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Jugendhilfe & Migration - Internationaler Bund

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<strong>Jugendhilfe</strong> & <strong>Migration</strong><br />

Rückblick 2011


Mit Ihrer Hilfe können wir helfen.<br />

Unsere Arbeit ist als gemeinnützig anerkannt.<br />

Spenden und Förderbeiträge sind steuerabzugsfähig.<br />

<strong>Internationaler</strong> <strong>Bund</strong> e. V.<br />

Spendenkonto: Commerzbank AG Frankfurt/Main<br />

Bankleitzahl: 500 800 00, Konto 93343004<br />

Inhalt<br />

3<br />

4<br />

6<br />

8<br />

12<br />

14<br />

16<br />

18<br />

20<br />

22<br />

24<br />

26<br />

Editorial<br />

Alle Abteilungen im Überblick<br />

<strong>Jugendhilfe</strong> & <strong>Migration</strong><br />

Schulsozialarbeit & JADE<br />

Mädchenschutzstelle<br />

CleVer – Clearing & Verselbstständigung<br />

FIT – FamilienInterventionsTeam<br />

FIT – Frühe Hilfen<br />

Jugendmigrationsdienst (JMD) München<br />

Jugendmigrationsdienst (JMD) Fürstenfeldbruck<br />

Sprachinstitut München<br />

Adressen und Ansprechpartner / -innen


Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

Machen Sie sich ein Bild von <strong>Jugendhilfe</strong> & <strong>Migration</strong>, einer Einrichtung des Internationalen <strong>Bund</strong>es!<br />

Sie halten den Jahresrückblick 2011 in den Händen, der Ihnen Einblicke in unsere Maßnahmen und Angebote<br />

bietet. In den Mittelpunkt haben wir in diesem Jahr unsere Schulsozialarbeit gestellt. Enthalten sind im Rückblick<br />

auch die wichtigsten statistischen Daten sowie Fotos unserer aktuellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

Das vergangene Jahr stand nach Jahren der Veränderung ganz im Zeichen personeller und konzeptioneller<br />

Konsolidierung. Damit haben wir gute Voraussetzungen geschaffen für die vielfältigen Herausforderungen, denen<br />

sich eine soziale Einrichtung in München stellen muss. Unsere Klientel sind u. a. schutzbedürftige jugendliche<br />

Mädchen, traumatisierte Flüchtlingsmädchen, psychosozial hochbelastete Familien und Menschen mit <strong>Migration</strong>shintergrund,<br />

die Unterstützung im Integrationsprozess benötigen. Den zunehmend komplexen Problemlagen<br />

dieser Menschen gerecht zu werden, erfordert nicht nur die Sicherung und Weiterentwicklung der Hilfequalität im<br />

Einzelfall. Wo im Zuge von Haushaltskonsolidierungen Konzepte, Angebote und deren Finanzierungen vom öffentlichen<br />

Träger kritisch in den Fokus genommen werden, sind wir als Freier Träger der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit<br />

gefordert, uns an diesen stadtweiten Diskussionen und Prozessen zu beteiligen und die Interessen unserer<br />

Klientel zu vertreten.<br />

Dass sich dieser Einsatz lohnt, zeigt ein Blick in diese Broschüre!<br />

Viel Spaß beim Blättern und Lesen wünscht<br />

Monika Leeb, Einrichtungsgeschäftsführerin<br />

Editorial<br />

2 . 3


Alle Abteilungen<br />

im Überblick<br />

Stationäre Erziehungshilfen<br />

Mädchenschutzstelle<br />

Die Mädchenschutzstelle führt im Auftrag des<br />

Stadtjugendamtes München und auf der Rechtsgrundlage<br />

des § 42 SGB VIII Inobhutnahmen<br />

durch. Acht Plätze stehen minderjährigen Mädchen<br />

ab 13 Jahren in akuten Not- und Krisensituationen<br />

zur Verfügung. Die Mädchenschutzstelle<br />

bietet Schutz, Betreuung und vorüber-<br />

gehende Wohnmöglichkeit. Sie leistet Krisen-<br />

intervention und steht für Aufnahmen rund um<br />

die Uhr zur Verfügung. Im Mittelpunkt der Unterbringung<br />

steht die Stabilisierung jedes einzel-<br />

nen Mädchens mit dem Ziel, schnellstmöglich<br />

eine unterstützende Anschlusshilfe zu finden, um<br />

die vorläufige Schutzmaßnahme zu beenden.<br />

Die Mitarbeiterinnen unterstützen die Mädchen<br />

parteilich im Klärungsprozess und arbeiten<br />

ressourcen- und lösungsorientiert.<br />

CleVer – Clearing & Verselbstständigung<br />

CleVer verbindet professionelles Clearing mit<br />

schrittweiser Verselbstständigung. In der stationären<br />

Clearingstelle können Mädchen ab<br />

13 Jahren zur Abklärung des individuellen Betreuungsbedarfs<br />

untergebracht werden. Auf<br />

der Grundlage der §§ 27, 34 und 41 SGB VIII<br />

erhalten sie eine umfassende Betreuung rund<br />

um die Uhr. Einen besonderen Schwerpunkt<br />

bildet die Aufnahme von unbegleiteten minder-<br />

jährigen Flüchtlingsmädchen (UMF), die durch<br />

ihr Clearing-(Asyl)Verfahren begleitet werden.<br />

Als Anschlussmaßnahme bietet die Verselbstständigungsgruppe<br />

drei teilbetreute Plätze für<br />

Mädchen ab 16 Jahren. Nach Beendigung der<br />

Clearingphase und erfolgter Rückführung in die<br />

Herkunftsfamilie kann eine Nachbetreuung im<br />

Hilfeplan vereinbart werden. Durch die gemeinsame<br />

Betreuung von Flüchtlingsmädchen und<br />

Mädchen mit und ohne <strong>Migration</strong>shintergrund<br />

wird die interkulturelle Kompetenz der Jugendlichen<br />

entwickelt und ihre Integrationsfähigkeit<br />

gefördert.<br />

Zwei Fachdienste unterstützen die pädagogischen<br />

Prozesse Anamnese, Erziehungsplanung,<br />

Elternarbeit, Einzelfallhilfe und soziale<br />

Gruppenarbeit.<br />

Das FamilienInterventionsTeam FIT rundet<br />

mit seinem Angebot Therapie und Beratung<br />

das integrierte Gesamtkonzept der stationären<br />

Hilfen ab. Mittels systemischer Beratung durch<br />

eine Therapeutin von FIT erfolgt die Klärung der<br />

Rückführungsoption in die Familie, die Vermeidung<br />

von Fremdunterbringung sowie die Vorbereitung<br />

und Durchführung einer Rückführung.<br />

FIT – FamilienInterventionsTeam<br />

FIT führt im Auftrag des Stadtjugendamts drei<br />

ambulante Maßnahmen durch.<br />

Krisenhilfe und Clearing ist das regionale<br />

Angebot der ambulanten Krisenhilfe für die Sozialbürgerhäuser<br />

Orleansplatz, Mitte und Feldmoching-Hasenbergl.<br />

Es richtet sich an Familien<br />

mit Kindern und Jugendlichen in akuten Krisensituationen.<br />

Ziele sind die Beendigung der akuten<br />

Familienkrise, Deeskalation sowie Durchführung<br />

eines Clearings mit Erarbeiten einer<br />

Perspektive innerhalb von drei Monaten.<br />

Frühe Hilfen bieten in Zusammenarbeit mit der<br />

ZEW (Zentrale Wohnungslosenhilfe) Beratung<br />

und Unterstützung für von Wohnungslosigkeit<br />

bedrohte und psychosozial hochbelastete Familien<br />

mit Kindern in den ersten drei Lebensjahren<br />

an. Der Zugang zu den Frühen Hilfen erfolgt über<br />

die Kinderkrankenschwestern des Referats für<br />

Gesundheit und Umwelt und die ZEW. Die Hilfe<br />

ist auf durchschnittlich zehn Kontakte in drei Monaten<br />

angelegt.<br />

Der dritte FIT-Baustein Therapie und Beratung<br />

ist ein ergänzendes Angebot für die Mädchen<br />

aus den stationären Erziehungshilfen.


Schulsozialarbeit & JADE<br />

Durch unsere Schulsozialarbeit erhalten die<br />

Schüler / -innen an der Mittelschule an der Zielstattstraße<br />

vertrauliche Beratung in schulischen,<br />

persönlichen und familiären Angelegenheiten.<br />

Ergänzend findet Elternarbeit statt. Der fortlaufende<br />

Austausch mit den Lehrkräften erleichtert<br />

die Vermittlung in die Schulsozialarbeit und gewährleistet<br />

eine abgestimmte Interventionsplanung.<br />

Die Kooperation mit weiteren Fach- und<br />

Regeldiensten ermöglicht im Bedarfsfall eine<br />

fachgerechte Weitervermittlung. Klasseneinheiten,<br />

sozialpädagogische und freizeitpädagogische<br />

Angebote ermöglichen den Schüler /<br />

-innen soziales Lernen in der Gruppe und das<br />

Entdecken neuer Interessen und Fähigkeiten.<br />

JADE ist ein Kooperationsprojekt zur vertief-<br />

ten Berufsorientierung und Berufsfindung an<br />

Münchner Mittelschulen. Hier arbeiten <strong>Jugendhilfe</strong>,<br />

Schule, Agentur für Arbeit und Jobcenter<br />

eng zusammen, um den Übergang Schule / Beruf<br />

zu unterstützen.<br />

Jugendmigrationsdienste (JMD)<br />

München & Fürstenfeldbruck<br />

Die Jugendmigrationsdienste (JMD) unterstützen<br />

junge Menschen bis zum vollendeten<br />

27. Lebensjahr mit <strong>Migration</strong>shintergrund durch<br />

individuelle Beratung in ihrem Integrationsprozess<br />

in Schule, Beruf und Gesellschaft. Eine<br />

breite Palette an Gruppenaktivitäten mit zugewanderten<br />

und zum Teil auch einheimischen<br />

Jugendlichen fördert Begegnung und Weiterentwicklung:<br />

Sprach- und Kommunikationstrainings,<br />

PC-Kurse oder Orientierungshilfen im<br />

Bildungs- und Ausbildungssystem. Die JMDe<br />

arbeiten eng mit Integrationskursträgern, Schulen,<br />

Ausländerbehörden, Jobcentern, Migra-<br />

tionsberatungsstellen für Erwachsene (MBE) und<br />

anderen Akteuren im Sozialraum zusammen.<br />

Auch die Eltern der Jugendlichen werden in den<br />

Beratungsprozess mit einbezogen. Die Arbeit der<br />

Jugendmigrationsdienste wird gefördert vom<br />

<strong>Bund</strong>esministerium für Familie, Senioren, Frauen<br />

und Jugend. Vom Stadtjugendamt München<br />

erhalten wir einen ergänzenden Zuschuss für<br />

schulbegleitenden Deutschunterricht und zwei<br />

erlebnispädagogische Projekte.<br />

Sprachinstitut München (SIM)<br />

Im SIM werden verschiedene Sprachkurse und<br />

Qualifizierungsmaßnahmen angeboten: Im Auftrag<br />

des <strong>Bund</strong>esamts für <strong>Migration</strong> und Flüchtlinge<br />

(BAMF) führt das SIM allgemeine Integrationskurse,<br />

Jugendsprachkurse, Elternkurse<br />

und Alphabetisierungskurse für Migrantinnen<br />

und Migranten durch. In Kooperation mit dem<br />

Münchner Referat für Bildung und Sport und<br />

dem BAMF bietet das SIM an Münchner Grundschulen<br />

Frauenintegrationskurse, z. T. mit einer<br />

Großtagespflege für ihre Kinder („Schule mal<br />

anders“) an.<br />

Im Auftrag der Stadt München lernen in unserem<br />

Hause Erwachsene mit Fluchthintergrund und<br />

langzeitarbeitslose Migranten / -innen Deutsch<br />

auf allen Niveaustufen. Im Mittel- bzw. Oberstufenbereich<br />

wird vor allem die Vorbereitung auf<br />

eine berufliche Weiterbildungsmaßnahme bzw.<br />

die direkte Arbeitsaufnahme in den Vordergrund<br />

gestellt. Alle Schüler / -innen werden sozialpädagogisch<br />

betreut.<br />

Als eine vom BAMF akkreditierte Einrichtung<br />

führt das SIM Zusatzqualifizierungen für DaZ-<br />

Lehrkräfte durch.<br />

4 . 5


<strong>Jugendhilfe</strong> & <strong>Migration</strong><br />

Der IB-Verbund Bayern ist Träger der Einrichtung<br />

<strong>Jugendhilfe</strong> & <strong>Migration</strong>. Zum<br />

31.12.2011 waren insgesamt 52 Mitarbeiter<br />

/ -innen in der Einrichtung beschäftigt,<br />

davon 16 Minijobberinnen und zwei Praktikantinnen.<br />

Drei Mitarbeiterinnen befanden<br />

sich in Elternzeit. Hinzu kamen rund<br />

40 Honorarkräfte, die überwiegend in den<br />

Sprach- und Integrationskursen eingesetzt<br />

waren. Das Umsatzvolumen der Einrichtung<br />

betrug im Jahr 2011 knapp 2,8 Millionen<br />

Euro. Die jeweiligen Bereichs- und<br />

Teamleitungen sind verantwortlich für Personal,<br />

Finanzen, Fachlichkeit und Kommunikation.<br />

Gemeinsam mit den Stabsstellen<br />

beraten und unterstützen sie die Einrichtungsgeschäftsführung<br />

bei der Steuerung<br />

der Gesamteinrichtung.<br />

Qualitätsmanagement<br />

Ein professionelles Qualitätsmanagement nach<br />

dem EFQM-Modell mit Prozessbeschreibungen,<br />

Audits, Management Reviews und Befragungen<br />

gewährleistet eine kontinuierliche Verbesserung<br />

der Betreuungs-, Beratungs- und Bildungsarbeit.<br />

Fort- und Weiterbildungen der Mitarbeiter<br />

/ -innen, Team- und Fallsupervisionen, Jahresgespräche<br />

mit Zielvereinbarungen sowie<br />

eine intensive Förderung unserer Fach- und<br />

Führungskräfte zählen zum Umfang der Personalentwicklung<br />

im IB. Die in <strong>Jugendhilfe</strong> & <strong>Migration</strong><br />

eingesetzten Methoden und Instrumente<br />

entsprechen aktuellen fachlichen Stan-<br />

dards, Ergebnisse werden dokumentiert und<br />

regelmäßig evaluiert. Zu den wichtigsten Aktivitäten<br />

im Bereich des Qualitätsmanagements<br />

zählten 2011 eine Kundenbefragung in allen Abteilungen<br />

mit einem Gesamtergebnis von 1,5<br />

(Bewertungsskala 1-5). Ein Kernaudit in den<br />

Hilfen zur Erziehung und der Schulsozialarbeit<br />

bescheinigten uns auch hier sehr gute Ergebnisse.<br />

Um die Zufriedenheit aller Kunden / Kundinnen<br />

zu erfassen, finden nicht nur jährliche<br />

verbundweite Stichtagsbefragungen statt, sondern<br />

auch fortlaufende interne Evaluationen<br />

der einzelnen Maßnahmen. Die Ergebnisse beschreiben<br />

Verbesserungspotenziale, die anhand<br />

von Qualitätszielen systematisch überprüft<br />

und ausgewertet werden.<br />

Fachkoordination<br />

Aufgaben der Fachkoordination sind die Konzeptionsentwicklung,<br />

die Mitgestaltung von<br />

Konzeptionstagen und die Durchführung von<br />

Fallgesprächen. Als insoweit erfahrene Fachkraft<br />

unterstützt die Fachkoordinatorin die Kollegen /<br />

Kolleginnen bei der Gefährdungseinschätzung<br />

„in Kinderschutzfällen“. Als Multiplikatorin für<br />

Kinder- und Jugendschutz regt sie Aktivitäten<br />

in Bezug auf den Kinderschutz an und steuert<br />

den Informations- und Erfahrungsaustausch im<br />

Verbund.<br />

Verwaltung & Arbeitssicherheit<br />

Die vielfältigen Aufgaben der Verwaltung umfassen<br />

allgemeine Büro- und Personalarbeiten,<br />

Kassenverantwortlichkeit sowie die Abrechnung<br />

mit den Jugendämtern und anderen Kostenträgern.<br />

Die Sicherheitsbeauftragte unterstützt die<br />

Einrichtungsgeschäftsführung bei der Durchführung<br />

der Maßnahmen zur Verhütung von Arbeitsunfällen,<br />

Berufskrankheiten und arbeitsbedingten<br />

Gesundheitsgefahren und macht prä-<br />

ventiv auf Unfall- und Gesundheitsgefahren für<br />

die Mitarbeiter / -innen aufmerksam. Gemeinsam<br />

mit der Fachkoordinatorin wurde ein Krisen-<br />

und Notfallplan für die Gesamteinrichtung<br />

erarbeitet.


Öffentlichkeits-, Netzwerk- und Lobbyarbeit<br />

In den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit fallen<br />

die Erstellung, Aktualisierung und Verschickung<br />

unterschiedlicher Printmedien, die Pflege unseres<br />

Internet- und Intranetauftritts, die Entwicklung<br />

werbewirksamer Materialien und Strategien<br />

sowie die Spendenakquise.<br />

Die Einrichtung <strong>Jugendhilfe</strong> & <strong>Migration</strong> versteht<br />

sich als kompetente und engagierte Lobby<br />

für ihre Zielgruppen, die Einfluss nimmt auf Politik<br />

und Verwaltung innerhalb des eigenen Verbandes<br />

und der Kommune. Fach- und Führungskräfte<br />

beteiligen sich an vorhandenen<br />

Vernetzungsstrukturen, sind präsent in der<br />

Fachöffentlichkeit und setzen sich für die Belange<br />

ihrer Zielgruppen ein. Insbesondere bemühen<br />

sie sich um die interkulturelle Öffnung<br />

von Fach- und Regeldiensten, um die Herstellung<br />

von Chancengleichheit und um die Wahrung<br />

von Kinderrechten und Kinderschutz.<br />

Die internen Strukturen von<br />

<strong>Jugendhilfe</strong> & <strong>Migration</strong><br />

CleVer<br />

für Mädchen<br />

Stationäre<br />

Erziehungshilfen<br />

Bereichsleitung (BL)<br />

Päd. Fachdienst ·<br />

Therap. Fachdienst<br />

Mädchenschutzstelle<br />

<strong>Jugendhilfe</strong><br />

FIT<br />

Familien-<br />

InterventionsTeam<br />

Bereichsleitung (BL)<br />

Krisenhilfe &<br />

Clearing<br />

Frühe Hilfen<br />

Therapie & Beratung<br />

<strong>Jugendhilfe</strong> &<br />

<strong>Migration</strong><br />

Einrichtungsgeschäftsführung<br />

(EGF)<br />

Beauftragte Qualitätsmanagement · Beauftragte<br />

Öffentlichkeitsarbeit · Fachkoordination /<br />

§ 8a-Fachkraft · Fachkraft für Arbeitssicherheit<br />

Hauswirtschaft / Haustechnik · Verwaltung<br />

Schulsozialarbeit<br />

Teamleitung (TL)<br />

Einzelfallhilfe &<br />

Sozialpädagogische<br />

Gruppenarbeit<br />

JADE<br />

(Berufsorientierung)<br />

Sprachinstitut<br />

München<br />

Integrationskurse<br />

Berufsorientierte<br />

Deutschkurse<br />

Da Z -<br />

Lehrkräftequalifizierung<br />

<strong>Migration</strong><br />

Bereichsleitung (BL)<br />

Jugendmigrationsdienste<br />

Jugendmigrationsdienst<br />

München<br />

Jugendmigrationsdienst<br />

Fürstenfeldbruck<br />

6 . 7


Schulsozialarbeit & JADE<br />

Der Internationale <strong>Bund</strong> kooperiert im Bereich<br />

der schulbezogenen Jugendsozialarbeit<br />

mit 487 Schulen in 120 Städten und<br />

Gemeinden. Darunter befinden sich<br />

• 100 Einrichtungen der Schulsozialarbeit<br />

• 240 Projekte mit Schuldienstleistungen<br />

• 82 Kooperationen mit Ganztagsschulen<br />

• 60 Projekte der Berufseinstiegsbegleitung<br />

• 11 Kompetenzagenturen<br />

• 8 Projekte der „Zweite Chance“<br />

(Schulverweigerer)<br />

• 100 weitere Projekte für Schulverweigerer<br />

Die Mittelschule an der Zielstattstraße ist einer<br />

der 100 Schulsozialarbeitsstandorte des IB in<br />

Deutschland. Die Schulsozialarbeit hat sich in<br />

den vergangenen Jahren zu einem wichtigen<br />

und unverzichtbaren Puzzleteil des Lebens an<br />

der Schule etabliert und ist in hohem Maße<br />

mitverantwortlich für das positive Klima, das<br />

die Schule auszeichnet.<br />

Das Ziel von Schulsozialarbeit ist es, Kinder<br />

und Jugendliche in ihrer individuellen, sozialen<br />

und schulischen Entwicklung zu fördern, Ausgrenzungen<br />

zu verhindern und individuelle (Bildungs-)<br />

Benachteiligungen abzubauen, um eine<br />

gelingende gesellschaftliche Integration zu gewährleisten.<br />

Die Einzelfallhilfe nimmt den größten Raum in<br />

der Schulsozialarbeit ein. Top-Themen der Beratungsgespräche<br />

2011 mit den Schülern / -innen<br />

waren Konflikte mit Mitschülerinnen und -schülern,<br />

Konflikte mit Lehrkräften, Ängste / Schulangst<br />

und (Pubertäts-) Konflikte im Elternhaus.<br />

Auch Eltern wenden sich an das Team der<br />

Schulsozialarbeit, um sich bei Schulproblemen<br />

oder Schwierigkeiten in der Erziehung Rat zu<br />

holen. Teilweise werden sie auch im Rahmen<br />

der Einzelfallhilfe zum Prozess hinzugebeten.<br />

Für die Hilfe im Einzelfall ist ein Netzwerk weiterführender<br />

und begleitender Hilfen ein entscheidendes<br />

Kriterium für eine gelingende Unter-<br />

stützung der Schüler / -innen. So wurden auch<br />

in diesem Jahr viele Kontakte zum Sozialbürgerhaus,<br />

zum Stadtjugendamt, zu Psychologen /<br />

-innen, Erziehungsberatungsstellen, Ambulanten<br />

Erziehungshilfen, Referaten und Ämtern sowie<br />

anderen Schulen gepflegt und in Anspruch genommen.<br />

Auch die an der Schule tätigen Lehrkräfte sind<br />

häufig in den Prozess der Einzelfallhilfe eingebunden.<br />

Lehrer / -innen wenden sich an die Schulsozialarbeit,<br />

wenn sie von ihren Schülern / -innen ins<br />

Vertrauen gezogen und auf Probleme / Missstände<br />

aufmerksam gemacht werden, oder sie haben<br />

selbst Konflikte mit einzelnen Schülern / -innen,<br />

die einen „neutralen“ Beratungsbedarf notwendig<br />

machen. In einigen Fällen werden sie auch<br />

auf Wunsch der Schulsozialarbeiter an dem<br />

Beratungsprozess beteiligt.<br />

Neben individueller Beratung ist das soziale<br />

Lernen in der Gruppe ein wichtiger Auftrag<br />

der Schulsozialarbeit. In Kooperation mit den<br />

Klassenleitungen werden Gruppenaktivitäten<br />

zu unterschiedlichen Themen angeboten. Die<br />

Kinder und Jugendlichen erhalten die Chance,<br />

außerhalb des Unterrichtsrahmens neue Erfahrungen<br />

zu machen. Dabei entdecken sie persönliche<br />

Stärken fern vom Leistungsdruck,<br />

können diese in der Gruppe zeigen und lernen<br />

sich als Klasse besser kennen. Den Schülern /<br />

-innen wird spielerisch die Möglichkeit eröffnet,<br />

eigene soziale Fähigkeiten zu entdecken, zu<br />

reflektieren und zu trainieren. Wichtige Schlüsselkompetenzen<br />

wie zum Beispiel Team-, Kommunikations-<br />

und Konfliktfähigkeit werden gefördert.<br />

Ergänzend werden die Kinder und Jugendlichen<br />

mit Entspannungstechniken vertraut gemacht.<br />

Nach Einschätzung der Lehrkräfte haben diese<br />

Klasseneinheiten immer eine positive Wirkung auf<br />

die jeweilige Klassengemeinschaft.


Erstmals hat in diesem Jahr eine 8. Klasse unserer<br />

Schule an einem fünftägigen Lern- und<br />

Erlebniscamp teilgenommen, das von unserem<br />

Schulsozialarbeiter geplant und in Kooperation<br />

mit den Lehrkräften und Kulturpädagogen<br />

/ -innen im Schullandheim Maxhofen<br />

durchgeführt wurde. Das Lern- und Erlebniscamp<br />

ist eine Kooperationsveranstaltung des<br />

Referats für Bildung und Sport, der Kommunalen<br />

Servicestelle Übergangsmanagement,<br />

des Sozialreferats / Stadtjugendamts und des<br />

Staatlichen Schulamts der Landeshauptstadt<br />

München. Ziel des Camps ist es, die Persönlichkeit,<br />

das Selbstbewusstsein und die Motivation<br />

der Schüler und Schülerinnen zu stärken<br />

sowie ihre schulischen Leistungen zu verbessern.<br />

Berufsorientierung und Lebenswegplanung<br />

sind ebenfalls Inhalte der Woche.<br />

Neben der schulischen Förderung berufsbefähigender<br />

Grundkenntnisse in Mathematik und<br />

Deutsch durch die Lehrkräfte und den intensiven<br />

Einzelgesprächen mit unserem Schul-<br />

sozialarbeiter zur individuellen Berufs- und<br />

Lebenswegplanung, wurde gemeinsam ein<br />

Hörbuch gehört und mitgelesen, ein Film ge-<br />

sehen und besprochen, Musik gemacht, Ent-<br />

spannungsübungen ausprobiert, eine Nacht-<br />

wanderung und ein Lagerfeuer veranstaltet. Die<br />

Jugendlichen hatten die Möglichkeit, Jonglieren<br />

zu lernen, sich massieren zu lassen, Schach,<br />

Backgammon und andere Brettspiele zu spielen<br />

und an geschlechtsspezifischen Aktivitäten (rund<br />

um das Thema Pubertät) teilzunehmen. Bei der<br />

8. Klasse, die am Lern- und Erlebniscamp teilnahm,<br />

sei, nach Einschätzung aller beteiligten<br />

Fachkräfte, nachhaltig ein besserer Klassenzusammenhalt,<br />

eine höhere Motivation und eine<br />

angenehmere Lernatmosphäre spürbar. Auch die<br />

Anbindung der Schüler / -innen an die Schulsozialarbeit<br />

ist deutlich enger geworden.<br />

Die Vorteile der freizeitpädagogischen Angebote<br />

durch die Schulsozialarbeit sind vielfältig. Sie<br />

ermöglichen es den Kindern und Jugendlichen,<br />

ihre Freizeit in einer Peergruppe zu verbringen. Bei<br />

Konflikten stehen ihnen die Pädagogen / -innen<br />

moderierend zur Seite. Sie lernen sinnvolle Freizeitaktivitäten<br />

kennen und erproben ihre Fähigkeiten<br />

und Fertigkeiten in verschiedene Richtungen.<br />

Durch diese niedrigschwelligen Ange-<br />

bote kann der Kontakt zu den Schulsozialar-<br />

beitern hergestellt und ein Vertrauensverhältnis<br />

aufgebaut werden. Dies erleichtert es den Schüler<br />

/ -innen, sich bei Problemen und Konflikten ratsuchend<br />

an sie zu wenden. Die gemeinsamen<br />

Aktivitäten bieten einen zwanglosen Rahmen für<br />

die Besprechung jugendrelevanter Themen.<br />

Das Angebot „Schach lernen – spielen – erleben“<br />

hat sich an der Schule für eine Gruppe von acht<br />

Kindern und Jugendlichen erfolgreich etabliert.<br />

Zusätzlich hat sich eine neue Gruppe von sechs<br />

Schülern / -innen formiert, die einmal wöchentlich<br />

mit unserem Schulsozialarbeiter Tischtennis<br />

spielt.<br />

Mit der Jugendfreizeitstätte „Treibhaus“, die zwar<br />

ca. 3 km entfernt, aber dennoch die nächstgelegene<br />

Freizeiteinrichtung für Jugendliche des<br />

Stadtteils ist, wurde die Zusammenarbeit intensiviert.<br />

Unsere Schulsozialarbeiterin und eine<br />

Sozialpädagogin der Freizeitstätte führen seit<br />

Ende des Jahres regelmäßig zielgruppenspezifische<br />

Angebote für Mädchen durch, die nicht<br />

nur pädagogische Ziele verfolgen (Selbstbewusstsein,<br />

Körpergefühl, Selbstreflexion, Rollenbewusstsein),<br />

sondern auch der sinn- und spaßvollen<br />

Freizeitbeschäftigung dienen.<br />

Der Übergang von der Schule in den Beruf<br />

fällt bei Mittelschülern / -innen mitten in die Pubertät.<br />

Die damit verbundenen physischen und<br />

psychischen Veränderungen, die beginnende<br />

Ablösung von den Eltern, der Umgang mit neuen<br />

Herausforderungen, Rechten und Pflichten sowie<br />

erste intime Beziehungen bringen für die Jugendlichen<br />

häufig Themen und Fragen mit sich,<br />

die die wichtige anstehende Berufsorientierung<br />

8 . 9


Schulsozialarbeit & JADE<br />

überlagern können. Damit diese dennoch gelingt,<br />

brauchen die Jugendlichen kompetente Ansprechpartner<br />

für persönliche Angelegenheiten<br />

und Probleme. Die Schulsozialarbeit bietet dies<br />

an und ermöglicht durch die enge Kooperation<br />

von Schulsozialarbeit und JADE ein ganzheitliches<br />

Arbeiten ohne Informationsverluste.<br />

Seit 01.01.2011 ist die Schule offiziell in das<br />

JADE-Projekt aufgenommen und wird mit 18<br />

Wochenstunden gefördert. Diese Neuerung<br />

wirkt sich sehr positiv aus. Bei dem Münchner<br />

JADE Projekt (Jugendliche an die Hand nehmen<br />

und begleiten) handelt es sich um eine Kooperation<br />

zur vertieften Berufsorientierung und Berufsbildung<br />

der Partner Agentur für Arbeit,<br />

Jobcenter-München, Referat für Bildung und<br />

Sport, Sozialreferat und Staatliches Schulamt<br />

in der Landeshauptstadt München. In diesem<br />

Programm arbeiten die <strong>Jugendhilfe</strong>, die Schulen,<br />

die Berufsberatung sowie die Arbeitsvermittlung<br />

eng zusammen, um gemeinsam die<br />

Übergänge der Jugendlichen in die Arbeitswelt<br />

zu unterstützen und Brüche zu vermeiden.<br />

Dieses sinnvolle Projekt ermöglicht es, die Schüler<br />

/ -innen bei ihrem Übergang mit all seinen<br />

Hürden, Ängsten, Vermeidungen und Unsicherheiten<br />

ausreichend zu informieren (über Berufe,<br />

weiterführende Schulen und Zugangsvoraussetzungen),<br />

individuell zu trainieren (durch Rollenspiele,<br />

Bewerbungs- und Telefontrainings), zu<br />

unterstützen (z. B. bei der Durchsicht der Bewerbungsunterlagen<br />

und durch die Methode des<br />

Berufsbarometers), zu beraten (zu Themen der<br />

individuellen Interessen, Neigungen und Vorstellungen<br />

und durch das Spiegeln der Selbst- und<br />

Fremdeinschätzung), zu begleiten (zu Betriebserkundungen,<br />

Berufsmessen oder dem BIZ) und<br />

zu betreuen (schon während der Schulpraktika<br />

und noch bis in die erste Ausbildungszeit hinein).<br />

Auch in diesem Bereich pflegen wir unsere zahlreichen<br />

Kooperationen zu weiterführenden und<br />

berufsbildenden Schulen, Praktikums- und Ausbildungsstellen<br />

sowie im Besonderen im Sozialraum<br />

angesiedelten Praxen, Firmen und Unternehmen.<br />

Durch die Teilnahme am Arbeitskreis<br />

Mittelschule-Wirtschaft München Süd sind wir<br />

mit den Vertretern der Wirtschaft in regelmäßigem<br />

Austausch. Am Ende des Schuljahres<br />

2010 / 11 waren alle Schüler / -innen vermittelt<br />

beziehungsweise zufriedenstellend versorgt.<br />

Die Schüler / -innen des Mittleren-Reife-Zuges<br />

sind (bisher) nicht als Zielgruppe des JADE-Projekts<br />

definiert. Im Rahmen der Schulsozialarbeit<br />

werden diese Jugendlichen jedoch ebenfalls in ihrer<br />

Berufsorientierung angemessen unterstützt.<br />

2012 freuen wir uns über zusätzliche zehn Wochenstunden<br />

Schulsozialarbeit, die über das<br />

Bildungs- und Teilhabepaket finanziert und engagiert<br />

von unserer Sozialpädagogin Frau Wiesenberg<br />

übernommen werden.<br />

Somit ist die Schulsozialarbeit an der Mittelschule<br />

Zielstattstraße für die Zukunft gut gerüstet, um<br />

den vielfältigen Anforderungen an der Schule<br />

gerecht zu werden.<br />

Das Team, Stand 31.03.12<br />

Patricia Szeiler, Leitung, Dipl. Sozialpädagogin<br />

(FH), Erzieherin<br />

Wolfgang Wagner, Dipl. Sozialpädagoge (FH)<br />

Jenny Wiesenberg, Bachelor Soziale Arbeit


Schüler / -innenzahlen 2010 / 2011<br />

Männlich 157<br />

Weiblich 132<br />

Gesamt 289<br />

Anteil der Schüler / -innen<br />

mit <strong>Migration</strong>shintergrund geschätzt 57 %<br />

Kooperationskontakte<br />

Sozialbürgerhaus,<br />

Bezirkssozialarbeit / Stadtjugendamt<br />

Psychologen / Erziehungsberatung /<br />

19<br />

Ambulante Erziehungshilfen 16<br />

Andere Schulen 9<br />

Referate / andere Ämter 11<br />

Gesamt 55<br />

Angebote im Klassenverband<br />

5. Klassen 8<br />

6. Klassen 9<br />

7. Klassen 1<br />

8. Klassen 5<br />

9. Klassen 3<br />

10. Klassen 8<br />

Gesamt 34<br />

Anzahl der Gruppenangebote (Tischtennis,<br />

Schach, Mädchengruppen)<br />

Gesamt 16<br />

Teilnehmer / -innen<br />

Gesamt 150<br />

Beratungsgespräche<br />

Schüler / -innen Eltern Lehrer / -innen<br />

Übergang Schule – Beruf 271 25 95<br />

Schulschwierigkeiten 36 20 116<br />

Einzelfallhilfe 18 17 87<br />

Gesamt 325 62 298<br />

Schulabgänger / -innen 2010 / 2011<br />

Männlich / Weiblich<br />

Ausbildungsplatz 20 / 17<br />

Berufsfachschule 0 / 2<br />

Weiterführende Schule 5 / 1<br />

Maßnahme Arbeitsagentur 9 / 2<br />

Freiwilliges soziales Jahr 1 / 1<br />

Sonstiges 3 / 1<br />

Gesamt 38 / 24<br />

10 . 11


Mädchenschutzstelle<br />

Eine Besonderheit war im vergangenen Jahr der<br />

deutliche Anstieg der Aufenthaltsdauer bei vielen<br />

Mädchen. Im Zuge dessen rückte das Thema<br />

„Partizipation“ stärker in den Fokus unserer<br />

pädagogischen Arbeit.<br />

Viele Mädchen verbringen nun mehrere Monate<br />

in der Schutzstelle und erleben die Krisenintervention<br />

nicht mehr nur als vorübergehende, kurzfristige<br />

Zwischenstation, sondern als ihren „Lebensraum“,<br />

den sie aktiv mitgestalten möchten.<br />

Die Förderung von Partizipationsprozessen, die<br />

Beteiligung am Hilfeprozess sowie die aktive<br />

Mitgestaltung des Gruppenalltags erleben viele<br />

Mädchen als ganz neue, erstmalige Erfahrung.<br />

Sie fühlen sich von den Pädagoginnen ernst<br />

genommen, lernen, Verantwortung zu übernehmen<br />

und zeigen sich motivierter, ihren Alltag in<br />

der Schutzstelle zu bewältigen.<br />

In der Krisenintervention wurden deshalb mehrere<br />

Instrumente entwickelt, um den Mädchen<br />

eine aktive Partizipation am Gruppenalltag und<br />

ein Mitspracherecht bei ihren persönlichen Belangen<br />

zu ermöglichen:<br />

• Jedes Mädchen wird im Laufe ihres Aufent-<br />

haltes in der Schutzstelle mit einem anonymen<br />

Fragebogen befragt, in dem sie Verbesse-<br />

rungsvorschläge einbringen kann und zu Be-<br />

ratung, Betreuung, Unterkunft und Versorgung<br />

eine Bewertung abgibt.<br />

• Einmal monatlich findet ein Forum für alle Mäd-<br />

chen statt, in dem sie eigene Vorschläge für<br />

Gruppenabende, Freizeitplanung und Essens-<br />

wünsche erarbeiten sowie einzelne Gruppenregeln<br />

selbstständig diskutieren. Hier finden sie<br />

einen Ort für Austausch über Verbesserungs-<br />

wünsche und Beschwerden.<br />

• Innerhalb dieses Forums wird jeweils für die<br />

nächsten vier Wochen eine Gruppensprecherin<br />

unter den Mädchen gewählt, die gemeinsame<br />

Anliegen aus der Gruppe regelmäßig den Pä-<br />

dagoginnen unterbreitet.<br />

• Alle Mädchen werden bereits bei der Aufnahme<br />

ausführlich von ihrer Bezugspädagogin über<br />

ihre Rechte in der <strong>Jugendhilfe</strong> informiert.<br />

• Die Pädagogik in der Mädchenschutzstelle<br />

zielt darauf ab, die Mädchen aktiv am Hilfe-<br />

prozess zu beteiligen und in ihrem Recht auf<br />

Mitwirkung und Selbstbestimmung zu fördern.<br />

95 % aller Mädchen gaben bei der Befragung<br />

2011 an, dass sie sich in der Schutzstelle ernst<br />

genommen fühlen, ihre Wünsche Beachtung<br />

finden und sie ihre eigene Meinung einbringen<br />

können. Ein Ergebnis, das zeigt – Partizipation<br />

in der Krisenintervention gelingt nicht nur, sondern<br />

wird auch von den Mädchen geschätzt.<br />

2011 wurden 72 Mädchen in der Schutzstelle<br />

aufgenommen. Ihre Aufenthaltsdauer betrug<br />

durchschnittlich 34 Tage.<br />

Das Team der Mädchenschutzstelle wird in seiner<br />

pädagogischen Arbeit von einer Bereichsleitung,<br />

einem pädagogischen und einem therapeutischen<br />

Fachdienst unterstützt.<br />

Barbara Schneider, Dipl. Sozialpäd. (FH),<br />

Sozialbetriebswirtin, systemische Suchttherapeutin,<br />

Bereichsleitung stationäre Erziehungshilfen<br />

Angela Hildebrand, Dipl. Pädagogin, analytische<br />

Team- und Gruppenleiterin (GaG e. V.), Pädagogischer<br />

Fachdienst<br />

Susanne Pohl, Dipl. Sozialpäd.(FH), Gestalttherapeutin,<br />

Therapeutischer Fachdienst<br />

Das Team, Stand 31.03.2012<br />

Franziska Ehrensperger, in Elternzeit<br />

Verena Haggenmüller, Dipl. Sozialpädagogin,<br />

Teamkoordinatorin<br />

Kathrin Schwarzbauer, Bachelor Soziale Arbeit<br />

Daniela Strobl, Bachelor Soziale Arbeit<br />

Julia Wohlhaupter, Bachelor Soziale Arbeit<br />

Anke Zimmermann, Praktikantin<br />

10 Mitarbeiterinnen für Nachtbereitschaften<br />

und als Aushilfen


Aufnahmeanfrage durch<br />

Selbstmelderin 51<br />

Jugendamt / BSA / Vermittlungsstellen 113<br />

Polizei 21<br />

Schule 12<br />

Beratungsstelle 11<br />

Familie 9<br />

Freunde / Bekannte 9<br />

<strong>Jugendhilfe</strong> 26<br />

Andere Hilfen (Psychiatrie, Streetwork,<br />

TherapeutIn, Jugendzentrum) 25<br />

FIT – FamilienInterventionsTeam 5<br />

Gesamt 282<br />

Herkunftsland<br />

Deutschland 24<br />

Deutsch mit <strong>Migration</strong>shintergrund 21<br />

Europa 10<br />

Afrika 1<br />

Asien 10<br />

Lateinamerika 4<br />

Gesamt 70*<br />

Aufenthaltsdauer<br />

1-2 Tage 7<br />

Bis zu 1 Woche 14<br />

1-2 Wochen 9<br />

2 Wochen bis 1 Monat 20<br />

Bis 2 Monate 4<br />

Länger als 2 Monate 6<br />

Länger als 3 Monate 10<br />

Gesamt 70*<br />

Alter bei Aufnahme<br />

13 Jahre 6<br />

14 Jahre 20<br />

15 Jahre 26<br />

16 Jahre 10<br />

17 Jahre 8<br />

G e s a m t 7 0 *<br />

Aufenthalt nach Schutzstelle<br />

Herkunftsfamilie 36<br />

<strong>Jugendhilfe</strong> 17<br />

Andere SST 5<br />

Sonstige 3<br />

CleVer 8<br />

Psychiatrie 1<br />

Gesamt 70*<br />

Ausbildung<br />

Hauptschule 24<br />

Realschule 13<br />

Gymnasium 8<br />

Förderschule 4<br />

Ausbildung 2<br />

Berufschule 3<br />

Sonstige 8<br />

Keine Beschulung o. ä. 8<br />

Gesamt 70*<br />

* 8 Mädchen nicht erfasst, da sie über den<br />

Jahreswechsel noch in der SST wohnten.<br />

12 . 13


CleVer – Clearing &<br />

Verselbstständigung<br />

2011 konnte die Arbeit in der CleVer-Clearingstelle<br />

erfolgreich fortgesetzt werden. Der Anteil<br />

an Flüchtlingsmädchen war ähnlich hoch wie im<br />

Vorjahr, während die Aufenthaltsdauer deutlich<br />

gestiegen ist. Konzeptionell gab es wenige Veränderungen.<br />

Daher haben wir in den Mittelpunkt<br />

unseres diesjährigen Rückblicks die Verselbstständigungsplätze<br />

von CleVer gestellt: Als Anschlussmaßnahme<br />

zum Clearing befinden sich<br />

drei teilbetreute Plätze für Mädchen ab 16 Jahren<br />

im Dachgeschoss unseres Hauses.<br />

2011 wurden insgesamt 5 Mädchen in der Verselbstständigung<br />

betreut. In den letzten Jahren<br />

hat sich das Konzept vor allem für Flüchtlingsmädchen<br />

bewährt. Viele der Mädchen empfinden<br />

es als große Entlastung, dass sie innerhalb ihres<br />

gewohnten Umfeldes bleiben können und keinen<br />

Beziehungsabbruch in Kauf nehmen müssen.<br />

Die Weiterbetreuung durch die aus dem Clearing<br />

bereits bekannte Bezugspädagogin ist fester Bestandteil<br />

des Konzeptes. Dabei ist die Intensität<br />

der Betreuung so individuell anpassbar, dass sie<br />

genau auf das Mädchen abgestimmt werden<br />

kann. Insbesondere Flüchtlingsmädchen verfügen<br />

meist über gute Ressourcen im lebenspraktischen<br />

Bereich und benötigen deshalb hierbei<br />

nur wenig Unterstützung. Bedingt durch die<br />

Fluchtgeschichte sind die Mädchen häufig stark<br />

traumatisiert und psychisch phasenweise stark<br />

belastet. Das Verselbstständigungswohnen bietet<br />

hierbei die Möglichkeit, solche Krisen gezielt<br />

aufzufangen und den Mädchen dort Unterstützung<br />

zu bieten, wo sie sie brauchen.<br />

Neben der Betreuung durch die Bezugspädagogin<br />

nehmen alle Mädchen aus der Teilbetreuung<br />

weiterhin mindestens 1x wöchentlich an Angeboten<br />

unseres therapeutischen Fachdienstes teil. Die<br />

enge konzeptionelle Verzahnung ermöglicht es,<br />

Mädchen in Krisenzeiten wieder stärker an die<br />

Clearinggruppe zu binden, in dem sie beispielsweise<br />

vorübergehend wieder an Gruppenaktivitäten<br />

teilnehmen. Ebenso kann in Rücksprache<br />

mit der fallzuständigen Fachkraft der Betreuungsbedarf<br />

phasenweise erhöht werden. Da unser<br />

Haus rund um die Uhr mit pädagogischen Fachkräften<br />

besetzt ist, finden die Mädchen jederzeit<br />

eine Ansprechpartnerin – auch in der Nacht. Somit<br />

ist die Maßnahme auch für Mädchen geeignet,<br />

die massiv psychisch belastet sind.<br />

Das Verselbständigungswohnen verfolgt das<br />

Ziel, Mädchen schrittweise auf ein eigenständiges<br />

Leben vorzubereiten. Die Unterbringung<br />

endet – je nach Grad der erreichten Selbstständigkeit<br />

– mit dem Umzug in eine eigene Wohnung<br />

oder in eine weniger betreute Wohnform<br />

wie das Sozialpädagogisch Betreute Wohnen.<br />

Das Team von CleVer wird in seiner pädagogischen<br />

Arbeit von einer Bereichsleitung, einem<br />

pädagogischen und einem therapeutischen Fachdienst<br />

unterstützt.<br />

Barbara Schneider, Dipl. Sozialpäd. (FH),<br />

Sozialbetriebswirtin, systemische Suchttherapeutin,<br />

Bereichsleitung stationäre Erziehungshilfen<br />

Angela Hildebrand, Dipl. Pädagogin, analytische<br />

Team- und Gruppenleiterin (GaG e.V),<br />

Pädagogischer Fachdienst<br />

Susanne Pohl, Dipl. Sozialpäd.(FH), Gestalttherapeutin,<br />

Therapeutischer Fachdienst<br />

Das Team, Stand 31.03.2012<br />

Katja Bethaus, Dipl. Sozialpädagogin (FH)<br />

Hanna Dott, Teamkoordinatorin,<br />

Bachelor Soziale Arbeit<br />

Elisabeth Kantert, Praktikantin<br />

Desirée Freiin von Künsberg,<br />

Bachelor Soziale Arbeit<br />

Jessica Wanderer, Dipl. Sozialpädagogin (FH)<br />

10 Mitarbeiterinnen für Nachtbereitschaften und<br />

als Aushilfen<br />

Sandra Toermer, in Elternzeit<br />

Nicola Wagner, in Elternzeit


Aufenthaltsdauer<br />

Clearinggruppe<br />

< 1 Monat 1<br />

1-3 Monate 4<br />

3-6 Monate 4<br />

6-9 Monate 3<br />

> 9 Monate 2<br />

Noch nicht ausgezogen 7<br />

Gesamt<br />

Verselbstständigungsgruppe<br />

21<br />

> 9 Monate 1<br />

Noch nicht ausgezogen 2<br />

Gesamt 3<br />

Alter<br />

Neuzugänge bei Einzug, Clearinggruppe<br />

Jünger als 13 Jahre 1<br />

14 Jahre 7<br />

15 Jahre 6<br />

16 Jahre 2<br />

17 Jahre 3<br />

Gesamt 19<br />

Problemlagen / Aufnahmegründe<br />

Clearinggruppe<br />

Unbegleitete<br />

minderjährige Flüchtlinge (UMF) 9<br />

Familiäre Konflikte 8<br />

Physische Gewalt 4<br />

Psychische Gewalt 3<br />

Sexualisierte Gewalt 3<br />

Clearing notwendig 9<br />

Probleme in anderen Einrichtungen 2<br />

Schule / Ausbildung<br />

Clearinggruppe<br />

Hauptschule, Regelklasse 1<br />

Hauptschule, Übergangsklasse 3<br />

Realschule 1<br />

Gymnasium 3<br />

Sprach- / Integrationskurs 2<br />

Ausbildung 3<br />

Ohne feste Tagesstruktur 6<br />

Gesamt 19<br />

Herkunftsland<br />

Clearing- und Verselbstständigungsgruppe<br />

Deutschland 5<br />

Somalia 4<br />

Tansania 1<br />

Afghanistan 4<br />

Äthiopien 2<br />

Serbien 1<br />

Türkei 1<br />

Albanien 1<br />

Kroatien 1<br />

China 1<br />

Auszug wohin<br />

Clearing- und Verselbstständigungsgruppe<br />

Vollbetreute WG 4<br />

Verselbstständigungsgruppe<br />

des IB 1<br />

Eltern / Elternteil 6<br />

eigene Wohnung 1<br />

Pflegefamilie 1<br />

nicht bekannt 1<br />

14 . 15


FIT –<br />

FamilienInterventionsTeam<br />

Krisenhilfe & Clearing<br />

Auffällig in der ambulanten Krisenhilfe des FamilienInterventionsTeams<br />

war 2011 die Zunahme<br />

an Fallanfragen für Kinder, die durch ihre Eltern<br />

Gewalt erfuhren.<br />

Bei den sogenannten Gefährdungsfällen zeichnete<br />

sich ein repräsentativer Fallverlauf in der<br />

Regel durch eine Meldung seitens der Schule<br />

oder eines Hortes an das zuständige Sozialbürgerhaus<br />

aus. Oft wandte sich ein betroffenes<br />

Kind an eine Lehrkraft seines Vertrauens oder<br />

an die Schulsozialarbeit.<br />

Falls eine sofortige Inobhutnahme des Kindes<br />

durch die zuständigen Fachkräfte der Sozialbürgerhäuser<br />

nicht angezeigt war, wurde FIT beauftragt<br />

zu intervenieren, die häusliche Situation im<br />

Sinne des Kindeswohls zu überprüfen und eine<br />

weitere Hilfeperspektive für die Familie zu klären.<br />

Spätestens von diesem Zeitpunkt an befanden<br />

sich die betroffenen Familien in einer akuten Krisensituation,<br />

da ein Kind durch seinen Appell<br />

eine amtliche Unterstützung initiiert hatte.<br />

In diesen Situationen lassen sich zwei Klienten /<br />

-innengruppen unterscheiden: von Beginn an<br />

kooperative Eltern-(teile), die an FIT den Auftrag<br />

formulierten, Alternativen zu ihrer von Gewalt geprägten<br />

Erziehungsmethode erlernen zu wollen<br />

und Eltern-(teile), die lediglich unter dem Druck<br />

der Behörde und ohne eigenen Auftrag die Hilfe<br />

annahmen. Vor allem bei letzteren Familien zeigte<br />

sich eine intensive und transparente Zusammenarbeit<br />

zwischen öffentlichem und freiem Träger<br />

der <strong>Jugendhilfe</strong> als unabdingbar.<br />

Ausschlaggebend für den Erfolg der ambulanten<br />

Krisenhilfe ist die Kooperations- und Reflexionsbereitschaft<br />

sowie die persönliche Motivation der<br />

Eltern-(teile), an der Veränderung der familiären<br />

Situation mitzuwirken. Je ausgeprägter diese<br />

Faktoren sind, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit,<br />

weitere Gewalt zu vermeiden.<br />

Häufig berichteten die Erziehungsberechtigten,<br />

die anfänglich bedrohlich erlebte Maßnahme<br />

letztlich als Hilfe erfahren zu haben. Während<br />

des Clearings konnten in der Regel erfolgreich<br />

alternative Erziehungsstrategien mit allen Familienmitgliedern<br />

erarbeitet werden. Fast immer<br />

zeigte sich, dass Eltern gegenüber ihren Kindern<br />

Gewalt als Ausdruck von Hilflosigkeit einsetzen,<br />

sich deshalb häufig schämten und Versagensängste<br />

äußerten.<br />

Die Kinder konnten in Einzelgesprächen und innerhalb<br />

des familiären Rahmens stabilisiert werden.<br />

Dies wurde immer wieder von kooperierenden<br />

Institutionen wie Schule und Hort bestätigt.<br />

Neben der intensiven Familienarbeit waren die<br />

Mitarbeiter / innen fortlaufend mit allen beteiligten<br />

Fachstellen und dem Helfersystem vernetzt.<br />

Das Wohl des Kindes wurde stetig fachlich<br />

reflektiert, überprüft und sicher gestellt.<br />

Die ambulante Krisenhilfe zeigte sich insbesondere<br />

in diesen Gefährdungsfällen als wirksame<br />

Intervention, um Fremdunterbringungen zu vermeiden<br />

und das Wohl der Kinder im häuslichen<br />

Umfeld sicher zu stellen.<br />

Das Team, Stand 31.03.2012<br />

Maryam Giyahchi, Dipl. Sozialpädagogin (FH),<br />

Systemische Therapeutin (i.A.),<br />

Trauma Fachberaterin (FTZ München)<br />

Patrick Hack, Sonderpädagoge M.A.,<br />

Systemischer Therapeut (i.A.)<br />

Natascha Höhn, Dipl. Sozialpädagogin (FH),<br />

Systemische Einzel-, Paar- und<br />

Familientherapeutin (DGSF)<br />

Beatrix Weiner, Dipl. Sozialpädagogin (FH),<br />

Systemische Therapeutin (SE)<br />

Andrea Wolf, Leitung, Dipl. Sozialpädagogin<br />

(FH), Systemische Therapeutin (SG)


Betreute Familien<br />

Anzahl der betreuten Familien 51<br />

Davon abgeschlossen 40<br />

Familien mit <strong>Migration</strong>shintergrund 20<br />

( 39 %)<br />

Geschlecht der Leistungsberechtigten<br />

Weiblich 20<br />

Männlich 31<br />

Gesamt 51<br />

Alter der Leistungsberechtigten<br />

1 bis 5 Jahre 3<br />

6 bis 10 Jahre 16<br />

11 bis 14 Jahre 16<br />

15 bis 17 Jahre 16<br />

Familienkonstellation<br />

Allein erziehende Mutter 20<br />

Familie mit zwei leiblichen Eltern 19<br />

Familie mit einem leiblichen Elternteil 5<br />

Allein erziehender Vater 4<br />

Pflegefamilie 3<br />

Gesamt 51<br />

Familienthemen (Mehrfachnennungen)<br />

Schulische Probleme 27<br />

Gewalt 19<br />

Paarkonflikte / Trennung / Scheidung 16<br />

Psychische Auffälligkeit / Erkrankung 14<br />

Interkulturelle Konflikte 4<br />

Empfehlung<br />

Ambulante Anschlussmaßnahme 29<br />

Stationäre Anschlussmaßnahme 8<br />

Ohne Empfehlung 3<br />

Schutzmaßnahme während Hilfe 8<br />

16 . 17


FIT – Frühe Hilfen<br />

Im Jahr 2011 konnten durch die Stellenauf-<br />

stockung im Vorjahr bei den Frühen Hilfen nun<br />

annähernd doppelt so viele Familien erreicht<br />

werden. Dabei begegneten die Fachkräfte einer<br />

großen kulturellen Vielfalt aus insgesamt 23<br />

Ländern.<br />

Die Familien, die dem IB von der Zentraleinheit<br />

Wohnen (ZEW) zugeleitet werden, befinden sich<br />

meist in sehr krisenhaften Lebenssituationen,<br />

die häufig mit Paarkonflikten und Trennungssituationen<br />

einhergehen. Themen wie soziale Isolation<br />

und Schwierigkeiten bei der Erziehung<br />

ihrer Kinder werden von ihnen in die Beratung<br />

eingebracht.<br />

Der Anteil der Vermittlungen von alleinerziehenden<br />

Müttern betrug 40 %. Häufig ist ihre Lebenssituation<br />

gekennzeichnet durch fehlende familiäre<br />

und soziale Beziehungen. Verstärkt wird dies<br />

meist durch die Brüche in ihren Biographien, die<br />

oft eine Folge der <strong>Migration</strong> sind.<br />

Gefühle von Scham und Angst vor Stigmatisierung<br />

verhindern zudem, dass sie Kontakte zu<br />

Menschen aus dem eigenen Kulturkreis aufbauen.<br />

Diese Situation macht es für die Frauen sehr<br />

schwierig, ihren Alltag mit Kind(-ern) gut zu bewältigen.<br />

Um diesen hochbelasteten Lebenssituationen<br />

noch besser gerecht zu werden und zugleich die<br />

Ressourcen und den Erfahrungsschatz der Familien<br />

aufzudecken und zu nutzen, haben wir ein<br />

ergänzendes Angebot, den „Internationalen Familientreff“<br />

etabliert, der einmal monatlich freitags<br />

in unseren Räumen stattfindet. Dieser Begegnungsraum<br />

dient dazu, die elterlichen Kom-<br />

petenzen zu stärken und die individuelle und<br />

soziale Entwicklung der Kinder zu fördern. Er<br />

bietet den Müttern und Vätern in einem vertrauensvollen<br />

Rahmen die Möglichkeit zum gegenseitigen<br />

Austausch beim gemeinsamen Frühstück.<br />

Währenddessen können die Kinder ihre<br />

Umgebung erkunden und erste Erfahrungen mit<br />

Gleichaltrigen machen. Auch die Geschwisterkinder<br />

sind bei uns herzlich willkommen. Im Familientreff<br />

können die Eltern sich als wirkungsvolle<br />

Mitgestalter / -innen erfahren und dabei eine<br />

entspannte Atmosphäre genießen. Auch Fragen<br />

zu der Entwicklung der Kinder, der Erziehung<br />

sowie der Gestaltung des Alltags haben hier ihren<br />

Platz.<br />

Die Eltern können verschiedene Spielmaterialien<br />

kennen lernen und diese mit ihren Kindern ausprobieren.<br />

Wir leiten sie an, mit ihren Kindern in<br />

Kontakt zu gehen und geben Impulse hierzu.<br />

Ziel ist, dass sie die Bedürfnisse und Signale<br />

ihrer Kinder besser verstehen und darauf einzugehen<br />

lernen.<br />

Unsere Erfahrungen zeigen, dass der regelmäßig<br />

stattfindende Familientreff den Zugang zu den<br />

Familien erleichtert und von diesen gerne angenommen<br />

wird.<br />

Das Team, Stand 31.03.2012<br />

Sandra Bachmann, Dipl. Sozialpädagogin (FH),<br />

Entwicklungspsychologische Beraterin,<br />

Kinderpflegerin<br />

Svitlana Neznanova, Bachelor Soziale Arbeit,<br />

Systemische Beraterin für Familien mit Säuglingen<br />

und Kleinkindern<br />

Andrea Wolf, Leitung, Dipl. Sozialpädagogin (FH),<br />

Systemische Therapeutin (SG)


Betreute Kinder<br />

Anzahl der betreuten Kinder 88<br />

Davon abgeschlossen 64<br />

Familien mit <strong>Migration</strong>shintergrund 85<br />

(97 %)<br />

Geschlecht der Kinder<br />

Weiblich 37<br />

Männlich 51<br />

Gesamt 88<br />

Familienkonstellation<br />

Familie mit zwei leiblichen Elternteilen 49<br />

Allein erziehende Mutter 36<br />

Familie mit einem leiblichen Elternteil 3<br />

Themen (Mehrfachnennungen)<br />

Paarkonflikt / Trennung / Scheidung 24<br />

Hohe psychische Belastung 24<br />

Soziale Isolation 22<br />

Erziehungsschwierigkeiten 20<br />

Integrationsschwierigkeiten 15<br />

Fehlende Kinderbetreuung 10<br />

Häusliche Gewalt 8<br />

Ergebnis der Hilfe<br />

Erfolgreich beendet,<br />

keine weitere Hilfe erforderlich 0<br />

Erfolgreich beendet,<br />

weitergehende Hilfe initiiert / installiert 44<br />

Erfolgreich beendet, weitergehender<br />

Förderbedarf aus Sicht der Fachkraft<br />

Frühe Hilfen 10<br />

Auf Wunsch der Eltern<br />

vorzeitig beendet 6<br />

beendet wegen (drohender)<br />

Kindeswohlgefährdung 4<br />

Meldung einer (drohenden)<br />

Kindeswohlgefährdung nach §8a 0<br />

Abgeschlossen, gesamt 64<br />

18 . 19


Jugendmigrationsdienst<br />

(JMD)<br />

München<br />

Der Jugendmigrationsdienst hat in erster Linie<br />

die Aufgabe, mit dem Verfahren des Case Managements<br />

und dem Instrument des individuellen<br />

Integrationsförderplans (IIP) junge Menschen<br />

mit <strong>Migration</strong>shintergrund zu unterstützen.<br />

Für diese Zielgruppe bietet der JMD sozialpädagogische<br />

Begleitung vor, während und nach<br />

den Integrationskursen an. Zugleich beteiligen<br />

wir uns an der Vernetzung der Angebote für<br />

Jugendliche in den Sozialräumen und bei der<br />

interkulturellen Öffnung der Einrichtungen und<br />

Dienste in sozialen Handlungsfeldern.<br />

Sprachförderung, berufliche Orientierung, Qualifizierung,<br />

Unterstützung bei der Anerkennung<br />

ausländischer Schul- und Berufsabschlüsse sowie<br />

Integration in das Berufsleben bilden den<br />

Schwerpunkt unserer Arbeit. Die jungen Zuwanderer<br />

/ -innen benötigen zudem eine intensive Un-<br />

terstützung bei der Bewältigung ihrer zum Teil sehr<br />

komplexen Problemlagen. Viele Klienten / -innen<br />

brauchen Sozialberatung aufgrund von Schuldenproblematiken,<br />

Wohnraumsuche oder familiärer<br />

Schwierigkeiten. Die Beratung wird auch in externen<br />

Sprechzeiten bei Kooperationspartnern<br />

wie der Ausländerbehörde, den Sozialbürgerhäusern<br />

und Integrationskursanbietern durchgeführt.<br />

Zusätzlich haben wir Gruppenangebote<br />

wie Sprach- und Kommunikationstraining, PC-<br />

Kurse und schulbegleitender Deutschunterricht<br />

in unserem Angebot.<br />

Die individuelle Integrationsplanung geht von<br />

einem ganzheitlichen Ansatz aus, der sich an<br />

den Kompetenzen und Ressourcen der Migranten<br />

/ -innen orientiert und die erreichten<br />

Bildungsabschlüsse einbezieht. Im Verfahren<br />

des Case Managements wird ein individueller<br />

Integrationsförderplan gemeinsam mit den jungen<br />

Menschen im Rahmen ihrer Lebensplanung<br />

erarbeitet. Dieser umfasst:<br />

• langfristig orientierte Lebensgestaltung / Le-<br />

bensplanung (Berufswegeplanung, Einkom-<br />

menssicherung, usw.). Die Orientierung an der<br />

Lebensplanung und an den Langzeitzielen<br />

dient vor allem der Förderung der Motivation<br />

der jungen Menschen zum Spracherwerb, zur<br />

Berufsausbildung usw.<br />

• kurz- und mittelfristige Zielsetzung, Hand-<br />

lungsplanung, Vereinbarungen zur Umsetzung<br />

und Steuerung der Integrationsschritte.<br />

Der individuelle Integrationsförderplan wird zeitnah<br />

nach der Feststellung des Förderbedarfes<br />

in einem gemeinsamen Zielfindungsprozess erstellt,<br />

kontinuierlich überprüft und fortgeschrieben.<br />

Auch Bildungs- und Anerkennungsberatung,<br />

bezogen auf schulische und berufliche<br />

Bildungswege, ist Teil der individuellen Integrationsplanung.<br />

Eine zeitliche Festschreibung des<br />

Integrationsprozesses erfolgt nicht, da dieser in<br />

jedem einzelnen Fall unterschiedlich lange dauern<br />

kann.<br />

Das Team, Stand 31.03.2012<br />

Simone C. A. Dias, Dipl. Sozialpädagogin (FH)<br />

Karin Ludena, Dipl. Sozialpädagogin (FH)<br />

Katrin Rauscher, M.A. Deutsch als Fremd- /<br />

Zweitsprache, Bereichsleitung<br />

Christa Zacherl-Breinl,<br />

Dipl. Sozialpädagogin (FH)


Klienten / -innen im Casemanagement<br />

Weiblich / Männlich<br />

IIP 59 / 45<br />

Kurzberatung 15 / 6<br />

Gesamt 74 / 51<br />

125<br />

Dauer des Aufenthalts<br />

der Klienten / -innen mit IIP<br />

Einreisezeitpunkt Weibl. / Männl.<br />

Zuzug vor 0 bis 2 Jahre 47 / 38<br />

Zuzug vor 3 bis 5 Jahre 5 / 6<br />

Zuzug vor 6 bis 10 Jahre 2 / 0<br />

Zuzug älter als 10 Jahre 2 / 0<br />

Einreisedatum unbekannt 3 / 1<br />

Gesamt 59 / 45<br />

104<br />

Teilnehmer / -innen von Gruppenangeboten<br />

Muttersprachen der<br />

Klienten / -innen mit IIP Anzahl<br />

Arabisch 18<br />

Französisch 2<br />

Griechisch 4<br />

Italienisch 2<br />

Polnisch 2<br />

Portugiesisch 4<br />

Rumänisch 3<br />

Russisch 6<br />

Spanisch 8<br />

Türkisch 2<br />

Ukrainisch 2<br />

Andere 51<br />

Gesamt 104<br />

Anzahl der Angebote Weiblich / Männlich Gesamt<br />

Sprach- und Kommunikationstraining 1 4 / 9 13<br />

Berufs- und Medientraining 2 22 / 11 33<br />

Schulbegleitender Deutschunterricht 4 50 / 41 91<br />

Gesamt 7 76 / 61 137<br />

Schulische und berufliche Situation der Klienten / -innen mit IIP<br />

Weiblich / Männlich Gesamt<br />

Integrationskurs 18 / 21 39<br />

ESF-BAMF-Kurs 3 / 2 5<br />

Schule 5 / 1 6<br />

Berufsvorbereitende Maßnahme 2 / 0 2<br />

Ausbildung 1 / 0 1<br />

Berufstätig 2 / 3 5<br />

Nicht berufstätig 17 / 12 29<br />

Elternzeit 6 / 0 6<br />

Sonstiges / keine Angaben 6 / 5 11<br />

Gesamt 60 / 44 104<br />

20 . 21


Jugendmigrationsdienst<br />

(JMD)<br />

Fürstenfeldbruck<br />

Der JMD Fürstenfeldbruck verfügt über ein landkreisweites<br />

Netzwerk an Kooperationspartnern.<br />

Der Schwerpunkt der Aktivitäten findet in Fürstenfeldbruck,<br />

Germering, Olching und Puchheim<br />

statt. Die begleiteten jungen Menschen<br />

kamen vorwiegend aus dem Irak und aus Rumänien.<br />

Die seit 2009 bestehende Kooperation mit dem<br />

Jobcenter Fürstenfeldbruck ermöglicht es, die<br />

Jugendlichen mit <strong>Migration</strong>shintergrund im Alter<br />

zwischen 15 und 18 Jahren schnell zu erreichen.<br />

Somit können diese in der Regel sehr rasch in<br />

Integrationskurse vermittelt werden. Es finden<br />

mindestens einmal monatlich Präsenzzeiten des<br />

JMDs in den Räumen des Jobcenters statt. Als<br />

besonders wichtig hat sich die Betreuung der<br />

Klienten / -innen nach der Zeit im Leistungsbezug<br />

erwiesen, da diese dann viele Angelegenheiten<br />

selbstständig regeln müssen (z. B. Krankenversicherung,<br />

GEZ). Durch die gelungene Verzahnung<br />

der jeweiligen Angebote ist eine fruchtbare<br />

Partnerschaft entstanden, die dem Klientel ein<br />

hohes Maß an Unterstützung bietet.<br />

Eine besondere Herausforderung stellte sich<br />

dem JMD Fürstenfeldbruck und seinen Kooperationspartnern,<br />

als im Frühjahr 2011 über 200<br />

irakische Personen und eine hohe Anzahl von<br />

Rumänen nach Puchheim zogen. Die Stadt wurde<br />

von den daraus resultierenden Folgen überrollt.<br />

Die Beratung der Zugewanderten und eine<br />

Bearbeitung der Fälle erfolgte anfangs sehr unstrukturiert.<br />

Erst durch gemeinsame „Runde<br />

Tische“ und Anstrengungen aller Beteiligten aus<br />

Ämtern, Behörden, Schulen, Vereinen und sozialen<br />

Diensten und Einrichtungen konnten die<br />

zugewanderten Menschen gut betreut werden.<br />

Beim Aufbau neuer Angebote für diese Zielgruppe<br />

war der JMD Fürstenfeldbruck maßgeblich<br />

beteiligt.<br />

Die enge Zusammenarbeit mit den Mehrgenerationenhäusern,<br />

Ämtern, Volkshochschulen<br />

und Übergangsklassen im Landkreis ermöglicht<br />

unserer JMD Fachkraft eine mobile Beratung<br />

von Jugendlichen vor Ort. Die Nutzung von<br />

Räumlichkeiten unserer Kooperationspartner für<br />

unsere Beratungstätigkeit hat sich gut bewährt<br />

und wird von unserer Klientel sehr geschätzt.<br />

Der JMD Fürstenfeldbruck bedankt sich bei allen<br />

Kooperationspartnern für die gute Zusammenarbeit<br />

und die nicht selbstverständliche<br />

Unterstützung.<br />

Frau Siedl hat 2011 an dem Aktionstag zum<br />

Weltkindertag sowie an den Projekten „Generationendialog“<br />

und „Jugendliche schützen“<br />

mitgewirkt. Ebenso war sie aktiv in den Arbeitskreisen<br />

„Soziales“, „Sprachförderung“ und<br />

„Jugendmigrationsdienste“ in Landkreisen und<br />

der Stadt München.<br />

Der JMD FFB, angebunden an den JMD München,<br />

kooperiert eng mit dem Sprachinstitut<br />

München (IB) und pflegt den kollegialen Austausch<br />

mit dem JMD Fürth (IB) und den JMDs<br />

der Stadt München sowie der Landkreise Erding<br />

und Freising.


Klienten / -innen im Casemanagement<br />

Weiblich / Männlich Gesamt<br />

Individueller Integrationsplan (IIP) 22 / 19 41<br />

Kurzberatung 6 / 0 6<br />

Gesamt 28 / 19 47<br />

Muttersprachen der<br />

Klienten / -innen mit IIP Anzahl<br />

Arabisch 8<br />

Rumänisch 6<br />

Spanisch 6<br />

Polnisch 2<br />

Portugiesisch 2<br />

Türkisch 2<br />

Andere 19<br />

Gesamt 47<br />

Dauer des Aufenthalts der Klienten / -innen mit IIP<br />

Einreisezeitpunkt Weiblich / Männlich Gesamt<br />

Zuzug vor 0 bis 2 Jahre 18 / 16 34<br />

Zuzug vor 3 bis 5 Jahre 3 / 2 5<br />

Zuzug vor 6 bis 10 Jahre 2 / 0 2<br />

Einreisedatum unbekannt 4 / 0 4<br />

Gesamt 28 / 19 47<br />

Schulische und berufliche Situation der Klienten / -innen mit IIP<br />

Weiblich / Männlich Gesamt<br />

Integrationskurs 7 / 8 15<br />

Schule 13 / 4 17<br />

Berufsvorbereitende Maßnahme 1 / 2 3<br />

Berufstätig 0 / 1 1<br />

Nicht berufstätig 3 / 2 5<br />

Elternzeit 4 / 0 4<br />

Sonstiges / keine Angaben 0 / 2 2<br />

Gesamt 28 / 19 47<br />

22 . 23


Sprachinstitut München<br />

Im Jahr 2011 zeichnete sich ein Trend in der<br />

Sprachkurslandschaft ab, der auch für das<br />

Sprachinstitut München (SIM) gilt: immer weniger<br />

Migranten / -innen absolvieren im Rahmen<br />

der sogenannten „nachholenden Integration“<br />

einen Integrationskurs. Erst wenn sie von Arbeitslosigkeit<br />

betroffen sind, werden sie dorthin<br />

verpflichtet. Auch die Zahl der Neuzuwanderer /<br />

-innen hat ab-, die Zahl der EU-Bürger / -innen<br />

jedoch zugenommen. Trotz des erwartet höheren<br />

Konkurrenzdrucks konnten die geplanten Teilnehmer<br />

/ -innenzahlen im Jahr 2011 erreicht werden.<br />

Die Integrationskurse, die vom <strong>Bund</strong>esamt für<br />

<strong>Migration</strong> und Flüchtlinge (BAMF) gefördert werden,<br />

bilden den Kern unserer Tätigkeit. Neben<br />

den allgemeinen Integrationskursen gibt es Jugend-,<br />

Eltern- und Integrationskurse mit Alphabetisierung<br />

und Frauenintegrationskurse an<br />

Münchner Grundschulen, z. T. mit einer Großtagespflege<br />

für Kinder.<br />

Ebenfalls im Auftrag des BAMF kann im Sprachinstitut<br />

die Zusatzqualifizierung von Lehrkräften<br />

absolviert werden, in denen die Teilnehmer /<br />

-innen ein Zertifikat zur Zulassung als Kursleiter / in<br />

in Integrationskursen erwerben können.<br />

Im Rahmen des Münchner Beschäftigungs- und<br />

Qualifizierungsprogramms (MBQ) unterrichteten<br />

wir erwachsene Migranten / -innen mit Fluchthintergrund<br />

bzw. langzeitarbeitslose Migranten /<br />

-innen von der Alphabetisierung bis hin zu C1-<br />

Niveau des Europäischen Referenzrahmens<br />

(Fortgeschrittenes Kompetenzniveau). Ziel ist es<br />

hierbei, die Chancen der Teilnehmer / innen auf<br />

Vermittlung in den Arbeitsmarkt zu erhöhen. Die<br />

Teilnehmenden werden von unserer Sozialpädagogin<br />

unterstützt. Die Rechte von Flüchtlingen<br />

und die Maßnahmen ihrer Betreuung und<br />

Förderung in Deutschland werden durch das<br />

Aufenthalts- und Asylrecht eingeschränkt.<br />

Flüchtlinge durchlaufen einen schwierigen Prozess<br />

der Ankunft in Deutschland. Häufig sind<br />

sie noch zusätzlich mit schweren Traumata belastet.<br />

Mit intensiver Unterstützung gelingt es<br />

dennoch vielen, an der Gesellschaft teilzuhaben<br />

und ihre Ziele zu verwirklichen. Die spezifische<br />

Situation, ihre Bedürfnisse, ihre rechtliche Situation<br />

sowie der Zugang zum Arbeitsmarkt verlangen<br />

eine kontinuierliche Auseinandersetzung<br />

und einen intensiven Austausch der betreuenden<br />

Fachkräfte, um so die notwendigen Eingliederungsprozesse<br />

als Voraussetzung einer ge-<br />

lingenden Integration zu unterstützen. Einer der<br />

ersten Schritte ist der Deutschkurs.<br />

Das Team, Stand 31.03.2012<br />

Claudia Mahr, Verwaltungsangestellte<br />

Katrin Rauscher, M.A. Deutsch als Fremd- /<br />

Zweitsprache, Bereichsleitung<br />

Birgit Schrader, Verwaltungsangestellte<br />

Christa Zacherl-Breinl, Dipl. Sozialpädagogin (FH)<br />

31 Lehrkräfte<br />

2011 nahmen insgesamt 506 Migranten / -innen<br />

an den Sprachkursangeboten des SIM teil. Knapp<br />

77 % haben den Kurs ordnungsgemäß abgeschlossen.<br />

Von den 284 Prüfungsteilnehmenden<br />

(DTZ) haben 92 % (261) bestanden, 49 % (138)<br />

mit B1.


Nationalität der Sprachkursteilnehmer / -innen nach Kontinenten<br />

Teilnehmer gesamt 506<br />

Herkunftsländer, 5 häufigste Anzahl<br />

Türkei 37<br />

Russland 29<br />

Ukraine 18<br />

Polen 16<br />

Deutschland 16<br />

Sonstige 86<br />

Europa gesamt 202<br />

Irak 107<br />

Afghanistan 35<br />

China 13<br />

Vietnam 11<br />

Iran 10<br />

Sonstige 31<br />

Asien / Naher Osten gesamt 207<br />

Herkunftsländer, 5 häufigste Anzahl<br />

Brasilien 6<br />

Kolumbien 4<br />

Mexiko 4<br />

Venezuela 4<br />

Peru 2<br />

Sonstige 3<br />

Amerika gesamt 23<br />

Somalia 26<br />

Nigeria 12<br />

Marokko 8<br />

Kongo 7<br />

Togo 5<br />

Sonstige 16<br />

Afrika gesamt 74<br />

Kurse<br />

Integrationskurse<br />

Anzahl<br />

21<br />

Frauenintegrationskurse 5<br />

Elternintegrationskurs 1<br />

Jugendintegrationskurs 1<br />

Stadtfinanzierte Kurse 3<br />

Gesamt 31<br />

Teilnehmer / -innen Anzahl<br />

Allg. Integrationskurse 302<br />

Frauenkurse 62<br />

Alphakurse 26<br />

Jugendkurs 15<br />

Städt. Teilnehmende 83<br />

Selbstzahler 18<br />

Gesamtteilnehmer / -innen 506<br />

Weiblich 312<br />

Männlich 194<br />

Lehrkräfte<br />

Lehrerinnen 28<br />

Lehrer 3<br />

Mit <strong>Migration</strong>shintergrund 16<br />

Kursleiterqualifizierung<br />

Weiblich 26<br />

Männlich 7<br />

Gesamt 33<br />

24 . 25


<strong>Jugendhilfe</strong> & <strong>Migration</strong><br />

Adressen und Ansprechpartner / -innen<br />

Impressum<br />

Sitz: Frankfurt am Main, Vereinsregister Nr. 5259<br />

Herausgeberin: Monika Leeb, Einrichtungsgeschäftsführung<br />

<strong>Jugendhilfe</strong> & <strong>Migration</strong>, Goethestraße 43 Rgb., 80336 München<br />

jugendhilfe-migration-muenchen@internationaler-bund.de<br />

www.internationaler-bund.de<br />

Bilder: Claudia Bacher, Patricia Szeiler,<br />

www.istockphoto.com, www.photocase.de<br />

Stand: 05 / 2011<br />

Gestaltung: deiters visuelle kommunikation<br />

Ein Unternehmen der IB-Gruppe<br />

Geschäftsführung<br />

Monika Leeb<br />

Goethestraße 43, Rgb., 80336 München<br />

Telefon: 0 89 43 90 84-10<br />

Telefax: 0 89 43 90 84-19<br />

Monika.Leeb@internationaler-bund.de<br />

Verwaltung / Arbeitssicherheit<br />

Eva Sauerschnig<br />

Telefon: 0 89 43 90 84-11<br />

Telefax: 0 89 43 90 84-19<br />

Eva.Sauerschnig@internationaler-bund.de<br />

Fachkoordination / Fachkraft § 8a SGB VIII<br />

Barbara Greiner-Burkert<br />

Telefon: 0 89 43 90 84-22<br />

Telefax: 0 89 43 90 84-19<br />

Barbara.Greiner-Burkert@<br />

internationaler-bund.de<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Patricia Szeiler<br />

Telefon: 0 89 5 99 88 77-18<br />

Telefax: 0 89 5 99 88 77-19<br />

Patricia.Szeiler@internationaler-bund.de<br />

Qualitätsmanagement<br />

Barbara Schneider<br />

Telefon: 0 89 43 90 84-28<br />

Telefax: 0 89 43 90 84-19<br />

Barbara.Schneider@internationaler-bund.de<br />

<strong>Jugendhilfe</strong><br />

Bereichsleitung Stationäre <strong>Jugendhilfe</strong><br />

Barbara Schneider<br />

Telefon: 0 89 43 90 84-28<br />

Telefax: 0 89 43 90 84-19<br />

Barbara.Schneider@internationaler-bund.de<br />

Fachdienste Stationäre <strong>Jugendhilfe</strong><br />

Angela Hildebrand<br />

Telefon: 0 89 43 90 84-24<br />

Telefax: 0 89 43 90 84-19<br />

Angela.Hildebrand@internationaler-bund.de<br />

Susanne Pohl<br />

Telefon: 0 89 5 99 88 77-20<br />

Telefax: 0 89 43 90 84-19<br />

Susanne.Pohl@internationaler-bund.de<br />

Mädchenschutzstelle<br />

Telefon: 0 89 43 90 84-13<br />

Telefax: 0 89 43 90 84-18<br />

SST-Muenchen@internationaler-bund.de<br />

CleVer – Clearing & Verselbstständigung<br />

Goethestraße 43, Rgb., 80336 München<br />

Telefon: 0 89 43 90 84-15<br />

Telefax: 0 89 43 90 84-21<br />

CleVer-Muenchen@internationaler-bund.de<br />

Hauswirtschaft / Haustechnik<br />

Leitung: Monika Freimoser<br />

Telefon: 0 89 43 90 84-15<br />

Telefax: 0 89 43 90 84-21<br />

Monika.Freimoser@internationaler-bund.de<br />

FIT-FamilienInterventionsTeam<br />

Leitung: Andrea Wolf<br />

Goethestraße 43, 80336 München<br />

Telefon: 0 89 5 99 88 77-0<br />

Telefax: 0 89 5 99 88 77-19<br />

FIT-Muenchen@internationaler-bund.de<br />

Schulsozialarbeit & JADE<br />

Leitung: Patricia Szeiler<br />

Telefon: 0 89 5 99 88 77-18<br />

Telefax: 0 89 5 99 88 77-19<br />

Mittelschule an der Zielstattstraße 74<br />

81379 München<br />

Telefon: 0 89 7 24 48 79-50<br />

Telefax: 0 89 7 24 48 79-28<br />

Schulsozialarbeit-Muenchen-Zielstatt@<br />

internationaler-bund.de


<strong>Migration</strong><br />

Bereichsleitung <strong>Migration</strong><br />

Katrin Rauscher<br />

Lindwurmstraße 117, 80337 München<br />

Telefon: 0 89 60 08 77-0<br />

Telefax: 0 89 60 08 77-15<br />

Katrin.Rauscher@internationaler-bund.de<br />

Sprachinstitut München<br />

Lindwurmstraße 117, 80337 München<br />

Telefon: 0 89 60 08 77-0<br />

Telefax: 0 89 60 08 77-15<br />

Sprachinstitut-Muenchen@<br />

internationaler-bund.de<br />

Jugendmigrationsdienst München &<br />

Fürstenfeldbruck<br />

Lindwurmstraße 117, 80337 München<br />

Telefon: 0 89 60 08 77-0<br />

Telefax: 0 89 60 08 77-15<br />

JMD-Muenchen@internationaler-bund.de<br />

<strong>Internationaler</strong> <strong>Bund</strong> (IB)<br />

Freier Träger der Jugend-,<br />

Sozial- und Bildungsarbeit e.V.<br />

Vereinsregister Nr. 5259<br />

info@internationaler-bund.de<br />

www.internationaler-bund.de<br />

Verbund Bayern<br />

Landesrepräsentanz /<br />

Verbundgeschäftsführerin: Hannelore Beer<br />

Elisabethstraße 87 / IV, 80797 München<br />

Telefon: 0 89 1 21 09 93-0<br />

vb-bayern@internationaler-bund.de<br />

IB-Wohnungslosenhilfe Bayern<br />

Einrichtungsgeschäftsführer: Thomas König<br />

Georg-Reismüller-Straße 26<br />

80999 München / Allach<br />

Telefon: 0 89 1 43 45 00<br />

wohnheim-muenchen@internationaler-bund.de<br />

haus international (hi)<br />

Einrichtungsgeschäftsführer: Florian Thuy<br />

Elisabethstraße 87, 80797 München<br />

Telefon: 0 89 12 00 60<br />

info@haus-international.de<br />

www.haus-international.de<br />

IB Franken<br />

Einrichtungsgeschäftsführer: Oliver Dunkel<br />

Mathildenstraße 40, 90762 Fürth<br />

Telefon: 09 11 76 61 08-0<br />

IB-Franken@internationaler-bund.de<br />

Soziale Arbeit Pentling<br />

Einrichtungsgeschäftsführer: Richard Ranker<br />

Am Rathaus 3, 93080 Pentling<br />

Telefon: 09 41 69 84 11-0<br />

Seniorenheim-Haus-Benedikt@<br />

internationaler-bund.de<br />

<strong>Internationaler</strong> <strong>Bund</strong> Bayern<br />

Adressen und Ansprechpartner / -innen<br />

26 . 27


<strong>Jugendhilfe</strong> & <strong>Migration</strong><br />

Schulsozialarbeit & Jade, Mädchenschutzstelle, CleVer – Clearing & Verselbstständigung, FIT – FamilienInterventionsTeam<br />

Krisenhilfe & Clearing, Frühe Hilfen, Jugendmigrationsdienst München, Jugendmigrationsdienst Fürstenfeldbruck,<br />

Sprachinstitut München<br />

<strong>Internationaler</strong> <strong>Bund</strong> • IB • Freier Träger der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit e. V.

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