westfalen<br />

kann die Anzahl von Bewerbungen<br />

aus einem wichtigen, objektiven<br />

Grund beschränkt werden.<br />

Dabei darf aber nicht willkürlich<br />

vorgegangen werden. Nach Auffassung<br />

des BMF war die Beschränkung<br />

notwendig, damit<br />

die Stellenausschreibung auswertbar<br />

bleibt.<br />

Zugegeben, die Auswertung der<br />

Stellenausschreibung ist sehr<br />

umfangreich und wird einige<br />

Zeit in Anspruch nehmen. Fraglich<br />

ist aber, ob sieben oder<br />

mehr Bewerbungen die Auswertung<br />

der Stellenausschreibung<br />

wesentlich erhöhen würde. Diese<br />

Stellenausschreibung ist auch<br />

nicht mit anderen bundesweiten<br />

Stellenausschreibungen vergleichbar.<br />

Im Gegensatz zu anderen<br />

Stellenausschreibungen<br />

ist diese Ausschreibung für viele<br />

Beschäftigte von wesentlicher<br />

Bedeutung, da viele Kolleginnen<br />

und Kollegen durch die Strukturreform<br />

ihren bisherigen Dienstposten<br />

verloren haben. Diesen<br />

Kolleginnen und Kollegen muss<br />

die Möglichkeit eröffnet werden,<br />

an ihren bisherigen Dienstorten<br />

einen neuen Dienstposten<br />

zu erhalten.<br />

Auch die vergleichsweise kurze<br />

Ausschreibungsfrist von vier<br />

Wochen stößt auf unsere Kritik.<br />

In der ARZV gibt es zwar keine<br />

Vorschrift, wie lang die Ausschreibungsfrist<br />

sein muss, aber<br />

bisher war bei bundesweiten<br />

Stellenausschreibungen eine<br />

Frist von sechs Wochen üblich.<br />

Diese Frist wäre auch bei dieser<br />

Stellenausschreibung von Nöten,<br />

da sich der Monat September<br />

mittlerweile zu einem der<br />

Haupturlaubsmonate entwickelt<br />

hat. Von Vertretern des<br />

BMF hieß es immer „Gründlichkeit<br />

geht vor Schnelligkeit“. Wir<br />

fragen uns, warum nicht bei der<br />

Stellenausschreibung. Bei den<br />

Beschäftigten ist schon genug<br />

Frust vorhanden, weil sich das<br />

Projekt Strukturentwicklung Zoll<br />

so in die Länge zeiht. Nun schafft<br />

<strong>Bezirk</strong> <strong>Nord</strong><br />

das BMF mit dieser Stellenausschreibung<br />

neuen Frust.<br />

Wünschenswert wäre auch eine<br />

detaillierte Dienstpostenbeschreibung<br />

gewesen. Ohne den<br />

Entwurf zum neuen Geschäftsverteilungsplan<br />

der BFD kann<br />

sich niemand eine Vorstellung<br />

über die ausgeschriebenen<br />

Dienstposten machen.<br />

Das BMF will die Auswahlentscheidungen<br />

bis Ende des Jahres<br />

treffen. Ob dieser ambitionierte<br />

Zeitplan eingehalten werden<br />

kann ist fraglich.<br />

Die Beschäftigten der BFD <strong>Nord</strong><br />

wollen endlich wissen, in welchen<br />

Bereichen sie zukünftig<br />

arbeiten werden. Daher muss<br />

auch die Neigungsabfrage für<br />

die Beschäftigten der Besoldungsgruppen<br />

A 9 bis A 11 und<br />

vergleichbare Tarifbeschäftigte<br />

zügig beginnen. �<br />

BV <strong>Nord</strong> spendet für Hamburger Wahrzeichen<br />

Die Spendentafeln (Micheltafeln)<br />

für die Hamburger St. Michaelis<br />

Kirche, liebevoll Michel<br />

genannt, erinnern an beson -<br />

dere Ereignisse oder drücken<br />

auch die Verbundenheit mit<br />

Hamburgs Wahrzeichen aus.<br />

Die komba – Gewerkschaft<br />

Hamburg im dbb hatte für die<br />

150. Micheltafel Spender gesucht.<br />

Die <strong>Bezirk</strong>sleitung des<br />

><br />

BV <strong>Nord</strong> im BDZ hat sich an der<br />

Aktion beteiligt und macht damit<br />

„für alle Ewigkeit“ auf den<br />

BDZ aufmerksam.<br />

Am 23. Juni 2008 fand die Verlegung<br />

der Messingtafel auf<br />

dem Kirchplatz von St. Michaelis<br />

– eingelassen im Boden vor<br />

den Glocken – an der Ludwig-<br />

Erhard-Straße im Beisein von<br />

Spendern und Hauptpastor<br />

Horst Weidemann (links), Vorsitzender der komba Hamburg und Alexander<br />

Röder (rechts), Hauptpastor präsentieren die 150. Micheltafel.<br />

><br />

Thomas Bolz und Klaus Heuer<br />

vor der Micheltafel (v. l. n. r.).<br />

Alexander Röder statt. Der BV<br />

<strong>Nord</strong> wurde dabei von Klaus<br />

Heuer, Beisitzer aus dem Kreis<br />

der Senioren, und Thomas<br />

Bolz, Geschäftsstellenleiter,<br />

vertreten.<br />

Die Spendengelder dieser Micheltafel<br />

fließen in die neue<br />

Michel-Glocke, die im September<br />

2008 eingeläutet wurde.<br />

Zwischenzeitlich gibt es 156<br />

Micheltafeln. �<br />

> <strong>Bezirk</strong> <strong>Nord</strong> | Oktober 2008<br />

5<br />

BDZ magazin – <strong>Bezirk</strong> <strong>Nord</strong>


6<br />

BDZ magazin – <strong>Bezirk</strong> <strong>Nord</strong><br />

<strong>Bezirk</strong> <strong>Nord</strong><br />

Verlagerung von Aufgaben<br />

des Service-Centers Rostock<br />

Vor kurzem ist bekannt geworden, dass künftig die Abrechnung der<br />

Reisekosten aller Aus- und Fortbildungsmaßnahmen zentral durch<br />

die Reisekostenstelle des Bildungs- und Wissenschaftszentrums<br />

(BWZ) in Plessow vorgenommen werden soll. Dies betrifft auch<br />

unser Service-Center Rostock.<br />

Zutreffend ist, dass bisher die Reisekosten für Aus- und Fortbildungsmaßnahmen,<br />

die durch das BWZ veranstaltet wurden, auch<br />

von der Reisekostenstelle des BWZ in Plessow abgerechnet wurden.<br />

Nun gehören auch die ZLA’en und ZPLA’en zum BWZ und zukünftig<br />

wird es nur noch Aus- und Fortbildungsmaßnahmen des<br />

BWZ geben. Daher ist es nach Auffassung des BMF nur logisch,<br />

dass die Abrechnung der Reisekosten durch das BWZ erfolgen soll.<br />

Ferner soll dies die Planung für die benötigten Haushaltsmittel<br />

erleichtern.<br />

Im Feinkonzept heißt zu der Frage der Abrechnung von Reisekosten<br />

auf Seite 116 „… Die Haushaltsmittel für Reisekosten und Trennungsgeld<br />

der Teilnehmer/innen werden grundsätzlich nach dem Verursacherprinzip<br />

von den Bedarfsträgern veranschlagt und sind daher im<br />

jeweiligen Haushaltsaufstellungsverfahren zu berücksichtigen. Sollte<br />

auch künftig die Zuweisung der zu bewirtschaftenden Haushaltsmittel<br />

zentral erfolgen, kommt für die Abrechnung das Service-Center der<br />

Bundesfinanzdirektion Mitte in Betracht. Ansonsten erfolgt die Abrechnung<br />

durch das jeweils zuständige Service-Center.“<br />

Auch wenn im Feinkonzept bereits diese Ankündigung zur Aufgabenverlagerung<br />

gemacht wurde, kommt sie doch zu diesem Zeitpunkt<br />

überraschend. Nach unseren Informationen hat das BMF<br />

zwar einen entsprechenden Erlass an das BWZ und die Bundesfinanzdirektionen<br />

geschickt, es aber versäumt, den Hauptpersonalrat<br />

vorher zu informieren und das erforderliche Mitwirkungs- bzw. Mitbestimmungsverfahren<br />

einzuleiten. Der BV <strong>Nord</strong> fordert daher, dass<br />

das BMF das vorgeschriebene Mitwirkungs- bzw. Mitbestimmungsverfahren<br />

gegenüber dem Hauptpersonalrat einleitet. Dann kann<br />

der Hauptpersonalrat das Beteiligungsverfahren nach § 82 Absatz 2<br />

Bundespersonalvertretungsgesetz gegenüber den Personalräten bei<br />

den Bundesfinanzdirektionen einleiten.<br />

Beim Service-Center Rostock sind fünf bis sechs Kolleginnen und<br />

Kollegen von der Aufgabenverlagerung betroffen. Nach unseren<br />

Informationen sollen sie nach dem Wegfall der Aufgaben innerhalb<br />

des Service-Centers umgesetzt werden und können so am Standort<br />

Rostock verbleiben.<br />

Zu welchem Zeitpunkt die Aufgaben tatsächlich verlagert werden,<br />

ist derzeit nicht bekannt. Wir sind der Auffassung, dass in Plessow<br />

20 bis 25 Beschäftigte die Aufgaben übernehmen müssten. Zurzeit<br />

sind in der Reisekostenstelle in Plessow fünf Beschäftigte eingesetzt.<br />

Bevor das erforderliche Personal nicht in Plessow angesiedelt<br />

und eingearbeitet wurde, können die Aufgaben nicht verlagert werden.<br />

Durch die Verlagerung von Aufgaben dürfen sich nach unserer<br />

Auffassung die Bearbeitungszeiten nicht verlängern.<br />

Die Zwangsversetzung von Fachkräften aus unserem <strong>Bezirk</strong> lehnen<br />

wir kategorisch ab. Sofern das erforderliche Personal für den Standort<br />

Plessow nicht freiwillig gewonnen werden kann, sollten die Aufgaben<br />

in Rostock und den übrigen Service-Centern verbleiben. �<br />

> <strong>Bezirk</strong> <strong>Nord</strong> | Oktober 2008<br />

Termine und<br />

Veranstaltungen im<br />

BV <strong>Nord</strong><br />

> 3. 11. 2008, 15:00 Uhr: Jahreshauptversammlung des OV Hamburg-<br />

Ruhestand, Polizeisportheim, Sternschanze 4, 22357 Hamburg<br />

> 6. 11. 2008, 14:00 Uhr: Ehrung der Mitglieder, 60 Jahre Mitglied<br />

im BDZ sind<br />

> 19. 11. 2008, 14:00 Uhr: Preisskat des OV Hamburg-Ruhe stand,<br />

Polizeisportheim, Sternschanze 4, 22357 Hamburg<br />

> 21. 11. 2008, 18:00 Uhr: Preisskat des OV Kiel in der Gaststätte<br />

Greenfield/<strong>Nord</strong>marksportplatz, Startgeld 5 €, Startgeld bitte auf<br />

das Konto Nr. 8 36 27 205 bei der Postbank Hamburg (BLZ<br />

20010020) überweisen,<br />

Rückragen bitte unter: 01 77 – 5 98 26 44<br />

> 1. 12. 2008, 15:00 Uhr: Mitgliederversammlung des OV Hamburg-<br />

Ruhestand, Polizeisportheim, Sternschanze 4, 22357 Hamburg<br />

> 10. 12. 2008, 16:00 Uhr: Vorweihnachtliche Veranstaltung (Kaffee<br />

und Kuchen) für die Pensionäre des OV Lübeck-Stadt, Gaststätte<br />

Lübecker Rudergesellschaft, Hüxtertorallee 4, 23564 Lübeck<br />

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Änderungen im Bereich der<br />

Krankenversicherung<br />

Erstmals in der deutschen Sozialgeschichte<br />

besteht künftig<br />

durch das Gesetz zur Stärkung<br />

des Wettbewerbs in der Krankenversicherung<br />

für alle Bürgerinnen<br />

und Bürger die<br />

Pflicht, eine Krankenversicherung<br />

abzuschließen. Die Versicherungspflicht<br />

tritt zu unterschiedlichen<br />

Zeitpunkten in<br />

Kraft:<br />

> Seit dem 1. April 2007 müssen<br />

alle ehemals in der gesetzlichenKrankenversicherung<br />

Versicherten ohne<br />

Versicherungsschutz wieder<br />

in ihrer ehemaligen gesetzlichen<br />

Krankenkasse versichert<br />

werden.<br />

> Wer ohne Versicherungsschutz<br />

ist, aber ehemals in<br />

einer privaten Krankenversicherung<br />

(PKV) versichert war<br />

oder der privaten Krankenversicherung<br />

zuzuordnen<br />

ist, ist verpflichtet, ab dem<br />

1. Januar 2009 bei einer privaten<br />

Krankenversicherung<br />

einen Versicherungsvertrag<br />

abzuschließen.<br />

Bereits ab dem 1. Juli 2007<br />

wird für diesen Personenkreis<br />

der Standardtarif in der<br />

privaten Krankenversicherung<br />

geöffnet. Für die Ver -<br />

sicherung im erweiterten<br />

Standardtarif spielt der persönliche<br />

Gesundheitszu -<br />

stand keine Rolle. Risikoabhängige<br />

Zuschläge oder Leistungsausschlüsse<br />

gibt es<br />

nicht. Der Leistungsumfang<br />

ist mit dem Leistungskatalog<br />

der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

vergleichbar.<br />

Die Verträge im Standard -<br />

tarif werden zum 1. Januar<br />

2009 automatisch in Verträge<br />

zum Basistarif überführt.<br />

In diesem von den privaten<br />

Versicherungen neu einzuführenden<br />

Tarif sind ebenfalls<br />

Risikozuschläge oder<br />

Leistungsausschlüsse nicht<br />

vorgesehen. Die Leistungen<br />

des Basistarifs sind in Art,<br />

Umfang und Höhe an die<br />

Leistungen der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung angelehnt.<br />

Auch hier gilt, ebenso<br />

wie im Standardtarif, dass<br />

der Versicherungsbeitrag<br />

nicht höher als der durchschnittliche<br />

Höchstbeitrag in<br />

der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

sein darf. Die Begrenzung<br />

des Höchstbeitrages<br />

auf 150 v. H. bei Ehegatten<br />

und Lebenspartnern entfällt<br />

im Basistarif. Jeder Ver -<br />

sicherte muss seinen vollen<br />

Beitrag entrichten. Für Personen<br />

mit Anspruch auf Beihilfe<br />

tritt an Stelle des Höchstbeitrages<br />

der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung ein<br />

Höchstbeitrag, der dem prozentualen<br />

Anteil des beihilfeergänzendenLeistungsanspruches<br />

entspricht. Entlastende<br />

soziale Regelungen für<br />

Beihilfeberechtigte müssen<br />

noch festgelegt werden.<br />

> Bislang nicht ergänzend versicherte<br />

Beamte sind ab dem<br />

1. Januar 2009 verpflichtet,<br />

bei einer privaten Krankenversicherung<br />

einen beihilfekonformenKrankenversicherungsvertrag<br />

abzuschließen.<br />

Ihnen steht ab 1. Juli 2007<br />

auch der erweiterte Standardtarif<br />

und zum 1. Januar<br />

2009 der Basistarif zur Verfügung.<br />

Ausreichend ist eine restkostendeckende<br />

Absicherung in<br />

PKV-Tarifen, die eine Kostenerstattung<br />

für ambulante<br />

und stationäre Heilbehandlung<br />

vorsehen. Um eine Umgehung<br />

der Versicherungspflicht<br />

zu verhindern, wird<br />

die Möglichkeit des Selbst -<br />

behalts begrenzt. Vor dem<br />

1. April 2007 abgeschlossene<br />

Krankheitskostenversicherungsverträge<br />

müssen aus<br />

Bestandsschutzgründen<br />

nicht angepasst werden.<br />

Über die genaue Ausgestaltung<br />

des Versicherungsvertrages<br />

und die Beitragshöhe<br />

können sich die zu Versichernden<br />

bei den privaten<br />

Krankenversicherungsunternehmen<br />

ausführlich beraten<br />

lassen. Einzelheiten zum Basistarif<br />

müssen noch vom<br />

Verband der privaten Krankenversicherung<br />

abgestimmt<br />

werden; dies gilt z. B. auch<br />

für die Abrechnungssätze<br />

nach den jeweiligen Gebührenordnungen.<br />

Niemandem kann künftig der<br />

Versicherungsschutz – zum<br />

Beispiel wegen Beitragsrückstand<br />

– vollständig entzogen<br />

werden. Wer sich zu spät versichert,<br />

zum Beispiel erst, wenn<br />

er erkrankt ist, muss nicht bezahlte<br />

Beiträge nachzahlen.<br />

<strong>Bezirk</strong> <strong>Nord</strong><br />

Bestandsversicherte in der<br />

PKV, die ihren Versicherungsvertrag<br />

vor dem 1. Januar<br />

2009 abgeschlossen haben,<br />

können zeitlich nur eingeschränkt<br />

in den Basistarif<br />

wechseln.<br />

> Ein Wechsel ist zwischen<br />

1. Januar 2009 und 30. Juni<br />

2009 möglich. Die Alterungsrückstellungen<br />

bleiben erhalten.<br />

> Nach einem Wechsel in den<br />

Basistarif beträgt die Mindestverweildauer<br />

im Basistarif<br />

18 Monate.<br />

> Ist die Mindestverweildauer<br />

abgelaufen, kann der Versicherte<br />

mit seiner Alterungsrückstellung<br />

entweder in einen<br />

Volltarif des Unternehmens<br />

oder in den Basistarif<br />

eines anderen Unternehmens<br />

wechseln. In allen<br />

anderen Fällen kann der<br />

Versicherte nur die seit dem<br />

1. Januar 2009 aufgebaute<br />

Alterungsrückstellung mitnehmen.<br />

> Nach dem 30. Juni 2009<br />

können in den Basistarif nur<br />

noch wechseln: Versicherte,<br />

die 55. Jahre oder älter sind,<br />

Rentner oder Beamtenpensionäre<br />

oder Versicherte, die<br />

nachweislich die Versicherungsprämie<br />

nicht mehr<br />

aufbringen können.<br />

Versicherte, die ihre Versicherung<br />

als Neukunden ab Januar<br />

2009 bei einer privaten Krankenversicherung<br />

abschließen,<br />

erhalten ein uneingeschränktes<br />

Wechselrecht zu anderen<br />

privaten Versicherungsunternehmen.<br />

Beim Wechsel gehen<br />

die „angesparten“ Alterungsrückstellungen<br />

nicht verloren.<br />

Über die Auswirkung der Neuerungen<br />

im Krankenversicherungsbereich<br />

(insbesondere<br />

über den Basistarif) werden<br />

wir ausführlich in unserer Dezemberausgabe<br />

berichten. �<br />

> <strong>Bezirk</strong> <strong>Nord</strong> | Oktober 2008<br />

7<br />

BDZ magazin – <strong>Bezirk</strong> <strong>Nord</strong>


8<br />

BDZ magazin – <strong>Bezirk</strong> <strong>Nord</strong><br />

Welche Eltern kennen diese<br />

Situation nicht? Es fällt die Tagesmutti<br />

oder die Schule aus,<br />

im Kindergarten breitet sich eine<br />

ansteckende Krankheit aus,<br />

ein Arztbesuch steht am frühen<br />

Nachmittag an, aber die Kinderbetreuung<br />

kann an diesem Tag<br />

nicht gewährleistet werden.<br />

Dann bleibt den Eltern oft nur,<br />

zu Hause zu bleiben. Für diese<br />

Notfälle gibt es seit dem 20. Juni<br />

2008 für die Beschäftigten<br />

des HZA Stralsund ein Eltern-<br />

Kind-Büro (EKB).<br />

Mit dem EKB bietet das HZA<br />

Stralsund seinen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern neben flexiblen<br />

Arbeitszeiten und Telearbeitsplätzen<br />

jetzt eine weitere<br />

familienfreundliche Maßnahme.<br />

Die Beschäftigten mit Familienpflichten<br />

können nun im<br />

EKB am Dienstort Stralsund, im<br />

Gebäude des Sachgebiets Abgabenerhebung,<br />

bei akuten Betreuungsengpässen<br />

ihre Kinder<br />

am Arbeitsplatz betreuen. Dies<br />

entspricht einem lang gehegten<br />

Wunsch der Beschäftigten, insbesondere<br />

der Väter am Standort<br />

Stralsund. Dem gingen der<br />

Initiativantrag der Gleichstellungsbeauftragten<br />

der Dienststelle,<br />

eine Abfrage bei den Beschäftigten,<br />

die Ermittlung des<br />

Bedarfes, die Beantragung, die<br />

Genehmigung durch das BMF<br />

und die kindgerechte Einrichtung<br />

des EKB voraus.<br />

Der Vorsteher des HZA Stralsund,<br />

RD Harry Thür, begrüßte<br />

anlässlich der Eröffnung die Eltern<br />

und Kinder. Er dankte allen<br />

Beschäftigten, die dieses Projekt<br />

unterstützt, ihre Ideen eingebracht<br />

und das Eltern-Kind-Büro<br />

liebevoll ausgestattet haben.<br />

Er hob die Vorreiterrolle des<br />

HZA Stralsund als eines der ers -<br />

<strong>Bezirk</strong> <strong>Nord</strong><br />

Eröffnung des ersten Eltern-Kind-Büro<br />

beim HZA Stralsund<br />

> <strong>Bezirk</strong> <strong>Nord</strong> | Oktober 2008<br />

ten HZÄ, die dieses kindgerechte<br />

Sonderbüro einrichten<br />

konnten und die Bedeutung<br />

für die Entlastung von Eltern<br />

und Kindern hervor.<br />

Das symbolische rote Band<br />

zerschnitt die kleine Svenja<br />

und eröffnete damit das Eltern-Kind-Büro.<br />

><br />

Eltern und Kinder konnten sich<br />

jetzt einen Eindruck über das<br />

neu eingerichtete Sonderbüro<br />

verschaffen. Alle anwesenden<br />

Kinder nahmen sofort die Spielecke,<br />

den Kinderschreibtisch, die<br />

Spiele, die Wandtafel und die<br />

durch die Gleichstellungsbeauftragte<br />

sowie den Ortsverband<br />

Stralsund des BDZ zur Verfügung<br />

gestellten Bücher in Beschlag.<br />

Bei Saft, Kaffee und selbstgebackenem<br />

Kuchen tauschten sich<br />

die Eltern anschließend mit der<br />

Dienststellenleitung und Personalverantwortlichen<br />

zum EKB<br />

aus.<br />

Zugegen waren auch die ört -<br />

liche Presse und das örtliche<br />

Fernsehen, die mit großer Aufmerksamkeit<br />

die Eröffnung des<br />

EKB begleiteten und darüber<br />

berichteten.<br />

Bereits im Vorfeld wurde durch<br />

den BDZ der durch den Ständi-<br />

gen Ausschuss „Frauenvertretung“<br />

(Bund) initiierte Antrag auf<br />

die Planung und Bereitstellung<br />

finanzieller Mittel für Eltern-<br />

Kind-Büros im nach geordneten<br />

Bereich zum 22. Gewerkschaftstag<br />

des dbb eingebracht. Diesem<br />

haben die Delegierten des Gewerkschaftstages<br />

zugestimmt.<br />

Axel Böhning und Birgit Schmelter (v. r. n. l.) bei der Eröffnung des Eltern-Kind-Büros.<br />

Der Ständige Ausschuss „Frauenvertretung“<br />

des BV <strong>Nord</strong> hat<br />

in seiner konstituierenden Sitzung<br />

am 16. April 2008 darüber<br />

hinaus auch die Prüfung des Bedarfes<br />

an flexiblen Kinderbetreuungsmöglichkeiten,<br />

so auch<br />

für Schichtdienstleistende, für<br />

den Standort Hamburg angeregt.<br />

Hier und auch in anderen<br />

Ballungsräumen stehen die Rahmenbedingungen<br />

für die Kinderbetreuung<br />

und die Pflege<br />

von Angehörigen im Focus.<br />

Künftig sollten Maßnahmen wie<br />

Vermittlungsservice für Kinderbetreuung,<br />

Belegplätze oder eigene<br />

Einrichtungen für Regel-,<br />

Notfall- und Ferienbetreuung<br />

sowie andere Versorgungsarrangements<br />

für Kinder oder pflegebedürftige<br />

Angehörige geprüft<br />

und auf den Weg gebracht werden.<br />

Die Kosten sind, wie Beispiele<br />

aus der Wirtschaft und<br />

einigen Bun desverwaltun gen<br />

zeigen, überschaubar und der<br />

Organisationsaufwand maßvoll.<br />

Die Fehlzeiten von Beschäftigten<br />

reduzieren sich, während Motivation<br />

und Leistungsbereitschaft<br />

in einer familienfreundlichen<br />

Behörde steigen.<br />

Anträge für ein EKB hatten fünf<br />

Gleichstellungsbeauftragte von<br />

HZÄ gestellt. Für die HZÄ Nürnberg<br />

und Stralsund wurde je eines<br />

als Pilotprojekt durch das<br />

BMF genehmigt.<br />

In einem Jahr ist gegenüber<br />

dem BMF zu berichten, ob das<br />

Angebot zur Kinderbetreuung<br />

angenommen wurde. Das<br />

Sonderbüro soll nach der Pilotierungsphase<br />

ständig als familienfreundliches<br />

Angebot zur<br />

Verfügung stehen.<br />

Das EKB ist wie das Erste-Hilfe-<br />

Zimmer ein Sonderbüro für<br />

Notfälle. Deshalb sollte das EKB<br />

ein familienfreundliches Angebot<br />

in der Bundeszollverwaltung<br />

sein, welches nicht ausschließlich<br />

nach der Auslastung<br />

oder den Kosten, sondern an<br />

unserem Leitbild und am Bedarf<br />

der Beschäftigten zu messen<br />

ist.<br />

Aufgrund der demographischen<br />

Entwicklung in Deutschland<br />

kann der öffentliche Dienst auf<br />

qualifizierte Mütter und Väter<br />

nicht verzichten. Im zunehmenden<br />

Wettbewerb um qualifiziertes<br />

Personal wird auch die<br />

Bundeszollverwaltung darauf<br />

angewiesen sein, ihr Profil<br />

durch mehr Familienfreundlichkeit<br />

zu prägen und ihren Standortvorteil<br />

auszubauen.<br />

„Nicht alles, was zählt, ist zählbar<br />

und nicht alles was zählbar<br />

ist, zählt!“ (Albert Einstein).<br />

Birgit Schmelter

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