Was Bankkunden wirklich wollen - Bain & Company
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Abb. 14: Net promoter ® system – mit acht schritten das volle potenzial entfalten<br />
Schritt 1: Messen<br />
Erfolg definieren und Wettbewerberposition<br />
abgrenzen<br />
Schritt 4: Feedbackschleifen<br />
schließen<br />
Feedbackprozesse für individuelles<br />
und systemisches Lernen aufbauen<br />
Strategische Ausrichtung<br />
Schritt 2: Bewerten<br />
Finanziellen Wert und Verhalten<br />
von Kunden verstehen<br />
Initiativen zur Verbesserung der Kundenerfahrungen<br />
Schritt 5: Motivieren<br />
Mitarbeiter und Führungskräfte<br />
begeistern<br />
Einführung im operativen Geschäft<br />
Schritt 7: Unterstützung durch funktionsfähige Infrastruktur<br />
Schritt 8: Effiziente Führung und Kommunikation<br />
Bank Charles Schwab. Die Mitarbeiter starten jeden<br />
Arbeitstag mit der Auswertung der Kundenfeedbacks<br />
vom Vortag. Sie suchen das direkte Gespräch<br />
und scheuen auch die Auseinandersetzung<br />
mit enttäuschten Anlegern nicht. Ihre Erkenntnisse<br />
bringen sie in die Organisation ein und initiieren<br />
so einen ständigen Verbesserungsprozess. Das<br />
Beispiel Charles Schwab zeigt die weitreichenden<br />
Konsequenzen der Einführung des Net Promoter<br />
Systems. Die Steigerung der Kundenzufriedenheit<br />
durch die Einbindung der Mitarbeiter vor Ort und<br />
das regelmäßige Zurückspielen der Ergebnisse rückt<br />
ins Zentrum des Interesses der gesamten Organisation.<br />
Das führt zu einer besseren Ausrichtung des<br />
Unternehmenskompasses an den Kundenbedürfnissen.<br />
So konnte Charles Schwab seit 2009 den<br />
NPS von minus 45 Prozent auf aktuell plus 35 Prozent<br />
steigern.<br />
Schritt 3: Priorisieren<br />
Ursachen erforschen und Maßnahmen<br />
durchführen<br />
Schritt 6: Handeln<br />
Lernen, verbessern und handeln<br />
auf allen Ebenen<br />
Quelle: <strong>Bain</strong> & <strong>Company</strong><br />
Fazit: rückkehr zu alten Tugenden<br />
Das Net Promoter System ist ein Ansatz, die<br />
gesamte Organisation konsequent an den Kundenbedürfnissen<br />
auszurichten und damit systematisch<br />
die Kundenzufriedenheit und Loyalität<br />
zu steigern. Das erhöht nachhaltig die Erträge<br />
im Retail-Geschäft und das Potenzial bei Neukunden.<br />
Der bisher von vielen Finanzinstituten<br />
verfolgte Ansatz, auf der einen Seite das Neukundengeschäft<br />
mit besonders günstigen Konditionen<br />
anzukurbeln und auf der anderen Seite<br />
Prozesse zu automatisieren und zu beschleunigen,<br />
kann dies nicht erreichen. Denn der Preis<br />
ist nicht der einzig ausschlaggebende Faktor für<br />
die Zufriedenheit der <strong>Bankkunden</strong>. Ebenso wie<br />
Schnelligkeit und Prozesseffizienz alleine nicht<br />
ihren Bedürfnissen entsprechen. Sie fordern Qualität<br />
in der Beratung und empathischen, zuverlässigen<br />
Service vor Ort. Eine Rückkehr zu solch<br />
alten Tugenden ist also erfolgskritischer denn je.<br />
20 <strong>Was</strong> <strong>Bankkunden</strong> <strong>wirklich</strong> <strong>wollen</strong>