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Integrales USV-Management - Generex GmbH

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sowohl auf die Client-/Server-Komponenten als auch die<br />

Geräte selbst zu. Eine Menge kleiner <strong>USV</strong>s im Firmennetz<br />

machen nicht nur die Verwaltung komplizierter, sondern<br />

geben gleichzeitig auch jedem Nutzer potenziell die Möglichkeit<br />

(Software) an die Hand, damit Unfug zu treiben.<br />

Dezentral vs. zentral<br />

Wo viele kleine <strong>USV</strong>s eingesetzt werden, für die<br />

jeder Computerbenutzer zudem noch mehr oder weniger<br />

selbst verantwortlich ist, sind Totalausfälle fast schon ein<br />

Normalzustand. Ursache ist meist die fehlende Wartung<br />

der Klein-<strong>USV</strong>s: Schon nach relativ kurzer Zeit kann es<br />

vorkommen, dass die Batterien defekt sind und im Störfall<br />

gar keine Wirkung mehr zeigen. Ohne Batterieüberwachung<br />

ist es nicht möglich zu sagen, ob eine Batterie nach<br />

wenigen Tagen oder erst nach vielen Jahren ausgefallen<br />

ist. Da viele solcher Klein-<strong>USV</strong>s nur Offline- oder Line-<br />

Interactive-Geräte sind [2,3], wird dieses Problem meist<br />

erst bemerkt, wenn es zu spät ist. Bei Online-<strong>USV</strong>s ist zwar<br />

sichtbar, dass ein technisches Problem auftritt (<strong>USV</strong> geht<br />

auf Bypass) – aber „vor Ort“ scheint sich nie jemand dafür<br />

zu interessieren: IT-Benutzer schenken der <strong>USV</strong>-Wartung<br />

kaum Beachtung und ignorieren oft auch Warnungen, da<br />

sie ihren Inhalt nicht verstehen oder sie schlicht zu häufig<br />

auftreten.<br />

Als Resultat bleibt festzustellen, dass Klein-<strong>USV</strong>s<br />

zwar das Gewissen beruhigen, aber ohne Wartung<br />

genauso gut oder schlecht sind wie gar keine <strong>USV</strong>. Vor<br />

allem die „preiswerten“ Geräte (meist Offline bzw. Lineinteractive-Systeme),<br />

die erst auf Batterie umschalten,<br />

wenn ein Problem auftritt, sind selbst ein Problem. Viele<br />

<strong>USV</strong>s stehen beim Benutzer und leuchten brav „grün“ vor<br />

sich hin; nach ein paar Jahren würde jedoch nicht einmal<br />

die Hälfte einen Stromausfalls überbrücken können.<br />

Eine zentrale <strong>USV</strong> vermeidet diese Probleme,<br />

zumindest wenn klare Verantwortlichkeiten für ihre Wartung<br />

festgelegt sind. Dabei darf man allerdings nicht<br />

vergessen: Je weniger Geräte zu managen sind, desto<br />

weniger Aufwand bedeutet diese Überwachung zwar, aber<br />

desto sorgfältiger muss man auch auf eine funktionierende<br />

Überwachung Wert legen.<br />

Besondere Aufmerksamkeit verlangt dabei auch<br />

der Fall parallel-redundanter <strong>USV</strong>-Anlagen, bei denen einige<br />

Module als Reserve ausgelegt sind. Hierbei muss<br />

beziegungsweise darf der Ausfall einer einzelnen <strong>USV</strong><br />

keinen Shutdown auslösen, solange die geforderte Gesamtkapazität<br />

noch gegeben ist. Viele „handelsübliche“<br />

SNMP-Software kann eine solche fallweise Bearbeitung<br />

nicht leisten; nur komplexe Software wie beispielsweise<br />

CA Unicenter stellt Programmiersprachen bereit, die solche<br />

Fälle erfassen. Spezielle <strong>USV</strong>-<strong>Management</strong>-Software<br />

muss für dieses Anwendungsszenario ebenfalls speziell<br />

© SecuMedia Verlags-<strong>GmbH</strong> · 55205 Ingelheim · 2004 # 4<br />

gerüstet sein: Geräte, die zu einer Redundanz-<strong>USV</strong> gehören,<br />

muss man als Gruppe definieren können und festlegen,<br />

wie viele Geräte ausfallen dürfen, bevor ein „Gruppenalarm“<br />

ausgeführt wird; die Festellung eines „Ausfalls<br />

bis zum Redundanzverlust“ kann als Warnstufe beziehungsweise<br />

„Voralarm“ hilfreich sein.<br />

Sabotage-Sicherheit<br />

Auch das unrechtmäßige Auslösen eines Shutdowns<br />

oder anderer Fernsteuerfunktionen erfordert eine<br />

nähere Betrachtung. Gegenüber dem Internet sollten die<br />

entsprechenden Protokolle natürlich möglichst abgeschirmt<br />

sein. Sich vor Sabotage durch Mitarbeiter zu<br />

schützen, ist deutlich schwerer. <strong>USV</strong>-<strong>Management</strong>systeme<br />

und -Shutdown-Software arbeiten üblicherweise heutzutage<br />

nicht mit Verschlüsselung und starken Authentifizierungssystemen:<br />

Listen von berechtigten Systemen (IP-<br />

Nummer oder Hostname) sowie einfache Passwörter sind<br />

hier weiterhin Standard. Ein versierter Netzwerker kann<br />

womöglich schnell herausfinden, wie man ein <strong>USV</strong>-Steuersystem<br />

umgeht und dann relativ leicht auch Schaden<br />

anrichten. Man sollte daher darauf achten, dass die <strong>USV</strong>-<br />

Software zumindest eine verlässliche Protokollierung besitzt,<br />

sodass man den Angriff eines Innentäters wenigstens<br />

lokalisieren und ahnden kann.<br />

Hilfreich kann es hier auch sein, wenn die Shutdown-Software<br />

keine starren Befehle zum Ziel transportiert,<br />

sondern lediglich ein „Signal“ gibt, das auf dem<br />

Zielsystem eine dort hinterlegte spezifische Aktion (Skript)<br />

ausführt. So könnte man beispielsweise durch automatische<br />

Rotation der Shutdown-Skripte erreichen, dass während<br />

des beaufsichtigten Betriebs zunächst nur die Verantwortlichen<br />

informiert werden, während in den Nachtstunden<br />

und am Wochenende die Systeme ohne weiteres<br />

heruntergefahren werden. ■<br />

Frank Blettenberger ist Technical Director der GENEREX<br />

<strong>GmbH</strong> (www.generex.de).<br />

Literatur<br />

[1] IETF Network Working Group, RFC 1628, UPS <strong>Management</strong><br />

Information Base, www.rfc-editor.org/rfc/<br />

rfc1628.txt<br />

[2] Angelika Netzler, <strong>USV</strong>: Mehr als Ausfallsicherung,<br />

2001 # 4, S. 18<br />

[3] Jorma Mannerkoski, <strong>USV</strong>: Konzeption und Technik,<br />

2000 # 3, S. 10<br />

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