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7 | 2008 - Schiffahrt und Technik

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www.schiffahrt<strong>und</strong>technik.de | 8,50 € | 27. JAHRGANG | November <strong>2008</strong> | 3993<br />

7 | <strong>2008</strong><br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

| Bild: Sonnenkönigin AG<br />

Schiffstaufe<br />

MS SONNENKÖNIGIN<br />

Jahrestagung<br />

des BÖB<br />

| Bild: Wirtz<br />

Neues Sennebogen-<br />

Werk in Straubing


SIE WOLLEN NACH<br />

ZURICH, WARSCHAU,<br />

BRATISLAVA?<br />

WILLKOMMEN BEI DER HHLA!<br />

Brücke nach Europa: Mit ihrem kompletten Netzwerk zwischen<br />

Überseehafen <strong>und</strong> Hinterland macht die HHLA Hamburg<br />

zur führenden europäischen Containerdrehscheibe im<br />

Asienverkehr. Und wir wachsen weiter: Die Leistung unserer<br />

effizienten Containerterminals, aufkommenstarken Transportsysteme<br />

<strong>und</strong> umfassenden Logistikaktivitäten wird sich in den<br />

kommenden Jahren mehr als verdoppeln. www.hhla.de<br />

DIE WELT WÄCHST ZUSAMMEN.


Finanzkrise <strong>und</strong><br />

Infrastrukturkrise<br />

Die milliardenschwere Sanierung maroder deutscher Banken, die sich<br />

durch riskante weltweite Zockergeschäfte selbst an den Rand der<br />

Zahlungsunfähigkeit gebracht haben, belastet die Glaubwürdigkeit<br />

des Sparkurses der B<strong>und</strong>esregierung in den vergangenen 10 Jahren.<br />

Wer wie Deutsche Bankchef Josef Ackermann Renditeziele von 25 %<br />

in die Welt setzt, ohne gleichzeitig die damit verb<strong>und</strong>enen Risiken<br />

offen zulegen, handelt verantwortungslos. Dies dann auch noch als<br />

Kennzahl für die gesamte Branche festzusetzen, hat sich mittlerweile<br />

nicht nur als unrealistisch erwiesen, sondern fällt für viele durch die<br />

Finanzkrise Geschädigte in den Grenzbereich dessen, was ein ehrlicher<br />

Kaufmann guten Gewissens noch verantworten kann.<br />

Zweifelsohne musste der Staat helfen, um den Zusammenbruch des<br />

weltweiten Finanzsystems zu verhindern. Aber wo sind ernst gemeinte<br />

Maßnahmen, um die Verursacher in den USA aber auch hier in<br />

Europa zur Verantwortung zu ziehen? Not leidende Immobilien- <strong>und</strong><br />

Konsumentenkredite zu einem Paket zusammenzufassen, dieses von<br />

namhaften Rating-Agenturen mit AAA-Bonität versehen zu lassen<br />

<strong>und</strong> weltweit an Banken zu vermarkten, zeugt nicht nur vom sorglosen<br />

Umgang mit dem Vermögen anderer, sondern ist am Rande der<br />

Legalität angesiedelt. Der amerikanischen Regierung dürften diese<br />

Machenschaften nicht gleichgültig sein, gerät sie doch in Verdacht,<br />

bei weiterer Duldung eine neue Form des Kolonialismus zu praktizieren.<br />

Dass von dem bisherigen Präsidenten George W. Bush keine<br />

ernsthaften Schritte zur Bestrafung der Finanzgangster im eigenen<br />

Land erwartet werden konnten, lag angesichts bekannten der Rücksichtslosigkeit<br />

im Umgang mit seinen internationalen Partnern auf<br />

der Hand. Bleibt zu hoffen, dass der allseits erwartete ’Wind des Wandels’<br />

seines Nachfolgers Barack Obama eine Änderung bringt.<br />

Zu den beschriebenen trügerischen Geschäften gehören aber immer<br />

Zwei – Einer der täuscht <strong>und</strong> Einer der sich täuschen lässt. Letztere<br />

sitzen zahlreich in den Führungsetagen europäischer Banken. Warum<br />

wurden die vermeintlich lukrativen Finanzpakete nicht mit der<br />

gleichen Akribie geprüft, wie die Kreditanträge mittelständischer Investoren,<br />

beispielsweise aus dem Schifffahrts- <strong>und</strong> Logistikbereich?<br />

Wo sind die Ermittlungsverfahren gegen die bislang geachteten<br />

Finanzmanager, die auf unserer Seite das Debakel mit verursacht<br />

haben? Bei Steuerbetrug wird die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.<br />

Warum geschieht dies nicht bei Finanzbetrug? Durch die staatlichen<br />

Finanzhilfen gegenüber den Banken ist der eigentlich Geschädigte<br />

in beiden Fällen der Gleiche: Der deutsche Steuerzahler!<br />

Die zügige Beschlussfassung über das Milliarden-Hilfspaket für die Banken<br />

hat aber noch ein Weiteres gezeigt: In die Allgemeinheit betreffenden<br />

Notlagen hat der Staat Geld! Wie das gerade erlebte Beispiel zeigt, müssen<br />

die Betroffenen nur laut genug schreien, wobei der Grad der Lautstärke<br />

offensichtlich die Schnelligkeit des Entscheidungsprozesses bestimmt.<br />

Nun gibt es seit Jahren eine ernst zunehmende Notlage beim Ausbau<br />

der deutschen Verkehrsinfrastruktur, die der Staat in den vergangenen<br />

10 Jahren durch Unterlassen selbst erzeugt hat. Trotz kontinuierlichen<br />

Wirtschafts- <strong>und</strong> Verkehrsmengenwachstums wurden die Investitionen<br />

in sieben Jahren rot-grüner Koalition sukzessive gekürzt, in deren Folge<br />

die Zahl der Beschäftigten im Bausektor von 1,5 Mio. auf 750.000<br />

7|<strong>2008</strong><br />

EDITORIAL<br />

sank <strong>und</strong> die Zahl der Arbeitslosen<br />

entsprechend zunahm. Trotz<br />

wieder steigender Ausgaben der<br />

jetzigen schwarz-roten Regierung<br />

in den vergangenen Jahren wird die bisherige Investitionspolitik<br />

im Infrastrukturbereich den tatsächlichen Entwicklungen nicht gerecht.<br />

Zum Einen sind die Preissteigerungen der vergangenen 10 Jahre in der<br />

Mittelausstattung nicht berücksichtigt worden, so dass heute real r<strong>und</strong><br />

30 % weniger Mittel für Instandhaltung <strong>und</strong> Ausbau der Infrastruktur<br />

zur Verfügung stehen, als noch vor 10 Jahren. Zum Anderen hat die<br />

während der rot-grünen Koalition gewachsene stärkere politische Einfl<br />

ussnahme der Grünen auf Planungsverfahren zum Infrastrukturausbau<br />

nicht nur zur Verhinderung dringend notwendiger Ausbaumaßnahmen<br />

bei den Wasserstraßen geführt, sondern auch bei anderen Planungsvorhaben<br />

einen drastischen Anstieg ökologischer Ausgleichsmaßnahmen<br />

verursacht. Mittlerweile ist es durchaus üblich, dass 2/3 der Baukosten<br />

von Infrastrukturprojekten für meist unsinnige <strong>und</strong> Projekt verzögernde<br />

Prozesse in der Planungs- <strong>und</strong> Genehmigungsphase <strong>und</strong> oft fragwürdige<br />

ökologische Ausgleichsmaßnahmen in der Realisierungsphase ausgegeben<br />

werden. Ein früherer WSD Präsident brachte dies einmal mit<br />

folgendem Satz auf den Punkt: „Wenn wir nach jahrelangen Prozessen<br />

<strong>und</strong> zusätzlichen Aufl agen endlich mit dem Bau beginnen können, haben<br />

wir für das eigentliche Projekt kein Geld mehr!“<br />

Dies alles hat dazu beigetragen, dass wir heute beim Zustand der Verkehrsinfrastruktur<br />

in Europas wichtigstem Transitland Deutschland in<br />

einer dringenden Notlage sind. Die von jedem Bürger täglich gemachten<br />

Erfahrungen verdeutlichen, dass wir im Straßen- <strong>und</strong> Schienennetz<br />

längst an der Kapazitätsgrenze fahren. Auch wenn der neu entdeckte<br />

Heilsbringer Binnenschifffahrt Kapazitätsreserven in der Infrastruktur<br />

hat, drückt sich die Politik seit Jahren um längst fällige Entscheidungen<br />

zur Beseitigung von Engstellen herum. Ob Schleusenerneuerung an<br />

Mosel, Neckar <strong>und</strong> Main, Elbe-Ausbau oder Donau-Ausbau zwischen<br />

Straubing <strong>und</strong> Vilshofen – die Projekte werden entweder durch jahrzehntelange<br />

Realisierungszeiten auf die lange Bank geschoben oder<br />

einfach nicht entschieden. Die im Rahmen des Konjunkturprogramms<br />

jüngst beschlossene zusätzliche Milliarde Euro für Investitionen in die<br />

Infrastruktur deckt weder die in den vergangenen Jahren entstandenen<br />

Preissteigerungen, noch die aufgezeigten Zusatzkosten durch Öko-Auflagen.<br />

Angesichts der von der B<strong>und</strong>esregierung selbst veröffentlichten<br />

Prognosen über den auf uns zukommenden Gütertsunami müsste eigentlich<br />

jedem klar sein, dass wir jetzt zusätzliche drei bis fünf Milliarden<br />

Euro jährlich brauchen, um den Infrastrukturausbau einigermaßen so<br />

zu gestalten, dass ein Zusammenbruch der Verkehrsmärkte in wenigen<br />

Jahren verhindert werden kann. Die B<strong>und</strong>esregierung muss jetzt handeln<br />

um eine mit Sicherheit auf uns zukommende Notlage im Verkehrsektor<br />

zu verhindern, die große Teile unserer Wirtschaft lahmzulegen droht.<br />

Beginnen wir mit dem Geschrei zur Infrastrukturkrise!<br />

| 3


INHALT<br />

Impressum<br />

27. Jahrgang ISSN 0936-8396<br />

Postzeitungs-Nr.: 3993<br />

Herausgeber SUT SCHIFFAHRT UND TECHNIK<br />

<strong>und</strong> Verlag: Verlagsgesellschaft mbH<br />

Siebengebirgsstraße 14<br />

53757 Sankt Augustin<br />

Deutschland<br />

Telefon: +49/22 41/1 48 25 17<br />

Telefax: +49/22 41/1 48 25 18<br />

www.schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

info@schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

Geschäftsführer: Dipl.-Vw. Hans-Wilhelm Dünner<br />

Offi zielles Organ: Germanischer Lloyd AG, Hamburg<br />

Chefredaktion: Diplom-Volkswirt<br />

Hans-Wilhelm Dünner<br />

Siebengebirgsstraße 14<br />

D-53757 Sankt Augustin<br />

Telefon: +49/22 41/1 48 25 17<br />

Telefax: +49/22 41/1 48 25 18<br />

Mobil: +49/171/3 08 43 46<br />

h.w.duenner@schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

Redaktions- Diplom Journalist (FH) Christian Grohmann<br />

volontär: c.grohmann@schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

Redaktion: redaktion@schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

Eckhardt-Herbert Arndt, Helmut Betz, Dieter Dattelzweig,<br />

Jos W. Denis, Dipl.-Ing. Ulrike Dömeland, Lutz Ehrhardt,<br />

Anja Fuchs, Dipl.-Ing. Hermann Garrelmann, Dr. Armin Gewiese, .<br />

Axel Götze-Rohen, Sylvia Guddat (Fotos), Prof. Dr. Fritz Heinrich,<br />

Michael Kratzsch-Leichsenring, Dipl.-Ing. Peter Pospiech,<br />

Dipl. Kfm. Karl-Michael Probst, Stephanie Herms-Ricken,<br />

Bernadette Scheurer, Dr. Siegfried Seibt, Sigrun Tausche,<br />

Dr. oec. habil. Günter Teßmann<br />

Internationale Wilfried Veldhuijzen, BeNeLux<br />

Korrespondenten: Hannu Salonoja, Finnland/Schweden<br />

Ralf Klingsieck, Frankreich<br />

Prof. Dr. David Hilling, Groß Britannien<br />

Kapitän Otto Steindl, Österreich-Donau<br />

Dipl.-Ing. oec. Heike Uhe, Polen<br />

Wilf Seifert, Schweiz<br />

Dipl. Ing. Karel Horyna, Tschechien<br />

Luftfotografi e: Modalistics GmbH, Kevelaerer Str. 111<br />

47652 Weeze, E-Mail: duisburg@modalistics.com<br />

Manuskripte: Bei Zusendung an die Redaktion wird das Einverständnis zur<br />

vollen Veröffentlichung vorausgesetzt. Für unverlangt eingehende<br />

Sendungen wird keine Haftung übernommen<br />

Anzeigen: Sylvia Guddat, SUT-Anzeigenleitung<br />

Oststraße 14, D-53173 Bonn<br />

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Telefax: +49 228/5 38 86 54<br />

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anzeigen@schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

Mediadaten auch unter: www.schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

Ab 1. 1. <strong>2008</strong> ist Anzeigenpreisliste Nr. 19 gültig<br />

Vertrieb: Marianne Fischer, SUT-Vertriebsleitung<br />

Siebengebirgsstraße 14, D-53757 Sankt Augustin<br />

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Erscheinungsweise: Februar, April, Mai, Juli, August,<br />

September, November, Dezember <strong>2008</strong><br />

Bezugspreis: Inlandsabonnement:<br />

50,- Euro (+ 7 % MwSt.), Studenten u. Rentner 30,- Euro<br />

(+ 7 % MwSt.) jährlich inkl. Versandkosten<br />

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Abbestellungen 6 Wochen vor Ende eines Berechnungszeitraumes.<br />

Anlieferung digitaler Daten:<br />

Presse- E-Mail: redaktion@schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

mitteilungen: Text als doc oder rtf-Dateien<br />

Fotos: cmyk, 300 dpi als jpg-Dateien<br />

Anzeigen: E-Mail: anzeigen@schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

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TIFF-CMYK mit mind. 300 ppi Aufl ösung<br />

Layout: Werbeatelier Conde<br />

Wehrheimer Straße 7, 61350 Bad Homburg<br />

Tel. +49 61 72 / 99 63 90<br />

Fax +49 22 24 / 99 63 91<br />

Druck: Buersche Druckerei Dr. Neufang KG<br />

Nordring 10, 45894 Gelsenkirchen<br />

Telefon: 02 09/93 04-0, Druckverfahren Offset<br />

Der Auftraggeber der Anzeigen trägt die volle Verantwortung für den Inhalt der Anzeigen. Der<br />

Verlag lehnt jede Haftung ab. Die Verwendung von Anzeigenausschnitten oder -inhaltsteilen<br />

für die Werbung ist untersagt. Mit Namen der Autoren oder mit einem Signum gezeichnete<br />

Artikel drücken nicht in jedem Falle die Meinung der Redaktion aus. Alle Rechte der Vervielfältigung<br />

<strong>und</strong> Verbreitung sämtlicher veröffentlichter Beiträge, insbesondere auch das Recht der<br />

Übersetzung, behält sich der Herausgeber vor. Nachdruck <strong>und</strong> fotomechanische Wiedergabe<br />

(Fotokopie, Mikrokopie, Mikrofi lme u. Ä.) oder die Verwendung im Internet <strong>und</strong> anderen<br />

elektronischen Medien, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages.<br />

Erfüllungsort <strong>und</strong> Gerichtsstand: Amtsgericht Siegburg HRB 8248<br />

EDITORIAL<br />

Finanzkrise <strong>und</strong> Infrastrukturkrise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 3<br />

MARKT & MELDUNGEN<br />

Persönliches . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 6<br />

Aus AMISTADE wird COVANO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 8<br />

BDS-Binnenschifffahrt spricht mit Tiefensee . . . . . . . . . . . . . . . . . | 8<br />

Hafen Ventspils in Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 9<br />

Logistik-Vermarktung im Ausland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 9<br />

Bunkerstation Göttert zieht um . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 9<br />

VERKEHRSPOLITIK<br />

Mehdorn rügt „ungerechten Wettbewerb“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 10<br />

Grünes Licht für Saaleausbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 12<br />

3. Flussgebietskonferenz: Verstärkte Nutzung der Wasserstraßen . . | 14<br />

BÖB-Jahrestagung: Neue Hafen-Harmonie . . . . . . . . . . . . . . . . . | 16<br />

Binnenhäfen werben für mehr Akzeptanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 18<br />

Rainer Schäfer: Gemeinsam in die Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . | 20<br />

Marode Verkehrswege bremsen Logistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 21<br />

BDB <strong>und</strong> BUND gehen aufeinander zu . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 22<br />

Binnenschifffahrt in Ostdeutschland – aus Hamburger Sicht . . . | 24<br />

Verkehrswissenschaft ade . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 25<br />

MESSEN & KONGRESSE<br />

Offi zielles Mitteilungsorgan<br />

des Germanischen Lloyd AG für<br />

die Binnenschifffahrt Europas<br />

SMM <strong>2008</strong>: Fortschritt nicht nur auf hoher See . . . . . . . . . . . . . |<br />

26<br />

GL – Dienstleister für die Binnenschifffahrt . . . . . . . . . . . . . . . . . | 29<br />

BVL-Kongress: Logistikbranche trotzt Finanzkrise . . . . . . . . . . . . | 30<br />

InnoTrans <strong>2008</strong> mit positiver Bilanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 30<br />

Intermodal <strong>2008</strong>: Container-Event kommt nach Hamburg . . . . . | 31<br />

SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />

SUT-Interview mit OVB-Geschäftsführer Johannes Bruns . . . . . | 32<br />

Volles Haus beim Duisburger Schifferball . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 33<br />

CFNR auf Erfolgskurs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 34<br />

VNF: Französische Binnenschifffahrt stagniert . . . . . . . . . . . . . . | 35<br />

Bessere Wasserstraßenanbindung für Berliner Westhafen . . . . . | 36<br />

esa: Vom Schiffs- zum Transportversicherer . . . . . . . . . . . . . . . . | 37<br />

Flachwasserfahrsimulator SANDRA geht in Betrieb . . . . . . . . . . . | 38<br />

Reederei EdLine: „Unsere EDDis können das!“ . . . . . . . . . . . . . . . | 41<br />

TITELTHEMA | TRANSPORT UND UMSCHLAG<br />

AN MAIN & DONAU<br />

15 Jahre Main-Donau-Kanal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 42<br />

Liebherr-Werk Nenzing baut Produktionskapazitäten aus . . . . . . | 44<br />

bayernhafen Gruppe geht auf Roadshow . . . . . . . . . . . . . . . . . | 46<br />

Stadtwerke Würzburg entwickeln Energieterminal . . . . . . . . . . . | 47<br />

MSG eG mit neuem Marktauftritt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 48<br />

Schubleichter MAINFRANKEN getauft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 49<br />

Neue Schleusentore für Donaukraftwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 50<br />

Künz: Geschichte eines Vorarlberger Familienunternehmes . . . . | 51<br />

4 | 7|<strong>2008</strong>


Druckaufl age<br />

dieser Ausgabe<br />

6.800 Exemplare<br />

Dieser Ausgabe liegen Prospekte der<br />

Firma Charlys Krananstreicherei <strong>und</strong><br />

der INTERMODAL <strong>2008</strong> bei<br />

Domarin modernisiert Mainfahrt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 52<br />

Freihafen Deggendorf: Logistik im Herzen Niederbayerns . . . . . . | 56<br />

Kühne + Nagel: Neuer Leichterdienst DANUBE BYPASS . . . . . . . | 58<br />

Hafen Straubing mit Rekordumschlag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 60<br />

Sennebogen nimmt Straubinger Werk 2 in Betrieb . . . . . . . . . . . | 61<br />

EURO BEVRACHTING Germany im Porträt . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 62<br />

Containerterminal <strong>und</strong> Eisenbahnbrücke stärken GVZ Wien . . . . | 64<br />

Ennshafen: Info-Zentrum <strong>und</strong> Internationalisierung . . . . . . . . . . | 66<br />

Donauschifffahrt in Bulgarien – Schiffe unter neuer Flagge . . . | 67<br />

HAFEN & TRANSPORT INTERMODAL<br />

+++ CONTAINERTICKER +++ | 69-73<br />

Seehäfen steigern Umschlag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 69<br />

HHLA nimmt Testbetrieb der Tandem-Brücken auf . . . . . . . . . . . | 69<br />

Euromax Röntgenanlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 69<br />

Premicon steigt ins Containergeschäft ein . . . . . . . . . . . . . . . . . | 69<br />

Größter Hafenmobilkran bei RHB in Rotterdam . . . . . . . . . . . . . . | 70<br />

100.000. Containerumfuhr – DBR sieht Bedarf für neue Leichter . . | 71<br />

UNICONSULT konzipiert Seehafenhinterland-Terminal . . . . . . . . | 71<br />

Eisfester Feederdienst verbindet Hamburg <strong>und</strong> St. Petersburg . | 72<br />

CT Herne erhält Bahnshuttle nach Rotterdam . . . . . . . . . . . . . . . | 72<br />

Trans Eurasia Express erreicht Hamburg nach 17 Tagen . . . . . . . | 72<br />

Hamburg: Containerumschlag wächst langsamer . . . . . . . . . . . . | 73<br />

Neue Containerrichtlinien in Nordfrankreich . . . . . . . . . . . . . . . . . | 73<br />

ECT weiht Euromax- <strong>und</strong> Delta Barge Feeder Terminal ein . . . . . . | 74<br />

Charly streicht in Handarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 76<br />

CARGOGRIP übernimmt RAM-Vertretung . . . . . . . . . . . . . . . . . | 78<br />

Magdeburger Hansehafen im EUROGATE-Netzwerk . . . . . . . . . | 79<br />

RLC Wustermark bietet neuen Service für EVU . . . . . . . . . . . . . | 80<br />

GVZ Wustermark jetzt trimodal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 81<br />

Kompetenzzentrum Schwergut: 15 Jahre Hafen Aken GmbH . . | 82<br />

AlbatrosExpress „fl iegt“ neuen Rekord ein . . . . . . . . . . . . . . . . . | 83<br />

TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

Was tun bei Motorschaden? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 84<br />

Siemers-Bordstromaggregate aus Ostfriesland . . . . . . . . . . . . . . | 84<br />

MS SONNENKÖNIGIN: Glaspalast auf dem Bodensee . . . . . . . . . | 86<br />

Bromach + Gess entwickeln unsichtbare Schiebetüren . . . . . . . . | 92<br />

Motorentechnik: Wärtsilä forscht in der Schweiz . . . . . . . . . . . . | 93<br />

Doppelhüllen-Tanker BERNHARD DETTMER in Dienst gestellt . . . | 94<br />

Mitschiffs: Wohnen auf dem Wasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 99<br />

HANSEAT verstärkt Barkassen-Meyer-Flotte . . . . . . . . . . . . . . | 100<br />

TMS CHRISTINA: Mit Doppelhülle ins Eheglück . . . . . . . . . . . . . | 102<br />

MARKTPLATZ | BÜCHERMARKT<br />

Büchermarkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 13<br />

Marktplatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 26, 40<br />

Stellenmarkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 41<br />

Schiffsbörse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 106 - 108<br />

Einkaufsbörse | Buyer‘s Guide . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 109 - 115<br />

7|<strong>2008</strong><br />

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<strong>Schiffahrt</strong> <strong>und</strong> <strong>Technik</strong> kostenlos zur Probe. Wenn Sie<br />

<strong>Schiffahrt</strong> <strong>und</strong> <strong>Technik</strong> nicht weiter beziehen möchten,<br />

teilen Sie uns dies bitte nach Erhalt des zweiten Heftes<br />

schriftlich mit. Entspricht <strong>Schiffahrt</strong> <strong>und</strong> <strong>Technik</strong> Ihren<br />

Erwartungen, brauchen Sie nichts zu tun!<br />

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Abonnement. <strong>Schiffahrt</strong> <strong>und</strong> <strong>Technik</strong> erscheint achtmal<br />

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Abonnement kostet jährlich 53,50 €, im Ausland 69,55 €, für<br />

Studenten <strong>und</strong> Renter 32,10 € (alle Preise inkl. 7% MwSt.).<br />

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SUT Verlag GmbH, Siebengebirgsstr. 14, 53757 Sankt Augustin, Tel. 0 22 41-1<br />

48 25 17, Fax 0 22 41-1 48 25 18 auf einem dauerhaften Datenträger oder<br />

durch Rücksendung der erhaltenen Publikationen widerrufen kann. Maßgeblich<br />

ist der Tag der Absendung (Poststempel).<br />

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Gleich per Fax an: +49 (0)22 41 - 1 48 25 18<br />

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PERSÖNLICHES<br />

Der Hüter der Mannheimer<br />

Akte Helmut Kühnle<br />

ist verstorben<br />

Der langjährige Vorsitzende <strong>und</strong><br />

Ehrenvorsitzende des Mannheimer<br />

<strong>Schiffahrt</strong>svereins von 1894 e.V. <strong>und</strong><br />

Ehrenmitglied der Gesellschaft zur<br />

Förderung des Binnenschiffahrts-<br />

| HELMUT KÜHNLE<br />

rechts an der Universität Mannheim<br />

e.V., Helmut Kühnle, ist am 20. Oktober nach langer Krankheit<br />

verstorben. Mit Kühnle verlieren die Stadt Mannheim <strong>und</strong><br />

das deutsche Binnenschifffahrtsgewerbe eine herausragende<br />

Persönlichkeit, die sich besonders um den Erhalt <strong>und</strong> die Förderung<br />

einer freien internationalen Rheinschifffahrt verdient<br />

gemacht hat.<br />

Der 1930 in Mannheim geborene Kühnle stammt aus einer<br />

alten Mannheimer Schifffahrtsfamilie. Bereits als Jugendlicher<br />

volontierte er bei Schifffahrtsexperten <strong>und</strong> Werften.<br />

Nach seinem Maschinenbau-Studium an der Mannheimer<br />

Fachhochschule trat er 1948 als Teilhaber in die Peter Kühnle-<br />

Reederei ein, arbeitete als Technischer Leiter der hauseigenen<br />

Bergungsfi rma <strong>und</strong> wurde schließlich Teilhaber der Rhein-<br />

Neckar-Reederei GmbH. Neben seinen berufl ichen Aktivitäten<br />

kennzeichnete ihn vor allem sein ehrenamtliches Engagement<br />

als aktive <strong>und</strong> vielseitig interessierte Persönlichkeit <strong>und</strong> Mitglied<br />

in zahlreichen Vereinen. Daneben galt sein Interesse der<br />

Kunst, was er als Mitglied des Förderkreises des Reiss-Museums<br />

<strong>und</strong> der Kunsthalle Mannheim bewiesen hat.<br />

Schwerpunkt seiner ehrenamtlichen Arbeit war der Mannheimer<br />

Schifffahrtsverein von 1894 e.V. Seit 1952 gehörte Kühnle<br />

zum MSV, von 1970 bis1994 war er Vorstand <strong>und</strong> seither<br />

Ehrenvorsitzender des Vereins. Sein besonderes Engagement<br />

galt der Erinnerung an das erste europäische Verkehrsabkommen<br />

zur Schaffung eines gemeinsamen freien Verkehrsmarktes<br />

auf dem Rhein, das regelmäßig mit einem ‚Festakt<br />

zum Jahrestag der Mannheimer Akte von 1868’ <strong>und</strong> begleitendem<br />

Schifffahrtsbankett im Rittersaal des Mannheimer<br />

Schlosses gewürdigt wurde. Kühnles herausragender Einsatz<br />

wurde oft gewürdigt. 1980 wurde ihm das B<strong>und</strong>esverdienstkreuz<br />

am Bande, 1987 das B<strong>und</strong>esverdienstkreuz 1. Klasse<br />

verliehen. Neben der Staufermedaille in Gold des Landes<br />

Baden-Württemberg <strong>und</strong> der Verdienstmedaille<br />

des Landtages zählen auch die Hafenmedaille,<br />

die Rheinschifffahrtsplakette <strong>und</strong><br />

die Bürgermedaille der Stadt Mannheim zu<br />

seinen Auszeichnungen. Anlässlich des 18.<br />

Mannheimer Schifffahrtsbanketts am 17.<br />

Oktober 2007 verlieh Mannheims Oberbürgermeister,<br />

Dr. Peter Kurz, Helmut<br />

Kühnle die Schillerplakette<br />

der Stadt Mannheim<br />

<strong>und</strong> würdigte damit sein<br />

großes Engagement für<br />

seine Heimatstadt <strong>und</strong><br />

die internationale Binnenschifffahrt.<br />

■ Hans-Wilhelm Dünner<br />

Bild: Dünner<br />

Wechsel an der<br />

BAG-Spitze<br />

Ernst Vorrath, Präsident<br />

des B<strong>und</strong>esamts<br />

für Güterverkehr<br />

(BAG), wurde am 5.<br />

Oktober 65 Jahre alt<br />

<strong>und</strong> tritt Ende Oktober<br />

in den Ruhestand. Er | ERNST VORRATH | JOSEF KUNZ | ANDREAS MARQUARDT<br />

leitete die Behörde seit<br />

1994. Für den BAG-Präsidentenposten ist Referatsleiter Andreas<br />

Marquardt nominiert, der im BVM für die Ordnung des Straßenverkehrs<br />

zuständig ist. Marquardt wird den Posten voraussichtlich zu<br />

Beginn des Jahres 2009 übernehmen. Der Parlamentarische Staatssekretär<br />

im B<strong>und</strong>esverkehrsministerium (BVM), Achim Großmann,<br />

würdigte Vorrath zur Verabschiedungsfeier am 13. Oktober in Köln<br />

als hochqualifi zierten <strong>und</strong> kompetenten Güterverkehrsexperten,<br />

der in den 14 Jahren an der Spitze der BAG herausragende Arbeit<br />

geleistet habe. Zuvor diente Vorrath von 1989 bis 1993 den Verkehrsministern<br />

Zimmermann, Krause <strong>und</strong> Wissmann als Leiter des<br />

Ministerbüros. Auch Prof. Dr.-Ing. Josef Kunz, BVM-Abteilungsleiter<br />

für Straßenbau <strong>und</strong> Straßenverkehr war unter den Gratulanten.<br />

■ Dieter Dattelzweig | Dü<br />

Axel Kluth neuer JadeWeserPort<br />

Geschäftsführer<br />

Zum 1. August hat der Wasserbauingenieur<br />

Axel Kluth die beiden bisherigen Geschäftsführer<br />

Helmut Werner <strong>und</strong> Jürgen Holtermann<br />

der JadeWeserPort Realisierungsgesellschaft<br />

GmbH & Co. KG in Wilhelmshaven<br />

abgelöst. „Referenzprojekte wie der Bau des<br />

Berliner Hauptbahnhofs <strong>und</strong> des Braun-<br />

| AXEL KLUTH<br />

kohlekraftwerks in Neurath weisen Axel<br />

Kluth als erfahrenen Experten in anspruchsvollen Großvorhaben<br />

aus“, sagte Aufsichtsratsvorsitzender Joachim Werren bei der Vorstellung<br />

Kluths in Hannover. Kluth‘s Karriere begann 1978 bei der<br />

Dyckerhoff & Widmann AG. 1998 wechselte der heute 56-Jährige<br />

zur Josef Riepl Bau GmbH nach Regensburg <strong>und</strong> leitete dort den<br />

Hoch- <strong>und</strong> Ingenieurbau. Nach der Übernahme durch die Strabag<br />

wechselte Kluth in die Technische Leitung der Direktion Hochbau<br />

Ost. 2006 wurde der gebürtige Berliner schließlich Leiter der neu<br />

aufzubauenden Direktion Kraftwerksbau des Strabag-Tochterunternehmens<br />

Züblin AG. ■ Dü<br />

| SEBASTIAN DZIADEK<br />

Sebastian Dziadek leitet<br />

Deutsche Binnenreederei<br />

Sebastian Dziadek (34), seit Dezember 2007<br />

Mitglied des Vorstandes der Deutschen Binnenreederei<br />

AG (DBR), Berlin, wurde am<br />

24. Oktober mit sofortiger Wirkung vom<br />

Aufsichtsrat zum Vorsitzenden des Vorstandes<br />

der Gesellschaft berufen. Robert<br />

6 | 7|<strong>2008</strong>


Baack, seit 2003 Sprecher des Vorstandes<br />

der DBR, schied zum gleichen Zeitpunkt<br />

aus. Weiter wurde Thomas Seider (42) mit<br />

Wirkung zum 3. November <strong>2008</strong> zum Mitglied<br />

des Vorstandes der DBR bestellt. Er<br />

wird bei der Gesellschaft zukünftig den<br />

Bereich Vertrieb/Betrieb mit verantworten.<br />

Seider war bisher Geschäftsführer der<br />

Berliner Trade Trans Spedition GmbH. Als<br />

weiteres Vorstandsmitglied zeichnet Dr. | THOMAS SEIDER<br />

Georg Seidel (49) wie bisher für Finanzen,<br />

Controlling <strong>und</strong> Personal verantwortlich. Der Wechsel in der Führung<br />

der Deutschen Binnenreederei kommt insofern nicht völlig<br />

überraschend, als die Gesellschafterversammlung der DBR am<br />

29. August trotz Rekordergebnissen bei Umsatz <strong>und</strong> Ertrag dem<br />

gesamten deutsch-polnischen Vorstand die Entlastung für das Geschäftsjahr<br />

2007 verweigert hatte. Robert Baack war zuvor als Vorstandvorsitzender<br />

der polnischen Odratrans-Gruppe abgelöst worden,<br />

die Mehrheitsaktionär der DBR ist. ■ Dü<br />

Der Aufsichtsrat der RETHMANN AG & Co. KG hat Reinhard Lohmann<br />

zum 1. Oktober als neuen Vorstandsvorsitzenden berufen. Wie das<br />

Unternehmen berichtet, tritt Lohmann die Nachfolge des kürzlich<br />

verstorbenen Dr. Hermann Niehues an. Ebenfalls wurde Lohmann als<br />

Aufsichtsratsvorsitzender in die zur Unternehmensgruppe gehörende<br />

REMONDIS AG & Co. KG <strong>und</strong> die SARIA Bio-Industries AG & Co. KG<br />

berufen. Remondis wird dabei von Ludger Rethmann geführt, Saria<br />

von Dr. Kurt Stoffel. Die Rhenus AG & Co. KG wird nun von Klemens<br />

Rethmann, Sohn des Aufsichtsratschefs Norbert Rethmann, geführt.<br />

Der Diplom-Kaufmann Lohmann ist 1979 in die Unternehmensgruppe<br />

eingetreten. Seit 1989 ist er Finanzvorstand <strong>und</strong> seit 1992 tellvertretender<br />

Vorstandsvorsitzender bei Rethmann. ■ CG<br />

7|<strong>2008</strong><br />

Personalveränderungen bei Rethmann<br />

| REINHARD LOHMANN | LUDGER RETHMANN | KLEMENS RETHMANN<br />

Bild: FDP Bayern<br />

Bilder: Rethmann<br />

Martin Zeil (FDP) neuer<br />

Verkehrsminister in Bayern<br />

Neuer Chef im Bayerischen Staatsministerium<br />

für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr<br />

<strong>und</strong> Technologie ist der 52-jährige<br />

Martin Zeil. Der Rechtsanwalt <strong>und</strong> Wirtschaftsjurist<br />

war bisher B<strong>und</strong>estagsabgeordneter<br />

der FDP. Nach dem Erfolg<br />

der Liberalen bei der Landtagswahl hatte<br />

| LUTZ EHRHARDT Zeil sein B<strong>und</strong>estagsmandat aufgegeben<br />

<strong>und</strong> war in die Landtagsfraktion der FDP<br />

eingetreten. Zeil ist seit 1974 Mitglied der FDP <strong>und</strong> war Gründungsmitglied<br />

der Jungen Liberalen. In seiner politischen Karriere war<br />

Zeil unter anderem Bürgermeister seiner Heimatgemeinde Gauting,<br />

stellvertretender Landrat im Kreis Starnberg, Bezirksvorsitzender<br />

der FDP-Oberbayern <strong>und</strong> Mitglied des FDP-Landesverbandes.<br />

■ ag<br />

Wilhelm van de<br />

Lücht verstorben<br />

Am 1. September ist Wilhelm<br />

van de Lücht im Alter<br />

von 68 Jahren verstorben.<br />

Van de Lücht war Firmengründer<br />

<strong>und</strong> langjähriger<br />

Inhaber der Charterliner<br />

van de Lücht in Oestrich-<br />

Winkel am Rhein, ehemals<br />

| WILHELM UND HELGA VAN DE LÜCHTT<br />

Fahrgastschiffahrt van de Lücht. Bereits nach seiner Lehre als Maschinenbauer<br />

hatte der gebürtige Rüdesheimer gelegentlich auf Schiffen<br />

ausgeholfen. Vollberufl ich setzte er ab 1970 die Schiffertradition seiner<br />

Familie in fünfter Generation zunächst in der Frachtschifffahrt fort.<br />

Acht Jahre später machte sich van de Lücht mit einem kleinen Fahrgastschiff<br />

selbstständig. Mit Erfolg: 1981 nahm FMS ROBERT STOLZ<br />

seinen Dienst im Betrieb auf, 1986 lief FMS WILLY SCHNEIDER ebenfalls<br />

auf der Lux-Werft vom Stapel. Zum 1. Januar 2000 übergab van de<br />

Lücht den Betrieb an seinen Sohn Burkhard. Doch auch im Ruhestand<br />

blieb van de Lücht der Schifffahrt verb<strong>und</strong>en: Mit der Yacht DELPHIN<br />

befuhren van de Lücht <strong>und</strong> Ehefrau Helga Flüsse <strong>und</strong> Kanäle, bis Mitte<br />

August half er außerdem auf Fahrgastschiffen <strong>und</strong> als Lotse aus. Darüber<br />

hinaus engagierte sich van de Lücht seit 25 Jahren im Schifferverein<br />

St. Nikolaus zu Assmannshausen. ■ CG<br />

Wir trauern um<br />

Örne Heinrichs<br />

14.12.1945 - 02.11.<strong>2008</strong><br />

der am 2. November nach schwerer Krankheit,<br />

aber unerwartet, verstorben ist.<br />

Örne Heinrichs war von 1994 bis 2004 als<br />

Schiffsinspekor für die Bonamare Partikuliersgemeinschaft<br />

tätig <strong>und</strong> hat diese Aufgabe mit<br />

großem Einsatz sehr erfolgreich wahrgenommen.<br />

Auch in den Folgejahren stand er uns <strong>und</strong> unseren<br />

Partikulieren, aus seiner Vorruhestandszeit<br />

heraus, mit wertvollem Rat aus seinem großen<br />

Wissensschatz zur Seite.<br />

Wir sind tief betroffen <strong>und</strong> werden Örne Heinrichs<br />

in bleibender Erinnerung behalten.<br />

BONAMARE Binnenschiffahrt Köln - Duisburg<br />

Dr. Kurt Schrömgens Roland Scheurle<br />

© SUT VERLAG<br />

| 7


MARKT & MELDUNGEN<br />

Frisch umbenannt: Die MCS COVANO | Bild: Contargo<br />

Aus AMISTADE wird COVANO<br />

Das zweite Schiff der Jowi-Klasse gehört nun Alca Rhenus, einem<br />

Joint Venture zwischen der Familie van der Hoeff aus Rotterdam<br />

<strong>und</strong> Rhenus Partnership. Wie Contargo am 6. Oktober mitteilte,<br />

habe das Schiff nach kurzer Überholung Anfang Oktober <strong>2008</strong> seinen<br />

Dienst unter dem Namen MCS COVANO wieder aufgenommen.<br />

Wie auch unter altem Namen wird das Schiff mit einer Stellkapazität<br />

von 500 TEU exklusiv für das Contargo-Netzwerk eingesetzt. „Der<br />

Vorteil dieser Schiffe gegenüber Koppelverbänden ist ihre höhere<br />

Geschwindigkeit bei gleichzeitig geringerem Verbrauch“, erläutert<br />

Cok Vinke, Geschäftsführer der niederländischen CONTARGO B.V.<br />

Der frühere Besitzer Henk Wanders begründete den Verkauf mit der<br />

Verlagerung seiner Aktivitäten in die Tankschifffahrt. ■ CG<br />

Vertreter des BDS-Binnenschiffahrt im Gespräch mit dem Verkehrsminister<br />

(v.l.n.r.): Klaus Hohenbild, Guido Hoppe, Andrea Beckschäfer, Wolfgang<br />

Tiefensee, Jürgen Schlieter | Bild: BDS-B<br />

BDS-Binnenschiffahrt spricht mit<br />

Tiefensee über Flottenmodernisierung<br />

Das „Modernisierungsprogramm Binnenschiffe“ des B<strong>und</strong>esverbandes<br />

der Selbständigen Abteilung Binnenschiffahrt e.V. war am 30. September<br />

Schwerpunkt eines Gespräches zwischen Verbandsvertretern mit<br />

Verkehrsminister Tiefensee. In der Bonner Gesprächsr<strong>und</strong>e zeigte der<br />

Minister Verständnis für die geforderte Stärkung der Eigenkapitalbasis<br />

kleiner Binnenschifffahrtstunternehmen. Verbandsvorsitzender Jürgen<br />

Schlieter machte deutlich, dass die millionenschweren Investitionen in<br />

umweltschonende <strong>Technik</strong> <strong>und</strong> nachfragegerechten Schiffsraum aufgr<strong>und</strong><br />

unzureichenden Eigenkapitals der selbstständigen Partikuliere<br />

nur schwer zu realisieren seien. Trockengüter- <strong>und</strong> Tankschifffahrt<br />

stehen vor den gleichen Herausforderungen, weshalb das Modernisierungsprogramm<br />

beide Sparten gleichermaßen erfassen müsse. Das<br />

Konzept hatte der Verband im Juli auf dem Forum Binnenschifffahrt<br />

<strong>und</strong> Logistik vorgelegt. Mit einigen Modifi zierungen orientiert sich das<br />

Konzept an den Konditionen des ERP-Kapitals für Gründung. ■ CG<br />

Richtigstellung zu Ausgabe 6|<strong>2008</strong><br />

Die auf Seite 97 der SUT-Ausgabe 6|<strong>2008</strong> im Artikel „TMS DRESDEN II<br />

getauft“ erwähnte Bauwerft in Dobrzen ist die Renod Schiffswerft.<br />

Irrtümlich war an deren Stelle das Entwurfsbüro Navicentrum aus<br />

Breslau genannt worden, das den Tanker zur Zufriedenheit des<br />

Schiffseigners konstruiert hatte. ■ CG<br />

8 | 7|<strong>2008</strong>


v.l.n.r.: Der lettische Botschafter Ilgvars Klava, Torsten Temp (HypoVereinsbank),<br />

Irmants Sarmulis (Geschäftsführer Hafen Ventspils) <strong>und</strong> dessen Repräsentant<br />

Lutz Ehrhardt<br />

Hafen Ventspils in Hamburg<br />

Der lettische Ostseehafen Ventspils hat sich Ende September in<br />

Hamburg in den Räumen der HypoVereinsbank als Transithafen für<br />

Verschiffungen mit Russland <strong>und</strong> den GUS Staaten präsentiert. Der<br />

NNVT Noord Natie Ventspils Terminal verfügt über eine moderne<br />

Ausrüstung speziell für die Abfertigung von RoRo- <strong>und</strong> Containerschiffen.<br />

Scandlines bietet wöchentlich fünf RoRo-Verbindungen<br />

von Ventspils nach Rostock <strong>und</strong> Nynäshamn an. Die JSC Transcontainer<br />

wickelt Containertransporte per Blockzug direkt nach Moskau<br />

<strong>und</strong> andere osteuropäische Destinationen ab. Unifeeder zeigte<br />

Möglichkeiten der Einbindung Ventspils in das dichte Netz der<br />

Unifeeder-Linien auf. Schließlich präsentierte China Shipping Container<br />

Line die Idee, in Zukunft direkte Überseecontainerlinien in die<br />

Ostsee anzubieten. Der neue lettische Botschafter Ilgvars Klava ermunterte<br />

Investoren, mit Hilfe der Lettischen Wirtschafts-Agentur<br />

in Lettland zu investieren. ■ Dü<br />

Logistik-Vermarktung im Ausland<br />

Ein internationales Vermarktungskonzept für Messeauftritte der<br />

deutschen Logistikwirtschaft im Ausland hat B<strong>und</strong>esverkehrsminister<br />

Wolfgang Tiefensee zusammen mit Branchenorganisationen<br />

erarbeitet. Dafür wurde eine Plattform mit der Bezeichnung Logistics<br />

Council Germany (LCG) geschaffen, der das Ministerium jährlich<br />

600.000 EUR zur Verfügung stellt. Die Mitgliedsunternehmen<br />

des Zentralverbandes Deutscher Seehafenbetriebe (ZDS) <strong>und</strong> des<br />

Deutschen Speditions- <strong>und</strong> Logistikverbandes (DSLV) wollen sich<br />

nach Angaben ihrer beiden Präsidenten Detthold Aden <strong>und</strong> Michael<br />

Kubenz zusätzlich fi nanziell beteiligt. Mit diesem Schritt wird ein Teil<br />

des „Masterplans Güterverkehr <strong>und</strong> Logistik“ des B<strong>und</strong>esverkehrsministeriums<br />

vom Frühjahr <strong>2008</strong> in die Praxis umgesetzt. Schon am<br />

10. Dezember <strong>2008</strong> wird sich die Vermarktungsorganisation für den<br />

Logistikstandort Deutschland auf der Logistikmesse Cemat-India in<br />

Bangalore erstmals präsentieren. LCG-Geschäftsführer ist Wolfpeter<br />

Hocke, Berater für Öffentlichkeitsarbeit in den drei miteinander<br />

verb<strong>und</strong>enen Branchen Logistik, Automobilwirtschaft <strong>und</strong> Finanzdienstleistungen.<br />

■ DD<br />

7|<strong>2008</strong><br />

Neue Anschrift<br />

<strong>und</strong> Telefonnummer!<br />

Bunkerstation Göttert zieht von<br />

Ludwigshafen nach Mannheim<br />

Die Stadt Ludwigshafen rückt näher an den Rhein: Am ehemaligen<br />

Zollhofhafen, direkt hinter dem bisherigen Liegeplatz der Firma<br />

Göttert GmbH soll ein Einkaufszentrum nebst Kulturmeile entstehen.<br />

Da die Bunkerstation aus Sicht der Stadt Ludwigshafen nicht<br />

mehr in das Stadtbild passe, hieß es nach 35 Jahren „Leinen los“.<br />

Glücklicherweise bekam die Bunkerstation vom Staatlichen Hafenamt<br />

Mannheim einen neuen Liegeplatz angeboten <strong>und</strong> zog am<br />

10. Oktober <strong>2008</strong> an das gegenüberliegende Ufer nahe der Kurt-<br />

Schumacher-Brücke bei Rhein-km 426,8. Die Büroräume der Firma<br />

befi nden sich vorübergehend auf der Bunkerstation Neckar Plus<br />

in Mannheim. Da noch einige technische Probleme gelöst werden<br />

müssen, besteht die Möglichkeit, in der Übergangszeit die K<strong>und</strong>en<br />

auf der Bunkerstation Neckar Plus des Bunkerbetriebes Reinplus<br />

Vanwoerden mit Bunkergasöl, Schmierstoffen <strong>und</strong> Schiffsbedarf zu<br />

bedienen. Außerdem sollen die K<strong>und</strong>en wie gewohnt über das Bunkerboot<br />

REGENSBURG beliefert werden. ■ CG<br />

Mit der Göttert GmbH, auch<br />

bekannt unter dem Namen<br />

„Fina Ludwigshafen“ verliert die<br />

Stadt ihre einzige Bunkerstation<br />

| Bilder: Guddat<br />

Bunkerstation <strong>und</strong> Schiffsbedarf-Center Göttert GmbH<br />

Werfthallenstr. 45 | 68159 Mannheim<br />

Telefon 06 21 – 3 70 90 10<br />

Telefax 06 21 – 3 70 90 119<br />

e-mail: k.goettert@goettert-schiffsbedarf.de<br />

Budapesterstr. 25 | 93055 Regensburg<br />

Telefon 0941 / 79 36 90<br />

Telefax 0941 / 79 57 950<br />

Öffnungszeiten<br />

Büro <strong>und</strong> Bunkerboot „Regensburg“<br />

Montag bis Freitag: 8.00 - 17.00 Uhr<br />

Öffnungszeiten<br />

Bunkerstation Regensburg<br />

Montag bis Freitag: 8.00 - 17.00 Uhr<br />

Bunkerungen außerhalb der<br />

Öffnungszeiten, bitte innerhalb<br />

der Bürozeiten anmelden.<br />

© SUT VERLAG<br />

| 9


VERKEHRSPOLITIK<br />

Schnellverkehrs-Euphorie bei Streckenausbau gefährdet Güterverkehr<br />

Mehdorn rügt<br />

„ungerechten Wettbewerb“<br />

Die Deutsche Bahn AG will kräftig expandieren <strong>und</strong> vom geplanten Börsengang tüchtig profi tieren. Das machte te<br />

der Vorstand des Schienenunternehmens auf einem ganztätigen Medienworkshop kürzlich in Berlin deutlich. In<br />

Logistik, Infrastruktur <strong>und</strong> in den Wagenpark wird verstärkt investiert, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Zu<br />

wenig <strong>und</strong> am Markt der Güterbahn vorbei, argumentieren hingegen die privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen men<br />

in einer aktuellen Studie.<br />

Bahnchef Hartmut Mehdorn sieht sich durch einen „ungerechten<br />

Wettbewerb“ im Schienenverkehr gehindert. Er befürchtet,<br />

dass die Konkurrenz auf der Schiene „in reines<br />

Lohndumping ausartet“, erklärte er. „Dieser Wettbewerb über die<br />

Lohntüte kennt nur Verlierer“, warnte Mehdorn <strong>und</strong> nahm den Staat<br />

in die Pfl icht. Denn letztlich leide auch er, wenn die Wettbewerber<br />

der Deutschen Bahn ihren Mitarbeitern zu niedrige Löhne zahlten,<br />

denn dann seien diese Beschäftigten auf zusätzliche Transferleistungen<br />

aus öffentlichen Kassen angewiesen. Der Bahnchef appellierte<br />

an die Länder, die Strecken im Regionalverkehr auf dem freien<br />

Markt auszuschreiben, genau darauf zu achten, wer „Mehrwert im<br />

Interesse der K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> der Arbeitnehmer schafft“.<br />

Alle Eisenbahnverkehrsunternehmen müssten den gleichen Spielregeln<br />

unterworfen werden, sagte Mehdorn mit Blick auf höhere<br />

Personalkosten seines Unternehmens im Vergleich zu den privaten<br />

Wettbewerbern. Zugleich verteidigte die Bahn ihr Vorgehen, die mit<br />

ihrer Tochterfi rma „Heidekrautbahn“ eine Ausschreibung für eine Regionalstrecke<br />

in Nordrhein-Westfalen gewonnen hat <strong>und</strong> dabei auf<br />

niedrigere Löhne als bei der DB-Regionalverkehrstochter setzte.<br />

„Wenn wir uns mit DB-Regio beworben hätten, dann<br />

hätten wir uns das Papier für die Bewerbung<br />

sparen können“, unterstrich Mehdorn<br />

<strong>und</strong> bagatellisierte: „Das ist gar<br />

nichts besonderes“.<br />

Schenker setzt auf Schienentransporte<br />

Im Logistikbereich der Bahn dreht sich alles um Schenker. Das Unternehmen<br />

sieht sich als Marktführer im europäischen Landverkehr <strong>und</strong><br />

will in der EU verstärkt auf die Bahn setzen. Lkw-Transporte zu organisieren<br />

seie zwar einfacher, langfristig will der Konzern jedoch vermehrt<br />

auf den aufwendigen aber umweltfre<strong>und</strong>lichen Schienengüterverkehr<br />

setzen, kündigte das Transport-Vorstandsmitglied Dr. Norbert Bensel<br />

an. Grenzen setze das vom Güterverkehr ausgehende Lärmproblem.<br />

Eine Umrüstung aller Güterwaggons in Europa „gibt der internationale<br />

Bahnmarkt aus wirtschaftlichen Gründen nicht her“.<br />

Bei der Kontraktlogistik mit ihren „maßgeschneiderten Transportlösungen<br />

für Industrie <strong>und</strong> Handel“ will Schenker weltweit von Platz<br />

sechs auf Platz drei vorrücken. Wachstum <strong>und</strong> Akquisition sollen<br />

dabei helfen, dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen. „Als eines der führenden<br />

Mobilitätsunternehmen sind wir international hervorragend<br />

positioniert“, so Bensel weiter. Bis 2012 will er in die Schenker-<br />

Gruppe mehr als 4 Mrd. EUR investieren.<br />

Im Jahr 2009 will die Bahn mit mehreren Kooperationspartnern eine regelmäßige<br />

gelmäß Bahnverbindung zwischen China <strong>und</strong> Deutschland starten.<br />

Der geplante ge „Trans-Eurasia-Express“ soll die r<strong>und</strong> 10.000 km lange Stre-<br />

cke in weniger als 20 Tagen zurücklegen <strong>und</strong> damit doppelt so schnell<br />

sein wie w ein Seeschiff. Der Bahntransport kommt deutlich billiger als<br />

Luftfracht Luftfra aber teurer als per Schiff, erklärte der DB-Logistik-Vorstand.<br />

Zielgruppe Zielgru für das Landtransportangebot sind daher insbesondere Luftfrachtversender.<br />

frachtv Für große Containermassen wird der Bahntransport<br />

quer durch d Sibirien keine echte Alternative darstellen. Containerschiffe<br />

können nämlich bis zu 14.000 TEU fassen. Ein Güterzug hingegen bietet<br />

Platz fü für lediglich 100 Containereinheiten.<br />

Im Gegensatz Geg zum Personenverkehr gibt es im Frachtbereich keine<br />

allgemeinen allgem Transportpreiserhöhungen. Bensel begründet dieses<br />

Phänomen: Phäno „Es bestehen in der Regel Großkontrakte mit Einzelkun-<br />

den mmit<br />

jährlichen Frachtumsätzen zwischen 1 <strong>und</strong> 100 Mio. Euro“.<br />

Die Trassenpreise Tr hingegen werden regelmäßig angehoben. Infrastruktur-Vorstand<br />

stru<br />

Stefan Garber dazu: „Die Anpassung erfolgt<br />

im i<br />

Rahmen der allgemeinen Infl ationsrate. In den zurücklie-<br />

genden Jahren blieben die Trassenpreisanhebungen stets<br />

unter der allgemeinen Geldwertentwicklung“. Damit die<br />

Schieneninfrastruktur den künftigen Anforderungen entspricht,<br />

werden jährlich mehr als 4 Mrd. EUR benötigt,<br />

rechnete Garber weiter vor. Den Mittelbedarf für die Um-<br />

32 |<br />

7|<strong>2008</strong>


setzung seines gesamten Bedarfsplans beziffert er auf 30 Mrd. Euro.<br />

Zwar würden seit zwei Jahren komplett alle B<strong>und</strong>esmittel verbaut,<br />

dennoch klafft eine erhebliche Finanzierungslücke.<br />

Schnellbahn-Euphorie würgt Güterverkehr ab<br />

Das Personenverkehrs-Vorstandsmitglied Dr. Karl-Friedrich Rausch<br />

will eine neue Fahrzeugfl otte aufbauen, um Angebot <strong>und</strong> Komfort<br />

im Reiseverkehr zu steigern. Im Fokus steht dabei der internationale<br />

Verkehr mit Hochgeschwindigkeitszügen. Gerade diese Schnellbahn-Euphorie<br />

gerät zunehmend in die Kritik. So spricht das Netzwerk<br />

Privatbahnen, ein Zusammenschluss von 24 Konkurrenten der<br />

staatlichen DB, in einer aktuellen Studie von einem „unglaublichen<br />

Missverhältnis“ zwischen Kosten <strong>und</strong> Nutzen im Bereich der Investitionen<br />

für Hochgeschwindigkeitsverkehre. Der Güterverkehr, der heute<br />

bereits fehlende Infrastrukturkapazitäten beklagt, muss in zunehmendem<br />

Maße auf Nebenstrecken ausweichen <strong>und</strong> wird so immer<br />

weniger verlässlich. Dieser Umstand gefährde das verkehrspolitische<br />

Ziel, mehr Güter auf die Schiene zu bringen, um die Straßen zu entlasten<br />

<strong>und</strong> die Schadstoffe zu reduzieren. Die prognostizierte izierte weitere<br />

Verdoppelung des Containerverkehrs in den deutschen n Seehäfen bis<br />

2015 wird nach Ansicht von Experten ohne massiven n Ausbau der<br />

Schienenetzkapazitäten auf der Straße landen <strong>und</strong> die e Verlagerung<br />

von Umschlagsmengen in ausländische Seehäfen nach sich ziehen.<br />

Die Studie ist nach Darstellung der Initiatoren ein Plädoyer doyer für eine<br />

neue, auf Effi zienz ausgerichtete Investitionsstrategie für die deutsche<br />

Schieneninfrastruktur. Die bereits fertig gestellten <strong>und</strong> in Bau<br />

befi ndlichen Hochgeschwindigkeitsstrecken schließen Güterzüge<br />

nahezu aus, da bei der Begegnung eines Güterzugs <strong>und</strong> eines ICE- ICE-<br />

Zugs mit Tempo 300 km/h dieser Container <strong>und</strong> Ladung g von den<br />

Wagons fegen könnte. Da Güterzüge auf solchen Strecken cken nur<br />

in den Nachtst<strong>und</strong>en verkehren können, sinkt die Wirtschafttschaftlichkeit solcher Strecken. Schon vor r<strong>und</strong> 25 Jahren wies der<br />

damalige Referatsleiter im B<strong>und</strong>esfi nanzministerium <strong>und</strong><br />

jetzige Berliner Finanzsenator Dr. Thilo Sarrazin darauf uf<br />

hin, dass die Einnahmen auf Hochgeschwindigkeitsstreecken gerade einmal für den Zinsendienst reichen - eine e<br />

Kritik, die bis heute Aktualität hat. Daher ist die vor r<strong>und</strong> d<br />

zehn Jahren gebaute Neubaustrecke Köln – Frankfurt/Main ain<br />

7|<strong>2008</strong><br />

Das Ideal: Trennung von Hochgeschwindigkeits-Personenverkehr <strong>und</strong><br />

Güterverkehr auf gesonderten Streckennetzen | Bilder: DB AG<br />

nicht für Güterzüge konzipiert worden. Diese rumpeln unverändert auf<br />

den alten Trassen durch das enge Rheintal <strong>und</strong> verursachen enorme<br />

Lärmprobleme, deren Sanierung nun der Steuerzahler übernehmen<br />

soll. Vordringlicher Bedarf besteht für den Neubau der Y-Strecke von<br />

Hamburg <strong>und</strong> Bremen nach Hannover, die für den Frachtverkehr von<br />

<strong>und</strong> nach den beiden Seehäfen dringend benötigte neue Kapazitäten<br />

schaffen soll. Doch steht ihre Realisierung in den Sternen, denn die Finanzierung<br />

ist ebenso wie die anderer Bauvorhaben nach wie vor offen.<br />

Nötig wäre eine Entmischung von ICE- <strong>und</strong> Güterverkehr, wie sie<br />

der Investitionsrahmenplan von 2007 für die Trennung von langsamen<br />

<strong>und</strong> schnellen Verkehren vorsieht. Aber ohne zusätzliche Investitionen<br />

in Milliardenhöhe bleibt auch dieses Projekt zur Leistungssteigerung des<br />

gesamten Schienennetzes Makulatur.<br />

Stattdessen werden mit einem 250 Mio. EUR teuren Sofortprogramm<br />

bis 2011 die Strecken zu den Seehäfen ertüchtigt. Es ist kein<br />

Geheimnis, dass dabei Weichen, Überhol- <strong>und</strong> Abstellgleise reaktiviert<br />

werden, welche die Bahn im Rahmen ihrer Vorbereitungen<br />

zum Börsengang g g in den vergangenen g g Jahren stillgelegt g g hatte.<br />

■ Dieter Dattelzweig | Hans-Wilhelm Dünner<br />

| 13


VERKEHRSPOLITIK<br />

(v.l.n.r.) Dirk Lindemann, Hafen Halle, Henrik Täger, WNA Magdeburg,<br />

Peter Rieken, Planco, Minister Dr. Karl-Heinz Daehre <strong>und</strong> Johann Trenkwalder,<br />

Schwenk Zement | Bilder: Guddat<br />

Grünes Licht für Saaleausbau<br />

Bereits 1992 war das Projekt, die Saale ganzjährig schiffbar zu<br />

machen, in den B<strong>und</strong>esverkehrswegeplan aufgenommen worden.<br />

Der BUND war gegen den Bau einer Staustufe in die Saale<br />

<strong>und</strong> schlug stattdessen einen Kanalbau vor, der 2003 in den B<strong>und</strong>esverkehrswegeplan<br />

<strong>und</strong> 2006 in den Investitionsrahmenplan für<br />

den Ausbau der B<strong>und</strong>eswasserstraßen 2006-2010 aufgenommen<br />

wurde. „Der Landtag von Sachsen-Anhalt hat sich eindeutig für das<br />

Projekt <strong>und</strong> die Nutzung der Schifffahrt auf Elbe <strong>und</strong> Saale ausgesprochen.<br />

Nachdem der Kanal im Raumordnungsverfahren positiv<br />

bewertet wurde, muss man ihn auch bauen“, so Daehre anlässlich der<br />

VHdS-Veranstaltung „Transportlogistik – Herausforderung für Mitteldeutschland“<br />

in Halle.<br />

Doch nicht nur die Politik befürwortet eine Verkehrsverlagerung<br />

von der Straße auf das Wasser. Auch die Bevölkerung <strong>und</strong> die Wirtschaft<br />

in Mitteldeutschland befürworten eindeutig den Bau einer<br />

leistungsfähigen Wasserstraßenanbindung über Saale <strong>und</strong> Elbe.<br />

Als ein positives Signal für die Zukunft der Binnenschifffahrt in<br />

der Region wertete der stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer<br />

Reinhard Schröter den Abschluss des Raumordnungsverfahrens für<br />

den Saale-Kanal bei Tornitz. Der nächste Schritt, das Planfeststellungsverfahren,<br />

müsse schnellstens folgen. 2,2 Mio. t - so ergab<br />

eine aktuelle Umfrage der an der Saale ansässigen Unternehmen<br />

- könnten jährlich mit dem Bau des Schleusenkanals Tornitz auf der<br />

Saale transportiert werden. Das sind r<strong>und</strong> 90.000 LKW-Ladungen,<br />

die auf das Schiff verlagert werden können. Vertreter der Unternehmen<br />

Schwenk-Zement <strong>und</strong> Solvay aus Bernburg verdeutlichten an<br />

Hand detaillierte detaillierter Mengengerüste, dass die in der Kosten-<br />

Nutzen Analys Analyse des B<strong>und</strong>esverkehrsministeriums ent-<br />

haltenen Verlagerungsmengen Verl<br />

eher auf konservativen<br />

Schätzungen <strong>und</strong> am unteren Rand des tatsächlichen<br />

Transportbedarfs Transportbe auf der Saale liegen. Von einst<br />

40 Mio. t<br />

sei der Zementverbrauch in Deutschland<br />

auf 28 2 Mio. t gesunken, erklärte Schwenk-Chef<br />

Johann<br />

Trenkwalder. Dem stehe ein Mehrbedarf<br />

in den<br />

europäischen Nachbarländern <strong>und</strong> Russ-<br />

land gegenüber. Um am europäischen<br />

Wettbewerb teilzunehmen brauche man<br />

diesen Kanal. Trenkwalder erläuterte die<br />

Pläne anhand des Partnerwerks in Karlstadt.<br />

Dort habe die Auslastung nur bei<br />

Raumordnungsverfahren<br />

Schleusenkanal Tornitz abgeschlossen<br />

Nach Abschluss des Raumordnungsverfahrens gibt<br />

es grünes Licht für den Bau des Schleusenkanals<br />

Tornitz <strong>und</strong> die Vollendung des Saaleausbaus. Landesverkehrsminister<br />

Dr. Karl-Heinz Daehre forderte<br />

die B<strong>und</strong>esregierung anlässlich einer Fachtagung<br />

des Vereins zur Hebung der Saaleschifffahrt e. V.<br />

(VHdS) am 17. Oktober in der IHK Halle-Dessau in<br />

Halle auf, nunmehr zügig das Planfeststellungsverfahren<br />

einzuleiten.<br />

60% gelegen. Durch die Schiffsanbindung über den Main sei das<br />

Werk nun wieder zu 100% ausgelastet, die Jobs gesichert. Ähnliches<br />

habe man nun auch in Bernburg vor. Kurzfristig könnten 500.000 t<br />

bis 600.000 t von der Straße auf das Schiff verlagert werden, mittelfristig<br />

sei durch die größere Nachfrage ein Anstieg zu erwarten.<br />

Wilfried Rosinsky, stellvertrender Vorsitzender des Betriebsrates<br />

von Solvay Chemicals GmbH, Werk Bernburg, rechnet mit 250.000 t<br />

Schiffstransporten in seinem Unternehmen.<br />

Auf den wirtschaftlichen Faktor legte auch Dirk Lindemann vom Hafen<br />

Halle seinen Fokus, der von den neuen realistischen Perspektiven zum<br />

Saaleausbau weitere Industrieansiedlungen in der Region erwartet. <strong>2008</strong><br />

werde man 1 Mio. t Güter, darunter 45.000 TEU Container umschlagen,<br />

die vor allem mit Lkw <strong>und</strong> Bahn realisiert würden. Die für jedermann<br />

erkennbaren Engpässe auf Autobahnen <strong>und</strong> im Schienennetz machten<br />

Wasserstraßen zu unverzichtbaren Ergänzungen.<br />

Voraussetzung dafür ist ein zügiges Planfeststellungsverfahren, um mit<br />

der Schifffahrt die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen an der Saale<br />

zu steigern. Gleichzeitig werden damit bestehende Arbeitsplätze gesichert<br />

<strong>und</strong> neue können entstehen. Henrik Täger, Leiter des Wasserstraßen-Neubauamtes<br />

in Magdeburg sagte anlässlich der Veranstaltung in<br />

Halle eine zügige Prüfung der Ergebnisse des Raumordnungsverfahrens<br />

zu. Die dort vorgegebenen elf Maßgaben für den Bau der Trasse II mit<br />

Elbanbindung müssten in konkrete Planungen umgesetzt <strong>und</strong> anschließend<br />

das Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden. Dies werde<br />

nochmals zwei bis vier Jahre dauern, der Bau des Schleusenkanals dann<br />

nochmals weitere vier bis fünf Jahre in Anspruch nehmen. Der VHdS-<br />

Vorsitzende Manfred Sprinzek, zeigte e sich zum Abschluss<br />

der Veranstaltung zufrieden, dass es s nach zwölf Jahren<br />

engagierter Arbeit gelungen sei, einen inen guten <strong>und</strong><br />

verträglichen Kompromiss zwischen en Wirtschaft<br />

<strong>und</strong> Umweltschutz zu fi nden. Die bei ei der<br />

Veranstaltung deutlich gewordenen<br />

positiven Reaktionen von Politik<br />

<strong>und</strong> Wirtschaft seien für den Verband<br />

Anlass, auch weitere Herausforderungen<br />

zur Durchsetzung<br />

umweltfre<strong>und</strong>licher Schiffstransporte<br />

in Sachsen Anhalt anzunehmen.<br />

■ Hans-Wilhelm Dünner<br />

Minister Dr. Karl-Heinz Daehre Manfred Sprinzek<br />

12 | 7|<strong>2008</strong>


Donau-<strong>Schiffahrt</strong> Band 9 erschienen<br />

Auch in Band 9 der Reihe<br />

Donau-<strong>Schiffahrt</strong> macht der<br />

Arbeitskreis <strong>Schiffahrt</strong>s-Museum<br />

Regensburg e.V. einen<br />

Streifzug durch die Geschichte<br />

der Donau-Schifffahrt:<br />

Auf 188 Seiten thematisieren<br />

die Autoren die 120-jährige<br />

Tradition der Walhalla-Ausfl<br />

ugsschifffahrt, die Bemühungen<br />

der Kommunen im<br />

vorletzten Jahrh<strong>und</strong>ert, die<br />

DDSG für Lokalschifffahrten<br />

zu gewinnen, die Geschichte der tschechoslowakischen Seitenradmotorzugschiffe,<br />

das Schifferhandwerk in den Jahren 1943 bis<br />

1945, der elektrische Schiffsdurchzug an der Steinernen Brücke in<br />

Regensburg sowie der Wandel der Donauschifffahrt in den Jahren<br />

nach der Wende. Donau-<strong>Schiffahrt</strong>s-Museum Regensburg, 10 EUR<br />

| www.dsmr.de ■ CG<br />

Die Millers <strong>und</strong> ihre Tochter Leo<br />

Das Experiment „Fachroman“ von Werner<br />

E. Eckstein <strong>und</strong> dem Kirschbaum Verlag ist<br />

geglückt: Das Buch „Die Millers <strong>und</strong> ihre<br />

Tochter Leo – Wandel <strong>und</strong> Impulse einer<br />

mittelständischen Unternehmerfamilie“<br />

stellt auf 256 Seiten die fi ktive Familien- <strong>und</strong><br />

Generationengeschichte in die Zusammenhänge<br />

unternehmerischer <strong>und</strong> logistischer<br />

Entwicklung. In der Figur der jungen, ehrgeizigen,<br />

aber immer familienverb<strong>und</strong>enen<br />

Unternehmerin Leo Miller, die mit fachlichem<br />

Können <strong>und</strong> strategischen Mitteln das Unternehmen ihres<br />

Großvaters <strong>und</strong> Vaters in die moderne Logistikwelt führt, dürften<br />

sich viele kleine <strong>und</strong> mittelständische Unternehmen nicht nur aus<br />

der Logistkbranche wieder fi nden. Die fachliche Untersetzung der<br />

Geschichte ist, wie von dem renommierten Logistikwissenschaftler<br />

Eckstein gewohnt, wissenschaftlich f<strong>und</strong>iert <strong>und</strong> aktuell. Kirschbaum<br />

Verlag GmbH, ISBN 978-3-7812-1704-1, 24,50 EUR<br />

| www.kirschbaum.de ■ Dr. Günter Teßmann<br />

Fahrgastschifffahrt in Berlin<br />

Mehr als einh<strong>und</strong>ert Fahrgastschiffe sind<br />

auf Spree, Havel <strong>und</strong> den angeschlossenen<br />

Seen unterwegs. Dieter Schubert, bekannt<br />

durch seine Publikation über die deutschen<br />

Binnenfahrgastschiffe, stellt zusammen<br />

mit seiner Frau Helga auf 128 Seiten die<br />

Schiffe des Berliner Reederverbands, der<br />

Stern <strong>und</strong> Kreis Schifffahrt GmbH sowie<br />

der privaten Anbieter aus der Hauptstadt<br />

vor. Über 200 Farbaufnahmen zeigen die<br />

beliebten Ausfl ugsschiffe vor den Kulissen<br />

Berlins <strong>und</strong> gewähren Einblick in die Innenräume. Schiffsdaten<br />

sowie ein Register r<strong>und</strong>en die Übersicht ab. Sutton Verlag,<br />

ISBN 978-3866801202, 18,90 EUR | www.suttonverlag.de ■ CG<br />

7|<strong>2008</strong><br />

BÜCHERMARKT<br />

Kalender: Elbeimpressionen II<br />

2007 hatte das Kongress- <strong>und</strong><br />

Kulturzentrum Halle den ersten<br />

Kalender mit Aquarell-Motiven<br />

von Karl-Heinz Köhler herausgegeben.<br />

Die zeitgenössischen<br />

Impressionen aus Fluss- <strong>und</strong><br />

Kulturlandschaft des großen<br />

mitteldeutschen Stromes hat<br />

Köhler im Jahr <strong>2008</strong> mit neuen<br />

Werken aufgefrischt. Der auf<br />

300 Exemplare limitierte Kunstkalender mit den Maßen 50 x 60 cm<br />

besteht aus sechs hochwertigen Kunstdrucken. Er kann zum Preis<br />

von 29,75 EUR zzgl. Versandkosten bei fi neARTconnection bestellt<br />

werden.| www.fi neart-projekte.de ■ CG<br />

Kran, Gabelstapler & Co. richtig handhaben<br />

Literatur für die<br />

Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

von<br />

Kranführern <strong>und</strong><br />

Gabelstaplerfahrern<br />

haben die<br />

Autoren Dipl.-Ing.<br />

Siegfried Zimmermann<br />

<strong>und</strong> Rechtsanwalt Bernd Zimmermann erarbeitet. Die reich<br />

bebilderten Broschüren fassen die wichtigsten Regeln <strong>und</strong> Hinweise<br />

für fachgerechten <strong>und</strong> sicheren Einsatz der Geräte zusammen.<br />

Sie sind nach deutschem Recht verfasst <strong>und</strong> so aufgebaut, dass sie<br />

dem Personal als Lehrgangsunterlage <strong>und</strong> Nachschlagewerk sowie<br />

der Betriebsleitung, dem Ausbilder <strong>und</strong> Vorgesetzten als Informationsgr<strong>und</strong>lage<br />

<strong>und</strong> auch für Unterweisungen dienen können. Als<br />

Ergänzung fasst der „Kleiner Rechtsratgeber Flurförderzeuge“ Gesetze,<br />

Verordnungen <strong>und</strong> Unfallverhütungsvorschriften unbebildert<br />

zusammen.<br />

„Der Kranführer“, ISBN: 978-3-930039-07-4, 68 Seiten, 9,97 EUR<br />

„Der Gabelstaplerfahrer“, ISBN: 978-3-930039-02-9, 52 Seiten, 9,00 EUR<br />

„Kleiner Rechtsratgeber Flurförderzeuge“, ISBN: 978-3-935197-22-9,<br />

120 Seiten, 16,80 EUR | www.resch-verlag.com ■ CG<br />

Elbeaufwärts:<br />

Seeschiffe auf dem Weg zum Dock<br />

„Wie kommen Seeschiffe in den<br />

Hamburger Hafen <strong>und</strong> in die Docks<br />

von Blohm + Voss?“ lautet der Untertitel<br />

des Buches Elbeaufwärts. In<br />

der zweiten Aufl age erklärt Buchautor<br />

Bernd Grützmacher Schritt<br />

für Schritt, wie jährlich etwa 15.000<br />

Containerriesen, Tanker, Frachter<br />

<strong>und</strong> Kreuzfahrtschiffe ihren Weg in Hafen <strong>und</strong> Docks sicher <strong>und</strong><br />

„just in time“ erreichen. Über 200 Farbfotos <strong>und</strong> technische Zeichnungen<br />

illustrieren auf 104 Seiten die Arbeitsabläufe von Lotsen,<br />

Besatzungen <strong>und</strong> Hafenpersonal. Verlagsgruppe Koehler/Mittler,<br />

ISBN 978-3-7822-0983-0, 14,90 EUR<br />

| www.koehler-mittler.de ■ CG<br />

| 13


VERKEHRSPOLITIK<br />

3. Flussgebietskonferenz in Berlin wertet Umfrage aus<br />

Wasserstraßen<br />

stärker nutzen<br />

„Leben am Fluss“ – unter diesem Motto fand am 11. <strong>und</strong> 12. September in Berlin die 3. Flussgebietskonferenz<br />

der B<strong>und</strong>esregierung statt. Im Zentrum standen die Integrierte Flusspolitik <strong>und</strong><br />

die Frage, welche Bedeutung Flüsse für die Gesellschaft haben. In einer Vorabbefragung hatte<br />

sich die Mehrheit der Bevölkerung für eine verstärkte verkehrliche Nutzung der Wasserstraßen<br />

ausgesprochen.<br />

Die Flutkatastrophe an der Elbe 2002 war Anlass für die<br />

1. Flussgebietskonferenz gewesen. Mit den Konferenzen 2002<br />

<strong>und</strong> 2005 will die B<strong>und</strong>esregierung den Dialog zwischen Politik,<br />

Verwaltung, Wissenschaft, Wirtschaft <strong>und</strong> Gesellschaft fortsetzen<br />

<strong>und</strong> den Ansatz einer integrierten Flusspolitik weiterentwickeln.<br />

„Drei von vier Deutschen würden eine verstärkte Nutzung<br />

der Wasserstraßen begrüßen, um die zunehmende Überlastung<br />

der Autobahnen zu entschärfen“, fasste B<strong>und</strong>esverkehrsminister<br />

Wolfgang Tiefensee die Ergebnisse einer repräsentativen Studie des<br />

Meinungsforschungsinstituts EMNID im Vorfeld der Flussgebietskonferenz<br />

zusammen.<br />

Themenschwerpunkte der diesjährigen Konferenz waren<br />

>>> Öffentlichkeitsarbeit <strong>und</strong> Nutzen für die Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger<br />

>>> Zusammenarbeit in Flussgebieten<br />

>>> Wasserweg <strong>und</strong> Lebensraum<br />

>>> Kulturlandschaft Flussgebiete<br />

>>> Daseinsvorsorge in Flussgebieten<br />

Beim Themenschwerpunkt Themenschwerpun ‚Wasserweg <strong>und</strong> Le-<br />

bensraum’ stand der Wasserweg als Lebens-<br />

ader <strong>und</strong> Ökosystem mit seinen vielfältigen<br />

Funktionen <strong>und</strong> Nutzungen N für Verkehr,<br />

Schifffahrt, Logistik, Logist Wohnen, Wirtschaf-<br />

ten, Landwirtschaft, Landwirt Tourismus <strong>und</strong><br />

Ökologie Ökologi im Mittelpunkt. Ein<br />

spezielles spez Plenum der Konferenz<br />

re befasste sich u. a. mit<br />

der Frage, wie der B<strong>und</strong><br />

seiner Verantwortung<br />

als Eigentümer der<br />

B<strong>und</strong>eswasserstraßen<br />

in Zukunft unter<br />

Berücksichtigung<br />

der neuen Heraus-<br />

Detlef Aster <strong>und</strong> Dr. Gunther Jaegers<br />

| Bilder: Teßmann<br />

forderungen durch eine integrierte Flusspolitik gerecht wird. Dazu<br />

äußerten sich im Rahmen der Diskussionsr<strong>und</strong>e dezidiert, zukunftsorientiert<br />

<strong>und</strong> pragmatisch Detlef Aster, Präsident der Wasser- <strong>und</strong><br />

Schifffahrtsdirektion Süd <strong>und</strong> Dr. Gunther Jae-gers, Präsident des<br />

B<strong>und</strong>esverbandes der Deutschen Binnenschiffahrt e.V. (BDB):<br />

>>> Detlef Aster: „Ich kann aus der Praxis der Wasser- <strong>und</strong> Schifffahrtsverwaltung<br />

bestätigen, dass die Interessen der Nutzer in<br />

den letzten Jahren gegenüber den Aktivitäten an den Flussläufen<br />

ständig zugenommen haben. Es gibt viele Beispiele, in denen die<br />

Nutzer sehr gut <strong>und</strong> pragmatisch, insbesondere im Rahmen der<br />

Unterhaltung, zusammenarbeiten. Wenn es sich um den Ausbau<br />

der Flussläufe handelt, treffen z. T. sehr krasse Interessenkonfl ikte<br />

aufeinander. Meine Beobachtung ist, dass diese Konfl ikte auf hoher<br />

Ebene im Rahmen von öffentlich–rechtlichen Verfahren behandelt<br />

werden. Ich halte diese Ebene für zu hoch, weil die Positionen der<br />

jeweiligen Verfechter zu stark verfestigt sind, die Handlungsspielräume<br />

zu klein werden <strong>und</strong> keiner bereit ist, von seinen Positionen<br />

abzulassen. Es ist notwendig, dass man auf einer viel früheren Stufe<br />

zusammenkommt <strong>und</strong> Handlungsspielräume eröffnet sowie Beweglichkeiten<br />

der einzelnen Nutzer erkennt, um auf einander zugehen<br />

zu können. Ein n Beispiel sind die<br />

Ausgleichsmaßnahmen n der Mittleren<br />

Havel, wo man es sehr r gut geschafft<br />

hat, verschiedene Nutzungsinteresutzungsinteressen<br />

im Rahmen eines überregionalen<br />

Ausgleichskonzeptes zu vereinen<br />

<strong>und</strong> damit hohe Akzeptanz eptanz<br />

zu fi nden. Mein Vorschlag hlag<br />

ist, weg von der hohen en<br />

öffentlich rechtlichen n<br />

Ebene aus rechtlich<br />

geregelten Verfahren<br />

hin mehr zu<br />

regionalen Flussgebietsgesprächen<br />

zu<br />

14 | 7|<strong>2008</strong>


Die Deutschen lieben die Binnenschifffahrt | Bild: Gwendolyn Dünner<br />

kommen, die frühzeitig beginnen, um die Handlungsspielräume der<br />

Nutzer zu öffnen <strong>und</strong> damit Kooperationen zu ermöglichen.“<br />

>>> Dr. Gunther Jaegers: „Die Binnenschifffahrt ist ein ökologisch<br />

wertvoller Verkehrsträger mit sehr geringem Ressourcenverbrauch.<br />

Er ist darüber hinaus ein wirtschaftlicher Verkehrsträger, da er dort,<br />

wo er leistungsfähig ist, zugleich auch preisgünstig ist. Fehlende<br />

Ausbaumaßnahmen verteuern den Schiffstransport deutlich, die<br />

daraus resultierenden Mehrkosten zahlt letztlich der Verbraucher.<br />

Es entspricht dem Selbstverständnis des Binnenschifffahrtsgewerbes,<br />

wenn Flüsse so umweltschonend wie möglich den Bedürfnissen<br />

der Schifffahrt angepasst werden. Der BDB tritt daher dafür ein,<br />

dass ökologische Interessen frühzeitig in fl ussbauliche Maßnahmen<br />

integriert werden. Hierdurch können Naturschutzbelange <strong>und</strong> Erhaltungs-<br />

<strong>und</strong> Ausbaumaßnahmen, die auch der Binnenschifffahrt<br />

zu Gute kommen, in Einklang gebracht werden. Dieser integrierte<br />

Ansatz setzt Kompromissbereitschaft bei allen Beteiligten – also<br />

auch bei den Naturschutzverbänden – voraus. Hinsichtlich des noch<br />

ausstehenden Ausbaus der Donau zwischen Straubing <strong>und</strong> Vilshofen<br />

möchte ich eine Überlegung der europäischen TEN-Koordinatorin<br />

Karla Peijs aufgreifen <strong>und</strong> die Schaffung eines Projekt begleitenden<br />

Ausschusses unter Beteiligung des Binnenschifffahrtsgewerbes <strong>und</strong><br />

der Naturschutzverbände vorschlagen. Dieser Ausschuss kann die<br />

Planungen der Wasser- <strong>und</strong> Schifffahrtsverwaltung begleiten <strong>und</strong><br />

die Entwicklungsschritte transparent machen. Wir müssen miteinander<br />

reden <strong>und</strong> die Ausbaumaßnahmen ökologisch umsetzen.“<br />

>>> Fazit: Als Ergebnis der Diskussion bleibt festzuhalten, dass es<br />

ein breites, noch nicht ausgeschöpftes Spektrum möglicher Szenarien<br />

gibt, wie ein stärker ökologisch orientierter Gewässerschutz <strong>und</strong><br />

eine Wasserstraßennutzung für die Schifffahrt zusammengeführt<br />

werden können.<br />

Ein weiteres wichtiges Fazit bestand darin, dass die einzelnen Flussgebiete<br />

sehr unterschiedlich auf die Mixtur von Nutzungen hinsichtlich<br />

der Belastungen reagieren. Es ist durchaus möglich, hochwertige<br />

ökologische Schutzziele durchzusetzen, wenn differenzierter<br />

auch ggf. auf der Gr<strong>und</strong>lage neuer Rechtsvorschriften vorgegangen<br />

wird. Diese Differenzierung ist vor allem auch aus Klimaschutzerwägungen<br />

erforderlich.<br />

■ Günter Teßmann | Dü<br />

7|<strong>2008</strong><br />

Emnid-Studie: Deutsche lieben ihre Flüsse<br />

Als eine Gr<strong>und</strong>lage der 3. Flussgebietskonferenz der B<strong>und</strong>esregierung<br />

hatte das B<strong>und</strong>esverkehrsministerium eine Repräsentativbefragung<br />

der deutschen Bevölkerung bei TNS Emnid Medien- <strong>und</strong><br />

Sozialforschung GmbH in Auftrag gegeben, um deren Haltung zum<br />

Thema Flüsse <strong>und</strong> Flussgebiete zu erfragen.<br />

>>> Deutsche halten sich gern an Flüssen auf. 86% der Deutschen<br />

hält sich gern an deutschen Flüssen auf, 40% sogar sehr gern. Ältere<br />

schätzen den Aufenthalt an Flüssen dabei noch mehr als Jüngere.<br />

>>> Lage am Fluss ist Standortvorteil für Städte <strong>und</strong> Regionen.<br />

Neben dem Erholungswert wird von der Mehrheit der Bevölkerung<br />

auch der wirtschaftliche Nutzen von Flüssen wahrgenommen. So<br />

sind 70% der Deutschen der Meinung, dass Städte <strong>und</strong> Regionen,<br />

die an einem Fluss liegen, einen Standortvorteil besitzen. Bei Befragten,<br />

die in Flussnähe wohnen, ist dieser Anteil mit 77 % noch<br />

etwas höher. Nur jeder Vierte ist der Meinung, dass Städte <strong>und</strong> Regionen<br />

dadurch keinen Vorteil hätten.<br />

>>> Schienenverkehr am umweltfre<strong>und</strong>lichsten, Wasserstraßen<br />

auf Platz zwei. 62 % der Deutschen halten die Schiene für<br />

den umweltfre<strong>und</strong>lichsten Verkehrsträger. Die älteren Befragten ab<br />

60 Jahre vertreten mehrheitlich die Meinung, dass die Wasserstraße<br />

am umweltfre<strong>und</strong>lichsten sei (50 %). Jeder dritte Deutsche hält die<br />

Wasserstraßen für umweltfre<strong>und</strong>licher als Schiene <strong>und</strong> Straße.<br />

>>> Nutzung der Wasserstraßen entlastet Autobahnen. Drei<br />

Viertel der Deutschen würden eine Entlastung der Autobahnen<br />

durch eine verstärkte Nutzung der Wasserstraßen begrüßen. 86%<br />

der älteren Befragten über 60 Jahre sehen hierin eine Möglichkeit,<br />

die Überlastung der Autobahnen durch LKW zu entschärfen.<br />

>>> Transportkapazität von Güterschiffen unterschätzt. Fast<br />

jeder zweite Befragte vermutet richtig, dass ein Güterschiff mittlerer<br />

Größe 100 LKW-Ladungen ersetzen kann. Die Transportkapazität<br />

eines solchen Güterschiffs wird andererseits von jedem Zweiten<br />

unterschätzt: Für 38 % entspricht eine Güterschiffsladung nur<br />

50 LKW-Ladungen, für 9 % sind es gar nur 10 LKW-Ladungen, die<br />

ein Güterschiff mittlerer Größe ersetzen kann.<br />

>>> Reges Interesse an der Binnenschifffahrt. Die Schifffahrt<br />

wird von 83 % der Bevölkerung als eher interessant oder bereichernd<br />

empf<strong>und</strong>en. Nur 15% geben an, die Schifffahrt als störend zu empfi<br />

nden, wenn sie sich an einem Fluss aufhalten. In den jüngeren Altersgruppen<br />

wird die Schifffahrt dabei deutlich häufi ger als störend<br />

wahrgenommen (unter 30-Jährige: 30 %; über 60-Jährige: 7 %).<br />

>>> Wasserstraßeninvestitionen nutzen Bürgern <strong>und</strong> Binnenschifffahrt.<br />

82 %der Bevölkerung fi ndet, dass Bürger <strong>und</strong> Binnenschifffahrt<br />

gleichberechtigt von den Investitionen für die B<strong>und</strong>eswasserstraßen<br />

profi tieren sollten. 9 % fordern, dass diese vor allem<br />

der Binnenschifffahrt nutzen sollten, 6 % wollen stattdessen, dass<br />

diese vor allem den Bürgern zugute kommen.“<br />

>>> Zukunft der Flüsse im Zeichen des Umweltschutzes. 94 %<br />

der Deutschen ist der Meinung, dass das Engagement der B<strong>und</strong>esregierung<br />

im Hinblick auf die Zukunft der Flüsse in Deutschland vor<br />

allem im Zeichen des Umweltschutzes stehen sollte. 67 % der Befragten<br />

meinen, dass sich die Regierung besonders für eine stärkere<br />

Freizeitnutzung der Flüsse einsetzen sollte. 54 % meinen, dass die<br />

Regierung sich stärker für die Nutzung der Flüsse zu Transportzwecken<br />

einsetzen sollte. Diese Forderung wird umso häufi ger geäußert,<br />

je älter die Befragten sind.<br />

„Es freut mich, dass die Anstrengungen der Politik von den Bürgerinnen<br />

<strong>und</strong> Bürgern wahrgenommen werden. Unser politischer Auftrag<br />

für die Zukunft lautet, die Wasserqualität weiter zu steigern <strong>und</strong><br />

gleichzeitig mehr Güterverkehr aufs Wasser zu bringen <strong>und</strong> Straßen<br />

zu entlasten“, sagte B<strong>und</strong>esverkehrsminister Wolfgang Tiefensee<br />

anlässlich der Präsentation der Ergebnisse der Studie am Vortag der<br />

3. Flussgebietskonferenz. ■ Dr. Günter Teßmann | Dü<br />

| 15


VERKEHRSPOLITIK<br />

B<strong>und</strong>esverband<br />

Öffentlicher<br />

Binnenhäfen<br />

steuert in ruhigeres<br />

Fahrwasser<br />

Frischer Wind für das neue BÖB-Team:<br />

(v.l.) Detlef Bütow, Geschäftsführer<br />

Michael Probst, Assistentin Anja Fuchs,<br />

Präsident Rainer Schäfer <strong>und</strong> Joachim<br />

Zimmermann. | Bild: Guddat<br />

Neue Hafen-Harmonie<br />

Der B<strong>und</strong>esverband Öffentlicher Binnenhäfen (BÖB) geht gestärkt aus den Neuwahlen des Verbandspräsidiums am<br />

25. September in Mülheim/Ruhr hervor. Einstimmig wurde der Chef des Hafens Neuss-Düsseldorf, Rainer Schäfer,<br />

zum neuen Präsidenten bestellt. Mit Detlef Bütow <strong>und</strong> Roland Hörner wurden zwei erfahrene ‚Fuhrleute’ ins Präsidium<br />

gewählt, Joachim Zimmermann <strong>und</strong> Jens Hohls stehen für die Verjüngung des Führungsgremiums.<br />

Wer Streithälse sehen wollte, war im Mülheimer Techno-<br />

Park, dem Tagungsort der diesjährigen BÖB-Mitgliederversammlung,<br />

am falschen Platz. „Offensichtlich war der<br />

Mehrheit der Anwesenden klar, dass der Verband am Scheideweg<br />

stand. Letztendlich hat wohl doch die Vernunft gesiegt“, sagte ein<br />

Teilnehmer nach der nichtöffentlichen Sitzung. Und so trat dann<br />

auch ein sehr entspannt wirkender Rainer Schäfer - gemeinsam mit<br />

einigen Vorstandskollegen - im Anschluss vor die Presse. „Wir hatten<br />

eine ausgesprochen harmonische Versammlung in welcher der<br />

alte Vorstand entlastet wurde“, sagte Schäfer. Auch die Vorstandswahlen<br />

seien reibungslos über die Bühne gegangen. Schäfer selbst<br />

war von den BÖB-Mitgliedern einstimmig zum Nachfolger von Dr.<br />

Rolf Bender (HGK) gewählt worden, der sich nicht mehr zur Wahl gestellt<br />

hatte. Ebenfalls nicht mehr angetreten waren Friedrich Weege<br />

(Hafen Hamm) <strong>und</strong> Lothar Weis (Hafen Trier). „Wir machen den Weg<br />

frei für jüngere Kollegen“, so die übereinstimmende Erklärung der<br />

ausscheidenden Präsidiumsmitglieder. Dem neuen BÖB-Vorstand<br />

gehören jetzt Roland Hörner (Rhein-Neckar Hafen Mannheim), Joachim<br />

Zimmermann (bayernhafen GmbH), Jens Hohls (Hafen Braunschweig)<br />

<strong>und</strong> - als einziger Wiederwahlkandidat - Detlef Bütow von<br />

den Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe an. „Ich freue mich über<br />

das beeindruckende Votum der Mitglieder <strong>und</strong> die Tatsache, dass<br />

der Vorstand jetzt wieder aus fünf Personen besteht“, sagte Rainer<br />

Schäfer. Durch Roland Hörner erhält das Gremium auch eine europäische<br />

Komponente: Der Mannheimer Hafenchef ist gleichzeitig<br />

Vizepräsident des Europäischen Hafenverbandes EVB <strong>und</strong> wurde am<br />

17. Oktober auch in dieser Funktion wiedergewählt.<br />

Ludwigshafen <strong>und</strong> Magdeburg wieder im BÖB<br />

Die neue Harmonie im BÖB hat sofort gewirkt: Die im Zusammenhang<br />

mit den Querelen der letzten Monate ausgeschiedenen Häfen<br />

Ludwigshafen <strong>und</strong> Magdeburg haben in Mülheim ihre Rückkehr in<br />

den Hafenverband angekündigt. Auf die Frage, ob jetzt auch duisport<br />

wieder „heimkehren“ werde, sagte Schäfer: „Natürlich werden<br />

wir mit duisport über die Gründe des Austritts <strong>und</strong> Möglichkeiten<br />

für eine Rückkehr sprechen.“<br />

Mehr privates Engagement im BÖB<br />

Der BÖB hat in Mülheim aber auch neue Mitglieder aus den Reihen<br />

der privaten Hafenbetreiber gewonnen: Ihren Beitritt erklärten die<br />

Firmen Albert Bergschneider GmbH (Ibbenbüren), die Hülskens Holding<br />

GmbH & Co.KG (Wesel) mit 7 Hafenstandorten <strong>und</strong> die Infracor<br />

GmbH, die Hafenbetreiber des Industrieparks Marl ist. Seitdem<br />

der BÖB sich durch eine entsprechende Änderung der Satzung auch<br />

für private Häfen als Mitglieder geöffnet hat, sind jedes Jahr einige<br />

private Unternehmen dem BÖB beigetreten, was der Verband auch<br />

als Bestätigung seiner erfolgreichen Lobby- <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />

sieht. Der BÖB hat derzeit 91 Mitglieder mit 124 Häfen.<br />

Neuen Herausforderungen begegnen<br />

Der Verband hat nach der Ansicht von Rainer Schäfer viel zu tun.<br />

Einerseits müsse nach Innen geblickt werden. „Da muss einiges<br />

aufgearbeitet werden“, sagt Schäfer. Vorrangig aber müsse jetzt<br />

die zukünftige Strategie des BÖB abgestimmt werden. Dabei werde<br />

es unter anderem darum gehen, sich in Netzwerken der See- <strong>und</strong><br />

Binnenhäfen europaweit zu engagieren, anderen Verbänden die<br />

Hand zu reichen <strong>und</strong> über den Tellerrand hinauszublicken, wobei<br />

der Fokus auf Schifffahrt <strong>und</strong> Eisenbahnen liege. Es gelte aber auch<br />

die öffentlichen Straßenanbindungen der Binnenhäfen zu verbessern,<br />

etwa um den Zugang für Schwerlasttransport zu ermöglichen.<br />

Eines der Themen wäre dabei die Clusterbildung in der europäischen<br />

Logistik. Das Ziel des BÖB für die Zukunft ist klar: „Wir werden die<br />

Politik auffordern, Worten auch Taten folgen zu lassen <strong>und</strong> das größte<br />

Wasserstraßennetz Europas für die Verladende Wirtschaft effi zienter<br />

nutzbar zu machen. Und wir werden die Politik weiter von der Bedeutung<br />

der Häfen überzeugen, wobei wir uns in die Ausgestaltung<br />

eines nationalen Hafenkonzeptes als Binnenhäfen aktiv einbringen<br />

werden“, so Schäfer abschließend. ■ Axel Götze-Rohen | Dü<br />

16 | 7|<strong>2008</strong>


Region Norddeutschland: Jens Hohls<br />

Der Braunschweiger Hafenchef Jens Hohls (40) will als Vorsitzender<br />

der Arbeitsgemeinschaft Norddeutschland im BÖB seine Erfahrungen<br />

in der Kooperation mit Seehäfen im Hinterlandverkehr<br />

<strong>und</strong> die regionalen Interessen beim Ausbau der Infrastruktur in<br />

die Arbeit des BÖB-Präsidiums einbringen. Der gelernte Speditionskaufmann<br />

<strong>und</strong> Transportberater war seit 1999 aktiv am Aufbau<br />

der Container- Verkehre des Hafens Braunschweig mit den<br />

Seehäfen Bremerhaven <strong>und</strong> Hamburg beteiligt. „Wenn der Hafen<br />

Hamburg im Containerhinterlandverkehr künftig größere Mengen<br />

auf das Binnenschiff verlagern will, so brauchen wir kurzfristig<br />

einen neuen 135 m langen Trog im Schiffshebewerk Scharnebeck.<br />

Besser wäre noch eine neue 200 m lange Schleuse, um auch den<br />

Mittellandkanal durchgängig mit 185 m langen Schubverbänden<br />

befahren zu können. Schon heute hat die Schleuse Geesthacht<br />

eine Kammerlänge von 230 m, die Schleuse Uelzen eine nutzbare<br />

Kammerlänge von 185 m. Insofern ist das Schiffshebewerk<br />

Scharnebeck mit einer nutzbaren Kammerlänge von 100 m ein<br />

Anachronismus, der kurzfristig beseitigt werden muss“, so Hohls.<br />

Die Tatsache, dass die Reedereien neu in Dienst gestellte Schiffe<br />

auf der Werft auf 100 m verkürzen müssen, mache die negativen<br />

Auswirkungen dieses Engpasses auf die Wirtschaftlichkeit der<br />

Binnenschifffahrt deutlich. „Wenn der Anteil der Binnenschiff-<br />

BÖB-Bayer: Joachim Zimmermann<br />

Der neue BÖB-Vorstand ist nicht nur jünger, sondern auch „interregionaler“<br />

geworden. Durch Joachim Zimmermann ist jetzt auch Bayern<br />

in der Verbandsspitze vertreten. Der 1967 in Bad Saulgau geborene<br />

Zimmermann ist Geschäftsführer der bayernhafen GmbH & Co. KG,<br />

welche die Häfen Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg<br />

<strong>und</strong> Passau unter einem Dach vereint. Der gelernte Bankkaufmann<br />

<strong>und</strong> Betriebswirt war nach seinem Studium zunächst Mitarbeiter<br />

des Referats Binnenschifffahrt, Verkehrswasserbau <strong>und</strong> Häfen im<br />

Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Verkehr <strong>und</strong> Technologie.<br />

Von 1996 an war Zimmermann zunächst Abteilungsleiter der<br />

Hauptverwaltung der Bayerischen Landeshäfen <strong>und</strong> von 1999 bis<br />

2005 deren Geschäftsführer. 2005 wurde im Rahmen der Privatisierung<br />

aus der Landeshafenverwaltung die Bayernhafen GmbH & Co.<br />

KG, deren Geschäftsführung Zimmermann übernahm.<br />

Neben seinem Beruf <strong>und</strong> dem Engagement im BÖB sitzt Zimmermann<br />

noch in den Aufsichtsräten der Hafen Nürnberg-Roth GmbH<br />

7|<strong>2008</strong><br />

Jens Hohls | Bild: Guddat<br />

fahrt am Containerverkehr im Hinterland rlan and d<br />

Hamburgs sukzessive auf 5 % gesteigert ert rt<br />

werden soll, dann müssen bei gleichzei- i-<br />

tiger Verdopplung des gesamten Con-<br />

taineraufkommens diese Investitionen<br />

kurzfristig angepackt werden“, fordert<br />

Hohls. Voraussetzung sei auch, dass<br />

die Seehafenterminals sich durch Be-<br />

schaffung geeigneter Umschlagsgeräte e<br />

gezielter auf den Verkehrsträger Binnen-<br />

schifffahrt einrichten. „Die Beschaffung<br />

von Hafen-Mobilkranen sind nur eine Zwischenlösung - notwendig<br />

sind eigene Terminals mit kleineren Brücken für Binnen- <strong>und</strong><br />

Feederschiffe“, so Hohls. Auch die Zollabfertigung in Hamburg,<br />

die derzeit während der Woche nur von 7 bis 17 Uhr erreichbar<br />

sei, müsse dem Anspruch des Welthafens Hamburg entsprechend<br />

24 St<strong>und</strong>en an sieben Tagen in der Woche erfolgen können. „Es<br />

gibt also einiges zu tun, um die logistischen Herausforderungen<br />

der Zukunft zu meistern. Gemeinsam mit dem Zentralverband der<br />

deutschen Seehafenbetriebe müssen wir aktiv an neuen Lösungen<br />

arbeiten <strong>und</strong> dafür sorgen, dass sie zeitnah umgesetzt werden“,<br />

skizziert Hohls seine künftige Arbeit im BÖB-Präsidium.<br />

■ Hans-Wilhelm Dünner<br />

<strong>und</strong> der Berliner BEHALA. Des Weiteren ist Zimmermann Mitglied des<br />

Vorstandes des Deutschen Wasserstraßen- <strong>und</strong> Schifffahrtsvereins<br />

chi hi h ff fffa fahr h tsvereins<br />

Rhein-Main-Donau e. V. <strong>und</strong> Mitglied des Verkehrsausschusses rs rsau ausschusses de der<br />

r<br />

Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.<br />

„Der BÖB hat jetzt wieder zu der notwendigen Geschlos- esch chlosssenheit<br />

zurückgef<strong>und</strong>en“, sagte Zimmermann gegenüege genü nüber<br />

SCHIFFAHRT UND TECHNIK. Der Verband werde de e si sich<br />

ch<br />

nicht all zu lange mit großer Vergangenheitsbewältigung tig igung<br />

aufhalten, sondern müsse <strong>und</strong> wolle jetzt nach vo vorn vorne r e<br />

schauen. Dazu gehöre, dass eine klare Strategie gefunf<strong>und</strong>en würde, mit der die großen Herausforderungen en<br />

gemeistert werden könnten. „Dazu gehören unter r<br />

anderem die Themen Bewusstseinsbildung, Zusammenarbeit<br />

mit anderen Organisationen <strong>und</strong><br />

Ausbildung“, erklärte Zimmermann.<br />

■ Axel Götze-Rohen<br />

Joachim Zimmermann | Bild: Götze-Rohen<br />

| 17


VERKEHRSPOLITIK<br />

Binnenhäfen werben für mehr Akzeptanz<br />

Ungeliebte Perlen<br />

Binnenhäfen sind Knotenpunkte des „nassen“ Verkehrssystems, Logistikdrehscheiben,<br />

Arbeitgeber sowie unverzichtbare Dienstleistungs- <strong>und</strong><br />

Wirtschaftszentren. Schwerlastverkehr, Lärm, Staub oder Licht belasten<br />

andererseits Umwelt <strong>und</strong> unmittelbare Umgebung. In diesem Spannungsfeld<br />

bewegten sich die Vorträge <strong>und</strong> Diskussionen des öffentlichen<br />

Teils der Jahrestagung des B<strong>und</strong>esverbandes Öffentlicher Binnenhäfen<br />

(BÖB) am 25. September in Mülheim/Ruhr.<br />

Wo gehobelt wird, fallen Späne. Übersetzt für Binnenhäfen<br />

bedeutet das Lärm <strong>und</strong> Staub durch den Güterumschlag<br />

<strong>und</strong> den LKW- <strong>und</strong> Zugverkehr. Und sogar die „Lichtverschmutzung“<br />

ist ein Thema, mit dem sich Hafenbetreiber beschäftigen<br />

müssen. Dabei machen Häfen doch erst die umweltfre<strong>und</strong>liche<br />

<strong>und</strong> effi ziente Binnenschifffahrt <strong>und</strong> manchen Güterverkehr der<br />

Privatbahnen möglich.<br />

Und noch ein Problem beschäftigt die Binnenhäfen: Aus ihrer Entstehungsgeschichte<br />

heraus liegen diese häufi g mitten in der Stadt.<br />

Womit sie begehrlichen Blicken von Städteplanern <strong>und</strong> Immobilienentwicklern<br />

ausgesetzt sind. Ein schickes Wohnviertel am Wasser<br />

ist allemal schöner als Kräne, rumpelnde Containertrucks <strong>und</strong><br />

Güterzüge, die mal wieder den Autoverkehr aufhalten. Dass der<br />

Güterverkehr aber die Gr<strong>und</strong>lage für den Wohlstand ist, der nobles<br />

Wohnen erst möglich macht, wird dabei schnell vergessen. Es mag<br />

verständlich ve vers rs rstä tä tänd nd ndli lich ch s ssei<br />

sein, ei ein, n, wwen<br />

wenn en enn Ot Otto<br />

to N NNormalverbraucher<br />

diesen Zusam-<br />

menhang nicht sofort sofort erkennt. WWenn<br />

aber politisch Verantwortliche<br />

sich dieser Erkenntnis vversagen,<br />

wird es Zeit, für mehr Ak-<br />

zeptanz zu werben. werbe<br />

Moderne Modern Umschlagtechnik<br />

schont<br />

Geldbeutel <strong>und</strong><br />

Umwelt Umwe<br />

Unterstützt Unterst wurde der BÖB dabei von<br />

kompetenter kompet Seite. Dr. Mathias Dobner,<br />

Geschäftsführer Geschäft der Gottwald Port Tech-<br />

nology GmbH in Düsseldorf, erwartet,<br />

dass der Boom der Seehäfen sehr<br />

rasch in Satellitenhäfen im Hinterland<br />

verlagert werde. Damit<br />

kommen auf die Binnenhäfen<br />

neue Herausforderungen zu,<br />

die mit effi zienterem Flä-<br />

Dr. Mathias Dobner: „Investitionen<br />

in moderne Umschlagtechnik schonen<br />

die Umwelt <strong>und</strong> sparen Geld!“<br />

| Bild: Götze<br />

chenmanagement <strong>und</strong> innovativen Umschlagstechniken zu bewältigen<br />

seien, die auch zum Umweltschutz beitragen könnten. „Häfen,<br />

die in neueste <strong>Technik</strong> investieren, sparen nicht nur Geld, weil diese<br />

effi zienter <strong>und</strong> sparsamer ist. Mindestens genau so wichtig ist, dass<br />

die Lärm- <strong>und</strong> Abgasemissionen drastisch sinken“, sagte Dobner.<br />

Dies könne zum Beispiel dadurch geschehen, dass Umschlagsgeräte<br />

mit Netzstrom betrieben werden, statt mit Dieselaggregaten.<br />

„Der Vorteil: Überschüssige Energie aus Bremsbewegungen kann in<br />

Kondensatoren oder Schwungräder gespeichert <strong>und</strong> zurückgeführt<br />

oder wieder ins Stromnetz zurückgespeist werden“, so Dobner.<br />

Binnenhäfen brauchen Flächen<br />

Gerhard Hammer, stellvertretender Geschäftsführer der IHK Essen<br />

<strong>und</strong> dort Sprecher für Verkehrspolitik, ging auf die Standortbedingungen<br />

der Binnenhäfen ein. „Für die Häfen in NRW wird der<br />

Platz knapp. Dieser Flächenengpass verhindert eine stärkere Rolle<br />

der Binnenschifffahrt“, sagte Hammer. Andererseits stelle das Landeshafenkonzept<br />

NRW einen Flächenbedarf von<br />

325 ha für die Erweiterung der er Binnenhäfen<br />

fest. Im Ruhrgebiet gebe es wiederum ederum einige<br />

wassernahe Industriebrachen, die sich zur<br />

Nutzung als Hafenstandorte anböten. nböten. Erfolgreiche<br />

Häfen wie Duisburg g hätten es<br />

einfacher, solche Flächen zu entwickeln,<br />

weil sie weniger erklären müssten, üssten, als<br />

kleine Häfen. Hammer war aber auch<br />

selbstkritisch: „Auch die Handelskamdelskammern haben die Binnenhäfen in der<br />

Vergangenheit zu wenig zur r<br />

Kenntnis genommen.“ NRW-<br />

Verkehrsstaatssekretär Günter<br />

Kozlowski sprach davon,<br />

dass in den Kommunen<br />

das Bewusstsein wachsen<br />

Andrea Kowalski:<br />

„Mülheim bester Standort<br />

für Schwerguttransporte per<br />

Schiff!“ | Bild: Götze<br />

18 | 7|<strong>2008</strong>


Verladung von Generatoren <strong>und</strong> Turbinenteilen im Hafen der Siemens Power<br />

Generation in Mülheim/Ruhr | Bild: Guddat<br />

müsse, was Binnenhäfen für Wertschöpfung, Beschäftigung <strong>und</strong><br />

Steuerleistung bedeuteten. „Andererseits ist klar, dass die Planungshoheit<br />

der Kommunen durch unsere Verfassung geschützt wird. Wir<br />

in NRW versuchen aber, die Schmerzschwelle auszutesten“, sagte<br />

Kozlowski.<br />

Uhlenberg: „Häfen liegen am Wasser!“<br />

Eckhard Uhlenberg, Umweltminister in NRW ging in seiner Rede auf<br />

die Bedeutung der Binnenhäfen für den Umweltschutz ein .Schifffahrt<br />

<strong>und</strong> Häfen würden zwar den Güterverkehr entlasten, brächten<br />

aber auch Probleme mit sich. Häfen würden deswegen aber nicht<br />

auch automatisch akzeptiert. Neben ausführlichen Passagen zum<br />

Hochwasserschutz, Immissionen, Gewässerschutz, Abfällen <strong>und</strong> Ladungsresten<br />

sowie Umweltzonen bewies Uhlenberg auch viel Kompetenz<br />

in Sachen Infrastruktur. So wusste der Minister nicht nur um<br />

die Besonderheit der Lage von Häfen, nämlich der am Wasser, sondern<br />

auch, dass nur Binnenhäfen die Schifffahrt in Logistikketten<br />

ei einb einbinden nb nbin in inde de den kö können. Uhlenberg sagte auch,<br />

dass Binn Binnenhäfen ohne Anbindung an<br />

die Verk Verkehrsinfrastruktur nicht aus-<br />

kommen<br />

würden.<br />

Ein Lich Lichtblick dagegen war das Refe-<br />

rat von<br />

Andrea Kowalski. Die Leiterin<br />

„Shipp „Shipping Logistics“ bei Siemens<br />

Energ Energy nannte sich selbst „die wohl<br />

gl glücklichste Versandleiterin der<br />

7|<strong>2008</strong><br />

WWelt“.<br />

Mülheim sei logistisch<br />

ein perfekter Standort für<br />

das Handling von Schwerlast-<br />

<strong>und</strong> Schwergutstücken.<br />

Siemens produziert<br />

an der Ruhr schwergewichtige<br />

Turbinen <strong>und</strong><br />

NRW-Verkehrs-Staatssekretär<br />

Günter Kozlowski:<br />

„Bei der Planungshoheit der<br />

Kommunen die Schmerzschwelle<br />

austesten!“<br />

| Bilder: Götze<br />

Umschlag von Windkraftanlagen mit einem modernen Hafenmobilkran im<br />

Hafen Emden | Bild: Gottwald<br />

Generatoren, die mit dem fabrikeigenen Portalkran direkt in Binnen-<br />

<strong>und</strong> Fluss-Seeschiffe verladen werden können. „Der Produktionsstandort<br />

Mülheim ist ohne den Binnenhafen nicht denkbar“,<br />

sagte Kowalski. Die Managerin trat in ihrem Vortrag als exzellente<br />

Botschafterin für Binnenschifffahrt <strong>und</strong> Häfen auf.<br />

■ Axel Götze-Rohen | Dü<br />

Betriebe der Stadt Mülheim an der Ruhr (BtMH)<br />

Rhein-Ruhr-Hafen,<br />

Mülheim an der Ruhr<br />

Schleusennutzlänge: 135 Meter (L.)12,80 Meter (B.), garantierte Abladetiefe:<br />

280 cm, Kaimauer: 3.100 Meter, diverse Umschlagsanlagen, Bahnerschließung<br />

des Gesamtareal (2qkm) per eigener Anschlussbahn, (27 km Gleis), direkter<br />

Zugang zum DB-AG-Netz, Gleisanschlüsse einzelner Gr<strong>und</strong>stücke vorhanden,<br />

trimodale Anbindung durchgehend, BABs 2/3, 40, 59 in unmittelbarer Nähe,<br />

direkte Zufahrt ab BAB-Kreuz Kaiserberg möglich, Freiladezone vorhanden.<br />

Info: Hafenmeister, Tel. 0208 / 54719, Fax 0208 / 5942602<br />

E-Mail hafenleitung@betriebe-muelheim.de<br />

© SUT VERLAG<br />

| 19


VERKEHRSPOLITIK<br />

Rainer Schäfer<br />

Und es werden mehr! Es ist uns zum zweiten Mal in Folge<br />

gelungen, neue Unternehmen für eine Mitgliedschaft zu gewinnen.<br />

Seitdem der BÖB sich auch privaten Häfen als Mitglieder<br />

geöffnet hat, hat er durch seine stete Themen-, Lobby- <strong>und</strong><br />

Öffentlichkeitsarbeit neues Interesse für die Verbandsarbeit geweckt<br />

<strong>und</strong> erntet die Früchte seiner Arbeit aus dem letzten Jahr. Es ist ihm<br />

einmal mehr gelungen, die Interessen, der am System Wasserstraße<br />

beteiligten <strong>und</strong> interessierten Unternehmen zu bündeln <strong>und</strong> damit<br />

die politische Legitimation zu vergrößern.<br />

Durch unsere neuen Mitglieder bekommen wir neue Impulse für<br />

den Umgang mit neuen Themen <strong>und</strong> Herausforderungen. Dadurch<br />

können <strong>und</strong> müssen wir uns zunehmend breiter aufstellen. Hierfür<br />

ist es unerlässlich, dass das Präsidium in Zukunft wieder aus 5<br />

Personen besteht, die eine entsprechende Aufteilung der Themen<br />

untereinander organisieren können.<br />

Dieser Ansatz gilt meiner Meinung nach auch für die Zusammenarbeit<br />

der Verbände untereinander. Die Idee der Initiative Binnenschifffahrt<br />

<strong>und</strong> Logistik ist ein erster Schritt, das System Wasserstraße<br />

auf ein gleiches Niveau mit den anderen Verkehrsträgern zu stellen.<br />

Diese präsentieren sich organisatorisch schon heute stärker als<br />

Einheit, wenn sie Lobbying auf nationaler oder europäischer Ebene<br />

betreiben. Die Vernetzungsmöglichkeiten der trimodal aufgestellten<br />

Binnenhäfen sind vielseitig, die natürlichen Partner Binnenschiff,<br />

Schiene <strong>und</strong> Logistik erste Wahl bei gemeinsamen Aktivitäten.<br />

Gerade dieses Jahr zeigt die immer enger werdende Vernetzung der<br />

See- <strong>und</strong> Binnenhafenwirtschaft, was das größte Potenzial für uns<br />

darstellen kann, wenn es uns gelingt, „Augenhöhe“ zu erreichen. Der<br />

Druck zur Zusammenarbeit ist da, nun gilt es, mit entsprechenden<br />

Konzepten Wege für effi ziente Partnerschaften aufzuzeigen.<br />

Rainer Schäfer, Präsident des B<strong>und</strong>esverbandes<br />

Öffentlicher Binnenhäfen (BÖB):<br />

Gemeinsam in<br />

die Zukunft<br />

Die einstimmige Wahl des Präsidiums anlässlich der diesjährigen Mitgliederversammlung<br />

des B<strong>und</strong>esverbandes Öffentlicher Binnenhäfen in Mülheim an<br />

der Ruhr ist für mich ein Vertrauensbeweis. Dafür danke ich den Mitgliedern.<br />

Es ist auch ein Vertrauensvorschuss, dem meine Vorstandskollegen <strong>und</strong> ich<br />

gerecht werden wollen, denn eines lässt sich aus dem Ergebnis schon heute<br />

ablesen: Die Mitgliederversammlung setzt ein Zeichen für einen starken Verband,<br />

getragen durch alle seine Mitgliedsunternehmen.<br />

Alle vom BÖB in diesem Jahr organisierten Veranstaltungen nahmen<br />

Bezug auf die aktuell in Arbeit befi ndliche Erstellung eines Nationalen<br />

Hafenkonzeptes durch das B<strong>und</strong>esministerium für Verkehr, Bau <strong>und</strong><br />

Stadtentwicklung. Der BÖB positioniert sich hier eindeutig <strong>und</strong> im<br />

Sinne einer gleichberechtigten Betrachtung des Maritimen Systems<br />

<strong>und</strong> des Systems Wasserstraße. So gelingt die von allen angestrebte<br />

Vernetzung von See- <strong>und</strong> Binnenhäfen zu einem System. Wir haben<br />

in den letzten Jahren für unsere Arbeit zum Erhalt <strong>und</strong> Ausbau der<br />

Binnenhäfen als logistische Knoten große Zustimmung erhalten. Europäische<br />

Konzepte, wie das Programm NAIADES, bestätigen unsere<br />

Forderungen ebenso wie Landeshafenkonzepte beispielsweise in<br />

Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen oder Sachsen-Anhalt. Wir setzen<br />

deshalb auch auf eine B<strong>und</strong>espolitik, die bereit ist, logistische<br />

Korridore entlang des Systems Wasserstraße weiter zu optimieren.<br />

Allerdings ist festzuhalten, dass sich ein Nationales Hafenkonzept<br />

nicht nur auf den Seehafenhinterlandverkehr beschränken <strong>und</strong> reduzieren<br />

darf, sondern die Binnenschifffahrt <strong>und</strong> damit auch die<br />

Binnenhäfen als wichtige Bestandteile kontinentaler Verkehrsströme<br />

betrachtet werden <strong>und</strong> das ganze Thema daher in einen gesamteuropäischen<br />

Kontext gestellt werden muss. Ein Nationales Hafenkonzept<br />

wird verstanden als ein Konzept zur Ausschöpfung <strong>und</strong><br />

Steigerung der Leistungsfähigkeit des Systems Wasserstraße mit<br />

See- <strong>und</strong> Binnenhäfen <strong>und</strong> Wasserstraßen sowie deren Anschluss<br />

an die anderen Verkehrsträger. Angesichts der sich verändernden<br />

umweltpolitischen Rahmenbedingungen mit dem Streben nach einer<br />

übergeordneten Nachhaltigkeitsstrategie auch für den Verkehr,<br />

bedeutet dies die optimale Nutzung des Systems Wasserstraße bis<br />

an seine Grenzen. Für dieses Ziel wollen wir werben. Erreichen werden<br />

wir es nur gemeinsam. ■ Rainer Schäfer<br />

20 | 7|<strong>2008</strong>


7|<strong>2008</strong><br />

Bremer Unternehmergespräche:<br />

Standortvorteil nicht gefährden<br />

Klaus-Peter Müller<br />

Marode<br />

Verkehrswege<br />

bremsen Logistik<br />

„Transport <strong>und</strong> Logistik brauchen eine solide Verkehrsinfrastruktur“, hat<br />

Klaus-Peter Müller, Vorsitzender des Präsidiums des Deutschen Verkehrsforums,<br />

bei den Bremer Unternehmergesprächen am 20. Oktober gefordert. Vor r<strong>und</strong><br />

350 Unternehmern warnte Müller, dass Deutschland seinen Standortvorteil<br />

riskiere, falls der B<strong>und</strong> nicht mehr Geld in die Verkehrswege investiert.<br />

Müller: „Der Exportweltmeister Deutschland braucht eine funktionierende Logistik, die<br />

wiederum in hohem Maße von funktionierenden Verkehrswegen abhängt. Wir können<br />

unsere herausragende Position auf dem Weltmarkt <strong>und</strong> im Logistiksektor nur verteidigen,<br />

wenn die Qualität unserer Straßen, Seehäfen, Binnenwasserstraßen, Schienenwege <strong>und</strong><br />

Flughäfen mit den wachsenden Anforderungen Schritt hält. Die Kapazität der Verkehrsinfrastruktur<br />

reicht schon heute an vielen Stellen nicht mehr aus. Und Prognosen zeigen, dass von<br />

2007 bis 2020 die Verkehrsleistung im Güterfernverkehr um weitere 40 % zunehmen wird.“<br />

Wenn man die Werte rein linear fortschreibe, gebe es 2020 in den deutschen Seehäfen mehr<br />

als doppelt so viele Standardcontainer wie 2007. „Es kommt also einiges auf uns <strong>und</strong> vor allem<br />

unsere Infrastruktur zu!“<br />

Der Infrastrukturbedarf liege auf der Hand: Wenn ein Großcontainerschiff seine 10.000<br />

Standardcontainer ablädt, bedeutet das aneinandergereiht einen LKW-Konvoi von r<strong>und</strong><br />

60 km Länge – aus Containern von einem Schiff. „Die Binnenschifffahrt hat in 2006 im Binnenverkehr<br />

57 Mio. Tonnen bewegt <strong>und</strong> ungefähr das Dreifache im Außenhandel. Deutschland<br />

schlägt mit seinen Wasserstraßen die Brücke zwischen Ost <strong>und</strong> West. Auch hier läuft<br />

aber nichts ohne regelmäßige Fahrrinnenpfl ege, Schleusenerhaltung <strong>und</strong> Kanalerweiterung“,<br />

so Müller weiter. Ähnlich sehe es im Schienenverkehr aus. Nutzungskonkurrenz zwischen<br />

Güter- <strong>und</strong> Personenverkehr, Flaschenhälse an den Seehäfen <strong>und</strong> in den Ballungsräumen<br />

erfordern weitere Investitionen in den Netzausbau. Fehlende Infrastruktur für Hafenhinterlandverkehre<br />

führt nach Ansicht Müllers dazu, dass in den Seehäfen anfallende Güter<br />

nicht zügig <strong>und</strong> zeitgerecht abgefahren werden können: „Der Flächenbedarf in den Häfen<br />

zum Auffangen der Güter steigt, Umwege werden in Kauf genommen, im schlimmsten Falle<br />

laufen Schiffe einen anderen Hafen an“.<br />

Immer mehr Staus blockierten den Logistikstandort Deutschland <strong>und</strong> führten damit zu hohen<br />

volkswirtschaftlichen Schäden <strong>und</strong> zu erhöhter Umweltbelastung, so Müller. „Im Jahr 2009<br />

gibt der B<strong>und</strong> zwar erstmals 10 Mrd. Euro für die Verkehrsinfrastruktur aus. Dennoch fehlen<br />

mindestens 2 Mrd. Euro jährlich. Das hat die B<strong>und</strong>esregierung schon im Jahr 2000 in ihrer<br />

eigenen Studie der Pällmann-Kommission herausgef<strong>und</strong>en. Berücksichtigt man die jahrelange<br />

Vernachlässigung <strong>und</strong> die Preissteigerung im Verkehrswegebau – r<strong>und</strong> 15 % seit 2000 – ist der<br />

Fehlbetrag noch höher“, so Müller. ■ Ingrid Kudirka | Deutsches Verkehrsforum | Dü<br />

| 13


VERKEHRSPOLITIK<br />

Mitgliederversammlung des B<strong>und</strong>esverbandes der<br />

Deutschen Binnenschifffahrt e. V. (BDB) in Berlin<br />

BDB <strong>und</strong> BUND<br />

gehen aufeinander zu<br />

Der B<strong>und</strong>esverband der Deutschen Binnenschiffahrt e.V. (BDB) hat am 24. September <strong>2008</strong> seine jährliche Mitgliederversammlung<br />

in der Landesvertretung Nordrhein-Westfalen in Berlin abgehalten. Höhepunkt war ein gut besuchter<br />

Parlamentarischer Abend zum Thema „Herausforderungen des zukünftigen Güterverkehrs: Ökologischer <strong>und</strong><br />

ökonomischer Nutzen der Binnenschifffahrt“<br />

In der Mitgliederversammlung wurde Cees van Gent, Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung der LEHNKERING Holding GmbH <strong>und</strong><br />

Leiter des Unternehmensbereiches Shipping Logistics & Services,<br />

Duisburg, einstimmig in den Vorstand <strong>und</strong> in das Präsidium des<br />

Verbandes gewählt. Präsident Dr. Gunther Jaegers gratulierte dem<br />

neuen Vizepräsidenten mit dem Hinweis, dass nun – für den BDB<br />

bisher ungewohnt – auch ein Niederländer in den Entscheidungsgremien<br />

des Verbandes vertreten ist. Mit dem Hafen Magdeburg<br />

ist erstmals ein Umschlagsbetrieb <strong>und</strong> mit der RMS Duisburg ein<br />

Fluss-See-Schifffahrtsunternehmen dem BDB als Fördermitglied<br />

beigetreten. Darüber hinaus sind der Containeroperator Contargo<br />

<strong>und</strong> ein Fahrgastschifffahrtsunternehmen dem BDB als ordentliche<br />

Mitglieder beigetreten.<br />

Renaissance der Binnenschifffahrt<br />

Anlässlich einer Pressekonferenz verwies BDB-Präsident Dr. Jägers<br />

auf die aktuell erfreuliche Entwicklung des Gewerbes. Seit etwa drei<br />

Jahren erlebe die Binnenschifffahrt in Deutschland eine Renaissance.<br />

Mit 249 Mio. t transportierter Güter <strong>und</strong> einer Gesamtleistung von<br />

64,7 Mrd. tkm im Jahre 2007 erreichte die Binnenschifffahrt auf<br />

B<strong>und</strong>eswasserstraßen das bisher zweitbeste Ergebnis. Die positive<br />

Entwicklung des Jahres 2007 mit 2,3 % Wachstum bei der Transportmenge<br />

hat sich <strong>2008</strong> fortgesetzt. Erstmals seit 1974 könnten <strong>2008</strong><br />

wieder mehr als 250 Mio. t Güter auf den Wasserstraßen in Deutschland<br />

transportiert werden. Insgesamt sind die Voraussetzungen für<br />

die zukünftige Entwicklung des Binnenschiffsverkehrs durchweg gut.<br />

Das war das Signal, das von beiden Veranstaltungen ausging.<br />

Innovationsprogramm für die<br />

Binnenschifffahrt<br />

„Die B<strong>und</strong>esregierung hat bei den Investitionen in die Wasserstraßen<br />

umgesteuert“, betonte Karin Roth, Parlamentarische Staatssekretärin<br />

im BMVBS, in ihrem Eröffnungsvortrag zum Parlamentarischen Abend<br />

des BDB. Die von der B<strong>und</strong>esregierung für die Wasserstraßen bereitgestellten<br />

Investitionen wurden in den vergangenen Jahren stetig gesteigert.<br />

Mit 900 Mio. EUR Investitionen für die Modernisierung, die<br />

Sanierung oder für den Ausbau der Wasserstraßen werde 2009 eine<br />

Höchstmarke erreicht, die laut Roth auch für die Folgejahre verstetigt<br />

werden soll, um der Binnenschifffahrt Planungssicherheit zu geben.<br />

Sie sprach sich auch dafür aus „Innovationsprogramme auf den Weg<br />

zu bringen, um die Binnenschifffahrt zu unterstützen <strong>und</strong> gleichzeitig<br />

die Investitionen in die Wasserstraßen so zu organisieren, dass die Akzeptanz<br />

nicht nur im Bereich der Binnenschifffahrt, sondern auch im<br />

Bereich des Umwelt- <strong>und</strong> Naturschutzes“ gegeben ist.<br />

Führend bei Umweltfre<strong>und</strong>lichkeit<br />

<strong>und</strong> volkswirtschaftlichem Nutzen<br />

Politik, Verkehrswirtschaft <strong>und</strong> verladende Wirtschaft verfügen bereits<br />

seit November 2007 über wissenschaftlich f<strong>und</strong>ierte Kenntnisse über<br />

führende Position der Binnenschifffahrt im direkten Verkehrsträgervergleich<br />

mit Schienengüterverkehr <strong>und</strong> Straßengüterfernverkehr.<br />

Entsprechend dem Gutachten „Verkehrswirtschaftlicher <strong>und</strong> ökologischer<br />

Vergleich der Verkehrsträger Straße, Bahn <strong>und</strong> Wasserstraße“<br />

der Planco Consulting GmbH schneidet das Binnenschiff in den<br />

Punkten Energieverbrauch, Schadstoffemissionen, Verkehrssicherheit<br />

<strong>und</strong> Lärm durchweg besser ab als die Güterbahn oder der Lkw. In allen<br />

Relationen, in denen Wasserstraßentransport möglich ist, ist das Binnenschiff<br />

auch im direkten Transportkostenvergleich das günstigste<br />

Transportmittel. Deshalb seien Aussagen, wie sie im Jahre 2005 von<br />

Seiten des Umweltb<strong>und</strong>esamtes getroffen wurden, dass in der Luftschadstoffbilanz<br />

der Transport mit dem Binnenschiff nicht besser sei<br />

als der Lkw-Transport, fachlich nicht haltbar, betonte Peter Rieken<br />

von Planco in einem weiteren Vortrag. 2007 hatte auch der Contai-<br />

BDB-Präsident Dr. Gunther Jaegers (l.) <strong>und</strong> Jens Schwanen,<br />

Sprecher der BDB Geschäftsführung | Bild: Guddat<br />

22 | 7|<strong>2008</strong>


nerverkehr mit Binnenschiffen wieder Fahrt aufgenommen. „48 % der<br />

Container, die das Logistik- <strong>und</strong> zugleich Binnenschifffahrtsland Nr. 1<br />

in Deutschland, Nordrhein-Westfalen (NRW), erreichen, kommen mit<br />

dem Binnenschiff, das sind mehr als mit dem Lkw (46 %)“, so Günter<br />

Kozlowski, Staatssekretär im Verkehrsministerium NRW. 40 Mio. t Massengüter<br />

erreichen das B<strong>und</strong>esland jährlich aus den ARA-Häfen mit<br />

dem Binnenschiff, <strong>und</strong> das wird im Zuge der steigenden Kohleimporte<br />

für die Energieerzeugung noch zunehmen. „Deshalb darf es nicht bei<br />

dem „Allgemeinplatz“ bleiben ´Binnenschifffahrt ist wichtig´“, betonte<br />

Kozlowski <strong>und</strong> verwies auf das neue Hafenkonzept des Landes.<br />

Weltwirtschaftliche Megatrends<br />

nutzen dem Binnenschiff<br />

In der abschließenden Podiumsdiskussion verwies Prof. Dr. Gerd Aberle<br />

auf die „weltwirtschaftlichen Megatrends, die der Binnenschifffahrt<br />

einen Drive geben“. Dazu gehörten die Energiepreisentwicklung <strong>und</strong><br />

die Energieverknappung ebenso wie die Umweltsituation <strong>und</strong> die Kapazitätssituation.<br />

„Der Druck der Verhältnisse spricht für die Binnenschifffahrt“,<br />

so Aberle. Im bestehenden Netz mit den vorhandenen Kapazitätsreserven<br />

könnte mit vergleichsweise geringen Investitionen ein<br />

enormer Produktivitätsgewinn erzielt werden, wobei es auf eine speziell<br />

auf Engpasssituationen orientierte Planung <strong>und</strong> Finanzierung ankäme.<br />

Prof. Dr. Hubert Weiger, Präsident des BUND e. V., wertete seine Teilnahme<br />

an der Debatte des Parlamentarischen Abends als Beginn eines<br />

vertiefenden Dialogs. Die Binnenschifffahrt hätte unbestreitbare Vorteile,<br />

die der BUND nicht in Frage stelle. Er forderte, zum Dialog zu<br />

kommen, bevor sich Konfl ikte verfestigen würden. Weiger plädierte für<br />

fl exiblere Lösungen, z. B. bei der Anpassung der Schiffe an die Flüsse,<br />

für eine fl ussbezogene Debatte zur Binnenschifffahrt <strong>und</strong> zu Umwelt-<br />

<strong>und</strong> Naturschutz. „Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten des Dialogs<br />

mit der Aufgabe, die Verkehrsträger zu verknüpfen“, betonte Weiger.<br />

Mit dem Hinweis: „Dass, was Flussbau heute in Bezug auf den Naturschutz<br />

leisten kann, wird zu wenig kommuniziert“, warb auch BDB-<br />

Präsident Dr. Gunther Jaegers für den Dialog. „Genau hier müssen wir<br />

umkehren, neu miteinander reden <strong>und</strong> konstruktiv Lösungen entwickeln<br />

zusammen mit den Naturschutzverbänden“, so Jaegers.<br />

Binnenschifffahrt braucht weitere<br />

politische Unterstützung<br />

Trotz der insgesamt positiven Entwicklung brauche das Gewerbe<br />

nach Ansicht von Jaegers noch mehr politische Unterstützung. Dazu<br />

gehöre die weitere Optimierung der Förderung abgasärmerer Motoren<br />

in der Binnenschifffahrt, z. B. durch Ausweitung des Anwendungsbereiches<br />

der Förderrichtlinie ebenso wie die Förderung der In-<br />

7|<strong>2008</strong><br />

| Bild: Teßmann<br />

Diskussionsr<strong>und</strong>e des Parlamentarischen Abends(v.l.n.r.): Karl-Heinz Ehrhardt, Geschäftsführer Magdeburger Hafen GmbH; Prof. Dr. Gerd Aberle, Universität Gießen; Dr.<br />

Gunther Jaegers, Präsident des BDB E. V.;Dr. Jörg Kürschner, MDR (Moderation); Annette Faße, MDB; Renate Blank, MdB; Prof. Dr. Hubert Weiger, Präsident des BUND e. V.<br />

vestitionen in neuen bzw. modernisierten Schiffsraum. „Nach wie vor<br />

stellt die schwache Eigenkapitalseite der deutschen Unternehmen in<br />

der Binnenschifffahrt eines der größten Wettbewerbsprobleme dar“.<br />

Verbandspräsident Dr. Gunther Jaegers mahnte mit Nachdruck ein<br />

Innovationsprogramm der B<strong>und</strong>esregierung für die Binnenschifffahrt<br />

an, mit dem zunächst folgende Ziele erreicht werden sollten:<br />

■ Verbesserung der Sicherheit <strong>und</strong> Leichtigkeit des<br />

Binnenschiffsverkehrs,<br />

■ Weitere Erhöhung der Umweltverträglichkeit <strong>und</strong><br />

■ Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Binnenfl otte.<br />

Jaegers verwies darauf, dass in den Niederlanden ein solches Programm<br />

zu einer nachhaltigen Förderung insbesondere des kleinen<br />

Mittelstandes in der Binnenschifffahrt geführt habe.<br />

■ Dr. Günter Teßmann | Dü<br />

| 23


VERKEHRSPOLITIK<br />

‚Schlecht’-achten dokumentiert wissenschaftliche Inkompetenz Hamburger Professorin<br />

Binnenschifffahrt in<br />

Ostdeutschland – aus<br />

Hamburger Sicht<br />

Der BUND hat sich seine ostdeutsche Binnenschifffahrts-(Verhinderungs)-Politik jetzt vom Institut für Verkehrsplanung<br />

<strong>und</strong> Logistik der TUHH begutachten lassen, das sich vor kurzem zur Rolle der Binnenschifffahrt,<br />

z.B. im Seehafen-Hinterlandverkehr, durchaus positiv geäußert hatte, das sich hier jedoch veranlasst sieht, die<br />

Fertigstellung des Wasserstraßenausbaus im Raum Berlin / Brandenburg gemäß Projekt 17 VDE, abgesehen von<br />

Brücken, als komplett überfl üssig zu bezeichnen. Hierzu einige Anmerkungen:<br />

■■■ Verkehrsprognosen. ■ Die akribische Analyse der Güterverkehrsentwicklung<br />

in <strong>und</strong> mit Berlin / Brandenburg von 1991 bis<br />

heute erweist sich als irrelevant, da sie zu nichts anderem führt<br />

als zu der fatalen Gr<strong>und</strong>position des Gutachtens, nach der es eine<br />

hinreichend positive Wirtschaftsentwicklung nicht gab, nicht gibt<br />

<strong>und</strong> folglich nicht geben wird, ein Bedarf nach Weiterentwicklung<br />

der Binnenschifffahrt <strong>und</strong> Ausbau der Infrastruktur also nicht erkennbar<br />

ist. Die Analyse greift hier entschieden zu kurz; sie hätte<br />

Ausgangspunkt sein müssen für Szenarien, die eine weitere Fortsetzung<br />

wirtschaftsfördernder, angebotsorientierter Maßnahmen<br />

in Betracht ziehen <strong>und</strong> den derzeitigen Status quo des Modal Splits<br />

der Verkehrsträger in Frage stellen.<br />

■■■ Verlagerungspotentiale. ■ Das allgemein anerkannte Ziel<br />

der Verlagerung von Güterverkehr von der Straße auf Bahn <strong>und</strong><br />

insbesondere Binnenschiff wird von den Gutachtern kaum gewürdigt.<br />

Anstelle auf eine prognostische Fortschreibung bisheriger<br />

Verkehrsentwicklungen <strong>und</strong> Modal Splits hinzuarbeiten, mit z.T.<br />

willkürlich gewählten Referenzzeiträumen (2007 trotz interessanter<br />

Entwicklungen unberücksichtigt), wäre hier zu erwarten gewesen,<br />

an Gesamtpotentialen ganz neu anzusetzen <strong>und</strong> sich mit Zielen <strong>und</strong><br />

Möglichkeiten von Verkehrsverlagerungen nachdrücklich auseinander<br />

zu setzen, was dann vermutlich zu einer völlig anderen Bewertung<br />

des Wasserstraßenausbaus geführt hätte.<br />

■■■ Gütermärkte. ■ Die Ausführungen der Gutachter zu zukünftigen<br />

binnenschiffsrelevanten Gütermärkten sind in der Tendenz<br />

halbherzig <strong>und</strong> unvollständig; sie werden nicht in zukünftige Nachfrage<br />

nach Binnenschiffskapazitäten umgesetzt, sondern stehen<br />

z. T. sogar im Widerspruch zu abschließenden, einseitig negativen<br />

Bedarfseinschätzungen: Kohle nach Berlin (z. Zt. noch überwiegend<br />

Braunkohle aus der Lausitz, zunehmend auch Steinkohle aus Polen,<br />

Russland <strong>und</strong> Übersee) muss realistischerweise noch als ein wichtiges<br />

<strong>und</strong> expansives Marktsegment gesehen werden.<br />

Andere Massenschüttgüter (z.B. Getreide, Ölsaaten, Futtermittel,<br />

Düngemittel, Chemie-Rohprodukte, Bio-Masse, Zement, Zement-<br />

Rohstoffe) <strong>und</strong> entsprechende Wirtschaftszentren werden mehr<br />

oder weniger berücksichtigt; eine differenziertere <strong>und</strong> positivere<br />

Bewertung ihrer Binnenschiffsaffi nität wäre angemessen gewesen.<br />

Dasselbe gilt auch für wichtige Massenstückgüter (z.B. Schrott,<br />

Stahlrohprodukte, Altpapier,<br />

Papierprodukte, Holz, Holzprodukte).<br />

Schwergüter <strong>und</strong><br />

großvolumige Güter, eine<br />

schon lange wichtige Domäne<br />

der Binnenschifffahrt, lassen<br />

gerade für Berlin <strong>und</strong> Teile<br />

Brandenburgs interessante,<br />

von den Gutachtern kaum<br />

gewürdigte Entwicklungsperspektiven<br />

erkennen. Hier hätte<br />

man auch darauf hinwei-<br />

Prof. Horst Linde | Bild: Teßmann<br />

sen sollen, dass die moderne<br />

Binnenschifffahrt sehr wohl<br />

in der Lage ist, nicht nur „Tonnen“, sondern hochwertige <strong>und</strong> transporttechnisch<br />

anspruchsvolle Güter zu transportieren.<br />

■■■ Containerverkehre. ■ Unvollständig <strong>und</strong> unzureichend<br />

sind die Ausführungen der Gutachter insbesondere im Hinblick auf<br />

Container <strong>und</strong> mit diesen transportierte Güter. Container als binnenschiffsaffi<br />

ne Märkte werden gr<strong>und</strong>sätzlich anerkannt; die Akquirierbarkeit<br />

hinreichender Mengen, z.B. zwischen den Seehäfen<br />

<strong>und</strong> Berlin / Brandenburg, wird jedoch ohne nähere Befassung in<br />

Zweifel gezogen. Hier wäre es dringend wünschenswert <strong>und</strong> vermutlich<br />

auch möglich gewesen, den bereits hohen Stand <strong>und</strong> die<br />

expansiven Tendenzen der Containerströme, z.B. nach Berlin, genauer<br />

darzustellen, um hieraus auf reale Verlagerungspotentiale zu<br />

schließen. Dies wurde offenbar nicht für nötig gehalten.<br />

■■■ Verkehrsträger-Wettbewerb. ■ In diesem Zusammenhang<br />

ein entschiedener Widerspruch gegen den erschreckend plakativ<br />

<strong>und</strong> unprofessionell anmutenden Satz (S. 61) „Die Binnenschifffahrt<br />

hat im Vergleich zu anderen Verkehrsträgern systemimmanente<br />

Wettbewerbsnachteile“. In der Verkehrswissenschaft ist sonst eine<br />

andere, auf systemspezifi sche Vorteile <strong>und</strong> Nachteile abhebende<br />

Lesart üblich.<br />

■■■ Schiffsgrößen / Flotten. ■ Die Philosophie der Gutachter<br />

ist es offenbar, Binnenschifffahrt darf sein, Modernisierung <strong>und</strong><br />

Infrastrukturentwicklung werden ihr jedoch nicht zugebilligt. Die<br />

Gutachter halten 80-m-Schiffe auf ostdeutschen Wasserstraßen für<br />

24 | 7|<strong>2008</strong>


hinreichend, einen Ausbau für Großmotorgüterschiffe für überfl üssig.<br />

Sie verkennen hierbei einen (von ihnen selbst an anderer Stelle<br />

des Gutachtens festgestellten) europaweiten Trend zum GMS, eine<br />

nur noch begrenzte, laufend abnehmende, nicht mehr durch Neubauten<br />

gestützte Verfügbarkeit kleinerer Tonnage <strong>und</strong> insbesondere<br />

die von der Schifffahrtspraxis zunehmend realisierte Notwendigkeit,<br />

ihre Flotten, mit Blick auf bestmögliche Wettbewerbsfähigkeit,<br />

Beschäftigungschancen <strong>und</strong> Kapazitätsauslastung, großräumig <strong>und</strong><br />

überregional, insbesondere auch grenzüberschreitend einzusetzen<br />

<strong>und</strong> sich nicht auf eng abgegrenzte „Inseln“ zu beschränken.<br />

■■■ Fazit. ■ Nach allen vorangehenden Erwägungen entsteht<br />

der Eindruck, dass die Gutachter der komplexen Problematik der<br />

Wirtschaftsentwicklung in Berlin/Brandenburg nicht hinreichend<br />

gerecht werden. Schlussfolgerungen im Hinblick auf Ausbaubedarf<br />

sind deutlich negativer als die, wenn auch unvollständige, Gütermarktanalyse.<br />

Empfehlungen zu Schiffsgrößen <strong>und</strong> Verkehrsregelungen<br />

(Richtungsverkehre) sind unrealistisch <strong>und</strong> praxisfremd. Das<br />

Gutachten erscheint daher keinesfalls geeignet, den planmäßigen<br />

Ausbau der Wasserwege in dieser Region in Frage zu stellen. Vielmehr<br />

ist hier festzustellen, dass die vorgesehenen Steuergelder sinnvoll<br />

<strong>und</strong> zukunftsweisend angelegt sind. In diesem Zusammenhang<br />

ist auch darauf hinzuweisen, dass im Falle des Sacrow-Paretzer Ka-<br />

Verkehrswissenschaft ade<br />

Neu in der Auseinandersetzung mit dem BUND ist seit einiger Zeit,<br />

dass sich dieser seine Wasserstraßen-Verhinderungs-Politik mit<br />

wissenschaftlichen Gutachten untermauern lässt. Wie das jüngste<br />

Gutachten der TU Hamburg-Harburg zeigt, ist diesen angeblichen<br />

Expertisen eines gemein: Sie verdienen weder die Qualifi zierung<br />

„wissenschaftlich“ noch bilden sie auch nur annähernd die wirklichen<br />

Verhältnisse ab. Stattdessen enthalten sie vom Auftraggeber<br />

vorgegebene Ergebnisse <strong>und</strong> sind insofern Gefälligkeitsgutachten,<br />

denn für andere Auftraggeber behauptet Frau Professorin auch<br />

gerne mal das Gegenteil. Das vorliegende „Schlechtachten“ macht<br />

darüber hinaus eines deutlich: Seriöse verkehrswissenschaftliche<br />

Forschung ist in Deutschland abhanden gekommen. Prof. Dr. Gerd<br />

Aberle wies anlässlich seiner Emeritierung im vergangenen Jahr bereits<br />

daraufhin, dass „künftig verkehrswissenschaftliche Forschung<br />

nur noch an Fachhochschulen betrieben werde“. Die einst renommierten<br />

verkehrswissenschaftlichen Lehrstühle an den Universitäten<br />

Köln/Prof. Willecke, Münster/Prof. Seidenfus oder Hamburg/<br />

Prof. Jürgensen wurden nach deren Emeritierung mit Ökonomen<br />

besetzt, die die Tradition ihrer Vorgänger nicht fortsetzten <strong>und</strong> sich<br />

anderen Forschungsgebieten zuwandten. Dies setzt sich fort im<br />

Logistik-Kongress-Zirkus der B<strong>und</strong>esvereinigung Logistik (BVL), wo<br />

man seit Jahren die thematische Beschäftigung mit aktuellen Themen<br />

der Verkehrsträger oder der Infrastrukturpolitik vermisst. Auch<br />

insofern ist es nicht verw<strong>und</strong>erlich, dass die existenziellen Gr<strong>und</strong>satzprobleme<br />

der Verkehrsunternehmen von der Politik nur unzureichend<br />

wahrgenommen werden <strong>und</strong> man sich dort viel lieber in<br />

der Wachstums- <strong>und</strong> Beschäftigungs-Sonne der Logistikbranche<br />

spiegelt. Die Verkehrsunternehmen, deren Verbände <strong>und</strong> die Verkehrspolitik<br />

brauchen dringend eine Renaissance der verkehrswissenschaftlichen<br />

Forschung. Eigentlich eine schöne Aufgabe für die<br />

gerade 100 Jahre alt gewordene Deutsche Verkehrs-Wissenschaftliche<br />

Gesellschaft (DVWG). Mit Kürzungen der Haushaltsmittel für<br />

deren lobenswerte Arbeit - wie jüngst erfolgt - kann dieses Ziel allerdings<br />

nicht erreicht werden. ■ Hans-Wilhelm Dünner<br />

7|<strong>2008</strong><br />

Sakrow-Paretzer Kanal, heutiger Zustand, Breite ca. 50 m, Ausbauziel 55 m<br />

| Bild: Linde<br />

nals eine Gr<strong>und</strong>instandsetzung zur Sicherung seiner weiteren einwandfreien<br />

Nutzbarkeit ohnehin dringend ansteht. Hierfür werden<br />

mindestens etwa 80 % der vorgesehenen Ausbaukosten benötigt,<br />

so dass es auch aus dieser Sicht nur nahe liegend wäre, nicht nur<br />

den Stand zu halten, sondern eine angemessene, langfristig wirksame<br />

Steigerung der Leistungsfähigkeit zu erreichen.<br />

■ Horst Linde (ehem. Prof. - TU Berlin /<br />

Institut für Land- <strong>und</strong> Seeverkehr)<br />

| 25


MESSEN & KONGRESSE<br />

SMM <strong>2008</strong> – Fortschritt nicht ht<br />

nur auf hoher See<br />

Umweltschutz <strong>und</strong> Effi zienz<br />

als Innovationstreiber<br />

Nach vier Tagen ging am 26. September die 23. shipbuilding, machinery & marine technology international<br />

trade fair hamburg (SMM) zu Ende. Insgesamt 1.965 Aussteller aus 56 Nationen zeigten ihre Produkte <strong>und</strong><br />

Leistungen auf der weltgrößten Schiffbaufachmesse.<br />

Für Werner L<strong>und</strong>t, Hauptgeschäftsführer des Verbandes für<br />

Schiffbau <strong>und</strong> Meerestechnik (VSM), ist der Erfolg der SMM<br />

<strong>2008</strong> keine große Überraschung: „Als weltweite Leitmesse der<br />

maritimen Industrie hat die SMM auch in diesem Jahr wieder die<br />

hochgesteckten Erwartungen eines internationalen Fachpublikums<br />

erfüllt.“ Mit zahlreichen innovativen Produkten sei die Leistungsschau<br />

des Weltschiffbaus das maßgebliche Forum für Entscheidungsträger<br />

der maritimen Branchen. Auch die deutsche Schiffbau-<br />

<strong>und</strong> Schiffbauzuliefer-Industrie ist zufrieden. „Die SMM <strong>2008</strong> hat<br />

gezeigt, dass das neue Messegelände einen Qualitätssprung in allen<br />

Bereichen möglich gemacht hat, passend zur hervorragenden Auftragslage<br />

der Zulieferindustrie“, so Hauke Schlegel, Geschäftsführer<br />

der Arbeitsgemeinschaft Schiffbau- <strong>und</strong> Offshore-Zulieferindustrie<br />

im Verband Deutscher Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau (VDMA). „Die<br />

SMM <strong>2008</strong> zeigte wie keine Schiffbaumesse zuvor zahlreiche Innovationen,<br />

die auf der einen Seite mehr Effi zienz <strong>und</strong> Wirtschaft-<br />

lichkeit beim Schiffsbetrieb versprechen <strong>und</strong> zugleich allen Forderungen<br />

nach höherem Umweltschutz gerecht werden“, ergänzt<br />

Dr. Hans-Heinrich Noll, Geschäftsführer des Verbandes Deutscher<br />

Reeder (VDR).<br />

Emissionsarme Antriebsstränge<br />

Eine Fülle von Neu- <strong>und</strong> Weiterentwicklungen auch für die Binnenschifffahrt<br />

waren auf der Messe zu sehen. So stand bei Caterpillar<br />

Marine Power Systems (CMPS) das Thema „Low Emission Engine“ im<br />

Mittelpunkt der SMM-Präsentation. Dazu stellten die Motorenbauer<br />

einen Umbausatz zur Nachrüstung von MaK-Motoren auf IMO II-<br />

beziehungsweise DNV Clean Design-Standard aus. Für CMPS-K<strong>und</strong>en<br />

dürfte die Erweiterung der Produktionskapazitäten für beide<br />

Marken Cat <strong>und</strong> MaK von Interesse sein.<br />

Den weiterentwickelten Arbeitsschiffmotor der Baureihe 4000 stellte<br />

das Tognum-Unternehmen MTU vor. Die Friedrichshafener haben<br />

26 | 7|<strong>2008</strong>


Den Reihenmotor GE Marine L 250 gibt es als 6- oder 8-Zylinder mit<br />

Leistungen zwischen 1.400 <strong>und</strong> 2.564 kW | Bild: Pospiech<br />

den für die Anwendung in der kommerziellen Schifffahrt vorgesehenen<br />

Motor aus der „Iron Men“-Baureihe in mehreren Merkmalen<br />

optimiert. So wurde die Leistung auf 2.200 kW gesteigert, der<br />

spezifi sche Kraftstoffverbrauch verbessert, die Wartungsintervalle<br />

verlängert, die Wirtschaftlichkeit gesteigert <strong>und</strong> die durchschnittliche<br />

Lebensdauer verlängert. Bei der Weiterentwicklung hatten die<br />

MTU-Ingenieure auch die schärfer werdenden Vorschriften für den<br />

Schadstoffausstoß im Blick. Der Motor erfüllt alle heutigen Emissionsvorschriften<br />

wie ZKR 2, EPA Tier 2 <strong>und</strong> die EU Stufe 3a. Für die<br />

künftige Emissionsstufen ist der Motor technisch gerüstet.<br />

Ein Abgasturbolader mit verstellbaren Turbinenschaufeln ist eines der<br />

Ausstellungs-Highlights bei MAN Diesel. Die neue Ladelufttechnologie<br />

„Variable Turbine Area“ (VTA) soll helfen, Verbrauch <strong>und</strong> Schadstoffemissionen<br />

zu senken. In derselben Weise wie die Einspritztechnologie<br />

Common-Rail den Brennstoff dem Leistungsbedarf entsprechend<br />

exakt dosiert, erlaubt die VTA-<strong>Technik</strong>, parallel dazu die Ladeluft in<br />

variabler <strong>und</strong> darauf abgestimmter Menge zuzuführen.<br />

Die US-amerikanische GE Marine stellte ihre Neuentwicklung eines<br />

Reihen-Motors der Öffentlichkeit vor. Es sind dies die 6- <strong>und</strong> 8-Zylinder<br />

aus der neuen Serie GE L250. Sie decken einen Leistungsbereich<br />

von r<strong>und</strong> 1.300 bis 2.564 kW bei Drehzahlen zwischen 900<br />

<strong>und</strong> 1.050/min ab. Bestimmt sind die Motoren für Binnenschiffe,<br />

Hafenschlepper, Küstenmotorschiffe sowie seegehende Schiffe. Die<br />

neuen Motoren erfüllen nach Aussagen von GE alle zur Zeit gültigen,<br />

weltweiten Abgasemissionsvorschriften für Schiffseinsätze.<br />

Auch zukünftige Richtlinien sollen eingehalten werden.<br />

Einen serienreifen, elektrischen Innenringruderpropeller zeigte Voith<br />

mit dem Inline Thruster. Dieser setzt sich aus einem in der Düse<br />

gelagerten Synchronmotor, einem achslosen Karbonfaserpropeller<br />

<strong>und</strong> einem seewassergeschmierten Keramikgleitlager zusammen.<br />

Er ist so konzipiert, dass für die Kraftübertragung keine mechanischen<br />

Bauteile notwendig sind. Somit wird auch kein Schmieröl<br />

7|<strong>2008</strong><br />

gebraucht, welches das Wasser verschmutzt. Das Antriebssystem ist<br />

sehr kompakt <strong>und</strong> wird als Zusatz- oder Hauptantrieb eingesetzt.<br />

Es ist in verschiedenen Größen mit Motorstärken zwischen 5 <strong>und</strong><br />

300 kW <strong>und</strong> Propellerdurchmessern von 170 bis 850 mm erhältlich.<br />

So kann es beispielsweise am Platz der Ruderleitfl osse (Skeg)<br />

angebracht werden. Außerdem ist die Nutzung in verschiedenen<br />

anderen Antriebssystemen möglich. Entwickelt wurde das Konzept<br />

der Schiffsschraube ohne Achse von der AIR Fertigung GmbH in Rostock,<br />

einem Tochterunternehmen von Voith Turbo. Eingesetzt wird<br />

es bereits von der Blue Ship Company auf der Barkasse BARLAEUS<br />

im Hafen von Amsterdam.<br />

Zentrales Element für die Navigation <strong>und</strong> Sicherheit des Schiffselektronik-Ausrüsters<br />

ELNA auf der SMM <strong>2008</strong> ist das Flussradar<br />

ELNA 3407TFT mit 7ft-Antennenstrahler <strong>und</strong> Color-Flachbildschirm,<br />

das in Verbindung mit dem digitalen Inland-ECDIS – RADARpilot<br />

720° – <strong>und</strong> angeschlossenem AIS-Transponder als komplettes<br />

System gezeigt wird. Im Zusammenspiel mit GPS <strong>und</strong> einer leistungsfähigen<br />

Kartenanzeige hat der Binnenschiffer alle Informationen<br />

im Überblick <strong>und</strong> direkten Zugriff. Komplettiert wird das<br />

Binnenschifffahrtsprogramm durch Autopiloten, Wendeanzeiger,<br />

Ruderlagenanzeiger, Echolot, Windmesssystem <strong>und</strong> Wechselsprechanlage,<br />

durch TV-SAT-Systeme, SAILOR Binnenfunkanlagen<br />

sowie Video-Kamera-Überwachungs-, Sicherheits- <strong>und</strong> Alarmanlagen<br />

im Automationsbereich. Effektiven Schutz für Brandrisiken an<br />

Bord bietet die neue Hochdruck-Feinsprühlöschanlage Minifog marine<br />

XP von Minimax. Die Löschanlage kann in allen Bereichen wie Kabinen,<br />

Korridoren oder im Maschinenraum eingesetzt werden <strong>und</strong> deckt mit<br />

einem einzigen Sprinkler bis zu 32 qm Schutzfl äche ab. Im Vergleich zu<br />

klassischen Sprinkleranlagen wird mit Minifog marine XP im Brandfall<br />

bis zu 90 % weniger Löschwasser benötigt.<br />

Umweltschutz auch im Rahmenprogramm<br />

Unter den zahlreichen Kongressen <strong>und</strong> Tagungen ragte der vom<br />

B<strong>und</strong>esministerium für Wirtschaft <strong>und</strong> Technologie (BMWi) <strong>und</strong><br />

vom europäischen Dachverband der Werften, Community of European<br />

Shipyards Associations (CESA), veranstaltete Workshop „Umweltschutz<br />

<strong>und</strong> Innovation“ heraus. Hier wurden Lösungen für die<br />

Verringerung von Schadstoffemissionen aufgezeigt. Auch das Ship<br />

Finance Forum von Financial Times Deutschland <strong>und</strong> Lloyds‘s Shipping<br />

Economist sowie die „Maritime Security and Defence“ (MS&D)<br />

zum Thema Piraterie <strong>und</strong> terroristische Bedrohung der Schifffahrt<br />

mit Vizeadmiral a.D. Lutz Feldt erfuhren eine große Resonanz.<br />

■ Peter Pospiech<br />

| 27


MARKTPLATZ<br />

28 | 7|<strong>2008</strong>


GL – Dienstleister für die<br />

Binnenschifffahrt<br />

Seit der letzten SMM ist es Tradition, dass der Germanische Lloyd seine<br />

K<strong>und</strong>en aus der Binnenschifffahrt einen Tag vor Beginn der weltgrößten<br />

Schifffahrtsmesse zu einer Vortrags- <strong>und</strong> Diskussionsveranstaltung<br />

in seine Zentrale in Hamburg einlädt. Mehr als 20 Teilnehmer<br />

folgten der diesjährigen Veranstaltung am 22. September.<br />

Nach Begrüßung durch den Area Manager Germany, Uwe Bullwinkel,<br />

stellten die für den Bereich Binnenschifffahrt verantwortlichen<br />

Mitarbeiter des GL, Torsten Dosdal, Dirk Harms, Jan Henrik<br />

Bartels, Heide Altmeier <strong>und</strong> Ronald Schröder das breite Leistungsspektrum<br />

des GL für die Binnenschifffahrt vor. Ähnlich der<br />

Entwicklung in der Seeschifffahrt, wo der GL heute 5.900 Schiffe<br />

betreut, kann auch die Binnenschifffahrt ein stetiges Wachstum<br />

verzeichnen. Derzeit betreut der GL 784 Binnenschiffe, die vornehmlich<br />

aus der Tankschifffahrt stammen. Aber auch Trockenfrachter<br />

<strong>und</strong> Passagierschiffe tragen GL-Klassifi zierungen. Für<br />

Ronald Schröder ist das Binnenschiff das umweltfre<strong>und</strong>lichste<br />

Transportmittel mit guten Wachstumsperspektiven, das künftig<br />

in stärkerem Umfang Straße <strong>und</strong> Schiene von Transportmengen<br />

entlasten könne. Auch insofern wolle der GL seine Aktivitäten im<br />

Bereich der Binnenschifffahrt weiter verstärken.<br />

Dirk Harms berichtete als Leiter des Bereiches Schiffsbesichtigung<br />

von den Anstrengungen des GL, durch die Einstellung <strong>und</strong><br />

Ausbildung von neuem Personal den wachsenden Bedarf in der<br />

Binnenschifffahrt zu befriedigen. Die vom GL eingestellten Ingenieure<br />

durchlaufen eine Ausbildung von zwei Jahren. Nach<br />

einer dreimonatigen Schulung in der Zentrale erfolge die Qualifi<br />

zierung auf See- <strong>und</strong> Binnenschiffen Vorort. Der GL beschäftigt<br />

1.000 Besichtiger weltweit, davon 120 in Deutschland. Neben<br />

den sechs Küstenstationen in Emden, Bremen, Hamburg, Kiel, Rostock<br />

<strong>und</strong> Strals<strong>und</strong> verfügt der GL über vier Niederlassungen im<br />

Binnenland. Von Hannover, Düsseldorf, Mannheim <strong>und</strong> Augsburg<br />

aus werden Klassifi zierungen bei der Zulieferindustrie <strong>und</strong> in der<br />

Binnenschifffahrt vorgenommen.<br />

7|<strong>2008</strong><br />

Der Tagungsraum in der 9. Etage der GL-Zentrale in Hamburg bietet ein<br />

beeindruckendes Hafenpanorama | Bild: Dünner<br />

Jan Henrik Bartels ist für die Erstellung von Angeboten für Umbauten<br />

<strong>und</strong> Neubauten verantwortlich, bereitet die Verträge mit<br />

den K<strong>und</strong>en vor <strong>und</strong> übergibt die Abschlüsse an die technische<br />

Abteilung. Hier führt Torsten Dosdahl mit weiteren Spezialisten<br />

die Prüfung von Zeichnungen von Binnenschiffen <strong>und</strong> Sonderfahrzeugen<br />

durch. Dosdal berichtete über zahlreiche interessante<br />

Projekte, die derzeit in der Binnenschifffahrt in der Entwicklung<br />

seien. Auch das mit GL-Beteiligung jüngst in Dienst gestellte, von<br />

einer Brennstoffzelle angetriebene Fahrgastschiff ALSTERWAS-<br />

SER zeige, dass sich die Binnenschifffahrt den technologischen<br />

Entwicklungen der Zukunft geöffnet habe. Anregungen aus dem<br />

Teilnehmerkreis, der GL möge bei der Entwicklung innovativer<br />

Schiffskonzepte durch die Bereitstellung von Experten mitwirken,<br />

gab Dosdahl eine Absage. „Der GL kann keine neuen Konstruktionen<br />

liefern, aber er kann helfen, neue Ideen durchzusetzen, da<br />

er in vielen Gremien sitzt, die über deren Zulassung entscheiden“.<br />

Als Beispiel nannte Dosdahl die Mitarbeit des GL an neuen Richtlinien<br />

für den Gefahrguttransport bei der ZKR in Straßburg.<br />

Bei der anschließenden Diskussion wurden zahlreiche weitere<br />

Fragen aus der Praxis unmittelbar von den GL Experten beantwortet.<br />

Ingesamt zeigten sich die Teilnehmer zufrieden, diesen<br />

ausführlichen Dialog mit den GL-Experten führen zu können. Abschließend<br />

versicherte Roland Schröder, dass auch kritische Anmerkungen<br />

aufgegriffen, Lösungsmöglichkeiten intern diskutiert<br />

<strong>und</strong> zeitnah umgesetzt würden. Bei einer zünftigen Barkassenr<strong>und</strong>fahrt<br />

durch den Hamburger Hafen mit Bewirtung an Bord<br />

klang das Treffen in gemütlicher R<strong>und</strong>e aus.<br />

■ Hans-Wilhelm Dünner<br />

| 29


MESSEN & KONGRESSE<br />

Dr. Carsten Kreklau, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung <strong>und</strong> BMVBS-<br />

Staatssekretär Matthias von Randow | Bild: Teßmann<br />

Logistikbranche trotz Finanzkrise auf<br />

Wachstumspfad<br />

Der 25. Deutsche Logistik-Kongress fand vom 22. bis zum 24. Oktober<br />

statt. Unter dem Motto „Werte schaffen – Kulturen verbinden“<br />

fanden sich r<strong>und</strong> 3.500 Teilnehmer aus Industrie, Handel, Logistikbranche<br />

<strong>und</strong> Wissenschaft in Berlin ein. Die BRIC-Staaten Brasilien,<br />

Russland, Indien <strong>und</strong> China bildeten als Gastländer einen Schwerpunkt<br />

des Kongresses. Entsprechend der von Prof. Frank Straube<br />

vorgestellten Studie „Trends <strong>und</strong> Strategien in der Logistik – Globale<br />

Netzwerke im Wandel“ der TU Berlin bleibe die Globalisierung<br />

für Industrie-, Handels- <strong>und</strong> Dienstleistungsunternehmen einer der<br />

bestimmenden Megatrends in der Logistik. In der Industrie fühlten<br />

sich derzeit 60 % <strong>und</strong> in Zukunft 78 % von der Globalisierung unmittelbar<br />

beeinfl usst. Doch auch die Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise<br />

Rail & Logistik Center Wustermark<br />

GmbH & Co. KG<br />

- ein Tochterunternehmen der Havelländischen Eisenbahn AG -<br />

<strong>und</strong> der<br />

- BUG Vermietungsgesellschaft mbH -<br />

RLC Wustermark | Bahnhofstraße 2 | 14641 Elstal<br />

Telefon 03 32 34 . 224 30 | Telefax 03 32 34 . 224 34<br />

www.rlcw.de<br />

© SUT VERLAG<br />

werde an der Branche nicht spurlos vorübergehen, befand Prof.<br />

Raim<strong>und</strong> Klinkner, Vorstandsvorsitzender der B<strong>und</strong>esvereinigung<br />

Logistik (BVL) zur Eröffnung des Kongresses. Dennoch werde die<br />

Branche auf dem Wachstumspfad bleiben.<br />

BMVBS-Staatssekretär Matthias von Randow legte die nächsten<br />

Schritte zur Umsetzung des Masterplanes Güterverkehr <strong>und</strong> Logistik<br />

dar. Von Randow betonte, dass noch in diesem Jahr Schwerpunkte<br />

auf Einzelmaßnahmen für die Hinterlandanbindungen gelegt werden<br />

sollen, so dass ab nächstem Jahr die zusätzlich bereitgestellten<br />

Investitionsmittel von 1 Mrd. EUR abfl ießen können.<br />

Den Deutschen Logistik-Preis der B<strong>und</strong>esvereinigung Logistik (BVL)<br />

verlieh die Jury für das Logistikkonzept „Integrierte Passagier- <strong>und</strong><br />

Gepäcklogistik am Aviation-Hub Frankfurt/Main“ an die Deutsche<br />

Lufthansa AG <strong>und</strong> die Fraport AG. ■ GT<br />

3,5 km Gleisanlage stand auf dem Ausstellungsgelände der InnoTrans zur<br />

Verfügung | Bild: Innotrans<br />

InnoTrans <strong>2008</strong> mit positiver Bilanz<br />

Auf 150.000 qm Ausstellungsfl äche fand vom 23. bis zum 26. September<br />

die InnoTrans in Berlin statt. Mit 91 ausgestellten Fahrzeugen<br />

gilt die Veranstaltung inzwischen als Leitmesse der internationalen<br />

Schienenverkehrstechnik. Auf 50 % mehr Fläche verzeichneten die<br />

Veranstalter mit 86.519 internationalen Fachbesuchern r<strong>und</strong> 30 %<br />

mehr Publikumsverkehr als 2006. Einige der 1.912 Aussteller schlossen<br />

Aufträge im Gesamtumfang von mehr als 2 Mrd. EUR ab oder<br />

händigten bereits Fahrzeuge aus. So etwa übergab Bombardier<br />

Transportation den ersten Nahverkehrs- <strong>und</strong> Regionalzug vom Typ<br />

Talent 2 an die Deutsche Bahn. Weitere 320 Stück im Gesamtwert<br />

von 1,2 Mrd. EUR sind im Bau. Die Russische Eisenbahn soll von<br />

Siemens Mobility acht Hochgeschwindigkeitszüge im Wert von 276<br />

Mio. EUR erhalten. Ebenso fand der Rollout des ersten Velaro RUS<br />

statt. Voith <strong>und</strong> die Deutsche Bahn unterzeichneten einen Vertrag<br />

über die Lieferung von 130 Dieselloks im Wert von 250 Mio. EUR.<br />

In diesem Jahr kamen mehr als die Hälfte aller Aussteller aus dem<br />

internationalen Raum. Zu den neuen Ausstellern gehörten Unternehmen<br />

aus Australien, dem Nahen Osten sowie Osteuropa. Auch<br />

15 nationale Industrieverbände waren in diesem Jahr auf der InnoTrans<br />

vertreten. Darüber hinaus nutzten etwa Bahn AG, ÖBB,<br />

PKP, Russian Railways, SBB <strong>und</strong> SNCF die Messe als Plattform für<br />

Marketing <strong>und</strong> Kommunikation. Die nächste InnoTrans ist für den<br />

Zeitraum vom 21. bis zum 24. September 2010 geplant. ■ GT<br />

30 | 7|<strong>2008</strong>


Das neue Messegelände in Hamburg | Bild: HMC<br />

Intermodal <strong>2008</strong>: Container-Event<br />

kommt nach Hamburg<br />

Vom 2. bis zum 4. Dezember fi ndet auf dem Hamburger Messegelände<br />

die Messe Intermodal <strong>2008</strong> statt. Begleitend zur<br />

Ausstellung in der Halle A1 will die Intermodal <strong>2008</strong> Conference<br />

unter dem zeitgemäßen Motto „Harnessing The Green Dividend“<br />

zeigen, wie Logistiker von den gestiegenen Transportkosten bei<br />

wachsendem Umweltbewußtesein profi tieren können. Dabei sollen<br />

Themenschwerpunkte auf Outsourcing, Weltwirtschaft, Transportinfrastruktur<br />

<strong>und</strong> die Einfl üsse der Finanzkrise gelegt werden.<br />

Referenten wie Lord Tony Berkeley, Vorsitzender der Railfreight<br />

Group <strong>und</strong> Contargo-Geschäftsführer Heinrich Kerstgens werden<br />

Entwicklungen des intermodalen Verkehrs vorstellen <strong>und</strong> aufzeigen,<br />

wie sich die Industrie weiterhin gewinnbringend in die Wertschöpfungskette<br />

einbringen kann.<br />

Während auf dem ersten Konferenztag Transportketten vor dem<br />

Hintergr<strong>und</strong> von Globalisierung <strong>und</strong> Finanzwelt sowie die Entwicklung<br />

auf der Schiene im internationalen Verkehr thematisiert werden,<br />

soll sich der zweite Tag verstärkt Hafenwirtschaft, Küsten- <strong>und</strong><br />

Binnenschifffahrt widmen. Zu den am Vormittag vorgetragenen<br />

Herausforderungen der Branche gehören etwa die Congestion-<br />

Problematik in den Seehäfen, Nutzen von Hafenbahnen allgemein<br />

<strong>und</strong> dem Projekt Port Feeder Barge im Speziellen, die Schifffahrtspolitik<br />

der europäischen Union <strong>und</strong> die sich wandelnde Rolle der<br />

Hafenbehörden sowie Public Private Partnerships in Binnenhäfen.<br />

Am Nachmittag sollen dann die Einwirkungen der Finanzkrise <strong>und</strong><br />

der daraus resultierenden wirtschaftlichen Unsicherheit auf das<br />

Containergeschäft thematisiert werden. Den dritten Konferenztag<br />

soll eine kostenlose Tagung zum Thema Chemiekalientransport <strong>und</strong><br />

Tankcontainerlogistik mit besonderem Schwerpunkt bei den Sicherheitsbestimmungen<br />

abschließen.<br />

www.intermodal-events.com/conference ■ CG<br />

7|<strong>2008</strong><br />

SUT<br />

abonnieren?!<br />

Bestell-Hotline:<br />

0 22 41 / 1 48 25 17<br />

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| 31


SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />

Interview mit Johannes Bruns, Vorstand Ostfriesische Volksbank eG, Leer<br />

SUT<br />

Interview<br />

■ SUT: Sind Anleger <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en ihrer Bank aus den Bereichen<br />

Schifffahrt <strong>und</strong> Häfen von der Finanzmarktkrise betroffen?<br />

■ Bruns: Auf internationaler Ebene wird die Finanzwelt von heftigen<br />

Turbolenzen erschüttert <strong>und</strong> die Bankenlandschaft befi ndet<br />

sich in einem tiefgreifenden Umbruch. Das Vertrauen der K<strong>und</strong>en<br />

in die Sicherheit ihrer Einlagen ist ein hohes Gut geworden. Das<br />

angelsächsische Vorgehen, Forderungen zur Entlastung der eigenen<br />

Bilanzen zu verkaufen, entspricht nicht unserer genossenschaftlich<br />

geprägten Strategie. Wir refi nanzieren uns im Wesentlichen durch<br />

die Einlagen unserer K<strong>und</strong>en, die wiederum ihr Geld vor Ort investieren,<br />

also im heimischen Markt, den sie kennen. Schon dadurch<br />

gelten die Volksbanken <strong>und</strong> Raiffeisenbanken als stabile Säule der<br />

Finanzwirtschaft.<br />

Wir sind natürlich auch Mitglied in der Sicherungseinrichtung des<br />

B<strong>und</strong>esverbandes der Deutschen Volksbanken <strong>und</strong> Raiffeisenbanken,<br />

die in den 30-er Jahren als Folge der Weltwirtschaftskrise gegründet<br />

wurde. Insoweit sind alle K<strong>und</strong>eneinlagen <strong>und</strong> Inhaberschuldverschreibungen<br />

unserer Gruppe zu 100 % <strong>und</strong> ohne betragliche Begrenzung<br />

geschützt, unabhängig von dem kürzlich beschlossenen<br />

staatlichen Rettungspaket. Aktuell profi tieren wir von dem starken<br />

Sicherheitsbedürfnis der K<strong>und</strong>en durch verstärkte Einlagenzufl üsse,<br />

aber auch durch den erhöhten Beratungsbedarf.<br />

■ SUT: Bei einigen Banken wird über Schwierigkeiten in der Kreditvergabe<br />

an gewerbliche K<strong>und</strong>en berichtet. Müssen K<strong>und</strong>en der OVB<br />

oder der Bank für <strong>Schiffahrt</strong> mit Kürzungen ihrer Kreditlinie oder mit<br />

der Kündigung von laufenden Finanzierungsverträgen rechnen?<br />

■ Bruns: Es zeichnet sich ab, dass die Finanzmarktkrise nicht ohne<br />

Auswirkung auf die konjunkturelle Situation bleibt. Gr<strong>und</strong>sätzlich betreffen<br />

die Probleme auf den Finanzmärkten jedoch überwiegend das<br />

Geschäft zwischen den Banken <strong>und</strong> nicht der privaten Anleger. Insoweit<br />

gibt es für unsere Kreditnehmer keine wesentlichen Änderungen<br />

- weder in der Konsum- noch in der Investitionsfi nanzierung.<br />

Die weltweite Finanzmarktkrise macht überall Schlagzeilen.<br />

Welche Auswirkungen hat dies auf die Finanzierung<br />

des Binnenschifffahrtsgewerbes? SUT-Herausgeber Hans-<br />

Wilhelm Dünner sprach mit Johannes Bruns, Vorstand<br />

der Ostfriesischen Volksbank eG, Leer <strong>und</strong> deren Filiale<br />

Bank für <strong>Schiffahrt</strong>, Hannover.<br />

Sind auch in Zukunft verlässliche Partner des Binnenschifffahrtsgewerbes:<br />

Johannes Bruns (r.), Vorstand der Ostfriesischen Volksbank eG, Leer (OVB)<br />

<strong>und</strong> Ralf Stut (l.), Prokurist <strong>und</strong> Filialleiter der Bank für <strong>Schiffahrt</strong> (BFS) in<br />

Hannover | Bild: Dünner<br />

Verlässliche Partner der<br />

Binnenschifffahrt<br />

Unseren K<strong>und</strong>en stehen wir auch weiterhin mit Krediten zu fairen<br />

Marktkonditionen bzw. mit der Vermittlung von Förderkrediten der KfW<br />

zur Verfügung; eine Kürzung von Kreditlinien oder Kündigung von Finanzierungsverträgen<br />

aus Anlass der Finanzmarktkrise steht nicht an.<br />

Dass bei Investitionen überlegt wird, welche Kosten entstehen, welche<br />

Erträge generiert werden können <strong>und</strong> wie die Zukunftsperspektiven in<br />

der jeweiligen Branche sind, ist nicht der Finanzmarktkrise geschuldet,<br />

sondern generell notwendige betriebswirtschaftliche Überlegung.<br />

■ SUT: Das deutsche Binnenschifffahrtsgewerbe steht vor weiteren<br />

Herausforderungen bei der Erneuerung der Schiffsfl otte. Sehen Sie<br />

künftig Erschwernisse bei der Finanzierung von Schiffsneubauten<br />

<strong>und</strong> Modernisierungen?<br />

■ Bruns: Wir haben in diesem Jahr in den ersten 9 Monaten in<br />

der Ostfriesischen Volksbank Kredite im Volumen von über 290 Mio.<br />

Euro zugesagt, Anteile, die wir an die DZ BANK als Konsortialpartner<br />

in beträchtlichem Volumen weitergeleitet haben, nicht mitgerechnet.<br />

Dabei wurden auch hohe Investitionen in den Bereichen<br />

der See- <strong>und</strong> Binnenschiffahrt begleitet. Die Bank für <strong>Schiffahrt</strong> ist<br />

dabei als Spezialfi nanzierer für die Binnenschiffahrt ein wichtiger<br />

Partner der Partikuliere, Befrachter <strong>und</strong> Reeder. Wir werden auch<br />

zukünftig Investitionen in die notwendige Erneuerung der Flotte<br />

begleiten, sei es bei Neubauten oder Umbauten.<br />

Dabei sehen wir kein Problem in der Refi nanzierung. Neben dem guten<br />

Wachstum der K<strong>und</strong>eneinlagen in den letzten Jahren, dies gilt<br />

auch für die aktuelle Situation, steht uns mit unserer Zentralbank,<br />

der DZ BANK AG, ein verlässlicher Partner für eventuelle Refi nanzierungen<br />

bzw. Konsortialkredite zur Verfügung.<br />

Von der ökonomischen <strong>und</strong> ökologischen Wettbewerbsfähigkeit der<br />

Binnenschiffe sind wir überzeugt - von der Förderungswürdigkeit<br />

damit auch. Wir sehen uns daher nicht nur in der Verpfl ichtung als<br />

Finanzierer, sondern auch als Berater. Fragen z.B. der Sicherstellung<br />

der Abwicklung von Neubauten im Ausland begleiten wir ebenso<br />

32 | 7|<strong>2008</strong>


wie das Einbringen von Vorschlägen für eine Unterstützung der Finanzierung<br />

von Projekten durch die KfW analog dem Vorbild der<br />

westlichen Nachbarn.<br />

■ SUT: Das wichtigste deutsche Förderinstitut KfW hat eine milliardenschwere<br />

Sanierung ihrer Beteiligung an der IKB hinter sich.<br />

Erwarten Sie künftig Beeinträchtigungen bei der Vergabe von Darlehen<br />

für Existenzgründer <strong>und</strong> mittelständische Unternehmen aus<br />

den KfW Programmen?<br />

■ Bruns: Die Situation der KfW im Zusammenhang mit der Sanierung<br />

<strong>und</strong> dem anstehenden Verkauf der IKB war sicherlich problematisch.<br />

Gleichwohl bin ich zuversichtlich, dass die KfW ihre Aufgabe<br />

als Förderinstitut auch in Zukunft wahrnehmen kann <strong>und</strong> wird.<br />

An den Gesprächen, die wir mit Vertretern der KfW <strong>und</strong> den zuständigen<br />

Ministerien geführt haben, erkenne ich vielmehr, dass der<br />

Wille vorhanden ist, das Gewerbe auch weiterhin mit zinsgünstigen<br />

Darlehen <strong>und</strong> anderen Formen zu unterstützen, die die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der deutschen Binnenschifffahrt voran bringt.<br />

Dass die Fördermöglichkeiten <strong>und</strong> der angemeldete Bedarf sich dabei<br />

vielleicht nicht decken, liegt in der Natur der Sache. Gleichwohl<br />

bin ich davon überzeugt, dass KfW <strong>und</strong> Ministerien wie auch die<br />

Politik aufmerksam die Chancen der Binnenschifffahrt begleiten<br />

werden, sich als ökonomisch <strong>und</strong> ökologisch wettbewerbsfähiger<br />

Verkehrsträger zu entwickeln. Sie folgen damit auch den klaren<br />

Aussagen des letzten Planco-Gutachtens.<br />

■ SUT: Herr Bruns, haben Sie vielen Dank für das Gespräch<br />

■ Hans-Wilhelm Dünner<br />

Mehr als 700 Teilnehmer kamen am Samstag den 18. Oktober zum Duisburger<br />

Schifferball. Dank eines attraktiven Programms mit Artisten,<br />

Zauberern <strong>und</strong> einer Showband, die bis in den frühen Morgen zum<br />

Tanz aufspielte, war die Glück-Auf-Halle in Duisburg-Homberg bis auf<br />

den letzten Platz besetzt. Auch lokale Prominenz, wie Duisburgs Oberbürgermeister<br />

Adolf Sauerland <strong>und</strong> duisport-Chef Erich Staake, ließen<br />

es sich nicht nehmen, bei dem geselligen Zusammensein der Hafen-,<br />

Schifffahrts- <strong>und</strong> Werftbranche dabei zu sein. Auch Banken <strong>und</strong> Versicherungen<br />

hatten ihre K<strong>und</strong>en zu der ‚Gute Laune Veranstaltung’<br />

eingeladen, deren Organisatoren, allen<br />

voran die Gebrüder Wittig, allseits<br />

großes Lob erhielten. „Dass der Hafen<br />

Duisburg mittlerweile in der Seehafenliga<br />

spielt, ist bekannt. Aber auch<br />

die Duisburger Schifffahrtsvereine<br />

haben mit dem diesjährigen Schifferball<br />

herausragendes Niveau bewiesen“,<br />

meinte ein Teilnehmer als Resümee,<br />

um gleich wieder Karten fürs nächste<br />

Jahr zu bestellen. ■ Dü<br />

7|<strong>2008</strong><br />

Volles<br />

Haus beim<br />

Duisburger<br />

Schifferball<br />

Frank (l.) <strong>und</strong> Ralf Wittig<br />

| Bilder: Guddat<br />

| 19


SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />

Im Portrait: Compagnie<br />

Francaise de Navigation<br />

Rhenane (CFNR), Strasbourg<br />

CFNR auf Erfolgskurs<br />

Als staatliches Transport- <strong>und</strong> Befrachtungsunternehmen kurz nach dem 2. Weltkrieg gegründet, war die CFNR mehrere<br />

Jahrzehnte erfolgreich tätig. Die Umwälzungen im internationalen Schifffahrtsgeschäft Anfang der 1990er Jahre<br />

<strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>ene nachlassende Aktivitäten in der Binnenschifffahrt führten 1996 zur Privatisierung der Reederei.<br />

Seither auf Erfolgskurs, wird seit zwei Jahren auch wieder in die Flotte investiert.<br />

Eine konsequente Restrukturierung des gesamten Unternehmens<br />

in den vergangenen 12 Jahren <strong>und</strong> die Ausdehnung<br />

der Aktivitäten in die Bereiche Logistik <strong>und</strong> Containertransport<br />

waren die Gr<strong>und</strong>lage für neue Erfolge. Trocken- <strong>und</strong> Flüssiggüter,<br />

Container <strong>und</strong> Schwertransporte werden per Binnenschiff<br />

im Rheinstromgebiet sowie auf Mosel <strong>und</strong> Saar mit eigenen <strong>und</strong><br />

gecharterten Partikulierschiffen, auch als kombinierte Transporte<br />

auf See, Fluss, Straße <strong>und</strong> Schiene durchgeführt. Langfristige Verträge<br />

bestehen mit der Dillinger Hütte für den Kohle-, Erz- <strong>und</strong><br />

Stahltransport.<br />

CFNR-Schubverband beladen mit Stahl am Kai der CFNR-Tochter DHUG<br />

Dillinger Hafenumschlagsgesellschaft in Saarlouis | Bild: Guddat<br />

Umschlag, Lagerung <strong>und</strong> die Verwaltung von Lagerbeständen gehören<br />

ebenso zu den CFNR-Aktivitäten wie die Befrachtung der Flotte. Heute<br />

gehören zur CFNR-eigenen Flotte neun Schubschiffe, 42 Trockenleichter,<br />

zwei Tankleichter sowie ein Koppelverband für Container-Transporte.<br />

Vom Hauptsitz in Strasbourg aus wird ein Netz von Niederlassungen,<br />

eigenen Häfen <strong>und</strong> Umschlagsbetrieben mit Spezialisten für sämtliche<br />

logistische Fragen in Frankreich, Belgien, den Niederlanden <strong>und</strong><br />

Deutschland geführt. Als Tochterunternehmen gehört die CFNR heute<br />

zu dem international tätigen Logistikunternehmen ATIC-Services mit<br />

Sitz in Paris. ATIC-Services ist eine Aktiengesellschaft, an der ArcelorMit-<br />

Schubschiff VICTOR MILLET auf Warteposition<br />

| Bilder: Pospiech<br />

18 | 7|<strong>2008</strong>


Französische Binnenschifffahrt stagniert<br />

Nach mehreren Jahren deutlichen Wachstums war 2007 für die französische<br />

Binnenschifffahrt eher ein Jahr der<br />

Stabilisierung, ließ François Bordry, Chef der<br />

öffentlich-rechtlichen Wirtschaftseinrichtung<br />

für Binnenschifffahrt VNF (Voies Navigables<br />

de France) verlauten. Mit 61,7 Mio. t wurde<br />

0,9 % weniger Güter transportiert als im Vorjahr<br />

<strong>und</strong> die registrierten 7,54 Mrd. tkm lagen sogar um<br />

5,1 % unter dem Niveau von 2006. Das hatte jedoch<br />

konjunkturelle Gründe. Auch der Winter war<br />

ausgesprochen mild, weshalb es weniger Kohle<br />

(-15,1 %) <strong>und</strong> Streusalz (-66,7 %) zu transportieren<br />

gab. Wegen der schlechten Ernte fi elen<br />

die Getreideladungen um 2,2 % geringer aus;<br />

Baumaterial <strong>und</strong> Schutt stagnierten bei einem<br />

leichten Plus von 0,5 %.<br />

Zugelegt hatte dagegen der Transport von Stahl<br />

um +(8,2 %), chemischen Produkten (+9,6 %)<br />

<strong>und</strong> Containern (+10 %). Insgesamt 460.000 TEU wurden 2007 auf den<br />

französischen Wasserstraßen transportiert. Davon entfallen 185.000 TEU<br />

auf die Seine, 29,4 % mehr als im Vorjahr. Auf<br />

der Rhône hätte der Zuwachs um 9,5 % auf<br />

67.000 TEU noch größer sein können, schätzte<br />

Bordry, wäre nicht der Hafen von Marseille<br />

im Herbst über Wochen bestreikt worden. Der<br />

Transportzuwachs seit 1997 konzentriere sich<br />

mit durchschnittlich 48,5 % auf Stromgebiete,<br />

die für Schiffe mit europäischen Dimensionen<br />

ausgelegt sind. Das Transportaufkommen in<br />

der nur für Schiffe des Freycinet-Maßes geeigneten<br />

zweiten Hälfte des französischen<br />

Wasserstraßennetzes hat seit 1997 lediglich<br />

5 % Zuwachs verzeichnet. Die Freycinet-Schiffe<br />

transportieren bei Abmessungen von maximal<br />

38,5 x 5,05 m eine Ladung von 300-350 t.<br />

Die französische Binnenfl otte umfasst heute<br />

insgesamt 1.400 Motorschiffe <strong>und</strong> Schubleich-<br />

tal (42%), Electricite de France (33%) <strong>und</strong> TOTAL<br />

(19%) beteiligt sind.<br />

„In nächster Zukunft werden wir weiter expandieren<br />

<strong>und</strong> weitere EU-Schubleichter sowie<br />

Schubschiffe für die Moselfahrt bauen lassen“,<br />

erklärt Christian Klein, <strong>Technik</strong>-Manager<br />

der CFNR <strong>und</strong> Leiter des fahrenden Personals.<br />

„Alles in allem sind wir zuversichtlich für die<br />

nahe Zukunft. Sorgen bereiten uns die Personalprobleme<br />

beim fahrenden Personal <strong>und</strong><br />

hier insbesondere bei den Patentinhabern“.<br />

Und Jean-Marie Meyer, Reederei-Inspektor,<br />

fügt hinzu: „Wir suchen händeringend nautisches<br />

<strong>und</strong> technisches Nachwuchspersonal.<br />

Unsere sozialen Leistungen sind wirklich als<br />

attraktiv anzusehen, zum Beispiel wird jeder<br />

Tag an Bord mit einem Tag Urlaub vergütet,<br />

zusätzlich erhält das fahrende Personal noch<br />

mal zwanzig Tage Urlaub“. Mit etwa 280 Mitarbeitern<br />

erwirtschaftete die CFNR 2007 r<strong>und</strong><br />

140 Mio. EUR. Für das laufende Jahr <strong>2008</strong> wird<br />

eine weitere Steigerung erwartet.<br />

■ Peter Pospiech | Dü<br />

François Bordry | Bild: Klingsieck<br />

ter mit einer Gesamtkapazität von etwa 1,1 Mio. t. Das sind 1,4 % mehr<br />

als 2006 <strong>und</strong> 20 % mehr als im Jahr 2000. Große Schiffe machen heute<br />

80 % der Transportkapazität aus, 1990 waren es<br />

erst 50 %. 234 Trockenfrachter <strong>und</strong> 38 Tankschiffe<br />

können mehr als 1.000 t laden. 505 Trockenfrachter<br />

<strong>und</strong> 27 Tankschiffe haben eine Kapazität zwischen<br />

400 <strong>und</strong> 999 t. Der Anteil der Schiffe mit weniger<br />

als 400 t Kapazität sank um 5 % auf 556 Trockenfrachter<br />

<strong>und</strong> zwölf Tankschiffe.<br />

Um den von Staatspräsident Nicolas Sarkozy vorgegebenen<br />

Anstieg des Transportaufkommens<br />

auf dem Wasser um 25 % bis 2012 zu erreichen,<br />

schätzte Bordry den Investitionsbedarf in Netz<br />

<strong>und</strong> Serviceangebot auf r<strong>und</strong> 1,3 Mrd. EUR. Vorrang<br />

habe dabei die Anbindung an das europäische<br />

Binnenstraßennetz durch den Bau des Kanals<br />

Seine-Nord Europe. Dessen Finanzierung ist heute<br />

weitgehend gesichert. Im April beginnen die archäologischen<br />

Grabungen entlang der künftigen Baustelle.<br />

Die eigentlichen Bauarbeiten sollen 2009/10 beginnen, damit der<br />

Kanal 2014 in Betrieb gehen kann. ■ Ralf Klingsieck<br />

| 35


SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />

Mit seinem 110 m langen GMS<br />

WERTHEIM führte MSG-Partikulier<br />

Heinrich Brockmann die Demonstrationsfahrt<br />

durch | Bild: WNA Berlin<br />

Bald zweilagig von<br />

Hamburg nach Berlin<br />

Allerdings ist das Projekt damit noch nicht vollendet. „Wir wollen,<br />

dass auch im Osten Deutschlands die Binnenschifffahrt<br />

wettbewerbsfähig <strong>und</strong> wirtschaftlich bleibt. Das geht aber<br />

nur, wenn der Verkehrsträger Wasserstraße für die modernen, größeren<br />

Binnenschiffe befahrbar gemacht wird“, sagte Heinz Weiß,<br />

Vizepräsident der Wasser- <strong>und</strong> Schifffahrtdirektion Ost während<br />

der Feierlichkeiten.<br />

Damit der Berliner Westhafen einen vollwertigen Anschluss an<br />

das transeuropäische Wasserstraßennetz entsprechend den Ausbauparametern<br />

der Wasserstraßenklasse V erhält, sind noch umfangreiche<br />

Planungs- <strong>und</strong> Baumaßnahmen, insbesondere an der<br />

Unteren Havel <strong>und</strong> an den Berliner Wasserstraßen durchzuführen.<br />

Bisher wurden mehr als 1,3 Mrd. EUR investiert. Die restlichen<br />

40 % der vorgesehenen Gesamtinvestitionen von r<strong>und</strong> 2,3 Mrd. EUR<br />

sollen bis 2014 realisiert werden. Der ausgebaute Kanal mit einer<br />

Länge von 3 km weist eine Mindestwasserspiegelbreite von 42 m<br />

<strong>und</strong> eine Wassertiefe von 4 m auf. Am Nordufer des Kanals wurde<br />

eine 1.000 m lange Liegestelle errichtet. Mit den Gesamtausgaben<br />

von ca. 30 Mio. EUR sind die durch den B<strong>und</strong> fi nanzierten Zielkos-<br />

Berliner Westhafen erhält eine bessere<br />

Wasserstraßenanbindung<br />

Mit der Verkehrsfreigabe des Westhafenkanals in Berlin<br />

durch die Wasser- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion Ost wurde<br />

am 8. September das Endstück des Ausbaus der Wasserstraße<br />

Hannover-Magdeburg-Berlin im Rahmen des<br />

Verkehrsprojektes Deutsche Einheit (VDE) Nr. 17 offi ziell<br />

dem Verkehr übergeben.<br />

Rolf Dietrich, Leiter des Wasserstraßen-<br />

Neubauamtes Berlin bei der Eröffnung<br />

der Verkehrsfreigabe | Bild: Teßmann<br />

ten in Höhe von 37 Mio. EUR deutlich unterschritten worden. Der<br />

Westhafen ist das wichtigste Logistikzentrum innerhalb Berlins <strong>und</strong><br />

stellt wegen seiner zentralen Lage <strong>und</strong> Trimodalität auch einen besonderen<br />

Standortvorteil für die Berliner Wirtschaft dar. Seine Lage<br />

am Rand der Innenstadt macht ihn zu einem idealen Ausgangsort<br />

für die Verteilung von Gütern innerhalb Berlins. „Mit der Eröffnung<br />

des ausgebauten Berliner Westhafenkanals geht ein Vorhaben in<br />

Betrieb, das für den Gütertransport innerhalb Berlins eine ganz besondere<br />

Funktion hat, denn er ist so etwas wie die Hauptschlagader<br />

des Westhafens“, erklärte Christian Wiesenhütter, stellvertretender<br />

Geschäftsführer der IHK Berlin.<br />

Ab Anfang des Jahres 2009 soll darüber hinaus auf der Wasserstraßen-Ost-West-Achse<br />

zwischen Hannover <strong>und</strong> Berlin durch<br />

den Neubau der bisherigen Engpass-Eisenbahnbrücke bei Genthin<br />

durchgängig eine Brückendurchfahrtshöhe von mindestens 4,50 m<br />

bereitgestellt werden. Damit wird die Schwelle für einen wirtschaftlichen<br />

zweilagigen Containertransport erreicht. Mit einem Großmotorgüterschiff<br />

können dann 104 TEU statt bisher 27 TEU auf der<br />

Strecke transportiert werden.<br />

Es sei erklärtes Ziel der BEHALA Berliner Hafen- <strong>und</strong> Lagerhausgesellschaft<br />

mbH, dann einen Container-Liniendienst mit mindestens<br />

einer Abfahrt pro Woche zwischen Berlin <strong>und</strong> Hamburg per<br />

Binnenschiff einzurichten, betonte Geschäftsführer Peter Stäblein.<br />

Eine Demonstrationsfahrt mit zwei Lagen Containern zum City-GVZ<br />

Westhafen hatte die WSV gemeinsam mit der BEHALA <strong>und</strong> der MSG<br />

zur Eröffnungsfeier veranlasst. ■ Dr. Günter Teßmann<br />

Peter Stäblein, Heinz Weiß, Friedemann Kunst, Christian Wiesenhütter <strong>und</strong><br />

Peter Teßmer geben den Westhafenkanal frei | Bild: Teßmann<br />

36 | 7|<strong>2008</strong>


Das esa Führungsteam setzt auf Erfolgskurs (v.l.n.r.): Herbert Löh, Geschäftsführer<br />

<strong>und</strong> Walter Szabados, Vorsitzender der Geschäftsleitung der esa cargo & logistics<br />

GmbH <strong>und</strong> Geschäftsführender Gesellschafter der esa EuroShip mbH <strong>und</strong> Stefan<br />

Franke, Handlungsbevollmächtigter der esa EuroShip mbH | Bild: Guddat<br />

Vom Schiffs- zum<br />

Transportversicherer<br />

Ob Güterschiff, Fahrgastschiff oder Schubverband - die esa<br />

Spezialisten bieten mit Flusskaskoversicherung, Maschinenversicherung<br />

bis hin zu Transport- <strong>und</strong> Haftpfl ichtversicherung<br />

eine Risikodeckung, die alle Bereiche des geschäftlichen<br />

Lebens <strong>und</strong> der an Bord beschäftigten Personen umfassen. Mittlerweile<br />

gehört die esa EuroShip GmbH mit 6.000 versicherten Flusskaskorisiken,<br />

55.000 Verträgen <strong>und</strong> einem Prämienvolumen von<br />

33 Mio. EUR zu den führenden Versicherern in Europa.<br />

Zum 1. Januar <strong>2008</strong> hat die Allianz ihre Bereiche Transportversicherung<br />

<strong>und</strong> Verkehrshaftung für Logistikunternehmen sowie Industrie<br />

<strong>und</strong> Handel mit Umsätzen bis 500 Mio. EUR in der neuen Tochterfi<br />

rma esa cargo & logistics GmbH konzentriert. Die esa verantwortet<br />

nunmehr insgesamt 110.000 Verträge mit einem Beitragsvolumen von<br />

104 Mio. EUR. „Die Logistikbranche ist mit 185 Mio. Euro Umsatz nach<br />

Handel <strong>und</strong> Automobilindustrie der drittgrößte Wirtschaftsbereich in<br />

Deutschland <strong>und</strong> verfügt mit einem jährlichen Wachstum von 10 %<br />

in den vergangenen 10 Jahren über eine hohe Wachstumsdynamik.<br />

Auch künftig wird dieser Bereich aufgr<strong>und</strong> der anhaltenden Entwicklung<br />

des Welthandels <strong>und</strong> der zunehmenden internationalen Arbeitsteilung<br />

überproportional wachsen. Deshalb wollen wir diesen Wirtschaftsbereich<br />

mit innovativen Versicherungsprodukten begleiten“,<br />

so Walter Szabados. Die Verbindung zwischen dem reinen Transport<br />

<strong>und</strong> der übergeordneten Güterverkehrslogistik wird dabei immer enger:<br />

Ob LKW-Spediteur, privates Eisenbahnverkehrsunternehmen oder<br />

Binnenreederei – der Markt verlangt immer mehr komplexe, verkehrsträgerübergreifende<br />

Logistikangebote, die über die reine Transportleistung<br />

von A nach B hinausgehen.<br />

Die esa will mit ihrer Neugründung die im Bereich Schiffsversicherungen<br />

entwickelte innovative Kraft, Expertise <strong>und</strong> Marktstärke auch auf den Bereich<br />

Cargo & Logistik anwenden. „Ebenso wie der Schifffahrtsbereich ist<br />

die Logistik ein Nischenmarkt mit hochfl exiblen Marktteilnehmern <strong>und</strong><br />

wenigen Anbietern von Versicherungsleistungen. Ob Fuhrunternehmen,<br />

Spediteur, Logistiker, Industrie- oder Handelsunternehmen - für alle<br />

Risikobereiche bietet die esa jeweils maßgeschneiderte Versicherungslösungen“<br />

so Szabados. Die esa hat die Zeichen der Zeit erkannt <strong>und</strong><br />

bietet ihren K<strong>und</strong>en im Transportsektor die beste Mischung aus „Versicherungskonzern“<br />

<strong>und</strong> „Spezialistenbetreuung“, wobei Komplettpakete<br />

für die individuelle Risikosituationen der K<strong>und</strong>en das gängige Angebot<br />

sind. Das Spezialwissen der esa Fachleute hilft dabei, jeweils den optimalen<br />

Versicherungsschutz auszuarbeiten. Nur durch extreme Beweg-<br />

7|<strong>2008</strong><br />

Allianz-Kompetenzcenter esa EuroShip<br />

<strong>und</strong> esa cargo & logistics<br />

1997 begann die esa Komplettpakete für die Versicherung<br />

der gewerblichen Binnenschifffahrt anzubieten.<br />

Anfang <strong>2008</strong> kam das Kompetenzcenter esa cargo &<br />

logistics hinzu. SCHIFFAHRT UND TECHNIK sprach mit<br />

dem Vorsitzenden der esa-Geschäftsführung, Walter<br />

Szabados, über die Zielrichtung der neuen Aktivitäten<br />

des Transportversicherers.<br />

lichkeit <strong>und</strong> Anpassung an K<strong>und</strong>enwünsche kann sich der zukunftsorientierte<br />

Logistikdienstleister einen Vorsprung im Wettbewerb sichern.<br />

Egal ob die Unternehmen Waren bearbeiten, verpacken, anschließend<br />

lagern, transportieren oder dies von Dritten erledigen lassen: Für die<br />

immer wieder unterschiedlichen Risikosituationen bedarf es maßgeschneiderter<br />

Lösungen, damit Fracht nicht zur Last wird. „Die esa hat<br />

die Hauptverwaltung für den gesamten Transportversicherungsbereich<br />

der Allianz Versicherungs-AG mit Ergebnisverantwortung übernommen.<br />

Dazu zählen die Produktentwicklung, die Erstellung <strong>und</strong> Herausgabe<br />

von Zeichnungsrichtlinien <strong>und</strong> Tarifen, die Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung der<br />

Transport- <strong>und</strong> Verkehrshaftpfl icht-Underwriter, das Marketing <strong>und</strong> die<br />

Teilnahme an Messen <strong>und</strong> Ausstellungen“, skizziert Szabados die konzerninterne<br />

Aufgabenstellung.<br />

Auf die Frage, was die esa künftig anders mache, um das neue Produkt<br />

erfolgreich zu vermarkten, nennt Szabados neben der hohen Bonität<br />

der Allianz als fl ächendeckend in Europa tätiger Versicherer mit Top<br />

Ratings, die bereits bislang vorhandene hohe Expertise <strong>und</strong> Flexibilität<br />

in diesem Marktsegment <strong>und</strong> maßgeschneiderte Produkte wie etwa die<br />

Speditions-Bündel-Police: „Alle guten Eigenschaften der esa Schiffsversicherungen<br />

wurden auf die esa cargo & logistics übertragen“. Ein<br />

weiterer Faktor, um die künftigen Marktherausforderungen zu bewältigen,<br />

ist das in den letzten 10 Jahren gewachsene große Vertriebsnetz<br />

der esa. „Wir haben heute 15.000 Vermittler gelistet <strong>und</strong> Zugriff auf<br />

11.500 Allianz Generalvertreter, 5.000 Angestellte im Außendienst sowie<br />

unmittelbare Kontakte in das 10.000 neutrale Vermittler umfassende<br />

Maklernetzwerk“, erläutert Szabados die Markterschließung seines Unternehmens.<br />

Dabei garantiert die esa als reiner Produktgeber absolute<br />

Neutralität, da sie selbst nicht unmittelbar am Markt auftritt. Für Walter<br />

Szabados kommt das neue esa Produkt zur rechten Zeit: „Policen für die<br />

immer komplizierter werdende Logistikwelt gibt es nicht von der Stange.<br />

Wir können komplexe Haftungsrisiken mit maßgeschneiderten Policen<br />

abdecken <strong>und</strong> geben damit Antworten auf die Herausforderungen der<br />

Transportmärkte der Zukunft“. ■ Hans-Wilhelm Dünner<br />

esa auf Expansionskurs<br />

Am 1. Oktober <strong>2008</strong> hat die esa Ihre neuen Büroräume in Hamburg<br />

im Gebäude der Allianz bezogen. Die Besucheradresse lautet:<br />

Großer Burstah 3, Gebäude D, 11. OG, 20457 Hamburg. Seit<br />

April ist die esa auch in Köln im Gebäude der Allianz vertreten.<br />

Die Anschrift lautet: Kaiser-Wilhelm-Ring 31, 50672 Köln. ■ Dü<br />

| 37


SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />

Flachwasserfahrsimulator<br />

SANDRA in Dienst gestellt<br />

Mit drei Glockenschlägen stellte Dr. Jens Baganz, Staatssekretär im NRW-Wirtschaftsministerium am 9. September den<br />

Simulator for Advanced Navigation Duisburg Research and Application, kurz SANDRA, in Dienst. Der hypermoderne<br />

Flachwasserfahrsimulator kommt in Duisburg sowohl zu Ausbildungszwecken als auch für Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

zum Einsatz.<br />

Fantastisches Wetter im Duisburger Hafen. Stephan-Oliver<br />

Kreutze manövriert die SANDRA vorsichtig in den Duisburger<br />

Hafenm<strong>und</strong>. Dem entgegenkommenden Schubverband gibt<br />

der Binnenschiffer-Auzbi dabei genügend Platz, um aus dem Hafen<br />

auszufahren. Doch innerhalb von Sek<strong>und</strong>en zieht absolut dichter<br />

Nebel auf, keine 50 m Sicht mehr. Trotzdem bleibt Kreutze gelassen,<br />

denn der Nebel kommt aus einem Computer. Die Illusion am<br />

SANDRA-Steuerstand ist nahezu perfekt.<br />

SANDRA wurde speziell für die Ausbildung am Schiffer-Berufskolleg<br />

Rhein (SBKR) entwickelt. Das System besteht aus zwei virtuellen Rivierzentralen<br />

<strong>und</strong> fünf Steuerständen, die einzeln oder im Verb<strong>und</strong><br />

genutzt werden können. Das Herzstück der Anlage ist ein beinahe<br />

komplettes Ruderhaus mit „Sicht“ auf das Fahrwasser, in dem sich<br />

die Auszubildenden wie an Bord eines realen Schiffes fühlen können.<br />

Sogar die Motorengeräusche der Hauptmaschine werden über<br />

einen Lautsprecher ins Ruderhaus eingespielt. „Für eine perfekte<br />

Simulation ist es wichtig, dass der Auszubildende vergisst, in der<br />

Schule <strong>und</strong> nicht an Bord zu sein.“, sagte Olaf Kammertöns vom<br />

Duisburger Development Centre for Ship Technology and Transport<br />

Systems (DST).<br />

Azubi Stephan-Oliver Kreutze am Ruder der SANDRA.<br />

Dem Simulator-Steuerhaus fehlt eigentlich nur die<br />

obligatorische Kaffeemaschine<br />

Die virtuelle Fahrlehrerin<br />

Sieben Projektoren setzen die Computerbilder zu einem virtuellen<br />

Sichtfenster von 210° zusammen <strong>und</strong> machen die Illusion beinahe<br />

perfekt: Die Flaggen an der Duisburger Mühlenweide fl attern,<br />

das Wasser wird vom Wind gekräuselt, Gebäude, Brücken <strong>und</strong> Nebel<br />

wirken echt. Und der Schiffsverkehr ist verblüffend realistisch.<br />

SANDRA kann nahezu alle möglichen Situationen auf dem Was-<br />

Olaf Kammertöns vom DST erklärt die Funktion der Rivierzentrale<br />

| Bilder: Götze-Rohen<br />

38 | 7|<strong>2008</strong>


NRW-Staatssekretär Dr. Jens Baganz ist überzeugt, dass<br />

SANDRA eine wichtige Rolle in der Branche spielen wird<br />

ser simulieren: Nacht, Nebel, Regen, Niedrig- <strong>und</strong> Hochwasser,<br />

Strömungen, Begegnungsverkehr, Ruder- <strong>und</strong> Maschinenausfall<br />

<strong>und</strong> vieles mehr. Hans-Günter Portmann, Schulleiter des SBKR ist<br />

mächtig stolz auf seine Kollegin SANDRA <strong>und</strong> die mit ihr verb<strong>und</strong>enen<br />

neuen Möglichkeiten in der Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung. „Unsere<br />

Auszubildenden können jetzt zum Beispiel Gefahrensituationen<br />

trainieren, die in der Realität zum Glück kaum geschehen. Und<br />

das ohne Gefahr für Mensch <strong>und</strong> Kapital“, sagte Portmann. Neben<br />

dem großen Fahrstand gibt es vier kleine Fahrstände, die vorrangig<br />

für die Radarfahrt bestimmt sind. Aber auch diese sind mit einem<br />

Flachbildschirmen ausgestattet, die eine 40°-Sicht auf das künstliche<br />

Fahrwasser bietet. Mit SANDRA können vom Kempenaar bis<br />

zum 8.000-t-Schubverband sowohl diverse Schiffstypen als auch<br />

unterschiedliche Antriebs- <strong>und</strong> Ruderanlagen simuliert werden.<br />

„Außerdem können wir mit SANDRA schon in der frühen Planungsphase<br />

eines neuen Schiffes simulieren, wie es sich fahren <strong>und</strong> manövrieren<br />

lässt“, erklärte Professor Dr. Paul Engelkamp, Direktor des<br />

DST eine weitere Anwendungsmöglichkeit. Die Ergebnisse der virtuellen<br />

Probefahrten können dann in den Bau des Schiffes einfl ießen.<br />

Auch beim (Aus-)Bau der Wasserstraßeninfrastruktur kann SANDRA<br />

wichtige Informationen liefern.<br />

Das DST hat SANDRA auf der Basis eines Seewasserfahrsimulators<br />

des Militärtechnik-Konzerns Rheinmetall konzipiert <strong>und</strong> entwickelt.<br />

Für die stark abweichenden Anforderungen der Binnenschifffahrt<br />

musste das DST etliche Modifi kationen vornehmen. Was aber kein<br />

abgeschlossener Prozess ist: Im DST steht für die Weiterentwicklung<br />

des Systems eine Kopie von SANDRA bereit. Ganze 240 Rechner sind<br />

im DST zusammengeschlossen, um die gewaltigen Datenmengen<br />

für die Bild- <strong>und</strong> Prozesssimulationen zu verarbeiten. Sobald dort<br />

neue Module für SANDRA entwickelt <strong>und</strong> auf Herz <strong>und</strong> Nieren getestet<br />

wurden, können diese dann im Schiffer-Berufskolleg Rhein<br />

eingespielt werden.<br />

Dr. Gunther Jaegers, Vorsitzender des DST-Verwaltungsrates, dankte<br />

den Förderern der 2 Mio. EUR teuren Anlage. „SANDRA bietet<br />

fantastische Möglichkeiten, um das Fahren mit Schiffen sicher zu<br />

lernen <strong>und</strong> zu üben“, so Jaegers. Neben der EU <strong>und</strong> dem Land Nordrhein-Westfalen<br />

haben zahlreiche Unternehmen <strong>und</strong> Organisationen<br />

das Projekt fi nanziell unterstützt. ■ Axel Götze-Rohen<br />

7|<strong>2008</strong><br />

| 39


MARKTPLATZ<br />

SUT im<br />

Klartext!<br />

SUT informiert in acht Ausgaben jährlich über aktuelle<br />

Themen des hafengeb<strong>und</strong>enen Güterverkehrs<br />

in Europa. Schwerpunktthemen sind Transport <strong>und</strong><br />

Logistik in See- <strong>und</strong> Binnenhäfen, Umschlagstechnik,<br />

Küsten- <strong>und</strong> Binnenschifffahrt, Werften, Schiffbau<br />

<strong>und</strong> Schiffstechnik, Eisenbahnen, Verkehrspolitik,<br />

Infrastrukturplanung, sowie Hafen- <strong>und</strong> Wasserbau.<br />

Der CONTAINERTICKER macht die rasante Entwicklung<br />

im intermodalen Verkehr zwischen See- <strong>und</strong><br />

Binnenterminals transparent.<br />

Über die Abo-Hotline sind auch Sie immer<br />

bestens informiert: 0 22 41 / 1 48 25 17<br />

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40 | 7|<strong>2008</strong>


Mit Bugstrahlponton <strong>und</strong> Schubschiff lieferte Ed Line Turmsegmente für<br />

Windkraftanlagen im französischen Frouard ab<br />

„Unsere EDDis können das!“<br />

Auch der Transport von 66 m langen Kranbrückenteilen ist für die Ed-Line-<br />

Flotte kein Problem<br />

Die wöchentlichen Abfahrten mit Windkraftanlagen von Emden<br />

ins Ausland sehen wir als Pilotprojekt an“, so Vertriebsmanager<br />

Per Preußer. Bisher erfolgte der Transport über Land. „Wenn<br />

sich die Verschiffung rentiert, dann werden unsere Schubboote ganz<br />

schön viel zu tun haben.“ Am 11. Juni wurden die ersten Turmsegmente<br />

der Anlagen in Kiel verladen. Die in Dänemark für die Firma<br />

Siemens gebauten Türme werden per LKW nach Kiel transportiert <strong>und</strong><br />

von dort mit Schubverbänden nach Frouard in Frankreich verschifft.<br />

Die zu den Anlagen gehörenden Flügel werden in Kooperation mit der<br />

Deutschen Binnenreederei AG von Dresden bis Magdeburg verbracht<br />

<strong>und</strong> dort von Ed Line übernommen. „Mittlerweile ist es möglich, 24<br />

Flügel in einem Schubverband quer durch Europa zu transportieren“,<br />

so Preußer.<br />

Ebenso wurden dieses Jahr Kranbrückenteile mit einer Abmessung<br />

von 66 m Länge, 3 m Breite <strong>und</strong> 4,99 m Höhe von Parey nach Rotterdam<br />

transportiert. Dort werden die Teile zwischengelagert, um später<br />

nach Emden verschifft zu werden. Neben Schwerguttransporten waren<br />

im Frühjahr <strong>2008</strong> die Stromschubschiffe EDDA, EDDI <strong>und</strong> EDO mit<br />

der Beförderung von 80.000 t kontaminiertem Boden von Eisenhüttenstadt<br />

nach Peenemünde beschäftigt. Ebenso befördert die Berliner<br />

Reederei jährlich 10.000 t Roheisen von Kaliningrad – mit Umschlag<br />

in Stettin – nach Eisenhüttenstadt.<br />

Wie die kaufmännische Geschäftsführerin Martina Klink berichtet,<br />

konnte der Umsatz erheblich gesteigert werden, so dass die Geschäftsführung<br />

nun einen Brutto-Umsatz von 10 Mio. EUR für das<br />

laufende Jahr anstrebt. Die erzielten Gewinne verwendet Ed Line vorwiegend<br />

für die Modernisierung der Flotte. Für den Komplettneubau<br />

7|<strong>2008</strong><br />

Schwerguttransport bei der<br />

Reederei Ed Line<br />

Das laufende Jahr ist für die Reederei Ed Line GmbH<br />

ein erfolgreiches: <strong>2008</strong> steht für den Ausbau der Flotte,<br />

neuen Frachtservice <strong>und</strong> eine Umsatzsteigerung von<br />

20 %. Besonders mit einer Schwergutlinie will die<br />

Reederei aus Berlin-Wendenschloß punkten.<br />

In Kiel gingen die Turmsegmente der Windkraftanlagen an Bord<br />

| Bilder: Ed Line<br />

eines Vorschiffs, Erneuerung des Schiffsbodens, Generalüberholung<br />

der Maschinen bis hin zum Aufbau eines Autokranes wurden circa<br />

250.000 EUR in Schubschiff EDDI investiert. „Selbstverständlich denken<br />

wir auch an unsere Mitarbeiter, denn nur zufriedenes Personal<br />

kann effektiv <strong>und</strong> schnell arbeiten“, so Martina Klink. Deshalb erhält<br />

das zurzeit auf der Werft liegende Schubboot EDWARD neben einer<br />

Maschinenüberholung samt neuer Maschinensteuerung auch einen<br />

kompletten Ausbau der Unterkünfte. Auch EDO soll dieses Jahr mit<br />

neuen Getrieben <strong>und</strong> zwei neuen 440-kW-Scania Hauptmaschinen<br />

aufgerüstet werden.<br />

Nicht nur die Flotte erhält Unterstützung. Seit Juni ist neben Werner<br />

Hensel Verkehrsingenieur <strong>und</strong> Speditionskaufmann Axel Neukirch für<br />

den Bereich der klassischen Schiffsbefrachtung mit an Bord. Auch<br />

neue Partikuliere sind der Reederei willkommen.<br />

■ Stephanie Herms-Ricken<br />

■ Wir suchen zum nächstmöglichen Zeitpunkt:<br />

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| 41


TITELTHEMA | TRANSPORT UND UMSCHLAG AN MAIN & DONAU<br />

Main-Donau-Kanal erreicht 15. Betriebsjahr<br />

Starker Kanal –<br />

schwacher Anschluss<br />

Am 25. September 1992 wurde der durchgehende Schiffsverkehr auf dem Main-Donau-Kanal aufgenommen. Nun ist<br />

er seit 15 vollen Kalenderjahren in Betrieb. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger erlangte er wirtschaftliche Bedeutung.<br />

Seine Leistungsfähigkeit könnte durch den Donauausbau zwischen Straubing <strong>und</strong> Vilshofen weiter gesteigert werden.<br />

Anstelle der 120-t-Schiffskapazität des Ludwig-Donau-Main-<br />

Kanals von 1846 ist der Main-Donau-Kanal für Großmotorschiffe<br />

mit bis zu 2.000 t Tragfähigkeit <strong>und</strong> Zweierschubverbände<br />

bis zu 3.500 t Tragfähigkeit auf 171 km Länge befahrbar.<br />

Er umfasst 16 Staustufen mit bis zu 24,67 m Hubhöhe, führt über<br />

sieben Kanalbrücken <strong>und</strong> gliedert sich in drei Abschnitte: die staugeregelte<br />

Regnitz ab der Mündung in den Main, den eigentlichen<br />

künstlichen Kanal von der Regnitz bis zur Altmühl <strong>und</strong> die staugeregelte<br />

Altmühl bis zur Mündung in die Donau in Kelheim.<br />

Die Nordstrecke des Kanals von Bamberg bis Nürnberg wurde bereits<br />

in den Jahren 1960 bis 1972 gebaut. Die Fertigstellung zwischen<br />

Nürnberg <strong>und</strong> Kelheim war von erheblicher Polemik begleitet. Anfang<br />

der 1980er Jahre wurde von der damaligen sozialliberalen B<strong>und</strong>esregierung<br />

das Bauvorhaben in Frage gestellt. Der damalige B<strong>und</strong>esverkehrsminister<br />

Volker Hauff (SPD) bezeichnete den Kanalbau als<br />

„das dümmste Projekt seit dem Turmbau zu Babel“. Bei einem Fertigstellungsgrad<br />

von 80 % wurden Überlegungen für eine „qualifi -<br />

zierte Beendigung“ angestellt. Diskussionen pro <strong>und</strong> contra nahmen<br />

in den Medien einen breiten Raum ein. Nach dem Regierungswechsel<br />

im Jahr 1982 beendete die neue CDU/CSU/FDP-Regierung die Unsicherheit<br />

<strong>und</strong> billigte den zügigen Weiterbau des Kanals. Dies war wesentlich<br />

dem damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Franz-Josef<br />

Strauss zu verdanken, der dessen Vollendung politisch durchboxte.<br />

Befürchtungen widerlegt<br />

Die Zweifel der Kanal-Skeptiker wurden zwischenzeitlich widerlegt. Im<br />

ersten Betriebsjahr erreichten die Gütertransporte zwischen dem Rheingebiet<br />

<strong>und</strong> der Donau bereits 2,43 Mio. t. Zum Jahrtausendwechsel erreichte<br />

das Verkehrsaufkommen des Kanals erstmals die prognostizierte<br />

Marke von 6 Mio. t. Auch im Jahr 2007 erfasste die Schleuse Kelheim<br />

MS BORIS der EURO BEVRACHTING Germany GmbH mit<br />

drei Schubleichtern auf der bayerischen Donau | Bild: EBG<br />

noch 5,51 Mio. t. Der Gütertransport auf der deutschen Donau verdreifachte<br />

sich seit der Kanaleröffnung zeitweise. Er betrug 2007 r<strong>und</strong><br />

7,47 Mio. t. Auch die Befürchtungen, die damals noch staatlichen Ostblockfl<br />

otten würden die privaten westlichen Schifffahrtsunternehmen<br />

überrollen, traten nicht ein. Der Flaggenanteil bei den Transportschiffen<br />

schwankte über die Jahre nur um wenige Prozent, im letzten Jahr passierten<br />

54,4 % deutsche, 24,2 % niederländische, 6,5 % belgische, 4,4 %<br />

ungarische, 4,1 % österreichische, 2,0 % slowakische <strong>und</strong> 4,4 % sonstige<br />

Schiffe die Schleuse Kelheim. Die größten Schwankungen seit der Eröffnung<br />

des Kanals verzeichnete dabei der niederländische (-11,8 %) <strong>und</strong><br />

deutsche (+8,4 %) Flaggenanteil.<br />

Alte <strong>und</strong> neue Häfen für Güter <strong>und</strong> Touristen<br />

Noch vor Eröffnung der Südstrecke des Kanals wurde in Roth eine<br />

Umschlagstelle für Schiffsgüter errichtet, die vom Hafen Nürnberg<br />

mitverwaltet wird. In Dietfurt entstand mit der Kanaleröffnung eine<br />

Umschlagstelle <strong>und</strong> in Riedenburg im Jahr 2001 eine weitere. Der Hafen<br />

Kelheim wurde mehrfach vergrößert. An der Donau entstand 1996<br />

ein völlig neuer Binnenhafen in Straubing, der heute Mittelpunkt eines<br />

rasch wachsenden Gewerbe- <strong>und</strong> Industriegebietes <strong>und</strong> trimodalen<br />

Güterverkehrszentrums ist. In Passau wurde der Hafen Schalding erweitert<br />

<strong>und</strong> wird derzeit zur trimodalen Schnittstelle aufgerüstet.<br />

Einen unerwarteten Boom gab es nach der Kanaleröffnung bei den<br />

Flusskreuzfahrten zwischen dem Rheingebiet <strong>und</strong> der Donau. In<br />

Passau wurden vor der Kanaleröffnung 170 Anlegevorgänge im Jahr<br />

registriert. Heute legen weit über tausendmal im Jahr Flusskreuzfahrtschiffe<br />

in Passau an. Außerhalb der Innenstadt wurde deshalb<br />

ein neuer Anleger für Kreuzfahrtschiffe errichtet. Auch die Städte<br />

auf der anderen Seite des Kanals profi tieren von der weißen Flotte,<br />

deren Schiffslänge inzwischen die 135 m erreicht hat.<br />

42 | 7|<strong>2008</strong>


An der europäischen Wasserscheide fanden am 25. September 1992 die<br />

Eröffnungsfeierlichkeiten für den Kanal statt | Bild: Betz<br />

Die Überführung von Neubaukaskos nimmt mittlerweile einen<br />

beträchtlichen Raum ein. Die insbesondere aus Rumänen <strong>und</strong> zunehmend<br />

aus Serbien kommenden Kaskos werden überwiegend<br />

auf niederländischen Werften fertig gestellt. Doch auch fertige<br />

Schubleichter, Güter- <strong>und</strong> Tankschiffe von Schiffswerften an der<br />

unteren Donau passieren den Kanal. 2.035 Container wurden im<br />

Jahr 2007 im Wechselverkehr mit der Donau befördert, davon 2,2 %<br />

in westlicher Richtung. Ein Container-Liniendienst von Rotterdam<br />

bis Budapest wurde bereits kurz nach der Kanaleröffnung eingerichtet.<br />

1995 erreichte eine Fahrgemeinschaft zweier Betreiber ein<br />

jährliches Volumen von 15.000 TEU. 1996 wurden die Linien jedoch<br />

wieder eingestellt. Stattdessen wurden die Container von Ludwigshafen<br />

bis Regensburg per Bahn transportiert, auf Rhein <strong>und</strong> Donau<br />

weiterhin per Schiff. Wegen fragwürdiger Preispolitik der Bahn<br />

wurde auch diese Containerlinie 1998 wieder eingestellt.<br />

Herausforderungen für Schifffahrt <strong>und</strong> Politik<br />

Die unvorhersehbaren Wasserstände der unausgebauten Donau zwischen<br />

Straubing <strong>und</strong> Vilshofen verursachen bei Niedrigwasser häufi<br />

g kostenaufwändige Leichterungen der Schiffe. Eine für den Containertransport<br />

unerlässliche, zuverlässige Zeitplanung ist deshalb<br />

nicht möglich. Der Ausbau dieser 69 km langen Donaustrecke <strong>und</strong><br />

damit die Anpassung an die übrige 3.500 km lange Binnenwasserstraße<br />

zwischen Nordsee <strong>und</strong> Schwarzem Meer ist längst überfällig.<br />

Bayerische<br />

Koalitionspartner uneins<br />

Den Streit über den Donauausbau haben<br />

die Koalitionäre von FDP <strong>und</strong> CSU im<br />

Münchner Landtag erst einmal ausgesetzt.<br />

Damit wurde der Donauausbau zwischen<br />

Straubing <strong>und</strong> Vilshofen zwar noch<br />

nicht auf dem Traualtar für das „Eheversprechen“<br />

der Koalitionäre geopfert, aber<br />

wiederum auf die lange Bank geschoben.<br />

In dem Entwurf des Koalitionsvertrages<br />

ist „in Hinblick auf eine klimafre<strong>und</strong>liche<br />

Mobilität von verstärkten Anstrengungen<br />

zur Verlagerung von der Straße auf Schiene<br />

<strong>und</strong> Wasserwege“ die Rede. Den Donauausbau<br />

wolle man vorantreiben.<br />

Es bestehen allerdings unterschiedliche<br />

Auffassungen: Die CSU will die Variante<br />

C/C2,80, die FDP aber die Variante A (ohne<br />

Staustufen) realisieren. Auf Antrag des<br />

B<strong>und</strong>es untersuche die EU die Ausbauvarianten<br />

nach den TEN-Leitlinien. Über die<br />

Realisierung werde nach Vorliegen des Ergebnisses<br />

beraten, heißt es weiter. ■ ag<br />

7|<strong>2008</strong><br />

Eine durchgängige Abladetiefe von 2,50 m hatten die Donaustaaten<br />

vertraglich schon 1966 beschlossen <strong>und</strong> oberhalb Straubings sowie<br />

unterhalb Vilshofens mit dem Bau von Staustufen realisiert. Erst 1996<br />

entstanden in den Verkehrsministerien des B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> Bayerns fünf<br />

Ausbauvarianten. Zur Sicherstellung der Mindestabladetiefe befanden<br />

sie die Stauregelung als einzig machbare Maßnahme. Verschiedene<br />

Natur- <strong>und</strong> Umweltorganisationen lehnten die Vorschläge zugunsten<br />

eines ungeregelten Ausbaus ab. Im Februar 2002 beschlossen die rotgrünen<br />

Regierungsfraktionen im B<strong>und</strong>estag, entgegen der Expertenempfehlung<br />

auf eine Staustufenlösung zu verzichten.<br />

Bayern erarbeitete daraufhin eine Kompromissvariante mit nur<br />

einer Staustufe. Das so genannte C/C2,80-Modell sollte deutliche<br />

Verbesserungen für die Schifffahrt erzielen <strong>und</strong> gleichzeitig die<br />

ökologischen Anforderungen erfüllen. Eine endgültige Entscheidung<br />

zögert die B<strong>und</strong>esregierung mit dem Hinweis auf den Parlamentsbeschluss<br />

von 2002 immer noch hinaus.<br />

Der Dauerstreit kostete Hafenansiedler, Wirtschaft, Reedereien <strong>und</strong><br />

Steuerzahler bislang etliche Millionen, da Bau <strong>und</strong> Ausbau der Häfen<br />

auf eine leistungsfähige Donaustrecke ausgerichtet wurden. Auch<br />

die nun erkennbare Stagnation der Gütertransporte über den Main-<br />

Donau-Kanal ist auf die Verzögerungstaktik der B<strong>und</strong>esregierung<br />

zurückzuführen. Die Entwicklung der Verkehrsströme <strong>und</strong> der sich<br />

bemerkbar machende Aufbau der östlichen Donauländer erfordern,<br />

den verkehrsgerechten Ausbau der Donau endlich abzuschließen.<br />

Dabei wäre eine europäische Mitfi nanzierung auch bei der Ausbauvariante<br />

C/C2,80 denkbar. Die Zeichen deuten jedoch auf eine weitere<br />

Verzögerungstaktik bis zur nächsten B<strong>und</strong>estagswahl. Es bleibt<br />

zu hoffen, dass die EU im Interesse der deutschen <strong>und</strong> europäischen<br />

Wirtschaft ihren Einfl uss für die „letzte Meile“ des Donauausbaus<br />

verstärkt geltend macht. ■ Helmut Betz<br />

| 43


TITELTHEMA | TRANSPORT UND UMSCHLAG AN MAIN & DONAU<br />

Liebherr-Werk Nenzing baut Produktionskapazitäten aus<br />

Mikrokosmos Liebherr<br />

Die Firmengruppe Liebherr ist für ein breites Produktspektrum verantwortlich: Von Haushaltsgeräten über Muldenkipper<br />

<strong>und</strong> Hafenumschlaggeräte bis hin zur Luftfahrttechnik. Da die verschiedenen Bereiche teilweise wenig miteinander<br />

zu tun haben, sprechen die Mitarbeiter lieber von „Welten“ anstelle von Unternehmenssparten.<br />

R<strong>und</strong> 650 Liebherr-Mitarbeiter sehen mehrere Monate im Jahr<br />

lang keine Sonne. Zumindest nicht vom Werksstandort im<br />

österreichischen Nenzing aus. Doch mit restriktiven Arbeitszeiten<br />

hat das überhaupt nichts zu tun – denn am Stammsitz der<br />

maritimen Sparte herrscht eine eher familiäre Atmosphäre. „Dass<br />

wir hier im Winter keine Sonnenstrahlen haben, liegt am Rätikon-<br />

Gebirgszug“, erklärt Wolfgang Pfi ster. Der Leiter der Liebherr-Marketingabteilung<br />

deutet auf den südlich des Werksgeländes liegenden<br />

Gipfel. „Mitten in der Vorarlberger Natur zu arbeiten, entschädigt<br />

aber für ein wenig Bodenfrost.“<br />

Produktion <strong>und</strong> Entwicklung scheinen unter den Umwelteinfl<br />

üssen jedenfalls nicht zu leiden. Im Gegenteil: 819 Mio. EUR Umsatz<br />

erwirtschaftete das 1976 gegründete Werk im Jahr 2007, der<br />

Auftragseingang erreichte einen Höchstwert von 1,2 Mrd. EUR.<br />

„Deshalb bauen wir bereits eine neue, hochgradig automatisierte<br />

Fertigungshalle <strong>und</strong> planen weitere Neueinstellungen“, erklärt<br />

Pfi ster. Dabei hatten die Mitarbeiter erst im März eine neue, modern<br />

ausgestattete Montagehalle mit 12.000 qm beziehen können.<br />

Die Liebherr-Werk Nenzing GmbH ist die größte Produktionsstätte<br />

des maritimen Bereichs <strong>und</strong> zugleich Sitz der Liebherr-MCCtec<br />

GmbH, der zuständigen Spartenobergesellschaft für den Bereich<br />

Maritime Krane.<br />

Reachstacker LRS 645 bei der Arbeit | Bild: Liebherr<br />

Wolfgang Pfi ster leitet nicht nur die Liebherr-Marketingabteilung in<br />

Nenzing, sondern kennt sich auch in der Produktion bestens aus<br />

Von der Nischenlösung zum Komplettpaket<br />

Insgesamt 28 Mio. EUR hat die Firmengruppe 2007 am Standort<br />

Nenzing investiert. Dort ist neben der Entwicklungsabteilung auch die<br />

Fertigung von Hydro-Seilbaggern, Raupen-, Bohrinsel- <strong>und</strong> Hafenmobilkranen<br />

sowie Ramm- <strong>und</strong> Bohrgeräten zu Hause. Weitere Sparten<br />

sind in Killarney, S<strong>und</strong>erland <strong>und</strong> Rostock beheimatet: In Irland<br />

fertigt Liebherr Containerbrücken <strong>und</strong> -Stapelkrane; in Großbritannien<br />

entstehen Schiffs- <strong>und</strong> Sonderkrane, wozu auch fest installierte <strong>und</strong><br />

fahrbare Drehkrane für den Einsatz an Kaianlagen in Häfen oder Werften<br />

gehören. Der seit 2002 gebaute Liebherr-Reachstacker mit dem<br />

44 | 7|<strong>2008</strong>


Im März <strong>2008</strong> hatte Liebherr eine neue, 12.000 qm große Montagehalle in<br />

Nenzing eingeweiht | Bilder: Guddat<br />

berühmten Bananen-Ausleger entsteht heute im 2005 in Betrieb genommenen<br />

Werk im Rostocker Hafen. „Die Reachstacker sind für uns<br />

ein Ergänzungsprodukt. Diesen Markt aufzurollen war nicht das ursprüngliche<br />

Bestreben“, erläutert Pfi ster. „Viele K<strong>und</strong>en haben uns nach<br />

Komplettpaketen für das Containerhandling gefragt. Diesen Wünschen<br />

wollten wir einfach gerecht werden.“ Dabei verfügt der LRS 645 aus<br />

dem Hause Liebherr über eine einzigartige Fähigkeit: Mit seinem gebogenen<br />

Ausleger ist seine Reichweite größer als die von Reachstackern<br />

gewöhnlicher Bauform. So kann er beispielsweise den dritten Container<br />

aus Reihe drei einlagern oder entnehmen, ohne die Container gleicher<br />

Höhe aus den Reihen eins <strong>und</strong> zwei entfernen zu müssen. Da der<br />

Spreader auch unterhalb des Kainiveaus zupacken kann, ist auch das<br />

direkte Be- <strong>und</strong> Entladen von Binnenschiffen möglich.<br />

Doch mit 30 Reachstackern pro Jahr ist das Rostocker Werk längst<br />

nicht ausgelastet. Die zwischenzeitlich mehr als 900 Mitarbeiter vor<br />

Ort beschäftigen sich hauptsächlich mit der Fertigung von Hafenmobilkranen.<br />

„Ohne das Werk in Rostock hätten wir das Wachstum<br />

in dieser Sparte nicht in diesem Maße realisieren können“, betont<br />

Pfi ster. Mit knapp 90 ausgelieferten Geräten in 2007 beziffert Liebherr<br />

die eigene Produktion auf über 40 % des Weltmarktanteils<br />

bei Hafenmobilkranen. Für die unterschiedlichsten Einsatzbereiche<br />

führt Liebherr sieben verschiedene Hafenmobilkran-Gr<strong>und</strong>modelle<br />

mit Reichweiten von 30 bis 58 m <strong>und</strong> Traglasten von 42 bis 208 t.<br />

Als Hubwerkzeug stehen Spreader, Schüttgutgreifer oder Haken für<br />

Stück- <strong>und</strong> Schwergut zur Verfügung. Auch kann der Auftraggeber<br />

zwischen einem bereiften Unterwagen <strong>und</strong> einem Schienenportaluntersatz<br />

entscheiden. Beide Plattform-Varianten lassen sich auf<br />

Pontons stellen. Auch Plattform <strong>und</strong> Kran kann der K<strong>und</strong>e nach eigenen<br />

Wünschen anpassen: Je nach Untergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> Einsatzzweck<br />

benötigt das Fahrgestell mehr oder weniger Radsätze; der Kran<br />

unterschiedlich dimensionierte Winden <strong>und</strong> Motoren, verkürzte<br />

Türme oder Ausleger. „Hochspezialisiert <strong>und</strong> trotzdem fl exibel ist<br />

der Hafenmobilkran ein leistungsfähiges Umschlagsgerät“, fasst<br />

Pfi ster zusammen. „In dieser Sparte brauchen wir europäische Kranhersteller<br />

auch keine Sorge vor Konkurrenz aus Fernost zu haben.<br />

7|<strong>2008</strong><br />

Hafenmobilkrane in verschiedenen Ausführungen warten in Nenzing auf<br />

ihren Einsatz am Wasser<br />

Dafür sind Hafenmobilkrane zu anspruchsvoll.“ Doch auch wo zu<br />

wesentlich geringeren Kosten produziert wird, besteht Nachfrage<br />

nach Liebherr-Kranen: In den Entwicklungsländern Südostasiens<br />

setzen die Österreicher verstärkt umfunktionierte Schiffskrane ab.<br />

Diese werden dann fest installierte oder verfahrbare Drehkrane<br />

(FCC/TCC) genannt. In diesen sieht Pfi ster besonders für kleine Häfen<br />

eine wirtschaftliche Alternative zu den Hafenmobilkranen. „Drei<br />

fest montierte Schiffskrane mit Betonsockel kommen in Summe<br />

teilweise auf den gleichen Betrag wie die Investition in einen großen<br />

Hafenmobilkran“, so Pfi ster. „Wer etwa in Südostasien bewährte<br />

europäische Umschlagstechnik haben will, kommt zu uns.“ Knapp<br />

40 dieser Schiffskrantypen für den stationären Hafenbetrieb hat<br />

Liebherr bereits nach Vietnam geliefert.<br />

Serienübergreifende Entwicklung<br />

Flexibel sind bei Liebherr nicht nur die Produkte, sondern auch die<br />

Produktion: Die Standorte sind so ausgelegt, dass Produktionskapazitäten<br />

bei Bedarf verschoben werden können. „Hier in Nenzing<br />

könnten wir gr<strong>und</strong>sätzlich alles produzieren. Wenn es jedoch um<br />

den Transport oder den Versand von Großgeräten geht, dann ist<br />

Rostock logistisch im Vorteil“, so Pfi ster. So verfügt das Werk an<br />

der Ostsee neben Straßen- <strong>und</strong> Gleisanschluss auch über einen Anleger,<br />

an dem auch Seeschiffe be- <strong>und</strong> entladen werden können.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> wird in Nenzing nur noch ca. ein Drittel der Hafenmobilkran-Baureihe<br />

gefertigt. Zudem spezialisiert sich das Werk<br />

Nenzing mehr auf die kleineren Typen, die leicht über die Straße<br />

transportierbar sind. Die Prototypenfertigung erfolgt jedoch immer<br />

in Nenzing: Eine Praxis, von der besonders die zentrale Entwicklungsabteilung<br />

profi tiert: Sie kann Baugruppen wie etwa die drehbaren<br />

Hafenmobilkran-Radsätze entwickeln, sowie gleichzeitig deren<br />

Nutzbarkeit oder Verwendung für andere Produktgruppen wie<br />

z.B. dem Raupenkran-Ballastwagen in der Praxis testen. So fi nden<br />

die unterschiedlichen „Welten“ innerhalb der Sparte der Liebherr-<br />

MCCtec GmbH ganz schnell wieder zu einander.<br />

■ Christian Grohmann<br />

Transporteur Nr. 1 Bulgariens seit 73 Jahren!<br />

Bulgarische Flusschiffahrt AG (BRP)<br />

Kontakte: Generaldirektor +359 (82) 822 133 | Handelsabteilung +359 (82) 822 151, 822 152<br />

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| 45


TITELTHEMA | TRANSPORT UND UMSCHLAG AN MAIN & DONAU<br />

Planungen für den bayernhafen<br />

Passau | Bild: bayernhafen<br />

bayernhafen Gruppe präsentiert sich<br />

am Niederrhein<br />

bayernhafen<br />

geht auf<br />

Roadshow<br />

Für das Programm „bayernhafen unterwegs“ war Joachim Zimmermann, Geschäftsführer der bayernhafen GmbH &<br />

Co. KG, in diesem Jahr mit Kollegen <strong>und</strong> Partnern als Netzwerker <strong>und</strong> Botschafter der Logistik an den Niederrhein<br />

gekommen.<br />

Wer einen Binnenhafen wie ein Unternehmer <strong>und</strong> nicht wie<br />

ein Landlord sieht, muss seinen Schreibtisch verlassen“, sagte<br />

Zimmermann vor r<strong>und</strong> 50 Gästen in der Neusser Pegelbar.<br />

Rainer Schäfer, Chef der Neuss-Düsseldorfer Häfen, begrüßte die<br />

Bayern mit den Worten „Hafengeschäft ist Logistik <strong>und</strong> Logistik ist Hafengeschäft.<br />

Ich freue mich, dass Sie zu uns an den Niederrhein gekommen<br />

sind, um gemeinsam mit uns über den Tellerrand zu schauen.“<br />

Mit 13.000 Mitarbeitern hat die bayernhafen-Gruppe auf einer Gesamthafenfl<br />

äche von 800 ha im vergangenen Jahr insgesamt 26,4 Mio. t<br />

Güter umgeschlagen. Dabei ist sie mit den sechs Standorten Aschaffenburg,<br />

Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg <strong>und</strong> Passau <strong>und</strong> 450<br />

Anlieger-Unternehmen kein reiner Hafenbetrieb: 2007 gingen nur 16 %<br />

des Umschlags über die Kaikante. 18 % verbuchten Bahnverkehre. Der<br />

Löwenanteil von 66 % ging auf das Konto des Straßengüterverkehrs.<br />

R<strong>und</strong> 25 Mio. EUR Umsatz erwirtschaftete die Unternehmensgruppe<br />

im vergangenen Jahr. R<strong>und</strong> 28 Mio. EUR steckten die bayernhäfen zwischen<br />

2005 <strong>und</strong> <strong>2008</strong> in den multimodalen Standortausbau. Allein in<br />

den Hafen Passau hat die Bayernh Bayernhafen-Gruppe etwa 12 Mio. EUR investiert.<br />

ve vest stie iert rt. . Dazu war die ehemalige Lä Lände in Racklau aufgegeben <strong>und</strong> der<br />

Umschlag Um Umschlag auf den Hafenstandort Ha Schalding konzentriert<br />

worden. Wo bisher bishe nur der Umschlag zwischen LKW<br />

<strong>und</strong> un <strong>und</strong> Binnenschiff Binnensch möglich war, können jetzt auch<br />

Züge Zü Züge abgefertigt abg bgef e er werden. „Für uns ist ein ‚fl otter<br />

te ter r Dreier‘ Dr D ei e er e ‘ nnichts<br />

Anstößiges, sondern die Auf-<br />

gabe, komplette kom Logistikangebote mit allen<br />

drei Verkehrsträgern Ver<br />

zu entwickeln“, führte<br />

Prokurist Pr P okur Alexander Ochs aus. Dazu gehöre<br />

hö höre auch die Vernetzung der als Schifffahrtsdrehscheiben<br />

fa fahr h<br />

fungierenden Häfen<br />

in Aschaffenburg <strong>und</strong> Passau mit der<br />

„Raildrehscheibe“ „R „<br />

Nürnberg. Als kaufmännischer<br />

m Leiter der Hafen Nürnberg-Roth<br />

b GmbH <strong>und</strong> Geschäftsführer<br />

f der TriCon GmbH, die die<br />

trimodale t Umschlaganlage für den<br />

kombinierten k<br />

Verkehr in Nürnberg<br />

Alexander Ochs<br />

betreibt, weiß Ochs, wovon er spricht. Ochs‘ Kollege Eckard Riechers gab<br />

einen Einblick in die von ihm verantworteten Bahnaktivitäten <strong>und</strong> Vorhaben<br />

der Unternehmensgruppe. Als Infrastrukturbetreiber steuert <strong>und</strong><br />

überwacht die bayernhafen-Gruppe zwar den Hafenbahnhof Nürnberg,<br />

mittelfristig strebt Riechers jedoch die zentrale Überwachung<br />

der Eisenbahninfrastruktur aller Bayernhafen-Standorte an. „Unter<br />

anderem wollen wir in Aschaffenburg das Anschlussgleis übernehmen<br />

<strong>und</strong> in Bamberg den Hafenbahnhof umbauen“, ergänzte Riechers die<br />

Infrastrukturvorhaben. „In Nürnberg ist der zweite Ausbauschritt des<br />

TriCon-Terminals <strong>und</strong> die Elektrifi zierung der Hafengleise geplant. In<br />

Regensburg steht die Verlängerung der Gleise <strong>und</strong> in Passau ebenfalls<br />

die Übernahme der Gleisinfrastruktur an.“ Auf dieser Basis sollen in den<br />

nächsten fünf Jahren schrittweise erst Intrahafenverkehre <strong>und</strong> dann so<br />

genannte „Last-Mile-Verkehre“ entwickelt werden. Ziel ist es dann, im<br />

Umkreis von 50 bis 100 km auch regionale Feederverkehre anzubieten.<br />

„Bayernhafen unterwegs“ war nicht nur eine Werbeveranstaltung.<br />

Den von Rainer Schäfer angekündigten Blick über den Tellerrand bot<br />

ein Gastvortrag von Dr. Christoph stop oph h Kö Kösters. Der Geschäftsführer des<br />

Verbandes Verkehrswirtschaft <strong>und</strong><br />

nd Log Logistik o istik Nordrhei Nordrhein-Westfalen einn-We<br />

West stfa fale len n e. ee.V. V. V<br />

(VVWL) referierte über „Cluster er <strong>und</strong> Netzwerke in<br />

der Logistik“. Gemeint sind überregionale erregi g onale Netz Netze, tze,<br />

in denen verschiedene Akteure ur u e entlang en entl tlan ang g der r<br />

Wertschöpfungskette kooperieren. ie iere ren. n. „ „Du „Durch Durch h<br />

enge Zusammenarbeit <strong>und</strong> den en n Au Aust Austausch stausch<br />

von Informationen können Synergien yn yner ergien eent-<br />

entstehen“,<br />

ist Kösters überzeugt. In NNRW<br />

RW wird<br />

d<br />

dabei der Ansatz „aus der Branche nch che für die<br />

Branche“ verfolgt. Träger des Lo Logistikclus- gistikcl i clus usters<br />

NRW ist der LOG-IT Club e.V. in Zu- Zusammenarbeit<br />

mit dem VVWL. L. „Wir<br />

haben das Ziel, eine aktive Logisgistikcommunity aufzubauen <strong>und</strong> nd d<br />

die Logistikregion NRW weiterrzuentwickeln“, führte Kösters s<br />

aus.<br />

■ Axel Götze-Rohen<br />

Joachim Zimmermann<br />

| Bilder: Götze-Rohen<br />

46 | 7|<strong>2008</strong>


Stadtwerke Würzburg machen Landstromversorgung für Kreuzfahrer serienreif<br />

Strom im<br />

Hafen schont die Umwelt<br />

R<strong>und</strong> 80 Flusskreuzfahrtschiffe machten 2001 in Würzburg fest. Bis zum Jahreswechsel rechnen die Stadtwerke mit 500 Schiffen allein in <strong>2008</strong> | Bild: WVV<br />

Flusskreuzfahrtschiffe sind den meisten Städten willkommene Gäste. Doch oft trüben Lärm, Feinstaub <strong>und</strong> andere Emissionen<br />

der Schiffsdiesel die Idylle an den Liegeplätzen. Für die Stadtwerke Würzburg AG Gr<strong>und</strong> genug, ein bedarfsgerechtes Energieterminal<br />

für die schwimmenden Hotels zu entwickeln.<br />

Am Fuße der Löwenbrücke liegt es sich am Besten, weiß Axel Feuerstein<br />

von den Stadtwerken Würzburg. Vom Schiff aus bietet sich<br />

ein reizvolles Panorama auf Weinberge, die Festung Marienberg<br />

<strong>und</strong> die Alte Mainbrücke. Gleichzeitig sind die Passagiere binnen fünf<br />

Minuten in der Innenstadt. „Ohne die Landstromversorgung wären unsere<br />

Premium-Liegeplätze ein Kreuz für die Anlieger“, so Feuerstein. Der<br />

Objektbetreuer für die städtischen Häfen <strong>und</strong> Immobilien der Stadtwerke<br />

Würzburg AG <strong>und</strong> sein Team haben für ihre Neuentwicklung aber nicht<br />

nur das heimische Maintal im Blick: Laut EU-Richtlinie 2005/33/EG müssen<br />

ab 2010 alle Schiffe entweder Treibstoffe mit 0,1 % Schwefelgehalt<br />

an den Liegeplätzen nutzen, oder auf eine Landstromversorgung zurückgreifen.<br />

„Im ohnehin fl orierenden Flusskreuzfahrtgeschäft tut sich damit<br />

ein neuer Markt auf“, ist Feuerstein überzeugt. „Wer sich jetzt eine moderne<br />

Landstromversorgung zulegt, kann sich seinen Wettbewerbsvorteil<br />

schon frühzeitig sichern.“ Wenn überhaupt, stünden an den meisten<br />

Kreuzfahrt-Kais bislang pro Anlegeplatz mehrere Drehstromanschlüsse<br />

zur Verfügung, aus denen die Schiffe ab 125 A <strong>und</strong> aufwärts schöpfen.<br />

„Oft sind diese Verbindungseinheiten aber genau so überfordert, wie der<br />

Matrose, der sie anschließen <strong>und</strong> gleichzeitig die Sicherheitsvorschriften<br />

beachten soll“, ergänzt Projektleiter Franz Gerhard.<br />

Einen überwachten Anschluss mit Einzelsteckverbindungen mit bis<br />

zu 400 Ampere für Schiffe gibt es jedoch nicht, <strong>und</strong> an das ähnlich<br />

dimensionierte, auf Flughäfen eingesetzte System darf nur Fachpersonal<br />

des Flughafens ran. In den Häfen soll jedoch das Schiffspersonal<br />

selbst den Landanschluss herstellen können. „Ein einheitliches,<br />

Die Powerlock-Schnittstelle: Für Gastronomie, Beleuchtung, Klimaanlage <strong>und</strong><br />

Unterhaltungselektronik reicht keine Schuko-Steckdose | Bild: Grohmann<br />

leicht zu bedienendes System zu schaffen war unsere Hauptaufgabe“,<br />

betont Feuerstein. „Unsere Entwicklung wird hier im wahrsten<br />

Sinne des Wortes Standards setzen.“ Für das Energieterminal haben<br />

die Stadtwerke bereits den Gebrauchsmusterschutz <strong>und</strong> eine TÜV-<br />

Einzelgenehmigung erhalten <strong>und</strong> sind damit auf dem besten Weg<br />

zum Patent. Gr<strong>und</strong>lage des Würzburger Energieterminals ist das aus<br />

der Veranstaltungstechnik stammende Powerlock-System. Wo die<br />

Größen aus Rock <strong>und</strong> Pop Strom für Licht <strong>und</strong> Ton benötigen, sorgt<br />

meist eine Powerlock-Stromversorgung für Arbeitsschutz <strong>und</strong> selbsterklärende<br />

Handhabung: Die fünf Adern des Systems können nur in<br />

vorgegebener Reihenfolge angeschlossen oder abgeklemmt werden.<br />

Dabei ist jede Buchse so lange mechanisch blockiert, bis sie an der<br />

Reihe ist. Bedienungsfehler schließt das System damit aus. Erst wenn<br />

alle fünf Leitungen an Terminal <strong>und</strong> Schiff angeschlossen sind, misst<br />

ein Prüfgenerator die Verbindungen durch. Bei positivem Ergebnis<br />

ermöglicht er das Zuschalten. Ebenso schaltet der Prüfgenerator bei<br />

Unterbrechung des Leiters Neutral N oder L3 die Stromversorgung<br />

ab. Die Fernabfrage des Verbrauchszählerstands erfolgt per Meter-<br />

Feldbus (M-Bus).<br />

R<strong>und</strong> 15.000 bis 20.000 EUR soll die Einheit in der Serienfertigung<br />

kosten. „Niemand braucht Angst haben, dass das gute Stück beim<br />

nächsten Hochwasser in den Fluten versinkt“, versichert Feuerstein.<br />

Zwei Elektriker, ein LKW mit Kran <strong>und</strong> der mitgelieferte Heberahmen<br />

sollen ausreichen, die 300 kg schwere Box innerhalb von zwei St<strong>und</strong>en<br />

abzubauen. Aber es geht auch noch sicherer: In Cochem an der<br />

Mosel ruht das Würzburger Energieterminal auf einem Ponton, der<br />

bei Hochwasser aufschwimmt. Mit der EU-Zertifi zierung einer einheitlichen<br />

Landanschlusstechnik rechnet Feuerstein in etwa zwei Jahren.<br />

Doch Powerlock hat bereits begonnen, Einzug in die Branche zu<br />

halten: Beispielsweise ist bereits die Kreuzfahrer-Flotte der Premicon<br />

AG mit der Anschlusstechnik ausgerüstet, vereinzelt haben Häfen wie<br />

etwa Basel auch schon Powerlock-Schnittstellen als eigenes Projekt<br />

realisiert. Als anschlussfertiges Produkt dürfte das Würzburger Energieterminal<br />

deshalb in vielen Städten auf Interesse stoßen.<br />

■ Christian Grohmann<br />

7|<strong>2008</strong> | 47


TITELTHEMA | TRANSPORT UND UMSCHLAG AN MAIN & DONAU<br />

MSG mit neuem Marktauftritt<br />

MSG eG -<br />

ships & more<br />

Der bayerische Staatssekretär Markus Sackmann bei seinem Betriebspraktikum<br />

im Steuerhaus eines MSG-Schiffes | Bild: MSG<br />

Die traditionsreiche MSG, Würzburg, hat sich i h einen i neuen MMarktauftritt kt ft itt verordnet. d t UUnter t ddem Sl Slogan „ships hi &<br />

more“ sind vom MSG-Vorstand eine Reihe von Maßnahmen eingeleitet worden, die dem gewachsenen Leistungsspektrum<br />

<strong>und</strong> heutigem Selbstverständnis des 70 Binnenschiffe umfassenden Unternehmens besser gerecht werden<br />

sollen.<br />

Neben Firmenlogo <strong>und</strong> Corporate Design ist die Firmierung<br />

modifi ziert worden: Das bislang als MSG Mainschiffahrts-<br />

Genossenschaft eG bekannte Unternehmen fi rmiert ab<br />

1. Oktober <strong>2008</strong> unter der neuen Bezeichnung MSG eG. „Unser<br />

Fahrtgebiet sind Flussläufe in ganz Europa <strong>und</strong> nicht nur der Main“,<br />

kommentiert Klaus Hohberger, seit Januar <strong>2008</strong> Vorstandsvorsitzender<br />

der MSG, einer der Gründe für die Umfi rmierung. „Unterschwellig<br />

hat unser Firmenname bei interessierten Neuk<strong>und</strong>en häufi<br />

g Fragen nach der Reichweite unserer Dienstleistungen ausgelöst“,<br />

so Hohberger weiter.<br />

Begleitet von einem neuen Slogan („ships & more“) <strong>und</strong> einem<br />

zeitgemäßen Corporate Design präsentiert sich die MSG eG damit<br />

deutlich jünger im Markt. Hohberger: „Wir wollen uns als moderner<br />

Verkehrsträger präsentieren, der mit seinen K<strong>und</strong>en auf Augenhöhe<br />

schwimmt.“ Auch die Kommunikation in Richtung Partikuliere<br />

ist im Zuge der eingeleiteten Maßnahmen optimiert worden: So<br />

gibt es mit „MSG Radar“ seit einiger Zeit eine elektronische Zeitung,<br />

die von allen Binnenschiffern der MSG an Bord empfangen<br />

werden kann.<br />

Aber auch die Hauptgeschäftsstelle der MSG in der Hafenstraße im<br />

Würzburger Hafen hat ein ‚Lifting’ erfahren. Von Februar bis Juli<br />

wurde das etwas in die Jahre gekomme Gebäude umgebaut <strong>und</strong><br />

den modernen Anforderungen an Kommunikation <strong>und</strong> mitarbeitergerechte<br />

Arbeitsplätze angepasst. Alles erscheint hell <strong>und</strong> fre<strong>und</strong>lich,<br />

lichtdurchfl utete Räume <strong>und</strong> ein junges Team senden positive<br />

Signale nach außen.<br />

Auf die Frage, ob auch eine neue Unternehmensstrategie mit den<br />

Veränderungen außen <strong>und</strong> innen verb<strong>und</strong>en ist, spricht Hohberger<br />

von einem neuen Zungenschlag im Umgang mit K<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

Partikulieren: „Die MSG war <strong>und</strong> ist ein gut geführtes Unternehmen.<br />

Insofern machen wir nicht alles neu, aber da, wo es nötig ist<br />

moderner“. Natürlich stehe die MSG, wie andere Reedereien auch,<br />

künftig vor neuen Herausforderungen. „Die Flottenstruktur <strong>und</strong> die<br />

Altersstruktur unserer Partikuliere verlangen neue Antworten“, zeigt<br />

Hohberger auf. So habe die MSG den ersten rumänischen Partikulier<br />

mit MS MARCO I in die Flotte aufgenommen <strong>und</strong> befi ndet sich<br />

in einer Testphase mit bulgarischen Partikulieren. Hohberger sieht<br />

künftig Chancen, die Reihen mit osteuropäischen Schifffahrtsunternehmen<br />

zu ergänzen, was auch neue Möglichkeiten für die MSG im<br />

Fahrtgebiet Donau eröffne. Auch mit den Donau-Reedereien seien<br />

in letzter Zeit verstärkt Gespräche geführt worden, um Möglichkeiten<br />

einer engeren Zusammenarbeit zu erörtern. „Insofern müssen<br />

wir den Herausforderungen des europäischen Marktes in der Tat mit<br />

neuen Strategien begegnen“, stellt Hohberger fest. Dies gilt auch für<br />

die Knüpfung neuer verkehrsträgerübergreifender Logistikkonzepte.<br />

So hat die MSG kürzlich einen LKW Speditionskaufmann eingestellt<br />

<strong>und</strong> ist offen für Kooperationen mit privaten Eisenbahngüterverkehrsunternehmen.<br />

Verstärken will Hohberger auch die Kontakte zur Politik um die verfahrene<br />

Situation beim Donauausbau überwinden zu helfen: „Hierzu<br />

müssen wir auch die Kooperation zwischen BDB <strong>und</strong> BÖB verstärken,<br />

denn nur gemeinsam bringen wir genug Wirtschaftskraft<br />

auf die Waage, um die Politik beeindrucken zu können“. Dem diente<br />

auch der kürzlich erfolgte Besuch des bayerischen Staatssekretärs<br />

Markus Sackmann bei der MSG vor Ort. Auf einer von der MSG ausgerichteten<br />

Pressekonferenz an einer Würzburger Schleuse unterstrich<br />

der Staatssekretär die große Bedeutung der Binnenschifffahrt<br />

für den Wirtschaftsstandort Bayern: „Unsere bayerischen Unternehmen<br />

sind auf leistungsfähige Binnenwasserstraßen angewiesen.<br />

Neben Straße <strong>und</strong> Schiene spielen gerade die Wasserwege eine immer<br />

wichtigere Rolle für den Gütertransport.“ Die Staatsregierung<br />

werde sich deshalb auch in Zukunft mit Nachdruck für den bedarfsgerechten<br />

Ausbau der Wasserstraßen einsetzen.<br />

Klaus Hohberger hofft, dass dies auch von der neuen bayerischen<br />

Staatregierung so gesehen wird <strong>und</strong> der neue FDP Minister für<br />

Wirtschaft, Technologie u. Verkehr Martin Zeil die bisherige Blockadepolitik<br />

seiner Partei zum Donauausbau überwinden kann.<br />

■ Hans-Wilhelm Dünner<br />

48 | 7|<strong>2008</strong>


MSG tauft Schubleichter<br />

MAINFRANKEN<br />

Einen Schubleichter mit 1.609 t Tragfähigkeit hat die MSG eG am<br />

16. Oktober in Würzburg in Betrieb genommen. Der von der Fränkischen<br />

Weinprinzessin Andrea Gebhard auf den Namen MAIN-<br />

FRANKEN getaufte Schubleichter bildet zusammen mit dem modernisierten<br />

Gütermotorschiff STADT WÜRZBURG einen weiteren<br />

Koppelverband unter MSG-Flagge. „Vor dem Hintergr<strong>und</strong> steigender<br />

Mautkosten <strong>und</strong> der stetig wachsenden Verkehrsbelastung<br />

auf unseren Straßen, wird die Bedeutung der Binnenschifffahrt in<br />

Europa in den kommenden Jahren deutlich zunehmen“, prognostizierte<br />

Klaus Hohberger, Vorstandsvorsitzender der MSG. R<strong>und</strong> 1,95<br />

7|<strong>2008</strong><br />

Klaus Hohberger Hohb<br />

Klaus Hohberger (38) ist seit<br />

2007 bei der MSG <strong>und</strong> dort Vorsitzender<br />

sitzen en des Vorstandes. Der<br />

Diplom-Wirtschaftsingenieur Dipl p om<br />

ist<br />

schwerpunktmäßig zuständig für<br />

die operativen Bereiche Marktentwicklung, Spedition,<br />

Beteiligungen <strong>und</strong> Schiffsbetrieb. Darüber hinaus trägt er<br />

als Haupt- bzw. stellvertretender Geschäftsführer Verantwortung<br />

für die Umschlag- <strong>und</strong> Transportaktivitäten diverser Tochter- <strong>und</strong><br />

An der Würzburger Schleuse hoffen Klaus Hohberger <strong>und</strong> Andrea Gebhard<br />

auch auf den Donauausbau, um die Konkurrenzfähigkeit der Binnenschifffahrt<br />

zu steigern<br />

Beteiligungsfi rmen der MSG. Seine berufl iche Karriere im Bereich<br />

Binnenschifffahrt begann der gebürtige Hofer (Saale) 1995 mit einer<br />

Assistenztätigkeit beim Hafen Nürnberg GmbH. Von 1996 bis<br />

2006 übernahm Hohberger bei der bayernhafen GmbH & Co. KG<br />

verschiedene leitende Funktionen. 2002 wurde er Hafendirektor in<br />

Regensburg, ab 2005 war er zusätzlich als Prokurist verantwortlich<br />

für die technischen Angelegenheiten der gesamten bayernhafen-<br />

Gruppe. Klaus Hohberger ist Vizepräsident des B<strong>und</strong>esverbandes der<br />

Deutschen Binnenschifffahrt (BDB), Mitglied im Verkehrsausschuss<br />

der IHK Würzburg <strong>und</strong> Vorstandsmitglied im Deutschen Wasserstraßen-<br />

<strong>und</strong> Schifffahrtsverein. ■ Dü<br />

Auf seiner ersten Reise beförderte der Koppelverband 2.994 t Eisenerz von<br />

Rotterdam nach Linz mit einem Tiefgang von 2,38 m| Bilder: MSG<br />

Mio. EUR hatte die MSG in den Bau des Schubleichters <strong>und</strong> in die<br />

Modernisierung des Gütermotorschiffes investiert. Die Tragfähigkeit<br />

des Koppelverbandes liegt nun bei 4.334 t. Er kann bis zu 189<br />

TEU in drei Breiten <strong>und</strong> drei Lagen laden. Entstanden ist der 67,50<br />

m lange <strong>und</strong> 11 m breite SL MAINFRANKEN auf der Erlenbacher<br />

Schiffswerft. Die Rumpfl änge ist jedoch mit 62 m angegeben – die<br />

übrigen 5,50 m fallen auf den Schwalbenschwanz zurück, der auf<br />

die STADT WÜRZBURG angepasst ist. Mit einer Seitenhöhe von 3,20 m<br />

ist der Leichter auf 3,05 m Tiefgang abgeeicht. Ein Blommaert-Alu-<br />

Dach schützt die Ladung vor Wasser von oben. ■ CG<br />

Schiffsdaten SL MAINFRANKEN<br />

Länge (Rumpf) / Breite / Tiefgang 62 x 11 x 3,05 m<br />

Tonnage 1.609 t<br />

Generator, Leistung Hatz, Silent Pack (32 kVA)<br />

Bugstrahlruder Veth, 4-Kanal<br />

Bugstrahlmotor Cummins<br />

Leistung 650 PS bei 1800 U/min<br />

| 49


TITELTHEMA | TRANSPORT UND UMSCHLAG AN MAIN & DONAU<br />

Stahlwasserbau<br />

aus Vorarlberg<br />

Seit 1959 ist das Kraftwerk Ybbs-Persenbeug in Betrieb. Das nach<br />

Plänen aus den 40er Jahren gebaute Kraftwerk galt als Symbol für<br />

den Wiederaufbau Österreichs nach dem 2. Weltkrieg <strong>und</strong> zählt<br />

dank eines zusätzlich errichteten Maschinenhauses mit modernen Turbinen<br />

in den 90er Jahren immer noch zu den bedeutenden Energieerzeugern<br />

in Österreich. Die Tore der beiden Schleusenkammern sind<br />

allerdings in die Jahre gekommen <strong>und</strong> müssen ausgetauscht werden.<br />

Eines von zwei Stemmtoren hat Künz bereits ersetzt, das zweite soll<br />

noch in diesem Jahr folgen. „Dabei mussten wir den Besonderheiten<br />

des alten Bauwerks gerecht werden“, erklärt Diplom-Ingenieur Michael<br />

Geiger, Prokurist <strong>und</strong> Leiter Marketing & Vertrieb bei Künz. Anders als<br />

bei modernen Schleusenanlagen mussten die Leerschütze zum Leeren<br />

der Schleusenkammern in die Torkonstruktion integriert werden.<br />

Das alte Tor wurde bereits im Oktober 2007 demontiert. Kurz darauf<br />

wurden die bis zu 58 t schweren Einzelteile des neuen Tores an den<br />

Kraftwerksstandort verbracht. Die Endmontage der aus je vier Teilen<br />

bestehenden Torfl ügel nahmen die Künz-Mitarbeiter im trockengelegten<br />

Schleusenraum vor. Anfang März hob ein Raupenkran des österreichischen<br />

Schwergutspezialisten Felbermayr die beiden Torfl ügel<br />

in Stellung – Für die 100 m zwischen Lagerplatz <strong>und</strong> Montageort benötigte<br />

das Fahrzeug pro Torfl ügel r<strong>und</strong> 20 Minuten bei langsamer Fahrt,<br />

um die Last nicht zum Pendeln zu bringen. Die Installation dauerte wegen<br />

der komplizierten Einhänge- <strong>und</strong> Montageprozedur mehrere St<strong>und</strong>en.<br />

Wenn das bergseitige Tor geöffnet ist, hindern die neuen, je 145 t<br />

schweren Stemmtorfl ügel r<strong>und</strong> 74 Mio. cbm Wasser an der Passage der<br />

230 m langen <strong>und</strong> 24 m breiten Schleusenkammer. Neben Wehranlagen,<br />

Segmenten, Stauklappen, Schützen, Dammbalken <strong>und</strong> Kraftwerkskranen,<br />

die das Unternehmen hauptsächlich für Deutschland, Österreich<br />

<strong>und</strong> die Schweiz fertigt, werden die Künz Rechenreinigungsmaschinen<br />

für Wasserkraftwerke auch in Indien oder Nordamerika nachgefragt.<br />

Die selbst entwickelten Rechenreiniger sind standardisiert aufgebaut<br />

<strong>und</strong> werden entsprechend den örtlichen Gegebenheiten <strong>und</strong> Geschwemmselanfall<br />

für den K<strong>und</strong>en individuell konzipiert. Je nach Häu-<br />

50 |<br />

Künz erneuert<br />

Schleusentore für<br />

Donaukraftwerk<br />

Ybbs-Persenbeug<br />

Für den Kranbau ist die Firma<br />

Hans Künz GmbH bekannt.<br />

Doch neben schwerem Umschlagsgerät<br />

engagiert sich<br />

das Vorarlberger Unternehmen<br />

auch im Stahlwasserbau<br />

– <strong>und</strong> kann darin seit 1965<br />

auf umfangreiches Know-<br />

How zurückgreifen. Jüngstes<br />

Projekt ist die Erneuerung der<br />

Stemmtore der Kraftwerk-<br />

Staustufe Ybbs-Persenbeug an<br />

der Donau.<br />

R<strong>und</strong> 30 Schleusungen pro Tag bewältigen<br />

die Tore einer Schleusenkammer in<br />

Ybbs-Persenbeug. Die Schleusung über<br />

knapp 11 m Hub dauert zwischen 15 <strong>und</strong><br />

20 min | Bild: Verb<strong>und</strong><br />

fi gkeit des Auftretens von angeschwemmtem Gras, Laub, Ästen, Holz,<br />

Kunststoffmüll oder Sediment bietet Künz unterschiedliche Lösungen<br />

an. Gleichzeitig hat sich Künz zur Aufgabe gemacht, der maximalen<br />

Turbinenleistung auch während der Reinigung Priorität einzuräumen.<br />

Die weitestgehend vollautomatischen Einheiten rüstet Künz optional<br />

mit Krananlagen für das Setzen von Dammbalken oder Entfernen von<br />

großen Baumstämmen etc. aus. ■ Christian Grohmann<br />

Jeweils 145 t wiegen die Torfl ügel des Stemmtors | Bild: Künz<br />

7|<strong>2008</strong>


Künz: Geschichte eines<br />

Vorarlberger Familienunternehmens<br />

Im Jahre 1932 gründete Hans Künz einen auf seinen Namen lautenden<br />

Schlossereibetrieb, der ursprünglich allgemeine Produkte im<br />

Bereich Maschinenbau fertigte. Heute zählt die Firma Hans Künz<br />

GmbH zu den ältesten Vorarlberger Maschinenbau-Unternehmen,<br />

das nach wie zu 100 % in Familienbesitz steht. Als Geschäftsführer<br />

der Künz Holding ist Ing. Walter Künz, jüngster Sohn des Firmengründers<br />

Hans Künz, verantwortlich für die Unternehmensgruppe. Mit der<br />

Leitung des operativen Geschäftes sind Ing. Georg Schuch, Enkel des<br />

Unternehmensgründers, <strong>und</strong> Mag. Günter Bischof betraut.<br />

Künz baute im Jahre 1936 seinen ersten Drehkran. Schon bald darauf<br />

nahm er Turmdreh- <strong>und</strong> Hochbaukrane in die Produktion auf.<br />

1965 folgte die Erweiterung um die Geschäftszweige Stahlwasserbau<br />

<strong>und</strong> Rechenreinigungsmaschinen für Staustufen <strong>und</strong> Kraftwerke.<br />

Zugunsten neuer Geschäftsfelder trennte sich Künz später<br />

jedoch wieder von der Baukran-Produktion.<br />

Ein neues, vielversprechendes Betätigungsfeld fand Künz Anfang<br />

der 70er Jahre im Containerumschlag. Seinen ersten Containerkran<br />

errichtete das Unternehmen 1973 am neuen CTM-Terminal in<br />

Mainz – zugleich einer der ersten Containerkräne am Rhein. Das<br />

bislang größte Container-Projekt der Firma Künz mit inzwischen 52<br />

vollautomatischen Containerkrananlagen steht bei der HHLA in Altenwerder.<br />

Die nötigen Container-Spreader kauft Künz inzwischen<br />

wieder ein – aus eigener Herstellung kommen nur noch spezielle<br />

Spreader etwa für den Gefahrgutumschlag. Ein weiteres Marktsegment<br />

hat sich aus dem Bereich Sonderkranbau für die Kupfer- <strong>und</strong><br />

Zinkgewinnung mittels Elektrolyse entwickelt. Den ersten Elektrolysekran<br />

lieferte Künz 1976 zur Kupferhütte im österreichischen Brixlegg.<br />

Seinen Dienst versieht er dort noch heute. Vom Schwergutumschlag<br />

bis zum Tunnelbau realisiert Künz außerdem Krananlagen für<br />

hochspezielle Anforderungen.<br />

Die Künz-Geschäftsführung (v.l.): Günther Bischof, Walter Künz,<br />

Georg Schuch<br />

Mit seinen fünf Betätigungsfeldern sieht sich Künz strategisch gut<br />

positioniert. Der Exportanteil liegt bei etwa 80 %. In den letzten<br />

zehn Jahren konnte Künz Aufträge internationaler <strong>und</strong> nationaler<br />

Großunternehmen wie Duisburger Hafen AG, Eurogate, Salzburg<br />

AG, HHLA, BASF, EON <strong>und</strong> Verb<strong>und</strong> Austrian Hydro Power AG gewinnen.<br />

Derzeit beschäftigt die Unternehmensgruppe ca. 280 Mitarbeiter,<br />

die an den österreichischen Standorten Hard <strong>und</strong> Groß St. Florian<br />

sowie Kechnec in der Slowakei die immer stärker automatisierten<br />

Anlagen konstruieren, fertigen <strong>und</strong> montieren. Den Stahlbau übernimmt<br />

dabei zum Großteil das in 2006 errichtete Werk in Kechnec,<br />

die österreichischen Werke sind für die „intelligenten Produkte“<br />

verantwortlich. Im Jubiläumsjahr 2007 erhält unter anderem der<br />

Standort Hard eine neue Montagehalle sowie eine neue Zufahrtsstraße.<br />

Daneben investiert Künz auch in das Personal. Allein in Österreich<br />

bildet Künz 16 Lehrlinge aus. Der Ingenieursanteil ist mit<br />

25 % für einen Produktionsbetrieb relativ hoch.<br />

■ CG<br />

7|<strong>2008</strong> | 51


TITELTHEMA | TRANSPORT UND UMSCHLAG AN MAIN & DONAU<br />

WSV-Abnahmefahrt für die Bauvorhaben<br />

24 Kilometer Mainausbau <strong>und</strong><br />

Vorhafen Viereth<br />

Eine Einfahrt von der B26 aus<br />

ermöglicht die Nutzung des neuen<br />

Schiffsanlegers im Vorhafen<br />

Viereth zur PKW-Verladung<br />

| Bilder: Grohmann<br />

Domarin<br />

modernisiert Mainfahrt<br />

Zwischen der Staustufe Limbach <strong>und</strong> der Kanalstufe Bamberg sind Main <strong>und</strong> Main-Donau-Kanal (MDK) mit einer mindestens<br />

40 m breiten <strong>und</strong> 2,90 m tiefen Fahrrinne ab sofort für den Begegnungsverkehr durchgängig befahrbar. Im Oberen Vorhafen der<br />

Schleuse Viereth sind zudem neue Liegplätze für bis zu sechs Schiffe entstanden.<br />

Am 31. Juli wurden mit einer abschließenden Inspektionsfahrt<br />

auf DOMARIN 17 die Baumaßnahmen Mainausbau in den<br />

Stauhaltungen Limbach <strong>und</strong> Viereth, sowie das Bauvorhaben<br />

Oberer Vorhafen Viereth abgenommen, die das Wasserstraßen-<br />

Neubauamt (WNA) Aschaffenburg Mitte 2006 ausgeschrieben hatte.<br />

Den Auftrag erhielt die Firma Domarin, Tief-, Wasserbau <strong>und</strong><br />

Schifffahrts-GmbH aus Vilshofen. „Auch für uns war das eine der<br />

größeren Baumaßnahmen“, sagte Amtsleiterin Mareike Bodsch<br />

nach der Unterzeichnung des Abnahmeprotokolls. „Es war gut, die<br />

Aufträge an eine Fachfi rma aus der Region vergeben zu können, die<br />

das gesamte geforderte Leistungsspektrum zu unserer Zufriedenheit<br />

umgesetzt hat. Das ist leider nicht bei all unseren Aufträgen die<br />

Regel; deshalb gilt unserer besonderer Dank der Bauleitung <strong>und</strong> den<br />

Mitarbeitern der Firma Domarin.“<br />

Auch Domarin-Geschäftsführer Johann Brunner ist zufrieden, belegen<br />

die deutlichen Worte des Auftraggebers doch, dass sein Team<br />

vor Ort die beiden Bauvorhaben, trotz der gravierenden Änderungen<br />

in der Geologie <strong>und</strong> in den Belastungsklassen des Baggerguts, termingerecht<br />

<strong>und</strong> ohne Mängel erfolgreich abgeschlossen hat. „Wie<br />

gewohnt“, ergänzt Brunner.<br />

Neubau Oberer Vorhafen Viereth<br />

Die Schleuse Viereth wurde im Jahr 1925 in Betrieb genommen. Da<br />

die ursprünglich handgepfl asterte Böschung sehr unter dem zunehmenden<br />

Einsatz von Bugstrahlrudern gelitten hatte <strong>und</strong> wegen<br />

Unterspülungen der Ufersicherung als einsturzgefährdet galt, war<br />

der Liegeplatz im Vorhafen Viereth in den letzten Jahren für die<br />

Schifffahrt gesperrt.<br />

52 |<br />

Da mit steigendem Durchgangsverkehr Richtung Donau auf dem Main<br />

akute Liegeplatzknappheit herrscht, entschloss sich die Wasser- <strong>und</strong><br />

Schifffahrtsverwaltung des B<strong>und</strong>es (WSV) zum Neubau der Schiffsliegestelle<br />

im Oberwasser der Schleuse Viereth. Die Ausschreibung der<br />

Bauleistung als Los VieN7 erfolgte im III. Quartal 2006. Neben dem<br />

wirtschaftlichsten Angebot waren vor allem die Zuverlässigkeit <strong>und</strong> die<br />

Fachkenntnis zur Einhaltung der vorgegebenen engen Toleranzen in der<br />

Sp<strong>und</strong>wand ein maßgebendes Kriterium für die Auftragsvergabe an<br />

die Fachfi rma Domarin GmbH. Zu Beginn der Baumaßnahme in 2007<br />

musste als Vorbereitung für den modernen Neubau der Liegstelle mit<br />

rückverankerter Sp<strong>und</strong>wand die alte Anlage komplett abgebrochen werden.<br />

Der Anschluss der neuen Sp<strong>und</strong>wand erfolgte an das bestehende<br />

Mareike Bodsch, Amtsleiterin des WNA Aschaffenburg (r.) <strong>und</strong> Domarin-<br />

Geschäftsführer Johann Brunner (m.) unterzeichnen das Abnahmeprotokoll<br />

7|<strong>2008</strong>


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TITELTHEMA | TRANSPORT UND UMSCHLAG AN MAIN & DONAU<br />

Ausbau der Fahrrinne, Stand: Juni <strong>2008</strong>. Das letzte Stück zwischen Dettelbach <strong>und</strong> Limbach soll beidseitig<br />

angegangen werden | Bild: WSV<br />

Betonoberhaupt nach einem Sondervorschlag der Domarin GmbH. Die<br />

vom Auftraggeber gestellten hohen Anforderungen <strong>und</strong> eng gesetzten<br />

Einbautoleranzen wurden von der Firma Domarin durch ausgereifte<br />

<strong>Technik</strong> <strong>und</strong> exakte Einmessung der Bauteile eingehalten.<br />

„Allein für die Sp<strong>und</strong>wandarbeiten haben wir nur 6 Wochen benötigt“,<br />

so Martin Röche, Bauleiter für den Schleusenvorhafen Viereth<br />

<strong>und</strong> Stahlwasserbauspezialist. An weiteren Beispielen verdeutlicht er<br />

den erbrachten Aufwand: „Um die Schifffahrt beim Einbau der Wasserbausteine<br />

für den Vorfuß der Sp<strong>und</strong>wand sowie bei den weiteren<br />

wasserseitigen Arbeiten im Schleuseneinfahrtskanal für die Vollverklammerung<br />

<strong>und</strong> die Erdbewegungen im Vorkanal nicht zu beeinträchtigen,<br />

hat Domarin alle Bauleistungen während der regulären<br />

zweiwöchigen Schifffahrtssperre erbracht. In diesem Zeitraum hatten<br />

wir gleichzeitig fünf Baggerschiffe <strong>und</strong> ein Messschiff im Einsatz“.<br />

Insgesamt wurden beim Neubau der Schiffsliegestelle ca. 700 t<br />

Sp<strong>und</strong>wand <strong>und</strong> 150 t Sp<strong>und</strong>wandzubehör verbaut, 153 Bohrverpressanker<br />

mit Einzellängen von 24 m <strong>und</strong> Tragkraft von 50 t<br />

pro Einzelanker eingebracht. Weiter wurde ein Kranstandplatz auf<br />

Gründungspfählen <strong>und</strong> eine Stahlbetonplatte errichtet. Insgesamt<br />

wurden 430 cbm Stahlbeton verbaut. Die Erdbewegungen umfassten<br />

ein Volumen von ca. 75.000 t in den unterschiedlichsten<br />

Belastungsklassen, einschließlich umweltgerechter Entsorgung.<br />

Für die an die Sp<strong>und</strong>wand angrenzende natürliche Ufereinfassung<br />

wurden zur Böschungssicherung ca. 9.000 t Wasserbausteine, teilweise<br />

verklammert, eingebaut. Hinter der Sp<strong>und</strong>wand liegen heute<br />

beleuchtete 1.500 qm Asphaltstraße sowie 700 qm Betonpfl asterwege.<br />

Mit eingehaltener Einbautoleranz von +/- 2 cm in der Flucht<br />

Die DOMARIN 17 auf Inspektionsfahrt im Schleusenhafen Viereth<br />

20 |<br />

Mehr als 400 Vögel zählt die Graureiherkolonie<br />

tungsturm wurde für das LIFE-Natur-Projekt<br />

der 470 m langen Sp<strong>und</strong>wand, Pegelschreiber im neuen Pegelhaus,<br />

Lautsprecheranlage <strong>und</strong> Gegensprechanlage entspricht der Vorhafen<br />

nun den heutigen Anforderungen der Schifffahrt <strong>und</strong> der WSV.<br />

24 km Mainausbau bei Limbach <strong>und</strong> Viereth<br />

Im Zuge des laufenden Ausbaus der B<strong>und</strong>eswasserstraße Main/<br />

Main-Donau-Kanal von Würzburg bis Bamberg wurde die Fahrrinne<br />

in den Stauhaltungen Limbach <strong>und</strong> Viereth auf einer Gesamtlänge<br />

von ca. 24,2 km ausgebaut. Zu den Leistungen des Bauloses LimN3<br />

/ VieN4 gehörte die Verbreiterung der Fahrrinne auf eine Mindestbreite<br />

von 40 m bei einer für die Schifffahrt zugesicherten Tiefe von<br />

2,90 m unter dem hydrostatischen Stauspiegel. Zudem galt es eine<br />

Tiefenreserve von weiteren 0,20 m sicherzustellen. Weiter wurden<br />

in der Stauhaltung Viereth ein neues 220 m langes Leitwerk erstellt<br />

<strong>und</strong> in der Stauhaltung Limbach insgesamt sieben Uferzurücknahmen<br />

<strong>und</strong> landschaftspfl egerische Ausgleichsmaßnahmen für Artenschutz<br />

<strong>und</strong> Landschaftspfl ege durchgeführt.<br />

Domarin entschärft Eschenbacher Eck<br />

In Engpässen für die Schifffahrt, wie z. B. im sogenannten „Eschenbacher<br />

Eck“ bei Main-km 371,3, das bisher als Unfallschwerpunkt<br />

galt, wurde die Fahrrinne auf eine Breite von 55 m erweitert. Allein<br />

zwischen den Jahren 1989 <strong>und</strong> 1998 kam es an diesem stark gekrümmten<br />

Flussbogen zu vier Schiffskollisionen <strong>und</strong> acht Gr<strong>und</strong>berührungen,<br />

so die Statistik des WSA. Bereits in der Planung der neuen<br />

Trassierung der Schifffahrtsrinne stellte sich die Herausforderung<br />

für das WNA Aschaffenburg, zwischen Auwaldfragmenten auf der<br />

7|<strong>2008</strong>


ei Dippach. Der Beobachim<br />

April <strong>2008</strong> eingeweiht<br />

Aufmerksame Beobachter bei der Inspektion der Baustrecken<br />

| Bilder: Grohmann<br />

linken <strong>und</strong> ökologisch nicht minder wertvollen Flachwasserzonen<br />

auf der rechten Uferseite, die umweltverträglichste Trassenvariante<br />

für das „Eschenbacher Eck“ zu fi nden. Eine Außenbogenaufweitung<br />

hätte einen starken Eingriff in das ökologisch wertvolle System der<br />

Flachwasserbereiche mit einem Uferabtrag von ca. 6.000 cbm bedeutet.<br />

Stattdessen entschied sich das WNA, eine Innenbogenaufweitung<br />

mit einem Uferabtrag von lediglich 3.200 cbm als ökologisch<br />

günstigere Variante umzusetzen. Wirtschaftlich <strong>und</strong> nautisch<br />

rechnet sich diese Variante ebenfalls.<br />

Leistungsfähige Wasserstraße<br />

Auch am Roßstädter <strong>und</strong> Trunstädter Bogen wurden die ökologischen<br />

Aspekte vom WNA Aschaffenburg bereits in der Planung<br />

berücksichtigt, so dass hier eine Trassierung der verbreiterten<br />

Schifffahrtsrinne durch links- <strong>und</strong> rechts-mainische Uferrücknahmen<br />

realisiert wurde. Der längste Eingriff des gesamten Bauprojektes<br />

fand am rechten Mainufer im Trunstädter Bogen statt.<br />

Dort hoben die Baggerschiffe auf 930 m Flusslänge ca. 120.000 cbm<br />

Erdreich aus <strong>und</strong> realisierten eine Uferrücknahme von bis zu<br />

15 m. „Dieser Eingriff bringt der Schifffahrt am meisten“, so Bauleiter<br />

Horst Hahn, der den Mainausbau in den Stauhaltungen Limbach<br />

<strong>und</strong> Viereth leitete. Innerhalb von drei Monaten konnten alle<br />

Leistungen am Roßstädter Bogen mit 70.000 cbm <strong>und</strong> am Trunstädter<br />

Bogen mit 120.000 cbm durch das Personal <strong>und</strong> die vor Ort<br />

eingesetzte Domarin Flotte abgeschlossen werden.<br />

Besonders hervorzuheben ist auch die landschaftsgestalterische<br />

Ausgleichsmaßnahme bei Dippach. Hierbei handelt es sich um eine<br />

– im Rahmen des in Unterfranken durchgeführten LIFE-Projekts –<br />

landschaftsgestalterische Erweiterung für die momentan größte<br />

Graureiherkolonie Deutschlands. Der zum geschützten Bereich gehörende<br />

Altarm bei Main-km 374 wurde zusätzlich noch mit einem<br />

Steindamm vor dem Wellenschlag vorbeifahrender Schiffe geschützt.<br />

Dank der schonenden Vorgehensweise der Firma Domarin<br />

GmbH bei der Durchführung der Wasserbaumaßnahmen wurden<br />

die Ausgleichsfl ächen <strong>und</strong> geschaffenen Flachwasserzonen bereits<br />

während der Baggerarbeiten von der vor Ort lebenden Vogelpopulation<br />

als Naturreservat genutzt. In der gesamten Bauphase baggerten<br />

die mit vorwiegend GPS ausgestatteten Arbeitsgeräte ca. 300.000 cbm<br />

unbelastetes bis stark belastetes Material aus, das fachgerecht einer<br />

Verwertung/Entsorgung zugeführt wurde. Insgesamt wurden circa<br />

100.000 t Wasserbausteine des regional vorkommenden Dolomits<br />

in Leitwerke, zum Schutz von Laichplätzen, zur Sicherung der Fließgeschwindigkeit<br />

in der Fahrrinne <strong>und</strong> zur Sicherung der natürlich<br />

angelegten Böschungen eingebaut. Beide Bauvorhaben wurden von<br />

der Domarin GmbH, trotz der gravierenden Änderungen in Geologie<br />

<strong>und</strong> Belastungsklassen des Baggerguts, termin- <strong>und</strong> fachgerecht<br />

fertig gestellt <strong>und</strong> ohne Mängel vom Wasserstraßen-Neubauamt<br />

Aschaffenburg abgenommen. In Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber<br />

WSV sind dank der Erfahrungen <strong>und</strong> des technischen Know-<br />

Hows der Spezialisten für Stahlwasserbau <strong>und</strong> Verkehrswegebau bei<br />

B<strong>und</strong>eswasserstraßen der Domarin GmbH, Vilshofen, ausgereifte<br />

Ingenieurbauwerke entstanden, die der Binnenschifffahrt termingerecht<br />

freigegeben werden konnten.<br />

■ Georg Irlbacher, Domarin | CG | Dü<br />

7|<strong>2008</strong> | 55


TITELTHEMA | TRANSPORT UND UMSCHLAG AN MAIN & DONAU<br />

Hafen <strong>und</strong> Güterverkehrszentrum<br />

Freihafen Deggendorf<br />

Logistik im Herzen<br />

Niederbayerns<br />

Mit 1.083.575 t Umschlag <strong>und</strong> 450 im Hafenbereich Beschäftigten zählt der Hafen Deggendorf zu den bedeutendsten<br />

Güterverkehrszentren Süddeutschlands. Mit Investitionen in neue Umschlagstechnik rüstet sich der Hafen<br />

für neue Aufgaben.<br />

Verkehrsgünstig gelegen am Autobahnkreuz Deggendorf der<br />

BAB A3 <strong>und</strong> A92, umfasst der Hafen eine Gesamtfl äche von<br />

55 Hektar. Für den Umschlag von Gütern stehen ein Portalkran<br />

von 35 t, ein Dreh-Wipp-Kran von 25 t, ein Sennebogen Gittermastmobilkran<br />

von 25 t, ein Gottwald Mobilkran von 22 t <strong>und</strong><br />

ein Ferrari-Reachstacker von 45 t für den Containerumschlag zur<br />

Verfügung. Die Leistungsfähigkeit der Umschlagsanlagen umfasst<br />

das gesamte Spektrum von Greifergut, Stückgut <strong>und</strong> Containerumschlag.<br />

Neben speziellen Getreideverladeanlagen <strong>und</strong> Umschlagsanlagen<br />

<strong>und</strong> Silos für 2.000 t Zement fi nden sich 30.000 qm Freilagerfl<br />

ächen, 7.500 qm Lagerhallen <strong>und</strong> ein Containerdepot mit<br />

500 TEU Stellplatzkapazität. Eine Ro/Ro-Anlage <strong>und</strong> ein Schwer-<br />

gutverladeplatz bis 300 t/qm sowie eine Gefahrgutplatte können<br />

ebenfalls genutzt werden. Hauptumschlagsgüter sind Düngemittel,<br />

Eisen <strong>und</strong> Stahl, land- <strong>und</strong> forstwirtschaftliche Erzeugnisse, Nahrungs-<br />

<strong>und</strong> Futtermittel, Rohöl <strong>und</strong> Mineralölerzeugnisse sowie<br />

Steine <strong>und</strong> Erden.<br />

Im Ölhafen mit Schiffsanlegestelle an einem schwimmenden Ponton<br />

befi ndet sich eine Be- <strong>und</strong> Entladestelle für Schiffe, Eisenbahnkesselwagen<br />

<strong>und</strong> Straßentankwagen. In 14 Tanks bestehen Lagermöglichkeiten<br />

für 25.000 cbm Flüssiggut. Die Zustellung von Waggons<br />

<strong>und</strong> Ganzzügen erfolgt in allen Bereichen mit zwei hafeneigenen<br />

Rangierloks auf dem hafeneigenen Gleisnetz von 3,5 km. 2007 wurden<br />

523.468 t auf LKW, 473.977 t aufs Schiff <strong>und</strong> 86.110 t auf die<br />

Bahn umgeschlagen.<br />

Der Hafen Deggendorf erhält im Jahr 2009 ein neues hydropneumatisches<br />

Umschlaggerät für den Holzumschlag, der in den letzten<br />

Jahren auf 80.000 t gewachsen ist. Auch der Containerumschlag hat<br />

sich dank häufi gerer Bahnanbindungen seit 2005 auf 8.184 in 2007<br />

verdoppelt. Der nach wie vor unzureichende Donauausbau auf der<br />

56 | 7|<strong>2008</strong>


Der Containerumschlag im Hafen Deggendorf hat sich seit 2005 auf<br />

8.124 TEU in 2007 verdoppelt | Bild: Dünner<br />

Hausstrecke Straubing – Vilshofen führt seit Jahren tendenziell zur<br />

Verlagerung von Transporten auf LKW <strong>und</strong> Bahn. Allerdings wird die<br />

Entwicklung des Schienenverkehrs durch die begrenzte Tragfähigkeit<br />

der Donaubrücke behindert. Eine Ersatzbrücke, die dann auch<br />

gleich für die Schifffahrt angehoben wird, soll 2010 fertig gestellt<br />

werden.<br />

Im Hafen Deggendorf stehen mehr als 40.000 qm freie Ansiedlungsfl<br />

ächen mit Gleis- <strong>und</strong> Straßenanschluss sowohl im allgemei-<br />

Nächtlicher Schwerlastumschlag im Hafen Deggendorf | Bild: Hafen Deggendorf<br />

nen Teil als auch im Freihafen zur Verfügung, die über Erbbaurecht<br />

oder langfristige Pachtverträge, in Ausnahmefällen Kauf genutzt<br />

werden können.<br />

Es besteht zusätzlich die Möglichkeit zur kurzfristigen Anmietung<br />

von Lagerhallen, Büros <strong>und</strong> Freilagerfl ächen, die r<strong>und</strong> um die Uhr<br />

per LKW erreichbar sind. ■ Hans-Wilhelm Dünner<br />

7|<strong>2008</strong><br />

Die neue DeHLog-Lagerhalle mit 720 qm Fläche | Bild: DeHLog<br />

DeHLog erweitert Umschlags<strong>und</strong><br />

Lagerkapazitäten<br />

Die Deggendorfer-Hafenlogistik GmbH (DeHLog) verfügt seit<br />

September über eine weitere neue Lagerhalle. Auf derzeit insgesamt<br />

7.500 qm Hallenfl äche werden Bleche <strong>und</strong> Palettenware<br />

gelagert, die neben landwirtschaftlichen Maschinen, Baumaschinen<br />

<strong>und</strong> Stahl einen Großteil der Umschlagsmenge der<br />

Firma ausmachen. Allein im letzten Jahr hat die DeHLog r<strong>und</strong><br />

150.000 t Stahl umgeschlagen.<br />

Hans Rossgatterer <strong>und</strong> Klaus Würfl hatten das Unternehmen<br />

Mitte 2004 im Freihafen Deggendorf gegründet. Die DeHLog<br />

ist Anbieter verschiedener Logistik-Dienstleistungen, darunter<br />

Umschlag <strong>und</strong> Lagerhaltung auf insgesamt 15.000 qm Freifl äche.<br />

Transporte organisiert DeHLog nach ganz West- <strong>und</strong> Osteuropa.<br />

Schwerpunkte sind mittlerweile Bulgarien, Rumänien,<br />

Ukraine <strong>und</strong> Moldawien. Dabei betreuen die speziell geschulten<br />

Mitarbeiter auch die Zollabfertigung. Namhafte deutsche Großhändler<br />

der Stahl-Branche sowie des Anlagen- <strong>und</strong> Maschinenbaus<br />

gehören zu den Stammk<strong>und</strong>en des Unternehmens. Seit der<br />

Gründung haben die ursprünglich zehn Mitarbeiter sieben neue<br />

Kollegen bekommen, schon im letzten Jahr hatten die Deggendorfer<br />

eine zusätzliche Lagerhalle in Betrieb genommen. Seit<br />

2007 ist der Betrieb nach DIN EN ISO 9001:2000 zertifi ziert.<br />

„Den Transportweg Donau könnte man viel effektiver nutzen,<br />

wenn die politischen Rahmenbedingungen einfacher wären“,<br />

kommentiert Junior-Chef Jochen Würfl im Hinblick auf den<br />

ausstehenden Donau-Ausbau zwischen Straubing <strong>und</strong> Vilshofen<br />

sowie die vernachlässigte Firmenansiedlungspolitik in der<br />

Region. „Aber da sind wir nicht allein betroffen.“ ■ CG<br />

| 57


TITELTHEMA | TRANSPORT UND UMSCHLAG AN MAIN & DONAU<br />

Kühne + Nagel Euroshipping GmbH<br />

Regensburg weiter auf Expansionskurs<br />

Neuer Leichterdienst<br />

DANUBE BYPASS<br />

Umschlag von Windkraftanlagen im Hafen Regensburg | Bilder: K + N<br />

Kühne + Nagel – eines der größten Speditionsunternehmen der Welt – ist mit der Regensburger Tochter KN Euroshipping<br />

<strong>und</strong> weiteren Beteiligungen seit mehr als zehn Jahren auch in der europäischen Binnenschifffahrt aktiv.<br />

Hat man bisher vor allem mit Charterschiffen gearbeitet, so wurde kürzlich der erste eigene Koppelverband gekauft.<br />

Weitere Schiffe sollen folgen.<br />

Die Kühne + Nagel Euroshipping GmbH (K + N) mit einem<br />

Umsatzvolumen von r<strong>und</strong> 20 Mio. EUR ist Spezialist im<br />

Kontraktladungsbereich <strong>und</strong> ist die Kompetenz- <strong>und</strong> Führungsgesellschaft<br />

im europaweiten Kühne + Nagel Binnenschifffahrtsnetzwerk.<br />

Seit 2006 hält die LogServ, eine h<strong>und</strong>ertprozentige<br />

Tochter der Voestalpine Stahl GmbH in Linz/Österreich eine 49 %<br />

Beteiligung an dem Regensburger Binnenschifffahrtsspediteur.<br />

LogServ sichert sich damit die mittel- <strong>und</strong> langfristigen Kapazitätserfordernisse<br />

ihrer Konzernmutter beim Verkehrsträger Binnenschiff.<br />

Die Voestalpine dominiert mit 30 %-Anteil am Gesamtaufkommen<br />

den österreichischen Donauverkehr <strong>und</strong> ist neben dem<br />

rumänischen Stahlwerk Galati der größte Verlader an der Donau.<br />

Andererseits ist für K + N durch diese Beteiligung die Gr<strong>und</strong>auslastung<br />

der beschäftigten Flotte langfristig gesichert.<br />

DTU-Umschlag in den Häfen<br />

Passau <strong>und</strong> Regensburg<br />

Mit der Beteiligungsgesellschaft Donau-Transport- <strong>und</strong> Umschlagsgesellschaft<br />

mbH (DTU), die zu je 50 % den Firmen Kühne<br />

+ Nagel <strong>und</strong> der MSG gehört, ist K + N in den Häfen Passau <strong>und</strong><br />

Regensburg als Umschlagsbetrieb aktiv. In Regensburg konnte die<br />

verfügbare Umschlagfl äche mittlerweile von 10.000 auf 25.000 qm<br />

Friedrich Weigert | Bild: Guddat<br />

ausgedehnt werden. Im neuen Hafen in Passau-Schalding verfügt<br />

die DTU über 6.000 qm Freilager mit einem leistungsfähigen 40 t<br />

Liebherr Mobilkran, der für den Umschlag von Stahl-Coils, Blechen,<br />

Baumaschinen <strong>und</strong> Massengut geeignet ist. Im Hafen Regensburg<br />

sind in letzter Zeit neue Anlagen für Papier- <strong>und</strong> Metallrecycling<br />

entstanden, die neue Mengen beim Hafenumschlag bringen. „Neu<br />

im Projektgeschäft ist die Verladung von Windkraftanlagen, Kränen<br />

58 | 7|<strong>2008</strong>


Der neue K + N Koppelverband EUROSHIPPING ONE mit Containern<br />

auf der Donau | Bilder: K + N<br />

<strong>und</strong> Baggern, die per LKW nach Regensburg oder Passau kommen<br />

<strong>und</strong> von dort per Schiff nach Osteuropa weiter transportiert werden“,<br />

so K + N Geschäftsführer Friedrich Weigert, der gleichzeitig<br />

auch Geschäftsführer der DTU ist.<br />

Gelände DTU im Hafen Regensburg<br />

Beteiligung an Panta Rhei GmbH<br />

Kürzlich hat sich die K + N Euroshipping an<br />

dem in Wien ansässigen Schiffsoperator <strong>und</strong><br />

Befrachter Panta Rhei GmbH mit 51 % beteiligt.<br />

Das Unternehmen verfügt unter anderem<br />

über Niederlassungen in Constantza <strong>und</strong> Bratislava<br />

<strong>und</strong> ist mit dem Tochterunternehmen<br />

PR Shipping im Bereich Seeschiffsbefrachtung<br />

tätig. Die KN Euroshipping will mit dieser Beteiligung<br />

ihre Präsenz in Osteuropa stärken <strong>und</strong><br />

verkehrsträgerübergreifende Transportketten<br />

Seeschiff/Binnenschiff aus einer Hand anbieten.<br />

„Auf diese Weise können unsere K<strong>und</strong>en<br />

die künftigen Wachstumsmärkte am Schwarzen<br />

Meer <strong>und</strong> Kaspischen Meer in durchgängigen<br />

Logistikketten erreichen“, so Weigert.<br />

Als weiteren Wachstumsmarkt hat der Manager<br />

kombinierte Spezialtransporte LKW-Bahn-<br />

Binnenschiff defi niert. Hierzu bestehen bereits<br />

Kooperationen mit namhaften Schwergutunternehmen,<br />

wo der Vor- <strong>und</strong> Nachlauf mit<br />

Schwergut-LKWs, <strong>und</strong> der Hauptlauf mit dem<br />

Binnenschiff abgewickelt werden.<br />

7|<strong>2008</strong><br />

Neuer Leichterdienst<br />

DTU-DANUBE-BYPASS<br />

Als Beitrag zur praktischen Bewältigung der immer wieder auftretenden<br />

Wasserstandschwankungen auf der deutschen Donau Problemstrecke<br />

Straubing-Vilshofen hat die Tochtergesellschaft DTU bei der europäischen<br />

Union das Marco-Polo-Projekt „DTU-Danube-Bypass“ beantragt<br />

<strong>und</strong> genehmigt bekommen. Unter Verwendung von EU Fördermitteln<br />

soll dieses Projekt verhindern, dass bei Niedrigwasser Transportmengen<br />

auf dieser Strecke vom Schiff auf den LKW abwandern. Insbesondere<br />

Massengutverkehre aus Rumänien, Bulgarien <strong>und</strong> Ungarn sollen mit<br />

einem Linienleichterdienst die Wasserstraßenengstelle zwischen Passau<br />

<strong>und</strong> Regensburg umschiffen. DTU stellt hierzu Umschlagsgeräte <strong>und</strong><br />

-fl ächen in Passau <strong>und</strong> Regensburg zur Verfügung <strong>und</strong> bietet auch den<br />

Schiffsdienst an. Ab Anfang 2009 soll der neue Dienst zu Festpreisen<br />

allen Schifffahrtstreibenden auf der Donau gleich welcher Nationalität<br />

zur Verfügung stehen. K + N plant weiterhin zur Optimierung der<br />

Transportabläufe die vorhandenen vier eigenen Schubleichter durch<br />

weitere Bargen zu erweitern <strong>und</strong> ein eigenes Schubboot zu beschaffen.<br />

Kürzlich hat das Unternehmen einen eigenen Koppelverband aus dem<br />

Markt gekauft, der nun unter dem Namen „euroshipping one“ mit der<br />

fi rmeneigenen Flagge <strong>und</strong> ungarischer Besatzung in Fahrt ist. K + N<br />

Geschäftsführer Friedrich Weigert kann sich vorstellen, weitere Schiffseinheiten<br />

zuzukaufen. Zum Aufbau des eigenen Stammpersonals bildet<br />

K + N verstärkt aus. Derzeit sind drei Schiffsjungen <strong>und</strong> je ein Lehrling im<br />

kaufmännischen <strong>und</strong> im Lagerbereich in der Ausbildung.<br />

Der Beitritt von Rumänien, Bulgarien <strong>und</strong> Ungarn zur EU hat nach<br />

Ansicht von Friedrich Weigert zu einer funktionierenden europäischen<br />

Marktstruktur auf der Donau geführt. Zahlreiche ehemalige<br />

Staatsfl otten sind privatisiert <strong>und</strong> die neuen Eigentümer sorgen mit<br />

Investitionen in die Flotte für eine hohe Leistungsqualität. Parallel<br />

sind zahlreiche junge moderne Schifffahrtsunternehmen <strong>und</strong> Partikuliere<br />

entstanden, die eine hohe Leistungsbereitschaft mitbringen<br />

<strong>und</strong> auch Kontakte zu westeuropäischen Befrachtern suchen. „Im<br />

Gegensatz zu früher kann man heute sagen: Auch auf der Donau<br />

setzt sich Qualität durch“, so Weigert abschließend.<br />

■ Hans-Wilhelm Dünner<br />

| 59


TITELTHEMA | TRANSPORT UND UMSCHLAG AN MAIN & DONAU<br />

Straubing-Sand: IndustriePark ·<br />

DonauHafen · GründerZentrum · BioCampus<br />

Rekordumschlag<br />

in Straubing<br />

Im bayerischen Straubing befi ndet sich der größte zusammenhängende Logistik- <strong>und</strong> Industriepark Süddeutschlands<br />

– das Industrie- <strong>und</strong> Hafengebiet Straubing-Sand. Industriepark, Donauhafen, Gründerzentrum, Biocampus<br />

<strong>und</strong> 40 ha freie Flächen ziehen immer wieder neue Unternehmen aus Industrie, Logistik <strong>und</strong> Handel an. Nun soll<br />

das Dienstleistungsangebot durch ein Bahn-Kombiterminal erweitert werden.<br />

Für den Hafen Straubing-Sand - der jüngste Donauhafen<br />

Deutschlands – bescherte das Jahr 2007 erfreuliche Erfolge.<br />

Aufgr<strong>und</strong> des überproportional steigenden Umschlags von<br />

Schwerlastgütern im Projektgeschäft (+188%) konnte der Hafen aus<br />

bahn- <strong>und</strong> wasserseitigem Umschlag insgesamt ein Umsatzplus von<br />

10 % verbuchen. Im Güterverkehrszentrum Straubing-Sand wurden<br />

über alle Verkehrsträger 2,5 Mio. t bewegt. Dabei nimmt allein die<br />

Straße mit 2,13 Mio. t einen Anteil von 84 % ein. An zweiter Stelle<br />

folgte der wasserseitige Umschlag, der sich mit 282.000 t das bislang<br />

beste Ergebnis erzielte. Der Bahnverkehr schloss mit 134.000 t ab.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Inbetriebnahme der Campala Ölmühle kann der Hafen<br />

nun mit weiterem Umschlagswachstum bei Schiff <strong>und</strong> Bahn rechnen.<br />

Bei einer Kapazität von 600.000 t Rapssaat wird Bayerns größte Ölmühle<br />

im laufenden Jahr sicher der wichtigste Impulsgeber für den<br />

Hafen sein. Dabei kommt die eingehende Rapsaat vor allem per Schiff<br />

von der unteren Donau. Daraus produziert die Mühle 1/3 Diesel- <strong>und</strong><br />

Speiseöle <strong>und</strong> 2/3 Rapsschrot, der als Futtermittel ebenfalls per Schiff<br />

zum Versand kommt. Mit 286.500 t hat der Schiffsumschlag per Ende<br />

August bereits das gesamte Vorjahresergebnis übertroffen.<br />

Straubing-Sand Geschäftsleiter Andreas Löffert rechnet aber auch im<br />

Bahnbereich mit weiterem Wachstum. Hierzu soll ein bimodales Containerterminal<br />

beitragen, dessen Planungen weit gediehen sind. Fünf<br />

540 m lange Ladegleise für Ganzzüge können mit Reachstackern <strong>und</strong><br />

2 Portalkranen bedient werden. Die Fertigstellung könnte bis 2010<br />

erfolgen. Der Anschluss erfolgt über die Verlängerung der im Hafenbereich<br />

liegenden Gleise, aber auch ein Direktanschluss an das Netz<br />

der DB wäre möglich. Derzeit sucht man noch nach Partnern für den<br />

Betrieb des Terminals. „Das neue Terminal stärkt nicht nur die Standortqualität<br />

des GVZ, sondern bedeutet einen Entwicklungsschub für<br />

die gesamte Region“, meint Löffert. Nutzer könnte etwa auch das<br />

jüngste eröffnete Logistikzentrum mit 80.000 qm Hallenfl äche der<br />

Ingram Micro Distribution GmbH sein, einem europaweit führenden<br />

Großhändler für Produkte der Informationstechnologie. Derzeit verfügt<br />

der Industriepark Straubing noch über 40 ha freie Flächen. „Langfristig<br />

bestehen aber auch hier noch Erweiterungsmöglichkeiten“, erwartet<br />

Löffert. Straubing-Sand versteht sich als Kompetenzzentrum<br />

für nachwachsende Rohstoffe <strong>und</strong> Bioenergie. Kürzlich wurde Richtfest<br />

für den Biocubator mit Büro-, Labor- <strong>und</strong> <strong>Technik</strong>umsräumen für<br />

Unternehmen aus dem Bereich Nachwachsender Rohstoffe gefeiert.<br />

Das Gebäude wird dem Zweck entsprechend in konsequenter Holzbauweise<br />

errichtet, mit Flachsdämmung, Pelletheizung bis Rapsasphalt<br />

auf den Böden. Bereits vor Fertigstellung ist der Biocubator mit<br />

1080 qm Mietfl äche zur Hälfte belegt. Löffert erwartet auch hiervon<br />

langfristig neue Impulse für den Hafen, dessen Umschlagsgüter Holz<br />

<strong>und</strong> Holzpeletts, Getreide <strong>und</strong> Futtermittel bereits heute Größtenteils<br />

aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen.<br />

■ Hans-Wilhelm Dünner<br />

Reinsch Hafen- <strong>und</strong> Bahnlogistik<br />

Die Reinsch Speditions- <strong>und</strong> Kontraktlogistik GmbH aus Straubing<br />

wickelt ihr Umschlagsgeschäft im Binnenhafen Straubing-Sand ab.<br />

Im Frühjahr 2007 hat Reinsch gemeinsam mit der Euro Bevrachting<br />

Germany GmbH, der Spedition Pöppel GmbH sowie dem im Hafen<br />

ansässigen Biokraftstoffhersteller Campa die SR-Logistik, Umschlags-<br />

<strong>und</strong> Logistik GmbH Straubing gegründet. Zweck der Gesellschaft ist,<br />

die Aktivitäten am Binnenhafen Straubing-Sand zu bündeln <strong>und</strong><br />

den Hafen in seiner Attraktivität voranzutreiben. Dabei bringen die<br />

Partner ihr jeweiliges Equipment ein. Als Experte für Kontraktlogistik<br />

hat Reinsch auch 50 Mitarbeiter in dem jüngst eröffneten Logistikzentrum<br />

der Firma Ingram Micro beschäftigt, die dort für zahlreiche<br />

logistische Dienstleistungen verantwortlich sind. Der kürzlich erfolgte<br />

Beitritt von Reinsch in die Stückgut-Kooperation „S.T.a.R.“ r<strong>und</strong>en die<br />

vielseitigen Logistikangebote des mittelständischen Unternehmens<br />

ab. Die Spedition Reinsch ist für weiteres Mengenwachstum im Hafen<br />

Straubing gut gerüstet. An der 1050 m langen Kaimauer stehen zwei<br />

Ladegleise, drei 40 t Dreh-Wipp-Kräne, eine Schwerlastplatte sowie<br />

3000 qm Freilagerfl äche zur Verfügung. Seit 2000 verfügt Reinsch<br />

über eine Tochtergesellschaft im rumänischen Pitesti in der Nähe<br />

von Bukarest. Einmal wöchentlich fährt Reinsch einen Ganzzug mit<br />

kranbaren Wechselbrücken zwischen Welz/Österreich <strong>und</strong> Bukarest.<br />

Dafür sind 100 LKW-Chassis im Einsatz, die auch für den Containerverkehr<br />

geeignet sind. Auch in Straubing wäre die Abfertigung von<br />

Containerganzzügen möglich. Dank eigener Lagerhallen <strong>und</strong> Werkstatt<br />

könnten begleitende Dienstleistungen wie Container Be- <strong>und</strong><br />

Entladung, Reinigung <strong>und</strong> Reparatur angeboten werden. ■ Dü<br />

60 | 7|<strong>2008</strong>


Freuen sich über die neue Adresse in der Sennebogenstraße 1: Walter<br />

Sennebogen, Manfred Krä, Erich Sennebogen sen., Markus Pannermayr,<br />

Alfred Reisinger <strong>und</strong> Erich Sennebogen jun.<br />

7|<strong>2008</strong><br />

Familienunternehmen am Standort<br />

Deutschland mit globaler Ausrichtung<br />

Sennebogen<br />

eröffnet Werk 2<br />

in Straubing<br />

Im Februar 2007 hatte die Firmengruppe SENNEBOGEN ihre Pläne zur Errichtung eines neues Montagewerkes für Großmaschinen<br />

<strong>und</strong> eines Verwaltungsgebäude im Industriegebiet Straubinger Hafen bekannt gegeben. Mitte Oktober fand nun die Einweihung<br />

statt.<br />

Optimierte Prozessabläufe in allen Bereichen sollen für kürzere Durchlauf- <strong>und</strong><br />

Lieferzeiten sorgen | Bilder: Sennebogen<br />

Über 3.500 Gäste hatten sich zwischen dem 14. <strong>und</strong> dem 17. Oktober<br />

<strong>2008</strong> in dem neuen Werk eingef<strong>und</strong>en, um mit Geschäftsleitung<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitern zu feiern. Unter den Gästen waren auch<br />

die Lokalpolitiker Landrat Alfred Reisinger, Oberbürgermeister Markus<br />

Pannermayr <strong>und</strong> Bürgermeister Manfred Krä. Sie überreichten Erich<br />

Sennebogen Senior <strong>und</strong> seinen Söhnen Erich <strong>und</strong> Walter symbolisch<br />

ein Straßenschild. Als Anerkennung für die herausragende Leistung<br />

der Unternehmerfamilie <strong>und</strong> als Dank für die Standortentscheidung<br />

ließen sie die Zufahrtsstraße in das neue Werk in Sennebogenstraße<br />

umbenennen. „Ich bin stolz darauf, dass mir diese Ehre zu Lebzeiten<br />

zuteil wird. Normalerweise bekommt man einen Straßennamen nur<br />

posthum verliehen“, bedankte sich der Firmengründer für die Anerkennung<br />

seines Lebenswerkes.<br />

Die weltweit steigende Nachfrage nach großen Umschlag- <strong>und</strong> Hebegeräten<br />

hatte die Geschäftsführer Erich <strong>und</strong> Walter Sennebogen<br />

zu dem Neubau bewegt. „In Zukunft werden wir noch schneller <strong>und</strong><br />

fl exibler auf die Wünsche <strong>und</strong> Anforderungen unserer K<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

Partner reagieren können“, so Erich Sennebogen. Optimierte Prozessabläufe<br />

von der Warenanlieferung bis zum Versand der Maschinen<br />

sollen in Werk 2 für mehr Planungssicherheit <strong>und</strong> kürzere<br />

Durchlauf- <strong>und</strong> Lieferzeiten sorgen. Die trimodale Standortanbindung<br />

im Hafen Straubing bietet dabei gute logistische Voraussetzungen<br />

für den weltweiten Versand der Maschinen.<br />

In der r<strong>und</strong> 15.000 qm großen Montagehalle läuft nun die Produktion<br />

von Maschinen mit bis zu 300 t Eigengewicht. Auf 5.000 qm<br />

stehen zusätzliche Kommunikations-, Büro- <strong>und</strong> Sozialräume zur<br />

Verfügung. „Wir schaffen die kommunikativen Voraussetzungen<br />

für hervorragende Gemeinschaftsleistungen durch kurze Wege <strong>und</strong><br />

optimierte Prozesse zwischen den Abteilungen <strong>und</strong> bringen damit<br />

die Knowhow-Träger noch näher zusammen“, so Erich Sennebogen.<br />

Dass dieses neu strukturierte Arbeitsumfeld am Standort Deutschland<br />

entstanden ist, ist dabei kein Zufall: Sennebogen will bewusst<br />

auf erfahrene <strong>und</strong> hoch qualifi zierte Mitarbeiter zurückgreifen, um<br />

weiterhin innovative Produkte mit hohen Qualitätsstandards entwickeln<br />

<strong>und</strong> produzieren zu können. Auch will sich das Unternehmen<br />

Synergieeffekte mit den anderen Produktionsstandorten <strong>und</strong> dem<br />

Netzwerk aus Zulieferern <strong>und</strong> Partnern zu Nutze machen. Sennebogen<br />

verfügt nun über drei Produktionsstandorte in Bayern <strong>und</strong><br />

ein Werk in Ungarn. Insgesamt erwirtschaften ca. 1.000 Mitarbeiter<br />

einen Umsatz von r<strong>und</strong> 360 Mio. EUR, der zu 85% aus dem Export<br />

stammt. Gemeinsam mit starken Partnern vor Ort will Sennebogen<br />

künftig neue Wachstumsmärkte in Indien, Asien <strong>und</strong> Osteuropa<br />

entwickeln. „Die neuen Produktionskapazitäten <strong>und</strong> weitere Reservefl<br />

ächen ermöglichen uns, Sennebogen als globale Marke zu etablieren“,<br />

so Walter Sennebogen. Wie bisher wolle man das Wachstum<br />

aus eigener Kraft schaffen. „Der Zukauf anderer Hersteller zählt<br />

nicht zu unserer Firmenphilosophie“, versichert Erich Sennebogen.<br />

Der Werkstandort 1 in der Straubinger Hebbelstraße soll trotz des<br />

Neubaus nicht an Bedeutung verlieren <strong>und</strong> Hauptsitz der Unternehmensgruppe<br />

bleiben. Die Produktion der Trägergeräte, das Servicecenter<br />

für die weltweite Ersatzteilversorgung <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>endienst<br />

bleiben ebenfalls im Werk1. Weiter ausgebaut werden soll<br />

der Stahlbau, insbesondere für große Schweißkonstruktionen, <strong>und</strong><br />

das Ersatzteillager. Dafür sind umfangreiche Baumaßnahmen <strong>und</strong><br />

Investitionen geplant. ■ Christian Grohmann | Dü<br />

Die etwa 125.000 qm große Gesamtfl äche des Werksgeländes kann bei Bedarf<br />

um zusätzliche 200.000 qm erweitert werden<br />

| 21


TITELTHEMA | TRANSPORT UND UMSCHLAG AN MAIN & DONAU<br />

Schubboot WODAN mit 2 x 1100 PS CAT-Motoren<br />

im Einsatz auf der Donau | Bild: EBG<br />

EURO BEVRACHTING Germany GmbH,<br />

Regensburg<br />

Von der Nordsee<br />

bis ins Schwarze Meer<br />

1999 als deutsche Tochterfi rma der niederländischen Euro Bevrachting Ben van Dijk B.V. gegründet, zählt die EURO<br />

BEVRACHTING Germany GmbH (EBG) in Regensburg heute mit einer disponiblen Flotte von 80 Binnenschiffen <strong>und</strong><br />

25 eigenen Schiffen, zu denen führenden Anbietern im Rhein-Main-Donau-Verkehr. SUT sprach mit dem geschäftsführenden<br />

Gesellschafter Hans Frank über Entwicklung <strong>und</strong> Perspektiven der EBG.<br />

Anlass der Gründung der ursprünglich reinen Befrachtungsgesellschaft<br />

war die notwendige Präsenz der Niederländer an<br />

der nautisch <strong>und</strong> schiffstechnisch kritischen Schnittstelle an<br />

der Donau in Regensburg. Damit waren die Voraussetzungen gegeben,<br />

die Verlader qualifi ziert über die Wasserstraße von/zu den<br />

ARA-Häfen mit den Verladeplätzen an der Donau bis zum Schwarzen<br />

Meer zu begleiten. 2002 übernahm das Management vor Ort,<br />

darunter Geschäftsführer Hans Frank, 50 % der Anteile <strong>und</strong> die Gesellschaft<br />

fi rmiert seit diesem Zeitpunkt als EURO BEVRACHTING<br />

Germany GmbH.<br />

Seither wurde das Unternehmen systematisch zu einem Logistikdienstleister<br />

ausgebaut. Um den Anforderungen des schnell wachsenden<br />

Marktes <strong>und</strong> den Bedürfnissen der Verlader gerecht zu werden,<br />

wurde parallel zur Befrachtung von Partikulierschiffsraum eine<br />

Flotte von eigenem Schiffsraum aufgebaut, die im wesentlichen bei<br />

der h<strong>und</strong>ertprozentigen Tochtergesellschaft SG Wodan gebündelt<br />

ist. Bei der Auswahl des Schiffsraums fanden die nautisch problematischen<br />

Rahmenbedingungen der Donau Berücksichtigung durch<br />

fl ach gehende Schubboote <strong>und</strong> Leichter. Die heute 25 Fahrzeuge umfassende<br />

eigene Flotte von fünf Motorschiffen, drei Koppelverbänden,<br />

drei Schubbooten <strong>und</strong> elf Schubleichtern ist mit modernsten Kommunikationsanlagen<br />

ausgerüstet <strong>und</strong> auf dem Stand der aktuellen<br />

Schiffstechnik. In der Flotte sind Schiffe mit einer Tragfähigkeit von<br />

ca. 500 t bis zu Koppelverbänden mit einer Kapazität von ca. 5.000 t<br />

sowie Schubverbänden bis zu 10.000 t einsetzbar. Qualität ist eines<br />

der wichtigsten Unternehmensziele der EBV. Um die bewährten Qualitätskontrollen<br />

nach außen zu dokumentieren, wird EBG seit 2004<br />

nach den Standards GMP 01 <strong>und</strong> GMP 08a zertifi ziert.<br />

Die EBG ist heute im Verb<strong>und</strong> mit der niederländischen Beteiligungsgesellschaft<br />

einer der führenden Anbieter bei Binnenschiffstransporten<br />

vom Rhein über den Main-Donau-Kanal zur Donau. Der<br />

Einsatz der Flotte wird von Regensburg in enger Abstimmung mit<br />

Rotterdam den Erfordernissen der K<strong>und</strong>schaft entsprechend angepasst.<br />

Durch die Gründung von Tochter- <strong>und</strong> Beteiligungsfi rmen<br />

entlang der Donau in Budapest/Ungarn, Belgrad/Serbien <strong>und</strong> Bukarest/Rumänien<br />

wurde ein fl ächendeckendes Netz im gesamten<br />

Donauraum aufgebaut. Damit hat der Verlader die Möglichkeit, in<br />

seiner Muttersprache individuell seinen Bedürfnissen entsprechend<br />

vor Ort betreut zu werden. Dieses eigene Netzwerk dient auch der<br />

Betreuung der eigenen Flotte <strong>und</strong> der Hauspartikuliere zum Befrachten,<br />

Bunkern, Leichtern <strong>und</strong> dem Einsatz von Lotsen.<br />

Ein junges <strong>und</strong> engagiertes Team von Mitarbeitern mit abgeschlossener<br />

Ausbildung zum Speditionskaufmann oder entsprechender<br />

kaufmännischer Ausbildung garantiert eine zuverlässige <strong>und</strong> korrekte<br />

Abwicklung der Transporte. Dabei sind unter anderem auch<br />

die sehr guten Sprachkenntnisse im osteuropäischen Raum sehr<br />

hilfreich. Neben Deutsch sind Englisch, holländisch, ungarisch, serbisch,<br />

rumänisch <strong>und</strong> russisch gängige Firmensprachen.<br />

80 % der Transporte sind Agrargüter, der Rest verteilt sich auf Montangüter<br />

wie Kohle, Erze <strong>und</strong> Stahl sowie Projektladung. In Kooperation<br />

mit Schwergutunternehmen mit Niederlassungen entlang<br />

der Donau wird sich EBG ab März 2009 an einer RoRo-Linie von<br />

Österreich zum Schwarzen Meer beteiligen. Erste Probetransporte<br />

sind bereits gelaufen, das dazu notwendige Spezialequipment ist<br />

beschafft. ■ Hans-Wilhelm Dünner<br />

Hans Frank | Bild: Guddat<br />

62 | 7|<strong>2008</strong>


TITELTHEMA | TRANSPORT UND UMSCHLAG AN MAIN & DONAU<br />

64 |<br />

Verladung des ersten Containers<br />

am neuen Terminal | Bilder: ÖBB<br />

Meilensteine für<br />

den Standort Wien<br />

Politik <strong>und</strong> Wirtschaft sind sich einig: Als Drehscheibe zwischen<br />

Donau <strong>und</strong> dem schwarzen Meer hat Wien einen großen<br />

Schritt nach vorn gemacht. „Die Modernisierung des Güterterminals<br />

macht den Wiener Hafen zu einem auch im europäischen<br />

Containerterminal<br />

<strong>und</strong> Eisenbahnbrücke<br />

stärken Verkehrsinfrastruktur<br />

Der österreichische Verkehrsminister<br />

Werner Faymann<br />

<strong>und</strong> Wiens Bürgermeister<br />

Dr. Michael Häupl haben<br />

am 1. September das neu<br />

errichtete Containerterminal<br />

in Wien-Freudenau eröffnet.<br />

Gleichzeitig fand die Probebelastung<br />

der neuen Eisenbahnbrücke<br />

über den Donaukanal<br />

<strong>und</strong> Winterhafen statt.<br />

Vergleich hocheffi zienten Umschlagsplatz für Schiene, Straße <strong>und</strong><br />

Wasser. Damit ist auch der umweltfre<strong>und</strong>liche Waren- <strong>und</strong> Rohstofftransport<br />

über die Drehscheibe Wien bis zum Schwarzen Meer<br />

möglich – ein großes Plus für den Wirtschaftsstandort Wien“, freute<br />

7|<strong>2008</strong>


sich Bürgermeister Häupl. Auch trägt der kürzlich abgeschlossene<br />

Neubau der im zweiten Weltkrieg zerstörten Winterhafenbrücke zur<br />

Feierlaune bei.<br />

Die 168 m lange Brücke verbindet die Donauufer- mit der Donauländebahn<br />

<strong>und</strong> stellt eine leistungsfähigere Anbindung des neuen Terminals<br />

an das heimische <strong>und</strong> europäische Schienennetz her. „Dadurch<br />

wird der Terminal für alle Verkehrsträger deutlich attraktiver“,<br />

sagte Andreas Matthä, Vorstandsdirektor der ÖBB-Infrastruktur Bau<br />

AG. Ab Ende <strong>2008</strong> werden bis zu 70 Züge täglich die neue, voll elektrifi<br />

zierte Strecke mit r<strong>und</strong> 80 km/h befahren können. Verkehrsminister<br />

Faymann betonte die Wichtigkeit beider Projekte: „Mit diesen<br />

Maßnahmen entsteht eine für Mitteleuropa zentrale Logistik-Drehscheibe,<br />

die der verstärkten Verlagerung des Güterverkehrs auf die<br />

umweltfre<strong>und</strong>liche Schiene weiter Rechnung trägt.“<br />

Mit der Fertigstellung des neuen Terminals soll der Wiener Hafen ab<br />

Mitte 2009 seine Umschlagskapazität von derzeit 320.000 TEU auf<br />

500.000 TEU steigern. Dazu erhielt das neue Containerterminal eine<br />

viergleisige Bahnumschlagsanlage von 650 m Länge, an denen zwei<br />

Portalkrane elektrifi zierte Ganzzüge abfertigen sollen. Zusätzliche<br />

Container-Stellplätze <strong>und</strong> ein Verkehrsleitsystem sollen den fl üssigen<br />

Warentransport aufrecht erhalten.<br />

Der neue Güterumschlagplatz geht fünf Jahre vor dem ursprünglichen<br />

Termin in Betrieb. Möglich gemacht hatte das die Zusammenarbeit<br />

von ÖBB <strong>und</strong> Wiener Hafen. Die staatliche Eisenbahngesellschaft<br />

<strong>und</strong> der zur städtischen Unternehmensgruppe Wien-Holding<br />

gehörende Hafen hatten insgesamt 122 Mio. EUR investiert. Im<br />

Mag. Walter Edinger, Bürgermeister Dr.Michael Häupl, Verkehrsminister<br />

Werner Faymann, ÖBB Infrastruktur Bau AG Mag. Andreas Matthä<br />

nächsten Schritt soll der Ausbau des bestehenden Terminals erfolgen.<br />

Zu dem Projekt gehört ein drittes Gleis, eine neue Kranbahn für<br />

einen modernen Containerkran sowie ein modernisierter Einfahrtsbereich<br />

für LKWs. Gleichzeitig soll der Handelskai vom Zentrum des<br />

Hafengebietes in die Seitenhafenstraße verlegt werden. Zur Anbindung<br />

des Hafengeländes an die Ostautobahn (A4) soll eine neue<br />

Brücke über den Donaukanal entstehen. Weitere Baumaßnahmen<br />

an den anschließenden Eisenbahnstrecken sind ebenfalls geplant.<br />

■ Kpt. Otto Steindl | CG<br />

7|<strong>2008</strong><br />

| 65


TITELTHEMA | TRANSPORT UND UMSCHLAG AN MAIN & DONAU<br />

Immer häufi ger legen Schiffe von der südlichen Donau in Ennshafen an<br />

| Bilder: Otto Steindl<br />

Neues Info-Zentrum, Ausbau <strong>und</strong><br />

fortschreitende Internationalisierung<br />

Ennshafen<br />

setzt Offensivkurs<br />

fort<br />

Auf einer Pressekonferenz am 3. Oktober haben Wirtschaftslandesrat Viktor Sigl als Eigentümervertreter <strong>und</strong> Aufsichtsratsvorsitzender<br />

der Ennshafen Oberösterreich GmbH, B<strong>und</strong>esrat Gottfried Kneifel <strong>und</strong> Christian Steindl, Geschäftsführer<br />

der Ennshafen GmbH Zahlen <strong>und</strong> aktuelle Pläne <strong>und</strong> Entwicklungen bekannt gegeben.<br />

Die Verlagerung internationaler Güterströme in Richtung Südosteuropa<br />

bringe die Binnenschifffahrt auf der Wasserstraße Donau wieder<br />

ins Spiel. Da etwa zwischen dem Schwarzmeerhafen Constantza <strong>und</strong><br />

Bukarest derzeit nur eine eingleisige Schienenverbindung besteht, wachse<br />

der Umschlag am oberösterreichischen Donauhafen weiterhin kräftig: Seit<br />

Jahresbeginn wurde im Containerumschlag ein Plus von 14 % gegenüber<br />

dem Vorjahreszeitraum verzeichnet, wie die Vertreter des Ennshafens berichteten.<br />

„Für das heurige Jahr erwarten wir ein zehnprozentiges Plus oder<br />

r<strong>und</strong> 200.000 TEU“, so Steindl.<br />

Das Transportpotenzial der höchstens zu 15 % ausgelasteten Donau sowie<br />

den akuten Mangel an Straßen- <strong>und</strong> Schieneninfrastruktur in den neuen<br />

EU-Mitgliedsstaaten Rumänien <strong>und</strong> Bulgarien will der Ennshafen nutzen:<br />

Aufgr<strong>und</strong> hoher Nachfrage ist der Ausbau der noch verfügbaren Flächen am<br />

Hafenbecken West für wasseraffi ne Betriebe ab Frühjahr 2009 geplant. Die<br />

Kaianlagen sollen ebenso wie die beiden Mattengleise um 360 m verlängert<br />

werden, um weitere Möglichkeiten zur Ganzzugabfertigung bereitzustellen.<br />

„Durch die Errichtung des Kai 21 stehen nochmals 2,7 ha Ansiedelungsfl äche<br />

für Umschlagsbetriebe zur Verfügung“, ergänzte Kneifel. Auch werde<br />

derzeit die Schaffung einer Containerschiffslinie von Ennshafen nach Rumänien<br />

intensiv geprüft. Im laufenden Jahr trafen bereits r<strong>und</strong> 40 Leercontainerschiffe<br />

aus Budapest <strong>und</strong> Bratislava ein. Auch trimodal sei der<br />

Ennshafen in Zukunft besser aufgestellt, berichtete Kneifel: „Die vorhandene<br />

Anbindung an die innerösterreichischen Hauptverkehrslinien wird<br />

durch den bereits gestarteten Bau der B 309 samt Erschließung des Industriegebietes<br />

Steyr <strong>und</strong> einer zusätzlichen Autobahnanbindung ergänzt.“<br />

■ Kpt. Otto Steindl | CG<br />

Christian Steindl, Viktor Sigl <strong>und</strong> Gottfried Kneifel präsentieren<br />

aktuelle Ergebnisse<br />

Ennshafen plant Europäisches<br />

Wasserstraßen-Informationszentrum<br />

Im Logistikzentrum Ennshafen wird bis Sommer 2009 ein<br />

„Europäisches Wasserstraßen-Informations- <strong>und</strong> Schulungszentrum“<br />

(ISZ) eingerichtet. Das Gestaltungskonzept<br />

haben die Beteiligten fertiggestellt, nun läuft die Realisierung.<br />

Zielgruppe sind neben der breiten Öffentlichkeit<br />

insbesondere Reedereien, Schifffahrtsunternehmen, Logistikfi<br />

rmen <strong>und</strong> angehende Transportfachleute. „Nur wer<br />

die Vorteile der Binnenschifffahrt als kostengünstige <strong>und</strong><br />

vor allem umweltverträgliche Alternative zu Transit-Lkw<br />

<strong>und</strong> Eisenbahn kennt, wird die naturgegebene Wasserstraße<br />

Donau verstärkt nutzen“, bekräftigte Wirtschaftslandesrat<br />

Viktor Sigl. Den Kern des ISZ soll eine permanente, mit<br />

interaktiven Kommunikationsmitteln ausgestattete Dauerausstellung<br />

auf 400 qm bilden. Die Finanzierung erfolgt<br />

aus Mitteln des Nationalen Aktionsplanes Donauschifffahrt<br />

(NAP) <strong>und</strong> einem EU-Förderprojekt. In diesem Jahr kamen<br />

bereits 12.000 Besucher zu Exkursionen in den Hafen.<br />

■ Steindl | CG<br />

66 | 7|<strong>2008</strong>


Schiffsname Baujahr Herkunft Tragfähigkeit<br />

Astom (Vidin)<br />

MGS ASTOM(ex MARJAN) 1930 NL 1.042 t<br />

MGS ASTOM I (ex MARIN)<br />

Cosmos Energy (Lom)<br />

1957 NL 1.055 t<br />

MSS CHANTAL<br />

Cosmos Shipping (Rousse)<br />

1965 B k.A.<br />

MTS GRIVITA 3 1989 BG 539 t<br />

MTS GRIVITA 4<br />

Demus (Rousse)<br />

1989 BG 530 t<br />

MSS Mars (ex TR 564)<br />

Donau Privat Shipping (Sofi a)<br />

1980 CZ k.A.<br />

MGS PHOENIX (ex HASTEDT)<br />

Donaustar (Rousse)<br />

1962 DE 1.286 t<br />

MGS DONAUSTAR II 1924 DE 1.293 t<br />

MGS DONAUSTAR V 1955 DE 1.808 t<br />

MSS DONAUSTAR VII<br />

Eurocontakt (Vidin)<br />

1970 B k.A.<br />

MGS DISCOVER (ex AMANDUS 2)<br />

Fanty G. (Vidin)<br />

1927 NL 1.492 t<br />

MGS SVETI ILIJA (ex AV 6 HAARDT DETTMER) 1956 NL k.A.<br />

MGS SVETI GEORGI (ex RUDOLF) 1973 DE 1.663 t<br />

MGS SVETI TEODOR (ex BEATE)<br />

Intercom Shipping (Varna)<br />

1973 DE 2.012 t<br />

MGS SVETI PAVEL (ex MARION H.) 1926 DE 1.544 t<br />

MGS SVETI APOSTOL JOAN (ex JOMA) 1928 NL 1.207 t<br />

MGS SVETI APOSTOL ANDREY (ex LARA) 1939 NL 1.197 t<br />

MTS LITTORELLA (ex SILVESTER) 1951 NL 750 t<br />

MGSS SVETI APOSTOL TOMA (ex REGENBOOG)<br />

Krasstev and Co. EOOD (Lom)<br />

1973 NL 2.987 t<br />

MGS MOVENTE<br />

Präzise Intercom Holding (Rousse)<br />

1957 NL 706 t<br />

MGS ILARIA (ex BARBARA)<br />

R.K.P. Ltd (Sofi a)<br />

1954 DE 1.051 t<br />

MGS KALUDI (ex NOORDSTER) 1955 NL 722 t<br />

MGS PETAR (ex CARGER)<br />

River Link Ltd. (Varna)<br />

1957 NL 798 t<br />

MGS BETELGEUSE (ex BABBELBERG)<br />

Rubiships (Rousse)<br />

1943 NL 1.214 t<br />

MGS ST. NICHOLAS (ex SCHALLABURG) 1969 AT 1.250 t<br />

MGS RUBISHIPS III (ex CAMPOLUNGO) 1940 NL 1.255 t<br />

MGS RUBISHIPS IV (ex MAIROW) 1943 NL 1.250 t<br />

MGS RUBISHIPS VI 1925 B 1.665 t<br />

MGS RUBISHIPS VIII<br />

Shiptransport (Vidin)<br />

1924 NL 1.999 t<br />

MGS SVETI DIMITAR (ex ENGELINA)<br />

Sot 911 (Lom)<br />

1956 NL 715 t<br />

MGS PERELIK (ex ZAMBESI) 1957 CH 1.600 t<br />

MSS PANAJOT WOLOV<br />

Teo Kom Grup AG (Sofi a)<br />

1965 k.A. k.A.<br />

MGS MUSALA<br />

T & S Reederei (Vidin)<br />

1987 k.A. 1.400 t<br />

MGS ALOIS JOSEF 1958 DE 1.116 t<br />

LITTORELLA (ex SILVESTER) bei Braila, Rumänien | Bild: Otto Steindl<br />

Donauschifffahrt in Bulgarien<br />

Neben der 1940 gegründeten <strong>und</strong> 2006 privatisierten Bulgarischen<br />

Donauschifffahrt ”Parahodstvo Bulgarsko Recno Plavane” (BRP) in<br />

Rousse wächst die Zahl der privaten Schifffahrtsunternehmen seit<br />

dem EU-Beitritt gewaltig an. Als technische Basis dienen Second-<br />

Hand-Schiffe aus den Niederlanden, Belgien <strong>und</strong> Deutschland.<br />

Einige Schubschiffe kamen auch von der Elbe nach Bulgarien. Die<br />

folgende Liste der derzeit auf der Donau fahrenden privaten Schifffahrtsunternehmen<br />

weist eine Dunkelziffer von ca. 20 % auf. Nur<br />

mit Hilfe eines Beobachters in Regensburg, Grenzdienststellen <strong>und</strong><br />

Schleusenaufsichten – speziell Wien Freudenau, wo die Schiffe<br />

erstmals nach dem Verkauf mit neuem Namen wieder in Österreich<br />

einreisen – war es überhaupt möglich, eine Aufstellung über den<br />

Verbleib dieser altgedienten Schiffe <strong>und</strong> ihre jetzigen Betreiber zu<br />

verfassen. ■ Kpt. Otto Steindl<br />

7|<strong>2008</strong> | 67


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CONTAINERTICKER<br />

CO C<br />

CONTAINERTICKER<br />

+++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++<br />

Seehäfen steigern<br />

Umschlag<br />

Im 1. Halbjahr <strong>2008</strong> nahm der Güterumschlag<br />

in den deutschen Seehäfen nach vorläufi gen<br />

Angaben des Statistischen B<strong>und</strong>esamtes um<br />

3,5 % auf 162,4 Mio. t zu. Wachstumsmotor<br />

bleibt der Containerumschlag, der um 6,7<br />

% auf 7,9 Mio. TEU zulegte. Im Massengutbereich<br />

stieg der Umschlag von Kohlen um<br />

4,2 % auf 7,1 Mio. t <strong>und</strong> von Erzen um 3,5<br />

% auf 12,3 Mio. t, während der Umschlag<br />

von Mineralölerzeugnissen um 6,9 % auf<br />

29,9 Mio. t zurückging. ■ Dü<br />

HHLA nimmt Testbetrieb<br />

der Tandem-Brücken auf<br />

Am 24. September hat der chinesische<br />

Hersteller ZPMC die letzte von fünf neuen<br />

Tandem-Containerbrücken am Container<br />

Terminal Burchardkai (CTB) abgesetzt. Mit<br />

7|<strong>2008</strong><br />

| Bild: Dünner<br />

der in Europa erstmals eingesetzten Twin-<br />

Forty-Technologie können die Brücken mit<br />

einer Bewegung gleichzeitig zwei 40‘-Container<br />

laden oder löschen. Damit erreicht<br />

der CTB eine Steigerung seiner wasserseitigen<br />

Umschlagkapazität bei unveränderter<br />

Kaimauerlänge. Den Auftrag zur Bauüberwachung<br />

erhielt die Hamburg Port Consulting<br />

GmbH (HPC). In den nächsten Monaten<br />

werden die fünf neuen Brücken schrittweise<br />

in Betrieb genommen <strong>und</strong> getestet. Insgesamt<br />

verfügt der Burchardkai dann über<br />

27 Containerbrücken. ■ CG<br />

| ECT/Euromax<br />

Euromax Röntgenanlage<br />

Am Euromax-Terminal in Rotterdam hat<br />

die Zollbehörde eine neue Containerröntgenanlage<br />

installiert. Das Gerät besitzt<br />

eine Kapazität von 150 Containern pro<br />

St<strong>und</strong>e, der Fahrer muss dank niedriger<br />

Strahlungsintensität nun nicht mehr<br />

aussteigen. Das bisherige Gerät auf der<br />

Maasvlakte schaffte lediglich 20 Container<br />

pro St<strong>und</strong>e. Man müsse das Gerät 10.000<br />

Mal pro Jahr passieren, um den gesetzlich<br />

zugestandenen Grenzwert zu erreichen, so<br />

die Zollbehörde. Jedes Jahr werden im gesamten<br />

Hafengebiet etwa 50.000 Container<br />

durchleuchtet. ■ Dü<br />

Premicon steigt ins<br />

Containergeschäft ein<br />

Am 5. September hat die Premicon AG die<br />

Premicon Container Reederei GmbH gegründet.<br />

Geschäftsführer ist Klaus Hildebrand.<br />

Als Zweck der Neugründung, die am<br />

16. September in das Handelsregister eingetragen<br />

wurde, nennt das Unternehmen<br />

den An- <strong>und</strong> Verkauf <strong>und</strong> die Bereederung<br />

von Seeschiffen sowie die Übernahme von<br />

Verwaltungs- <strong>und</strong> Geschäftsführungsaufgaben.<br />

Neben der Premicon Seereederei<br />

GmbH verfügt die Aktiengesellschaft damit<br />

über eine weitere Tochterfi rma im<br />

Transportsektor. ■ CG<br />

| 69


ONTAINERTICKER C<br />

O C<br />

OONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++<br />

Seehäfen<br />

Land | Hafen<br />

| Amsterdam<br />

| Antwerpen<br />

(alle Terminals)<br />

| Bremerhaven<br />

(EUROGATE)<br />

| Constantza<br />

| Cuxport<br />

| Dünkirchen<br />

| Gdingen<br />

Gdynia<br />

| Göteborg<br />

| Hamburg<br />

(EUROGATE)<br />

| Hamburg<br />

(HHLA)<br />

Jahr LKW<br />

%<br />

2004<br />

2006<br />

2007<br />

1-6|<strong>2008</strong><br />

1990<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-9|<strong>2008</strong><br />

1990<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-9|<strong>2008</strong><br />

1990<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-9/<strong>2008</strong><br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-9|<strong>2008</strong><br />

1990<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-6|<strong>2008</strong><br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

1-6|<strong>2008</strong><br />

1990<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-9|<strong>2008</strong><br />

1990<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-6|<strong>2008</strong><br />

60,0<br />

54,0<br />

50,0 –<br />

–<br />

60,6<br />

59,9<br />

57,0 –<br />

–<br />

–<br />

39,6<br />

36,8<br />

34,5<br />

–<br />

56,0<br />

64,8<br />

70,3<br />

69,6<br />

96,2<br />

95,4<br />

90,0<br />

94,1<br />

–<br />

82<br />

88 ––<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

69,2<br />

68,8<br />

68,0<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

Bahn<br />

%<br />

5,0<br />

3,0<br />

7,0 –<br />

–<br />

10,1<br />

8,0<br />

10,0 –<br />

–<br />

–<br />

56,3<br />

58,8<br />

62,4<br />

–<br />

44,0<br />

34,9<br />

27,4<br />

27,8<br />

3,8<br />

1,5<br />

2,0<br />

2,5<br />

–<br />

14 8––<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

28,0<br />

29,1<br />

29,8<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

Binnenschiff<br />

%<br />

35,0<br />

43,0<br />

43,0 –<br />

–<br />

29,3<br />

32,1<br />

33,0 –<br />

–<br />

–<br />

4,1<br />

4,4<br />

3,1<br />

–<br />

–<br />

0,3<br />

2,3<br />

2,6<br />

0<br />

3,1<br />

8,0<br />

3,4<br />

–<br />

4<br />

4 ––<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

2,8<br />

2,1<br />

2,2<br />

Leistung durch Innovation<br />

Bewährt in Häfen <strong>und</strong> Terminals weltweit<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

Seeschiff<br />

TEU<br />

52.000<br />

305.722<br />

386.236<br />

209.928<br />

1.549.113<br />

4.082.334<br />

6.488.029<br />

8.000.000<br />

6.657.688<br />

1.660.000<br />

2.712.694<br />

3.735.574<br />

4.892.239<br />

4.171.463<br />

28.457<br />

105.981<br />

768.099<br />

1.411.300<br />

1.018.284<br />

24.353<br />

45.000<br />

65.713<br />

45.481<br />

70.446<br />

148.531<br />

204.562<br />

197.811<br />

114.000<br />

400.165<br />

461.170<br />

614.373<br />

787.705<br />

820.494<br />

840.550<br />

114.000<br />

491.448<br />

1.338.060<br />

2.642.728<br />

2.916.271<br />

2.038.615<br />

1.199.000<br />

2.762.000<br />

5.274.251<br />

6.700.000<br />

3.737.000<br />

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Seehäfen<br />

Jahr LKW Bahn Binnen- Seeschiff<br />

Land | Hafen<br />

% % schiff % TEU<br />

| Hamburg<br />

(alle Terminals)<br />

1990<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-9|<strong>2008</strong><br />

61,7<br />

70,0<br />

67,4<br />

65,8<br />

62,4<br />

38,0<br />

28,7<br />

30,5<br />

32,5<br />

35,2<br />

0,3<br />

1,3<br />

2,1<br />

1,7<br />

2,4<br />

1.969.986<br />

4.248.247<br />

8.087.545<br />

9.889.792<br />

4.982.000<br />

| Helsinki<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

459.744<br />

416.667<br />

432.406<br />

| Kopenhagen 2005<br />

2006<br />

2007<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

155.000<br />

164.300<br />

192.000<br />

| Kotka<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

366.667<br />

452.401<br />

570.881<br />

| Le Havre<br />

| Lübeck (LHG)<br />

(inkl. Travemünde)<br />

| Lübeck<br />

(CTL | HHLA)<br />

| Marseilles-Fos<br />

| Rotterdam<br />

| Rouen<br />

| St. Petersburg<br />

| Stettin<br />

(Szczecin)<br />

| Varna<br />

(Bapha)<br />

| Zeebrugge<br />

1995<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-9|<strong>2008</strong><br />

1990<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-9|<strong>2008</strong><br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-8|<strong>2008</strong><br />

1990<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-9|<strong>2008</strong><br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-7|<strong>2008</strong><br />

1998<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1990<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-6|<strong>2008</strong><br />

82,5<br />

85,1<br />

86,8<br />

–<br />

86,2<br />

71,0<br />

62,0<br />

49,0<br />

49,0<br />

49,0<br />

–<br />

–<br />

–<br />

82,7<br />

82,0<br />

––<br />

65,0<br />

48,0<br />

60,0<br />

59,0<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

90<br />

94<br />

93<br />

94<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

70,5<br />

79,8<br />

62,0<br />

54,7<br />

–<br />

16,9<br />

12,2<br />

5,1<br />

–<br />

6,6<br />

29,0<br />

38,0<br />

51,0<br />

51,0<br />

51,0<br />

–<br />

–<br />

–<br />

16,9<br />

12,0<br />

––<br />

10,0<br />

13,0<br />

9,0<br />

11,0<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

10<br />

666<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

26,9<br />

17,7<br />

36,6<br />

44,7<br />

–<br />

0,6<br />

2,7<br />

8,1<br />

–<br />

7,2<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

0,4<br />

6,0<br />

––<br />

25,0<br />

39,0<br />

31,0<br />

30,0<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

1<br />

0<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

2,6<br />

2,5<br />

1,4<br />

0,6<br />

–<br />

888.979<br />

1.464.901<br />

2.118.509<br />

2.638.000<br />

1.798.000<br />

80.500<br />

90.000<br />

151.000<br />

140.000<br />

117.000<br />

61.267<br />

110.207<br />

66.000<br />

722.000<br />

905.687<br />

1.002.879<br />

551.000<br />

3.700.000<br />

6.274.000<br />

9.286.757<br />

10.790.604<br />

8.200.000<br />

161.382<br />

165.179<br />

158.552<br />

1.119.346<br />

1.449.958<br />

1.664.539<br />

2.865<br />

36.453<br />

56.276<br />

35.934<br />

44.900<br />

37.255<br />

84.000<br />

99.713<br />

334.382<br />

965.345<br />

1.407.933<br />

2.020.723<br />

1.095.787<br />

Größter Hafenmobilkran bei<br />

RHB in Rotterdam<br />

Die Rotterdamer Stauerei rhb stevedoring & warehousing hat Ende<br />

September zum Laden <strong>und</strong> Löschen schwerer Industrie- <strong>und</strong> Projektladungen<br />

als erstes Unternehmen<br />

Europas einen Liebherr-Kran des<br />

Typs LHM 600 S in Dienst gestellt.<br />

Mit einer Tragfähigkeit von 208 t<br />

übersteigt der Schwerlastkran die<br />

Leistung eines herkömmlichen<br />

Geräts um das Siebenfache. Dennoch<br />

ist der Kran schnell <strong>und</strong> fl exibel,<br />

wodurch sich das Laden <strong>und</strong><br />

Löschen der Seeschiffe beschleunigt.<br />

Der Hafenmobilkran verfügt<br />

über 13 Achsen mit insgesamt<br />

104 Rädern <strong>und</strong> kann an jedem<br />

Standort auf dem 730 m langen<br />

Kai von rhb eingesetzt werden.<br />

Die erhöhte Krankapazität wird<br />

dazu beitragen, dass das Volumen<br />

des Umschlags von Projektladungen<br />

im Rotterdamer Hafen<br />

weiter steigen kann. ■ Dü<br />

70 | 7|<strong>2008</strong><br />

| Bild: Liebherr


CONTAINERTICKER<br />

CONTAINERTICKER<br />

+++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++<br />

Binnenhäfen<br />

Land | Hafen<br />

| Aken<br />

| Andernach<br />

(Terminalbetrieb seit<br />

Februar 2000)<br />

| Aschaffenburg<br />

(Terminalbetr. Wasser/<br />

Straße seit Herbst 99)<br />

| Basel<br />

1 LKW <strong>und</strong> Bahnverkehre<br />

werden nicht erfasst<br />

| Berlin<br />

(BEHALA)<br />

1 Terminalbetrieb seit 2001<br />

| Bonn<br />

Privatisiert seit 2004<br />

| Braunschweig<br />

1 Terminalbetr. seit 1999. Bis<br />

3|2005 nur Schiffsabfertigung<br />

| Brunsbüttel<br />

| Brüssel<br />

| Deggendorf<br />

| Dörpen<br />

| Dortm<strong>und</strong><br />

Jahr LKW<br />

TEU<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-8|<strong>2008</strong><br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-9|<strong>2008</strong><br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-9|<strong>2008</strong><br />

1990<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-8|<strong>2008</strong><br />

2004<br />

2005<br />

2007<br />

1-9|<strong>2008</strong><br />

2004<br />

2005<br />

2007<br />

1-6|<strong>2008</strong><br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-9|<strong>2008</strong><br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-9|<strong>2008</strong><br />

2006<br />

2007<br />

1-9|<strong>2008</strong><br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-8|<strong>2008</strong><br />

1990<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-9|<strong>2008</strong><br />

1990<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-9|<strong>2008</strong><br />

–<br />

6.161<br />

8.375<br />

7.860<br />

1.000<br />

19.048<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

861<br />

5.664<br />

18.826<br />

13.587<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

1<br />

1.285<br />

1.653<br />

1.848<br />

1.274<br />

4.121<br />

5.426<br />

4.469<br />

–<br />

–<br />

13.700<br />

1.835<br />

2.493<br />

5.950<br />

3.319<br />

100.000. Containerumfuhr<br />

– DBR sieht Bedarf<br />

für neue Leichter<br />

Am 25. September feierten die Hamburger<br />

Hafen <strong>und</strong> Logistik AG (HHLA), ihr Tochterunternehmen<br />

Unikai <strong>und</strong> die Deutsche<br />

Binnenreederei (DBR) die Schiffsumfuhr<br />

der 100.000sten Standardcontainereinheit<br />

(TEU). Insgesamt schlugen die HHLA-<br />

Terminals im ersten Halbjahr <strong>2008</strong> mit<br />

80.000 TEU etwa 50 % mehr Container auf<br />

das Binnenschiff um. Das liege nicht allein<br />

7|<strong>2008</strong><br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

| Bild: DBR<br />

Bahn<br />

TEU<br />

–<br />

3.371<br />

5.022<br />

4.262<br />

–<br />

57<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

5.475<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

0<br />

23.171<br />

52.531<br />

41.973<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

1<br />

3.853<br />

16.442<br />

14.353<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

–<br />

–<br />

–<br />

1.380<br />

575<br />

2.234<br />

1.799<br />

14.500<br />

55.700<br />

39.700<br />

36.999<br />

27.821<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

Schiff<br />

TEU<br />

–<br />

3.361<br />

2.874<br />

3.453<br />

9.158<br />

30.830<br />

–<br />

–<br />

3.727<br />

7.155<br />

9.128<br />

4.658<br />

22.194<br />

74.188<br />

84.931<br />

104.366<br />

64.472<br />

282<br />

78<br />

0<br />

0<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

7.722<br />

46.517<br />

41.461<br />

32.960<br />

6.819<br />

18.120<br />

11.793<br />

7.548<br />

12.200<br />

17.000<br />

13.700<br />

455<br />

934<br />

0<br />

0<br />

–<br />

7.700<br />

14.900<br />

23.221<br />

14.613<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

Gesamt<br />

TEU<br />

3.840<br />

12.893<br />

16.271<br />

15.575<br />

10.158<br />

49.935<br />

55.678<br />

53.717<br />

3.727<br />

7.155<br />

9.128<br />

10.133<br />

22.194<br />

74.188<br />

84.931<br />

104.366<br />

64.472<br />

1.143<br />

28.913<br />

71.357<br />

55.560<br />

130.809<br />

153.873<br />

195.281<br />

105.123<br />

7.722<br />

51.655<br />

59.556<br />

49.161<br />

8.093<br />

22.241<br />

17.219<br />

12.017<br />

12.200<br />

17.000<br />

27.400<br />

3.670<br />

4.002<br />

8.184<br />

5.118<br />

14.500<br />

63.400<br />

54.600<br />

60.220<br />

42.434<br />

17.000<br />

84.000<br />

122.000<br />

200.700<br />

174.000<br />

Binnenhäfen<br />

Land | Hafen<br />

| Dresden, Riesa,<br />

Torgau, Roßlau,<br />

Decin, Lovosice<br />

Unternehmensgruppe SBO<br />

| Duisburg<br />

1 LKW-Verkehre wurden<br />

nicht erfasst<br />

| Emmerich<br />

RWT<br />

| Enns<br />

1 Terminal-Betrieb seit<br />

08|04<br />

| Frankfurt/Main<br />

1 Anzahl Container, keine<br />

TEU-Basis. 2 Bahnanteil in<br />

Stück Container<br />

| Gelsenkirchen<br />

Stadt<br />

| Germersheim<br />

LKW, Bahn <strong>und</strong> Schiff<br />

| Gernsheim<br />

Terminalbetrieb seit 1993,<br />

2 LKW <strong>und</strong> Bahnverkehre<br />

werden nicht erfasst<br />

| Glückstadt<br />

| Halle/Saale<br />

1 Terminalbetrieb Bahn/<br />

LKW seit April 2004<br />

an den Containerumfuhren, sondern auch<br />

an der wachsende Zahl von Verbindungen<br />

zu den Binnenhäfen per Schiff, berichtet<br />

die HHLA. Aus diesem Gr<strong>und</strong> denkt DBR-<br />

Vorstandssprecher Robert Baack über die<br />

Aufstockung der Leichterfl otte mit größeren<br />

Einheiten nach. Mit Carriern <strong>und</strong> Terminals<br />

steht Baack bereits in engem Kontakt.<br />

Aktuell lädt ein DBR-Schubverband<br />

210 TEU bei der Hafenumfuhr, mit neuen<br />

schwimmenden Einheiten sollen es 240 TEU<br />

werden. ■ CG<br />

UNICONSULT konzipiert<br />

Seehafenhinterland-<br />

Terminal<br />

Ein Konzept für ein „Hinterland Gateway“ des<br />

Hamburger Hafens erstellt die HHLA-Tochter<br />

UNICONSULT Universal Transport Consulting.<br />

Im Auftrag der Hamburg Port Authority (HPA)<br />

soll die Studie geeignete Flächen identifi zie-<br />

Jahr LKW<br />

TEU<br />

2004<br />

2005<br />

2007<br />

1-9|<strong>2008</strong><br />

1990<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-9|<strong>2008</strong><br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-9|<strong>2008</strong><br />

1 2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-9|<strong>2008</strong><br />

1990<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-9|<strong>2008</strong><br />

2004<br />

2006<br />

2007<br />

1-6|<strong>2008</strong><br />

2003<br />

2005<br />

2007<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-6|<strong>2008</strong><br />

2002<br />

2005<br />

2007<br />

1-9|<strong>2008</strong><br />

2004<br />

2005<br />

2007<br />

1-9|<strong>2008</strong><br />

3.728<br />

1.540<br />

1.377<br />

3.933<br />

1<br />

1<br />

1<br />

893.000<br />

668.000<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

0<br />

58.931<br />

93.793<br />

83.996<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

23<br />

280<br />

3<br />

0<br />

650<br />

5.707<br />

12.317<br />

12.057<br />

Bahn<br />

TEU<br />

2.422<br />

11.279<br />

25.053<br />

21.311<br />

40.000<br />

130.000<br />

362.000<br />

531.000<br />

495.000<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

0<br />

70.089<br />

84.425<br />

70.093<br />

1 2.135<br />

1 65<br />

736<br />

3.800<br />

16.573<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

–<br />

–<br />

–<br />

0<br />

4.962<br />

10.799<br />

23.824<br />

23.228<br />

Schiff<br />

TEU<br />

4.448<br />

2.487<br />

6.829<br />

4.193<br />

70.000<br />

220.000<br />

350.000<br />

370.000<br />

279.000<br />

–<br />

–<br />

–<br />

57.312<br />

722<br />

0<br />

996<br />

2.110<br />

15.024<br />

29.418<br />

37.612<br />

35.964<br />

22.399<br />

820<br />

525<br />

822<br />

1.200<br />

–<br />

–<br />

–<br />

25.035<br />

50.075<br />

46.038<br />

24.107<br />

1.808<br />

3.162<br />

425<br />

225<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

Gesamt<br />

TEU<br />

10.598<br />

15.306<br />

33.259<br />

29.437<br />

110.000<br />

350.000<br />

712.000<br />

1.794.000<br />

1.442.000<br />

58.080<br />

45.854<br />

65.641<br />

57.312<br />

722<br />

129.020<br />

179.214<br />

156.199<br />

17.159<br />

29.483<br />

38.348<br />

39.764<br />

38.972<br />

820<br />

525<br />

822<br />

1.200<br />

155.000<br />

202.000<br />

226.256<br />

25.035<br />

50.075<br />

46.038<br />

24.107<br />

1.831<br />

3.442<br />

428<br />

225<br />

5.612<br />

16.506<br />

36.141<br />

35.285<br />

ren, auf die etwa Leercontainer-Depots ausgelagert<br />

werden können, berichtet die HHLA.<br />

Solche Standorte müssten sich allerdings<br />

reibungslos in die logistischen Prozesse des<br />

Hafens einpassen. Um das prognostizierte<br />

Wachstum zu realisieren, entwickelt Uniconsult<br />

Standortmodelle mit verschiedenen Verkehrsträgern<br />

<strong>und</strong> untersucht ihre Wirtschaftlichkeit.<br />

Außerdem sollen entsprechende<br />

Konzepte in anderen Häfen wie Rotterdam<br />

oder Antwerpen untersucht werden. Abgeschlossen<br />

wird das Projekt voraussichtlich bis<br />

Anfang 2009. ■ CG<br />

| 71<br />

© SCHIFFAHRT UND TECHNIK VERLAGS GmbH, Sankt Augustin | Zusammenstellung: Christian Grohmann ■


O ONTAINERTICKER C<br />

ONTAINERTICKER<br />

Binnenhäfen<br />

Land | Hafen<br />

| Hannover<br />

1 im „Rail-Terminal“ wird jegliche Art<br />

von Ladeeinheiten umgeschlagen ,<br />

2 einschl. Ladeeinheiten<br />

| Herne<br />

| Karlsruhe<br />

1 für LKW u. Bahn-Verkehr liegen<br />

bis 2004 keine Zahlen vor<br />

| Kehl<br />

| Kehlheim/<br />

Donau<br />

1 nicht erfasst<br />

| Koblenz<br />

1 2000 wurde der LKW-Umschlag<br />

noch nicht erfasst<br />

| Köln<br />

| Krefeld<br />

Umschl. eingestellt von 2003<br />

bis 2006 u. ab 7|2007, 1 LKW-<br />

Verkehre werden nicht erfasst<br />

| Krems/Donau<br />

1 LKW- <strong>und</strong> Bahnverkehre<br />

werden gemeinsam erfasst<br />

Jahr LKW<br />

TEU<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-9|<strong>2008</strong><br />

0<br />

1.324<br />

1.622<br />

1.460<br />

7-12|2002<br />

2005<br />

2006<br />

1-6|2007<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-9|<strong>2008</strong><br />

1990<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-9|<strong>2008</strong><br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-9|<strong>2008</strong><br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-9|<strong>2008</strong><br />

1990<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-8|<strong>2008</strong><br />

2002<br />

2003<br />

2006<br />

2007<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-9|<strong>2008</strong><br />

| Bild: Hafen Hamburg/Hasenpusch<br />

Eisfester Feederdienst<br />

verbindet Hamburg <strong>und</strong><br />

St. Petersburg<br />

Einen großvolumigen Ostsee-Feeder-Dienst<br />

hat die französische Reederei CMA CGM<br />

gemeinsam mit der russischen Far Eastern<br />

Shipping Company (FESCO) gestartet. Wie<br />

der Hafen Hamburg berichtet, haben die beiden<br />

eingesetzten Schiffe EMOTION <strong>und</strong> CMA<br />

CGM VOLGA Stellplatzkapazitäten von 1.440<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

1<br />

12.266<br />

55.179<br />

39.685<br />

75<br />

1.140<br />

1.128<br />

3.040<br />

1.066<br />

3.285<br />

2.624 1<br />

1<br />

1<br />

28.958<br />

33.993<br />

25.941<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1 37.988<br />

1 39.694<br />

1 41.622–<br />

Bahn<br />

TEU<br />

1 12.306<br />

1 17.240<br />

1 24.885<br />

1 20.693<br />

10.038<br />

31.843<br />

60.532<br />

40.610<br />

1<br />

0<br />

0<br />

0<br />

75<br />

1.151<br />

2.321<br />

2.953<br />

1.914<br />

0<br />

832<br />

1.739<br />

285<br />

228<br />

109<br />

503<br />

106<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

10<br />

460<br />

150<br />

204<br />

1 37.988<br />

1 39.694<br />

1 41.622–<br />

Schiff<br />

TEU<br />

490<br />

13.621<br />

17.221<br />

18.805<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

35.857<br />

44.518<br />

38.464<br />

18.367<br />

600<br />

9.100<br />

8.720<br />

10.302<br />

7.909<br />

3.285<br />

3.656<br />

2.470<br />

1.198<br />

36.166<br />

46.015<br />

51.009<br />

34.314<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

18.500<br />

9.500 00<br />

5.975<br />

142<br />

872 –<br />

Gesamt<br />

TEU<br />

2 12.796<br />

2 32.185<br />

2 43.728<br />

2 40.958<br />

10.038<br />

31.843<br />

60.532<br />

40.610<br />

35.857<br />

56.784<br />

93.643<br />

58.052<br />

750<br />

11.391<br />

12.169<br />

16.295<br />

10.889<br />

6.570<br />

7.112<br />

4.209<br />

1.483<br />

36.394<br />

75.082<br />

85.505<br />

60.361<br />

70.154<br />

254.051<br />

428.702<br />

573.475<br />

385.597<br />

18.510<br />

9.960<br />

150<br />

204<br />

43.963<br />

39.836<br />

42.494<br />

33.707<br />

Binnenhäfen<br />

Land | Hafen<br />

| Lille<br />

| Linz/Donau<br />

1 LKW- <strong>und</strong> Bahnverkehre<br />

gemeinsam erfasst<br />

| Ludwigshafen<br />

1 Container-LKW-Verkehr nicht<br />

erfasst, 2 Erfassung erst 2005<br />

| Lüttich<br />

<strong>und</strong> 1.730 TEU. Beide Schiffe verfügen über<br />

die skandinavische Eisklasse 1A. Sie sollen<br />

wöchentlich zwischen den Terminals CTH <strong>und</strong><br />

CTB Hamburg sowie St. Petersburg pendeln,<br />

aber auch Antwerpen <strong>und</strong> Zeebrügge bedienen.<br />

In den vergangenen fünf Jahren stieg<br />

der Containerverkehr zwischen Hamburg <strong>und</strong><br />

St. Petersburg um das Vierfache <strong>und</strong> erreichte<br />

2007 ein Volumen von 730.000 TEU. Damit<br />

stieg Russland zum drittwichtigsten Handelspartner<br />

des Hamburger Hafens auf. ■ CG<br />

Jahr LKW<br />

TEU<br />

1992<br />

2005<br />

2007<br />

1-6|<strong>2008</strong><br />

22.579<br />

45.507<br />

39.273<br />

16.385<br />

1990<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-9|<strong>2008</strong><br />

133.605 60.799<br />

79.303<br />

102.199<br />

87.620<br />

2002<br />

2005<br />

2007<br />

1-9|<strong>2008</strong><br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

Trans Eurasia Express<br />

erreicht Hamburg nach<br />

17 Tagen<br />

Beladen mit Computerbauteilen von Fujitsu<br />

Siemens hat am 6. Oktober ein Containerzug<br />

aus China Hamburg erreicht. Für die<br />

r<strong>und</strong> 10.000 km lange Strecke ab Xiangtang<br />

benötigte der Trans Eurasia Express 17 Tage.<br />

An dem Projekt beteiligt waren DB Schenker,<br />

Polzug sowie die russische <strong>und</strong> die chinesische<br />

Staatsbahn. Ab Februar 2009 ist ein<br />

Regelbetrieb mit wöchentlichen Abfahrtszeiten<br />

geplant, der Hamburg, Nürnberg bzw.<br />

Duisburg mit Shanghai <strong>und</strong> Peking verbinden<br />

soll. Interesse für das neue Angebot<br />

bek<strong>und</strong>en Firmen der Branchen Automobil,<br />

Chemie, Haushaltsgerätetechnik, Maschinenbau<br />

<strong>und</strong> Papierindustrie, berichtet DB<br />

Schenker. Die Vermarktung der Züge wollen<br />

die DB-Schenker-Landesgesellschaften<br />

übernehmen. ■ CG<br />

| Bild: DB AG<br />

72 | 7|<strong>2008</strong><br />

| Lyon<br />

| Magdeburg<br />

| Mainz<br />

| Mannheim<br />

1 Daten wurden nicht<br />

erfasst<br />

| Minden<br />

Eröffnung Mai 2002, bis 2004<br />

wurden keine LKW-TEU erfasst.<br />

| Mulhouse-<br />

Ottmarsheim<br />

CT Herne erhält Bahnshuttle<br />

nach Rotterdam<br />

Der niederländische Bahnoperator Shuttlewise<br />

hat zum 1. Oktober eine Ganzzugverbindung<br />

zwischen dem Rotterdamer<br />

RSC Terminal <strong>und</strong> dem Container Terminal<br />

Herne (CTH) eingerichtet. Der RuhrShuttle<br />

mit einer Kapazität von 80 TEU soll anfangs<br />

dreimal, später fünf mal pro Woche<br />

verkehren. Als Vorteile der Relation nennen<br />

die Beteiligten die guten Shortsea- <strong>und</strong><br />

Bahnverbindungen des RSC; das CTH habe<br />

mit seiner zentralen Lage im Ruhrgebiet<br />

sowie direkten Zugverbindungen in das<br />

europäische Ausland überzeugt. Die Lokomotiven<br />

stellt das niederländische Bahnunternehmen<br />

ACTS sowie die Ruhrtalbahn<br />

aus Hagen. Aktuelle Containerumschlagszahlen<br />

gibt das CTH derzeit nicht bekannt.<br />

■ CG<br />

2006<br />

2007<br />

1994<br />

2000<br />

2006<br />

2007<br />

1-9|<strong>2008</strong><br />

2003<br />

2005<br />

2007<br />

1-8|<strong>2008</strong><br />

1990<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-7|<strong>2008</strong><br />

1990<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-9|<strong>2008</strong><br />

2002<br />

2005<br />

2007<br />

1-9|<strong>2008</strong><br />

1990<br />

2005<br />

2007<br />

1-8|<strong>2008</strong><br />

44<br />

201<br />

33.549<br />

91.061<br />

140.550<br />

68.687<br />

47.498<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

–<br />

–<br />

13.490<br />

14.050<br />

8.824<br />

69.128<br />

50.597<br />

34.817<br />

Bahn<br />

TEU<br />

0<br />

0 –<br />

655<br />

1 33.605<br />

68.888<br />

86.028<br />

112.646<br />

83.255<br />

2<br />

14.251<br />

18.709<br />

10.263<br />

4.415<br />

4.145<br />

2.682<br />

26.090<br />

7.292<br />

18.391<br />

30.081<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

1<br />

1<br />

1<br />

44.247<br />

44.262<br />

–<br />

–<br />

5.780<br />

6.418<br />

1.317<br />

26.914<br />

15.028<br />

13.052<br />

Schiff<br />

TEU<br />

4.889<br />

39.769<br />

43.898<br />

25.676<br />

635<br />

2.216<br />

2.739<br />

2.879<br />

1.046<br />

42.780<br />

57.401<br />

60.292<br />

50.951<br />

18.478<br />

17.138<br />

1.177<br />

2.176<br />

55.440<br />

57.567<br />

24.135<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

44.233<br />

87.212<br />

133.694<br />

108.066<br />

94.484<br />

2.022<br />

16.210<br />

9.736<br />

10.204<br />

9.019<br />

84.818<br />

53.893<br />

35.348<br />

Gesamt<br />

TEU<br />

27.468<br />

85.276<br />

83.171<br />

42.716<br />

34.240<br />

131.903<br />

168.070<br />

217.724<br />

171.921<br />

42.780<br />

71.652<br />

79.001<br />

61.214<br />

22.937<br />

21.484<br />

37.408<br />

119.327<br />

203.282<br />

144.645<br />

101.714<br />

7.000<br />

9.980<br />

9.840<br />

9.050<br />

49.799<br />

101.749<br />

124.101<br />

112.793<br />

69.887<br />

44.233<br />

87.212<br />

133.694<br />

152.313<br />

138.746<br />

2.022<br />

16.210<br />

29.006<br />

30.672<br />

19.160<br />

180.860<br />

119.518<br />

83.417<br />

© SCHIFFAHRT UND TECHNIK VERLAGS GmbH, Sankt Augustin | Zusammenstellung: Christian Grohmann ■


CONTAINERTICKER<br />

+++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++<br />

CONTAINERTICKER<br />

CO C<br />

Binnenhäfen<br />

Land | Hafen<br />

| Neuss-<br />

Düsseldorf<br />

Hafen besteht in fusionierter<br />

Form seit 2003<br />

Hamburg: Containerumschlag<br />

wächst langsamer<br />

Der Containerverkehr im Hafen Hamburg<br />

wächst langsamer als in den Vorjahren. In den<br />

ersten sechs Monaten <strong>2008</strong> wurden 4,98 Mio.<br />

TEU umgeschlagen, 3,8 % mehr als im gleichen<br />

Zeitraum des Vorjahres, teilte das Statistische<br />

Amt für Hamburg <strong>und</strong> Schleswig-Holstein<br />

Anfang Oktober mit. Insgesamt wurden<br />

im größten deutschen Seehafen im ersten<br />

Halbjahr 71 Mio. t Seegüter umgeschlagen,<br />

2,3 % mehr als im Vorjahr. ■ Dü<br />

7|<strong>2008</strong><br />

| Nürnberg<br />

| Paris<br />

| Regensburg<br />

| Strasbourg<br />

1 1990 wurden LKW <strong>und</strong><br />

Bahn gemeinsam erfasst<br />

| Stuttgart SCT<br />

1 Daten wurden nicht<br />

erfasst<br />

| Tilburg Barge<br />

Terminal<br />

Jahr LKW<br />

TEU<br />

1990<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-9|<strong>2008</strong><br />

2002<br />

2005<br />

2007<br />

1-8|<strong>2008</strong><br />

1994<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-9|<strong>2008</strong><br />

1990<br />

2005<br />

2007<br />

1-9|<strong>2008</strong><br />

1990<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-8|<strong>2008</strong><br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-9|<strong>2008</strong><br />

1998<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

79.542<br />

200.806<br />

297.072<br />

399.134<br />

194.126<br />

–<br />

77.346<br />

127.732<br />

65.052<br />

–<br />

–<br />

–<br />

196.236<br />

149.170<br />

–<br />

0<br />

39.515<br />

26.702<br />

1 12.189<br />

74.541<br />

107.850<br />

153.038<br />

111.623<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

2.308<br />

4.973<br />

28.611<br />

43.000<br />

Bahn<br />

TEU<br />

39.126<br />

33.868<br />

132.907<br />

192.148<br />

107.972<br />

–<br />

34.794<br />

115.950<br />

88.269<br />

–<br />

–<br />

–<br />

2.300<br />

3.703<br />

0<br />

0<br />

39.515<br />

26.660<br />

1 12.189<br />

256<br />

4.665<br />

26.185<br />

27.012<br />

0<br />

19.316<br />

24.293<br />

22.291<br />

0<br />

0<br />

24.523<br />

47.000<br />

Schiff<br />

TEU<br />

25.609<br />

89.192<br />

193.473<br />

147.718<br />

90.313<br />

–<br />

210 01<br />

–<br />

–<br />

–<br />

88.970<br />

61.009<br />

246<br />

354<br />

338<br />

134<br />

7.213<br />

66.468<br />

70.905<br />

79.836<br />

50.300<br />

23.318<br />

29.533<br />

32.204<br />

27.103<br />

11.084<br />

26.801<br />

42.929<br />

51.000<br />

Gesamt<br />

TEU<br />

144.277<br />

323.866<br />

623.452<br />

739.000<br />

392.411<br />

89.000<br />

112.350<br />

243.682<br />

153.322<br />

13.808<br />

95.330<br />

267.959<br />

287.506<br />

213.882<br />

246<br />

354<br />

79.368<br />

53.496<br />

19.402<br />

141.265<br />

183.420<br />

259.059<br />

188.935<br />

23.318<br />

48.849<br />

56.497<br />

49.394<br />

13.392<br />

31.774<br />

96.063<br />

141.000<br />

Binnenhäfen<br />

Land | Hafen<br />

| Trier<br />

| Waalwijk ROC<br />

| Weil am Rhein<br />

1 Regulärer Terminalbetrieb<br />

Neue Containerlinien in<br />

Nordfrankreich<br />

Den Start zweier neuer Container-Liniendienste<br />

hat die Hafenverwaltung Dünkirchen<br />

gemeldet. Am 13. August verließ<br />

das erste Schiff der neuen Linie der Firma<br />

River Shuttle Containers (RSC) das NFTIou<br />

Container Terminal in Richtung Lille<br />

<strong>und</strong> Dourges. Die Containerlinie verfügt<br />

über eine Ausnahmegenehmigung des<br />

französischen Zolls für den Transport <strong>und</strong><br />

die temporäre Lagerung im Hinterland<br />

binnen 45 Tagen entsprechend der Procédure<br />

Fluvio-Maritime (PFM). Neun Tage<br />

später startete der Fluvio-Feeder der Reederei<br />

Marfret seinen Liniendienst nach<br />

Béthune, Lille <strong>und</strong> Antwerpen am gleichen<br />

Terminal. Auch der 54 TEU fassende<br />

Fluvio-Feeder verfügt über ein PFM-Abkommen<br />

für den Transfer zwischen Lille<br />

<strong>und</strong> Dünkirchen. Später soll Dourges als<br />

Destination ebenfalls folgen. ■ CG<br />

Sie würden dieser Kette doch auch nicht trauen, oder?<br />

Setzen Sie auf Kalmar Original Ersatzteile.<br />

seit 1999<br />

| Wielsbeke<br />

River Terminal<br />

1 LKW u. Bahn gemeinsam erfasst<br />

| Wien<br />

1 LKW <strong>und</strong> Bahn werden<br />

gemeinsam erfasst<br />

| Wörth<br />

1 LKW-Verkehr wird nicht<br />

erfasst<br />

Kalmar is part of Cargotec Corporation<br />

Jahr LKW<br />

TEU<br />

2000<br />

–<br />

2005<br />

–<br />

2007<br />

–<br />

1-9|<strong>2008</strong><br />

–<br />

2002 1.316<br />

2005 1.841<br />

2007 2.062<br />

1-5|<strong>2008</strong><br />

1990<br />

500<br />

2000 3.212<br />

2005 3.866<br />

2007 5.166<br />

1-8|<strong>2008</strong> 4.043<br />

2004<br />

398<br />

2005 1.439<br />

2007 3.621<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-9|<strong>2008</strong><br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1 130.094<br />

1 223.963<br />

1 322.881<br />

1 251.100<br />

1<br />

1<br />

1<br />

Bahn<br />

TEU<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

55<br />

180<br />

11<br />

1<br />

0<br />

0<br />

0<br />

1130.094 1223.963 1322.881 1251.100 14.340<br />

3.466<br />

–<br />

Schiff<br />

TEU<br />

6.408<br />

3.383<br />

849<br />

720<br />

6.192<br />

14.084<br />

21.543<br />

8.500<br />

19.593<br />

20.463<br />

22.195<br />

13.934<br />

10.439<br />

18.858<br />

15.134<br />

586<br />

788<br />

543<br />

470<br />

112.118<br />

179.787<br />

176.733<br />

Gesamt<br />

TEU<br />

6.408<br />

3.383<br />

849<br />

720<br />

7.508<br />

15.925<br />

23.605<br />

9.000<br />

12.911 22.860<br />

24.509<br />

27.372<br />

17.978<br />

10.837<br />

20.197<br />

18.755<br />

130.680<br />

224.751<br />

323.424<br />

251.570<br />

126.458<br />

183.253<br />

176.733<br />

SUT als e-paper bei<br />

www.epaperstar.de<br />

www.kalmarind.de<br />

| 73<br />

© SCHIFFAHRT UND TECHNIK VERLAGS GmbH, Sankt Augustin<br />

Zusammenstellung: Christian Grohmann ■


HAFEN TRANSPORT INTERMODAL<br />

ECT nimmt Euromax- <strong>und</strong> Delta Barge Feeder Terminal in Betrieb<br />

Erster „Move“ am Delta-Barge-Feeder-Terminal<br />

| Bilder: Götze-Rohen<br />

Eins plus Eins macht<br />

2,6 Millionen<br />

Mit gleich zwei neuen Terminals hat Europe Container Terminals (ECT) am 5. September die Containerumschlagskapazität<br />

des Hafens Rotterdam um r<strong>und</strong> 25 % erweitert. Insgesamt kann der Hafen jährlich nun<br />

13 Mio. TEU umschlagen, was der Prognose für 2009 entspricht. Bislang betrug die jährliche Umschlagskapazität<br />

10,8 Mio. TEU.<br />

In der jetzt fertiggestellten ersten Phase des Euromax-Terminals<br />

können an 1,5 km Kaimauer Seeschiffe mit einem Tiefgang von<br />

bis zu 16,65 m abgefertigt werden. Landseitig sorgen zwei Brückenkräne<br />

für Bahnverladungen, 96 Automatic Guided Vehicles<br />

(Führerlose Containertransporter – AGV) des Düsseldorfer Herstellers<br />

Gottwald <strong>und</strong> 58 Automated Rail Mounted Gantry Cranes (AMRG) für<br />

das Handling der Boxen. An dem neuen Terminal können Ultra Large<br />

Vessels mit bis zu 13.000 TEU abgefertigt werden. Die zwölf in China<br />

gekauften Containerbrücken arbeiten dabei quasi doppelt: Den vom<br />

Seeschiff gehobenen Container setzt der Kranführer auf eine Bühne<br />

am landseitigen Ende des Kranes ab. Von dort übernimmt ein zweiter,<br />

integrierter Kran <strong>und</strong> setzt den Container auf eines der AGV oder<br />

AMRG ab. Die autark manövrierenden AGVs bringen die Box dann an<br />

den programmierten Stellplatz. Wird der Container von einem AMRG<br />

übernommen, gelangt er zur „stacking area“, wo die Boxen bis zu fünf<br />

Zwei Gottwald-AGVs zwischen den Euromax-Containerbrücken <strong>und</strong> den<br />

AMRGs. Auf einer Gesamtfl äche von 84 ha in der Maasvlakte hat ECT<br />

„einige h<strong>und</strong>ert Millionen Euro“ investiert<br />

54 | 7|<strong>2008</strong>


Rotterdams Bürgermeister Ivo Opstelten auf der Leinwand mitten im<br />

Feuerwerk<br />

Lagen hoch gestapelt werden können. Das alles wird zentral gesteuert<br />

<strong>und</strong> läuft weitestgehend automatisch ab. Die Lage des Terminal<br />

bietet noch erhebliche Möglichkeiten zur Ausweitung: Wenn im Jahr<br />

2015 das Großprojekt Maasvlakte II fertiggestellt ist, kann Euromax<br />

auf eine Gesamtkailänge von 4.200 m ausgebaut werden.<br />

Vier Panmax-Carrier zur Einweihung<br />

Zur Einweihung des Terminals hatten die vier Partner der ECT jeweils<br />

ein Containerschiff anlegen lassen. Denn Euromax ist ein Joint-Venture<br />

der ECT mit der CKYH-Alliance, bestehend aus den Seereedereien<br />

Cosco Container Lines (China), „K“-Line (Japan), Yang Ming (Taiwan)<br />

<strong>und</strong> Hanjin Lines (Süd Korea).<br />

Der operative Betrieb des Euromax-Terminals soll phasenweise anlaufen.<br />

Zunächst werden ein bis zwei Schiffe pro Woche abgefertigt.<br />

Nach erfolgreicher Testphase soll der Betrieb dann sukzessive bis auf<br />

die maximale Auslastung gebracht werden. Auf diese Weise will ECT<br />

verhindern, dass mögliche Kinderkrankheiten zu ernsthaften Problemen<br />

führen.<br />

Delta Barge Feeder Terminal:<br />

Hoffnung für die Binnenschifffahrt<br />

ECT hat aber nicht nur an die Seeschifffahrt gedacht. Parallel zum<br />

Euromax-Terminal ist an der Stirnseite des Delta-Terminals das<br />

Delta Barge Feeder Terminal (DBFT) entstanden. Auf 9 ha sollen in der<br />

ersten Phase 300.000 Handlings pro Jahr umgeschlagen werden. An<br />

dem 840 m langen Kai können Küstenmotorschiffe bis max. 10,65 m<br />

Tiefgang <strong>und</strong> Binnenschiffe parallel abgefertigt werden. Bedient werden<br />

die Schiffe von zurzeit drei Brückenkränen. Langfristig soll die Kapazität<br />

des Terminals aber auf bis zu 700.000 Handlings ausgebaut werden.<br />

Ob die Hoffnungen nach schnellerer Abfertigung der Binnenschiffe<br />

aber erfüllt werden, muss sich noch zeigen: Denn Container, die aus<br />

den großen Seeschiffen am Euromax-Terminal kommen (oder auf di-<br />

7|<strong>2008</strong><br />

ese verladen werden sollen) müssen dazu erst umgefahren werden.<br />

Nichts desto trotz wird der massive Kapazitätsausbau in Rotterdam<br />

die heutige Situation entspannen.<br />

Megaterminals – Megaparty<br />

Angesichts der Dimensionen des Projekts, war auch die Doppel-<br />

Einweihung ein grandioses Event. Nach einer Bustour durch das<br />

Euromax-Terminal wurden die ca. 1.000 Gäste mit Eventschiff OCEAN<br />

DIVA zum DBFT gefahren. Hans Smits, Chef des Rotterdamer Hafens<br />

nannte das Euromax-Terminal ein „Interace zur Maasvlakte II“. „Euromax<br />

kann somit weiter wachsen <strong>und</strong> ist damit ein Link zwischen<br />

heute <strong>und</strong> morgen“, sagte Smits. Für Rotterdams Bürgermeister Ivo<br />

Opstelten setzt das neue Terminal einen neuen Standard für Containerterminals<br />

in der ganzen Welt: „Hiermit ist Rotterdam bereit für die<br />

Zukunft“. Captain Wei Jiafu, Chef der Cosco-Group bezeichnete das<br />

Euromax-Terminal als wichtige Brücke zwischen Asien <strong>und</strong> Europa.<br />

Auch die Vertreter der anderen Partner der CKYH-Allianz lobten das<br />

Terminal in den höchsten Tönen.<br />

Statt des üblichen gemeinsamen Drucks auf einen roten Knopf, hatte<br />

sich ECT etwas Besonderes einfallen lassen: Für die Vertreter der<br />

Gesellschafter waren Joysticks installiert worden. Bürgermeister Opstelten<br />

übernahm die Aufgabe, die Reedereichefs sowie ECT-Chef Jan<br />

Westerhout aufzurufen: „Are you ready to start Euromax?“ Nach fünfmaligem<br />

„Ja“, einem Druck auf den Joystick <strong>und</strong> einem krachenden<br />

Böllerschuss startete eine imposante Tanz- <strong>und</strong> Lichtershow, die von<br />

Videoeinspielungen <strong>und</strong> Feuerwerk begleitet wurde.<br />

■ Axel Götze-Rohen<br />

Vielseitigkeit direkt am Rhein<br />

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| 75


HAFEN TRANSPORT INTERMODAL<br />

Flex <strong>und</strong> Farbroller statt Sandstrahlgebläse <strong>und</strong> Spritzpistole<br />

Charly streicht Karlsruher<br />

Kran in Handarbeit<br />

Als Eisenschutzwerker bei einem Energieversorger brachte Carl-Heinz Betzemeier mehrere Jahre lang Hochspannungsmasten auf<br />

Vordermann. An der Restauration komplizierter Stahlkonstruktionen fand er Gefallen <strong>und</strong> kam auf die Idee, alten Kranen neuen<br />

Glanz zu verschaffen. Vor 16 Jahren gründete er deshalb Charlys Krananstreicherei. Im Hafen Karlsruhe hat er jetzt wieder Qualitätsarbeit<br />

abgeliefert.<br />

Mancher Firmenchef hat<br />

gelegentlich Probleme,<br />

sich <strong>und</strong> seinen Angestellten<br />

klar zu machen, warum<br />

man auf Messen <strong>und</strong> Kongressen<br />

viel Zeit <strong>und</strong> Geld aufwendet. So<br />

jemand sollte sich bei Carl-Heinz<br />

„Charly“ Betzemeier nach Nutzen<br />

solcher Engagements erk<strong>und</strong>igen.<br />

Charlys Krananstreicherei aus Lem-<br />

Vorher (links), nachher (rechts).<br />

go ist mit Betzemeier, Vorarbeiter<br />

Karl-Heinz Düwel, Klaus Mühlenbernd,<br />

Andy Börner, Timo <strong>und</strong> Andreas Mühlenmeier eine kleine Firma.<br />

Früher standen zu 80 % Baukrane in den Auftragsbüchern. Das<br />

ist mittlerweile anders: Nur noch etwa jeder fünfte K<strong>und</strong>enkran dient<br />

der Arbeitserleichterung von Baustellenarbeitern. Alle anderen sind in<br />

Häfen <strong>und</strong> Umschlagsbetrieben in Deutschland <strong>und</strong> den Niederlanden<br />

zu fi nden. Auf dem Karlsruher Hafenkongress im Juni hat Charlys<br />

Krananstreicherei mit einem kleinen Stand <strong>und</strong> gezielter Information<br />

einen Auftrag an Land gezogen, den sich auch größere Industrie-An-<br />

streichereien gerne gesichert hätten: Die beiden um die 70 Jahre alten<br />

Kranbrücken des im Karlsruher Hafen alteingesessenen Kohlehändlers<br />

Winschermann benötigten dringend neue Farbe.<br />

Feinarbeit statt Verpackung<br />

Verantwortliche der zur Saarberg Coal International (SCI) gehörenden<br />

Firma Winschermann hatten den Stand von Charlys Krananstreicherei<br />

gesehen <strong>und</strong> Kontakt mit dem Spezialisten aufgenommen.<br />

Betzemeier fuhr mit ihnen in den Stadthafen, sah die beiden Kranbrücken<br />

an, erstellte eine Kalkulation für die notwendigen Entrostungs-<br />

<strong>und</strong> Malerarbeiten <strong>und</strong> bekam neben dem Auftrag zusätzlich einen<br />

Folgeauftrag: Im nächsten Frühjahr soll er auch einen der beiden auf<br />

den Brücken fahrenden Krane mit neuer Farbe versehen; der andere<br />

hat dies noch nicht nötig. Betzemeier ist davon überzeugt, dass<br />

nicht zuletzt seine Herangehensweise überzeugt hat. Im Gegensatz<br />

zu anderen Industrie-Anstreichern entrostet Charlys Krananstreicherei<br />

nicht mit Sandstrahlgebläsen, die ein aufwendiges Einrüsten <strong>und</strong><br />

Verpacken der Krane nötig machen, um die Umwelt vor den bleihaltigen<br />

Mennigen der alten Anstriche zu schützen.<br />

Betzemeier <strong>und</strong> seine Männer gehen zunächst mit einem 500-bar-<br />

76 | 7|<strong>2008</strong>


Hochdruckreiniger Ho Hoch chdr druc uckr krei eini nige ger r an ddie<br />

die ie zzu<br />

zu u en entr entrostenden tros oste tend nden en<br />

Geräte Ge Geräte <strong>und</strong> dam dampfen ampf pfen en ssie<br />

sie ie sorgfältig ab. Bei SCI-<br />

Wi WWinschermann nschermann in Karlsruhe dauerte dies pro<br />

Kr KKranbrücke anbrücke drei Tage. Dann kommen ein pneumati<br />

ttischer scher Nadelentroster <strong>und</strong> die mit einer rotierenden<br />

Bü BBürste rste ausgestattete Flex sowie kleine Werkzeuge wie<br />

Spachtel <strong>und</strong> Rosthammer zum Einsatz, bis an den n Stahl- St S ah ahll<br />

teilen kein Rost mehr vorzufi nden ist. Sowohl die Entros Entrostung ostu tung ng vvon<br />

von on<br />

Hand als auch per Maschine kam in Karlsruhe zum Ei EEinsatz. ns n at atz. z<br />

Neuer Glanz mit Pinsel <strong>und</strong> Farbroller<br />

Im zweiten Arbeitsgang bemalen Betzemeier <strong>und</strong> sein Team die<br />

bearbeiteten Stahlteile mit grauer Rostschutzgr<strong>und</strong>ierung. Im dritten<br />

Arbeitsgang tragen sie den Lack in der vom Auftraggeber gewünschten<br />

Farbe auf. Spritzpistolen kommen nicht zum Einsatz, mit<br />

Pinsel <strong>und</strong> Farbroller arbeiten Charlys Mitarbeiter präziser, denn sie<br />

erreichen auch schlecht zugänglichen Stellen. Die hohen Qualitätsansprüche<br />

machen die Arbeit zu einem aufwendigen Knochenjob.<br />

Solche Roststellen stören die Ästhetik alter Krananlagen. Bevor sie die Funktion<br />

stören, greift Charlys Krananstreicherei ein | Bilder: Homberg<br />

Die fünf Arbeiter müssen absolut schwindelfrei sein, um zum Teil<br />

in halsbrecherischer Art <strong>und</strong> Weise auf den Kranbrücken herum<br />

zu klettern. Selbstverständlich betont Betzemeier, werden alle Sicherheitsvorschriften<br />

penibel eingehalten. Das gelte auch für die<br />

Entsorgung des Altmaterials. Die Arbeitsweise der Krananstreicherei<br />

macht die Entsorgung deutlich einfacher als beim Sandstrahl: Mit<br />

einer Kunststoffplane fängt das Anstreicher-Team alle umweltschädlichen<br />

Stoffe auf. Die untergelegte Plane wird anschließend<br />

umweltgerecht entsorgt. „Die Dreckarbeit, die wir beim Entrosten<br />

Klaus Mühlenbernd rückt dem Rost mit der Flex zu Leibe<br />

7|<strong>2008</strong><br />

erledigen, macht sonst keiner so<br />

sorgfältig wie wir“, fi ndet Betzemeier.<br />

e Auch wüssten die Umschlagsfi rmen<br />

m dies zu schätzen, da Umweltbestimmungen<br />

st auf relativ einfache Art<br />

<strong>und</strong> un Weise eingehalten würden. Andere<br />

Industrie-Anstreicher Indust<br />

würden immer wie-<br />

der versuchen, ihr System San Sandstrahl entgegen den Interessen der<br />

Auftraggeber durchzusetzen.<br />

Drei Wochen ohne<br />

Pause<br />

Bei SCI-Winschermann stande standen der Krananstreicherei zwei Miet-<br />

Hebebühnen zur Verfü Verfügung, fügu gung, mit denen nahezu alle Stellen pro-<br />

blemlos er eerreichbar reichbar ar war waren. aren en. Im IImmerhin m lag die niedrigste Stahlträger-<br />

reihe der beiden Kra Kranbrücken ranb nbrü rück c en rr<strong>und</strong><br />

10 m über Gr<strong>und</strong>. Bis die oberen<br />

Laufschienen der Krane erreicht waren, mussten weitere 6 m überw<strong>und</strong>en<br />

werden. Die Länge der Kranbahnen von der benachbarten<br />

Straße über die Kohlehalden hinweg bis zum Becken II des Karlsruher<br />

Stadthafens beträgt r<strong>und</strong> 80 m. Die gesamte zu bearbeitende<br />

Fläche maß etwa 3.000 qm. Auf die Stahlteile hatten die Arbeiter<br />

etwa 600 kg Gr<strong>und</strong>ierung <strong>und</strong> 800 kg Lack aufzutragen. Pro Person<br />

verstrichen die Mitarbeiter täglich etwa 20 bis 30 kg einer speziellen<br />

Industriefarbe, die Betzemeier <strong>und</strong> seinen Männern direkt vom Hersteller<br />

manchmal auch bis auf die Baustelle geliefert wird.<br />

Carl-Heinz Betzemeier (r.) hat seine Leidenschaft zum Beruf gemacht.<br />

Mit Vorarbeiter Karl-Heinz Düwel (l.) bespricht er das weitere Vorgehen<br />

Für die gesamten Sanierungsarbeiten bei SCI-Winschermann – einschließlich<br />

Entrosten, das etwa ein Drittel der Zeit einnahm – hatte<br />

die Krananstreicherei bis Ende September Zeit. Drei Wochen, in<br />

denen sie weder Samstag noch Sonntag kannten, sondern täglich<br />

neun St<strong>und</strong>en durcharbeiteten. So war es aus Sicherheitsgründen<br />

notwendig, den Lackanstrich am Sonntag aufzutragen, weil auf der<br />

benachbarten Hochbahnstraße weniger Autos durch das Hafengebiet<br />

fuhren. Bei entsprechenden Windverhältnissen hätte nämlich<br />

Farbe auf Straße <strong>und</strong> Autos geblasen werden können.<br />

Nach getaner Arbeit hatten sich die Mitarbeiter Betzemeiers eine<br />

Pause verdient, zumal es ab dem Herbst immer ungemütlicher wird,<br />

auf hohen Krananlagen herum zu klettern. In manchem Winterhalbjahr<br />

kann Betzemeier dann noch Aufträge für die Sanierung von<br />

Kranen etwa in Lager- <strong>und</strong> Logistikhallen sichern. Bis September<br />

hatte ihn allerdings eine dahingehende Anfrage noch nicht erreicht.<br />

Die Beschäftigten melden sich daher bis zum nächsten Frühjahr arbeitslos.<br />

Und dann geht es etwa mit dem Kran auf einer der Winschermann-Brücken<br />

wieder los. Wenn Betzemeier nicht bis dahin<br />

wieder einen Auftrag auf einem Kongress ergattert hat.<br />

■ Rüdiger Homberg<br />

| 77


HAFEN TRANSPORT INTERMODAL<br />

Neue Partner beim Vertrieb von RAM-Spreadern:<br />

Heinz Horz (l.) <strong>und</strong> Robert A. Mills | Bild: Dünner<br />

EDas britische Unternehmen RAM-Spreaders, einer der führenden<br />

Hersteller von Spreadern für Hafenkrane, Containerstapler<br />

<strong>und</strong> Reachstacker, wurde 1972 von Robert A. Mills gegründet,<br />

dessen Initialen den Firmennamen RAM bildeten. Mills ist nach wie<br />

vor als Exekutiv Direktor im Unternehmen tätig, <strong>und</strong> hat nun auch<br />

mit Cargogrip Geschäftsführer Heinz Horz die Vertriebskooperation<br />

zwischen beiden Unternehmen ausgehandelt.<br />

Horz hatte sich wegen K<strong>und</strong>enunzufriedenheit <strong>und</strong> unüberbrückbaren<br />

Differenzen in zentralen Aspekten des Geschäftsgebahrens<br />

seiner bisherigen Lieferanten nach einem neuen Hersteller umsehen<br />

müssen. RAM hatte die deutschsprachigen Märkte bislang von<br />

Belgien aus betreut <strong>und</strong> war nur in wenigen Terminals mit seinen<br />

Produkten präsent. „Wir haben mit Heinz Horz den richtigen Partner<br />

gef<strong>und</strong>en, denn seine jahrzehntelange Erfahrung, seine Marktkenntnisse<br />

<strong>und</strong> die hohe Wertschätzung, die sein Unternehmen im Markt<br />

genießt, können uns helfen, neue Marktsegmente zu erschließen“,<br />

zeigt sich Robert Mills überzeugt.<br />

Auf sein Anfang Oktober versandtes K<strong>und</strong>enr<strong>und</strong>schreiben, mit dem<br />

er über die neue Vertriebspartnerschaft informierte, hat Horz sehr<br />

positive Reaktionen erhalten. „Ich bin davon überzeugt, dass das gewachsene<br />

Vertrauen aus der bisherigen Zusammenarbeit auf meine<br />

neuen Geschäftspartner übertragen werden kann“, erwartet Heinz<br />

Horz. Dabei können beide Partner bereits erste Erfolge verzeichnen:<br />

Neben der inzwischen erfolgten Auslieferung von zwei Spreadern<br />

für den Hafen Dortm<strong>und</strong> konnten zwei Abschlüsse im Hafen Bonn<br />

getätigt werden, der 2009 einen Turmspreader <strong>und</strong> 2010 einen<br />

Spreader für eine neubeschaffte Containerbrücke erhält. „Die bei<br />

den ersten Projekten gemachten Erfahrungen haben gezeigt, dass<br />

wir auf dem richtigen Weg sind“, berichtet Horz. So stellte RAM<br />

umfangreiche technische Unterlagen für die K<strong>und</strong>enberatung zur<br />

Verfügung, die sowohl in Papierform als auch elektronisch greifbar<br />

waren. „Aber auch die zügige Bearbeitung meiner Anfragen im Werk<br />

<strong>und</strong> die aussagefähigen Angebotsunterlagen sind wichtige Voraussetzungen,<br />

um eine qualitativ hochwertige Beratung beim K<strong>und</strong>en<br />

zu leisten“, so Horz.<br />

Cargogrip nimmt für seine K<strong>und</strong>en auch den Service der RAM-<br />

Spreader <strong>und</strong> der Erzeugnisse anderer Hersteller in die Hand. Drei<br />

fachlich geeignete technische Dienstleister mit eigenen Stützpunkten<br />

in gesamten Vertriebsbereich <strong>und</strong> Spezialisten für Elektronik<br />

übernehmen den K<strong>und</strong>endienst <strong>und</strong> können für alle Spreader-Fa-<br />

Neue Partnerschaft bei Vertrieb von Containerspreadern<br />

CARGOGRIP<br />

übernimmt<br />

RAM-Vertretung<br />

Mit Wirkung zum 18. September hat die Cargogrip GmbH den Vertrieb von RAM-Spreadersystemen für Deutschland,<br />

Österreich <strong>und</strong> die Schweiz übernommen. Cargogrip konnte mit RAM einen weltweit agierenden Qualitätshersteller vertraglich<br />

binden, der seinerseits froh ist, einen neuen direkten Vertriebskanal in die wichtigen zentraleuropäischen Märkte zu öffnen.<br />

brikate Reparaturen, Teil- <strong>und</strong> Generalüberholungen durchführen.<br />

„Mit diesem neuen Serviceangebot sind wir in der Lage, alle bisherigen<br />

<strong>und</strong> neuen K<strong>und</strong>en optimal <strong>und</strong> zu vernünftigen Preisen zu<br />

bedienen“, so der Cargogrip Geschäftsführer.<br />

Horz nennt noch weitere Gründe, warum er mit Erfolg für die neue<br />

Vertriebskooperation rechnet. Als weltweit bekannter Hersteller von<br />

Qualitätsprodukten zählt RAM heute im ‚Heavy-duty-Bereich’ zu<br />

den weltweit führenden Lieferanten. Auch in Boomzeiten konnte<br />

RAM normale Lieferzeiten von vier bis fünf Monaten garantieren.<br />

Und schließlich investiert RAM kontinuierlich in Forschung <strong>und</strong><br />

Entwicklung. Dies bezieht sich nicht nur auf die stetige Verbesserung<br />

der gesamten Produktpalette, sondern auch auf die Entwicklung<br />

neuer Produkte. „Unser Interesse an Innovationen ist sehr<br />

groß, denn sie sind die eigentliche Herausforderung des Marktes,<br />

der immer effi zientere <strong>und</strong> schnellere Umschlagprozesse verlangt“,<br />

bestätigt Robert Mills. Als Beispiel nennt er die jüngst in Rotterdam<br />

vorgestellte PinSmart-Anlage zum automatischen Handeln von<br />

Twistlocks an Containern in Seehäfen, die sich derzeit in der praktischen<br />

Erprobung befi ndet. Aber auch die Entwicklung <strong>und</strong> Erprobung<br />

von ‚Twin-fourty-Spreadern’ für die gleichzeitige Verladung<br />

von zwei 40-Fußcontainern ist in vollem Gange. Ein anderes Projekt<br />

ist die Weiterentwicklung von im Hallen-Bereich verwandten Elektro<br />

Spreadern für den Einsatz an See-Containerbrücken. „Wir haben<br />

seit Jahren solche Geräte gebaut <strong>und</strong> verfügen über die nötige Erfahrung,<br />

diese auch im ‚Heavy duty-Bereich’ anzuwenden“, versichert<br />

Mills. In der praktischen Entwicklungsarbeit bevorzugt Mills<br />

eine enge Zusammenarbeit mit seinen K<strong>und</strong>en, „denn die kennen<br />

die Herausforderungen der täglichen Arbeit am besten <strong>und</strong> können<br />

neue Potenziale realistisch einschätzen“.<br />

Dank einer jüngst erfolgten Erweiterung der Produktionskapazitäten<br />

in fernen Osten verfügt RAM über ausreichend Kapazitätsreserven,<br />

um anstehende Erweiterungen der Produktpalette sowie steigende<br />

Bestellenmengen abzuarbeiten. Die Finanzkrise oder konjunkturbedingte<br />

Rückgänge im Containerumschlag sieht Mills nicht als<br />

unmittelbare Bedrohung an: „Die Vergangenheit hat gezeigt, dass<br />

die langfristigen Prognosen in unserm Geschäft immer übertroffen<br />

wurden. Die Erneuerung der Seeterminals mit noch effi zienterem<br />

Umschlagsgerät ist in vollem Gange. Wir haben dafür die richtigen<br />

Produkte <strong>und</strong> blicken deshalb zuversichtlich in die Zukunft“, so Robert<br />

Mills abschließend. ■ Hans-Wilhelm Dünner<br />

78 | 7|<strong>2008</strong>


EUROGATE <strong>und</strong> Magdeburger Hafen luden<br />

K<strong>und</strong>en in das Terminal Hansehafen<br />

Gateway<br />

Hafen Magdeburg<br />

Magdeburg soll sich zu einem führenden europäischen Logistikstandort weiterentwickeln. Die Magdeburger Hafen GmbH ist<br />

einer der ersten Partner des EUROGATE Inland Container Terminal-Netzwerks. Beide Partner luden am 10. Oktober zu einer<br />

gemeinsamen K<strong>und</strong>enveranstaltung, um das Netzwerk-Konzept im Containerterminal Hansehafen vorzustellen.<br />

Die Containerterminal-Logistik-Gruppe Eurogate hat mit sechs<br />

Binnenhäfen Kooperationsverträge für ein Terminal Netzwerk<br />

geschlossen. Am 10. Oktober präsentierte Emanuel Schiffer,<br />

Vorsitzender der EUROGATE-Gruppengeschäftsführung zusammen<br />

mit dem Geschäftsführer der Magdeburger Hafen GmbH, Karl-Heinz<br />

Ehrhardt, das Konzept in Magdeburg.<br />

André Schröder, frisch ernannter Staatssekretär im Ministerium für<br />

Landesentwicklung <strong>und</strong> Verkehr Sachsen-Anhalt, erinnerte in einem<br />

Grußwort daran, dass die Logistikbranche im Zeichen des globalen Warenaustausches<br />

ungebrochenes Wachstum zeige: „Auch in Sachsen-<br />

Anhalt ist aufgr<strong>und</strong> der hervorragend ausgebauten <strong>und</strong> modernen Verkehrsinfrastruktur<br />

sowie des vorhandenen Potenzials an qualifi zierten<br />

Arbeitskräften eine überaus positive Entwicklung im Bereich Logistik zu<br />

verzeichnen“. Im Hinterland der deutschen Seehäfen gelegen, existierten<br />

hier hervorragende Voraussetzungen für den Weitertransport von Waren<br />

<strong>und</strong> Gütern. Bestens ausgebaute Logistikknotenpunkte wie Magdeburg<br />

mit direkten Schienen-, Schiffs- <strong>und</strong> Straßenanbindungen garantierten<br />

den nahtlosen Übergang zwischen den verschiedenen Verkehrsträgern.<br />

Die Entlastung der Seehäfen sei dringend notwendig, da sich der Liefer-<br />

<strong>und</strong> Abtransport der Container zu einem Nadelöhr im internationalen<br />

Güterverkehr entwickelt habe, so EUROGATE-Geschäftsführer Schiffer.<br />

Von 2000 bis 2007 stiegen die Containermengen in den deutschen Seehäfen<br />

um 112 %. Für 2025 werden 45,3 Mio. TEU erwartet. Das sind<br />

200 % mehr als 2007. Trotz der gegenwärtigen Wachstumsdelle hält<br />

Schiffer diese Prognosen für realistisch: „Sie werden wie schon in der<br />

Vergangenheit eher übertroffen“. Eurogate bereite sich auf das Wachstum<br />

durch den Ausbau seiner vorhandenen Terminals, so in Hamburg<br />

<strong>und</strong> Bremerhaven, sowie den Bau des neuen Tiefwasserterminals in Wilhelmshaven<br />

vor.<br />

(v.r.n.l.) Magdeburgs Hafen Geschäftsführer Karl-Heinz Ehrhardt, Eurogate<br />

Geschäftsführer Emanuel Schiffer <strong>und</strong> Staatssekretär André Schröder<br />

| Bilder Guddat<br />

Das GVZ Hansehafen Magdeburg<br />

Dass den Seehäfen vorgelagerte Netzwerk „Eurogate Inland Container<br />

Terminals’ (EICT) solle dazu dienen, die Seeterminals zu entlasten <strong>und</strong><br />

logistische Funktionen ins Hinterland zu verlagern. „Jetzt ist noch Zeit,<br />

um mit neuen Konzepten künftige Engpässe zu vermeiden“, skizzierte<br />

Schiffer die Hintergründe dieser Strategie. Neben Magdeburg seien<br />

die Standorte Bremen, Minden, Dortm<strong>und</strong>, Gernsheim <strong>und</strong> Wiesau bei<br />

Nürnberg in das Netzwerk eingeb<strong>und</strong>en. Ein weiterer Standort im Süden<br />

Deutschlands werde derzeit noch defi niert. Neben der Binnenschifffahrt<br />

werde die Verknüpfung der Netzwerkstandorte vor allem über Bahnverkehre<br />

erfolgen. Eurogate sei nach Railion der zweitgrößte Nutzer des<br />

Bahnnetzes in Deutschland <strong>und</strong> verfüge über ausreichende Zugkapazitäten<br />

<strong>und</strong> Slots, um die neuen Mengen abzuwickeln.<br />

Für die K<strong>und</strong>en im Containerverkehr habe das neue EICT-Netzwerk<br />

zahlreiche Vorteile. Der Seehafen rücke über das ‚extended Gate’ näher<br />

an den K<strong>und</strong>en heran, der dort auch fl exible Dienstleistungspakete<br />

der Partner vor Ort, wie Zwischenlagerung oder Be- <strong>und</strong> Entladung der<br />

Container, in Anspruch nehmen könne. „In unserem Netzwerk spielt der<br />

trimodal angeschlossene Magdeburger Hafen als einziger Standort in<br />

den neuen B<strong>und</strong>esländern nicht nur auf Gr<strong>und</strong> seiner strategischen<br />

Lage an der Elbe <strong>und</strong> dem Mittellandkanal, sondern auch als „Gateway“<br />

in Richtung Osteuropa eine zentrale Rolle“, so Schiffer. Als das<br />

neue „Tor zum Osten“ <strong>und</strong> Hinterlanddrehscheibe in Mitteldeutschland<br />

könne Magdeburg - dank seiner zentralen geografi schen Lage <strong>und</strong> exzellenten<br />

Schienen- <strong>und</strong> Autobahnanbindungen - enorm von den positiven<br />

wirtschaftlichen Entwicklungen im Zuge der EU-Osterweiterung<br />

profi tieren. „Wir werden den Standort Magdeburg im Zuge der weltweiten<br />

Vermarktung unseres EICT-Netzwerk überall bekannt machen <strong>und</strong><br />

ich wünsche Ihnen, dass das Hanseterminal demnächst genauso voll<br />

ist, wie heute schon das CTD in Dortm<strong>und</strong>, wo vergangenes Jahr mehr<br />

als 200.000 TEU umgeschlagen wurden“, so Schiffer abschließend.<br />

Für den Hafen Magdeburg sei die neue Partnerschaft mit Eurogate ein<br />

wichtiger Schritt zur verbesserten Auslastung des Containerterminals,<br />

so Hafengeschäftsführer Karl-Heinz Ehrhardt: „Wenn nichts mehr geht,<br />

geht Eurogate - dieser in der verladenen Wirtschaft verbreitete Spruch<br />

skizziert die Leistungsfähigkeit unseres neuen Partners“. Ehrhardt erwartet<br />

zunächst einmal zusätzlich 3000 bis 5000 TEU im Jahr für seinen<br />

Standort. Dank weiterer Industrieansiedlungen im an das GVZ Hansehafen<br />

angrenzende Gewerbegebiet sieht Ehrhardt für das weitere Wachstum<br />

des Umschlagsgeschäftes zuversichtlich in die Zukunft.<br />

■ Hans-Wilhelm Dünner<br />

7|<strong>2008</strong> | 79


HAFEN TRANSPORT INTERMODAL<br />

Gleisanlagen des RLC zum Zeitpunkt der Übernahme von der DB AG | Bilder: Teßmann<br />

Es ist das erste Mal in der Geschichte der B<strong>und</strong>esrepublik, dass<br />

die Deutsche Bahn einen Güterbahnhof dieser Größe an ein<br />

privates Betreiberkonsortium verkauft hat. Nach mehrjährigen<br />

Verhandlungen hatte die Rail & Logistik Center GmbH & Co. KG<br />

(RLC) Wustermark, eine Tochter der Berliner Firmen Havelländische<br />

Eisenbahn AG (hvle) <strong>und</strong> BUG Vermietungsgesellschaft mbH, das<br />

22 ha große Gelände von der DB Netz AG gekauft, um es als öffentliches<br />

Bahn-Servicecenter zu betreiben.<br />

Die Deutsche Bahn hatte Ende der 90er Jahre den Schienengüterverkehr<br />

auf den unweit von Wustermark gelegenen Rangierbahnhof Seddin im<br />

Süden Berlins konzentriert <strong>und</strong> die Anlagen in Wustermark sukzessive<br />

stillgelegt. Für die Wiederinbetriebnahme des Bahnhofs investiert die<br />

RLC Wustermark zunächst r<strong>und</strong> 1 Mio. EUR, um die Bahnanlage zu reaktivieren.<br />

Alle 25 Gleise werden nach <strong>und</strong> nach wieder in Betrieb genommen.<br />

Die bestehenden sechs Gleise für das Abstellen von Triebfahrzeugen<br />

werden auf 17 Gleise aufgestockt. Je nach Markterfordernis will<br />

die RLC nach einem Stufenprogramm in den kommenden Jahren bis zu<br />

7 Mio. EUR investieren. Als Co-Investor hat die Firma Leipzig Rail Service<br />

GmbH auf dem Gelände des RLC die Fläche für eine Betriebsstätte für<br />

Wartungs- <strong>und</strong> Servicearbeiten an Schienenfahrzeugen gekauft, wo ab<br />

November <strong>2008</strong> Waggonausbesserungen ausgeführt werden. Das Unternehmenskonzept<br />

für das RLC Wustermark folgt der Railport-Philosophie.<br />

In der Startphase werden Betriebsleistungen der Zugbildung <strong>und</strong><br />

Zugaufl ösung für alle interessierten Eisenbahnverkehrsunternehmen<br />

(EVU) angeboten. Weiterhin werden umfangreiche Kapazitäten für das<br />

Abstellen von Schienenfahrzeugen (Lokomotiven, Güterwagen, Gleisbaumaschinen)<br />

bereitgestellt. Für die nahe Zukunft ist der schrittweise<br />

Ausbau bahnaffi ner Logistikleistungen, beginnend mit der Errichtung einer<br />

Ladestraße für Baustoffe <strong>und</strong> Holz, geplant. Bis Mitte Oktober <strong>2008</strong><br />

konnten bereits 18 Verträge mit K<strong>und</strong>en abgeschlossen werden, die die<br />

Infrastruktur des RLC nutzen. Dazu gehören neben privaten EVU auch<br />

die DB Schenker Railion Deutschland AG als größter K<strong>und</strong>e, Verkehrsbauunternehmen<br />

<strong>und</strong> die Baulogistik der DB Netz AG.<br />

„Das Interesse sowohl der Unternehmen in der Region als auch der EVU,<br />

für die wir unser unabhängiges Bahn- <strong>und</strong> Logistikzentrum betreiben,<br />

ist insgesamt sehr groß. Der Ausbau der Gesamtanlage in Wustermark<br />

verläuft planmäßig. Die Zielstellung, die Hälfte der Gleise der Richtungsgruppe<br />

in Betrieb zu nehmen, haben wir erreicht. Die erste größere Herausforderung<br />

war für uns die Abwicklung des Verkehrs für die Bahnmesse<br />

INNOTRANS, da ein Großteil der ausgestellten Schienenfahrzeuge<br />

RLC Wustermark: Privater Betreiber<br />

erwirbt Rangierbahnhof der DB Netz AG<br />

Neuer Service<br />

für Bahnbetriebe<br />

Der seit Ende 2001 weitgehend stillgelegte Rangierbahnhof Wustermark wurde am 1. Juli mit neuen Eigentümern <strong>und</strong> neuem<br />

Nutzungskonzept wieder eröffnet. „Hier entsteht ein modernes Logistikzentrum mit dem Schwerpunkt Schienengüterverkehr,<br />

das das bestehende Netz der Logistikbranche in der Region stärkt“, so Brandenburgs Infrastrukturminister Reinhold Dellmann.<br />

RLC-Geschäftsführer Winfried Bauer im Gespräch mit Brandenburgs<br />

Infrastrukturminister Reinhold Dellmann auf der Innotrans <strong>2008</strong><br />

dem Bahnhof Wustermark zugefahren, rangiert, ausstellungsgerecht<br />

zusammengestellt <strong>und</strong> von unserer Anlage direkt zum Ausstellungsgelände<br />

abgefahren wurde. Mit gleicher Sorgfalt werden wir auch den<br />

Verkehr am Ende der Ausstellung betreiben“, zog RLC Geschäftsführer<br />

Winfried Bauer eine Zwischenbilanz anlässlich der INNOTRANS <strong>2008</strong>.<br />

„Die Dienstleistungen, die das RLC mit seinem neuen Nutzungskonzept<br />

realisiert, konnte die DB Netz AG entsprechend ihrem Geschäftsauftrag<br />

nicht anbieten“, erklärte Volker Kefer, Vorstandsvorsitzender<br />

der DB Netz AG, zur Eröffnung. „Wir unterstützen ganz nachdrücklich<br />

dieses Konzept, weil hier eine Win-Win-Situation entsteht“, so Kefer.<br />

Auf der einen Seite erfolge eine Standortentwicklung mit neuen zusätzlichen<br />

Dienstleistungen. Auf der anderen Seite profi tiere die DB<br />

Netz AG davon, dass die Infrastruktur weiter produktiv genutzt wird,<br />

weil jede neue Schienenverkehrsleistung eine zusätzliche Trasseninanspruchnahme<br />

bedeute. ■ Dr. Günter Teßmann<br />

Serviceangebot RLC Wustermark<br />

>>> 6 zuglange Ein- <strong>und</strong> Ausfahrgleise elektrisch überspannt<br />

>>> 25 Abstellgleise für Züge, Wagengruppen <strong>und</strong><br />

Einzelgüterwagen mit je ca. 700 m Länge,<br />

z. T. elektrisch überspannt<br />

>>> 17 Abstellgleise für Lokomotiven mit je 75 m Länge,<br />

z. T. elektrisch überspannt<br />

>>> Tankstelle für Dieselkraftstoff<br />

>>> Zweigleisige Wagenhalle mit Arbeitsgruben für<br />

Lokomotiv- <strong>und</strong> Wageninstandhaltungen<br />

>>> Service für Schienenfahrzeuge durch die LRS Leipzig GmbH<br />

80 | 7|<strong>2008</strong>


Hafeneinweihung im Güterverkehrszentrum<br />

Berlin West<br />

Wustermark<br />

trimodal<br />

Am 1.Oktober eröffneten die Parlamentarische Staatssekretärin im B<strong>und</strong>esverkehrsministerium, Karin Roth, <strong>und</strong> der<br />

Bürgermeister der Gemeinde Wustermark, Bernd Drees, den Hafen Wustermark. Der Wirtschafts- <strong>und</strong> Logistikstandort<br />

westlich von Berlin erhält damit einen weiteren Zugang zum Wasserstraßennetz.<br />

Der Ausbau des Hafens Wustermark ist ein wichtiger Mosaikstein zur<br />

weiteren erfolgreichen Entwicklung des Güterverkehrszentrums<br />

<strong>und</strong> der Logistikbranche in der Region. In unseren GVZ boomt es.<br />

An den drei Standorten Wustermark, Großbeeren <strong>und</strong> Freienbrink gibt es<br />

bereits r<strong>und</strong> 7.000 Arbeitsplätze. Mit dem Ausbau des Hafens wird das<br />

GVZ Wustermark noch attraktiver, weil die Verkehrsträger Straße, Schiene<br />

<strong>und</strong> Wasser nun optimal miteinander verknüpft sind“, sagte Brandenburgs<br />

Infrastrukturminister Reinhold Dellmann zur Eröffnung. Der neue<br />

Hafen erhielt eine Sp<strong>und</strong>wandlänge von 390 m mit einer Liegelänge<br />

für Schiffe von 345 m. Großmotorgüterschiffe von 110 m Länge <strong>und</strong><br />

11,40 m Breite können an drei Liegeplätzen anlegen. Die Hafenbetriebsfl<br />

äche beträgt 18.200 qm, davon jeweils 8.000 qm<br />

als öffentliche Umschlag- <strong>und</strong> als Lagerfl äche. Weiterhin existieren<br />

9 ha Ansiedlungsfl äche, davon 2 ha unmittelbar an<br />

der Kaikante. Nördlich des Hafens wurde eine Wendestelle für<br />

Großmotorgüterschiffe gebaut. Der Bau des Hafens kostete<br />

15,5 Mio. EUR, wovon 12,4 Mio. EUR aus Fördermitteln des Landes<br />

Brandenburg kamen. Die Anfang des Jahres<br />

2007 begonnenen Bauarbeiten auf dem<br />

2,2 km langen Abschnitt des Havelkanals vom GVZ<br />

Wustermark aus in Richtung Süden wurden zeitgleich<br />

mit Fertigstellung des Hafens abgeschlossen.<br />

Für den letzten Ausbauabschnitt des Havelkanals<br />

von Wustermark nach Paretz wird derzeit<br />

die Planfeststellung vorbereitet. Nach deren<br />

Abschluss wird der Hafen Wustermark einen<br />

modernen Anschluss über die Untere Havel-<br />

Wasserstraße an den Hafen Hamburg <strong>und</strong> die<br />

westdeutschen Industrieregionen besitzen.<br />

Der Ausbau des Havelkanals ist ein Baustein im<br />

Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 17. Nach<br />

dessen Vollendung entsteht für die Binnenschifffahrt<br />

ein umweltfre<strong>und</strong>licher <strong>und</strong> leistungsfähiger<br />

europäischer Verkehrsweg in Ost-West-<br />

Richtung. Gegenwärtig sind vom Projekt 17<br />

r<strong>und</strong> 50 % der Gesamtmaßnahmen abgearbeitet.<br />

Ziel des Projektes ist es, den Verkehr moderner<br />

2,80 m tief abgeladener Binnenschiffe vom westeuropäischen<br />

Kanalnetz nach Berlin zu ermöglichen.<br />

Am Havelkanal werden durch den B<strong>und</strong><br />

Der erste Kiesumschlag an der Kaikante des neuen Hafens | Bild: IPG Potsdam<br />

bis 2015 Investitionen in Höhe von<br />

90 Mio. EUR für den Streckenausbau,<br />

die Warte-, Liege- <strong>und</strong> Wendestellen<br />

sowie für Brückenanhebungen, um<br />

den Containerverkehr mit einer Brückendurchfahrtshöhe<br />

von 5,25 m zu ermöglichen,<br />

getätigt. Der neu gebaute<br />

Binnenhafen am Havelkanal, das Rail<br />

& Logistik Center Wustermark <strong>und</strong><br />

das GVZ Wustermark, das im Ranking<br />

der deutschen GVZ-Standorte<br />

zu den Top Ten zählt, sind damit zu<br />

einem attraktiven trimodalen Einfallstor<br />

im Westen der Hauptstadtregion<br />

geworden.<br />

■ Dr. Günter Teßmann<br />

Brandenburgs Wirtschaftsstaatssekretär<br />

Michael Richter, Bürgermeister<br />

Bernd Drees, Staatssekretärin<br />

Karin Roth, Brandenburgs<br />

Infrastrukturminister Reinhold<br />

Dellmann <strong>und</strong> Landrat Dr. Burkhard<br />

Schröder | Bild: IPG Potsdam<br />

7|<strong>2008</strong> | 81


HAFEN HAFE HAFEN FEN N TR T TRANSPORT AN A SP SPOR OR ORT T IN I INTERMODAL<br />

TE TERM RM R OD O AL A<br />

Während des Wirtschaftsforums Elbe-Labe 2010 am 15. September<br />

in Aken konnte die Hafenbetrieb Aken GmbH auf<br />

eine 15-jährige sehr erfolgreiche Arbeit zurückblicken. Das<br />

vor zehn Jahren verabschiedete Hafenentwicklungsprogramm wurde<br />

in die Praxis umgesetzt. Es entstand ein neuer Containerterminal, der<br />

Massengutbereich wurde saniert, eine neue Düngemittelhalle fungiert<br />

als Verteilzentrum, die Tankanlage für Flüssigdünger <strong>und</strong> das Industriegebiet<br />

Aken-Ost erhielten neue Gleisanschlüsse <strong>und</strong> der Schwergutkran<br />

wurde für eine 270-t-Hubleistung aufgerüstet. Gleichzeitig<br />

wurden die Flächen für hohe Punktlasten hergerichtet. Insgesamt<br />

wurden im Hafen in den zurückliegenden 15 Jahren 15,5 Mio. EUR investiert.<br />

Damit ist dies die investitionsintensivste Entwicklungsetappe<br />

in der Geschichte des gleich 120 jährigen Hafens an der Elbe.<br />

Der Hafen Aken fungiert heute als Systemführer für k<strong>und</strong>enspezifi<br />

sche multimodale Transportketten. Er bietet logistische Komplettpakete<br />

für den kombinierten Ladungsverkehr mit Vor- <strong>und</strong> Nachläufen,<br />

Umschlag, Zwischenlagerung, seemäßiger Verpackung <strong>und</strong> Zollabfertigung.<br />

Heute nutzen 20 Unternehmen aus Sachsen-Anhalt <strong>und</strong><br />

Thüringen den Hafen für ihre Großraum- <strong>und</strong> Schwerguttransporte<br />

in Europa <strong>und</strong> via Seehäfen in die ganze Welt.<br />

Ein Hauptk<strong>und</strong>e ist die Siemens AG mit ihrem Produktionsstandort<br />

Erfurt. Das Unternehmen wird <strong>2008</strong> insgesamt 46 Generatoren via<br />

Aken umschlagen. Für 2010 wurde ein Bedarf von 77 Generatoren<br />

Kompetenzzentrum für<br />

Schwergutumschlag an der Elbe<br />

Die Anforderungen an den Umschlag <strong>und</strong> den Transport schwerer Kolli steigen. Der Hafen Aken hat sich seit seiner Privatisierung<br />

vor 15 Jahren zu einem Kompetenzzentrum für Schwergut- <strong>und</strong> Projektladung entwickelt <strong>und</strong> baut seine führende<br />

Position an der Elbe weiter aus.<br />

Das Schwergutterminal Hafen Aken | Bilder: Gewiese<br />

15 Jahre Hafen<br />

Aken GmbH<br />

angemeldet. Die Auftragslage bei Siemens Erfurt ist sehr gut <strong>und</strong><br />

die Schwerguttrasse von Erfurt nach Aken steht. Was fehlt, ist eine<br />

größere Zuverlässigkeit der Wasserstraße Elbe. Der Logistikchef von<br />

Siemens, Sven Werner, forderte deshalb auf dem Wirtschaftsforum<br />

noch einmal nachdrücklich eine schnellere Verbesserung der Tauchtiefe<br />

auf der Elbe. Die Kollis der nächsten Generation von Generatoren<br />

werden noch schwerer als die heute üblichen 250 t Stückgewichte.<br />

Eine Faustregel besagt, dass ca. 1 MW Leistung ca. 1 t Eigengewicht<br />

induziert. Kein Verkehrsträger ist für diese Transporte prädestinierter<br />

als die Binnenschifffahrt.<br />

Deshalb ging auch die Forderung an den Hafen, noch mehr hochbelastbare<br />

Flächen vorzuhalten, um die Transporte in die Seehäfen<br />

noch stärker in Aken zu bündeln. Die Deutsche Binnenreederei AG<br />

(DBR) reagierte bereits. Ab Oktober <strong>2008</strong> bietet sie für schwere <strong>und</strong><br />

großvolumige Kolli sowie Stückgüter von den Stationen Dresden,<br />

Aken, Schönebeck <strong>und</strong> Magdeburg einen Liniendienst zu den Seehäfen<br />

mit vorerst einer Abfahrt wöchentlich.<br />

Der Geschäftsführer des Hafens Aken, Klaus Schröter, äußerte sich<br />

gegenüber SCHIFFAHRT UND TECHNIK sehr positiv zu dieser Entwicklung:<br />

„Wir freuen uns über die gestiegene Nachfrage nach diesen<br />

Spezialleistungen. Sie zeigt, dass Schifffahrt <strong>und</strong> Häfen in diesem<br />

Marktsegment Vorreiter <strong>und</strong> zuverlässige Partner der Industrie sind“.<br />

■ Dr. Armin Gewiese<br />

Pressegespräch mit Minister Karl-Heinz Daehre (4. v.l.) <strong>und</strong> Hafengeschäftsführer<br />

Klaus Schröter (2. v.l.) auf dem Ausstellungsschiff der ELBE/LABE 2010<br />

im Hafen Aken<br />

82 | 7|<strong>2008</strong>


Kombioperateur Transfracht <strong>und</strong> bayernhafen<br />

bauen baymodal in Bamberg<br />

AlbatrosExpress<br />

„fl iegt“ neuen Rekord ein<br />

Während in immer mehr westeuropäischen Ländern die Wirtschaft schwächelt, bleibt die deutsche TFG Transfracht Internationale<br />

Gesellschaft für kombinierten Güterverkehr auf Expansionskurs. „Die erste Hälfte <strong>2008</strong> ist so gut gelaufen, dass wir<br />

voraussichtlich unser Ziel, im Gesamtjahr umgerechnet 1 Mio. TEU zu befördern, erreichen oder gar überfl ügeln werden.“<br />

Das sagte TFG-Geschäftsführer Gerhard Oswald anlässlich einer<br />

Feier für K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Businessfre<strong>und</strong>e unter dem Motto<br />

„10 Jahre AlbatrosExpress – 20 Monate Hochrheinterminal<br />

Zürich/Rekingen“ in Rekingen, Kanton Aargau. Zum Vergleich: 2007<br />

hatte Transfracht für Reeder <strong>und</strong> Spediteure 932.000 TEU von Hamburg<br />

<strong>und</strong> Bremerhaven zu Endempfängern im deutschen, österreichischen<br />

<strong>und</strong> schweizerischen Hinterland oder von dortigen Urverladern<br />

zu den beiden Seehäfen gebracht.<br />

„Wir behaupten uns gut <strong>und</strong> gewinnen Marktanteile von der Binnenschiffs-,<br />

LKW- <strong>und</strong> Bahnkonkurrenz, zumal Transfracht mit<br />

dem AlbatrosExpress das einzige europäische Netzwerk dieser Art<br />

betreibt“, so der 56-Jährige. Darin verkehren wöchentlich 320 Züge<br />

mit einer Tageskapazität von 4.500 TEU. Außerdem beschäftigt TFG<br />

pro Tag 1.000 Trucks mittelständischer Unternehmen, die für die<br />

sprichwörtliche erste oder letzte Meile in den drei Quell- <strong>und</strong> Zielländern<br />

zuständig sind.<br />

Dennoch: Oswald bereiten einige „jüngere Fehlentwicklungen“ Sorgen.<br />

Dazu zählen, speziell im Importsektor, durch Schiffsverzögerungen<br />

in den Seehäfen – nicht deren Verstopfungen, wie er betont<br />

– verursachte Schwankungen. Ursächlich dafür seien angesichts<br />

hoher Bunkerkosten „gestreckte“ Reisezeiten. Wichen Schiffe von<br />

ihren Fahrplänen ab, so bauten sich „mächtige Fracht-Bugwellen“<br />

auf, die eine Kapazitätssteuerung <strong>und</strong> saubere Vertaktung der Hinterlandsysteme<br />

konterkarierten. Umso wichtiger werde die Kommunikation<br />

zwischen allen Beteiligten.<br />

Auch beobachtet Oswald eine wachsende Inkonsistenz im Verhalten<br />

der Importeure: „Wir können uns bei der Hinterlandproduktion nicht<br />

mehr auf Vergangenheitserfahrungen stützen“, klagte er. Wegen<br />

der komplexeren Risikoeinschätzung sei TFG verstärkt auf aktuelle<br />

Das Hochrheinterminal Rekingen wird durch die SwissTerminal AG betrieben<br />

Transfracht-Chef Gerhard Oswald: „Wir können uns bei der Hinterlandproduktion<br />

nicht mehr auf Vergangenheitserfahrungen stützen“ | Bilder: Seifert<br />

Informationen nicht nur der Reeder <strong>und</strong> Spediteure, sondern auch<br />

der Verlader angewiesen. Dabei komme seiner Firma zugute, dass sie<br />

90 % aller Aufträge elektronisch erhalte. Das erleichtere kurzfristige,<br />

in Spitzenmonaten extrem häufi ge Ladungsumbuchungen enorm.<br />

Trotz harzigerer Dispositionsbedingungen erweitert die via<br />

20 deutsche, österreichische <strong>und</strong> schweizerische Inlandterminals<br />

operierende Tochter der HHLA Intermodal GmbH <strong>und</strong> der DB Mobility<br />

Logistics AG ihren Aktionsradius. Jüngstes Beispiel ist der Bau<br />

eines Kombiterminals in Bamberg, an dessen Betreibergesellschaft<br />

baymodal Bamberg GmbH die 3,5 Mio. EUR in das Projekt investierende<br />

Bayernhafen GmbH & Co. KG, Regensburg, 74,9 % <strong>und</strong> die<br />

TFG Transfracht Internationale Gesellschaft für kombinierten Güterverkehr<br />

mbH & Co. KG, Frankfurt, 25,1 % hält.<br />

„Mit der neuen Anlage, die zum Fahrplanwechsel <strong>2008</strong>/2009 betriebsbereit<br />

sein wird, wollen wir uns den nordbayerischen Raum<br />

erschließen, dessen Transportszene bislang stark von Lkw-Verkehren<br />

geprägt ist“, kommentierte Oswald. Sein 170-köpfi ges Stammpersonal<br />

generierte 2007 mit mehr als 15.000 Verbindungen des<br />

Produkttrios AlbatrosExpress Germany, Austria <strong>und</strong> Switzerland<br />

einen Umsatz von r<strong>und</strong> 260 Mio. EUR. ■ Wilf Seifert<br />

7|<strong>2008</strong> | 83


TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

Intelligente Instandsetzung<br />

oder notwendige<br />

Neumotorisierung<br />

gr<strong>und</strong>überholten MTU-Diesel | Bilder: Pospiech<br />

Was tun bei Motorschaden?<br />

Wenn der Motor streikt, ist alle Theorie von richtiger<br />

vorbeugender Instandhaltung hinfällig. Schnelles –<br />

aber wohl überlegtes – Handeln ist angesagt, um<br />

Liegezeit <strong>und</strong> Verdienstausfall möglichst gering zu<br />

halten. SUT-Korrespondent Peter Pospiech erarbeitete<br />

gemeinsam mit dem MTU-Service Center Duisburg<br />

einen Leitfaden zur Entscheidungshilfe.<br />

Viele Bauteile eines Dieselmotors unterliegen während des Betriebes<br />

Verschleiß oder anderen Schädigungen, so dass sie nach<br />

Erreichen einer bestimmten Betriebszeit die ihnen zugeordnete<br />

Funktion nur noch teilweise oder gar nicht mehr erfüllen können. Sie<br />

stellen damit den wirtschaftlichen Betrieb <strong>und</strong> unter Umständen die<br />

Gerhard Siemers ist immer noch<br />

aktiv <strong>und</strong> voller Geschäftsideen<br />

| Bilder: Pospiech<br />

Bordstromaggregate<br />

aus Ostfriesland<br />

Seit der Firmengründung 1973<br />

liefert die Gerhard Siemers Aggregatebau<br />

aus dem ostfriesischen<br />

Ostrhauderfehn Diesel-Generator-<br />

Aggregate für die maritime Welt.<br />

Die ersten Anlagen stellte Siemers<br />

unter Verwendung von überholten<br />

Dieselmotoren aus Baumaschinen,<br />

LKW <strong>und</strong> Traktoren her. Die angefl<br />

anschten Generatoren waren<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich neu.<br />

„Am Anfang haben wir akquiriert<br />

<strong>und</strong> gebaut, doch bald haben wir<br />

festgestellt, dass es effi zienter ist, mit einem starken Partner zusammen<br />

zu gehen“, so Firmeninhaber Gerhard Siemers. „Heute arbeiten wir schon<br />

seit vielen Jahren mit dem in Norderstedt beheimateten Ingenieurbüro<br />

Josef Grote (Leiter MTU-Service Center Duisburg) Holger Mader (MTU-Vertriebsleiter) vor einem<br />

gr<strong>und</strong>überho<br />

Betriebsfähigkeit des Motors in Frage. Um das zu verhindern, empfehlen<br />

die Hersteller nach vorgegebenen Betriebszeiten Teil- bzw. Gr<strong>und</strong>überholungen<br />

der Motoren. Diese sind neben den regelmäßigen Wartungs-<br />

<strong>und</strong> Kontrollarbeiten die wichtigsten Aspekte der planmäßig<br />

vorbeugenden Instandhaltung. Die mitgelieferte Dokumentation der<br />

Motorenhersteller enthält Wartungspläne <strong>und</strong> Instandhaltungshandbücher,<br />

die nach Zyklen geordnet, alle wesentlichen Kontroll- <strong>und</strong><br />

Überholungsarbeiten (Teilüberholungen) sowie die mögliche Betriebszeit<br />

bis zur Gr<strong>und</strong>überholung enthalten.<br />

Das Auswechseln oder Nacharbeiten von Motorkomponenten kann<br />

auch erforderlich werden, wenn die vorgegebenen Verschleißgrenzmaße<br />

noch nicht erreicht sind, jedoch auf Gr<strong>und</strong> des Verschleißfortschrittes<br />

zu vermuten ist, dass der nächste Überholungszyklus nicht<br />

mehr ohne Störung oder wesentliche Überschreitung des Grenzmaßes<br />

erreicht wird. Eine Gr<strong>und</strong>überholung nach vom Hersteller<br />

Harm, IBH, zusammen. Und es klappt prima!“ Siemers ist mit 75 Jahren<br />

noch immer täglich in seiner Montagehalle <strong>und</strong> baut mit seinen Monteuren<br />

Bordaggregate zusammen. „Wir sind gut im Geschäft, denn wir<br />

haben die Zufriedenheit unserer K<strong>und</strong>en stets im Auge. Und die K<strong>und</strong>en<br />

profi tieren davon, dass wir immer ihren individuellen Ansprüchen <strong>und</strong><br />

Anforderungen gerecht werden. Wie ich es schon von meinem Vater<br />

gelernt habe, ist eine offene Kommunikation, sowie ein kontinuierlicher<br />

Informations- <strong>und</strong> Datenaustausch mit allen beteiligten Partnern Voraussetzung<br />

für unseren Geschäftserfolg“, so Siemers.<br />

Die Firma fertigt Stromerzeuger im Leistungsbereich von r<strong>und</strong> 8 bis 450<br />

kVA bei 1.500/min (50 Hz) sowie 1.800/min (60 Hz). Alle Aggregate sind<br />

nach ZKR Stufe II zertifi ziert. Die von IBH gelieferten Motoren tragen<br />

größtenteils den Namen der Kölner Motorenschmiede Deutz. Für bestimmte<br />

Anwendungen werden auch Hatz-Motoren verbaut, wobei<br />

luft- wie auch fl üssigkeitsgekühlte Motoren zum Einsatz kommen. Die<br />

Generatoren werden von dem Unternehmen MeccAlte bezogen. Trotzdem<br />

ist Siemers bei seiner Planung <strong>und</strong> technischen Umsetzung markenunabhängig,<br />

es wird ein großes Spektrum verschiedenster Komponenten-Anbieter<br />

genutzt.<br />

84 | 7|<strong>2008</strong>


Schadmotor bereit zur Schadensbef<strong>und</strong>ung<br />

| Bilder: Pospiech<br />

vorgegebener TBO (Time between overhaul) stellt dabei den besten<br />

Kompromiss zwischen Kosten <strong>und</strong> Nutzen für den Schiffseigner dar.<br />

Soweit die Theorie. Doch wenn der Motor streikt <strong>und</strong> der Schiffsführer<br />

oder die Reederei vor der Entscheidung Reparatur oder<br />

Neumotorisierung steht, gibt es keine einfache, für jede Situation<br />

passende Antwort nach der wirtschaftlichsten Alternative.<br />

Zu vielseitig sind die zu betrachtenden Aspekte für eine tragbare<br />

Entscheidung. Im Wesentlichen gibt es zwei unterschiedliche Situationen:<br />

■■■ Schiff <strong>und</strong> Motor sind in die Jahre gekommen. Aufgr<strong>und</strong><br />

der hohen Betriebszeit sind Leistung <strong>und</strong> Kraftstoffverbrauch fragwürdig<br />

geworden. Der Schiffsführer oder -eigner hat sich möglicherweise<br />

bereits mit einer Neumotorisierung auseinandergesetzt<br />

<strong>und</strong> interessante Vorteile moderner Motorentechnik festgestellt:<br />

■ geringerer Kraftstoff- <strong>und</strong> Schmierölverbrauch<br />

■ niedrige Schadstoff- <strong>und</strong> Geräuschemissionen<br />

■ evtl. höhere Leistung<br />

■ evtl. größere Wartungsintervalle<br />

Bei der Motorüberwachung setzt Siemers, wie auch bei den anderen<br />

Komponenten, auf Qualität. „Hier arbeiten wir schon seit vielen Jahren<br />

mit dem Hannoveraner Unternehmen ehb electronics zusammen.“ Jedes<br />

Aggregat wird nach seiner Fertigstellung auf dem fi rmeneigenen<br />

Prüfstand einer eingehenden Erprobung unterzogen. Und hier erfolgt<br />

auch die eventuelle Abnahme durch die entsprechende Klassifi kationsgesellschaft.<br />

■ Peter Pospiech p<br />

Bordaggregat mit einem fl üssigkeitsgekühlten<br />

Deutz-Dieselmotor in<br />

marinisierter <strong>und</strong> zertifi zierter<br />

Ausführung <strong>und</strong> MeccAlte-<br />

Generator sowie Motorsteuerung<br />

von ehb electronics<br />

7|<strong>2008</strong><br />

■ Möglichkeiten zu<br />

Fernüberwachung<br />

<strong>und</strong> situationsgeb<strong>und</strong>enem<br />

Feintuning ng<br />

Wenn die neue Maschine aktuelle k ll<br />

Schadstoffgrenzwerte unterschreitet, kann der Schiffseigner außerdem<br />

fi nanzielle Unterstützung in Form von Fördermitteln vom Staat<br />

erhalten. Allerdings ist bei der Neumotorisierung die Liefersituation<br />

zu berücksichtigen, denn nicht immer ist ein passender Motor verfügbar.<br />

Die Motorenhersteller bemühen sich zwar, Standardmotoren auf<br />

Lager zu haben, um die Liegezeit des Schiffes so kurz wie möglich zu<br />

halten. Allerdings muss der Eigner auch Randaspekte berücksichtigen:<br />

Passen die vorhandenen Rohrleitungen an den neuen Motor? Ist das<br />

Getriebe noch verwendungsfähig? Sind die Motor-Kühleinrichtungen<br />

noch ausreichend?<br />

■■■ Gr<strong>und</strong>überholung nach Motorschaden. In solchen Fällen ist<br />

es richtig <strong>und</strong> wichtig, mit einem Vertreter des Motorenherstellers<br />

eine Reparaturmöglichkeit zu untersuchen. Bei einer Reparatur sind<br />

einige Kriterien zu beachten:<br />

■ Wie groß ist der Umfang der Reparatur, welche<br />

Komponenten sind betroffen?<br />

■ Können die Bauteile noch nachgearbeitet werden,<br />

oder müssen sie ausgetauscht werden?<br />

■ Wie viel Zeit wird die Reparatur voraussichtlich in<br />

Anspruch nehmen?<br />

Natürlich hat eine Motorreparatur auch ihre guten Seiten. Je nach<br />

Umfang können die Gesamtkosten erheblich niedriger sein als die<br />

einer Neumotorisierung. Und auch auf die Reparatur leisten die<br />

Motorenhersteller in der Regel Garantie: Der Motor kommt mit<br />

„Null“ Betriebsst<strong>und</strong>en <strong>und</strong> dem Erscheinungsbild eines Neumotors<br />

zurück. Eventuelle Modernisierungen aus der laufenden Serie<br />

werden von der Herstellerwerkstatt während der Überholung oder<br />

Reparatur ebenfalls berücksichtigt. Von einer Fachwerkstatt durchgeführt<br />

ist die Reparatur eine Qualitätsarbeit.<br />

Erst nachdem alle Faktoren gegeneinander gewichtet wurden, kann<br />

eine endgültige Entscheidung getroffen werden: Reparatur oder<br />

Neumotorisierung. ■ Peter Pospiech<br />

| 85


TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

MS SONNENKÖNIGIN inspiriert Kongresstourismus<br />

Glaspalast auf dem Bodensee<br />

Am 18. September taufte Gräfi n Bettina Bernadotte<br />

von der Insel Mainau das neue Flaggschiff des Bodensees.<br />

Das auf der Bodan-Werft in Kressbronn innerhalb<br />

von zweieinhalb Jahren projektierte <strong>und</strong> gebaute<br />

Eventschiff für bis zu 1.000 Passagiere erhielt vor<br />

Friedrichshafen den Namen SONNENKÖNIGIN.<br />

Dipl.-Ing. Lutz Kober lehnt sich auf die Galerie-Brüstung aus<br />

Edelstahl <strong>und</strong> Glas. Der für die SONNENKÖNIGIN verantwortliche<br />

Bauleiter auf der Bodan-Werft lässt seinen Blick<br />

über drei lichtdurchfl utete Decks schweifen: Fünf Tischreihen mit<br />

weißem Tuch hat die Firma MO Catering in Längsrichtung auf dem<br />

Hauptdeck aufgestellt. Vollständig eingedeckt, geschmückt mit Efeu<br />

<strong>und</strong> gelben Rosen. Ebenso ist das erste Oberdeck eingerichtet, das<br />

zweite Oberdeck ist mit r<strong>und</strong>en Stehtischen versehen. Deren Barhocker<br />

wirken wie in die Höhe gezogene Cocktailsessel. Insgesamt<br />

fi nden zur Schiffstaufe 900 Gäste an den Tafeln Platz.<br />

Mehr als eine „schwimmende Unterlage“<br />

Das Konzept des schwimmenden Glaspalastes stammt vom Idea Design<br />

Team aus Wangen im Allgäu, das auch die Innen- <strong>und</strong> Außen-Strukturen<br />

des in vielen Teilen innovativen Schiffes geplant hat. Ob Hotelanlage<br />

oder Kongresszentrum – Aufbau <strong>und</strong> Innenleben der SONNENKÖNI-<br />

GIN erinnern an vieles, nur nicht an das klassische Bodenseeschiff.<br />

Der Innenraum der knapp 70 m langen <strong>und</strong> 14,5 m breiten „schwimmenden<br />

Unterlage“, wie Eigner Walter Klaus sein ursprünglich auf<br />

9 Mio. EUR projektiertes Wasserfahrzeug zu nennen pfl egt, ist für<br />

maximal 1.000 Personen ausgelegt. Jedes der drei Salondecks verfügt<br />

über einen Barbereich mit Platz für ein Buffet. Für Nachschub<br />

aus der 75 qm großen Küche im Unterdeck sorgen drei Speiselifte.<br />

Den Personentransport in die oberen Decks übernehmen zwei verglaste<br />

Liftanlagen gegenüber den vorderen Treppenaufgängen. Die<br />

fünf Liftanlagen stammen von der Firma Brobeil aus Dürmentingen.<br />

Mit einem Treppenlift der Firma sind auch die Toiletten im Unterdeck<br />

behindertengerecht erreichbar. Während die beiden Galerie-Decks<br />

lediglich unterschiedliche Bestuhlungen zulassen, ist das Hauptdeck<br />

hochgradig variabel. Den Anforderungen von Produktpräsentationen,<br />

Konzerten, Modeschauen, Aufführungen oder Vorträgen<br />

sollen ausfahrbare Bühnenelemente im achteren Teil des Raumes<br />

mit insgesamt 29 qm gerecht werden. Dieser Plattform zugewandt<br />

lassen sich 82 qm des Bodens zu einer 15-fach abgestuften Tribüne<br />

auf der gegenüberliegenden Raumseite anheben, auf der insgesamt<br />

120 Zuschauer Platz fi nden. Bleibt die Tribüne im Boden versenkt,<br />

kann die Bühne mit einem mobilen Laufsteg verlängert werden. In<br />

der Saaldecke sind zwei Rohrwellenzüge für eine Leinwand <strong>und</strong><br />

einen 5 x 5 m großen, mobilen Bühnenvorhang ebenso integriert<br />

wie acht Kettenzugmotoren zum Anheben von zehn verschiedenen<br />

Der<br />

SONNENKÖNIGIN<br />

allzeit gute Fahrt<br />

auf dem<br />

Bodensee.<br />

Wir lieferten die<br />

Wellenanlagen <strong>und</strong><br />

Propeller.<br />

86 | 7|<strong>2008</strong>


Der moderne Einmannfahrstand wird ergänzt durch ausschwenkbare Nockenfahrstände, hier mit Kapitän Johannes Wüstner <strong>und</strong> Schiffseigner Walter Klaus.<br />

Im eingefahrenen Zustand hebt sich der Nockenfahrstand nicht von der Fassade ab | Bilder: Grohmann | Guddat<br />

Traversenkombinationen zum Aufhängen verschiedener Licht- <strong>und</strong><br />

Tontechnik.<br />

Wolkenkratzer-<strong>Technik</strong> mit GL-Vollabnahme<br />

Ergänzt wird der knapp 50 m lange, 11,5 m breite <strong>und</strong> 9 m hohe<br />

Innenraum von 980 qm verspiegelter Glasfassade, geliefert von der<br />

Firma Brombach + Gess. Darin eingelassen befi nden sich 40 automatische<br />

Schiebetüren, die zentral oder einzeln per Knopfdruck gesteuert<br />

den Weg zu den Außenbereichen eines jeden Decks freigeben.<br />

Die geklebte Glasfassade der SONNENKÖNIGIN weist auch an<br />

den Türen keine Kanten auf. Durchzogen ist der gläserne Aufbau mit<br />

einem geschwungenen Aluminiumrahmen, der mit 300 qm Leucht-<br />

Brobeil-Aufzüge ‚liften’ Personen <strong>und</strong><br />

Speisen in der SONNENKÖNIGIN<br />

Personenaufzug in der<br />

SONNENKÖNIGIN<br />

| Bild: Brobeil Aufzüge<br />

7|<strong>2008</strong><br />

Der Bodensee ist ein einziges Event <strong>und</strong> steht<br />

für Natur pur <strong>und</strong> Kultur, für Baudenkmäler,<br />

Theater, Konzerte, Festspiele, Gastronomie <strong>und</strong><br />

Beach-Partys. Das neue Fahrgastschiff SON-<br />

NENKÖNIGIN defi niert dieses Event neu. Hier<br />

werden die Sinne gefl utet <strong>und</strong> Erlebniswelten<br />

erschaffen, Feste <strong>und</strong> Schauspiele ganz außergewöhnlich<br />

in Szene gesetzt. Auch der Transfer<br />

von Personen <strong>und</strong> Speisen zwischen den verschiedenen<br />

Ebenen folgt einer neuen Dimension.<br />

Die gläsernen Fahrgastaufzüge <strong>und</strong> den<br />

Speiselift hat das in der vierten Generation inhabergeführte<br />

Traditionsunternehmen Brobeil<br />

Aufzüge GmbH & Co. KG mit Sitz in Dürmentingen<br />

geliefert. Brobeil bietet seinen K<strong>und</strong>en die<br />

gesamte Palette an Komplettlösungen r<strong>und</strong> um das Thema Aufzüge:<br />

Personenaufzüge in Glas <strong>und</strong> modernstem Design oder Lastenaufzüge<br />

in praktischer Funktionalität, aber auch Umbauten, Modernisierungen<br />

sowie den nötigen Service<br />

mit Wartung <strong>und</strong> Sicherheitsprüfungen.<br />

Zu den K<strong>und</strong>en zählen Bauträger,<br />

Kommunen, Behörden <strong>und</strong><br />

Privatleute. Referenzobjekte fi nden<br />

sich in Stadthallen, Museen, Sparkassen,<br />

Krankenhäusern, Werkshal-<br />

len <strong>und</strong> Möbelhäusern im gesamten<br />

süddeutschen Raum, in Österreich<br />

<strong>und</strong> in der Schweiz. ■ KHW<br />

Gleich mehrere Speiseaufzüge<br />

sorgen für Nachschub bei der Versorgung<br />

der Passagiere | Bild: Guddat<br />

folie überzogen auch bei Dämmerung optische Akzente setzen soll.<br />

Insbesondere hier zeigt sich der Innovationswille des Eigners, der<br />

die noch nie in dieser Größenordnung angewandte <strong>Technik</strong> selber<br />

beigestellt hat.<br />

Die tragende Konstruktion im Schiffsinnern bilden 96 Säulen aus<br />

Edelstahl, die nach den Vorgaben des Eigners optisch <strong>und</strong> funktionell<br />

voll in das Innenraumkonzept integriert sind: Die Säulen-<br />

Baugruppen dienen sowohl als Beistelltisch, Garderobe, Strom- <strong>und</strong><br />

Netzwerkversorgung. Zudem verbergen sie die Ansaugschächte für<br />

Innenluft der Klimaanlage.<br />

Bereits beim Bau der SONNENKÖNIGIN musste die Bodan-Werft der<br />

Schiffsgröße Tribut zollen: Da die Werfthallen das Schiff nicht als<br />

| 87


TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

Die Plätze auf drei Ebenen bieten immer wieder anderes Ambiente – verb<strong>und</strong>en über Treppen die Panoramaplätze im Heck<br />

ganzes hätten aufnehmen können, mussten Kober <strong>und</strong> sein Team<br />

das Schiff während der Schiffskörpermontage bis in Höhe des zweiten<br />

Oberdecks zwei mal längsverschieben. Der Aufbau oberhalb<br />

dieses Decks wurde im Freien aus einzelnen Sektionen vormontiert<br />

<strong>und</strong> in fünf großen Sektionen mit Hilfe eines Mobilkrans an Bord<br />

montiert. Da die Hallenmaße nicht ausreichten, folgte auch die<br />

Montage der Gangbord <strong>und</strong> der geschwungenen Aluminiumrahmen<br />

ebenfalls erst nach dem Stapellauf. Doch alle Mühe hat sich<br />

gelohnt: Die SONNENKÖNIGIN fährt auf dem Bodensee nun in einer<br />

eigenen Klasse <strong>und</strong> ist r<strong>und</strong> 30 % größer als das bisher größte Schiff<br />

auf dem Gewässer.<br />

Events über drei Ebenen an Bord von Binnenschiffen gibt es nur auf der<br />

SONNENKÖNIGIN| Bild: Guddat<br />

Auf jeder der drei Ebenen sorgen gut bestückte Theken für die<br />

gastronomische Versorgung | Bild: Guddat<br />

Zur Jungfernfahrt der SONNENKÖNIGIN versammelten sich in Bregenz,<br />

Friedrichshafen, Romanshorn <strong>und</strong> Rorschach viele Schaulustige | Bild: Grohmann<br />

Kraftpaket mit 2.850 kW<br />

Weniger Kopfzerbrechen als die Neuerungen des Aufbaus dürfte den<br />

Ingenieuren die Schiffstechnik unterhalb der Wasserlinie bereitet haben.<br />

Im achteren Bereich des Unterdecks geht es eher konventionell<br />

zu – abgesehen von der Künstlergarderobe <strong>und</strong> dem integrierten<br />

Hangar für das Beiboot. Angetrieben wird das 950 t schwere Schiff<br />

über ein ZF-Getriebe mit zwei Piening-Propellern ohne Düse. Auf einen<br />

Ruderpropeller-Antrieb verzichteten die Konstrukteure bewusst,<br />

um möglichst vibrationsarm zu fahren. Dazu tragen auch die beiden<br />

MAN D2842 Hauptantriebsmotoren mit je 900 kW Leistung bei, die<br />

in der Zwölfzylinder-Ausführung als besonders laufruhig gelten. Die<br />

entkoppelte Abgasanlage nimmt ebenfalls kaum Schwingungen von<br />

der Maschine auf. Beim Manövrieren unterstützt ein Verhaar-Omega-<br />

Bugstrahlruder die Hauptantriebslage. Drei von MAN-Bordstromaggregate<br />

D2866 mit je 350 kW erzeugen eine elektrische Leistung von<br />

88 | 7|<strong>2008</strong>


SONNENKÖNIGIN fährt mit<br />

Fettabscheider von ACO Marine<br />

Ein Fettabscheider vom Typ „Lipatomat“ der Firma ACO Marine s.r.o.<br />

sorgt an Bord der SONNENKÖNIGIN für die Vorreinigung der Küchenabwässer.<br />

Mittels Segmentation hält das speziell an das Schiff<br />

angepasste Gerät automatisch Fette <strong>und</strong> Öle aus den Abwasseranlagen<br />

zurück, damit diese die Entwässerungseinrichtungen nicht<br />

angreifen oder den Betrieb stören. Feststoffe <strong>und</strong> Schlamm sinken<br />

in den unteren Konus. Das Fett sammelt sich im oberen, beheizten<br />

Konus, der das Fett fl ießfähig hält. Je nach Aufkommen von Fett <strong>und</strong><br />

Schlamm erfolgt das automatische Abfüllen in die Sammelfässer. Da<br />

ein Krählwerk den Innenbereich ständig reinigt, bleibt der Serviceaufwand<br />

gering. ACO Marine ist Bestandteil der weltweit tätigen ACO<br />

Gruppe mit über 5.000 Mitarbeitern. Im Schiffbau werden Ablaufkörper,<br />

Rohrssysteme aus Stahl <strong>und</strong> Edelstahl, druckfeste Rohrsysteme<br />

für den Feuerlöschbereich sowie Fettabscheider <strong>und</strong> Klär-<br />

Wir wünschen dem<br />

Eventschiff<br />

SONNENKÖNIGIN<br />

<strong>und</strong> seiner<br />

Besatzung allzeit<br />

gute Fahrt<br />

auf dem Bodensee!<br />

anlag anlagen des Unternehmens auch auf<br />

hoher See eingesetzt. Dank Modulbauweise<br />

sind die ACO Marine<br />

Fettabscheider in verschiedenen<br />

Konfi gurationen entsprechend<br />

den Einsatzbedingungen lieferbar.<br />

Ebenso lassen sie sich für<br />

große Kreuzfahrtschiffe mit mehr<br />

als 5.000 Passagieren anpassen.<br />

■ CG<br />

Fettabscheider für ein<br />

Passagierschiff | Bild: ACO Marine<br />

© SUT VERLAG<br />

| Bilder: Guddat | Grohmann<br />

Kerstin Schömer, Lutz Kober, Reiner Manthe, Bodan-Werft-Geschäftsführer<br />

Robert Dittmann <strong>und</strong> Holger Sackewitz (v.l.n.r.) freuen sich über das abgeschlossene<br />

Bauprojekt, das in enger Zusammenarbeit mit Axel Brombeiss,<br />

Geschäftsführer von Idea Design Team (3.v.r.) <strong>und</strong> Harald Moll entwickelt<br />

wurde | Bild: Guddat<br />

In unserer Abteilung für Schiffbau werden neben Reparatur- <strong>und</strong><br />

Servicedienstleistungen umfangreiche Neubau- u. Umbauprojekte<br />

realisiert. Für das neue Fahrgastschiff „Sonnenkönigin“ haben wir die<br />

folgenden Komponenten geliefert <strong>und</strong> installiert:<br />

Hauptschalttafel, Notschalttafel, Verteilsysteme sowie eine EIB-Beleuchtungssteuerung.<br />

Darüber hinaus haben wir die komplette Installation der<br />

E-Anlage ausgeführt.<br />

Falls wir auch etwas für Sie tun können, treten Sie jederzeit gerne<br />

mit uns in Kontakt.<br />

Wir wünschen dem Eventschiff SONNENKÖNIGIN allzeit gute Fahrt!<br />

Stolze AG<br />

Schwertfegerstr. 12<br />

23556 Lübeck<br />

Tel.: 04 51/89 00 20<br />

Fax: 04 51/89 21 03<br />

www.stolze-ag.de<br />

7|<strong>2008</strong> | 89<br />

© SUT VERLAG


TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

| Bild: Grohmann<br />

| Bild: Guddat<br />

Drei MAN-Bordstromaggregate mit je 350 kW erzeugen insgesamt 900 kVA<br />

Die beiden MAN-Hauptantriebsmaschinen leisten je 900 kW<br />

insgesamt 900 kVA. Die verbraucht die Eventtechnik aber nicht allein<br />

– größte Verbraucher sind Klimaanlage <strong>und</strong> Küche. Den Kraftstoffbedarf<br />

der fünf Dieselmotoren deckt ein 10.000 l fassender Kraftstofftank.<br />

Bei Orientierung <strong>und</strong> Verkehrssicherheit auf dem Wasser lassen<br />

sich die beiden Kapitäne von einer Navigationsanlage der schweizerischen<br />

Firma JFS electronic Sturtzel & Co. AG unterstützen. Dazu gehören<br />

eine Pilotanlage mit Wendeanzeiger, eine SwissRadar-Anlage,<br />

ein Tresco-Kartensystem sowie der Schiffskompass.<br />

Im Einsatz als Veranstaltungsplattform<br />

Für Haupteigentümer Walter Klaus ist die Bodenseeschifffahrt nichts<br />

Neues: Der 74-Jährige ist auch an den österreichischen Vorarlberg<br />

Lines <strong>und</strong> an der Schweizerischen Bodensee-Schifffahrtsgesell-<br />

Schiffsdaten MS SONNENKÖNIGIN<br />

Länge / Breite / Tiefgang 69,16 x 14,55 x 1,95 m<br />

Höhe 11,20 m<br />

Gewicht 950 t<br />

Max. Personenanzahl 1.000<br />

Hauptantrieb 2 x 12 Zyl. MAN D2842<br />

Leistung je 900 kW bei 2.100/min<br />

Geschwindigkeit 30 km/h<br />

Propeller Piening Festpropeller Ø 1,30 m<br />

Getriebe ZF-Getriebe<br />

Bugstrahlruder Verhaar Omega, 1-Kanalig (150 kW)<br />

Stromaggregate 3x MAN D2866 mit Lindenberg-<br />

Generatoren<br />

Leistung je 350 kW / 300 kVA<br />

schaft AG (SBS) beteiligt. Die Zielgruppe der SONNENKÖNIGIN sieht<br />

Klaus in Firmen aus ganz Europa, jedoch mit einem Schwerpunkt<br />

von 300 km r<strong>und</strong> um den Bodensee.<br />

Besonders Großunternehmen <strong>und</strong> Eventagenturen, die eine besondere<br />

Plattform für Tagungen, Präsentationen, Seminare oder<br />

Konzerte suchen, soll das Charterschiff im Premium-Segment ansprechen.<br />

■ Christian Grohmann | Lutz Kober, Bodan-Werft<br />

Advanced Wastewater Solutions<br />

ACO Marine<br />

Tel/Fax: T +49 (0) 44 31/73 88 74<br />

E-mail: info@acomarine.com<br />

Web: acomarine.com<br />

90 | 7|<strong>2008</strong>


TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

Innovative Gestaltung der durchgehenden<br />

Glasfassade auf der<br />

MS SONNENKÖNIGIN<br />

Unsichtbare Schiebetüren<br />

Die MS SONNENKÖNIGIN, ein Eventschiff für bis zu<br />

1.000 Fahrgäste, verfügt als erstes Schiff auf dem Bodensee<br />

über von aussen nicht sichtbare Glastüren. Die Gestaltung<br />

des Schiffes wird durch seine von Glas bestimmten<br />

Aufbauten geprägt.<br />

Um diese Gestaltung möglich zu machen, war es erforderlich,<br />

daß die Ein- <strong>und</strong> Ausgänge des Schiffes idealerweise nicht<br />

sichtbar konstruiert wurden. Der Einsatz von Türen mit konstruktionsbedingten<br />

Rahmen war daher nicht möglich. Brombach<br />

+ Gess, die für die gesamte Glasfassade verantwortlich sind, hat<br />

für die SONNENKÖNIGIN Glasschiebetüren entwickelt, die sich rahmenlos<br />

der Fassade anpassen <strong>und</strong> so die elegante Gestaltung der<br />

durchgehenden Glasfassade nicht stören.<br />

<strong>Technik</strong><br />

Die Anforderungen durch die gewünschte Gestaltung konnten umgesetzt<br />

werden. Die Schiebeflügel <strong>und</strong> die feststehende Verglasung<br />

liegen in einer Ebene. Rahmen, Streben oder Stützen sind nicht<br />

notwendig, können das Gesamtbild also nicht stören. Durch den<br />

in die Glasfassade integrierten Einbau wird ein hochwertiger <strong>und</strong><br />

im Gesamtbild stimmiger Eindruck erreicht. Auf Gr<strong>und</strong> des relativ<br />

schmalen Außenganges wurde die Tür extrem platzsparend entwickelt.<br />

Der Bewegungsraum liegt vollständig außen <strong>und</strong> beträgt lediglich<br />

100 mm. Das Glasschiebeelement schwingt nach außn <strong>und</strong> fährt vor<br />

das anschließende, feste Glasfeld. Dadurch lässt sich die Türe ideal in<br />

Umgebungen mit geringem Platzangebot einsetzen z.B. entlang eines<br />

engen Ganges oder als Balkon-Schiebeelement. Die Führung <strong>und</strong> der<br />

gesamte Antrieb des Türflügels ist oberhalb des Schiebeelements verdeckt<br />

eingebaut. Sowohl die Elektronik als auch die Mechanik ist dadurch<br />

weitestgehend vor Umwelteinflüssen <strong>und</strong> Verschmutzung geschützt.<br />

Eine doppelte Abdichtung des Türflügels sorgt für absolute<br />

Dichtigkeit gegen Zugluft <strong>und</strong> Nässe. Die Türe ist aus hochwertigen <strong>und</strong><br />

langlebigen Materialien wie Glas, Aluminium <strong>und</strong> Edelstahl gefertigt.<br />

92 |<br />

MS SONNENKÖNIGIN –<br />

durch Glas bestimmte Aufbauten | Bilder: B&G<br />

Antrieb<br />

Der Antrieb ist prinzipiell elektrisch oder hydraulisch möglich. Bei<br />

der Umsetzung auf der SONNENKÖNIGIN sorgt ein elektrischer Antrieb<br />

für das bequeme Öffnen <strong>und</strong> Schließen. Die Öffnung erfolgt<br />

durch einen Betätigungsschalter, der auf dem Schiebeflügel platziert<br />

ist <strong>und</strong> im direkten Blickfeld des Benutzers liegt. Ein neuartiges<br />

Schaltersystem, das „stromlos“ funktioniert, ermöglicht diese Anordnung<br />

ohne störanfällige Kabelführungen die mit dem Türflügel<br />

mitlaufen müssen. Das gezielte Öffnen der Türe über Taster vermeidet<br />

das oft bei Automatiktüren gesehene „versehentliche“ Öffnen.<br />

Diese Auslegung ist für enge Umgebungen sehr geeignet, denn unerwünschtes<br />

Öffnen <strong>und</strong> damit einhergehender Wärmeverlust <strong>und</strong><br />

Zugluft wird vermieden. Der Schließvorgang startet automatisch,<br />

sobald der Durchgang frei ist.<br />

Sicherheit<br />

Vor <strong>und</strong> hinter der Türe überwacht ein Infrarotvorhang den Fahrweg<br />

der Türe <strong>und</strong> vermeidet eine Gefährdung von Personen, hierdurch<br />

ist auch die Erkennung des freien Durchgangs für den Schließmechanismus<br />

gewährleistet. In der „Geschlossen-Stellung“ ist die Türe<br />

mechanisch verriegelt, so dass auch bei abgeschaltetem Strom der<br />

Raum sicher verschlossen ist. Bei Stromausfall <strong>und</strong> im Notfall lässt<br />

sich diese Verriegelung mechanisch öffnen <strong>und</strong> der Flügel von Hand<br />

verschieben. ■ Dü<br />

Kabelloser, in die Scheibe integrierter Taster<br />

7|<strong>2008</strong>


Wärtsilä investiert in die<br />

Gr<strong>und</strong>lagenforschung<br />

Motoreninnovation<br />

aus<br />

der Schweiz<br />

Neue Technologien für seine langsam sowie mittelschnell<br />

laufenden Zwei- <strong>und</strong> Viertakt-Motoren<br />

im Leistungsbereich von 720 bis 84.420 kW erprobt<br />

Wärtsilä im Diesel Technology Centre (DTC)<br />

im schweizerischen Oberwinterthur. Dort haben die<br />

Finnen den neuen, langsam laufenden Zweitakt-Forschungsmotor<br />

RTX-4 in Betrieb genommen.<br />

Als einer der weltweit führenden en n Motorenhersteller<br />

sind wir uns uns unserer nser erer<br />

Verpfl ichtung gegenüber de der<br />

r<br />

Umwelt bewusst, die gegenwärtigen gen<br />

<strong>und</strong> zukünftigen Emissionsgrenzwerte rte e<br />

strikt einzuhalten beziehungsweise ise<br />

weiter zu unterschreiten“, betonte Ole<br />

Johannson, Präsident & CEO des Wärtsilä<br />

Konzerns zur Vorstellung des neuen n langsam laufenden Zweitakt-<br />

Forschungsmotors Ende Mai im DTC. . „Dies ist ein zentraler Punkt bei<br />

der Überprüfung neuer Entwicklungen an dem Forschungsmotor“.<br />

Der neue Forschungsmotor RTX-4 wird die Weiterentwicklung der<br />

langsam laufenden Wärtsilä Schiffsdieselmotoren in Hinsicht auf<br />

verbesserte Betriebssicherheit, Zuverlässigkeit, Leistung, niedrigerer<br />

Brennstoffverbrauch <strong>und</strong> geringere Abgasemissionen, vor allem in<br />

Bezug auf Stickoxide (NOx) <strong>und</strong> Kohlendioxid, vorantreiben. Einfache<br />

<strong>und</strong> kosteneffi ziente Herstellung sowie geringe Wartungskosten<br />

<strong>und</strong> längere Serviceintervalle stehen ebenso im Fokus der<br />

Entwicklung.<br />

Der RTX-4 ist ein Vierzylinder Zweitaktmotor mit einem Kolbendurchmesser<br />

von 600 mm. Er lieferte zur Inbetriebnahme 2.540 kW<br />

pro Zylinder bei einer Nominaldrehzahl von 114/min. Der Motor<br />

wurde so konstruiert, dass die Leistung gesteigert werden kann, um<br />

Technologien für künftige Marktanforderungen zu entwickeln. Er<br />

verfügt über die neueste RT-fl ex Common-Rail Technologie mit integrierter,<br />

vollelektronischer Steuerung sämtlicher Motorenprozesse:<br />

Brennstoffeinspritzung, Auslassventilbetätigung, Zylinderschmierung<br />

<strong>und</strong> Druckluftanlassung. Gleichzeitig bietet RTX-4 die nötige<br />

Flexibilität, um neue Komponenten, Technologien oder Kraftstoffe<br />

zu testen. Letzteres ermöglicht Versuche mit der Verbrennung von<br />

minderwertigeren Kraftstoffen, die weltweit zunehmend in Umlauf<br />

kommen.<br />

7|<strong>2008</strong><br />

Ole Johannson im Gespräch mit Martin Wernli,<br />

Präsident von Wärtsilä Schweiz<br />

Der RTX-4 ersetzt seinen Vorgänger RTX-3,<br />

der 1995 in Dienst gestellt wurde | Bilder: Pospiech<br />

Langsam laufende Zweitaktmotoren werden<br />

für den Antrieb von Hochseeschiffen verwendet<br />

| Bild: Wärtsilä<br />

Während der Fokus an Bord eines Schiffes auf<br />

innermotorische Möglichkeiten zur Abgasemissionskontrolle<br />

liegt, verfügt der RTX-4 über eine umfassende<br />

Anlage zur Nachbehandlung der Abgase einschließlich<br />

eines SCR-Katalysators. Das System zur ‚Selektiven<br />

Katalytischen Regeneration’ (SCR) ist in der Lage, den NOx-Gehalt<br />

im Abgas um über 90 % zu reduzieren.<br />

Auf die Frage nach der Wärtsilä-Strategie für Binnenschiffsmotoren<br />

antwortete Ole Johannson: „Wir konzentrieren uns in erster Linie<br />

auf die Langsam- <strong>und</strong> Mittelschnellläufer. Die Binnenschifffahrt<br />

wird mit den zur Verfügung stehenden Baureihen weiter bedient.<br />

Das heißt nicht, dass wir dieses Marktsegment außer Acht lassen<br />

werden! Sicherlich werden wir uns mittelfristig auch mit Neuentwicklungen<br />

für dieses Marktsegment beschäftigen.“<br />

■ Peter Pospiech<br />

| 53


TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

Doppelhüllen-Tanker<br />

BERNHARD DETTMER in Dienst gestellt<br />

Am 16. September hat die B. Dettmer Reederei GmbH<br />

& Co. KG aus Bremen einen neuen Doppelhüllentanker<br />

in Dienst gestellt. Im Hamburger Hafen taufte<br />

Dorthe Dettmer, Ehefrau des Geschäftsführers Heiner<br />

Dettmer, das r<strong>und</strong> 5,5 Mio. EUR teure Schiff auf den<br />

Namen des Firmengründers.<br />

Europas<br />

größte Privat-Reederei<br />

investiert in Flottenerweiterung<br />

Ich verbinde mit diesem Schiff sehr viel“, sagte Heiner Dettmer.<br />

„Es ist der erste Neubau seit dem Tode meines Vaters Bernhard<br />

im Jahr 1995“. Gemeinsam mit seinem Bruder Wilhelm hatte<br />

Bernhard Dettmer 1947 den Gr<strong>und</strong>stein für die heutige Unternehmensgruppe<br />

gelegt. Was mit dem Binnenfrachter MS JAGUAR<br />

zwei Jahre nach Kriegsende begann, gehört heute zu den größten<br />

im Familienbesitz befi ndlichen Binnenreedereien. Das neue Flaggschiff<br />

ist Bestandteil der Dettmer-Flotte, die 35 eigene Tank- <strong>und</strong><br />

Trockenfrachter sowie über 200 eingecharterte Schiffe umfasst.<br />

Einsatzschwerpunkt für den Neubau soll der Transport von Mineralölprodukten<br />

vom Hamburger Hafen nach Magdeburg sein. Dort<br />

betreibt Dettmer ein Großtanklager mit einer Kapazität von r<strong>und</strong><br />

65.500 cbm.<br />

Schiffstechnik unter elektronischer Kontrolle<br />

Gebaut wurde der 100 m lange <strong>und</strong> 9,50 m breite Doppelhüllentanker<br />

vom Typ N auf der Hitzler-Werft in Lauenburg an der Elbe. Die<br />

Klassifi zierung nahm der Germanische Lloyd vor. Bei einem Tiefgang<br />

von 3,0 m passen 1.831 t Mineralöl in die zehn Ladetanks. Sie sind<br />

zu jeweils fünf Stück auf beide Seiten des Schiffes aufgeteilt. Zwei<br />

Löschpumpen vom Typ Bornemann sind in der Lage, das voll beladene<br />

Schiff in r<strong>und</strong> drei St<strong>und</strong>en zu entleeren. Für besondere Mineralölprodukte<br />

steht ein Tankheizsystem zur Verfügung, das mit Fremddampf<br />

beheizt wird. Die Ballasttanks in Doppelboden <strong>und</strong> Gangbord befüllt<br />

eine separate Ballastpumpe, ebenfalls von Bornemann.<br />

Als Antrieb hat sich die Reederei für einen 1.140 kW starken Zwölfzylinder<br />

der Baureihe 4000 von MTU entschieden. Über ein Reintjes-<br />

Getriebe, Typ WAE 763, wird die Leistung an einen fünffl ügeligen<br />

Tip-Rake Propeller übertragen, der in einer ebenfalls von Wärtsilä<br />

gelieferten HR-Düse läuft.<br />

Die Stromversorgung erfolgt über drei Hilfsdieselaggregate der<br />

Firma Hansa-Aggregatebau aus Henstedt-Ulzburg <strong>und</strong> einen Hatz-<br />

Silent-Pack. Im vorderen Maschinenraum befi nden sich zwei der<br />

Aggregate mit je 230 kVA elektrischer Leistung. Dort überträgt auch<br />

ein VolvoPenta D16 seine Leistung von 550 kW auf ein Vierkanal-<br />

Bugstrahlruder vom Typ 31135-4K der Firma Verhaar. Der Hatz-<br />

UND WÜNSCHEN DEM TMS BERNHARD DETTMER<br />

UND SEINER BESATZUNG ALLZEIT GUTE FAHRT.<br />

WIR LIEFERTEN DEN BUGRUDER-MOTOR<br />

VOLVO PENTA D16.<br />

WIR GRATULIEREN DER<br />

REEDEREI DETTMER<br />

ZUM NEUEN SCHIFF<br />

94 | 7|<strong>2008</strong><br />

© SUT VERLAG


Nach der Taufe konnten die r<strong>und</strong> 130 Gäste das Schiff während einer Fahrt im Hamburger Hafen in Augenschein nehmen | Bild: Pospiech<br />

Silent-Pack-Hafendiesel mit 32 kVA sowie die umfangreiche Luftpresser-Anlage<br />

mit Lufttrocknern von AtlasCopco vervollständigen<br />

die vordere Anlage. Das dritte Hansa-Aggregat mit 160 kVA dient<br />

der normalen Bordstromversorgung <strong>und</strong> ist im achterlichen Hauptmaschinenraum<br />

zu fi nden. Die hydraulische Ruderanlage, erstellt<br />

von dem Hamburger Unternehmen Schlie-Hydraulik, wird mit einer<br />

Rexroth-Hydraulikpumpe an der Gegenkupplungsseite des Hauptmotors<br />

angetrieben.<br />

„Der Tanker BERNHARD DETTMER ist unser erstes Schiff mit Fernsteuerungselektronik“,<br />

erklärte Dieter Gerstenkorn, Leiter der Technischen<br />

Abteilung. „Mit diesem System sind wir in der Lage die gesamte<br />

Schiffstechnik auf unseren Büro-Computern zu überwachen.<br />

Ebenso können wir vom Büro aus in die Schiffstechnik eingreifen,<br />

falls notwendig. Doch nicht nur wir, auch der Motorenhersteller<br />

kann mit einer speziellen Software online das System auslesen <strong>und</strong><br />

mögliche Schritte einleiten“. Dieses Automationssystem mit dem<br />

Namen Bluevision bietet MTU für die Motoren-Baureihen 2000 <strong>und</strong><br />

4000 unter Berücksichtigung verschiedener Antriebskonzepten an.<br />

Auf Flachbildschirmen stellt das Plug & Play System Bluevision die<br />

Motortechnik realitätsnah dar <strong>und</strong> bietet unter anderem direkt abrufbare<br />

Motor-Dokumentation.<br />

„Wir gratulieren der Dettmer Reederei zu<br />

ihrem neuen Tankmotorschiff <strong>und</strong> wünschen<br />

der Besatzung „Allzeit gute Fahrt“.<br />

Wir lieferten die Diesel-Generator-Aggregate.<br />

7|<strong>2008</strong><br />

HANSA-Aggregate GmbH<br />

Gutenbergstraße 11 – 24558 Henstedt − Ulzburg<br />

VERLAG<br />

Tel: +49 (0) 4193−1625 – Fax: +49 (0) 4193−1700<br />

Mail: info@Hansa-Aggregate.de SUT ©<br />

Leben <strong>und</strong> Arbeiten an Bord<br />

Der gesamte Schiffbau sowie Ein- <strong>und</strong> Ausrüstung wurde in enger<br />

Zusammenarbeit mit der Bauwerft Hitzler in Lauenburg durchgeführt.<br />

So ist beispielsweise die komplette E-Anlage sowie die Lade-<br />

<strong>und</strong> Löschleitungen von der technischen Abteilung der Reederei<br />

| 95


TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

Der Hauptmaschinenraum mit MTU-Antriebsmaschine (rechts) <strong>und</strong> Deutz/<br />

Stamford-Aggregat (links) | Bilder: Pospiech<br />

Der technisch aufwendige vordere Maschinenraum mit Bordstromerzeugern<br />

(MAN/Stamford) <strong>und</strong> Bugstrahlruderanlage (Verhaar/Volvo Penta)<br />

Das Ruder hält der Schiffsführer nach wie vor in der Hand. Eingriffe in Motorsteuerung<br />

<strong>und</strong> Antriebsmanagement können Reederei <strong>und</strong> Motorenhersteller<br />

jedoch per Fernsteuerelektronik vornehmen<br />

Wir gratulieren der<br />

Reederei Dettmer<br />

zum neuen Schiff<br />

<strong>und</strong> wünschen dem<br />

TMS BERNHARD<br />

DETTMER <strong>und</strong> seiner<br />

Besatzung allzeit<br />

gute Fahrt.<br />

© SUT VERLAG<br />

erstellt worden. Das komplette Ruderhaus wurde inklusive Stulpoberteil<br />

<strong>und</strong> Fahrpult von dem in Haren an der Ems ansässigen<br />

Unternehmen Wessels erstellt. Darin verbaute die Firma Kadlec &<br />

Brödlin die nautische Ausrüstung des Herstellers Radio Holland.<br />

Das Feuerlöschsystem wurde durch die Firma Minimax geliefert <strong>und</strong><br />

eingebaut. Als Löschmittel wird das für Menschen ungefährliche<br />

NOVEC 1230 eingesetzt.<br />

Die Drei-Mann-Besatzung fährt im Schichtbetrieb: 30 Tage an<br />

Bord <strong>und</strong> 15 Tage zu Hause. Aufgr<strong>und</strong> der bisher gemachten guten<br />

Erfahrungen mit der Kiebitzberg Schiffswerft vergab Dettmer<br />

den Auftrag für Konzept- <strong>und</strong> Gestaltungsplanung sowie Ausbau<br />

von Innenraum <strong>und</strong> Schornstein an die Havelberger. Um eine langjährige<br />

Nutzungsdauer mit einem behaglichen Wohngefühl für<br />

die Besatzung zu verbinden, wurden teilweise speziell angefertigte<br />

Materialien verwendet. So kamen für die komplette Isolierung<br />

des Wohnbereiches normierte Lamellenmatten zum Einsatz. Eine<br />

Dekorfolienoberfl äche verdeckt das Wand- <strong>und</strong> Deckensystem in<br />

Schiffsdaten BERNHARD DETTMER<br />

Länge / Breite / Höhe 100 x 9,50 x 4,50 m<br />

Zuladung bei Tiefgang 1.831 t bei 3,0 m<br />

Löschpumpen 2x Bornemann (400 cbm/h)<br />

Hauptantrieb MTU 12V 4000 M 61R (1.140 kW bei<br />

1.600/min)<br />

Propeller Wärtsilä TipRake<br />

Düse Wärtsilä HR<br />

Getriebe Reintjes WAF 763<br />

Bugstrahlruder Verhaar, 4-Kanal<br />

Bugstrahlantrieb VolvoPenta D16 (551 kW bei 1.900/<br />

min)<br />

Aggregate 2x MAN D 0836 LE301 (197 kW bei<br />

1500/min) mit Generator Stamford<br />

HCM 434 F2,( 230kVA, 400V, 50Hz)<br />

1x DEUTZ BF 6M 1013MC (139<br />

kW bei 1500/min) mit Generator<br />

Stamford UCM 274 H13, (160kVA,<br />

400V, 50Hz)<br />

1x Hatz Silent-Pack 4L41C (32 kVA)<br />

Klasse (nach GL) 100A5 IN 0,6 Z Tanker ADNR, Typ<br />

N-offen, MC<br />

96 | 7|<strong>2008</strong>


TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

Sandwichbauweise von innen. Das Mobiliar wurde komplett aus einer<br />

speziellen Trägerplatte mit dekorativer Oberfl äche gefertigt. Deren<br />

Kantenbeschichtung ist in einer wasserfesten Verklebung ausgeführt.<br />

Auch der Schallisolierung wurde genüge getan: Bei r<strong>und</strong><br />

70 % abgeladenem Schiff <strong>und</strong> Volllast-Drehzahl des Motors beträgt<br />

das Innenraumgeräusch 53 bis 54 dB(A).<br />

Neubau <strong>und</strong> Nachrüstung<br />

Die BERNHARD DETTMER ist Bestandteil eines umfassenden Neubau-<br />

<strong>und</strong> Umrüstungsprogramms der Tankerfl otte. Damit will Dettmer der<br />

Pfl icht zur Doppelhüllenumrüstung bis 2018 frühzeitig nachkommen<br />

<strong>und</strong> eigene Standards setzen. „Als europäischer Marktführer in der<br />

Binnentankschifffahrt wollen wir hier zu den Taktgebern gehören“,<br />

sagte Heiner Dettmer. Dies sei eine Herkulesaufgabe für alle Betei-<br />

Eine Welt der Werte<br />

98 |<br />

SCHIFF- & YACHTBAU MÖBELWERKSTÄTTEN MINERALSTOFF-DESIGN<br />

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Das Ehepaar Dettmer freut sich, dass die Champagnerfl asche direkt beim ersten Wurf am Bug<br />

des Tankers zerschellte | Bild: Detmmer-Gruppe<br />

ligten, inklusive Reeder <strong>und</strong> Werften. Neben einem weiteren Schiff<br />

von der Hitzler Werft für ebenfalls 5,5 Mio. EUR will das Unternehmen<br />

auch zukünftig ältere Tonnage auf den Doppelhüllenstandard<br />

umrüsten. Erste Einheiten wurden bereits umgebaut. Heiner Dettmer:<br />

„Die Hitzler-Werft leistet hier seit vielen Jahren gute Arbeit.“ Bei einer<br />

Umrüstung nutzt Dettmer die Achterschiffsektion mit der Antriebseinheit<br />

<strong>und</strong> ergänzt sie um einen neuen, in Doppelhüllenbauweise<br />

gefertigten Ladungs- <strong>und</strong> Vorschiffsteil. ■ Peter Pospiech<br />

Alte Duisburger Str. 16 ■ 47119 Duisburg (Ruhrort)<br />

Telefon 0049 - (0) 203 - 8 26 77 / 8 11 65 ■ Telefax - 8 89 34<br />

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TMS BERNHARD DETTMER <strong>und</strong> seiner<br />

Besatzung wünschen wir allzeit gute Fahrt<br />

<strong>und</strong> immer eine Handbreit Wasser unter<br />

dem Kiel.<br />

Wir lieferten die Bug- <strong>und</strong> Heckankerwinden.<br />

© SUT VERLAG<br />

7|<strong>2008</strong>


Das Mitschiffs-Schwimmhaus ruht auf acht einzeln austauschbaren<br />

Schwimmkörpern<br />

TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

Mitschiffs baut erstes modulares Schwimmhaus<br />

Am 10. Oktober übergaben die mitschiffs Service mss<br />

GmbH <strong>und</strong> das Architekturbüro Ortmann & Lang in<br />

Berlin-Wendenschloß den ersten Prototyp eines<br />

schwimmenden Hauses mit variablen Schwimmkörpermodulen<br />

an seine Berliner Bauherren.<br />

Wohnen auf dem Wasser<br />

So viel Trubel <strong>und</strong> Begeisterung um unseren Prototyp haben<br />

wir nicht erwartet“, so Mitschiffs-Geschäftsführerin Astrid<br />

Metzner. Das Tauffest auf der Werft sei ein willkommener Anlass,<br />

Statik <strong>und</strong> Auftrieb zu erproben, fi ndet Dipl.-Ing. Hans-Ulrich<br />

Förster, der die Konstruktion der Schwimmkörper plante: „So viele<br />

Personen samt H<strong>und</strong> <strong>und</strong> Kegel werden in diesem Haus wohl kaum<br />

noch einmal zusammen kommen“.<br />

Platz wäre aber genug: Auf 22,5 x 5,5 m fi nden sich r<strong>und</strong> 100 qm<br />

Wohnfl äche. Inklusive Dachgarten beträgt die Außenbereich etwa<br />

85 qm. Dort hinauf gelangen die Hausbewohner über eine Außentreppe<br />

von der wasserseitigen Terrasse aus, die an der gesamten<br />

Längsseite des Hauses verläuft. Zur Terrasse hin öffnet sich auch der<br />

großzügige Wohn- <strong>und</strong> Essbereich mit Küche. Die elastische Hauskonstruktion<br />

ist bis ins Detail durchdacht: Das Dach ist leicht gewölbt,<br />

damit das Regenwasser unterhalb der begehbaren Holzpaneele zu den<br />

Seiten abgeleitet werden kann. Hinter der Verschalung aus Aluminium-Wellblech<br />

<strong>und</strong> Holz befi nden sich die Regenrohre. Variabel angeordnete<br />

Fenster verlaufen bis zum Boden. Darin ist eine Fußbodenheizung<br />

integriert, die über eine Anlage zur Wärmerückgewinnung aus<br />

der Raumluft verfügt. Ein Kaminofen sorgt in der kalten Jahreszeit für<br />

zusätzliche Behaglichkeit in den voll isolierten Wohnräumen.<br />

Unterhalb der Wasserlinie wartet die eigentliche Neuerung: Der Stahl-<br />

Holzbau ruht auf acht Schwimmkörpern aus 5 mm starkem Stahl. Jeder<br />

der Körper besteht aus drei Zellen. Zwei davon lassen sich fl uten, was<br />

ein Auswechseln der Schwimmkörper für Reparaturen ermöglicht. Die<br />

mittleren Zellen zweier Schwimmkörper werden als Stauraum für den<br />

Fäkalientank genutzt. Seinen Liegeplatz im Wehrgraben des Landwehrkanals<br />

muss das Haus dank dieser Konstruktion nicht einmal mehr für<br />

die regelmäßigen Kontrollen der Schwimmfähigkeit verlassen.<br />

Ursprünglich hatte Mitschiffs im Jahr 2005 den Bau eines Wochenend-<br />

Domizils mit 57 qm Wohnfl äche <strong>und</strong> einem großen Schwimmkörper geplant.<br />

Im Jahr 2006 entstand gemeinsam mit den Architekten Ortmann &<br />

Lang ein erstes Modell, das zugleich Glück <strong>und</strong> einen Bauauftrag brachte:<br />

„Die Berliner Bauherren sind seit längerem Hausbootbesitzer. Als sie<br />

Architekt Dirk Ortmann, die Mitschiffs-Geschäftsführer Astrid Metzner <strong>und</strong> Karsten Rickelt <strong>und</strong> Konstrukteur Hans-Ulrich Förster freuen sich über das vollendete<br />

Projekt. Auf 100 qm Wohnfl äche befi nden sich drei Zimmer sowie Bad <strong>und</strong> offene Küche | Bilder: Herms-Ricken<br />

–||– INGENIEURBÜRO – SCHIFFSTECHNIK –||–<br />

– Projektierung | Konstruktion | Schiffstheorie | Beratung | Baubetreuung –<br />

Dipl.-Ing. Hans-Ulrich Förster | Tel. 03 37 62 207 070 | foerster.mail@t-online.de<br />

wegen Reparaturmaßnahmen zu uns auf die Werft kamen, begeisterten<br />

wir sie von unserem Bauprojekt“, so Förster. Die Gr<strong>und</strong>fl äche wurde für<br />

die zukünftigen Eigner nahezu verdoppelt – dank Modulbausystem kein<br />

Problem. Den fi nanziellen Gr<strong>und</strong>stein für das neuartige Konzept legte<br />

Michael Maurer von der Bank für <strong>Schiffahrt</strong>. Im Herbst 2007 konnte der<br />

Bau beginnen. ■ Stephanie Herms-Ricken<br />

7|<strong>2008</strong> | 99


TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

Kiebitzberg Schiffswerft zeigt Flagge im<br />

Hamburger Hafen<br />

Am 9. September stellte die Hamburger Reederei<br />

Barkassen-Meyer GmbH ihre neue Barkasse HANSEAT<br />

feierlich in Dienst. Das auf der Kiebitzberg Schiffswerft<br />

gebaute Schiff fasst bei einer Länge von 18 m<br />

<strong>und</strong> einer Breite von 4,80 m maximal 80 Passagiere.<br />

HANSEAT<br />

verstärkt<br />

Barkassen-Meyer Flotte<br />

Als Bernhard Meyer 1919 seinen Betrieb gründete, waren Hamburger<br />

Hafenbarkassen noch offene Schiffe, die den Gütertransport<br />

im Hafen durchführten <strong>und</strong> die unzähligen Hafenarbeiter<br />

meistens von den Landungsbrücken zu ihren Arbeitsplätzen<br />

brachten. Nur gelegentlich wurden auch mal Hafen-R<strong>und</strong>fahrten<br />

durchgeführt. Mit dem Zusammenbruch des Stückgutumschlags<br />

wandelten sich auch die Aufgaben der Barkassen: Seit den 1960er<br />

Jahren werden sie zunehmend für den Tourismus eingesetzt.<br />

Neue Bestimmungen <strong>und</strong> Sicherheitsvorschriften der Hamburg Port<br />

Authority <strong>und</strong> EU-Standards für die Hafenbarkassen veranlassten<br />

das seit 2002 in vierter Generation von dem 36-jährigen Hubert<br />

Neubacher geführte Familienunternehmen, einen kompletten Neubau<br />

bei der Kiebitzberg Schiffswerft in Havelberg in Auftrag zu<br />

geben. Bei Entwurf <strong>und</strong> Planung war Barkassen-Meyer wesentlich<br />

beteiligt: Bernhard Hähnsen, Enkel des Barkassen-Meyer-Gründers,<br />

stand dem Kiebitzberg-Team zur Seite.<br />

Bei strahlendem Sonnenschein versammelten sich am 9. September<br />

Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Geschäftspartner der Reederei an der Überseebrücke<br />

in Hamburg, um die Taufe zu feiern. „Es freut uns sehr, aufgr<strong>und</strong><br />

der äußerst guten Buchungslage sagen zu können, dass auch dieses<br />

Allzeit gute Fahrt wünschen wir derVERLAG<br />

SUT<br />

Hamburger Hafenbarkasse HANSEAT. ©<br />

100 |<br />

neue, nunmehr achte Schiff, dringend benötigt wird, um das große<br />

Gästeaufkommen weiterhin gut bewältigen zu können. Unsere vielseitige<br />

Flotte wird dazu beitragen, noch gezielter <strong>und</strong> besser auf die<br />

Wünsche unserer K<strong>und</strong>en eingehen zu können. Von der einstündigen<br />

Hafenr<strong>und</strong>fahrt mit Fleetfahrt durch die historische Speicherstadt<br />

über exklusive Gesellschaftsfahrten, Bordparty, Konferenzen,<br />

bis zu Hochzeitsfeiern an Bord: Meyer macht’s möglich“, begrüßte<br />

Neubacher seine Gäste. Die konnten sich noch vor der Taufzeremonie<br />

vergewissern, dass die HANSEAT eine typische Barkasse ist,<br />

die aufgr<strong>und</strong> ihrer kompakten Baumaße auch bei Hochwasser noch<br />

die Kanäle der Hamburger Speicherstadt befahren kann. Die Nähe<br />

zu Wind, Wetter <strong>und</strong> Wasser <strong>und</strong> das urige Fahrgefühl des kleinen<br />

Schiffes samt Maschinengeräusch verbindet die HANSEAT allerdings<br />

mit einer guten Portion modernen Komforts: Neben der Konstruktion<br />

<strong>und</strong> erstklassigen Verarbeitung fand der elegante Innenausbau<br />

<strong>und</strong> die Dachlösung mit einer Plane, die auf Knopfdruck geöffnet<br />

oder geschlossen werden kann, große Anerkennung.<br />

Nach der Taufe durch Musical-Star Carolin Fortenbacher löste Neubacher<br />

noch den traditionellen Glücks-Cent aus, der wie früher der<br />

Pfennig bei der Kiellegung eines Schiffes am Kiel angeschweißt wird.<br />

7|<strong>2008</strong>


Modern mit Radar, Radar aber aber traditionell mit mit Steuerrad: Ste errad Fahrstand der der HANSEAT<br />

| Bilder: Pospiech<br />

Der Geschäftsführende Gesellschafter der Kiebitzberg-Gruppe, Andreas<br />

Lewerken, übergab der Reederei im Anschluss das Bauschild<br />

<strong>und</strong> bedankte sich für das Vertrauen der Auftragsgeber. Auch bei<br />

der HANSEAT ließ es sich der passionierte Innenraumdesigner nicht<br />

nehmen, die zweckbestimmte <strong>und</strong> exklusive Einrichtungen zu entwerfen,<br />

deren Materialien die Anforderungen der gültigen Brandklassen<br />

erfüllen.<br />

Auch außen ist es dem Konstruktionsteam um Hans-Ulrich Förster<br />

gelungen, das Bild einer Hamburger Hafenbarkasse modern zu interpretieren<br />

<strong>und</strong> damit dem Hamburger Hafen ein Stück Tradition zu<br />

erhalten. Mit an Bord ist deshalb neben der Flagge der Reederei auch<br />

die Flagge der Werft, ein kleines Dankeschön der Reederei für die gute<br />

Zusammenarbeit. Immerhin war die Bauzeit von der Kiellegung bis<br />

Hydraulik-u.<br />

Industrieschläuche<br />

Rohrverschraubungen<br />

Steuerungen<br />

Kompressoren<br />

Druckluftanlagen, Filter<br />

Dreh.- u. Schweißarbeiten<br />

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Der Innenraum trägt die Handschrift des Innenausbau-Fachmanns<br />

Andreas Lewerken<br />

zur Ablieferung mit sechs Monaten <strong>und</strong> einem Tag eine beachtliche<br />

Leistung der Werftmannschaft um Projektleiter Matthias Lutter.<br />

Angetrieben wird die kompakte Barkasse von einem Iveco N67 ENT<br />

M40 Sechszylinder-Reihendieselmotor, der 199 kW Leistung aus<br />

5,9 l Hubraum schöpft. Für Wärme im Fahrgastraum sorgt eine<br />

Warmwasserheizung von Webasto. Als technische Besonderheiten<br />

sind der hydraulisch absenkbare Radarmast sowie das hydraulische<br />

Schiebeschott zu nennen. neben vier typischen Hafenbarkassen <strong>und</strong><br />

den drei Fahrgastschiffen MFS HAMBURGER DEERN, MFS COMMO-<br />

DORE <strong>und</strong> MS HAFEN HAMBURG wird die neue Meyer-Barkasse<br />

HANSEAT damit ihre Eigner unterstützen, das Unternehmen erfolgreich<br />

ins 100. Jubiläumsjahr zu führen. ■ Peter Pospiech<br />

Schiffsdaten FGS HANSEAT<br />

Länge / Breite / Tiefgang 18 x 4,80 x 0,80 m<br />

Passagiere 80<br />

Hauptantrieb Iveco N67 ENT M40<br />

Leistung 199 kW bei 3.000/min<br />

Propeller 5-Flügel Thies HighSkew<br />

Getriebe TwinDisc TD 256<br />

Bugstrahlruder Kalkmann Excalto<br />

–||– INGENIEURBÜRO – SCHIFFSTECHNIK –||–<br />

– Projektierung | Konstruktion | Schiffstheorie | Beratung | Baubetreuung –<br />

Dipl.-Ing. Hans-Ulrich Förster | Tel. 03 37 62 207 070 | foerster.mail@t-online.de<br />

7|<strong>2008</strong> | 101


TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

TMS CHRISTINA geht in Fahrt –<br />

Hochzeit <strong>und</strong> Schiffstaufe am gleichen Tag<br />

Am 27. September wurden in Marktheidenfeld zwei<br />

bemerkenswerte Ereignisse gefeiert: Der Schiffseigner<br />

Johnny van Maren gab seiner charmanten Braut Linda<br />

bei strahlendem Sonnenschein das Ja-Wort. Direkt im<br />

Anschluss warf von Marens dreijähriger Neffe Dave<br />

van Hemert die Champagnerfl asche gegen den Bug.<br />

Mit Doppelhülle ins Eheglück<br />

Ein Ja-Wort reichte van Maren, Spross einer niederländischen<br />

Schifferfamilie nicht. Nach der standesamtlichen Trauung<br />

wurde in Anwesenheit von r<strong>und</strong> 200 Gästen die Schiffstaufe<br />

des neuen Tankmotorschiffes auf den Namen CHRISTINA vollzogen.<br />

Der Name geht auf die verstorbene Mutter von Johnny van Maren<br />

zurück.<br />

Von Sopot über Groningen<br />

nach Marktheidenfeld<br />

Gebaut wurde das Schiff auf zwei verschiedenen Werften. Das Vorschiff<br />

hat die polnische Werft Dobrzen Shipyard in Sopot erstellt.<br />

Danach wurde das Schiffssegment auf die Groningen Shipyard<br />

ins niederländische Waterhuizen geschleppt <strong>und</strong> mit dem dort<br />

gebauten Achterschiff verb<strong>und</strong>en. Der Germanische Lloyd klassifi -<br />

zierte den Doppelhüllentanker als Typ C. Bei einer Länge von 86 m,<br />

einer Breite von 9,5 m <strong>und</strong> einem maximalen Tiefgang von 3 m kann<br />

der Neubau 1.717 cbm Mineralöle <strong>und</strong> chemische Flüssigprodukte<br />

102 |<br />

in sechs gecoateten Ladetanks befördern. Heimathafen ist Marktheidenfeld<br />

am Main. Befrachtet wird CHRISTINA von der Hamburger<br />

Tankfracht GmbH <strong>und</strong> verwaltet durch die in Marktheidenfeld<br />

ansässige Binnenschifffahrts-Verwaltungsgesellschaft. Das zukünftige<br />

Fahrtgebiet wird der Rhein sowie alle erreichbaren nationalen<br />

<strong>und</strong> internationalen Wasserstraßen sein.<br />

Neben dem mit allen modernen Kommunikations- <strong>und</strong> Navigationsmitteln<br />

ausgestatteten Ein-Mann-Fahrstand sind auch beide<br />

Maschinenräume mit neuester <strong>Technik</strong> versehen. Van Maren hat<br />

sich bei dem Hauptantrieb für einen 880 kW starken MTU 8V4000<br />

M60 mit einer MTU-Überwachungseinrichtung vom Typ MDEC entschieden.<br />

Über ein ZF-Masson-Wendeuntersetzungsgetriebe Typ<br />

MMW 4400 wird die Leistung auf einen 5-fl ügeligen Propeller von<br />

Promarin übertragen, der auch in einer von Promarin gelieferten<br />

van de Giessen-Düse läuft. Damit erreicht das Schiff im stillen Wasser<br />

eine Geschwindigkeit von 21 km/h.<br />

Eine Ladepumpe der Fa. Rusch mit einer Förderkapazität von r<strong>und</strong><br />

560 cbm kann das Schiff in gut drei St<strong>und</strong>en entleeren. Die Lade-<br />

Wir wünschen dem Tankmotorschiff<br />

CHRISTINA <strong>und</strong> seiner Besatzung allzeit<br />

gute Fahrt!<br />

© SUT VERLAG<br />

7|<strong>2008</strong>


TMS CHRISTINA an der Pier in Marktheidenfeld <strong>und</strong> das Hochzeitspaar Linda <strong>und</strong><br />

Johnny van Maren nach Trauung <strong>und</strong> Taufe | Bilder: Pospiech | Guddat<br />

tanks sind mit einem mit Fremdwärme zu beheizendem Tankheizsystem<br />

ausgerüstet. Mit einer separaten Ballastpumpe vom Hersteller<br />

Bornemann können gegebenenfalls Doppelboden- sowie Seitentanks<br />

mit Wasser ballastiert werden. Die hydraulische Ruderanlage<br />

wurde von dem niederländischen Unternehmen Van der Velden,<br />

Krimpen a/d Lek, geliefert. Die Ankerwinden stellte Steger & Windhagen<br />

aus Duisburg bei.<br />

Starke Hilfsmotorisierung<br />

Die Stromversorgung erfolgt über drei Bordaggregate. Ein<br />

Cummins-Motor vom Typ N14 G2 liefert 336 kW an den gekoppelten<br />

Marathon-Generator, der bei 60 Hz eine elektrische<br />

Qualitäts- Innenausbau von Wessels aus Haren<br />

| Bilder: Wessels<br />

7|<strong>2008</strong> | 103


TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

Das Wessels-Steuerhaus mit Einmann-Fahrstand. Der MTU-Hauptmotor vom Typ 8V 4000 M60 leistet 880 kW<br />

Leistung von 565 kVA für den Bugstrahlmotor <strong>und</strong> die Ladepumpen<br />

erzeugt. Ein Elektromotor von Elektromotoren Nijmegen B.V.<br />

treibt das 4-Kanal-Bugstrahlruder vom Typ 31120 von Verhaar an.<br />

Für die weitere Stromversorgung stehen zwei Aggregate bereit:<br />

Im vorderen <strong>und</strong> hinterem Maschinenraum ist je noch ein 97 kW<br />

starker Sechs-Zylinder Cummins 6BT 5.9-G6 untergebracht, woraus<br />

der Marathon-Generator 104 kVA elektrische Leistung schöpft. Alle<br />

Dieselmotoren der CHRISTINA unterschreiten die in ZKR II festge-<br />

104 |<br />

legten Partikelgrenzwerte um 30 %. Die gesamte elektrische <strong>und</strong><br />

nautische Ausrüstung mit Komponenten von Radio Holland, wurde<br />

von dem Duisburger Unternehmen Kadlec & Brödlin geliefert <strong>und</strong><br />

eingebaut. Aufgr<strong>und</strong> ihrer bisher gemachten guten Erfahrungen mit<br />

dem Unternehmen Wessels hat die Groningen Shipyard den kompletten<br />

Auftrag über Steuerhaus, Hubschacht <strong>und</strong> Masten sowie<br />

den kompletten Innenausbau samt zentraler Klimaanlage an das<br />

Harener Unternehmen vergeben. Zu Komfort <strong>und</strong> Behaglichkeit an<br />

7|<strong>2008</strong>


Einer der beiden Cummins Bordstromerzeuger mit 104 kVA Leistung<br />

Bord trägt nicht nur die sehr gute Verarbeitung der achterlichen<br />

Wohnräume bei, sondern auch die Schallisolierung: Bei r<strong>und</strong> 70 %<br />

abgeladenem Schiff <strong>und</strong> Volllast-Drehzahl des Motors beträgt das<br />

Innenraumgeräusch 50 dB(A).<br />

TMS CHRISTINA ist mit einem Feuerlöschsystem der niederländischen<br />

Firma Ajax-Chubb Brandbeveiliging B.V., Regio Nord in<br />

Groningen, ausgerüstet. Als Löschmittel wird das für Menschen ungefährliche<br />

FM-200 eingesetzt. ■ Peter Pospiech<br />

| Bilder: Pospiech | Guddat<br />

Schiffsdaten TMS CHRISTINA<br />

Länge / Breite 86 x 9,5 m<br />

Zuladung bei Tiefgang 1.717 cbm bei 3 m<br />

Eigengewicht 480 t<br />

Löschpumpen 1x Rusch (560 cbm/h)<br />

Hauptantrieb MTU 8V 4000 M60<br />

Leistung 880 kW bei 1.800/min<br />

Propeller Promarin, 5-fl ügelig<br />

Düse Promarin<br />

Getriebe ZF-MassonMMW 4400<br />

Bugstrahlruder Verhaar, 4-Kanal<br />

Bugstrahlantrieb Cummins N14 G2<br />

Leistung 336 kW bei 1.800/min)<br />

Stromaggregate 2x Cummins 6BT 5.9-G6<br />

Leistung 97 kW bei 1.500/min<br />

Generator Marathon 104 kVA<br />

Klasse (nach GL) 100A5 (0,6) Z Tanker ADNR Typ C<br />

7|<strong>2008</strong> | 105


MARKTPLATZ SCHIFFSBÖRSE<br />

106 |<br />

SUT Anzeigenschluss<br />

Der Anzeigenschluss für die<br />

nächste Ausgabe mit dem<br />

Titelthema:<br />

Transport <strong>und</strong> Umschlag<br />

an Moldau, Elbe & Saale<br />

ist am 01.12.08<br />

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7|<strong>2008</strong>


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Wir empfehlen uns mit unseren umfassenden Dienstleistungen.<br />

Zum Verkauf werden folgende Motorgüterschiffe angeboten:<br />

GÜTERMOTORSCHIFFE U.A.<br />

625 ton Bj. ’42 63 x 7,04 x 2,54m. Nr. 708<br />

774 ton Bj. ’12 67 x 7,67 x 2,30m. Nr. 684<br />

839 ton Bj. ’56 62 x 7,20 x 2,72 m. Nr. 598<br />

840 ton Bj. ’56 70 x 7,05 x 2,52 m. Nr. 703<br />

889 ton Bj. ’43 67 x 8,20 x 2,52 m. Nr. 709<br />

1144 ton Bj. ’62 80 x 8,20 x 2,62 m. Nr. 602<br />

1303 ton Bj. ’61 85 x 8,20 x 2,71 m. Nr. 710<br />

1373 ton Bj. ’49 80 x 9,54 x 2,82 m. Nr. 685<br />

1459 ton Bj. ’63 86 x 9,50 x 2,60 m. Nr. 496<br />

1520 ton Bj. ’49 - ’02 85 x 9,50 x 2,86 m. Nr. 700<br />

1563 ton Bj. ’77 85 x 9,57 x 2,81 m. Nr. 654<br />

1650 ton Bj. ’70 85 x 10,52 x 2,80 m. Nr. 715<br />

1789 ton Bj. ’62 - ’07 86 x 10,50 x 2,94 m. Nr. 450<br />

1805 ton Bj. ’64 100 x 9,50 x 2,82 m. Nr. 580<br />

1810 ton Bj. ’55 105 x 9,50 x 2,75 m. Nr. 692<br />

2507 ton Bj. ’90 110 x 10,50 x 3,20 m. Nr. 676<br />

2512 ton Bj. ’81 108 x 10,05 x 3,22 m. Nr. 677<br />

2987 ton Bj. ’03 135 x 11,45 x 3,00 m. Nr. 683<br />

3864 ton Bj. ’73-’02 135 x 11,45 x 3,58 m. Nr. 699<br />

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Schubleichter: 2322 Ton / Baujahr. 1979 / Abm. 76 x 11,39 x 3,52 mtr. /<br />

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Motor: MWM 1600 PS, 2 Laderäume, doppelwandig, Lukendach<br />

Motorschiff 3.000 t, Baujahr 1984, Abmessungen 110 x 11,40 x 3,50 m,<br />

Motor: MAK 1200 PS, 1 Laderaum, Doppelboden, Wallgänge, 204 Container,<br />

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Motor: Deutz 1300 PS, 1 Laderaume, Eisenstrau, Wallgänge, Schiebeluken<br />

Motorschiff 2.050 t, Baujahr 1972, Abmessungen 100 x 9,50 x 3,00 m,<br />

Motor: MTU 1300 PS, 1 Laderaum, 2100 cbm, Aluluken, neuer Boden<br />

Motorschiff 1870 t, Baujahr 1972, Abmessungen 105 x 9,50 x 2,70 m<br />

Motor: Deutz 1250 PS, Bj. 2007, 1 Laderaum, 2500 cbm, Eisenstrau, Wallgänge<br />

Koppelverband-Motorschiff 1700 t, Baujahr 1972/90, Abmessungen 85 x 9,50 m<br />

Motor: Caterpillar 2000 PS, Bj. 2006, 1 Laderaum, Eisenstrau, Wallgänge,<br />

Schiebeluken, Containersteuerhaus, Schubleichter 1500 t, Baujahr 1974,<br />

Abmessungen 74 x 9,50 m, 1 Laderaum, Wallgänge, Doppelboden, Bugstrahlruder<br />

Motorschiff 1680 t, Baujahr 1970, Abmessungen 85 x 10,60 x 2,80 m<br />

Motor: MWM 1100 PS, 2 Laderaum, Eisenstrau, Fr.-Kap-Aluluken, Trimmbleche<br />

Motorschiff 1200 t, Baujahr 1960, Abmessungen 85 x 8,20 x 2,50 m,<br />

Motor: Deutz 800 PS, 1 Laderaum, Schiebeluken, Eisenstrau, Trimmbleche,1700 cbm,<br />

Motorschiff 1530 t, Baujahr 2001/62, Abmessungen 80 x 9,50 x 3,00 m<br />

Motor: Cummins 850 PS, Bj. 1997, 1 Laderaum, Eisenstrau, Wallgänge, 1800 cbm<br />

Motortanker 1500 t, Baujahr 1986, Abmessungen 80 x 9,50 x 3,00 m,<br />

Motor: Cummins 1200 PS, neue Klasse bis 2013<br />

Neubau Motortanker 1600 t, Baujahr 2009, Abmessungen 86 x 9,60 m<br />

Motor: Mitsobishi 1200 PS, Typ C. Tankcoating, Deepwellpumpen oder Bornemann<br />

Lieferung 2009<br />

Neubau Kaskos Motortanker/Motorgüterschiffe, Abmessungen nach Wunsch,<br />

Lieferung 2009 möglich, auf Wunsch auch mit komplettem Abbau<br />

Fahrgastschiff 300 Personen, Baujahr <strong>2008</strong>, Abmessungen 38 x 8,70 x 1,20 m<br />

Fahrgastschiff 600 Personen, Baujahr 1995, Abmessungen 55 x 10,50 x 1,35 m<br />

Fahrgastschiff 150 Personen, Baujahr 1974, Abmessungen 24 x 5,00 x 0,80 m<br />

Kabinenschiff 130 Passagiere, Baujahr 1984/2000, Abmessungen 110 x 10,50 x 1,30 m<br />

Kabinenschiff mit 12 Kabinenplätzen, Baujahr 1998, Abmessungen 29 x 5,00 x 0,90 m<br />

Ferner haben wir noch andere Schiffsgrößen, Koppelverbände, Schubleichter<br />

zum Verkauf, die wir Ihnen gerne anbieten sowie auch PONTON,<br />

SCHUBBOOTE von 200-2000 PS usw..<br />

FINANZIERUNG auch bei geringem Eigenkapital möglich.<br />

Bitte rufen Sie uns an.<br />

Anzeigenschluss für die nächste<br />

Ausgabe: 01. Dezember 08<br />

7|<strong>2008</strong> | 107


MARKTPLATZ SCHIFFSBÖRSE<br />

108 |<br />

Auszug der zum VERKAUF stehenden Schiffe:<br />

Motorschiffe:<br />

• 2322 to., Bj. 1973/95, 2x650 PS, 110m x 11,07m x 3,20m<br />

• 1377 to., Bj. 1949, 2 x 520 PS, 80,00m x 9,54m x 2,82m<br />

• 1847 to., Bj. 1972, 1250 PS, 105m x 9,50m x 2,70m<br />

• 1648 to., Bj. 1970, 1050 PS, 85m x 10,52m x 2,80m<br />

Motortanker:<br />

• 2043 to., Bj. 1963, 1200 PS, 105m x 9,50m x 2,80m<br />

• 1607 to., Bj. 1963/94, 1300 PS, 85m x 9,50m x 3,14m<br />

• 1553 to., Bj. 1956/76, 860 PS, 85,2m x 9,50m x 2,90m<br />

• 777 to., Bj. 1941/63 , 500 PS, 66,84m x 8,22m x 2,26m<br />

Fahrgastschiffe:<br />

• 600 Personen, Bj. 1995, 57m x 10,60m x 1,35m<br />

• 380 Personen, Bj. 1990, 36m x 8,10m x 1,10m<br />

Traditionsschiff/Wohnschiff:<br />

• 10 Personen, Bj. 1922, 25x4,60x1,40m sehr guter Zustand<br />

Wir suchen für unsere K<strong>und</strong>en:<br />

Schiffe aller Größen <strong>und</strong> Baujahre<br />

speziell: 1. EH-Tanker Typ N offen oder geschl., 400-600 to<br />

2. EH-Tanker Typ N geschl. ca.1500 to mit Coating<br />

Neubauten:<br />

Kaskos von serbischer Werft/ Eintausch des bestehenden<br />

Schiffes möglich<br />

Insbesondere bieten wir Ihnen zum Kauf an:<br />

Frachtschiff 2912 to, Bj. 2005, 110m x 11,45m x 3,67m<br />

MTU 1797 PS<br />

Incl. Gutem Beschäftigungsvertrag<br />

- Finanzierungshilfe <strong>und</strong> Beschäftigung möglich -<br />

SUT abonnieren?!<br />

Wir informieren Sie gerne über unsere<br />

speziellen Abo-Angebote!<br />

Bestell-Hotline: 0 22 41 / 1 48 25 17<br />

vertrieb@schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

www.schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

Wegen großer Nachfrage unserer K<strong>und</strong>en besteht Bedarf<br />

an der Erweiterung des Vermittlungsangebotes aller Schiffstypen.<br />

SUT als e-paper unter:<br />

www.epaperstar.de<br />

7|<strong>2008</strong>


SUT EINKAUFSBÖRSE<br />

Anzeigenpreise<br />

je Ausgabe; Zeile: 8,75 € | Logo: 20,00 €<br />

Bild: 35,00 € | neues Stichwort : 10,00 €<br />

02 28 - 53 88-653<br />

anzeigen@schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

www.schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

1 | Werften<br />

Bodanstraße - D-88079 Kressbronn<br />

Tel. 07543 607-0 - Fax 07543 607-50<br />

info@bodanwerft.com - www.bodanwerft.com<br />

Ebert & Söhne - Schiffswerft<br />

69239 Neckarsteinach bei Heidelberg<br />

Tel. 0 62 29 - 9 20 90 Fax 0 62 29 - 92 09 30<br />

Erlenbacher Schiffswerft<br />

Maschinen- <strong>und</strong> Stahlbau GmbH<br />

Klingenberger Str. 42 - 63906 Erlenbach/Main<br />

Tel. 0 93 72 - 7 02 - 0, Fax 0 93 72 - 7 02 - 26<br />

GRONINGEN SHIPYARD BV<br />

Waterhuizen 8 - NL-9600 AH Hoogezand<br />

Tel. +31.50.369.2100 – Fax +31.50.369.2101<br />

Heinrich Harbisch Schiffswerft GmbH<br />

Werftstr. 47 - 47053 Duisburg<br />

Tel. 02 03-60 24 25<br />

www.ha-du.de - E-Mail: Harbisch@ha-du.de<br />

Lieferung <strong>und</strong> Einbau von HA-DU-Profi lrudern.<br />

SUT EINKAUFSBÖRSE | SUT BUYER‘S GUIDE<br />

Die Einkaufsbörse dient als Marktübersicht <strong>und</strong> Bezugsquellenverzeichnis. Übersichtlich nach Stichworten geordnet, fi nden Sie in<br />

den folgenden 23 Rubriken die Angebote der Internationalen Schiffbau- <strong>und</strong> Zulieferindustrie.<br />

1 | Werften<br />

2 | Antriebsanlagen<br />

3 | Schiffsausrüstung<br />

4 | Korrosionsschutz<br />

5 | Hydraulik <strong>und</strong> Pneumatik<br />

6 | Navigations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnik<br />

7 | Bordnetze<br />

8 | Konstruktion <strong>und</strong> Consulting<br />

9 | Bunkerbetriebe<br />

10 | Schiffsmakler<br />

11 | Schiffsfi nanzierung<br />

12 | Schiffsversicherung<br />

13 | Personal-Dienstleistungen, Lotsendienste<br />

Hitzler Werft GmbH<br />

Tel. 0 41 53-58 80 - Fax 0 41 53-58 81 00<br />

www.hitzler-werft.de - E-Mail: info@hitzler-werft.de<br />

Josef Braun GmbH & Co KG Schiffswerft<br />

Am Neuen Rheinhafen 14 67346 Speyer<br />

Tel. 0 62 32 - 13 09 - 0 www.schiffswerft-braun.de<br />

Lux-Werft GmbH<br />

Moselstraße 10<br />

53859 Niederkassel-Mondorf b. Bonn<br />

Tel. 02 28-9 71 28-0<br />

Fax: 02 28-9 71 28-25<br />

www.lux-werft.de<br />

Kiebitzberg Schiffswerft GmbH & Co. KG<br />

Rathenower Straße 6 39539 Havelberg<br />

Tel. 03 93 87 - 7 25 40 Fax 03 93 87 - 7 25 41<br />

www.kiebitzberg.de a.lewerken@kiebitzberg.de<br />

Kölner Schiffswerft Deutz<br />

Auenweg 173 51063 Köln<br />

Im Hafen Köln Mülheim<br />

Tel. +49 (0)221 - 9 810 88-0, Fax: +49 (0)221 - 9 810 88-6<br />

E-Mail: info@ksd-koeln.de / www.ksd-koeln.de<br />

Helling 110 m, Steven Dock 350 t<br />

Sp<strong>und</strong>wand mit Kran 6 t, Propeller-Reparatur<br />

Tankerliegeplatz im Hafen!<br />

Meidericher Schiffswerft GmbH & Co. KG<br />

Schlickstraße 21 / Hafenbecken A - 47138 Duisburg<br />

Tel. 02 03-4 49 06-0, Fax 02 03-4 49 06-50<br />

www.meidericherschiffswerft.de<br />

Schiffswerft Bolle GmbH Derben<br />

Schiffswerft 5 - 39317 Neuderben, Tel. 03 93 49-2 80<br />

E-Mail: info@schiffswerft-bolle.de<br />

Schiffswerft Hans Boost<br />

Maschinen- <strong>und</strong> Stahlbau GmbH & Co. KG<br />

Zurmaienerstr. 176 - 54292 Trier/Mosel<br />

Tel: 06 51-14 45-0, Fax 06 51-14 45-135<br />

www.schiffswerft-boost.de<br />

MARKTPLATZ<br />

Schiffswerft Hermann Barthel GmbH<br />

www.barthelwerft.de - barthelwerft@t-online.de<br />

TeamCo Shipyard BV<br />

Bakkersdam Ia, 5256 PK HEUSDEN<br />

Tel.: +31(0) 416-66 55 00, Fax. +31(0) 416 66 55 05<br />

www.teamcoshipyard.nl, info@teamcoshipyard.nl<br />

Bonner Straße 6 - 53424 Remagen<br />

Tel.: 0 22 28 - 91 10 13<br />

Fax: 0 22 28 - 91 10 15<br />

www.werftzentrum-mittelrhein.com<br />

Werft <strong>und</strong> Servicezentrum<br />

Mittelrhein GmbH info@werftzentrum-mittelrhein.com<br />

| Arbeits- <strong>und</strong> Beiboote<br />

Tel.: (00 31) (0) 4 81-43 45 48 - www.riwaboating.nl<br />

2 | Antriebsanlagen<br />

CCUMMINS<br />

DIESEL<br />

DEUTSCHLAND GmbH<br />

Odenwaldstr. O 23 - 64521 Groß-Gerau<br />

Tel. T 06152-174-0, Fax 06152-1741-141<br />

www.cummins.de<br />

www.schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

DEUTZ AG<br />

VERTRIEB KOMMERZIELLE SCHIFFFAHRT<br />

Herr Michael Berrier<br />

Hollweghstr. 22-26 - 51103 Köln<br />

Telefon: 0171 766 0087<br />

E-Mail: berrier.m@deutz.com<br />

www.deutz.com<br />

14 | Ausbildung <strong>und</strong> Schulung<br />

15 | Messen <strong>und</strong> Ausstellungen<br />

16 | Reedereien<br />

17 | Schiffsverwaltungen<br />

18 | Elektronische Frachtenbörsen<br />

19 | Häfen <strong>und</strong> Umschlagbetriebe<br />

20 | Bahnunternehmen<br />

21 | Umschlagtechnik<br />

22 | Container<br />

23 | Hafen- <strong>und</strong> Wasserbau<br />

Die Anzeigenpreise <strong>und</strong> eventuelle Rabatte entnehmen<br />

Sie bitte der aktuellen Anzeigenpreisliste Nr. 19.<br />

Rufen Sie uns gerne an: 02 28 / 53 88 - 653!<br />

7|<strong>2008</strong> | 109


MARKTPLATZ<br />

M+E Motoren- <strong>und</strong> Energietechnik GmbH<br />

Industriestraße 7, 49716 Meppen<br />

Tel +49 (0) 59 31-98 44-0, Fax +49 (0) 59 31-98 44-55<br />

E-Mail: info@me-meppen.de / www.me-meppen.de<br />

110 |<br />

Dolderman bv<br />

Tel.: +31(0)78-6 13 82 77<br />

Fax: +31(0)78-6 14 48 87<br />

www.dolderman.nl<br />

Jastram GmbH & Co. KG<br />

Billwerder Billdeich 603 - 21033 Hamburg<br />

Tel. 040 / 725 601 - 0, Fax 040 / 725 601 - 28<br />

www.jastram-group.com - E-Mail: info@jastram.net<br />

Meppen - Duisburg<br />

Ludwigshafen - Dessau<br />

MAN Truck & Bus<br />

Deutschland GmbH<br />

Vertrieb & Service<br />

Marinemotoren Deutschland<br />

Werftstraße 24, D – 24939 Flensburg<br />

Tel.: 0461-481-10, Fax: -90 - Email: Dirk.Hansen@man.eu<br />

www.man-mn.com/engines <strong>und</strong> www.hamburg.man-mn.de<br />

Geefacker 63 - 47533 Kleve<br />

Tel. 0 28 21-7 11 37-0 - Fax 0 28 21-7 11 37-20<br />

Internet: www.motoren-steffens.de<br />

E-Mail: info@motoren-steffens.de<br />

Deutz <strong>und</strong> MWM – Diesel- <strong>und</strong> Gasmotoren, Aggregate<br />

<strong>und</strong> Ersatzteile auf 5.000 m 2 ständig verfügbar.<br />

Motoren für die<br />

Binnenschifffahrt<br />

Mobil: 0176-17900965<br />

holger.mader@mtu-online.com<br />

Pols Aggregaten BV<br />

Ambachtstraat 18<br />

NL 2861 EX BERGAMBACHT<br />

Tel. 0031 1 82 35 46 66 - Fax 0031 1 82 35 46 47<br />

E-Mail: pols.aggregaten@wxs.nl - www.pols-aggregaten.nl<br />

Deutz - Hatz - Perkins - Iveco - Yammar - John Deere auf Lager<br />

SCHIFFSDIESELTECHNIK KIEL GmbH<br />

Tel. 0 43 31 - 44 71-0<br />

E-Mail: starke@sdt-kiel.de<br />

SCHOTTEL GmbH<br />

Mainzer Str. 99 - 56322 Spay/Rhein<br />

Tel. 0 26 28-6 10, Fax 0 26 28-6 13 00<br />

Internet: www.schottel.de<br />

E-Mail: info@schottel.de<br />

WILHELM NOLDEN & SÖHNE<br />

Wilhelmallee 12 - 47198 Duisburg<br />

Tel. 0 20 66-83 08 u. 83 19, Fax 0 20 66-81 25<br />

Mobil: 01 72-2 61 68 56 - www.nolden-soehne.de<br />

Ständig am Lager: Stromaggregate: Hatz <strong>und</strong> John Deere –<br />

sowie Luftkompressoren: Sauer & Sohn WP 33<br />

www.schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

| Abgas-Reinigung<br />

Alt Fermersleben 36 – D - 39122 Magdeburg<br />

Tel.: +49 (0) 391 555 44 0 – Fax: +49 (0) 391 555 44 44<br />

E-mail: magdeburg@hug-eng.de – www.hug-eng.ch<br />

Rußfi lter <strong>und</strong> SCR-Katalysatoren<br />

für Schiffe, Lokomotiven <strong>und</strong> Baumaschinen<br />

| Abgas-Schalldämpfer<br />

Weihe GmbH<br />

Schalldämpfersysteme + Schiffskühler<br />

Teichkoppel 63 - D-24161 Altenholz<br />

Tel. +49-431-329130, Fax +49-431-321022<br />

Internet: www.weihe-gmbh.de<br />

E-Mail: info@weihe-gmbh.de<br />

| Bugstrahlanlagen<br />

Jastram GmbH & Co. KG<br />

Billwerder Billdeich 603 - 21033 Hamburg<br />

Tel. 040 / 725 601 - 0, Fax 040 / 725 601 - 28<br />

www.jastram-group.com - E-Mail: info@jastram.net<br />

VETH Motoren BV Papendrecht<br />

Internet: www.veth-motoren.com<br />

E-Mail: info@veth-motoren.com<br />

SCHOTTEL GmbH<br />

Mainzer Str. 99 - 56322 Spay/Rhein<br />

Tel. 0 26 28-6 10, Fax 0 26 28-6 13 00<br />

Internet: www.schottel.de<br />

E-Mail: info@schottel.de<br />

TILSE Industrie <strong>und</strong> Schiffstechnik GmbH<br />

Projektierung - Planung - Technische Vertretungen<br />

Sottorfallee 12 - 22529 Hamburg<br />

Tel. +49(0) 40 56 10 14 - Fax +49(0) 40 56 34 17<br />

E-Mail: tilse@tilse.com<br />

| Elektromotoren/-Service<br />

NAVAL marine GmbH<br />

Duisburg | Hamburg | Ludwigshafen<br />

Neumarkt 2 - 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-8 26 50-8 50 54, Fax 02 03-8 16 26<br />

Uwe E. Zoller GmbH Elektrotechnik<br />

Otto-Hahn-Straße 9 - 25337 Elmshorn<br />

Tel. 0 41 21-79 07-0 - Fax 0 41 21-79 07-77<br />

www.zoller-elektrotechnik.de<br />

| Getriebe/-Service<br />

Allgemeine Schiffs-Service GmbH<br />

Motoren Getriebe Pneumatik KBB Turboservice<br />

IVECO ABC Diesel REINTJES Parker-Sempress<br />

Am Hühnerort 29 - 47198 Duisburg<br />

Tel. 028 41-1 73 31 17 - 0 28 41- 1 73 33 38<br />

E-Mail: info@ass-duisburg.de<br />

Otto Piening GmbH<br />

Am Altendeich 83<br />

D-25348 Glückstadt<br />

Tel.: 0 41 24 / 91 68 12<br />

Wir bieten:<br />

komplette Antriebslösungen<br />

für die Berufsschifffahrt<br />

Fax: 0 41 24 / 91 68 52 www.piening-propeller.de<br />

| Kühler<br />

esco Eugen Schmidt <strong>und</strong> Co<br />

Schiffsgetriebe <strong>und</strong><br />

Steuerungssysteme<br />

Tel. +49(0)2241-4807-0 | Fax -10<br />

info@esco-antriebstechnik.de<br />

www.esco-antriebstechnik.de<br />

BLOKLAND non ferro b.v.<br />

Lelystraat 106 - NL-3364 AJ Sliedrecht<br />

Tel. +31-184-41 37 89, Fax +31-184-419379<br />

Vetretung in Deutschland:<br />

Weihe GmbH<br />

Teichkoppel 63 - D-24161 Altenholz<br />

Tel. +49-431-329130, Fax +49-431-321022<br />

Internet: www.weihe-gmbh.de<br />

E-Mail: info@weihe-gmbh.de<br />

SUT<br />

abonnieren?!<br />

Bestell-Hotline: 0 22 41 / 1 48 25 17<br />

vertrieb@schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

www.schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

| Motoren- <strong>und</strong> Aggregatetechnik<br />

| Motor-/Getriebesteuerungen<br />

Otto Piening GmbH<br />

Am Altendeich 83<br />

D-25348 Glückstadt<br />

Tel.: 0 41 24 / 91 68 12<br />

SUT EINKAUFSBÖRSE<br />

SCHIFFSDIESELTECHNIK KIEL GmbH<br />

Tel. 0 43 31 - 44 71-0<br />

E-Mail: starke@sdt-kiel.de<br />

Sauer & Sohn KG<br />

sauer motive systems<br />

Groß-Zimmerner-Str. 51<br />

D-64807 Dieburg<br />

Telefon: 0 60 71 - 2 06 - 0<br />

Telefax: 0 60 71 - 2 06 - 300<br />

www.sauer<strong>und</strong>sohn.de<br />

info@sauer<strong>und</strong>sohn.de<br />

SCHIFFSDIESELTECHNIK KIEL GmbH<br />

Tel. 0 43 31 - 44 71-0<br />

E-Mail: starke@sdt-kiel.de<br />

Wir bieten:<br />

komplette Antriebslösungen<br />

für die Berufsschifffahrt<br />

Fax: 0 41 24 / 91 68 52 www.piening-propeller.de<br />

7|<strong>2008</strong>


SUT BUYER‘S GUIDE<br />

| Motoren-Service<br />

Allgemeine Schiffs-Service GmbH<br />

Motoren Getriebe Pneumatik KBB Turboservice<br />

IVECO ABC Diesel REINTJES Parker-Sempress<br />

Am Hühnerort 29 - 47198 Duisburg<br />

Tel. 028 41-1 73 31 17 - 0 28 41- 1 73 33 38<br />

E-Mail: info@ass-duisburg.de<br />

Henkelhausen GmbH & Co. KG<br />

Antriebstechnik, Schiff- <strong>und</strong> Gasmotoren<br />

D-47809 Krefeld - Hafenstraße 51<br />

Tel. 0 21 51-5 74-0, Fax 0 21 51-5 74-112<br />

Internet: www.henkelhausen.de<br />

Gebr. Klene - 49733 Haren/Ems<br />

Tel. 0 59 32-24 00 - Fax 0 59 32-56 91<br />

E-Mail: info@klene-schiffsmotoren.de<br />

Klein & Weiler<br />

Schönbornsluster Straße 1 - 56070 Koblenz<br />

Tel. 02 61-80 10 28 - Notdienst 01 71-9 90 39 52<br />

Internet: www.klein<strong>und</strong>weiler.de<br />

M+E Motoren- <strong>und</strong> Energietechnik GmbH<br />

Industriestraße 7, 49716 Meppen<br />

Tel +49 (0) 59 31-98 44-0, Fax +49 (0) 59 31-98 44-55<br />

E-Mail: info@me-meppen.de / www.me-meppen.de<br />

Meppen - Duisburg - Ludwigshafen - Dessau<br />

Nocken <strong>und</strong> Nockenwellen<br />

Reparaturbetrieb<br />

- Reparaturschleifen, Einzelanfertigung nach Muster<br />

<strong>und</strong> Zeichnung (auch Umsteuernocken)<br />

- Reparaturschweißen, Instandsetzung von<br />

Rollenstössel<br />

- alle Motoren u. Pumpentypen<br />

Motoren Küpers<br />

Tel. 0 20 64/8 10 80, Fax: 0 20 64/8 10 90<br />

E-Mail: motoren-kuepers@gmx.de<br />

Otto-Porath-Platz 2-3 - 15831 Groß Kienitz b. Berlin<br />

Tel. 03 37 08 - 541-0 - Fax 03 37 08 - 541-99<br />

Internet: www.w-schmidt.de<br />

E-Mail: info@w-schmidt.de<br />

SUT<br />

abonnieren?!<br />

Bestell-Hotline: 0 22 41 / 1 48 25 17<br />

vertrieb@schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

www.schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

SCHIFFSDIESELTECHNIK KIEL GmbH<br />

Tel. 0 43 31 - 44 71-0<br />

E-Mail: starke@sdt-kiel.de<br />

Schiffsdiesel-Service<br />

Am Kiel-Kanal<br />

MWA-Augustin GmbH<br />

Tel. 0431 - 39 31 01<br />

Ersatzteil- E t t il <strong>und</strong> d SService i GGmbH bH<br />

Auf der Höhe 55 - D-47059 Duisburg<br />

Tel. 02 03-31 20 90/01 - Fax 02 03-31 34 66<br />

Email: g.krassnitzer@sms-overseas.de<br />

Ersatzteile <strong>und</strong> Aggregate neu <strong>und</strong> gebraucht<br />

Tel.: 0 28 22 /98 14 297 Fax: 0 28 22/ 98 14 298<br />

www.steffens-engineering.com<br />

info@steffens-engineering.com<br />

August Storm GmbH & Co. KG<br />

Technologie u. Service für Motoren u. Antriebe<br />

August-Storm-Str. 6 - 48480 Spelle<br />

Tel. +49(0)5977 73-172 - Fax +49(0)5977 73-188<br />

Duisburg, Berlin, Hamburg, Kiel, Spelle, Speyer<br />

www.a-storm.com - E-Mail: info@a-storm.com<br />

Walter Schramm GmbH<br />

Industriestraße 17 - 69239 Neckarsteinach<br />

Tel. 0 62 29-4 75 oder 0172-6 27 77 28<br />

WILHELM NOLDEN & SÖHNE<br />

siehe Eintrag unter Antriebsanlagen<br />

| Propeller / Propellerdüsen<br />

Kölner Schiffswerft Deutz<br />

Auenweg 173 51063 Köln<br />

Im Hafen Köln Mülheim<br />

Tel. +49 (0)221 - 9 810 88-0, Fax: +49 (0)221 - 9 810 88-6<br />

E-Mail: info@ksd-koeln.de / www.ksd-koeln.de<br />

Helling 110 m, Steven Dock 350 t<br />

Sp<strong>und</strong>wand mit Kran 6 t, Propeller-Reparatur<br />

Tankerliegeplatz im Hafen!<br />

Siemensstraße 33 - 50374 Erftstadt<br />

Tel. 0 22 35-79 93-0, Fax 0 22 35-79 93-33<br />

www.promarin.de - E-Mail: info@promarin.de<br />

Schlickstraße 21 - 47138 Duisburg<br />

(Meidericher Schiffswerft GmbH)<br />

Tel. 02 03-4 49 51 94 - Fax 02 03-4 49 60 85<br />

Neu-Propeller <strong>und</strong> Propeller-Reparaturen<br />

Kremper Rhin 13 Tel. 0 41 24-14 67<br />

25348 Glückstadt Fax 0 41 24-70 46<br />

www.rathjens-propeller.de<br />

E-Mail: rathjens-propeller@t-online.de<br />

Otto Piening GmbH<br />

Am Altendeich 83<br />

D-25348 Glückstadt<br />

Tel.: 0 41 24 / 91 68 12<br />

Wir bieten:<br />

komplette Antriebslösungen<br />

für die Berufsschifffahrt<br />

Fax: 0 41 24 / 91 68 52 www.piening-propeller.de<br />

www.schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

| Ruder / Ruderanlagen<br />

SERVICE, BERATUNG, KOMPETENZ<br />

Ruderanlagen<br />

Schiffselektrik<br />

Tankmanagement<br />

MARKTPLATZ<br />

Wärtsilä Deutschland GmbH<br />

Mannheim:<br />

Rheinmühlenstraße 7<br />

D-68159 Mannheim<br />

Tel. +49 (621) 10 20 04<br />

Fax +49 (621) 10 21 44<br />

Duisburg:<br />

Werftstraße 6 - D-47053 Duisburg<br />

Tel. +49 (203) 66 76 52, Fax +49 (203) 7 29 74 68<br />

Propeller-Reparaturen/Verkauf von Propellern u. Düsen<br />

Ruderhydraulik, Hydraulik<br />

Engineering für Neu-/Umbau<br />

Werfstraße 25 - 47053 Duisburg<br />

www.fs-schiffstechnik.de - info@fs-schiffstechnik.de<br />

Tel.: +49 203 60 96 7-0 - Fax: +49 203 60 96 7-16<br />

Heinrich Harbisch Schiffswerft GmbH<br />

Werftstr. 47 - 47053 Duisburg<br />

Tel. 02 03-60 24 25<br />

www.ha-du.de - E-Mail: Harbisch@ha-du.de<br />

Lieferung <strong>und</strong> Einbau von HA-DU-Profi lrudern.<br />

Der<br />

Anzeigenschluss<br />

für die nächste Ausgabe ist am: 01. Dezember 08<br />

anzeigen@schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

PROMAC B.V.<br />

Van Voordenpark 14 - P.O. Box 22<br />

5300 AA Zaltbommel - Niederlande<br />

Tel. +31(0)418-683333 - Fax +31(0)418-683355<br />

www.promac.nl - info@promac.nl<br />

P.O. Box 2061 - NL - 2930 AB Krimpen a/d Lek<br />

Tel. +31(0)1 80 51 15 77<br />

www.vandervelden-marinesystems.com<br />

| Turbolader<br />

Jastram GmbH & Co. KG<br />

Billwerder Billdeich 603 - 21033 Hamburg<br />

Tel. 040 / 725 601 - 0, Fax 040 / 725 601 - 28<br />

www.jastram-group.com - E-Mail: info@jastram.net<br />

7|<strong>2008</strong> | 111


MARKTPLATZ<br />

| Wärmetauscher<br />

BLOKLAND non ferro b.v.<br />

Lelystraat 106 - NL-3364 AJ Sliedrecht<br />

Tel. +31-184-41 37 89, Fax +31-184-419379<br />

Vetretung in Deutschland:<br />

Weihe GmbH<br />

Teichkoppel 63 - D-24161 Altenholz<br />

Tel. +49-431-329130, Fax +49-431-321022<br />

Internet: www.weihe-gmbh.de<br />

E-Mail: info@weihe-gmbh.de<br />

| Wellen <strong>und</strong> Wellenlager<br />

Gumeta H. Maes GmbH<br />

Südstraße 9 - 66780 Rehlingen/Siersburg<br />

Tel. 0 68 35-30 94, Fax 0 68 35-6 70 57<br />

www.gumeta.de - E-Mail: info@gumeta.de<br />

Gummiwellenlager/Propellerwellenlager<br />

3 | Schiffsausrüstung<br />

Litzke GmbH<br />

Trierer Str. 125 - 56072 Koblenz, Tel. 02 61-2 30 44<br />

Schiffs- u. Industriebedarf H. Lohmann<br />

Zeppelinstraße 3-6 - 49733 Haren (Ems)<br />

Tel.: 0 59 32/73 47-0, Fax: 0 59 32/73 47-30<br />

E-Mail: info@lohmann-haren.de<br />

van Rens GmbH<br />

Amtsgerichtsstraße 15, 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-81 72-0, Fax 02 03-81 72-9<br />

KABOLA - SPECK - VICTRON<br />

| Isolierung<br />

Prantl GmbH<br />

Nordring 46 - 47495 Rheinberg<br />

Tel. 0 28 43-97 40-0 - Fax 0 28 43-97 40-11<br />

E-Mail: info@prantl-gmbh.de<br />

Wärme-, Kälte-, Schall- <strong>und</strong> Brandschutz<br />

| Klima <strong>und</strong> Lüftung<br />

Klima <strong>und</strong> Lüftung<br />

WINDEX ENGINEERING BV<br />

Houtschelf 5 - 3371 KB Hardinxfeld-Giessendam<br />

Tel. +31(0)184 611 322, Fax +31(0)184 611 403<br />

E-Mail: info@windex.net<br />

| Messsysteme<br />

112 |<br />

Standdaarbuiten (NL)<br />

Tel: +31 165 852 722<br />

www.CUMARINE.de<br />

| Möbel <strong>und</strong> Inneneinrichtung<br />

Arnold e.K. Schreinerei<br />

Langäckerstr. 4 - 97904 Dorfprozelten/Main<br />

Tel: 0 93 92 – 78 40 - Fax: 0 93 92 – 70 23<br />

E-Mail: schreinerei.arnold@freenet.de<br />

Kiebitzberg Möbelwerkstätten<br />

Andreas Lewerken<br />

39539 Havelberg - Rathenower Str. 6<br />

Tel: 03 93 87-7 25 40, Fax: 03 93 87-7 25 41<br />

www.kiebitzberg.de<br />

Schreinerei ML Markus Leder<br />

Mainstraße 5 - 63906 Erlenbach<br />

Tel.: 0 93 72 / 9 44-383, Fax: -381<br />

www.SchreinereiML.de<br />

Schiffsschreinerei - Innenausbau<br />

Pontwerft 13 – 47059 Duisburg-Ruhrort<br />

Tel. 02 03 - 44 33 10 – Fax 02 03 - 44 66 05<br />

www.otto-von-struenk.de<br />

von-struenk-gmbh@t-online.de<br />

SCHIFFSAUSBAUTEN<br />

Tischlerei <strong>und</strong> Alubau Wessels<br />

49733 Haren/Ems - Internet: www.wessels.com<br />

E-Mail: info@wessels.com - Tel. 05932-9977-0<br />

| Sanitärausrüstung<br />

HOMA Pompen B.V. Nederland<br />

NL-4205 ND Gorinchem<br />

Tel. 0031-(0)183-62 22 12, Fax 0031-(0)183-6 20 193<br />

| Schiffsfenster<br />

RAFA-Schiffsfenster<br />

Ambachtweg 28 - NL-3831 KB Leudsen<br />

Tel. 0031 (0) 33-4945040 - Fax 0031 (0) 33-4950574<br />

Alux Luxar GmbH & Co. KG<br />

Robert-Bosch-Str. 6 - D-41352 Korschenbroich<br />

Tel. +49 2161 97 85-0 - Fax +49 2161 97 85 49<br />

E-Mail: info@alux.de - www.alux.de<br />

Schiffsfenster aus Leichtmetall<br />

- auch mit thermischer Trennung<br />

oder Glaswechselsystem<br />

TILSE Industrie <strong>und</strong> Schiffstechnik GmbH<br />

Projektierung - Planung - Technische Vertretungen<br />

Sottorfallee 12 - 22529 Hamburg<br />

Tel. +49(0) 40 56 10 14 - Fax +49(0) 40 56 34 17<br />

E-Mail: tilse@tilse.com<br />

| Steuerstühle<br />

PÖRTNER SITZE GmbH<br />

Internet: www.poertner-sitze.de<br />

E-Mail: info@poertner-sitze.de<br />

| Tankmessanlagen<br />

TILSE Industrie <strong>und</strong> Schiffstechnik GmbH<br />

Projektierung - Planung - Technische Vertretungen<br />

Sottorfallee 12 - 22529 Hamburg<br />

Tel. +49(0) 40 56 10 14 - Fax +49(0) 40 56 34 17<br />

E-Mail: tilse@tilse.com<br />

5 | Hydraulik <strong>und</strong> Pneumatik<br />

| Pumpen<br />

SUT EINKAUFSBÖRSE<br />

| Tanküberwachungsanlagen<br />

FS Schiffstechnik GmbH & Co. KG<br />

siehe Eintrag unter Elektroinstallation<br />

3.1 | Decksausrüstung<br />

| Winden<br />

Maschinenbau Siebert<br />

Tel. 03 3 64-7 10 53<br />

Ankerwinden/Koppelwinden/Verholwinden<br />

Schlickstraße 15 - 47138 Duisburg<br />

Tel.: 02 03 – 44 99 97-0, Fax: 02 03 – 44 99 97-44<br />

Internet: www.windenbau.de<br />

E-Mail: stegerwindhagen@aol.com<br />

FS Schiffstechnik GmbH & Co. KG<br />

siehe Eintrag unter Ruder / Ruderanlagen<br />

www.schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

P.O. Box 2061 - NL - 2930 AB Krimpen a/d Lek<br />

Tel. +31(0)1 80 51 15 77<br />

www.vandervelden-marinesystems.com<br />

| Kompressoren<br />

J.P. Sauer & Sohn<br />

Maschinenbau GmbH & Co<br />

Brauner Berg 15 - 24159 Kiel<br />

Tel. 04 31-39 40-0, Fax 04 31-39 40-24<br />

Internet: www.sauersohn.de<br />

E-Mail: info@sauersohn.de<br />

WILHELM NOLDEN & SÖHNE<br />

siehe Eintrag unter Antriebsanlagen<br />

HOMA Pompen B.V. Nederland<br />

NL-4205 ND Gorinchem<br />

Tel. 0031-(0)183-62 22 12, Fax 0031-(0)183-6 20 193<br />

WILHELM NOLDEN & SÖHNE<br />

siehe Eintrag unter Antriebsanlagen<br />

ZWETS WERKENDAM B.V.<br />

Vierlinghstraat 22, NL-4251 Werkendam<br />

Tel. 00 31-(0)183-50 17 44, Fax 00 31-(0)183-50 20 11<br />

7|<strong>2008</strong>


SUT BUYER‘S GUIDE<br />

6 |<br />

Navigations- <strong>und</strong><br />

Kommunikationstechnik<br />

Alewijnse Marine Systems<br />

Van der Giessenweg 51, P.O. Box 16, 2920 AA<br />

Krimpen a/d IJssel, Phone +31 180 514 244,<br />

Fax +31 180 511 871, amr@alewijnse.nl<br />

EBF Elektronik + Mechanik<br />

Hinter dem Rathaus 4 - 56238 Halsenbach<br />

Tel. 0 67 47-17 63 - Fax 0 67 47-50 64<br />

Engel & Meier<br />

Schiffselektronik Duisburg GmbH<br />

Internet: www.schiffselektrik.com<br />

E-Mail: em-schiffselektronik@t-online.de<br />

Jentson Nachrichtentechnik<br />

www.jentson.de - info@jentson.de<br />

Mobil: 01 72-4 10 97 69<br />

Krausstraße 21 | 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-47995-0<br />

Fax 02 03-47995-10<br />

E-Mail: info@kadlec-broedlin.de<br />

MOHRS+HOPPE GmbH<br />

Internet: www.schiffselektronik.de<br />

E-Mail: info@schiffselektronik.de<br />

NAVAL marine GmbH<br />

Duisburg | Hamburg | Ludwigshafen<br />

Neumarkt 2 - 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-8 26 50-8 50 54, Fax 02 03-8 16 26<br />

SatFlower<br />

Satelliten Verfolgungssysteme<br />

Speziell entwickelt für Binnenschifffahrt<br />

Äußerst preiswert!<br />

Tel. +31 33 2863013, Fax +31 33 2866890<br />

7 | Bordnetze<br />

Alewijnse Marine Systems<br />

Van der Giessenweg 51, P.O. Box 16, 2920 AA<br />

Krimpen a/d IJssel, Phone +31 180 514 244,<br />

Fax +31 180 511 871, amr@alewijnse.nl<br />

Engel & Meier<br />

Schiffselektronik Duisburg GmbH<br />

Internet: www.schiffselektrik.com<br />

E-Mail: em-schiffselektronik@t-online.de<br />

FS Schiffstechnik GmbH & Co. KG<br />

siehe Eintrag unter Elektroinstallation<br />

IEA Industrie-Elektronik<br />

<strong>und</strong> Automation GmbH<br />

Thomas-Müntzer-Str. 40a<br />

39307 Roßdorf/Genthin<br />

Internet: www.iea-rossdorf.de<br />

E-Mail: info@iea-rossdorf.de<br />

NAVAL marine GmbH<br />

Duisburg | Hamburg | Ludwigshafen<br />

Neumarkt 2 - 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-8 26 50-8 50 54, Fax 02 03-8 16 26<br />

| Bordaggregate<br />

Krausstraße 21 | 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-47995-0<br />

Fax 02 03-47995-10<br />

E-Mail: info@kadlec-broedlin.de<br />

www.schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

Doldermann bv - siehe unter Antriebsanlagen<br />

WILHELM NOLDEN & SÖHNE<br />

siehe Eintrag unter Antriebsanlagen<br />

| Elektroinstallation<br />

Langestraße 35/44 - 49733 Haren<br />

Tel. 05932 - 2446 - Fax 05932 - 6482<br />

E-Mail: info@elektro-jansen.de<br />

Elektro Lampe GmbH<br />

Kanalstraße 17 - 49716 Meppen<br />

Tel.: 05931-1002 - Fax 05931-89380<br />

www.kl-lampe.de - Mail: info@kl-lampe.de<br />

Engel & Meier<br />

Schiffselektronik Duisburg GmbH<br />

Internet: www.schiffselektrik.com<br />

E-Mail: em-schiffselektronik@t-online.de<br />

SERVICE, BERATUNG, KOMPETENZ<br />

Ruderanlagen<br />

Schiffselektrik<br />

Tankmanagement<br />

Ruderhydraulik, Hydraulik<br />

Engineering für Neu-/Umbau<br />

Werfstraße 25 - 47053 Duisburg<br />

www.fs-schiffstechnik.de - info@fs-schiffstechnik.de<br />

Tel.: +49 203 60 96 7-0 - Fax: +49 203 60 96 7-16<br />

Krausstraße 21 | 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-47995-0<br />

Fax 02 03-47995-10<br />

E-Mail: info@kadlec-broedlin.de<br />

NAVAL marine GmbH<br />

Duisburg | Hamburg | Ludwigshafen<br />

Neumarkt 2 - 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-8 26 50-8 50 54, Fax 02 03-8 16 26<br />

Reystar-Elektrotechnik<br />

Liebigstraße 17 B - 47608 Geldern<br />

Tel. 0 28 31-35 99+3196<br />

Fax 0 28 31-8 66 05<br />

| Schalttafeln <strong>und</strong> Steuerpulte<br />

Engel & Meier<br />

Schiffselektronik Duisburg GmbH<br />

Internet: www.schiffselektrik.com<br />

E-Mail: em-schiffselektronik@t-online.de<br />

FS Schiffstechnik GmbH & Co. KG<br />

siehe Eintrag unter Elektroinstallation<br />

Krausstraße 21 | 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-47995-0<br />

Fax 02 03-47995-10<br />

E-Mail: info@kadlec-broedlin.de<br />

Reystar-Elektrotechnik<br />

siehe Eintrag unter Elektroinstallation<br />

Uwe E. Zoller GmbH Elektrotechnik<br />

Otto-Hahn-Straße 9 - 25337 Elmshorn<br />

Tel. 0 41 21-79 07-0 - Fax 0 41 21-79 07-77<br />

www.zoller-elektrotechnik.de<br />

NAVAL marine GmbH<br />

Duisburg | Hamburg | Ludwigshafen<br />

Neumarkt 2 - 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-8 26 50-8 50 54, Fax 02 03-8 16 26<br />

8 | Konstruktion<br />

<strong>und</strong> Consulting<br />

| Ingenieurbüros<br />

MARKTPLATZ<br />

Tel. + 49 (0) 172 52 46 888<br />

tiberiuskaiser@aol.com - tiberiuskaiser@yahoo.com<br />

Schiffstechnik Buchloh<br />

GmbH & Co. KG<br />

Tel. +49(0) 22 24-57 35<br />

Fax +49(0) 22 24-7 63 49<br />

Internet: www.schiffstechnik-buchloh.de<br />

7|<strong>2008</strong> | 113


MARKTPLATZ SUT EINKAUFSBÖRSE<br />

MARKTPLATZ<br />

9 | Bunkerbetriebe<br />

Bei den hier eingetragenen Bunkerbetrieben erhalten<br />

Sie SCHIFFFAHRT UND TECHNIK druckfrisch<br />

<strong>und</strong> kostenfrei solange der Vorrat reicht!<br />

Bunkerbetriebe Büchting GmbH<br />

Baumstraße 31 - 47198 Duisburg<br />

Tel. 0 20 66-20 91 13 - Fax 0 20 66-20 91 93<br />

E-Mail: otto.uschtrin@bunkerbetriebe-buechting.de<br />

Bunker-Service<br />

Schumacher-Gützloe GmbH<br />

Datteln - Hafen - Tel. 0 23 63-5 43 74<br />

Fax 0 23 63-81 14, www.schumacher-guetzloe.de<br />

Bunkerservice Rutjes<br />

Ennshafenstrasse 59– A-4470 Enns<br />

Tel. 0043 – 65 05 54 47 22<br />

www.bunkerservice-rutjes.com<br />

Bunkerstation NOWAG GmbH<br />

Friesenheimer Insel - 68169 Mannheim<br />

Tel. 06 21-31 10 01-02<br />

Bunkerstation Reinplus<br />

Vanwoerden GmbH<br />

Werfthallenstr. 45 - 68159 Mannheim<br />

Tel. 06 21-1 78 90 40 - Fax 06 21-2 71 64<br />

Bunkerstation u. Schiffsbedarf<br />

Göttert GmbH<br />

Werfthallenstraße 45 – 68159 Mannheim<br />

Tel. 0621 – 3 70 90 10 – Fax 0621 – 3 70 90 119<br />

Deutsche Castrol Vertriebsges. mbH<br />

Inland Marine<br />

56626 Andernach, Tel. 0 26 32-9 63 80 - Fax -13 82<br />

ESSO Bunker-Service<br />

MaierlKorduletsch<br />

Haitzinger Str. 67 - 94036 Passau<br />

Tel. 08 51-95 63 2-0 - Fax 08 51-95 63 2-32<br />

Bunkerboot: 01 71-7 20 96 48<br />

GRAUE GmbH & Co. Mineralölvertrieb<br />

Bunkerservice Tankschifffahrt<br />

Hafen Ehrang Ostkai 54293 Trier<br />

Tel. (06 51) 8 69 75 - Fax (06 51) 8 24 20 06<br />

www.grauegmbh.de<br />

HBS Hamburg Bunker Service GmbH<br />

Johannisbollwerk-Ponton - 20459 Hamburg<br />

Tel. 040-31 13 71 - Fax 040-31 13 74<br />

info@h-bs.eu - www.h-bs.eu<br />

RHEINTANK GmbH Bunkerdienst<br />

August-Hirsch-Straße 3 - 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-80 09-455 - Fax 02 03-80 09-448<br />

Shell-Bunkerstation I. Gersbeck<br />

Spandauer Burgwall 23 - 13581 Berlin-Spandau<br />

Tel. 0 30-3 31 50 17 - Fax 0 30-3 32 53 33<br />

Internet: www.schiffsservice.de<br />

Vasco Bunker GmbH<br />

Bremerstraße - 40221 Düsseldorfer Hafen<br />

Tel. 01 79-5 46 23 88 - Fax 02 11-3 02 17 28<br />

114 |<br />

MOL Austria Handels GmbH<br />

Bunkerboot „STAVO“ – Wien<br />

Tel: +43 1 515991105 | Fax: +43 1 515991190<br />

10 | Schiffsmakler<br />

Arntz-Reederei<br />

Lortzingstraße 20 - 47239 Duisburg (Rumeln)<br />

Tel. 0 21 51-40 63 63, Fax 0 21 51-94 05 25<br />

Duvenstedter Damm 24-26 - 22397 Hamburg<br />

Büro Hamburg:<br />

Büro Haren:<br />

Tel. +49 (40) 525 60 56-0 Tel. +49 (5932) 73 58-20<br />

www.dht-schiffsmakler.de - info@dht-schiffsmakler.de<br />

Huizinga & Snijder BV<br />

Beatrixhaven 2a - NL-4250 DA Werkendam<br />

Tel. +31-0-183-50 08 62, Fax +31-0-183-50 07 39<br />

Internet: www.huizinga-snijder.nl<br />

E-Mail: h-s@planet.nl<br />

L. Kluth & Co. GmbH<br />

Moorhof 2e - 22399 Hamburg<br />

Tel. 040-6 00 46 60, Fax 040-6 00 46 633<br />

G. Lömker KG<br />

Roonstraße 24 - 32105 Bad Salzufl en<br />

Tel. 0 52 22-80 32 10, Fax 0 52 22-80 31 41<br />

SCHIFFSVERMITTLUNG „SEESTERN“<br />

Gabriele Schramm - 53489 Sinzig<br />

www.schiffsvermittlung-seestern.de / Tel. 02642-5779<br />

11 | Schiffsfi nanzierung<br />

Bank für <strong>Schiffahrt</strong> (BfS)<br />

Filiale der Ostfriesischen Volksbank eG<br />

Hindenburgstraße 5 - 30175 Hannover<br />

Tel. 0511 / 28049-0, Fax 0511 / 28049-94<br />

www.bank-fuer-schiffahrt.de<br />

LN Leasing Nordbaden GmbH<br />

Amselstrasse 5 - 68307 Mannheim<br />

Tel.: 0621/ 777 366 -0, Fax: 0621/ 777 366 -10<br />

Mail: verena.koch@leasing-nordbaden.de<br />

- WIR KAUFEN AUCH GÜTERMOTORSCHIFFE -<br />

Universal Leasing GmbH<br />

Geschäftsstelle Hannover<br />

Podbielskistr. 166 - 30177 Hannover<br />

Tel. 05 11-65 65 96-60, Mobil 01 74-9 21 12 77<br />

E-Mail: helge.berger@ulg.com<br />

12 | Schiffsversicherung<br />

Allianz Global Corporate & Specialty AG<br />

Der Spezialversicherer für Schiffs- <strong>und</strong><br />

Warenversicherungen<br />

Hamburg Tel. 040 - 3617 4477/2909<br />

Duisburg Tel. 0203 - 4680 970<br />

www.agcs.allianz.com<br />

esa Schiffs- <strong>und</strong><br />

Yachtversicherungen mbH & Co. KG<br />

Friedrichplatz 2 - 74177 Bad Friedrichshall<br />

Tel. 07136-9513313<br />

info@esa-marine.de - www.esa-marine.de<br />

Gesellschaft für Service<br />

Management GmbH<br />

Augusta Anlage 66 - 68165 Mannheim<br />

Tel. 06 21-4 57 47 14 - Fax 06 21-4 57 48 18<br />

Lauenburg-Alslebener Schiffsversicherung<br />

Elbestr. 52 - 21470 Lauenburg/Elbe - Tel. 0 41 53-5 84 70<br />

Gotenstrasse 17, 20097 Hamburg<br />

Telefon: 040 23 506 0<br />

e-mail: <strong>und</strong>erwriting@marine-assekuranz.de<br />

www.marine-assekuranz.de<br />

Der Spezialist in Versicherungsfragen<br />

der Schifffahrt <strong>und</strong> <strong>Technik</strong><br />

August-Hirsch-Str. 10 - 47119 Duisburg<br />

Tel. 0203-80896-11 - Fax 0203-88993<br />

marcus.albrecht@maurer-assekuranz.de<br />

www.maurer-assekuranz.de<br />

Lindhorster Straße 4 - 21218 Seevetal (Hittfeld)<br />

Tel. 04105-770 28 0 (24 St<strong>und</strong>en-Service)<br />

Fax 04105-770 28 22<br />

info@Carl-Rehder.de - www.Carl-Rehder.de<br />

Schiffsversicherungsverein a.G.<br />

„Unterelbe Union“<br />

Ihr zuverlässiger Partner in der Flussschiffskasko/-<br />

Haftpfl icht Versicherung seit 1893<br />

Theodor-Storm-Str. 35 - 21706 Drochtersen<br />

Telefon 04143 6810 o. 0171 4272693 - Fax 04143 999157<br />

Vereinigte Schiffs-Versicherung V.a.G.<br />

www.vsv.de - E-Mail: vsv@vsv.de<br />

Hannover 0511 280 90 0<br />

Wörth a. Main 09372 94 31 42<br />

Duisburg 0203 8 22 75<br />

Gewerbestraße 6 - 97833 Frammersbach<br />

Tel. 0 93 55-97 45-0 - Fax 0 93 55-97 45-19<br />

E-Mail: fra@wiass.com - www.wiass.com<br />

| Schiffssachverständige<br />

Utz Uwe Borchert<br />

Sachverständiger für elektrische Anlagen<br />

auf Schiffen nach SUK/ADNR<br />

Döbelner Straße 4b – 12627 Berlin<br />

Tel. 0171-5 10 06 37<br />

7|<strong>2008</strong>


SUT BUYER‘S GUIDE<br />

Klaus <strong>und</strong> Alfred Steinhäuser<br />

Sachverständige für elektrische Anlagen<br />

auf Schiffen nach SUK/ADNR<br />

Raiffeisenstr. 161 - 47259 Duisburg<br />

Tel. 01 51-14 62 21 51/150<br />

13 | Personal-Dienstleistungen<br />

Lotsendienste<br />

| Lotsendienste<br />

Lotsengemeinschaft Rhein-Main<br />

Tel. 0 61 34-6 34 23<br />

Internet: www.Lotsengemeinschaft.de<br />

RMD Rhein-Main-Donau <strong>Schiffahrt</strong>sagentur<br />

GmbH<br />

Lotsen <strong>und</strong> Ablöser - Tel. 0 61 34-6 34 23<br />

E-Mail: rhein-main-donau@t-online.de<br />

14 | Ausbildung<br />

<strong>und</strong> Schulung<br />

| ADNR-Kurse<br />

AdB-Arbeitgeberverband<br />

der deutschen Binnenschifffahrt e.V.<br />

Schulschiff RHEIN in Duisburg-Homberg<br />

u.a. Gefahrgutbeauftragte, Sprechfunk<br />

Tel. 0 20 66-22 88-0, Fax 0 20 66-22 88-22<br />

www.schulschiff-rhein.de - info@schulschiff-rhein.de<br />

ATLAS <strong>Schiffahrt</strong> <strong>und</strong> Verlag GmbH<br />

Vinckeweg 19 - 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-87 30 54, Fax 02 03-81 61 0<br />

Internet: www.atlas-schiffahrt.de<br />

E-Mail: Atlas-Duisburg@t-online.de<br />

| Patent-Kurse<br />

AdB-Schulschiff RHEIN (Rhein+Donau)<br />

ATLAS <strong>Schiffahrt</strong> <strong>und</strong> Verlag GmbH<br />

Vinckeweg 19 - 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-87 30 54, Fax 02 03-81 61 0<br />

Internet: www.atlas-schiffahrt.de<br />

E-Mail: Atlas-Duisburg@t-online.de<br />

| Radar-Kurse<br />

AdB-Schulschiff RHEIN (Rhein+Donau)<br />

ATLAS <strong>Schiffahrt</strong> <strong>und</strong> Verlag GmbH<br />

Vinckeweg 19 - 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-87 30 54, Fax 02 03-81 61 0<br />

Internet: www.atlas-schiffahrt.de<br />

E-Mail: Atlas-Duisburg@t-online.de<br />

Messen <strong>und</strong><br />

Ausstellungen<br />

Ausstellungsschiff MS JENNY<br />

Tel. 01 71-3 12 90 97, Fax: 0 72 11-51 24 98 30<br />

www.scheubner.de - E-Mail: info@scheubner.de<br />

16 | Schiffsbefrachter<br />

| Elektronische Frachtenbörse<br />

15 |<br />

Bargelink GmbH<br />

Fischerstr. 4A - 46509 Xanten<br />

Tel. 0 28 01-98 47 30, Fax 0 28 01-98 47 40<br />

Internet: www.bargelink.com<br />

| Frachtschifffahrt<br />

B. Dettmer Reederei GmbH & Co.<br />

Bremen, Internet: www.dettmer-reederei.de<br />

E. J. Gerhardt<br />

<strong>Schiffahrt</strong> <strong>und</strong> Verwaltung GmbH<br />

Minden: Tel. 05 71 - 4 27 64<br />

Internet: www.gerhardt-schiffahrt.de<br />

HTAG Häfen <strong>und</strong> Transport AG<br />

Baumstraße 31 - 47198 Duisburg<br />

Tel. 0 20 66 - 2 09-0, Fax 0 20 66 - 2 09-192<br />

Internet: www.htag-duisburg.de<br />

| Genossenschaften<br />

DTG Deutsche Transport-Genossenschaft<br />

Binnenschiffahrt eG.<br />

Fürst-Bismarck-Str. 21 - 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-8 00 04-0, Fax 02 03-8 00 04 43<br />

MSG eG<br />

Südl. Hafenstraße 15 - 97080 Würzburg<br />

Tel. 09 31-90 81 - 0, Fax 09 31-95 02 61<br />

Internet: www.MSGeG.de<br />

| Befrachter<br />

Dubbelman Shipping<br />

Tel. 0031 653-21 21 26<br />

E-Mail: dubbelman.shipping@vaart.net<br />

| Schuten <strong>und</strong> Pontons<br />

BAARS CHARTER<br />

für Spalt- <strong>und</strong> Spülschuten 70-955 m 2<br />

BAARS CONFLOAT B.V.<br />

für Container Koppelpontons mit Stelzen<br />

Postfach 70 - NL-3360 AB Sliedrecht<br />

Tel. +31 (0)184 41 55 66 Fax +31 (0)184 41 12 27<br />

Email: info@baarsbv.com - Internet: www.baarsbv.com<br />

17 | Schiffsverwaltungen<br />

www.JOSA-Schiffsverwaltung.de<br />

Tel. 0 93 72-94 97 83, Fax 0 93 72-94 97 85<br />

| Partikulierbetreuung<br />

BVG mbH Binnschiffahrts-<br />

Verwaltungsgesellschaft<br />

Mainkai - 97828 Marktheidenfeld<br />

Tel. 0 93 91-60 06-0, Fax 0 93 91-60 06-10<br />

RHEIN-MOSEL SCHIFFAHRTSAGENTUR<br />

& SERVICECENTER Alfred Rock<br />

66706 Perl/Mosel, Tel. 0 68 67-9 33 66<br />

20 | Umschlagtechnik<br />

| Krane<br />

Charlys Kran-Anstreicherei<br />

Wir streichen Krane aller Art im auf- <strong>und</strong><br />

abgebauten Zustand!<br />

Charly Betzemeier, Leopoldstr. 8 - 32657 Lemgo<br />

Tel. 0 52 61-1 58 87 - Fax 0 52 61-1 67 98<br />

www.krananstreicherei.de<br />

www.kran24.de - Das Fachportal<br />

| Mobilkrane<br />

SENNEBOGEN Maschinenfabrik GmbH<br />

Hebbelstr. 30 - 94315 Straubing<br />

Tel. 0 94 21 - 5 40 - 144, Fax 0 94 21 - 4 38 82<br />

www.sennebogen.de<br />

TEREX | Fuchs GmbH<br />

76669 Bad Schönborn<br />

Tel. 0 72 53 - 84-0, Fax 0 72 53 - 8 41 11<br />

www.fuchs-terex.de<br />

22 | Hafen- <strong>und</strong> Wasserbau<br />

| Hafenplanung <strong>und</strong> Consulting<br />

INROS LACKNER AG<br />

Tel. 0331-7067-17, Fax 0331-719075<br />

| Tauchunternehmen<br />

MARKTPLATZ<br />

Ludwig Harms<br />

Bereederung <strong>und</strong> Finanzierung<br />

von Binnenschiffen <strong>und</strong> Kümos<br />

Mühlenstraße 9 – 26931 Elsfl eth<br />

Tel. 0 44 04 – 98 95 50-0, Fax: 0 44 04 – 98 9550-30<br />

| Bauunternehmen<br />

BUM Bauunternehmung Maas GmbH & Co. KG<br />

Kampstraße 2 - 47445 Moers<br />

Tel. +49(0)2841-9 40-0 - Fax +49(0)2841-9 40-128<br />

Internet: www.maas-tiefbau.de<br />

Tauchunternehmen Kesberg GmbH<br />

Wasserwerkstr. 240 - 68309 Mannheim<br />

Tel. 06 21-73 34 15, Mobil: 01 71-7 74 23 96<br />

Krietemeier - Tauchen & Bergen<br />

Am Kanal 44 - 32479 Hille - Tel. 0 57 03-24 57<br />

Schreiber Tauchunternehmen<br />

Stempelstr. 13 - 47167 Duisburg<br />

Tel. 02 03-34 35 11, Fax 02 03-3 44 32 71<br />

7|<strong>2008</strong> | 115


NAVAL marine GmbH · Neumarkt 2 · 47119 · Duisburg · Fon: 02 03-8 26 50 · Fax: 02 03-8 16 26 · www.naval-marine.de<br />

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• GPS-Systeme/AIS-Systeme<br />

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