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Lösungen für die Energiefrage - Shell

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STANDORTE VOLLER HERAUSFORDERUNGEN<br />

Sachalin<br />

Aus einem turbulenten Jahr 2006 ging Sachalin II<br />

mit der Aussicht auf einen neuen Anteilseigner –<br />

Gazprom – hervor. Dazu gehörte eine prinzipielle<br />

Übereinkunft mit der russischen Regierung über<br />

ein revi<strong>die</strong>rtes Entwicklungsbudget <strong>für</strong> <strong>die</strong> Phase<br />

2 des Projektes. Diese beiden wichtigen Schritte<br />

tragen dazu bei, <strong>die</strong> Arbeiten an dem Projekt<br />

abzuschließen und im Jahr 2008 das erste<br />

Flüssigerdgas an <strong>die</strong> Kunden auszuliefern. Die<br />

Umweltverpflichtungen werden dabei eingehalten,<br />

und gleichzeitig wird ein nachhaltiger Nutzen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Anwohner geschaffen.<br />

Sachalin II ist ein typisches Beispiel <strong>für</strong> <strong>die</strong> zur<br />

Lösung der <strong>Energiefrage</strong> benötigten Projekte – sie<br />

sind groß, komplex und liegen oftmals in ökologisch<br />

sensiblen Gebieten mit neuen, großen<br />

Herausforderungen. Sachalin II wird <strong>die</strong> aktuellen<br />

weltweiten Kapazitäten an verflüssigtem Erdgas<br />

(LNG) um 6% vergrößern und dazu beitragen, <strong>die</strong><br />

steigende Nachfrage nach Erdgas in Japan, Korea und<br />

Nordamerika zu decken. Ein erfolgreicher Abschluss<br />

des Projekts wird auch Russland helfen, zu zeigen,<br />

dass auf russischem Boden weiterhin Energieprojekte<br />

von globaler Bedeutung mit ausländischen Partnern<br />

möglich sind. Bei einem Ölpreis von 34 $ pro Barrel<br />

wird Sachalin II der russischen Regierung und der<br />

Lokalregierung während seiner Lebensdauer<br />

geschätzte 50 Milliarden $ an Einnahmen erbringen.<br />

Mit dem Einstieg von Gazprom, den <strong>Shell</strong> begrüßt,<br />

wird erwartet, dass Sachalin II einen langfristigen,<br />

signifikanten Wert <strong>für</strong> unsere Anteilseigner schaffen<br />

wird. Gemäß dem Abkommen wird durch<br />

Sachalin II bei maximaler Förderrate <strong>die</strong> Produktion<br />

von <strong>Shell</strong> um fast 100000 Barrel Öläquivalent täglich<br />

(zwei Drittel davon Erdgas) erweitert. Und es wird<br />

<strong>die</strong> Basis <strong>für</strong> einen möglichen Ausbau der Aktivitäten<br />

mit Gazprom auf Sachalin geschaffen.<br />

STECKBRIEF<br />

• Das größte und komplexeste Öl- und LNG-<br />

Projekt, das derzeit im Bau ist<br />

• Die Phase 1 von Sachalin II nahm im Jahr 1999<br />

auf Russlands erster Offshore-Plattform <strong>die</strong><br />

Ölförderung auf.<br />

• Die Phase 2 mit einem Volumen von<br />

20 Milliarden $ umfasst zwei weitere Offshore-<br />

Plattformen, mehr als 1800 km Pipelines und<br />

Russlands erste Erdgasverflüssigungsanlage.<br />

• Die Bauarbeiten waren Ende 2006 zu ca. 80%<br />

abgeschlossen. Die LNG-Produktion soll im<br />

Jahre 2008 aufgenommen werden.<br />

• Das Projekt ist ein Joint Venture, das von der<br />

Sakhalin Energy Investment Company Ltd<br />

(SEIC) betrieben wird.<br />

• Im Dezember 2006 wurde ein Abkommen<br />

unterzeichnet, nach dem 50% plus eine Aktie<br />

<strong>für</strong> 7,45 Milliarden $ an Gazprom verkauft<br />

werden. Dadurch sinkt <strong>die</strong> Beteiligung von <strong>Shell</strong><br />

an SEIC von 55% auf 27,5%, <strong>die</strong> Beteiligung<br />

von Mitsui von 25% auf 12,5% und <strong>die</strong><br />

Beteiligung von Mitsubishi von 20% auf 10%.<br />

34 SHELL NACHHALTIGKEITSBERICHT 2006<br />

Die Bauarbeiten sind zu ca. 80% abgeschlossen.<br />

Jetzt besteht <strong>die</strong> Priorität, den Produktionsbetrieb<br />

rechtzeitig, sicher und verantwortlich aufzunehmen.<br />

Alle Anteilseigner stehen voll und ganz dazu, ein<br />

Projekt auf <strong>die</strong> Beine zu stellen, das Maßstäbe setzt –<br />

auch bei der Sozial- und Umweltperformance.<br />

Flussüberquerungen<br />

Zum Schutz des Wildlachses wurde beim Bau der<br />

landseitigen Pipelines des Projekts ein neuartiges,<br />

transparentes Vorgehen angewendet. Die Pipelines<br />

überqueren ca. 180 sensible Laichflüsse des Lachses.<br />

Sakhalin Energy verpflichtet seine Auftragnehmer<br />

dazu, beim Bau <strong>die</strong>ser Überquerungen <strong>die</strong><br />

Umwelteinwirkungen zu minimieren und u. a. im<br />

Winter zu arbeiten, wenn Niedrigwasser herrscht<br />

oder <strong>die</strong> Flüsse vereist sind. Als sich einige<br />

Auftragnehmer im Winter 2004/05 nicht an <strong>die</strong><br />

Vorgaben hielten, stoppte Sakhalin Energy <strong>die</strong><br />

Arbeiten, verbesserte seine Kontrollen und suchte<br />

Hilfe bei außenstehenden Experten. In den Wintern<br />

2005/06 und 2006/07 wurden unabhängige<br />

Beobachter und Vertreter des Umweltministeriums<br />

eingeladen, <strong>die</strong> Arbeiten an allen sensiblen<br />

Flussüberquerungen unmittelbar zu überwachen. Das<br />

war ein Novum in unserer Branche. Die<br />

Feststellungen der Beobachter hat Sakhalin Energy<br />

auf seiner Website veröffentlicht.<br />

Die meisten sensiblen Flussüberquerungen wurden<br />

im Winter 2005/06 errichtet. Zusätzlich zu den<br />

während des Baus getroffenen Vorsichtsmaßnahmen<br />

wurde ein vorübergehender Erosionsschutz<br />

eingerichtet, und steile Flussufer entlang der Trasse<br />

der Pipeline wurden neu mit Gras bepflanzt, um<br />

während der Tauwetterperiode im Frühling das<br />

Abrutschen von Sediment in <strong>die</strong> Flüsse zu<br />

verhindern. Bei einigen wenigen Flüssen gab es mehr<br />

Sedimentation als geplant. Jedoch sind <strong>die</strong><br />

wahrscheinlichen Auswirkungen auf <strong>die</strong><br />

Lachslaichgründe von begrenzter und<br />

vorübergehender Natur. Es wird erwartet, dass <strong>die</strong><br />

Flüsse in zwei bis drei Jahren wieder zu ihrem<br />

Normalzustand zurückfinden. Ende April 2007<br />

waren <strong>die</strong> Arbeiten <strong>für</strong> alle sensiblen<br />

Flussüberquerungen abgeschlossen.<br />

Der westpazifische Grauwal<br />

Die Erkenntnisse der Wissenschaft über <strong>die</strong> vom<br />

Aussterben bedrohten westpazifischen Grauwale,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> Sommermonate vor der Sachalin-Insel<br />

verbringen, stammen zum Großteil aus dem<br />

Forschungs- und Überwachungsprogramm, das<br />

Sakhalin Energy und Exxon Neftegas Ltd seit vielen<br />

Jahren mit 1 Million $ jährlich sponsern.<br />

Sakhalin Energy hat sich von unabhängigen Experten<br />

zum Walschutz bei den Konstruktionsarbeiten vor<br />

der Küste beraten lassen. Die Trasse der Offshore-<br />

Pipeline wurde um 20 km von den Nahrungsgründen<br />

der Wale weg verlegt. Es werden Schiffe mit<br />

modernem Schallschutz eingesetzt und strenge<br />

Geschwindigkeitsbegrenzungen eingehalten, um <strong>die</strong><br />

Wale möglichst wenig zu stören. Die Wale wurden<br />

sorgfältig auf mögliche Auswirkungen hin überwacht,<br />

und es stellte sich heraus, dass ihre Population<br />

gewachsen ist.<br />

Im Jahre 2006 wurde ein langfristig ausgelegtes und<br />

mit Experten <strong>für</strong> westpazifische Grauwale besetztes<br />

Beratergremium eingerichtet. Die von der<br />

Weltnaturschutzunion (IUCN) einberufenen<br />

Wissenschaftler werden <strong>die</strong> Gewohnheiten der Wale<br />

stu<strong>die</strong>ren und <strong>die</strong> Auswirkungen des Projekts<br />

während der abschließenden Bauphase und im<br />

Betrieb überwachen.<br />

Umweltauflagen<br />

Im Oktober 2006 drohte das russische<br />

Umweltministerium damit, wichtige Lizenzen zu<br />

entziehen und führte als Begründung Verstöße gegen

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