Lösungen für die Energiefrage - Shell
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VERANTWORTLICHER UMGANG MIT ENERGIE<br />
Unsere Nachbarn<br />
Es ist unser Ziel, mit den Anwohnern im Umfeld unserer Anlagen in<br />
guter Nachbarschaft zu leben. Das bedeutet mehr, als nur <strong>für</strong> einen<br />
sauberen und sicheren Betriebsablauf zu sorgen. Es bedeutet auch,<br />
mit den Menschen vor Ort zusammenzuarbeiten, mit ihnen über ihre<br />
Sorgen zu sprechen und ihnen dabei zu helfen, Nutzen aus unserer<br />
Tätigkeit zu ziehen.<br />
Das Vertrauen unserer Nachbarn zu gewinnen beginnt damit, <strong>die</strong> Anwohner und<br />
ihre Standpunkte anzuhören. Wir greifen auf Informationen und Anregungen<br />
zurück, <strong>die</strong> wir von Anwohnergremien, der Kommunalverwaltung, aus Tagen der<br />
offenen Tür und Umfragen erhalten, um zu verstehen, was <strong>die</strong> wesentlichen<br />
Auswirkungen unserer Tätigkeit sind und was <strong>die</strong> Anwohner am meisten bewegt.<br />
Anschließend arbeiten wir zusammen mit den Anwohnern daran, <strong>die</strong> negativen<br />
Folgen unserer Tätigkeit zu verringern und über unsere Geschäftstätigkeit und<br />
soziale Investitionen wirtschaftliche Vorteile vor Ort zu schaffen (Seite 28).<br />
Einige unserer Standorte haben in der Vergangenheit hervorragende Beziehungen<br />
zu ihren Nachbarn aufgebaut. Andere haben hingegen das Vertrauen der<br />
Anwohner verloren. Viel hing dabei vom persönlichen Interesse der Manager vor<br />
Ort und ihrer Fähigkeit zur Einbeziehung der Stakeholder ab. Wir haben als<br />
Reaktion darauf einen besser strukturierten Ansatz erarbeitet und den<br />
Erfahrungsaustausch zwischen unseren Betriebsstätten verbessert.<br />
Ende 2006 gab es an über 60 Standorten Social-Performance-Pläne. Darunter<br />
waren alle unsere großen Raffinerie- und Chemieanlagen sowie <strong>die</strong> Öl- und<br />
Gasförderbetriebe, an denen ein Risiko hoher sozialer Auswirkungen besteht.<br />
Die Pläne basieren auf den Richtlinien unserer Social-Performance-Experten.<br />
Die Betriebsstätten sind angehalten, ihre wichtigen lokalen Stakeholder zu<br />
identifizieren und <strong>die</strong> Betriebsauswirkungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Anwohner auf systematische<br />
Weise zu beurteilen und zu managen.<br />
Es gibt noch mehr zu tun. Die Vermittlung von persönlichem Engagement sowie<br />
der Bereitschaft zur Einbeziehung der Stakeholder hat klare Priorität, insbesondere<br />
<strong>für</strong> solche Teams, <strong>die</strong> neue Großprojekte ausarbeiten. Hier<strong>für</strong> bieten unsere<br />
Social-Performance-Experten zusammen mit externen Fachleuten Trainings und<br />
Unterstützung <strong>für</strong> laufende und zukünftige Projekte an. Die Vermittlung von<br />
Qualifikationen im Bereich der Social Performance ist Teil unserer<br />
Schulungsprogramme <strong>für</strong> Führungskräfte und wird derzeit in <strong>die</strong> Lehrpläne<br />
unserer Commercial Academy und Project Academy eingearbeitet (Seite 25).<br />
Im Folgenden sehen Sie drei Beispiele <strong>für</strong> den Dialog mit unseren Nachbarn.<br />
Auf den Seiten 32 bis 35 finden Sie Informationen zu unserer Arbeit mit der<br />
Lokalbevölkerung in Nigeria und auf der russischen Insel Sachalin. Unsere<br />
Website enthält aktualisierte Informationen über andere Standorte.<br />
Weiterführende Informationen im Web:<br />
• Wie wir mit den Anwohnern zusammenarbeiten<br />
• Weitere Informationen zu den in <strong>die</strong>sem Bericht erwähnten Standorten<br />
• Neue Informationen zu den Standorten aus dem letzten <strong>Shell</strong> Nachhaltigkeitsbericht<br />
www.shell.com/neighbours<br />
26 SHELL NACHHALTIGKEITSBERICHT 2006<br />
Corrib, Irland<br />
STECKBRIEF<br />
• Das Projekt sieht vor, Erdgas aus einem 80 km vor der Westküste Irlands<br />
gelegenen Reservoir zu fördern und an Land zu transportieren, wo es<br />
verarbeitet und ins nationale Gasversorgungsnetz eingespeist werden soll.<br />
• Bei maximaler Förderrate wird das Projekt bis zu 60% des irischen Gasbedarfs<br />
decken. (Derzeit muss Irland mehr als 85% seines Erdgases importieren.)<br />
• Es handelt sich um <strong>die</strong> größte jemals getätigte Investition in County Mayo.<br />
Beim Bau werden 700, während des Betriebs mehr als 100 Arbeitsplätze entstehen.<br />
• <strong>Shell</strong> ist Betreiber und hält 45% der Anteile.<br />
Das Erdgasprojekt in Corrib erhielt 2004 <strong>die</strong> Planungsgenehmigung und <strong>die</strong><br />
Zustimmung der Regierung. Die Bevölkerung vor Ort sorgt sich jedoch weiterhin<br />
um <strong>die</strong> Sicherheit der Pipeline und steht dem Nutzen, der ihr aus dem Projekt<br />
erwachsen soll, skeptisch gegenüber. Bedauerlicherweise kam es im Juni 2005 zur<br />
Inhaftierung von fünf Anwohnern, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Arbeiten am Projekt illegal blockiert<br />
hatten. Kurz darauf wurden <strong>die</strong> Bauarbeiten <strong>für</strong> eine unabhängige<br />
Sicherheitsprüfung und weitere Gespräche mit den Anwohnern unterbrochen. Die<br />
Sicherheitsprüfung wurde im Mai 2006 abgeschlossen. Wir akzeptierten alle ihre<br />
Ergebnisse und erklärten uns damit einverstanden, den maximalen Betriebsdruck<br />
der landseitigen Pipeline zu senken.<br />
Auf Empfehlung des von der Regierung ernannten Vermittlers stimmten wir<br />
außerdem einer Änderung der Route der landseitigen Pipeline zu, um Bedenken<br />
auszuräumen, dass sie zu nahe an den Häusern einiger Anwohner verlaufe. Zur<br />
Festlegung der Alternativroute haben wir ein Verfahren gewählt, das umfangreiche<br />
Konsultationen mit den Grundbesitzern und Anwohnern vorsieht.<br />
Nachdem wir <strong>die</strong>se öffentlichen Zusagen getroffen und uns bei den Anwohnern<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> verursachten Beeinträchtigungen entschuldigt hatten, haben wir im<br />
Oktober 2006 <strong>die</strong> Arbeiten an dem geplanten Terminal wiederaufgenommen.<br />
Dies rief einige Demonstranten auf den Plan, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Straße zu unserer Baustelle<br />
blockierten. Die Polizei hat seitdem <strong>die</strong> Straße freigehalten, und <strong>die</strong> Arbeiten<br />
gehen weiter.<br />
Es freut uns, dass <strong>die</strong> Bevölkerung vor Ort von dem Projekt profitiert. Mehr als<br />
200 Menschen aus der Umgebung sind derzeit auf unserer Baustelle beschäftigt,<br />
und bis Ende 2007 sollen weitere 500 dazukommen. Der nationale<br />
Erdgasversorger hat kürzlich bekannt gegeben, dass elf Städte in County Mayo an<br />
das landesweite Gasnetz angeschlossen werden. Das bedeutet, dass das Erdgas aus<br />
Corrib eines Tages direkt in <strong>die</strong> Städte Westirlands wie auch durch das ganze Land<br />
strömen wird. Eine im November 2006 durchgeführte unabhängige Befragung<br />
ergab, dass <strong>die</strong> Mehrheit der örtlichen Einwohner das Projekt unterstützt.<br />
Die Vergangenheit können wir nicht mehr ändern, aber wir haben aus ihr gelernt.<br />
Wir stehen weiterhin zu dem Projekt und wissen, dass es nur in Partnerschaft mit<br />
den Anwohnern gelingen kann.<br />
STIMMEN “<br />
“<br />
”<br />
Es freut uns, dass <strong>Shell</strong> verstanden hat, dass der<br />
Weg zu <strong>die</strong>sem Terminal nicht so steinig hätte sein<br />
müssen. Es ist immer äußerst wichtig, <strong>die</strong><br />
Unterstützung und das Verständnis der Anwohner<br />
zu erlangen, wenn man <strong>die</strong> Projektziele erreichen<br />
will. Das beruhigt <strong>die</strong> Anwohner, vermittelt ihnen<br />
ein Gefühl von Mitverantwortlichkeit <strong>für</strong> das<br />
Projekt und stellt sicher, dass sie von den<br />
Infrastrukturverbesserungen und der<br />
wirtschaftlichen Entwicklung profitieren, <strong>die</strong> ein<br />
solches Projekt mit sich bringen kann.<br />
Nicholas Whyte und Gerard McDonnell<br />
ANWOHNERVERTRETER IM MONITORING-AUSSCHUSS DES PROJEKTS