7 | 2008 - Schiffahrt und Technik
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www.schiffahrt<strong>und</strong>technik.de | 8,50 € | 27. JAHRGANG | November <strong>2008</strong> | 3993<br />
7 | <strong>2008</strong><br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
| Bild: Sonnenkönigin AG<br />
Schiffstaufe<br />
MS SONNENKÖNIGIN<br />
Jahrestagung<br />
des BÖB<br />
| Bild: Wirtz<br />
Neues Sennebogen-<br />
Werk in Straubing
SIE WOLLEN NACH<br />
ZURICH, WARSCHAU,<br />
BRATISLAVA?<br />
WILLKOMMEN BEI DER HHLA!<br />
Brücke nach Europa: Mit ihrem kompletten Netzwerk zwischen<br />
Überseehafen <strong>und</strong> Hinterland macht die HHLA Hamburg<br />
zur führenden europäischen Containerdrehscheibe im<br />
Asienverkehr. Und wir wachsen weiter: Die Leistung unserer<br />
effizienten Containerterminals, aufkommenstarken Transportsysteme<br />
<strong>und</strong> umfassenden Logistikaktivitäten wird sich in den<br />
kommenden Jahren mehr als verdoppeln. www.hhla.de<br />
DIE WELT WÄCHST ZUSAMMEN.
Finanzkrise <strong>und</strong><br />
Infrastrukturkrise<br />
Die milliardenschwere Sanierung maroder deutscher Banken, die sich<br />
durch riskante weltweite Zockergeschäfte selbst an den Rand der<br />
Zahlungsunfähigkeit gebracht haben, belastet die Glaubwürdigkeit<br />
des Sparkurses der B<strong>und</strong>esregierung in den vergangenen 10 Jahren.<br />
Wer wie Deutsche Bankchef Josef Ackermann Renditeziele von 25 %<br />
in die Welt setzt, ohne gleichzeitig die damit verb<strong>und</strong>enen Risiken<br />
offen zulegen, handelt verantwortungslos. Dies dann auch noch als<br />
Kennzahl für die gesamte Branche festzusetzen, hat sich mittlerweile<br />
nicht nur als unrealistisch erwiesen, sondern fällt für viele durch die<br />
Finanzkrise Geschädigte in den Grenzbereich dessen, was ein ehrlicher<br />
Kaufmann guten Gewissens noch verantworten kann.<br />
Zweifelsohne musste der Staat helfen, um den Zusammenbruch des<br />
weltweiten Finanzsystems zu verhindern. Aber wo sind ernst gemeinte<br />
Maßnahmen, um die Verursacher in den USA aber auch hier in<br />
Europa zur Verantwortung zu ziehen? Not leidende Immobilien- <strong>und</strong><br />
Konsumentenkredite zu einem Paket zusammenzufassen, dieses von<br />
namhaften Rating-Agenturen mit AAA-Bonität versehen zu lassen<br />
<strong>und</strong> weltweit an Banken zu vermarkten, zeugt nicht nur vom sorglosen<br />
Umgang mit dem Vermögen anderer, sondern ist am Rande der<br />
Legalität angesiedelt. Der amerikanischen Regierung dürften diese<br />
Machenschaften nicht gleichgültig sein, gerät sie doch in Verdacht,<br />
bei weiterer Duldung eine neue Form des Kolonialismus zu praktizieren.<br />
Dass von dem bisherigen Präsidenten George W. Bush keine<br />
ernsthaften Schritte zur Bestrafung der Finanzgangster im eigenen<br />
Land erwartet werden konnten, lag angesichts bekannten der Rücksichtslosigkeit<br />
im Umgang mit seinen internationalen Partnern auf<br />
der Hand. Bleibt zu hoffen, dass der allseits erwartete ’Wind des Wandels’<br />
seines Nachfolgers Barack Obama eine Änderung bringt.<br />
Zu den beschriebenen trügerischen Geschäften gehören aber immer<br />
Zwei – Einer der täuscht <strong>und</strong> Einer der sich täuschen lässt. Letztere<br />
sitzen zahlreich in den Führungsetagen europäischer Banken. Warum<br />
wurden die vermeintlich lukrativen Finanzpakete nicht mit der<br />
gleichen Akribie geprüft, wie die Kreditanträge mittelständischer Investoren,<br />
beispielsweise aus dem Schifffahrts- <strong>und</strong> Logistikbereich?<br />
Wo sind die Ermittlungsverfahren gegen die bislang geachteten<br />
Finanzmanager, die auf unserer Seite das Debakel mit verursacht<br />
haben? Bei Steuerbetrug wird die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.<br />
Warum geschieht dies nicht bei Finanzbetrug? Durch die staatlichen<br />
Finanzhilfen gegenüber den Banken ist der eigentlich Geschädigte<br />
in beiden Fällen der Gleiche: Der deutsche Steuerzahler!<br />
Die zügige Beschlussfassung über das Milliarden-Hilfspaket für die Banken<br />
hat aber noch ein Weiteres gezeigt: In die Allgemeinheit betreffenden<br />
Notlagen hat der Staat Geld! Wie das gerade erlebte Beispiel zeigt, müssen<br />
die Betroffenen nur laut genug schreien, wobei der Grad der Lautstärke<br />
offensichtlich die Schnelligkeit des Entscheidungsprozesses bestimmt.<br />
Nun gibt es seit Jahren eine ernst zunehmende Notlage beim Ausbau<br />
der deutschen Verkehrsinfrastruktur, die der Staat in den vergangenen<br />
10 Jahren durch Unterlassen selbst erzeugt hat. Trotz kontinuierlichen<br />
Wirtschafts- <strong>und</strong> Verkehrsmengenwachstums wurden die Investitionen<br />
in sieben Jahren rot-grüner Koalition sukzessive gekürzt, in deren Folge<br />
die Zahl der Beschäftigten im Bausektor von 1,5 Mio. auf 750.000<br />
7|<strong>2008</strong><br />
EDITORIAL<br />
sank <strong>und</strong> die Zahl der Arbeitslosen<br />
entsprechend zunahm. Trotz<br />
wieder steigender Ausgaben der<br />
jetzigen schwarz-roten Regierung<br />
in den vergangenen Jahren wird die bisherige Investitionspolitik<br />
im Infrastrukturbereich den tatsächlichen Entwicklungen nicht gerecht.<br />
Zum Einen sind die Preissteigerungen der vergangenen 10 Jahre in der<br />
Mittelausstattung nicht berücksichtigt worden, so dass heute real r<strong>und</strong><br />
30 % weniger Mittel für Instandhaltung <strong>und</strong> Ausbau der Infrastruktur<br />
zur Verfügung stehen, als noch vor 10 Jahren. Zum Anderen hat die<br />
während der rot-grünen Koalition gewachsene stärkere politische Einfl<br />
ussnahme der Grünen auf Planungsverfahren zum Infrastrukturausbau<br />
nicht nur zur Verhinderung dringend notwendiger Ausbaumaßnahmen<br />
bei den Wasserstraßen geführt, sondern auch bei anderen Planungsvorhaben<br />
einen drastischen Anstieg ökologischer Ausgleichsmaßnahmen<br />
verursacht. Mittlerweile ist es durchaus üblich, dass 2/3 der Baukosten<br />
von Infrastrukturprojekten für meist unsinnige <strong>und</strong> Projekt verzögernde<br />
Prozesse in der Planungs- <strong>und</strong> Genehmigungsphase <strong>und</strong> oft fragwürdige<br />
ökologische Ausgleichsmaßnahmen in der Realisierungsphase ausgegeben<br />
werden. Ein früherer WSD Präsident brachte dies einmal mit<br />
folgendem Satz auf den Punkt: „Wenn wir nach jahrelangen Prozessen<br />
<strong>und</strong> zusätzlichen Aufl agen endlich mit dem Bau beginnen können, haben<br />
wir für das eigentliche Projekt kein Geld mehr!“<br />
Dies alles hat dazu beigetragen, dass wir heute beim Zustand der Verkehrsinfrastruktur<br />
in Europas wichtigstem Transitland Deutschland in<br />
einer dringenden Notlage sind. Die von jedem Bürger täglich gemachten<br />
Erfahrungen verdeutlichen, dass wir im Straßen- <strong>und</strong> Schienennetz<br />
längst an der Kapazitätsgrenze fahren. Auch wenn der neu entdeckte<br />
Heilsbringer Binnenschifffahrt Kapazitätsreserven in der Infrastruktur<br />
hat, drückt sich die Politik seit Jahren um längst fällige Entscheidungen<br />
zur Beseitigung von Engstellen herum. Ob Schleusenerneuerung an<br />
Mosel, Neckar <strong>und</strong> Main, Elbe-Ausbau oder Donau-Ausbau zwischen<br />
Straubing <strong>und</strong> Vilshofen – die Projekte werden entweder durch jahrzehntelange<br />
Realisierungszeiten auf die lange Bank geschoben oder<br />
einfach nicht entschieden. Die im Rahmen des Konjunkturprogramms<br />
jüngst beschlossene zusätzliche Milliarde Euro für Investitionen in die<br />
Infrastruktur deckt weder die in den vergangenen Jahren entstandenen<br />
Preissteigerungen, noch die aufgezeigten Zusatzkosten durch Öko-Auflagen.<br />
Angesichts der von der B<strong>und</strong>esregierung selbst veröffentlichten<br />
Prognosen über den auf uns zukommenden Gütertsunami müsste eigentlich<br />
jedem klar sein, dass wir jetzt zusätzliche drei bis fünf Milliarden<br />
Euro jährlich brauchen, um den Infrastrukturausbau einigermaßen so<br />
zu gestalten, dass ein Zusammenbruch der Verkehrsmärkte in wenigen<br />
Jahren verhindert werden kann. Die B<strong>und</strong>esregierung muss jetzt handeln<br />
um eine mit Sicherheit auf uns zukommende Notlage im Verkehrsektor<br />
zu verhindern, die große Teile unserer Wirtschaft lahmzulegen droht.<br />
Beginnen wir mit dem Geschrei zur Infrastrukturkrise!<br />
| 3
INHALT<br />
Impressum<br />
27. Jahrgang ISSN 0936-8396<br />
Postzeitungs-Nr.: 3993<br />
Herausgeber SUT SCHIFFAHRT UND TECHNIK<br />
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Siebengebirgsstraße 14<br />
53757 Sankt Augustin<br />
Deutschland<br />
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Redaktion: redaktion@schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />
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Michael Kratzsch-Leichsenring, Dipl.-Ing. Peter Pospiech,<br />
Dipl. Kfm. Karl-Michael Probst, Stephanie Herms-Ricken,<br />
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Korrespondenten: Hannu Salonoja, Finnland/Schweden<br />
Ralf Klingsieck, Frankreich<br />
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Erfüllungsort <strong>und</strong> Gerichtsstand: Amtsgericht Siegburg HRB 8248<br />
EDITORIAL<br />
Finanzkrise <strong>und</strong> Infrastrukturkrise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 3<br />
MARKT & MELDUNGEN<br />
Persönliches . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 6<br />
Aus AMISTADE wird COVANO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 8<br />
BDS-Binnenschifffahrt spricht mit Tiefensee . . . . . . . . . . . . . . . . . | 8<br />
Hafen Ventspils in Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 9<br />
Logistik-Vermarktung im Ausland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 9<br />
Bunkerstation Göttert zieht um . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 9<br />
VERKEHRSPOLITIK<br />
Mehdorn rügt „ungerechten Wettbewerb“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 10<br />
Grünes Licht für Saaleausbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 12<br />
3. Flussgebietskonferenz: Verstärkte Nutzung der Wasserstraßen . . | 14<br />
BÖB-Jahrestagung: Neue Hafen-Harmonie . . . . . . . . . . . . . . . . . | 16<br />
Binnenhäfen werben für mehr Akzeptanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 18<br />
Rainer Schäfer: Gemeinsam in die Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . | 20<br />
Marode Verkehrswege bremsen Logistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 21<br />
BDB <strong>und</strong> BUND gehen aufeinander zu . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 22<br />
Binnenschifffahrt in Ostdeutschland – aus Hamburger Sicht . . . | 24<br />
Verkehrswissenschaft ade . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 25<br />
MESSEN & KONGRESSE<br />
Offi zielles Mitteilungsorgan<br />
des Germanischen Lloyd AG für<br />
die Binnenschifffahrt Europas<br />
SMM <strong>2008</strong>: Fortschritt nicht nur auf hoher See . . . . . . . . . . . . . |<br />
26<br />
GL – Dienstleister für die Binnenschifffahrt . . . . . . . . . . . . . . . . . | 29<br />
BVL-Kongress: Logistikbranche trotzt Finanzkrise . . . . . . . . . . . . | 30<br />
InnoTrans <strong>2008</strong> mit positiver Bilanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 30<br />
Intermodal <strong>2008</strong>: Container-Event kommt nach Hamburg . . . . . | 31<br />
SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />
SUT-Interview mit OVB-Geschäftsführer Johannes Bruns . . . . . | 32<br />
Volles Haus beim Duisburger Schifferball . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 33<br />
CFNR auf Erfolgskurs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 34<br />
VNF: Französische Binnenschifffahrt stagniert . . . . . . . . . . . . . . | 35<br />
Bessere Wasserstraßenanbindung für Berliner Westhafen . . . . . | 36<br />
esa: Vom Schiffs- zum Transportversicherer . . . . . . . . . . . . . . . . | 37<br />
Flachwasserfahrsimulator SANDRA geht in Betrieb . . . . . . . . . . . | 38<br />
Reederei EdLine: „Unsere EDDis können das!“ . . . . . . . . . . . . . . . | 41<br />
TITELTHEMA | TRANSPORT UND UMSCHLAG<br />
AN MAIN & DONAU<br />
15 Jahre Main-Donau-Kanal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 42<br />
Liebherr-Werk Nenzing baut Produktionskapazitäten aus . . . . . . | 44<br />
bayernhafen Gruppe geht auf Roadshow . . . . . . . . . . . . . . . . . | 46<br />
Stadtwerke Würzburg entwickeln Energieterminal . . . . . . . . . . . | 47<br />
MSG eG mit neuem Marktauftritt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 48<br />
Schubleichter MAINFRANKEN getauft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 49<br />
Neue Schleusentore für Donaukraftwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 50<br />
Künz: Geschichte eines Vorarlberger Familienunternehmes . . . . | 51<br />
4 | 7|<strong>2008</strong>
Druckaufl age<br />
dieser Ausgabe<br />
6.800 Exemplare<br />
Dieser Ausgabe liegen Prospekte der<br />
Firma Charlys Krananstreicherei <strong>und</strong><br />
der INTERMODAL <strong>2008</strong> bei<br />
Domarin modernisiert Mainfahrt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 52<br />
Freihafen Deggendorf: Logistik im Herzen Niederbayerns . . . . . . | 56<br />
Kühne + Nagel: Neuer Leichterdienst DANUBE BYPASS . . . . . . . | 58<br />
Hafen Straubing mit Rekordumschlag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 60<br />
Sennebogen nimmt Straubinger Werk 2 in Betrieb . . . . . . . . . . . | 61<br />
EURO BEVRACHTING Germany im Porträt . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 62<br />
Containerterminal <strong>und</strong> Eisenbahnbrücke stärken GVZ Wien . . . . | 64<br />
Ennshafen: Info-Zentrum <strong>und</strong> Internationalisierung . . . . . . . . . . | 66<br />
Donauschifffahrt in Bulgarien – Schiffe unter neuer Flagge . . . | 67<br />
HAFEN & TRANSPORT INTERMODAL<br />
+++ CONTAINERTICKER +++ | 69-73<br />
Seehäfen steigern Umschlag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 69<br />
HHLA nimmt Testbetrieb der Tandem-Brücken auf . . . . . . . . . . . | 69<br />
Euromax Röntgenanlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 69<br />
Premicon steigt ins Containergeschäft ein . . . . . . . . . . . . . . . . . | 69<br />
Größter Hafenmobilkran bei RHB in Rotterdam . . . . . . . . . . . . . . | 70<br />
100.000. Containerumfuhr – DBR sieht Bedarf für neue Leichter . . | 71<br />
UNICONSULT konzipiert Seehafenhinterland-Terminal . . . . . . . . | 71<br />
Eisfester Feederdienst verbindet Hamburg <strong>und</strong> St. Petersburg . | 72<br />
CT Herne erhält Bahnshuttle nach Rotterdam . . . . . . . . . . . . . . . | 72<br />
Trans Eurasia Express erreicht Hamburg nach 17 Tagen . . . . . . . | 72<br />
Hamburg: Containerumschlag wächst langsamer . . . . . . . . . . . . | 73<br />
Neue Containerrichtlinien in Nordfrankreich . . . . . . . . . . . . . . . . . | 73<br />
ECT weiht Euromax- <strong>und</strong> Delta Barge Feeder Terminal ein . . . . . . | 74<br />
Charly streicht in Handarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 76<br />
CARGOGRIP übernimmt RAM-Vertretung . . . . . . . . . . . . . . . . . | 78<br />
Magdeburger Hansehafen im EUROGATE-Netzwerk . . . . . . . . . | 79<br />
RLC Wustermark bietet neuen Service für EVU . . . . . . . . . . . . . | 80<br />
GVZ Wustermark jetzt trimodal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 81<br />
Kompetenzzentrum Schwergut: 15 Jahre Hafen Aken GmbH . . | 82<br />
AlbatrosExpress „fl iegt“ neuen Rekord ein . . . . . . . . . . . . . . . . . | 83<br />
TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />
Was tun bei Motorschaden? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 84<br />
Siemers-Bordstromaggregate aus Ostfriesland . . . . . . . . . . . . . . | 84<br />
MS SONNENKÖNIGIN: Glaspalast auf dem Bodensee . . . . . . . . . | 86<br />
Bromach + Gess entwickeln unsichtbare Schiebetüren . . . . . . . . | 92<br />
Motorentechnik: Wärtsilä forscht in der Schweiz . . . . . . . . . . . . | 93<br />
Doppelhüllen-Tanker BERNHARD DETTMER in Dienst gestellt . . . | 94<br />
Mitschiffs: Wohnen auf dem Wasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 99<br />
HANSEAT verstärkt Barkassen-Meyer-Flotte . . . . . . . . . . . . . . | 100<br />
TMS CHRISTINA: Mit Doppelhülle ins Eheglück . . . . . . . . . . . . . | 102<br />
MARKTPLATZ | BÜCHERMARKT<br />
Büchermarkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 13<br />
Marktplatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 26, 40<br />
Stellenmarkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 41<br />
Schiffsbörse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 106 - 108<br />
Einkaufsbörse | Buyer‘s Guide . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 109 - 115<br />
7|<strong>2008</strong><br />
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..................................................................................................................<br />
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Straße: ....................................................................................................<br />
............................................................... Haus-Nr.: .............................<br />
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PERSÖNLICHES<br />
Der Hüter der Mannheimer<br />
Akte Helmut Kühnle<br />
ist verstorben<br />
Der langjährige Vorsitzende <strong>und</strong><br />
Ehrenvorsitzende des Mannheimer<br />
<strong>Schiffahrt</strong>svereins von 1894 e.V. <strong>und</strong><br />
Ehrenmitglied der Gesellschaft zur<br />
Förderung des Binnenschiffahrts-<br />
| HELMUT KÜHNLE<br />
rechts an der Universität Mannheim<br />
e.V., Helmut Kühnle, ist am 20. Oktober nach langer Krankheit<br />
verstorben. Mit Kühnle verlieren die Stadt Mannheim <strong>und</strong><br />
das deutsche Binnenschifffahrtsgewerbe eine herausragende<br />
Persönlichkeit, die sich besonders um den Erhalt <strong>und</strong> die Förderung<br />
einer freien internationalen Rheinschifffahrt verdient<br />
gemacht hat.<br />
Der 1930 in Mannheim geborene Kühnle stammt aus einer<br />
alten Mannheimer Schifffahrtsfamilie. Bereits als Jugendlicher<br />
volontierte er bei Schifffahrtsexperten <strong>und</strong> Werften.<br />
Nach seinem Maschinenbau-Studium an der Mannheimer<br />
Fachhochschule trat er 1948 als Teilhaber in die Peter Kühnle-<br />
Reederei ein, arbeitete als Technischer Leiter der hauseigenen<br />
Bergungsfi rma <strong>und</strong> wurde schließlich Teilhaber der Rhein-<br />
Neckar-Reederei GmbH. Neben seinen berufl ichen Aktivitäten<br />
kennzeichnete ihn vor allem sein ehrenamtliches Engagement<br />
als aktive <strong>und</strong> vielseitig interessierte Persönlichkeit <strong>und</strong> Mitglied<br />
in zahlreichen Vereinen. Daneben galt sein Interesse der<br />
Kunst, was er als Mitglied des Förderkreises des Reiss-Museums<br />
<strong>und</strong> der Kunsthalle Mannheim bewiesen hat.<br />
Schwerpunkt seiner ehrenamtlichen Arbeit war der Mannheimer<br />
Schifffahrtsverein von 1894 e.V. Seit 1952 gehörte Kühnle<br />
zum MSV, von 1970 bis1994 war er Vorstand <strong>und</strong> seither<br />
Ehrenvorsitzender des Vereins. Sein besonderes Engagement<br />
galt der Erinnerung an das erste europäische Verkehrsabkommen<br />
zur Schaffung eines gemeinsamen freien Verkehrsmarktes<br />
auf dem Rhein, das regelmäßig mit einem ‚Festakt<br />
zum Jahrestag der Mannheimer Akte von 1868’ <strong>und</strong> begleitendem<br />
Schifffahrtsbankett im Rittersaal des Mannheimer<br />
Schlosses gewürdigt wurde. Kühnles herausragender Einsatz<br />
wurde oft gewürdigt. 1980 wurde ihm das B<strong>und</strong>esverdienstkreuz<br />
am Bande, 1987 das B<strong>und</strong>esverdienstkreuz 1. Klasse<br />
verliehen. Neben der Staufermedaille in Gold des Landes<br />
Baden-Württemberg <strong>und</strong> der Verdienstmedaille<br />
des Landtages zählen auch die Hafenmedaille,<br />
die Rheinschifffahrtsplakette <strong>und</strong><br />
die Bürgermedaille der Stadt Mannheim zu<br />
seinen Auszeichnungen. Anlässlich des 18.<br />
Mannheimer Schifffahrtsbanketts am 17.<br />
Oktober 2007 verlieh Mannheims Oberbürgermeister,<br />
Dr. Peter Kurz, Helmut<br />
Kühnle die Schillerplakette<br />
der Stadt Mannheim<br />
<strong>und</strong> würdigte damit sein<br />
großes Engagement für<br />
seine Heimatstadt <strong>und</strong><br />
die internationale Binnenschifffahrt.<br />
■ Hans-Wilhelm Dünner<br />
Bild: Dünner<br />
Wechsel an der<br />
BAG-Spitze<br />
Ernst Vorrath, Präsident<br />
des B<strong>und</strong>esamts<br />
für Güterverkehr<br />
(BAG), wurde am 5.<br />
Oktober 65 Jahre alt<br />
<strong>und</strong> tritt Ende Oktober<br />
in den Ruhestand. Er | ERNST VORRATH | JOSEF KUNZ | ANDREAS MARQUARDT<br />
leitete die Behörde seit<br />
1994. Für den BAG-Präsidentenposten ist Referatsleiter Andreas<br />
Marquardt nominiert, der im BVM für die Ordnung des Straßenverkehrs<br />
zuständig ist. Marquardt wird den Posten voraussichtlich zu<br />
Beginn des Jahres 2009 übernehmen. Der Parlamentarische Staatssekretär<br />
im B<strong>und</strong>esverkehrsministerium (BVM), Achim Großmann,<br />
würdigte Vorrath zur Verabschiedungsfeier am 13. Oktober in Köln<br />
als hochqualifi zierten <strong>und</strong> kompetenten Güterverkehrsexperten,<br />
der in den 14 Jahren an der Spitze der BAG herausragende Arbeit<br />
geleistet habe. Zuvor diente Vorrath von 1989 bis 1993 den Verkehrsministern<br />
Zimmermann, Krause <strong>und</strong> Wissmann als Leiter des<br />
Ministerbüros. Auch Prof. Dr.-Ing. Josef Kunz, BVM-Abteilungsleiter<br />
für Straßenbau <strong>und</strong> Straßenverkehr war unter den Gratulanten.<br />
■ Dieter Dattelzweig | Dü<br />
Axel Kluth neuer JadeWeserPort<br />
Geschäftsführer<br />
Zum 1. August hat der Wasserbauingenieur<br />
Axel Kluth die beiden bisherigen Geschäftsführer<br />
Helmut Werner <strong>und</strong> Jürgen Holtermann<br />
der JadeWeserPort Realisierungsgesellschaft<br />
GmbH & Co. KG in Wilhelmshaven<br />
abgelöst. „Referenzprojekte wie der Bau des<br />
Berliner Hauptbahnhofs <strong>und</strong> des Braun-<br />
| AXEL KLUTH<br />
kohlekraftwerks in Neurath weisen Axel<br />
Kluth als erfahrenen Experten in anspruchsvollen Großvorhaben<br />
aus“, sagte Aufsichtsratsvorsitzender Joachim Werren bei der Vorstellung<br />
Kluths in Hannover. Kluth‘s Karriere begann 1978 bei der<br />
Dyckerhoff & Widmann AG. 1998 wechselte der heute 56-Jährige<br />
zur Josef Riepl Bau GmbH nach Regensburg <strong>und</strong> leitete dort den<br />
Hoch- <strong>und</strong> Ingenieurbau. Nach der Übernahme durch die Strabag<br />
wechselte Kluth in die Technische Leitung der Direktion Hochbau<br />
Ost. 2006 wurde der gebürtige Berliner schließlich Leiter der neu<br />
aufzubauenden Direktion Kraftwerksbau des Strabag-Tochterunternehmens<br />
Züblin AG. ■ Dü<br />
| SEBASTIAN DZIADEK<br />
Sebastian Dziadek leitet<br />
Deutsche Binnenreederei<br />
Sebastian Dziadek (34), seit Dezember 2007<br />
Mitglied des Vorstandes der Deutschen Binnenreederei<br />
AG (DBR), Berlin, wurde am<br />
24. Oktober mit sofortiger Wirkung vom<br />
Aufsichtsrat zum Vorsitzenden des Vorstandes<br />
der Gesellschaft berufen. Robert<br />
6 | 7|<strong>2008</strong>
Baack, seit 2003 Sprecher des Vorstandes<br />
der DBR, schied zum gleichen Zeitpunkt<br />
aus. Weiter wurde Thomas Seider (42) mit<br />
Wirkung zum 3. November <strong>2008</strong> zum Mitglied<br />
des Vorstandes der DBR bestellt. Er<br />
wird bei der Gesellschaft zukünftig den<br />
Bereich Vertrieb/Betrieb mit verantworten.<br />
Seider war bisher Geschäftsführer der<br />
Berliner Trade Trans Spedition GmbH. Als<br />
weiteres Vorstandsmitglied zeichnet Dr. | THOMAS SEIDER<br />
Georg Seidel (49) wie bisher für Finanzen,<br />
Controlling <strong>und</strong> Personal verantwortlich. Der Wechsel in der Führung<br />
der Deutschen Binnenreederei kommt insofern nicht völlig<br />
überraschend, als die Gesellschafterversammlung der DBR am<br />
29. August trotz Rekordergebnissen bei Umsatz <strong>und</strong> Ertrag dem<br />
gesamten deutsch-polnischen Vorstand die Entlastung für das Geschäftsjahr<br />
2007 verweigert hatte. Robert Baack war zuvor als Vorstandvorsitzender<br />
der polnischen Odratrans-Gruppe abgelöst worden,<br />
die Mehrheitsaktionär der DBR ist. ■ Dü<br />
Der Aufsichtsrat der RETHMANN AG & Co. KG hat Reinhard Lohmann<br />
zum 1. Oktober als neuen Vorstandsvorsitzenden berufen. Wie das<br />
Unternehmen berichtet, tritt Lohmann die Nachfolge des kürzlich<br />
verstorbenen Dr. Hermann Niehues an. Ebenfalls wurde Lohmann als<br />
Aufsichtsratsvorsitzender in die zur Unternehmensgruppe gehörende<br />
REMONDIS AG & Co. KG <strong>und</strong> die SARIA Bio-Industries AG & Co. KG<br />
berufen. Remondis wird dabei von Ludger Rethmann geführt, Saria<br />
von Dr. Kurt Stoffel. Die Rhenus AG & Co. KG wird nun von Klemens<br />
Rethmann, Sohn des Aufsichtsratschefs Norbert Rethmann, geführt.<br />
Der Diplom-Kaufmann Lohmann ist 1979 in die Unternehmensgruppe<br />
eingetreten. Seit 1989 ist er Finanzvorstand <strong>und</strong> seit 1992 tellvertretender<br />
Vorstandsvorsitzender bei Rethmann. ■ CG<br />
7|<strong>2008</strong><br />
Personalveränderungen bei Rethmann<br />
| REINHARD LOHMANN | LUDGER RETHMANN | KLEMENS RETHMANN<br />
Bild: FDP Bayern<br />
Bilder: Rethmann<br />
Martin Zeil (FDP) neuer<br />
Verkehrsminister in Bayern<br />
Neuer Chef im Bayerischen Staatsministerium<br />
für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr<br />
<strong>und</strong> Technologie ist der 52-jährige<br />
Martin Zeil. Der Rechtsanwalt <strong>und</strong> Wirtschaftsjurist<br />
war bisher B<strong>und</strong>estagsabgeordneter<br />
der FDP. Nach dem Erfolg<br />
der Liberalen bei der Landtagswahl hatte<br />
| LUTZ EHRHARDT Zeil sein B<strong>und</strong>estagsmandat aufgegeben<br />
<strong>und</strong> war in die Landtagsfraktion der FDP<br />
eingetreten. Zeil ist seit 1974 Mitglied der FDP <strong>und</strong> war Gründungsmitglied<br />
der Jungen Liberalen. In seiner politischen Karriere war<br />
Zeil unter anderem Bürgermeister seiner Heimatgemeinde Gauting,<br />
stellvertretender Landrat im Kreis Starnberg, Bezirksvorsitzender<br />
der FDP-Oberbayern <strong>und</strong> Mitglied des FDP-Landesverbandes.<br />
■ ag<br />
Wilhelm van de<br />
Lücht verstorben<br />
Am 1. September ist Wilhelm<br />
van de Lücht im Alter<br />
von 68 Jahren verstorben.<br />
Van de Lücht war Firmengründer<br />
<strong>und</strong> langjähriger<br />
Inhaber der Charterliner<br />
van de Lücht in Oestrich-<br />
Winkel am Rhein, ehemals<br />
| WILHELM UND HELGA VAN DE LÜCHTT<br />
Fahrgastschiffahrt van de Lücht. Bereits nach seiner Lehre als Maschinenbauer<br />
hatte der gebürtige Rüdesheimer gelegentlich auf Schiffen<br />
ausgeholfen. Vollberufl ich setzte er ab 1970 die Schiffertradition seiner<br />
Familie in fünfter Generation zunächst in der Frachtschifffahrt fort.<br />
Acht Jahre später machte sich van de Lücht mit einem kleinen Fahrgastschiff<br />
selbstständig. Mit Erfolg: 1981 nahm FMS ROBERT STOLZ<br />
seinen Dienst im Betrieb auf, 1986 lief FMS WILLY SCHNEIDER ebenfalls<br />
auf der Lux-Werft vom Stapel. Zum 1. Januar 2000 übergab van de<br />
Lücht den Betrieb an seinen Sohn Burkhard. Doch auch im Ruhestand<br />
blieb van de Lücht der Schifffahrt verb<strong>und</strong>en: Mit der Yacht DELPHIN<br />
befuhren van de Lücht <strong>und</strong> Ehefrau Helga Flüsse <strong>und</strong> Kanäle, bis Mitte<br />
August half er außerdem auf Fahrgastschiffen <strong>und</strong> als Lotse aus. Darüber<br />
hinaus engagierte sich van de Lücht seit 25 Jahren im Schifferverein<br />
St. Nikolaus zu Assmannshausen. ■ CG<br />
Wir trauern um<br />
Örne Heinrichs<br />
14.12.1945 - 02.11.<strong>2008</strong><br />
der am 2. November nach schwerer Krankheit,<br />
aber unerwartet, verstorben ist.<br />
Örne Heinrichs war von 1994 bis 2004 als<br />
Schiffsinspekor für die Bonamare Partikuliersgemeinschaft<br />
tätig <strong>und</strong> hat diese Aufgabe mit<br />
großem Einsatz sehr erfolgreich wahrgenommen.<br />
Auch in den Folgejahren stand er uns <strong>und</strong> unseren<br />
Partikulieren, aus seiner Vorruhestandszeit<br />
heraus, mit wertvollem Rat aus seinem großen<br />
Wissensschatz zur Seite.<br />
Wir sind tief betroffen <strong>und</strong> werden Örne Heinrichs<br />
in bleibender Erinnerung behalten.<br />
BONAMARE Binnenschiffahrt Köln - Duisburg<br />
Dr. Kurt Schrömgens Roland Scheurle<br />
© SUT VERLAG<br />
| 7
MARKT & MELDUNGEN<br />
Frisch umbenannt: Die MCS COVANO | Bild: Contargo<br />
Aus AMISTADE wird COVANO<br />
Das zweite Schiff der Jowi-Klasse gehört nun Alca Rhenus, einem<br />
Joint Venture zwischen der Familie van der Hoeff aus Rotterdam<br />
<strong>und</strong> Rhenus Partnership. Wie Contargo am 6. Oktober mitteilte,<br />
habe das Schiff nach kurzer Überholung Anfang Oktober <strong>2008</strong> seinen<br />
Dienst unter dem Namen MCS COVANO wieder aufgenommen.<br />
Wie auch unter altem Namen wird das Schiff mit einer Stellkapazität<br />
von 500 TEU exklusiv für das Contargo-Netzwerk eingesetzt. „Der<br />
Vorteil dieser Schiffe gegenüber Koppelverbänden ist ihre höhere<br />
Geschwindigkeit bei gleichzeitig geringerem Verbrauch“, erläutert<br />
Cok Vinke, Geschäftsführer der niederländischen CONTARGO B.V.<br />
Der frühere Besitzer Henk Wanders begründete den Verkauf mit der<br />
Verlagerung seiner Aktivitäten in die Tankschifffahrt. ■ CG<br />
Vertreter des BDS-Binnenschiffahrt im Gespräch mit dem Verkehrsminister<br />
(v.l.n.r.): Klaus Hohenbild, Guido Hoppe, Andrea Beckschäfer, Wolfgang<br />
Tiefensee, Jürgen Schlieter | Bild: BDS-B<br />
BDS-Binnenschiffahrt spricht mit<br />
Tiefensee über Flottenmodernisierung<br />
Das „Modernisierungsprogramm Binnenschiffe“ des B<strong>und</strong>esverbandes<br />
der Selbständigen Abteilung Binnenschiffahrt e.V. war am 30. September<br />
Schwerpunkt eines Gespräches zwischen Verbandsvertretern mit<br />
Verkehrsminister Tiefensee. In der Bonner Gesprächsr<strong>und</strong>e zeigte der<br />
Minister Verständnis für die geforderte Stärkung der Eigenkapitalbasis<br />
kleiner Binnenschifffahrtstunternehmen. Verbandsvorsitzender Jürgen<br />
Schlieter machte deutlich, dass die millionenschweren Investitionen in<br />
umweltschonende <strong>Technik</strong> <strong>und</strong> nachfragegerechten Schiffsraum aufgr<strong>und</strong><br />
unzureichenden Eigenkapitals der selbstständigen Partikuliere<br />
nur schwer zu realisieren seien. Trockengüter- <strong>und</strong> Tankschifffahrt<br />
stehen vor den gleichen Herausforderungen, weshalb das Modernisierungsprogramm<br />
beide Sparten gleichermaßen erfassen müsse. Das<br />
Konzept hatte der Verband im Juli auf dem Forum Binnenschifffahrt<br />
<strong>und</strong> Logistik vorgelegt. Mit einigen Modifi zierungen orientiert sich das<br />
Konzept an den Konditionen des ERP-Kapitals für Gründung. ■ CG<br />
Richtigstellung zu Ausgabe 6|<strong>2008</strong><br />
Die auf Seite 97 der SUT-Ausgabe 6|<strong>2008</strong> im Artikel „TMS DRESDEN II<br />
getauft“ erwähnte Bauwerft in Dobrzen ist die Renod Schiffswerft.<br />
Irrtümlich war an deren Stelle das Entwurfsbüro Navicentrum aus<br />
Breslau genannt worden, das den Tanker zur Zufriedenheit des<br />
Schiffseigners konstruiert hatte. ■ CG<br />
8 | 7|<strong>2008</strong>
v.l.n.r.: Der lettische Botschafter Ilgvars Klava, Torsten Temp (HypoVereinsbank),<br />
Irmants Sarmulis (Geschäftsführer Hafen Ventspils) <strong>und</strong> dessen Repräsentant<br />
Lutz Ehrhardt<br />
Hafen Ventspils in Hamburg<br />
Der lettische Ostseehafen Ventspils hat sich Ende September in<br />
Hamburg in den Räumen der HypoVereinsbank als Transithafen für<br />
Verschiffungen mit Russland <strong>und</strong> den GUS Staaten präsentiert. Der<br />
NNVT Noord Natie Ventspils Terminal verfügt über eine moderne<br />
Ausrüstung speziell für die Abfertigung von RoRo- <strong>und</strong> Containerschiffen.<br />
Scandlines bietet wöchentlich fünf RoRo-Verbindungen<br />
von Ventspils nach Rostock <strong>und</strong> Nynäshamn an. Die JSC Transcontainer<br />
wickelt Containertransporte per Blockzug direkt nach Moskau<br />
<strong>und</strong> andere osteuropäische Destinationen ab. Unifeeder zeigte<br />
Möglichkeiten der Einbindung Ventspils in das dichte Netz der<br />
Unifeeder-Linien auf. Schließlich präsentierte China Shipping Container<br />
Line die Idee, in Zukunft direkte Überseecontainerlinien in die<br />
Ostsee anzubieten. Der neue lettische Botschafter Ilgvars Klava ermunterte<br />
Investoren, mit Hilfe der Lettischen Wirtschafts-Agentur<br />
in Lettland zu investieren. ■ Dü<br />
Logistik-Vermarktung im Ausland<br />
Ein internationales Vermarktungskonzept für Messeauftritte der<br />
deutschen Logistikwirtschaft im Ausland hat B<strong>und</strong>esverkehrsminister<br />
Wolfgang Tiefensee zusammen mit Branchenorganisationen<br />
erarbeitet. Dafür wurde eine Plattform mit der Bezeichnung Logistics<br />
Council Germany (LCG) geschaffen, der das Ministerium jährlich<br />
600.000 EUR zur Verfügung stellt. Die Mitgliedsunternehmen<br />
des Zentralverbandes Deutscher Seehafenbetriebe (ZDS) <strong>und</strong> des<br />
Deutschen Speditions- <strong>und</strong> Logistikverbandes (DSLV) wollen sich<br />
nach Angaben ihrer beiden Präsidenten Detthold Aden <strong>und</strong> Michael<br />
Kubenz zusätzlich fi nanziell beteiligt. Mit diesem Schritt wird ein Teil<br />
des „Masterplans Güterverkehr <strong>und</strong> Logistik“ des B<strong>und</strong>esverkehrsministeriums<br />
vom Frühjahr <strong>2008</strong> in die Praxis umgesetzt. Schon am<br />
10. Dezember <strong>2008</strong> wird sich die Vermarktungsorganisation für den<br />
Logistikstandort Deutschland auf der Logistikmesse Cemat-India in<br />
Bangalore erstmals präsentieren. LCG-Geschäftsführer ist Wolfpeter<br />
Hocke, Berater für Öffentlichkeitsarbeit in den drei miteinander<br />
verb<strong>und</strong>enen Branchen Logistik, Automobilwirtschaft <strong>und</strong> Finanzdienstleistungen.<br />
■ DD<br />
7|<strong>2008</strong><br />
Neue Anschrift<br />
<strong>und</strong> Telefonnummer!<br />
Bunkerstation Göttert zieht von<br />
Ludwigshafen nach Mannheim<br />
Die Stadt Ludwigshafen rückt näher an den Rhein: Am ehemaligen<br />
Zollhofhafen, direkt hinter dem bisherigen Liegeplatz der Firma<br />
Göttert GmbH soll ein Einkaufszentrum nebst Kulturmeile entstehen.<br />
Da die Bunkerstation aus Sicht der Stadt Ludwigshafen nicht<br />
mehr in das Stadtbild passe, hieß es nach 35 Jahren „Leinen los“.<br />
Glücklicherweise bekam die Bunkerstation vom Staatlichen Hafenamt<br />
Mannheim einen neuen Liegeplatz angeboten <strong>und</strong> zog am<br />
10. Oktober <strong>2008</strong> an das gegenüberliegende Ufer nahe der Kurt-<br />
Schumacher-Brücke bei Rhein-km 426,8. Die Büroräume der Firma<br />
befi nden sich vorübergehend auf der Bunkerstation Neckar Plus<br />
in Mannheim. Da noch einige technische Probleme gelöst werden<br />
müssen, besteht die Möglichkeit, in der Übergangszeit die K<strong>und</strong>en<br />
auf der Bunkerstation Neckar Plus des Bunkerbetriebes Reinplus<br />
Vanwoerden mit Bunkergasöl, Schmierstoffen <strong>und</strong> Schiffsbedarf zu<br />
bedienen. Außerdem sollen die K<strong>und</strong>en wie gewohnt über das Bunkerboot<br />
REGENSBURG beliefert werden. ■ CG<br />
Mit der Göttert GmbH, auch<br />
bekannt unter dem Namen<br />
„Fina Ludwigshafen“ verliert die<br />
Stadt ihre einzige Bunkerstation<br />
| Bilder: Guddat<br />
Bunkerstation <strong>und</strong> Schiffsbedarf-Center Göttert GmbH<br />
Werfthallenstr. 45 | 68159 Mannheim<br />
Telefon 06 21 – 3 70 90 10<br />
Telefax 06 21 – 3 70 90 119<br />
e-mail: k.goettert@goettert-schiffsbedarf.de<br />
Budapesterstr. 25 | 93055 Regensburg<br />
Telefon 0941 / 79 36 90<br />
Telefax 0941 / 79 57 950<br />
Öffnungszeiten<br />
Büro <strong>und</strong> Bunkerboot „Regensburg“<br />
Montag bis Freitag: 8.00 - 17.00 Uhr<br />
Öffnungszeiten<br />
Bunkerstation Regensburg<br />
Montag bis Freitag: 8.00 - 17.00 Uhr<br />
Bunkerungen außerhalb der<br />
Öffnungszeiten, bitte innerhalb<br />
der Bürozeiten anmelden.<br />
© SUT VERLAG<br />
| 9
VERKEHRSPOLITIK<br />
Schnellverkehrs-Euphorie bei Streckenausbau gefährdet Güterverkehr<br />
Mehdorn rügt<br />
„ungerechten Wettbewerb“<br />
Die Deutsche Bahn AG will kräftig expandieren <strong>und</strong> vom geplanten Börsengang tüchtig profi tieren. Das machte te<br />
der Vorstand des Schienenunternehmens auf einem ganztätigen Medienworkshop kürzlich in Berlin deutlich. In<br />
Logistik, Infrastruktur <strong>und</strong> in den Wagenpark wird verstärkt investiert, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Zu<br />
wenig <strong>und</strong> am Markt der Güterbahn vorbei, argumentieren hingegen die privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen men<br />
in einer aktuellen Studie.<br />
Bahnchef Hartmut Mehdorn sieht sich durch einen „ungerechten<br />
Wettbewerb“ im Schienenverkehr gehindert. Er befürchtet,<br />
dass die Konkurrenz auf der Schiene „in reines<br />
Lohndumping ausartet“, erklärte er. „Dieser Wettbewerb über die<br />
Lohntüte kennt nur Verlierer“, warnte Mehdorn <strong>und</strong> nahm den Staat<br />
in die Pfl icht. Denn letztlich leide auch er, wenn die Wettbewerber<br />
der Deutschen Bahn ihren Mitarbeitern zu niedrige Löhne zahlten,<br />
denn dann seien diese Beschäftigten auf zusätzliche Transferleistungen<br />
aus öffentlichen Kassen angewiesen. Der Bahnchef appellierte<br />
an die Länder, die Strecken im Regionalverkehr auf dem freien<br />
Markt auszuschreiben, genau darauf zu achten, wer „Mehrwert im<br />
Interesse der K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> der Arbeitnehmer schafft“.<br />
Alle Eisenbahnverkehrsunternehmen müssten den gleichen Spielregeln<br />
unterworfen werden, sagte Mehdorn mit Blick auf höhere<br />
Personalkosten seines Unternehmens im Vergleich zu den privaten<br />
Wettbewerbern. Zugleich verteidigte die Bahn ihr Vorgehen, die mit<br />
ihrer Tochterfi rma „Heidekrautbahn“ eine Ausschreibung für eine Regionalstrecke<br />
in Nordrhein-Westfalen gewonnen hat <strong>und</strong> dabei auf<br />
niedrigere Löhne als bei der DB-Regionalverkehrstochter setzte.<br />
„Wenn wir uns mit DB-Regio beworben hätten, dann<br />
hätten wir uns das Papier für die Bewerbung<br />
sparen können“, unterstrich Mehdorn<br />
<strong>und</strong> bagatellisierte: „Das ist gar<br />
nichts besonderes“.<br />
Schenker setzt auf Schienentransporte<br />
Im Logistikbereich der Bahn dreht sich alles um Schenker. Das Unternehmen<br />
sieht sich als Marktführer im europäischen Landverkehr <strong>und</strong><br />
will in der EU verstärkt auf die Bahn setzen. Lkw-Transporte zu organisieren<br />
seie zwar einfacher, langfristig will der Konzern jedoch vermehrt<br />
auf den aufwendigen aber umweltfre<strong>und</strong>lichen Schienengüterverkehr<br />
setzen, kündigte das Transport-Vorstandsmitglied Dr. Norbert Bensel<br />
an. Grenzen setze das vom Güterverkehr ausgehende Lärmproblem.<br />
Eine Umrüstung aller Güterwaggons in Europa „gibt der internationale<br />
Bahnmarkt aus wirtschaftlichen Gründen nicht her“.<br />
Bei der Kontraktlogistik mit ihren „maßgeschneiderten Transportlösungen<br />
für Industrie <strong>und</strong> Handel“ will Schenker weltweit von Platz<br />
sechs auf Platz drei vorrücken. Wachstum <strong>und</strong> Akquisition sollen<br />
dabei helfen, dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen. „Als eines der führenden<br />
Mobilitätsunternehmen sind wir international hervorragend<br />
positioniert“, so Bensel weiter. Bis 2012 will er in die Schenker-<br />
Gruppe mehr als 4 Mrd. EUR investieren.<br />
Im Jahr 2009 will die Bahn mit mehreren Kooperationspartnern eine regelmäßige<br />
gelmäß Bahnverbindung zwischen China <strong>und</strong> Deutschland starten.<br />
Der geplante ge „Trans-Eurasia-Express“ soll die r<strong>und</strong> 10.000 km lange Stre-<br />
cke in weniger als 20 Tagen zurücklegen <strong>und</strong> damit doppelt so schnell<br />
sein wie w ein Seeschiff. Der Bahntransport kommt deutlich billiger als<br />
Luftfracht Luftfra aber teurer als per Schiff, erklärte der DB-Logistik-Vorstand.<br />
Zielgruppe Zielgru für das Landtransportangebot sind daher insbesondere Luftfrachtversender.<br />
frachtv Für große Containermassen wird der Bahntransport<br />
quer durch d Sibirien keine echte Alternative darstellen. Containerschiffe<br />
können nämlich bis zu 14.000 TEU fassen. Ein Güterzug hingegen bietet<br />
Platz fü für lediglich 100 Containereinheiten.<br />
Im Gegensatz Geg zum Personenverkehr gibt es im Frachtbereich keine<br />
allgemeinen allgem Transportpreiserhöhungen. Bensel begründet dieses<br />
Phänomen: Phäno „Es bestehen in der Regel Großkontrakte mit Einzelkun-<br />
den mmit<br />
jährlichen Frachtumsätzen zwischen 1 <strong>und</strong> 100 Mio. Euro“.<br />
Die Trassenpreise Tr hingegen werden regelmäßig angehoben. Infrastruktur-Vorstand<br />
stru<br />
Stefan Garber dazu: „Die Anpassung erfolgt<br />
im i<br />
Rahmen der allgemeinen Infl ationsrate. In den zurücklie-<br />
genden Jahren blieben die Trassenpreisanhebungen stets<br />
unter der allgemeinen Geldwertentwicklung“. Damit die<br />
Schieneninfrastruktur den künftigen Anforderungen entspricht,<br />
werden jährlich mehr als 4 Mrd. EUR benötigt,<br />
rechnete Garber weiter vor. Den Mittelbedarf für die Um-<br />
32 |<br />
7|<strong>2008</strong>
setzung seines gesamten Bedarfsplans beziffert er auf 30 Mrd. Euro.<br />
Zwar würden seit zwei Jahren komplett alle B<strong>und</strong>esmittel verbaut,<br />
dennoch klafft eine erhebliche Finanzierungslücke.<br />
Schnellbahn-Euphorie würgt Güterverkehr ab<br />
Das Personenverkehrs-Vorstandsmitglied Dr. Karl-Friedrich Rausch<br />
will eine neue Fahrzeugfl otte aufbauen, um Angebot <strong>und</strong> Komfort<br />
im Reiseverkehr zu steigern. Im Fokus steht dabei der internationale<br />
Verkehr mit Hochgeschwindigkeitszügen. Gerade diese Schnellbahn-Euphorie<br />
gerät zunehmend in die Kritik. So spricht das Netzwerk<br />
Privatbahnen, ein Zusammenschluss von 24 Konkurrenten der<br />
staatlichen DB, in einer aktuellen Studie von einem „unglaublichen<br />
Missverhältnis“ zwischen Kosten <strong>und</strong> Nutzen im Bereich der Investitionen<br />
für Hochgeschwindigkeitsverkehre. Der Güterverkehr, der heute<br />
bereits fehlende Infrastrukturkapazitäten beklagt, muss in zunehmendem<br />
Maße auf Nebenstrecken ausweichen <strong>und</strong> wird so immer<br />
weniger verlässlich. Dieser Umstand gefährde das verkehrspolitische<br />
Ziel, mehr Güter auf die Schiene zu bringen, um die Straßen zu entlasten<br />
<strong>und</strong> die Schadstoffe zu reduzieren. Die prognostizierte izierte weitere<br />
Verdoppelung des Containerverkehrs in den deutschen n Seehäfen bis<br />
2015 wird nach Ansicht von Experten ohne massiven n Ausbau der<br />
Schienenetzkapazitäten auf der Straße landen <strong>und</strong> die e Verlagerung<br />
von Umschlagsmengen in ausländische Seehäfen nach sich ziehen.<br />
Die Studie ist nach Darstellung der Initiatoren ein Plädoyer doyer für eine<br />
neue, auf Effi zienz ausgerichtete Investitionsstrategie für die deutsche<br />
Schieneninfrastruktur. Die bereits fertig gestellten <strong>und</strong> in Bau<br />
befi ndlichen Hochgeschwindigkeitsstrecken schließen Güterzüge<br />
nahezu aus, da bei der Begegnung eines Güterzugs <strong>und</strong> eines ICE- ICE-<br />
Zugs mit Tempo 300 km/h dieser Container <strong>und</strong> Ladung g von den<br />
Wagons fegen könnte. Da Güterzüge auf solchen Strecken cken nur<br />
in den Nachtst<strong>und</strong>en verkehren können, sinkt die Wirtschafttschaftlichkeit solcher Strecken. Schon vor r<strong>und</strong> 25 Jahren wies der<br />
damalige Referatsleiter im B<strong>und</strong>esfi nanzministerium <strong>und</strong><br />
jetzige Berliner Finanzsenator Dr. Thilo Sarrazin darauf uf<br />
hin, dass die Einnahmen auf Hochgeschwindigkeitsstreecken gerade einmal für den Zinsendienst reichen - eine e<br />
Kritik, die bis heute Aktualität hat. Daher ist die vor r<strong>und</strong> d<br />
zehn Jahren gebaute Neubaustrecke Köln – Frankfurt/Main ain<br />
7|<strong>2008</strong><br />
Das Ideal: Trennung von Hochgeschwindigkeits-Personenverkehr <strong>und</strong><br />
Güterverkehr auf gesonderten Streckennetzen | Bilder: DB AG<br />
nicht für Güterzüge konzipiert worden. Diese rumpeln unverändert auf<br />
den alten Trassen durch das enge Rheintal <strong>und</strong> verursachen enorme<br />
Lärmprobleme, deren Sanierung nun der Steuerzahler übernehmen<br />
soll. Vordringlicher Bedarf besteht für den Neubau der Y-Strecke von<br />
Hamburg <strong>und</strong> Bremen nach Hannover, die für den Frachtverkehr von<br />
<strong>und</strong> nach den beiden Seehäfen dringend benötigte neue Kapazitäten<br />
schaffen soll. Doch steht ihre Realisierung in den Sternen, denn die Finanzierung<br />
ist ebenso wie die anderer Bauvorhaben nach wie vor offen.<br />
Nötig wäre eine Entmischung von ICE- <strong>und</strong> Güterverkehr, wie sie<br />
der Investitionsrahmenplan von 2007 für die Trennung von langsamen<br />
<strong>und</strong> schnellen Verkehren vorsieht. Aber ohne zusätzliche Investitionen<br />
in Milliardenhöhe bleibt auch dieses Projekt zur Leistungssteigerung des<br />
gesamten Schienennetzes Makulatur.<br />
Stattdessen werden mit einem 250 Mio. EUR teuren Sofortprogramm<br />
bis 2011 die Strecken zu den Seehäfen ertüchtigt. Es ist kein<br />
Geheimnis, dass dabei Weichen, Überhol- <strong>und</strong> Abstellgleise reaktiviert<br />
werden, welche die Bahn im Rahmen ihrer Vorbereitungen<br />
zum Börsengang g g in den vergangenen g g Jahren stillgelegt g g hatte.<br />
■ Dieter Dattelzweig | Hans-Wilhelm Dünner<br />
| 13
VERKEHRSPOLITIK<br />
(v.l.n.r.) Dirk Lindemann, Hafen Halle, Henrik Täger, WNA Magdeburg,<br />
Peter Rieken, Planco, Minister Dr. Karl-Heinz Daehre <strong>und</strong> Johann Trenkwalder,<br />
Schwenk Zement | Bilder: Guddat<br />
Grünes Licht für Saaleausbau<br />
Bereits 1992 war das Projekt, die Saale ganzjährig schiffbar zu<br />
machen, in den B<strong>und</strong>esverkehrswegeplan aufgenommen worden.<br />
Der BUND war gegen den Bau einer Staustufe in die Saale<br />
<strong>und</strong> schlug stattdessen einen Kanalbau vor, der 2003 in den B<strong>und</strong>esverkehrswegeplan<br />
<strong>und</strong> 2006 in den Investitionsrahmenplan für<br />
den Ausbau der B<strong>und</strong>eswasserstraßen 2006-2010 aufgenommen<br />
wurde. „Der Landtag von Sachsen-Anhalt hat sich eindeutig für das<br />
Projekt <strong>und</strong> die Nutzung der Schifffahrt auf Elbe <strong>und</strong> Saale ausgesprochen.<br />
Nachdem der Kanal im Raumordnungsverfahren positiv<br />
bewertet wurde, muss man ihn auch bauen“, so Daehre anlässlich der<br />
VHdS-Veranstaltung „Transportlogistik – Herausforderung für Mitteldeutschland“<br />
in Halle.<br />
Doch nicht nur die Politik befürwortet eine Verkehrsverlagerung<br />
von der Straße auf das Wasser. Auch die Bevölkerung <strong>und</strong> die Wirtschaft<br />
in Mitteldeutschland befürworten eindeutig den Bau einer<br />
leistungsfähigen Wasserstraßenanbindung über Saale <strong>und</strong> Elbe.<br />
Als ein positives Signal für die Zukunft der Binnenschifffahrt in<br />
der Region wertete der stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer<br />
Reinhard Schröter den Abschluss des Raumordnungsverfahrens für<br />
den Saale-Kanal bei Tornitz. Der nächste Schritt, das Planfeststellungsverfahren,<br />
müsse schnellstens folgen. 2,2 Mio. t - so ergab<br />
eine aktuelle Umfrage der an der Saale ansässigen Unternehmen<br />
- könnten jährlich mit dem Bau des Schleusenkanals Tornitz auf der<br />
Saale transportiert werden. Das sind r<strong>und</strong> 90.000 LKW-Ladungen,<br />
die auf das Schiff verlagert werden können. Vertreter der Unternehmen<br />
Schwenk-Zement <strong>und</strong> Solvay aus Bernburg verdeutlichten an<br />
Hand detaillierte detaillierter Mengengerüste, dass die in der Kosten-<br />
Nutzen Analys Analyse des B<strong>und</strong>esverkehrsministeriums ent-<br />
haltenen Verlagerungsmengen Verl<br />
eher auf konservativen<br />
Schätzungen <strong>und</strong> am unteren Rand des tatsächlichen<br />
Transportbedarfs Transportbe auf der Saale liegen. Von einst<br />
40 Mio. t<br />
sei der Zementverbrauch in Deutschland<br />
auf 28 2 Mio. t gesunken, erklärte Schwenk-Chef<br />
Johann<br />
Trenkwalder. Dem stehe ein Mehrbedarf<br />
in den<br />
europäischen Nachbarländern <strong>und</strong> Russ-<br />
land gegenüber. Um am europäischen<br />
Wettbewerb teilzunehmen brauche man<br />
diesen Kanal. Trenkwalder erläuterte die<br />
Pläne anhand des Partnerwerks in Karlstadt.<br />
Dort habe die Auslastung nur bei<br />
Raumordnungsverfahren<br />
Schleusenkanal Tornitz abgeschlossen<br />
Nach Abschluss des Raumordnungsverfahrens gibt<br />
es grünes Licht für den Bau des Schleusenkanals<br />
Tornitz <strong>und</strong> die Vollendung des Saaleausbaus. Landesverkehrsminister<br />
Dr. Karl-Heinz Daehre forderte<br />
die B<strong>und</strong>esregierung anlässlich einer Fachtagung<br />
des Vereins zur Hebung der Saaleschifffahrt e. V.<br />
(VHdS) am 17. Oktober in der IHK Halle-Dessau in<br />
Halle auf, nunmehr zügig das Planfeststellungsverfahren<br />
einzuleiten.<br />
60% gelegen. Durch die Schiffsanbindung über den Main sei das<br />
Werk nun wieder zu 100% ausgelastet, die Jobs gesichert. Ähnliches<br />
habe man nun auch in Bernburg vor. Kurzfristig könnten 500.000 t<br />
bis 600.000 t von der Straße auf das Schiff verlagert werden, mittelfristig<br />
sei durch die größere Nachfrage ein Anstieg zu erwarten.<br />
Wilfried Rosinsky, stellvertrender Vorsitzender des Betriebsrates<br />
von Solvay Chemicals GmbH, Werk Bernburg, rechnet mit 250.000 t<br />
Schiffstransporten in seinem Unternehmen.<br />
Auf den wirtschaftlichen Faktor legte auch Dirk Lindemann vom Hafen<br />
Halle seinen Fokus, der von den neuen realistischen Perspektiven zum<br />
Saaleausbau weitere Industrieansiedlungen in der Region erwartet. <strong>2008</strong><br />
werde man 1 Mio. t Güter, darunter 45.000 TEU Container umschlagen,<br />
die vor allem mit Lkw <strong>und</strong> Bahn realisiert würden. Die für jedermann<br />
erkennbaren Engpässe auf Autobahnen <strong>und</strong> im Schienennetz machten<br />
Wasserstraßen zu unverzichtbaren Ergänzungen.<br />
Voraussetzung dafür ist ein zügiges Planfeststellungsverfahren, um mit<br />
der Schifffahrt die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen an der Saale<br />
zu steigern. Gleichzeitig werden damit bestehende Arbeitsplätze gesichert<br />
<strong>und</strong> neue können entstehen. Henrik Täger, Leiter des Wasserstraßen-Neubauamtes<br />
in Magdeburg sagte anlässlich der Veranstaltung in<br />
Halle eine zügige Prüfung der Ergebnisse des Raumordnungsverfahrens<br />
zu. Die dort vorgegebenen elf Maßgaben für den Bau der Trasse II mit<br />
Elbanbindung müssten in konkrete Planungen umgesetzt <strong>und</strong> anschließend<br />
das Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden. Dies werde<br />
nochmals zwei bis vier Jahre dauern, der Bau des Schleusenkanals dann<br />
nochmals weitere vier bis fünf Jahre in Anspruch nehmen. Der VHdS-<br />
Vorsitzende Manfred Sprinzek, zeigte e sich zum Abschluss<br />
der Veranstaltung zufrieden, dass es s nach zwölf Jahren<br />
engagierter Arbeit gelungen sei, einen inen guten <strong>und</strong><br />
verträglichen Kompromiss zwischen en Wirtschaft<br />
<strong>und</strong> Umweltschutz zu fi nden. Die bei ei der<br />
Veranstaltung deutlich gewordenen<br />
positiven Reaktionen von Politik<br />
<strong>und</strong> Wirtschaft seien für den Verband<br />
Anlass, auch weitere Herausforderungen<br />
zur Durchsetzung<br />
umweltfre<strong>und</strong>licher Schiffstransporte<br />
in Sachsen Anhalt anzunehmen.<br />
■ Hans-Wilhelm Dünner<br />
Minister Dr. Karl-Heinz Daehre Manfred Sprinzek<br />
12 | 7|<strong>2008</strong>
Donau-<strong>Schiffahrt</strong> Band 9 erschienen<br />
Auch in Band 9 der Reihe<br />
Donau-<strong>Schiffahrt</strong> macht der<br />
Arbeitskreis <strong>Schiffahrt</strong>s-Museum<br />
Regensburg e.V. einen<br />
Streifzug durch die Geschichte<br />
der Donau-Schifffahrt:<br />
Auf 188 Seiten thematisieren<br />
die Autoren die 120-jährige<br />
Tradition der Walhalla-Ausfl<br />
ugsschifffahrt, die Bemühungen<br />
der Kommunen im<br />
vorletzten Jahrh<strong>und</strong>ert, die<br />
DDSG für Lokalschifffahrten<br />
zu gewinnen, die Geschichte der tschechoslowakischen Seitenradmotorzugschiffe,<br />
das Schifferhandwerk in den Jahren 1943 bis<br />
1945, der elektrische Schiffsdurchzug an der Steinernen Brücke in<br />
Regensburg sowie der Wandel der Donauschifffahrt in den Jahren<br />
nach der Wende. Donau-<strong>Schiffahrt</strong>s-Museum Regensburg, 10 EUR<br />
| www.dsmr.de ■ CG<br />
Die Millers <strong>und</strong> ihre Tochter Leo<br />
Das Experiment „Fachroman“ von Werner<br />
E. Eckstein <strong>und</strong> dem Kirschbaum Verlag ist<br />
geglückt: Das Buch „Die Millers <strong>und</strong> ihre<br />
Tochter Leo – Wandel <strong>und</strong> Impulse einer<br />
mittelständischen Unternehmerfamilie“<br />
stellt auf 256 Seiten die fi ktive Familien- <strong>und</strong><br />
Generationengeschichte in die Zusammenhänge<br />
unternehmerischer <strong>und</strong> logistischer<br />
Entwicklung. In der Figur der jungen, ehrgeizigen,<br />
aber immer familienverb<strong>und</strong>enen<br />
Unternehmerin Leo Miller, die mit fachlichem<br />
Können <strong>und</strong> strategischen Mitteln das Unternehmen ihres<br />
Großvaters <strong>und</strong> Vaters in die moderne Logistikwelt führt, dürften<br />
sich viele kleine <strong>und</strong> mittelständische Unternehmen nicht nur aus<br />
der Logistkbranche wieder fi nden. Die fachliche Untersetzung der<br />
Geschichte ist, wie von dem renommierten Logistikwissenschaftler<br />
Eckstein gewohnt, wissenschaftlich f<strong>und</strong>iert <strong>und</strong> aktuell. Kirschbaum<br />
Verlag GmbH, ISBN 978-3-7812-1704-1, 24,50 EUR<br />
| www.kirschbaum.de ■ Dr. Günter Teßmann<br />
Fahrgastschifffahrt in Berlin<br />
Mehr als einh<strong>und</strong>ert Fahrgastschiffe sind<br />
auf Spree, Havel <strong>und</strong> den angeschlossenen<br />
Seen unterwegs. Dieter Schubert, bekannt<br />
durch seine Publikation über die deutschen<br />
Binnenfahrgastschiffe, stellt zusammen<br />
mit seiner Frau Helga auf 128 Seiten die<br />
Schiffe des Berliner Reederverbands, der<br />
Stern <strong>und</strong> Kreis Schifffahrt GmbH sowie<br />
der privaten Anbieter aus der Hauptstadt<br />
vor. Über 200 Farbaufnahmen zeigen die<br />
beliebten Ausfl ugsschiffe vor den Kulissen<br />
Berlins <strong>und</strong> gewähren Einblick in die Innenräume. Schiffsdaten<br />
sowie ein Register r<strong>und</strong>en die Übersicht ab. Sutton Verlag,<br />
ISBN 978-3866801202, 18,90 EUR | www.suttonverlag.de ■ CG<br />
7|<strong>2008</strong><br />
BÜCHERMARKT<br />
Kalender: Elbeimpressionen II<br />
2007 hatte das Kongress- <strong>und</strong><br />
Kulturzentrum Halle den ersten<br />
Kalender mit Aquarell-Motiven<br />
von Karl-Heinz Köhler herausgegeben.<br />
Die zeitgenössischen<br />
Impressionen aus Fluss- <strong>und</strong><br />
Kulturlandschaft des großen<br />
mitteldeutschen Stromes hat<br />
Köhler im Jahr <strong>2008</strong> mit neuen<br />
Werken aufgefrischt. Der auf<br />
300 Exemplare limitierte Kunstkalender mit den Maßen 50 x 60 cm<br />
besteht aus sechs hochwertigen Kunstdrucken. Er kann zum Preis<br />
von 29,75 EUR zzgl. Versandkosten bei fi neARTconnection bestellt<br />
werden.| www.fi neart-projekte.de ■ CG<br />
Kran, Gabelstapler & Co. richtig handhaben<br />
Literatur für die<br />
Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
von<br />
Kranführern <strong>und</strong><br />
Gabelstaplerfahrern<br />
haben die<br />
Autoren Dipl.-Ing.<br />
Siegfried Zimmermann<br />
<strong>und</strong> Rechtsanwalt Bernd Zimmermann erarbeitet. Die reich<br />
bebilderten Broschüren fassen die wichtigsten Regeln <strong>und</strong> Hinweise<br />
für fachgerechten <strong>und</strong> sicheren Einsatz der Geräte zusammen.<br />
Sie sind nach deutschem Recht verfasst <strong>und</strong> so aufgebaut, dass sie<br />
dem Personal als Lehrgangsunterlage <strong>und</strong> Nachschlagewerk sowie<br />
der Betriebsleitung, dem Ausbilder <strong>und</strong> Vorgesetzten als Informationsgr<strong>und</strong>lage<br />
<strong>und</strong> auch für Unterweisungen dienen können. Als<br />
Ergänzung fasst der „Kleiner Rechtsratgeber Flurförderzeuge“ Gesetze,<br />
Verordnungen <strong>und</strong> Unfallverhütungsvorschriften unbebildert<br />
zusammen.<br />
„Der Kranführer“, ISBN: 978-3-930039-07-4, 68 Seiten, 9,97 EUR<br />
„Der Gabelstaplerfahrer“, ISBN: 978-3-930039-02-9, 52 Seiten, 9,00 EUR<br />
„Kleiner Rechtsratgeber Flurförderzeuge“, ISBN: 978-3-935197-22-9,<br />
120 Seiten, 16,80 EUR | www.resch-verlag.com ■ CG<br />
Elbeaufwärts:<br />
Seeschiffe auf dem Weg zum Dock<br />
„Wie kommen Seeschiffe in den<br />
Hamburger Hafen <strong>und</strong> in die Docks<br />
von Blohm + Voss?“ lautet der Untertitel<br />
des Buches Elbeaufwärts. In<br />
der zweiten Aufl age erklärt Buchautor<br />
Bernd Grützmacher Schritt<br />
für Schritt, wie jährlich etwa 15.000<br />
Containerriesen, Tanker, Frachter<br />
<strong>und</strong> Kreuzfahrtschiffe ihren Weg in Hafen <strong>und</strong> Docks sicher <strong>und</strong><br />
„just in time“ erreichen. Über 200 Farbfotos <strong>und</strong> technische Zeichnungen<br />
illustrieren auf 104 Seiten die Arbeitsabläufe von Lotsen,<br />
Besatzungen <strong>und</strong> Hafenpersonal. Verlagsgruppe Koehler/Mittler,<br />
ISBN 978-3-7822-0983-0, 14,90 EUR<br />
| www.koehler-mittler.de ■ CG<br />
| 13
VERKEHRSPOLITIK<br />
3. Flussgebietskonferenz in Berlin wertet Umfrage aus<br />
Wasserstraßen<br />
stärker nutzen<br />
„Leben am Fluss“ – unter diesem Motto fand am 11. <strong>und</strong> 12. September in Berlin die 3. Flussgebietskonferenz<br />
der B<strong>und</strong>esregierung statt. Im Zentrum standen die Integrierte Flusspolitik <strong>und</strong><br />
die Frage, welche Bedeutung Flüsse für die Gesellschaft haben. In einer Vorabbefragung hatte<br />
sich die Mehrheit der Bevölkerung für eine verstärkte verkehrliche Nutzung der Wasserstraßen<br />
ausgesprochen.<br />
Die Flutkatastrophe an der Elbe 2002 war Anlass für die<br />
1. Flussgebietskonferenz gewesen. Mit den Konferenzen 2002<br />
<strong>und</strong> 2005 will die B<strong>und</strong>esregierung den Dialog zwischen Politik,<br />
Verwaltung, Wissenschaft, Wirtschaft <strong>und</strong> Gesellschaft fortsetzen<br />
<strong>und</strong> den Ansatz einer integrierten Flusspolitik weiterentwickeln.<br />
„Drei von vier Deutschen würden eine verstärkte Nutzung<br />
der Wasserstraßen begrüßen, um die zunehmende Überlastung<br />
der Autobahnen zu entschärfen“, fasste B<strong>und</strong>esverkehrsminister<br />
Wolfgang Tiefensee die Ergebnisse einer repräsentativen Studie des<br />
Meinungsforschungsinstituts EMNID im Vorfeld der Flussgebietskonferenz<br />
zusammen.<br />
Themenschwerpunkte der diesjährigen Konferenz waren<br />
>>> Öffentlichkeitsarbeit <strong>und</strong> Nutzen für die Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger<br />
>>> Zusammenarbeit in Flussgebieten<br />
>>> Wasserweg <strong>und</strong> Lebensraum<br />
>>> Kulturlandschaft Flussgebiete<br />
>>> Daseinsvorsorge in Flussgebieten<br />
Beim Themenschwerpunkt Themenschwerpun ‚Wasserweg <strong>und</strong> Le-<br />
bensraum’ stand der Wasserweg als Lebens-<br />
ader <strong>und</strong> Ökosystem mit seinen vielfältigen<br />
Funktionen <strong>und</strong> Nutzungen N für Verkehr,<br />
Schifffahrt, Logistik, Logist Wohnen, Wirtschaf-<br />
ten, Landwirtschaft, Landwirt Tourismus <strong>und</strong><br />
Ökologie Ökologi im Mittelpunkt. Ein<br />
spezielles spez Plenum der Konferenz<br />
re befasste sich u. a. mit<br />
der Frage, wie der B<strong>und</strong><br />
seiner Verantwortung<br />
als Eigentümer der<br />
B<strong>und</strong>eswasserstraßen<br />
in Zukunft unter<br />
Berücksichtigung<br />
der neuen Heraus-<br />
Detlef Aster <strong>und</strong> Dr. Gunther Jaegers<br />
| Bilder: Teßmann<br />
forderungen durch eine integrierte Flusspolitik gerecht wird. Dazu<br />
äußerten sich im Rahmen der Diskussionsr<strong>und</strong>e dezidiert, zukunftsorientiert<br />
<strong>und</strong> pragmatisch Detlef Aster, Präsident der Wasser- <strong>und</strong><br />
Schifffahrtsdirektion Süd <strong>und</strong> Dr. Gunther Jae-gers, Präsident des<br />
B<strong>und</strong>esverbandes der Deutschen Binnenschiffahrt e.V. (BDB):<br />
>>> Detlef Aster: „Ich kann aus der Praxis der Wasser- <strong>und</strong> Schifffahrtsverwaltung<br />
bestätigen, dass die Interessen der Nutzer in<br />
den letzten Jahren gegenüber den Aktivitäten an den Flussläufen<br />
ständig zugenommen haben. Es gibt viele Beispiele, in denen die<br />
Nutzer sehr gut <strong>und</strong> pragmatisch, insbesondere im Rahmen der<br />
Unterhaltung, zusammenarbeiten. Wenn es sich um den Ausbau<br />
der Flussläufe handelt, treffen z. T. sehr krasse Interessenkonfl ikte<br />
aufeinander. Meine Beobachtung ist, dass diese Konfl ikte auf hoher<br />
Ebene im Rahmen von öffentlich–rechtlichen Verfahren behandelt<br />
werden. Ich halte diese Ebene für zu hoch, weil die Positionen der<br />
jeweiligen Verfechter zu stark verfestigt sind, die Handlungsspielräume<br />
zu klein werden <strong>und</strong> keiner bereit ist, von seinen Positionen<br />
abzulassen. Es ist notwendig, dass man auf einer viel früheren Stufe<br />
zusammenkommt <strong>und</strong> Handlungsspielräume eröffnet sowie Beweglichkeiten<br />
der einzelnen Nutzer erkennt, um auf einander zugehen<br />
zu können. Ein n Beispiel sind die<br />
Ausgleichsmaßnahmen n der Mittleren<br />
Havel, wo man es sehr r gut geschafft<br />
hat, verschiedene Nutzungsinteresutzungsinteressen<br />
im Rahmen eines überregionalen<br />
Ausgleichskonzeptes zu vereinen<br />
<strong>und</strong> damit hohe Akzeptanz eptanz<br />
zu fi nden. Mein Vorschlag hlag<br />
ist, weg von der hohen en<br />
öffentlich rechtlichen n<br />
Ebene aus rechtlich<br />
geregelten Verfahren<br />
hin mehr zu<br />
regionalen Flussgebietsgesprächen<br />
zu<br />
14 | 7|<strong>2008</strong>
Die Deutschen lieben die Binnenschifffahrt | Bild: Gwendolyn Dünner<br />
kommen, die frühzeitig beginnen, um die Handlungsspielräume der<br />
Nutzer zu öffnen <strong>und</strong> damit Kooperationen zu ermöglichen.“<br />
>>> Dr. Gunther Jaegers: „Die Binnenschifffahrt ist ein ökologisch<br />
wertvoller Verkehrsträger mit sehr geringem Ressourcenverbrauch.<br />
Er ist darüber hinaus ein wirtschaftlicher Verkehrsträger, da er dort,<br />
wo er leistungsfähig ist, zugleich auch preisgünstig ist. Fehlende<br />
Ausbaumaßnahmen verteuern den Schiffstransport deutlich, die<br />
daraus resultierenden Mehrkosten zahlt letztlich der Verbraucher.<br />
Es entspricht dem Selbstverständnis des Binnenschifffahrtsgewerbes,<br />
wenn Flüsse so umweltschonend wie möglich den Bedürfnissen<br />
der Schifffahrt angepasst werden. Der BDB tritt daher dafür ein,<br />
dass ökologische Interessen frühzeitig in fl ussbauliche Maßnahmen<br />
integriert werden. Hierdurch können Naturschutzbelange <strong>und</strong> Erhaltungs-<br />
<strong>und</strong> Ausbaumaßnahmen, die auch der Binnenschifffahrt<br />
zu Gute kommen, in Einklang gebracht werden. Dieser integrierte<br />
Ansatz setzt Kompromissbereitschaft bei allen Beteiligten – also<br />
auch bei den Naturschutzverbänden – voraus. Hinsichtlich des noch<br />
ausstehenden Ausbaus der Donau zwischen Straubing <strong>und</strong> Vilshofen<br />
möchte ich eine Überlegung der europäischen TEN-Koordinatorin<br />
Karla Peijs aufgreifen <strong>und</strong> die Schaffung eines Projekt begleitenden<br />
Ausschusses unter Beteiligung des Binnenschifffahrtsgewerbes <strong>und</strong><br />
der Naturschutzverbände vorschlagen. Dieser Ausschuss kann die<br />
Planungen der Wasser- <strong>und</strong> Schifffahrtsverwaltung begleiten <strong>und</strong><br />
die Entwicklungsschritte transparent machen. Wir müssen miteinander<br />
reden <strong>und</strong> die Ausbaumaßnahmen ökologisch umsetzen.“<br />
>>> Fazit: Als Ergebnis der Diskussion bleibt festzuhalten, dass es<br />
ein breites, noch nicht ausgeschöpftes Spektrum möglicher Szenarien<br />
gibt, wie ein stärker ökologisch orientierter Gewässerschutz <strong>und</strong><br />
eine Wasserstraßennutzung für die Schifffahrt zusammengeführt<br />
werden können.<br />
Ein weiteres wichtiges Fazit bestand darin, dass die einzelnen Flussgebiete<br />
sehr unterschiedlich auf die Mixtur von Nutzungen hinsichtlich<br />
der Belastungen reagieren. Es ist durchaus möglich, hochwertige<br />
ökologische Schutzziele durchzusetzen, wenn differenzierter<br />
auch ggf. auf der Gr<strong>und</strong>lage neuer Rechtsvorschriften vorgegangen<br />
wird. Diese Differenzierung ist vor allem auch aus Klimaschutzerwägungen<br />
erforderlich.<br />
■ Günter Teßmann | Dü<br />
7|<strong>2008</strong><br />
Emnid-Studie: Deutsche lieben ihre Flüsse<br />
Als eine Gr<strong>und</strong>lage der 3. Flussgebietskonferenz der B<strong>und</strong>esregierung<br />
hatte das B<strong>und</strong>esverkehrsministerium eine Repräsentativbefragung<br />
der deutschen Bevölkerung bei TNS Emnid Medien- <strong>und</strong><br />
Sozialforschung GmbH in Auftrag gegeben, um deren Haltung zum<br />
Thema Flüsse <strong>und</strong> Flussgebiete zu erfragen.<br />
>>> Deutsche halten sich gern an Flüssen auf. 86% der Deutschen<br />
hält sich gern an deutschen Flüssen auf, 40% sogar sehr gern. Ältere<br />
schätzen den Aufenthalt an Flüssen dabei noch mehr als Jüngere.<br />
>>> Lage am Fluss ist Standortvorteil für Städte <strong>und</strong> Regionen.<br />
Neben dem Erholungswert wird von der Mehrheit der Bevölkerung<br />
auch der wirtschaftliche Nutzen von Flüssen wahrgenommen. So<br />
sind 70% der Deutschen der Meinung, dass Städte <strong>und</strong> Regionen,<br />
die an einem Fluss liegen, einen Standortvorteil besitzen. Bei Befragten,<br />
die in Flussnähe wohnen, ist dieser Anteil mit 77 % noch<br />
etwas höher. Nur jeder Vierte ist der Meinung, dass Städte <strong>und</strong> Regionen<br />
dadurch keinen Vorteil hätten.<br />
>>> Schienenverkehr am umweltfre<strong>und</strong>lichsten, Wasserstraßen<br />
auf Platz zwei. 62 % der Deutschen halten die Schiene für<br />
den umweltfre<strong>und</strong>lichsten Verkehrsträger. Die älteren Befragten ab<br />
60 Jahre vertreten mehrheitlich die Meinung, dass die Wasserstraße<br />
am umweltfre<strong>und</strong>lichsten sei (50 %). Jeder dritte Deutsche hält die<br />
Wasserstraßen für umweltfre<strong>und</strong>licher als Schiene <strong>und</strong> Straße.<br />
>>> Nutzung der Wasserstraßen entlastet Autobahnen. Drei<br />
Viertel der Deutschen würden eine Entlastung der Autobahnen<br />
durch eine verstärkte Nutzung der Wasserstraßen begrüßen. 86%<br />
der älteren Befragten über 60 Jahre sehen hierin eine Möglichkeit,<br />
die Überlastung der Autobahnen durch LKW zu entschärfen.<br />
>>> Transportkapazität von Güterschiffen unterschätzt. Fast<br />
jeder zweite Befragte vermutet richtig, dass ein Güterschiff mittlerer<br />
Größe 100 LKW-Ladungen ersetzen kann. Die Transportkapazität<br />
eines solchen Güterschiffs wird andererseits von jedem Zweiten<br />
unterschätzt: Für 38 % entspricht eine Güterschiffsladung nur<br />
50 LKW-Ladungen, für 9 % sind es gar nur 10 LKW-Ladungen, die<br />
ein Güterschiff mittlerer Größe ersetzen kann.<br />
>>> Reges Interesse an der Binnenschifffahrt. Die Schifffahrt<br />
wird von 83 % der Bevölkerung als eher interessant oder bereichernd<br />
empf<strong>und</strong>en. Nur 15% geben an, die Schifffahrt als störend zu empfi<br />
nden, wenn sie sich an einem Fluss aufhalten. In den jüngeren Altersgruppen<br />
wird die Schifffahrt dabei deutlich häufi ger als störend<br />
wahrgenommen (unter 30-Jährige: 30 %; über 60-Jährige: 7 %).<br />
>>> Wasserstraßeninvestitionen nutzen Bürgern <strong>und</strong> Binnenschifffahrt.<br />
82 %der Bevölkerung fi ndet, dass Bürger <strong>und</strong> Binnenschifffahrt<br />
gleichberechtigt von den Investitionen für die B<strong>und</strong>eswasserstraßen<br />
profi tieren sollten. 9 % fordern, dass diese vor allem<br />
der Binnenschifffahrt nutzen sollten, 6 % wollen stattdessen, dass<br />
diese vor allem den Bürgern zugute kommen.“<br />
>>> Zukunft der Flüsse im Zeichen des Umweltschutzes. 94 %<br />
der Deutschen ist der Meinung, dass das Engagement der B<strong>und</strong>esregierung<br />
im Hinblick auf die Zukunft der Flüsse in Deutschland vor<br />
allem im Zeichen des Umweltschutzes stehen sollte. 67 % der Befragten<br />
meinen, dass sich die Regierung besonders für eine stärkere<br />
Freizeitnutzung der Flüsse einsetzen sollte. 54 % meinen, dass die<br />
Regierung sich stärker für die Nutzung der Flüsse zu Transportzwecken<br />
einsetzen sollte. Diese Forderung wird umso häufi ger geäußert,<br />
je älter die Befragten sind.<br />
„Es freut mich, dass die Anstrengungen der Politik von den Bürgerinnen<br />
<strong>und</strong> Bürgern wahrgenommen werden. Unser politischer Auftrag<br />
für die Zukunft lautet, die Wasserqualität weiter zu steigern <strong>und</strong><br />
gleichzeitig mehr Güterverkehr aufs Wasser zu bringen <strong>und</strong> Straßen<br />
zu entlasten“, sagte B<strong>und</strong>esverkehrsminister Wolfgang Tiefensee<br />
anlässlich der Präsentation der Ergebnisse der Studie am Vortag der<br />
3. Flussgebietskonferenz. ■ Dr. Günter Teßmann | Dü<br />
| 15
VERKEHRSPOLITIK<br />
B<strong>und</strong>esverband<br />
Öffentlicher<br />
Binnenhäfen<br />
steuert in ruhigeres<br />
Fahrwasser<br />
Frischer Wind für das neue BÖB-Team:<br />
(v.l.) Detlef Bütow, Geschäftsführer<br />
Michael Probst, Assistentin Anja Fuchs,<br />
Präsident Rainer Schäfer <strong>und</strong> Joachim<br />
Zimmermann. | Bild: Guddat<br />
Neue Hafen-Harmonie<br />
Der B<strong>und</strong>esverband Öffentlicher Binnenhäfen (BÖB) geht gestärkt aus den Neuwahlen des Verbandspräsidiums am<br />
25. September in Mülheim/Ruhr hervor. Einstimmig wurde der Chef des Hafens Neuss-Düsseldorf, Rainer Schäfer,<br />
zum neuen Präsidenten bestellt. Mit Detlef Bütow <strong>und</strong> Roland Hörner wurden zwei erfahrene ‚Fuhrleute’ ins Präsidium<br />
gewählt, Joachim Zimmermann <strong>und</strong> Jens Hohls stehen für die Verjüngung des Führungsgremiums.<br />
Wer Streithälse sehen wollte, war im Mülheimer Techno-<br />
Park, dem Tagungsort der diesjährigen BÖB-Mitgliederversammlung,<br />
am falschen Platz. „Offensichtlich war der<br />
Mehrheit der Anwesenden klar, dass der Verband am Scheideweg<br />
stand. Letztendlich hat wohl doch die Vernunft gesiegt“, sagte ein<br />
Teilnehmer nach der nichtöffentlichen Sitzung. Und so trat dann<br />
auch ein sehr entspannt wirkender Rainer Schäfer - gemeinsam mit<br />
einigen Vorstandskollegen - im Anschluss vor die Presse. „Wir hatten<br />
eine ausgesprochen harmonische Versammlung in welcher der<br />
alte Vorstand entlastet wurde“, sagte Schäfer. Auch die Vorstandswahlen<br />
seien reibungslos über die Bühne gegangen. Schäfer selbst<br />
war von den BÖB-Mitgliedern einstimmig zum Nachfolger von Dr.<br />
Rolf Bender (HGK) gewählt worden, der sich nicht mehr zur Wahl gestellt<br />
hatte. Ebenfalls nicht mehr angetreten waren Friedrich Weege<br />
(Hafen Hamm) <strong>und</strong> Lothar Weis (Hafen Trier). „Wir machen den Weg<br />
frei für jüngere Kollegen“, so die übereinstimmende Erklärung der<br />
ausscheidenden Präsidiumsmitglieder. Dem neuen BÖB-Vorstand<br />
gehören jetzt Roland Hörner (Rhein-Neckar Hafen Mannheim), Joachim<br />
Zimmermann (bayernhafen GmbH), Jens Hohls (Hafen Braunschweig)<br />
<strong>und</strong> - als einziger Wiederwahlkandidat - Detlef Bütow von<br />
den Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe an. „Ich freue mich über<br />
das beeindruckende Votum der Mitglieder <strong>und</strong> die Tatsache, dass<br />
der Vorstand jetzt wieder aus fünf Personen besteht“, sagte Rainer<br />
Schäfer. Durch Roland Hörner erhält das Gremium auch eine europäische<br />
Komponente: Der Mannheimer Hafenchef ist gleichzeitig<br />
Vizepräsident des Europäischen Hafenverbandes EVB <strong>und</strong> wurde am<br />
17. Oktober auch in dieser Funktion wiedergewählt.<br />
Ludwigshafen <strong>und</strong> Magdeburg wieder im BÖB<br />
Die neue Harmonie im BÖB hat sofort gewirkt: Die im Zusammenhang<br />
mit den Querelen der letzten Monate ausgeschiedenen Häfen<br />
Ludwigshafen <strong>und</strong> Magdeburg haben in Mülheim ihre Rückkehr in<br />
den Hafenverband angekündigt. Auf die Frage, ob jetzt auch duisport<br />
wieder „heimkehren“ werde, sagte Schäfer: „Natürlich werden<br />
wir mit duisport über die Gründe des Austritts <strong>und</strong> Möglichkeiten<br />
für eine Rückkehr sprechen.“<br />
Mehr privates Engagement im BÖB<br />
Der BÖB hat in Mülheim aber auch neue Mitglieder aus den Reihen<br />
der privaten Hafenbetreiber gewonnen: Ihren Beitritt erklärten die<br />
Firmen Albert Bergschneider GmbH (Ibbenbüren), die Hülskens Holding<br />
GmbH & Co.KG (Wesel) mit 7 Hafenstandorten <strong>und</strong> die Infracor<br />
GmbH, die Hafenbetreiber des Industrieparks Marl ist. Seitdem<br />
der BÖB sich durch eine entsprechende Änderung der Satzung auch<br />
für private Häfen als Mitglieder geöffnet hat, sind jedes Jahr einige<br />
private Unternehmen dem BÖB beigetreten, was der Verband auch<br />
als Bestätigung seiner erfolgreichen Lobby- <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />
sieht. Der BÖB hat derzeit 91 Mitglieder mit 124 Häfen.<br />
Neuen Herausforderungen begegnen<br />
Der Verband hat nach der Ansicht von Rainer Schäfer viel zu tun.<br />
Einerseits müsse nach Innen geblickt werden. „Da muss einiges<br />
aufgearbeitet werden“, sagt Schäfer. Vorrangig aber müsse jetzt<br />
die zukünftige Strategie des BÖB abgestimmt werden. Dabei werde<br />
es unter anderem darum gehen, sich in Netzwerken der See- <strong>und</strong><br />
Binnenhäfen europaweit zu engagieren, anderen Verbänden die<br />
Hand zu reichen <strong>und</strong> über den Tellerrand hinauszublicken, wobei<br />
der Fokus auf Schifffahrt <strong>und</strong> Eisenbahnen liege. Es gelte aber auch<br />
die öffentlichen Straßenanbindungen der Binnenhäfen zu verbessern,<br />
etwa um den Zugang für Schwerlasttransport zu ermöglichen.<br />
Eines der Themen wäre dabei die Clusterbildung in der europäischen<br />
Logistik. Das Ziel des BÖB für die Zukunft ist klar: „Wir werden die<br />
Politik auffordern, Worten auch Taten folgen zu lassen <strong>und</strong> das größte<br />
Wasserstraßennetz Europas für die Verladende Wirtschaft effi zienter<br />
nutzbar zu machen. Und wir werden die Politik weiter von der Bedeutung<br />
der Häfen überzeugen, wobei wir uns in die Ausgestaltung<br />
eines nationalen Hafenkonzeptes als Binnenhäfen aktiv einbringen<br />
werden“, so Schäfer abschließend. ■ Axel Götze-Rohen | Dü<br />
16 | 7|<strong>2008</strong>
Region Norddeutschland: Jens Hohls<br />
Der Braunschweiger Hafenchef Jens Hohls (40) will als Vorsitzender<br />
der Arbeitsgemeinschaft Norddeutschland im BÖB seine Erfahrungen<br />
in der Kooperation mit Seehäfen im Hinterlandverkehr<br />
<strong>und</strong> die regionalen Interessen beim Ausbau der Infrastruktur in<br />
die Arbeit des BÖB-Präsidiums einbringen. Der gelernte Speditionskaufmann<br />
<strong>und</strong> Transportberater war seit 1999 aktiv am Aufbau<br />
der Container- Verkehre des Hafens Braunschweig mit den<br />
Seehäfen Bremerhaven <strong>und</strong> Hamburg beteiligt. „Wenn der Hafen<br />
Hamburg im Containerhinterlandverkehr künftig größere Mengen<br />
auf das Binnenschiff verlagern will, so brauchen wir kurzfristig<br />
einen neuen 135 m langen Trog im Schiffshebewerk Scharnebeck.<br />
Besser wäre noch eine neue 200 m lange Schleuse, um auch den<br />
Mittellandkanal durchgängig mit 185 m langen Schubverbänden<br />
befahren zu können. Schon heute hat die Schleuse Geesthacht<br />
eine Kammerlänge von 230 m, die Schleuse Uelzen eine nutzbare<br />
Kammerlänge von 185 m. Insofern ist das Schiffshebewerk<br />
Scharnebeck mit einer nutzbaren Kammerlänge von 100 m ein<br />
Anachronismus, der kurzfristig beseitigt werden muss“, so Hohls.<br />
Die Tatsache, dass die Reedereien neu in Dienst gestellte Schiffe<br />
auf der Werft auf 100 m verkürzen müssen, mache die negativen<br />
Auswirkungen dieses Engpasses auf die Wirtschaftlichkeit der<br />
Binnenschifffahrt deutlich. „Wenn der Anteil der Binnenschiff-<br />
BÖB-Bayer: Joachim Zimmermann<br />
Der neue BÖB-Vorstand ist nicht nur jünger, sondern auch „interregionaler“<br />
geworden. Durch Joachim Zimmermann ist jetzt auch Bayern<br />
in der Verbandsspitze vertreten. Der 1967 in Bad Saulgau geborene<br />
Zimmermann ist Geschäftsführer der bayernhafen GmbH & Co. KG,<br />
welche die Häfen Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg<br />
<strong>und</strong> Passau unter einem Dach vereint. Der gelernte Bankkaufmann<br />
<strong>und</strong> Betriebswirt war nach seinem Studium zunächst Mitarbeiter<br />
des Referats Binnenschifffahrt, Verkehrswasserbau <strong>und</strong> Häfen im<br />
Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Verkehr <strong>und</strong> Technologie.<br />
Von 1996 an war Zimmermann zunächst Abteilungsleiter der<br />
Hauptverwaltung der Bayerischen Landeshäfen <strong>und</strong> von 1999 bis<br />
2005 deren Geschäftsführer. 2005 wurde im Rahmen der Privatisierung<br />
aus der Landeshafenverwaltung die Bayernhafen GmbH & Co.<br />
KG, deren Geschäftsführung Zimmermann übernahm.<br />
Neben seinem Beruf <strong>und</strong> dem Engagement im BÖB sitzt Zimmermann<br />
noch in den Aufsichtsräten der Hafen Nürnberg-Roth GmbH<br />
7|<strong>2008</strong><br />
Jens Hohls | Bild: Guddat<br />
fahrt am Containerverkehr im Hinterland rlan and d<br />
Hamburgs sukzessive auf 5 % gesteigert ert rt<br />
werden soll, dann müssen bei gleichzei- i-<br />
tiger Verdopplung des gesamten Con-<br />
taineraufkommens diese Investitionen<br />
kurzfristig angepackt werden“, fordert<br />
Hohls. Voraussetzung sei auch, dass<br />
die Seehafenterminals sich durch Be-<br />
schaffung geeigneter Umschlagsgeräte e<br />
gezielter auf den Verkehrsträger Binnen-<br />
schifffahrt einrichten. „Die Beschaffung<br />
von Hafen-Mobilkranen sind nur eine Zwischenlösung - notwendig<br />
sind eigene Terminals mit kleineren Brücken für Binnen- <strong>und</strong><br />
Feederschiffe“, so Hohls. Auch die Zollabfertigung in Hamburg,<br />
die derzeit während der Woche nur von 7 bis 17 Uhr erreichbar<br />
sei, müsse dem Anspruch des Welthafens Hamburg entsprechend<br />
24 St<strong>und</strong>en an sieben Tagen in der Woche erfolgen können. „Es<br />
gibt also einiges zu tun, um die logistischen Herausforderungen<br />
der Zukunft zu meistern. Gemeinsam mit dem Zentralverband der<br />
deutschen Seehafenbetriebe müssen wir aktiv an neuen Lösungen<br />
arbeiten <strong>und</strong> dafür sorgen, dass sie zeitnah umgesetzt werden“,<br />
skizziert Hohls seine künftige Arbeit im BÖB-Präsidium.<br />
■ Hans-Wilhelm Dünner<br />
<strong>und</strong> der Berliner BEHALA. Des Weiteren ist Zimmermann Mitglied des<br />
Vorstandes des Deutschen Wasserstraßen- <strong>und</strong> Schifffahrtsvereins<br />
chi hi h ff fffa fahr h tsvereins<br />
Rhein-Main-Donau e. V. <strong>und</strong> Mitglied des Verkehrsausschusses rs rsau ausschusses de der<br />
r<br />
Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.<br />
„Der BÖB hat jetzt wieder zu der notwendigen Geschlos- esch chlosssenheit<br />
zurückgef<strong>und</strong>en“, sagte Zimmermann gegenüege genü nüber<br />
SCHIFFAHRT UND TECHNIK. Der Verband werde de e si sich<br />
ch<br />
nicht all zu lange mit großer Vergangenheitsbewältigung tig igung<br />
aufhalten, sondern müsse <strong>und</strong> wolle jetzt nach vo vorn vorne r e<br />
schauen. Dazu gehöre, dass eine klare Strategie gefunf<strong>und</strong>en würde, mit der die großen Herausforderungen en<br />
gemeistert werden könnten. „Dazu gehören unter r<br />
anderem die Themen Bewusstseinsbildung, Zusammenarbeit<br />
mit anderen Organisationen <strong>und</strong><br />
Ausbildung“, erklärte Zimmermann.<br />
■ Axel Götze-Rohen<br />
Joachim Zimmermann | Bild: Götze-Rohen<br />
| 17
VERKEHRSPOLITIK<br />
Binnenhäfen werben für mehr Akzeptanz<br />
Ungeliebte Perlen<br />
Binnenhäfen sind Knotenpunkte des „nassen“ Verkehrssystems, Logistikdrehscheiben,<br />
Arbeitgeber sowie unverzichtbare Dienstleistungs- <strong>und</strong><br />
Wirtschaftszentren. Schwerlastverkehr, Lärm, Staub oder Licht belasten<br />
andererseits Umwelt <strong>und</strong> unmittelbare Umgebung. In diesem Spannungsfeld<br />
bewegten sich die Vorträge <strong>und</strong> Diskussionen des öffentlichen<br />
Teils der Jahrestagung des B<strong>und</strong>esverbandes Öffentlicher Binnenhäfen<br />
(BÖB) am 25. September in Mülheim/Ruhr.<br />
Wo gehobelt wird, fallen Späne. Übersetzt für Binnenhäfen<br />
bedeutet das Lärm <strong>und</strong> Staub durch den Güterumschlag<br />
<strong>und</strong> den LKW- <strong>und</strong> Zugverkehr. Und sogar die „Lichtverschmutzung“<br />
ist ein Thema, mit dem sich Hafenbetreiber beschäftigen<br />
müssen. Dabei machen Häfen doch erst die umweltfre<strong>und</strong>liche<br />
<strong>und</strong> effi ziente Binnenschifffahrt <strong>und</strong> manchen Güterverkehr der<br />
Privatbahnen möglich.<br />
Und noch ein Problem beschäftigt die Binnenhäfen: Aus ihrer Entstehungsgeschichte<br />
heraus liegen diese häufi g mitten in der Stadt.<br />
Womit sie begehrlichen Blicken von Städteplanern <strong>und</strong> Immobilienentwicklern<br />
ausgesetzt sind. Ein schickes Wohnviertel am Wasser<br />
ist allemal schöner als Kräne, rumpelnde Containertrucks <strong>und</strong><br />
Güterzüge, die mal wieder den Autoverkehr aufhalten. Dass der<br />
Güterverkehr aber die Gr<strong>und</strong>lage für den Wohlstand ist, der nobles<br />
Wohnen erst möglich macht, wird dabei schnell vergessen. Es mag<br />
verständlich ve vers rs rstä tä tänd nd ndli lich ch s ssei<br />
sein, ei ein, n, wwen<br />
wenn en enn Ot Otto<br />
to N NNormalverbraucher<br />
diesen Zusam-<br />
menhang nicht sofort sofort erkennt. WWenn<br />
aber politisch Verantwortliche<br />
sich dieser Erkenntnis vversagen,<br />
wird es Zeit, für mehr Ak-<br />
zeptanz zu werben. werbe<br />
Moderne Modern Umschlagtechnik<br />
schont<br />
Geldbeutel <strong>und</strong><br />
Umwelt Umwe<br />
Unterstützt Unterst wurde der BÖB dabei von<br />
kompetenter kompet Seite. Dr. Mathias Dobner,<br />
Geschäftsführer Geschäft der Gottwald Port Tech-<br />
nology GmbH in Düsseldorf, erwartet,<br />
dass der Boom der Seehäfen sehr<br />
rasch in Satellitenhäfen im Hinterland<br />
verlagert werde. Damit<br />
kommen auf die Binnenhäfen<br />
neue Herausforderungen zu,<br />
die mit effi zienterem Flä-<br />
Dr. Mathias Dobner: „Investitionen<br />
in moderne Umschlagtechnik schonen<br />
die Umwelt <strong>und</strong> sparen Geld!“<br />
| Bild: Götze<br />
chenmanagement <strong>und</strong> innovativen Umschlagstechniken zu bewältigen<br />
seien, die auch zum Umweltschutz beitragen könnten. „Häfen,<br />
die in neueste <strong>Technik</strong> investieren, sparen nicht nur Geld, weil diese<br />
effi zienter <strong>und</strong> sparsamer ist. Mindestens genau so wichtig ist, dass<br />
die Lärm- <strong>und</strong> Abgasemissionen drastisch sinken“, sagte Dobner.<br />
Dies könne zum Beispiel dadurch geschehen, dass Umschlagsgeräte<br />
mit Netzstrom betrieben werden, statt mit Dieselaggregaten.<br />
„Der Vorteil: Überschüssige Energie aus Bremsbewegungen kann in<br />
Kondensatoren oder Schwungräder gespeichert <strong>und</strong> zurückgeführt<br />
oder wieder ins Stromnetz zurückgespeist werden“, so Dobner.<br />
Binnenhäfen brauchen Flächen<br />
Gerhard Hammer, stellvertretender Geschäftsführer der IHK Essen<br />
<strong>und</strong> dort Sprecher für Verkehrspolitik, ging auf die Standortbedingungen<br />
der Binnenhäfen ein. „Für die Häfen in NRW wird der<br />
Platz knapp. Dieser Flächenengpass verhindert eine stärkere Rolle<br />
der Binnenschifffahrt“, sagte Hammer. Andererseits stelle das Landeshafenkonzept<br />
NRW einen Flächenbedarf von<br />
325 ha für die Erweiterung der er Binnenhäfen<br />
fest. Im Ruhrgebiet gebe es wiederum ederum einige<br />
wassernahe Industriebrachen, die sich zur<br />
Nutzung als Hafenstandorte anböten. nböten. Erfolgreiche<br />
Häfen wie Duisburg g hätten es<br />
einfacher, solche Flächen zu entwickeln,<br />
weil sie weniger erklären müssten, üssten, als<br />
kleine Häfen. Hammer war aber auch<br />
selbstkritisch: „Auch die Handelskamdelskammern haben die Binnenhäfen in der<br />
Vergangenheit zu wenig zur r<br />
Kenntnis genommen.“ NRW-<br />
Verkehrsstaatssekretär Günter<br />
Kozlowski sprach davon,<br />
dass in den Kommunen<br />
das Bewusstsein wachsen<br />
Andrea Kowalski:<br />
„Mülheim bester Standort<br />
für Schwerguttransporte per<br />
Schiff!“ | Bild: Götze<br />
18 | 7|<strong>2008</strong>
Verladung von Generatoren <strong>und</strong> Turbinenteilen im Hafen der Siemens Power<br />
Generation in Mülheim/Ruhr | Bild: Guddat<br />
müsse, was Binnenhäfen für Wertschöpfung, Beschäftigung <strong>und</strong><br />
Steuerleistung bedeuteten. „Andererseits ist klar, dass die Planungshoheit<br />
der Kommunen durch unsere Verfassung geschützt wird. Wir<br />
in NRW versuchen aber, die Schmerzschwelle auszutesten“, sagte<br />
Kozlowski.<br />
Uhlenberg: „Häfen liegen am Wasser!“<br />
Eckhard Uhlenberg, Umweltminister in NRW ging in seiner Rede auf<br />
die Bedeutung der Binnenhäfen für den Umweltschutz ein .Schifffahrt<br />
<strong>und</strong> Häfen würden zwar den Güterverkehr entlasten, brächten<br />
aber auch Probleme mit sich. Häfen würden deswegen aber nicht<br />
auch automatisch akzeptiert. Neben ausführlichen Passagen zum<br />
Hochwasserschutz, Immissionen, Gewässerschutz, Abfällen <strong>und</strong> Ladungsresten<br />
sowie Umweltzonen bewies Uhlenberg auch viel Kompetenz<br />
in Sachen Infrastruktur. So wusste der Minister nicht nur um<br />
die Besonderheit der Lage von Häfen, nämlich der am Wasser, sondern<br />
auch, dass nur Binnenhäfen die Schifffahrt in Logistikketten<br />
ei einb einbinden nb nbin in inde de den kö können. Uhlenberg sagte auch,<br />
dass Binn Binnenhäfen ohne Anbindung an<br />
die Verk Verkehrsinfrastruktur nicht aus-<br />
kommen<br />
würden.<br />
Ein Lich Lichtblick dagegen war das Refe-<br />
rat von<br />
Andrea Kowalski. Die Leiterin<br />
„Shipp „Shipping Logistics“ bei Siemens<br />
Energ Energy nannte sich selbst „die wohl<br />
gl glücklichste Versandleiterin der<br />
7|<strong>2008</strong><br />
WWelt“.<br />
Mülheim sei logistisch<br />
ein perfekter Standort für<br />
das Handling von Schwerlast-<br />
<strong>und</strong> Schwergutstücken.<br />
Siemens produziert<br />
an der Ruhr schwergewichtige<br />
Turbinen <strong>und</strong><br />
NRW-Verkehrs-Staatssekretär<br />
Günter Kozlowski:<br />
„Bei der Planungshoheit der<br />
Kommunen die Schmerzschwelle<br />
austesten!“<br />
| Bilder: Götze<br />
Umschlag von Windkraftanlagen mit einem modernen Hafenmobilkran im<br />
Hafen Emden | Bild: Gottwald<br />
Generatoren, die mit dem fabrikeigenen Portalkran direkt in Binnen-<br />
<strong>und</strong> Fluss-Seeschiffe verladen werden können. „Der Produktionsstandort<br />
Mülheim ist ohne den Binnenhafen nicht denkbar“,<br />
sagte Kowalski. Die Managerin trat in ihrem Vortrag als exzellente<br />
Botschafterin für Binnenschifffahrt <strong>und</strong> Häfen auf.<br />
■ Axel Götze-Rohen | Dü<br />
Betriebe der Stadt Mülheim an der Ruhr (BtMH)<br />
Rhein-Ruhr-Hafen,<br />
Mülheim an der Ruhr<br />
Schleusennutzlänge: 135 Meter (L.)12,80 Meter (B.), garantierte Abladetiefe:<br />
280 cm, Kaimauer: 3.100 Meter, diverse Umschlagsanlagen, Bahnerschließung<br />
des Gesamtareal (2qkm) per eigener Anschlussbahn, (27 km Gleis), direkter<br />
Zugang zum DB-AG-Netz, Gleisanschlüsse einzelner Gr<strong>und</strong>stücke vorhanden,<br />
trimodale Anbindung durchgehend, BABs 2/3, 40, 59 in unmittelbarer Nähe,<br />
direkte Zufahrt ab BAB-Kreuz Kaiserberg möglich, Freiladezone vorhanden.<br />
Info: Hafenmeister, Tel. 0208 / 54719, Fax 0208 / 5942602<br />
E-Mail hafenleitung@betriebe-muelheim.de<br />
© SUT VERLAG<br />
| 19
VERKEHRSPOLITIK<br />
Rainer Schäfer<br />
Und es werden mehr! Es ist uns zum zweiten Mal in Folge<br />
gelungen, neue Unternehmen für eine Mitgliedschaft zu gewinnen.<br />
Seitdem der BÖB sich auch privaten Häfen als Mitglieder<br />
geöffnet hat, hat er durch seine stete Themen-, Lobby- <strong>und</strong><br />
Öffentlichkeitsarbeit neues Interesse für die Verbandsarbeit geweckt<br />
<strong>und</strong> erntet die Früchte seiner Arbeit aus dem letzten Jahr. Es ist ihm<br />
einmal mehr gelungen, die Interessen, der am System Wasserstraße<br />
beteiligten <strong>und</strong> interessierten Unternehmen zu bündeln <strong>und</strong> damit<br />
die politische Legitimation zu vergrößern.<br />
Durch unsere neuen Mitglieder bekommen wir neue Impulse für<br />
den Umgang mit neuen Themen <strong>und</strong> Herausforderungen. Dadurch<br />
können <strong>und</strong> müssen wir uns zunehmend breiter aufstellen. Hierfür<br />
ist es unerlässlich, dass das Präsidium in Zukunft wieder aus 5<br />
Personen besteht, die eine entsprechende Aufteilung der Themen<br />
untereinander organisieren können.<br />
Dieser Ansatz gilt meiner Meinung nach auch für die Zusammenarbeit<br />
der Verbände untereinander. Die Idee der Initiative Binnenschifffahrt<br />
<strong>und</strong> Logistik ist ein erster Schritt, das System Wasserstraße<br />
auf ein gleiches Niveau mit den anderen Verkehrsträgern zu stellen.<br />
Diese präsentieren sich organisatorisch schon heute stärker als<br />
Einheit, wenn sie Lobbying auf nationaler oder europäischer Ebene<br />
betreiben. Die Vernetzungsmöglichkeiten der trimodal aufgestellten<br />
Binnenhäfen sind vielseitig, die natürlichen Partner Binnenschiff,<br />
Schiene <strong>und</strong> Logistik erste Wahl bei gemeinsamen Aktivitäten.<br />
Gerade dieses Jahr zeigt die immer enger werdende Vernetzung der<br />
See- <strong>und</strong> Binnenhafenwirtschaft, was das größte Potenzial für uns<br />
darstellen kann, wenn es uns gelingt, „Augenhöhe“ zu erreichen. Der<br />
Druck zur Zusammenarbeit ist da, nun gilt es, mit entsprechenden<br />
Konzepten Wege für effi ziente Partnerschaften aufzuzeigen.<br />
Rainer Schäfer, Präsident des B<strong>und</strong>esverbandes<br />
Öffentlicher Binnenhäfen (BÖB):<br />
Gemeinsam in<br />
die Zukunft<br />
Die einstimmige Wahl des Präsidiums anlässlich der diesjährigen Mitgliederversammlung<br />
des B<strong>und</strong>esverbandes Öffentlicher Binnenhäfen in Mülheim an<br />
der Ruhr ist für mich ein Vertrauensbeweis. Dafür danke ich den Mitgliedern.<br />
Es ist auch ein Vertrauensvorschuss, dem meine Vorstandskollegen <strong>und</strong> ich<br />
gerecht werden wollen, denn eines lässt sich aus dem Ergebnis schon heute<br />
ablesen: Die Mitgliederversammlung setzt ein Zeichen für einen starken Verband,<br />
getragen durch alle seine Mitgliedsunternehmen.<br />
Alle vom BÖB in diesem Jahr organisierten Veranstaltungen nahmen<br />
Bezug auf die aktuell in Arbeit befi ndliche Erstellung eines Nationalen<br />
Hafenkonzeptes durch das B<strong>und</strong>esministerium für Verkehr, Bau <strong>und</strong><br />
Stadtentwicklung. Der BÖB positioniert sich hier eindeutig <strong>und</strong> im<br />
Sinne einer gleichberechtigten Betrachtung des Maritimen Systems<br />
<strong>und</strong> des Systems Wasserstraße. So gelingt die von allen angestrebte<br />
Vernetzung von See- <strong>und</strong> Binnenhäfen zu einem System. Wir haben<br />
in den letzten Jahren für unsere Arbeit zum Erhalt <strong>und</strong> Ausbau der<br />
Binnenhäfen als logistische Knoten große Zustimmung erhalten. Europäische<br />
Konzepte, wie das Programm NAIADES, bestätigen unsere<br />
Forderungen ebenso wie Landeshafenkonzepte beispielsweise in<br />
Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen oder Sachsen-Anhalt. Wir setzen<br />
deshalb auch auf eine B<strong>und</strong>espolitik, die bereit ist, logistische<br />
Korridore entlang des Systems Wasserstraße weiter zu optimieren.<br />
Allerdings ist festzuhalten, dass sich ein Nationales Hafenkonzept<br />
nicht nur auf den Seehafenhinterlandverkehr beschränken <strong>und</strong> reduzieren<br />
darf, sondern die Binnenschifffahrt <strong>und</strong> damit auch die<br />
Binnenhäfen als wichtige Bestandteile kontinentaler Verkehrsströme<br />
betrachtet werden <strong>und</strong> das ganze Thema daher in einen gesamteuropäischen<br />
Kontext gestellt werden muss. Ein Nationales Hafenkonzept<br />
wird verstanden als ein Konzept zur Ausschöpfung <strong>und</strong><br />
Steigerung der Leistungsfähigkeit des Systems Wasserstraße mit<br />
See- <strong>und</strong> Binnenhäfen <strong>und</strong> Wasserstraßen sowie deren Anschluss<br />
an die anderen Verkehrsträger. Angesichts der sich verändernden<br />
umweltpolitischen Rahmenbedingungen mit dem Streben nach einer<br />
übergeordneten Nachhaltigkeitsstrategie auch für den Verkehr,<br />
bedeutet dies die optimale Nutzung des Systems Wasserstraße bis<br />
an seine Grenzen. Für dieses Ziel wollen wir werben. Erreichen werden<br />
wir es nur gemeinsam. ■ Rainer Schäfer<br />
20 | 7|<strong>2008</strong>
7|<strong>2008</strong><br />
Bremer Unternehmergespräche:<br />
Standortvorteil nicht gefährden<br />
Klaus-Peter Müller<br />
Marode<br />
Verkehrswege<br />
bremsen Logistik<br />
„Transport <strong>und</strong> Logistik brauchen eine solide Verkehrsinfrastruktur“, hat<br />
Klaus-Peter Müller, Vorsitzender des Präsidiums des Deutschen Verkehrsforums,<br />
bei den Bremer Unternehmergesprächen am 20. Oktober gefordert. Vor r<strong>und</strong><br />
350 Unternehmern warnte Müller, dass Deutschland seinen Standortvorteil<br />
riskiere, falls der B<strong>und</strong> nicht mehr Geld in die Verkehrswege investiert.<br />
Müller: „Der Exportweltmeister Deutschland braucht eine funktionierende Logistik, die<br />
wiederum in hohem Maße von funktionierenden Verkehrswegen abhängt. Wir können<br />
unsere herausragende Position auf dem Weltmarkt <strong>und</strong> im Logistiksektor nur verteidigen,<br />
wenn die Qualität unserer Straßen, Seehäfen, Binnenwasserstraßen, Schienenwege <strong>und</strong><br />
Flughäfen mit den wachsenden Anforderungen Schritt hält. Die Kapazität der Verkehrsinfrastruktur<br />
reicht schon heute an vielen Stellen nicht mehr aus. Und Prognosen zeigen, dass von<br />
2007 bis 2020 die Verkehrsleistung im Güterfernverkehr um weitere 40 % zunehmen wird.“<br />
Wenn man die Werte rein linear fortschreibe, gebe es 2020 in den deutschen Seehäfen mehr<br />
als doppelt so viele Standardcontainer wie 2007. „Es kommt also einiges auf uns <strong>und</strong> vor allem<br />
unsere Infrastruktur zu!“<br />
Der Infrastrukturbedarf liege auf der Hand: Wenn ein Großcontainerschiff seine 10.000<br />
Standardcontainer ablädt, bedeutet das aneinandergereiht einen LKW-Konvoi von r<strong>und</strong><br />
60 km Länge – aus Containern von einem Schiff. „Die Binnenschifffahrt hat in 2006 im Binnenverkehr<br />
57 Mio. Tonnen bewegt <strong>und</strong> ungefähr das Dreifache im Außenhandel. Deutschland<br />
schlägt mit seinen Wasserstraßen die Brücke zwischen Ost <strong>und</strong> West. Auch hier läuft<br />
aber nichts ohne regelmäßige Fahrrinnenpfl ege, Schleusenerhaltung <strong>und</strong> Kanalerweiterung“,<br />
so Müller weiter. Ähnlich sehe es im Schienenverkehr aus. Nutzungskonkurrenz zwischen<br />
Güter- <strong>und</strong> Personenverkehr, Flaschenhälse an den Seehäfen <strong>und</strong> in den Ballungsräumen<br />
erfordern weitere Investitionen in den Netzausbau. Fehlende Infrastruktur für Hafenhinterlandverkehre<br />
führt nach Ansicht Müllers dazu, dass in den Seehäfen anfallende Güter<br />
nicht zügig <strong>und</strong> zeitgerecht abgefahren werden können: „Der Flächenbedarf in den Häfen<br />
zum Auffangen der Güter steigt, Umwege werden in Kauf genommen, im schlimmsten Falle<br />
laufen Schiffe einen anderen Hafen an“.<br />
Immer mehr Staus blockierten den Logistikstandort Deutschland <strong>und</strong> führten damit zu hohen<br />
volkswirtschaftlichen Schäden <strong>und</strong> zu erhöhter Umweltbelastung, so Müller. „Im Jahr 2009<br />
gibt der B<strong>und</strong> zwar erstmals 10 Mrd. Euro für die Verkehrsinfrastruktur aus. Dennoch fehlen<br />
mindestens 2 Mrd. Euro jährlich. Das hat die B<strong>und</strong>esregierung schon im Jahr 2000 in ihrer<br />
eigenen Studie der Pällmann-Kommission herausgef<strong>und</strong>en. Berücksichtigt man die jahrelange<br />
Vernachlässigung <strong>und</strong> die Preissteigerung im Verkehrswegebau – r<strong>und</strong> 15 % seit 2000 – ist der<br />
Fehlbetrag noch höher“, so Müller. ■ Ingrid Kudirka | Deutsches Verkehrsforum | Dü<br />
| 13
VERKEHRSPOLITIK<br />
Mitgliederversammlung des B<strong>und</strong>esverbandes der<br />
Deutschen Binnenschifffahrt e. V. (BDB) in Berlin<br />
BDB <strong>und</strong> BUND<br />
gehen aufeinander zu<br />
Der B<strong>und</strong>esverband der Deutschen Binnenschiffahrt e.V. (BDB) hat am 24. September <strong>2008</strong> seine jährliche Mitgliederversammlung<br />
in der Landesvertretung Nordrhein-Westfalen in Berlin abgehalten. Höhepunkt war ein gut besuchter<br />
Parlamentarischer Abend zum Thema „Herausforderungen des zukünftigen Güterverkehrs: Ökologischer <strong>und</strong><br />
ökonomischer Nutzen der Binnenschifffahrt“<br />
In der Mitgliederversammlung wurde Cees van Gent, Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung der LEHNKERING Holding GmbH <strong>und</strong><br />
Leiter des Unternehmensbereiches Shipping Logistics & Services,<br />
Duisburg, einstimmig in den Vorstand <strong>und</strong> in das Präsidium des<br />
Verbandes gewählt. Präsident Dr. Gunther Jaegers gratulierte dem<br />
neuen Vizepräsidenten mit dem Hinweis, dass nun – für den BDB<br />
bisher ungewohnt – auch ein Niederländer in den Entscheidungsgremien<br />
des Verbandes vertreten ist. Mit dem Hafen Magdeburg<br />
ist erstmals ein Umschlagsbetrieb <strong>und</strong> mit der RMS Duisburg ein<br />
Fluss-See-Schifffahrtsunternehmen dem BDB als Fördermitglied<br />
beigetreten. Darüber hinaus sind der Containeroperator Contargo<br />
<strong>und</strong> ein Fahrgastschifffahrtsunternehmen dem BDB als ordentliche<br />
Mitglieder beigetreten.<br />
Renaissance der Binnenschifffahrt<br />
Anlässlich einer Pressekonferenz verwies BDB-Präsident Dr. Jägers<br />
auf die aktuell erfreuliche Entwicklung des Gewerbes. Seit etwa drei<br />
Jahren erlebe die Binnenschifffahrt in Deutschland eine Renaissance.<br />
Mit 249 Mio. t transportierter Güter <strong>und</strong> einer Gesamtleistung von<br />
64,7 Mrd. tkm im Jahre 2007 erreichte die Binnenschifffahrt auf<br />
B<strong>und</strong>eswasserstraßen das bisher zweitbeste Ergebnis. Die positive<br />
Entwicklung des Jahres 2007 mit 2,3 % Wachstum bei der Transportmenge<br />
hat sich <strong>2008</strong> fortgesetzt. Erstmals seit 1974 könnten <strong>2008</strong><br />
wieder mehr als 250 Mio. t Güter auf den Wasserstraßen in Deutschland<br />
transportiert werden. Insgesamt sind die Voraussetzungen für<br />
die zukünftige Entwicklung des Binnenschiffsverkehrs durchweg gut.<br />
Das war das Signal, das von beiden Veranstaltungen ausging.<br />
Innovationsprogramm für die<br />
Binnenschifffahrt<br />
„Die B<strong>und</strong>esregierung hat bei den Investitionen in die Wasserstraßen<br />
umgesteuert“, betonte Karin Roth, Parlamentarische Staatssekretärin<br />
im BMVBS, in ihrem Eröffnungsvortrag zum Parlamentarischen Abend<br />
des BDB. Die von der B<strong>und</strong>esregierung für die Wasserstraßen bereitgestellten<br />
Investitionen wurden in den vergangenen Jahren stetig gesteigert.<br />
Mit 900 Mio. EUR Investitionen für die Modernisierung, die<br />
Sanierung oder für den Ausbau der Wasserstraßen werde 2009 eine<br />
Höchstmarke erreicht, die laut Roth auch für die Folgejahre verstetigt<br />
werden soll, um der Binnenschifffahrt Planungssicherheit zu geben.<br />
Sie sprach sich auch dafür aus „Innovationsprogramme auf den Weg<br />
zu bringen, um die Binnenschifffahrt zu unterstützen <strong>und</strong> gleichzeitig<br />
die Investitionen in die Wasserstraßen so zu organisieren, dass die Akzeptanz<br />
nicht nur im Bereich der Binnenschifffahrt, sondern auch im<br />
Bereich des Umwelt- <strong>und</strong> Naturschutzes“ gegeben ist.<br />
Führend bei Umweltfre<strong>und</strong>lichkeit<br />
<strong>und</strong> volkswirtschaftlichem Nutzen<br />
Politik, Verkehrswirtschaft <strong>und</strong> verladende Wirtschaft verfügen bereits<br />
seit November 2007 über wissenschaftlich f<strong>und</strong>ierte Kenntnisse über<br />
führende Position der Binnenschifffahrt im direkten Verkehrsträgervergleich<br />
mit Schienengüterverkehr <strong>und</strong> Straßengüterfernverkehr.<br />
Entsprechend dem Gutachten „Verkehrswirtschaftlicher <strong>und</strong> ökologischer<br />
Vergleich der Verkehrsträger Straße, Bahn <strong>und</strong> Wasserstraße“<br />
der Planco Consulting GmbH schneidet das Binnenschiff in den<br />
Punkten Energieverbrauch, Schadstoffemissionen, Verkehrssicherheit<br />
<strong>und</strong> Lärm durchweg besser ab als die Güterbahn oder der Lkw. In allen<br />
Relationen, in denen Wasserstraßentransport möglich ist, ist das Binnenschiff<br />
auch im direkten Transportkostenvergleich das günstigste<br />
Transportmittel. Deshalb seien Aussagen, wie sie im Jahre 2005 von<br />
Seiten des Umweltb<strong>und</strong>esamtes getroffen wurden, dass in der Luftschadstoffbilanz<br />
der Transport mit dem Binnenschiff nicht besser sei<br />
als der Lkw-Transport, fachlich nicht haltbar, betonte Peter Rieken<br />
von Planco in einem weiteren Vortrag. 2007 hatte auch der Contai-<br />
BDB-Präsident Dr. Gunther Jaegers (l.) <strong>und</strong> Jens Schwanen,<br />
Sprecher der BDB Geschäftsführung | Bild: Guddat<br />
22 | 7|<strong>2008</strong>
nerverkehr mit Binnenschiffen wieder Fahrt aufgenommen. „48 % der<br />
Container, die das Logistik- <strong>und</strong> zugleich Binnenschifffahrtsland Nr. 1<br />
in Deutschland, Nordrhein-Westfalen (NRW), erreichen, kommen mit<br />
dem Binnenschiff, das sind mehr als mit dem Lkw (46 %)“, so Günter<br />
Kozlowski, Staatssekretär im Verkehrsministerium NRW. 40 Mio. t Massengüter<br />
erreichen das B<strong>und</strong>esland jährlich aus den ARA-Häfen mit<br />
dem Binnenschiff, <strong>und</strong> das wird im Zuge der steigenden Kohleimporte<br />
für die Energieerzeugung noch zunehmen. „Deshalb darf es nicht bei<br />
dem „Allgemeinplatz“ bleiben ´Binnenschifffahrt ist wichtig´“, betonte<br />
Kozlowski <strong>und</strong> verwies auf das neue Hafenkonzept des Landes.<br />
Weltwirtschaftliche Megatrends<br />
nutzen dem Binnenschiff<br />
In der abschließenden Podiumsdiskussion verwies Prof. Dr. Gerd Aberle<br />
auf die „weltwirtschaftlichen Megatrends, die der Binnenschifffahrt<br />
einen Drive geben“. Dazu gehörten die Energiepreisentwicklung <strong>und</strong><br />
die Energieverknappung ebenso wie die Umweltsituation <strong>und</strong> die Kapazitätssituation.<br />
„Der Druck der Verhältnisse spricht für die Binnenschifffahrt“,<br />
so Aberle. Im bestehenden Netz mit den vorhandenen Kapazitätsreserven<br />
könnte mit vergleichsweise geringen Investitionen ein<br />
enormer Produktivitätsgewinn erzielt werden, wobei es auf eine speziell<br />
auf Engpasssituationen orientierte Planung <strong>und</strong> Finanzierung ankäme.<br />
Prof. Dr. Hubert Weiger, Präsident des BUND e. V., wertete seine Teilnahme<br />
an der Debatte des Parlamentarischen Abends als Beginn eines<br />
vertiefenden Dialogs. Die Binnenschifffahrt hätte unbestreitbare Vorteile,<br />
die der BUND nicht in Frage stelle. Er forderte, zum Dialog zu<br />
kommen, bevor sich Konfl ikte verfestigen würden. Weiger plädierte für<br />
fl exiblere Lösungen, z. B. bei der Anpassung der Schiffe an die Flüsse,<br />
für eine fl ussbezogene Debatte zur Binnenschifffahrt <strong>und</strong> zu Umwelt-<br />
<strong>und</strong> Naturschutz. „Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten des Dialogs<br />
mit der Aufgabe, die Verkehrsträger zu verknüpfen“, betonte Weiger.<br />
Mit dem Hinweis: „Dass, was Flussbau heute in Bezug auf den Naturschutz<br />
leisten kann, wird zu wenig kommuniziert“, warb auch BDB-<br />
Präsident Dr. Gunther Jaegers für den Dialog. „Genau hier müssen wir<br />
umkehren, neu miteinander reden <strong>und</strong> konstruktiv Lösungen entwickeln<br />
zusammen mit den Naturschutzverbänden“, so Jaegers.<br />
Binnenschifffahrt braucht weitere<br />
politische Unterstützung<br />
Trotz der insgesamt positiven Entwicklung brauche das Gewerbe<br />
nach Ansicht von Jaegers noch mehr politische Unterstützung. Dazu<br />
gehöre die weitere Optimierung der Förderung abgasärmerer Motoren<br />
in der Binnenschifffahrt, z. B. durch Ausweitung des Anwendungsbereiches<br />
der Förderrichtlinie ebenso wie die Förderung der In-<br />
7|<strong>2008</strong><br />
| Bild: Teßmann<br />
Diskussionsr<strong>und</strong>e des Parlamentarischen Abends(v.l.n.r.): Karl-Heinz Ehrhardt, Geschäftsführer Magdeburger Hafen GmbH; Prof. Dr. Gerd Aberle, Universität Gießen; Dr.<br />
Gunther Jaegers, Präsident des BDB E. V.;Dr. Jörg Kürschner, MDR (Moderation); Annette Faße, MDB; Renate Blank, MdB; Prof. Dr. Hubert Weiger, Präsident des BUND e. V.<br />
vestitionen in neuen bzw. modernisierten Schiffsraum. „Nach wie vor<br />
stellt die schwache Eigenkapitalseite der deutschen Unternehmen in<br />
der Binnenschifffahrt eines der größten Wettbewerbsprobleme dar“.<br />
Verbandspräsident Dr. Gunther Jaegers mahnte mit Nachdruck ein<br />
Innovationsprogramm der B<strong>und</strong>esregierung für die Binnenschifffahrt<br />
an, mit dem zunächst folgende Ziele erreicht werden sollten:<br />
■ Verbesserung der Sicherheit <strong>und</strong> Leichtigkeit des<br />
Binnenschiffsverkehrs,<br />
■ Weitere Erhöhung der Umweltverträglichkeit <strong>und</strong><br />
■ Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Binnenfl otte.<br />
Jaegers verwies darauf, dass in den Niederlanden ein solches Programm<br />
zu einer nachhaltigen Förderung insbesondere des kleinen<br />
Mittelstandes in der Binnenschifffahrt geführt habe.<br />
■ Dr. Günter Teßmann | Dü<br />
| 23
VERKEHRSPOLITIK<br />
‚Schlecht’-achten dokumentiert wissenschaftliche Inkompetenz Hamburger Professorin<br />
Binnenschifffahrt in<br />
Ostdeutschland – aus<br />
Hamburger Sicht<br />
Der BUND hat sich seine ostdeutsche Binnenschifffahrts-(Verhinderungs)-Politik jetzt vom Institut für Verkehrsplanung<br />
<strong>und</strong> Logistik der TUHH begutachten lassen, das sich vor kurzem zur Rolle der Binnenschifffahrt,<br />
z.B. im Seehafen-Hinterlandverkehr, durchaus positiv geäußert hatte, das sich hier jedoch veranlasst sieht, die<br />
Fertigstellung des Wasserstraßenausbaus im Raum Berlin / Brandenburg gemäß Projekt 17 VDE, abgesehen von<br />
Brücken, als komplett überfl üssig zu bezeichnen. Hierzu einige Anmerkungen:<br />
■■■ Verkehrsprognosen. ■ Die akribische Analyse der Güterverkehrsentwicklung<br />
in <strong>und</strong> mit Berlin / Brandenburg von 1991 bis<br />
heute erweist sich als irrelevant, da sie zu nichts anderem führt<br />
als zu der fatalen Gr<strong>und</strong>position des Gutachtens, nach der es eine<br />
hinreichend positive Wirtschaftsentwicklung nicht gab, nicht gibt<br />
<strong>und</strong> folglich nicht geben wird, ein Bedarf nach Weiterentwicklung<br />
der Binnenschifffahrt <strong>und</strong> Ausbau der Infrastruktur also nicht erkennbar<br />
ist. Die Analyse greift hier entschieden zu kurz; sie hätte<br />
Ausgangspunkt sein müssen für Szenarien, die eine weitere Fortsetzung<br />
wirtschaftsfördernder, angebotsorientierter Maßnahmen<br />
in Betracht ziehen <strong>und</strong> den derzeitigen Status quo des Modal Splits<br />
der Verkehrsträger in Frage stellen.<br />
■■■ Verlagerungspotentiale. ■ Das allgemein anerkannte Ziel<br />
der Verlagerung von Güterverkehr von der Straße auf Bahn <strong>und</strong><br />
insbesondere Binnenschiff wird von den Gutachtern kaum gewürdigt.<br />
Anstelle auf eine prognostische Fortschreibung bisheriger<br />
Verkehrsentwicklungen <strong>und</strong> Modal Splits hinzuarbeiten, mit z.T.<br />
willkürlich gewählten Referenzzeiträumen (2007 trotz interessanter<br />
Entwicklungen unberücksichtigt), wäre hier zu erwarten gewesen,<br />
an Gesamtpotentialen ganz neu anzusetzen <strong>und</strong> sich mit Zielen <strong>und</strong><br />
Möglichkeiten von Verkehrsverlagerungen nachdrücklich auseinander<br />
zu setzen, was dann vermutlich zu einer völlig anderen Bewertung<br />
des Wasserstraßenausbaus geführt hätte.<br />
■■■ Gütermärkte. ■ Die Ausführungen der Gutachter zu zukünftigen<br />
binnenschiffsrelevanten Gütermärkten sind in der Tendenz<br />
halbherzig <strong>und</strong> unvollständig; sie werden nicht in zukünftige Nachfrage<br />
nach Binnenschiffskapazitäten umgesetzt, sondern stehen<br />
z. T. sogar im Widerspruch zu abschließenden, einseitig negativen<br />
Bedarfseinschätzungen: Kohle nach Berlin (z. Zt. noch überwiegend<br />
Braunkohle aus der Lausitz, zunehmend auch Steinkohle aus Polen,<br />
Russland <strong>und</strong> Übersee) muss realistischerweise noch als ein wichtiges<br />
<strong>und</strong> expansives Marktsegment gesehen werden.<br />
Andere Massenschüttgüter (z.B. Getreide, Ölsaaten, Futtermittel,<br />
Düngemittel, Chemie-Rohprodukte, Bio-Masse, Zement, Zement-<br />
Rohstoffe) <strong>und</strong> entsprechende Wirtschaftszentren werden mehr<br />
oder weniger berücksichtigt; eine differenziertere <strong>und</strong> positivere<br />
Bewertung ihrer Binnenschiffsaffi nität wäre angemessen gewesen.<br />
Dasselbe gilt auch für wichtige Massenstückgüter (z.B. Schrott,<br />
Stahlrohprodukte, Altpapier,<br />
Papierprodukte, Holz, Holzprodukte).<br />
Schwergüter <strong>und</strong><br />
großvolumige Güter, eine<br />
schon lange wichtige Domäne<br />
der Binnenschifffahrt, lassen<br />
gerade für Berlin <strong>und</strong> Teile<br />
Brandenburgs interessante,<br />
von den Gutachtern kaum<br />
gewürdigte Entwicklungsperspektiven<br />
erkennen. Hier hätte<br />
man auch darauf hinwei-<br />
Prof. Horst Linde | Bild: Teßmann<br />
sen sollen, dass die moderne<br />
Binnenschifffahrt sehr wohl<br />
in der Lage ist, nicht nur „Tonnen“, sondern hochwertige <strong>und</strong> transporttechnisch<br />
anspruchsvolle Güter zu transportieren.<br />
■■■ Containerverkehre. ■ Unvollständig <strong>und</strong> unzureichend<br />
sind die Ausführungen der Gutachter insbesondere im Hinblick auf<br />
Container <strong>und</strong> mit diesen transportierte Güter. Container als binnenschiffsaffi<br />
ne Märkte werden gr<strong>und</strong>sätzlich anerkannt; die Akquirierbarkeit<br />
hinreichender Mengen, z.B. zwischen den Seehäfen<br />
<strong>und</strong> Berlin / Brandenburg, wird jedoch ohne nähere Befassung in<br />
Zweifel gezogen. Hier wäre es dringend wünschenswert <strong>und</strong> vermutlich<br />
auch möglich gewesen, den bereits hohen Stand <strong>und</strong> die<br />
expansiven Tendenzen der Containerströme, z.B. nach Berlin, genauer<br />
darzustellen, um hieraus auf reale Verlagerungspotentiale zu<br />
schließen. Dies wurde offenbar nicht für nötig gehalten.<br />
■■■ Verkehrsträger-Wettbewerb. ■ In diesem Zusammenhang<br />
ein entschiedener Widerspruch gegen den erschreckend plakativ<br />
<strong>und</strong> unprofessionell anmutenden Satz (S. 61) „Die Binnenschifffahrt<br />
hat im Vergleich zu anderen Verkehrsträgern systemimmanente<br />
Wettbewerbsnachteile“. In der Verkehrswissenschaft ist sonst eine<br />
andere, auf systemspezifi sche Vorteile <strong>und</strong> Nachteile abhebende<br />
Lesart üblich.<br />
■■■ Schiffsgrößen / Flotten. ■ Die Philosophie der Gutachter<br />
ist es offenbar, Binnenschifffahrt darf sein, Modernisierung <strong>und</strong><br />
Infrastrukturentwicklung werden ihr jedoch nicht zugebilligt. Die<br />
Gutachter halten 80-m-Schiffe auf ostdeutschen Wasserstraßen für<br />
24 | 7|<strong>2008</strong>
hinreichend, einen Ausbau für Großmotorgüterschiffe für überfl üssig.<br />
Sie verkennen hierbei einen (von ihnen selbst an anderer Stelle<br />
des Gutachtens festgestellten) europaweiten Trend zum GMS, eine<br />
nur noch begrenzte, laufend abnehmende, nicht mehr durch Neubauten<br />
gestützte Verfügbarkeit kleinerer Tonnage <strong>und</strong> insbesondere<br />
die von der Schifffahrtspraxis zunehmend realisierte Notwendigkeit,<br />
ihre Flotten, mit Blick auf bestmögliche Wettbewerbsfähigkeit,<br />
Beschäftigungschancen <strong>und</strong> Kapazitätsauslastung, großräumig <strong>und</strong><br />
überregional, insbesondere auch grenzüberschreitend einzusetzen<br />
<strong>und</strong> sich nicht auf eng abgegrenzte „Inseln“ zu beschränken.<br />
■■■ Fazit. ■ Nach allen vorangehenden Erwägungen entsteht<br />
der Eindruck, dass die Gutachter der komplexen Problematik der<br />
Wirtschaftsentwicklung in Berlin/Brandenburg nicht hinreichend<br />
gerecht werden. Schlussfolgerungen im Hinblick auf Ausbaubedarf<br />
sind deutlich negativer als die, wenn auch unvollständige, Gütermarktanalyse.<br />
Empfehlungen zu Schiffsgrößen <strong>und</strong> Verkehrsregelungen<br />
(Richtungsverkehre) sind unrealistisch <strong>und</strong> praxisfremd. Das<br />
Gutachten erscheint daher keinesfalls geeignet, den planmäßigen<br />
Ausbau der Wasserwege in dieser Region in Frage zu stellen. Vielmehr<br />
ist hier festzustellen, dass die vorgesehenen Steuergelder sinnvoll<br />
<strong>und</strong> zukunftsweisend angelegt sind. In diesem Zusammenhang<br />
ist auch darauf hinzuweisen, dass im Falle des Sacrow-Paretzer Ka-<br />
Verkehrswissenschaft ade<br />
Neu in der Auseinandersetzung mit dem BUND ist seit einiger Zeit,<br />
dass sich dieser seine Wasserstraßen-Verhinderungs-Politik mit<br />
wissenschaftlichen Gutachten untermauern lässt. Wie das jüngste<br />
Gutachten der TU Hamburg-Harburg zeigt, ist diesen angeblichen<br />
Expertisen eines gemein: Sie verdienen weder die Qualifi zierung<br />
„wissenschaftlich“ noch bilden sie auch nur annähernd die wirklichen<br />
Verhältnisse ab. Stattdessen enthalten sie vom Auftraggeber<br />
vorgegebene Ergebnisse <strong>und</strong> sind insofern Gefälligkeitsgutachten,<br />
denn für andere Auftraggeber behauptet Frau Professorin auch<br />
gerne mal das Gegenteil. Das vorliegende „Schlechtachten“ macht<br />
darüber hinaus eines deutlich: Seriöse verkehrswissenschaftliche<br />
Forschung ist in Deutschland abhanden gekommen. Prof. Dr. Gerd<br />
Aberle wies anlässlich seiner Emeritierung im vergangenen Jahr bereits<br />
daraufhin, dass „künftig verkehrswissenschaftliche Forschung<br />
nur noch an Fachhochschulen betrieben werde“. Die einst renommierten<br />
verkehrswissenschaftlichen Lehrstühle an den Universitäten<br />
Köln/Prof. Willecke, Münster/Prof. Seidenfus oder Hamburg/<br />
Prof. Jürgensen wurden nach deren Emeritierung mit Ökonomen<br />
besetzt, die die Tradition ihrer Vorgänger nicht fortsetzten <strong>und</strong> sich<br />
anderen Forschungsgebieten zuwandten. Dies setzt sich fort im<br />
Logistik-Kongress-Zirkus der B<strong>und</strong>esvereinigung Logistik (BVL), wo<br />
man seit Jahren die thematische Beschäftigung mit aktuellen Themen<br />
der Verkehrsträger oder der Infrastrukturpolitik vermisst. Auch<br />
insofern ist es nicht verw<strong>und</strong>erlich, dass die existenziellen Gr<strong>und</strong>satzprobleme<br />
der Verkehrsunternehmen von der Politik nur unzureichend<br />
wahrgenommen werden <strong>und</strong> man sich dort viel lieber in<br />
der Wachstums- <strong>und</strong> Beschäftigungs-Sonne der Logistikbranche<br />
spiegelt. Die Verkehrsunternehmen, deren Verbände <strong>und</strong> die Verkehrspolitik<br />
brauchen dringend eine Renaissance der verkehrswissenschaftlichen<br />
Forschung. Eigentlich eine schöne Aufgabe für die<br />
gerade 100 Jahre alt gewordene Deutsche Verkehrs-Wissenschaftliche<br />
Gesellschaft (DVWG). Mit Kürzungen der Haushaltsmittel für<br />
deren lobenswerte Arbeit - wie jüngst erfolgt - kann dieses Ziel allerdings<br />
nicht erreicht werden. ■ Hans-Wilhelm Dünner<br />
7|<strong>2008</strong><br />
Sakrow-Paretzer Kanal, heutiger Zustand, Breite ca. 50 m, Ausbauziel 55 m<br />
| Bild: Linde<br />
nals eine Gr<strong>und</strong>instandsetzung zur Sicherung seiner weiteren einwandfreien<br />
Nutzbarkeit ohnehin dringend ansteht. Hierfür werden<br />
mindestens etwa 80 % der vorgesehenen Ausbaukosten benötigt,<br />
so dass es auch aus dieser Sicht nur nahe liegend wäre, nicht nur<br />
den Stand zu halten, sondern eine angemessene, langfristig wirksame<br />
Steigerung der Leistungsfähigkeit zu erreichen.<br />
■ Horst Linde (ehem. Prof. - TU Berlin /<br />
Institut für Land- <strong>und</strong> Seeverkehr)<br />
| 25
MESSEN & KONGRESSE<br />
SMM <strong>2008</strong> – Fortschritt nicht ht<br />
nur auf hoher See<br />
Umweltschutz <strong>und</strong> Effi zienz<br />
als Innovationstreiber<br />
Nach vier Tagen ging am 26. September die 23. shipbuilding, machinery & marine technology international<br />
trade fair hamburg (SMM) zu Ende. Insgesamt 1.965 Aussteller aus 56 Nationen zeigten ihre Produkte <strong>und</strong><br />
Leistungen auf der weltgrößten Schiffbaufachmesse.<br />
Für Werner L<strong>und</strong>t, Hauptgeschäftsführer des Verbandes für<br />
Schiffbau <strong>und</strong> Meerestechnik (VSM), ist der Erfolg der SMM<br />
<strong>2008</strong> keine große Überraschung: „Als weltweite Leitmesse der<br />
maritimen Industrie hat die SMM auch in diesem Jahr wieder die<br />
hochgesteckten Erwartungen eines internationalen Fachpublikums<br />
erfüllt.“ Mit zahlreichen innovativen Produkten sei die Leistungsschau<br />
des Weltschiffbaus das maßgebliche Forum für Entscheidungsträger<br />
der maritimen Branchen. Auch die deutsche Schiffbau-<br />
<strong>und</strong> Schiffbauzuliefer-Industrie ist zufrieden. „Die SMM <strong>2008</strong> hat<br />
gezeigt, dass das neue Messegelände einen Qualitätssprung in allen<br />
Bereichen möglich gemacht hat, passend zur hervorragenden Auftragslage<br />
der Zulieferindustrie“, so Hauke Schlegel, Geschäftsführer<br />
der Arbeitsgemeinschaft Schiffbau- <strong>und</strong> Offshore-Zulieferindustrie<br />
im Verband Deutscher Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau (VDMA). „Die<br />
SMM <strong>2008</strong> zeigte wie keine Schiffbaumesse zuvor zahlreiche Innovationen,<br />
die auf der einen Seite mehr Effi zienz <strong>und</strong> Wirtschaft-<br />
lichkeit beim Schiffsbetrieb versprechen <strong>und</strong> zugleich allen Forderungen<br />
nach höherem Umweltschutz gerecht werden“, ergänzt<br />
Dr. Hans-Heinrich Noll, Geschäftsführer des Verbandes Deutscher<br />
Reeder (VDR).<br />
Emissionsarme Antriebsstränge<br />
Eine Fülle von Neu- <strong>und</strong> Weiterentwicklungen auch für die Binnenschifffahrt<br />
waren auf der Messe zu sehen. So stand bei Caterpillar<br />
Marine Power Systems (CMPS) das Thema „Low Emission Engine“ im<br />
Mittelpunkt der SMM-Präsentation. Dazu stellten die Motorenbauer<br />
einen Umbausatz zur Nachrüstung von MaK-Motoren auf IMO II-<br />
beziehungsweise DNV Clean Design-Standard aus. Für CMPS-K<strong>und</strong>en<br />
dürfte die Erweiterung der Produktionskapazitäten für beide<br />
Marken Cat <strong>und</strong> MaK von Interesse sein.<br />
Den weiterentwickelten Arbeitsschiffmotor der Baureihe 4000 stellte<br />
das Tognum-Unternehmen MTU vor. Die Friedrichshafener haben<br />
26 | 7|<strong>2008</strong>
Den Reihenmotor GE Marine L 250 gibt es als 6- oder 8-Zylinder mit<br />
Leistungen zwischen 1.400 <strong>und</strong> 2.564 kW | Bild: Pospiech<br />
den für die Anwendung in der kommerziellen Schifffahrt vorgesehenen<br />
Motor aus der „Iron Men“-Baureihe in mehreren Merkmalen<br />
optimiert. So wurde die Leistung auf 2.200 kW gesteigert, der<br />
spezifi sche Kraftstoffverbrauch verbessert, die Wartungsintervalle<br />
verlängert, die Wirtschaftlichkeit gesteigert <strong>und</strong> die durchschnittliche<br />
Lebensdauer verlängert. Bei der Weiterentwicklung hatten die<br />
MTU-Ingenieure auch die schärfer werdenden Vorschriften für den<br />
Schadstoffausstoß im Blick. Der Motor erfüllt alle heutigen Emissionsvorschriften<br />
wie ZKR 2, EPA Tier 2 <strong>und</strong> die EU Stufe 3a. Für die<br />
künftige Emissionsstufen ist der Motor technisch gerüstet.<br />
Ein Abgasturbolader mit verstellbaren Turbinenschaufeln ist eines der<br />
Ausstellungs-Highlights bei MAN Diesel. Die neue Ladelufttechnologie<br />
„Variable Turbine Area“ (VTA) soll helfen, Verbrauch <strong>und</strong> Schadstoffemissionen<br />
zu senken. In derselben Weise wie die Einspritztechnologie<br />
Common-Rail den Brennstoff dem Leistungsbedarf entsprechend<br />
exakt dosiert, erlaubt die VTA-<strong>Technik</strong>, parallel dazu die Ladeluft in<br />
variabler <strong>und</strong> darauf abgestimmter Menge zuzuführen.<br />
Die US-amerikanische GE Marine stellte ihre Neuentwicklung eines<br />
Reihen-Motors der Öffentlichkeit vor. Es sind dies die 6- <strong>und</strong> 8-Zylinder<br />
aus der neuen Serie GE L250. Sie decken einen Leistungsbereich<br />
von r<strong>und</strong> 1.300 bis 2.564 kW bei Drehzahlen zwischen 900<br />
<strong>und</strong> 1.050/min ab. Bestimmt sind die Motoren für Binnenschiffe,<br />
Hafenschlepper, Küstenmotorschiffe sowie seegehende Schiffe. Die<br />
neuen Motoren erfüllen nach Aussagen von GE alle zur Zeit gültigen,<br />
weltweiten Abgasemissionsvorschriften für Schiffseinsätze.<br />
Auch zukünftige Richtlinien sollen eingehalten werden.<br />
Einen serienreifen, elektrischen Innenringruderpropeller zeigte Voith<br />
mit dem Inline Thruster. Dieser setzt sich aus einem in der Düse<br />
gelagerten Synchronmotor, einem achslosen Karbonfaserpropeller<br />
<strong>und</strong> einem seewassergeschmierten Keramikgleitlager zusammen.<br />
Er ist so konzipiert, dass für die Kraftübertragung keine mechanischen<br />
Bauteile notwendig sind. Somit wird auch kein Schmieröl<br />
7|<strong>2008</strong><br />
gebraucht, welches das Wasser verschmutzt. Das Antriebssystem ist<br />
sehr kompakt <strong>und</strong> wird als Zusatz- oder Hauptantrieb eingesetzt.<br />
Es ist in verschiedenen Größen mit Motorstärken zwischen 5 <strong>und</strong><br />
300 kW <strong>und</strong> Propellerdurchmessern von 170 bis 850 mm erhältlich.<br />
So kann es beispielsweise am Platz der Ruderleitfl osse (Skeg)<br />
angebracht werden. Außerdem ist die Nutzung in verschiedenen<br />
anderen Antriebssystemen möglich. Entwickelt wurde das Konzept<br />
der Schiffsschraube ohne Achse von der AIR Fertigung GmbH in Rostock,<br />
einem Tochterunternehmen von Voith Turbo. Eingesetzt wird<br />
es bereits von der Blue Ship Company auf der Barkasse BARLAEUS<br />
im Hafen von Amsterdam.<br />
Zentrales Element für die Navigation <strong>und</strong> Sicherheit des Schiffselektronik-Ausrüsters<br />
ELNA auf der SMM <strong>2008</strong> ist das Flussradar<br />
ELNA 3407TFT mit 7ft-Antennenstrahler <strong>und</strong> Color-Flachbildschirm,<br />
das in Verbindung mit dem digitalen Inland-ECDIS – RADARpilot<br />
720° – <strong>und</strong> angeschlossenem AIS-Transponder als komplettes<br />
System gezeigt wird. Im Zusammenspiel mit GPS <strong>und</strong> einer leistungsfähigen<br />
Kartenanzeige hat der Binnenschiffer alle Informationen<br />
im Überblick <strong>und</strong> direkten Zugriff. Komplettiert wird das<br />
Binnenschifffahrtsprogramm durch Autopiloten, Wendeanzeiger,<br />
Ruderlagenanzeiger, Echolot, Windmesssystem <strong>und</strong> Wechselsprechanlage,<br />
durch TV-SAT-Systeme, SAILOR Binnenfunkanlagen<br />
sowie Video-Kamera-Überwachungs-, Sicherheits- <strong>und</strong> Alarmanlagen<br />
im Automationsbereich. Effektiven Schutz für Brandrisiken an<br />
Bord bietet die neue Hochdruck-Feinsprühlöschanlage Minifog marine<br />
XP von Minimax. Die Löschanlage kann in allen Bereichen wie Kabinen,<br />
Korridoren oder im Maschinenraum eingesetzt werden <strong>und</strong> deckt mit<br />
einem einzigen Sprinkler bis zu 32 qm Schutzfl äche ab. Im Vergleich zu<br />
klassischen Sprinkleranlagen wird mit Minifog marine XP im Brandfall<br />
bis zu 90 % weniger Löschwasser benötigt.<br />
Umweltschutz auch im Rahmenprogramm<br />
Unter den zahlreichen Kongressen <strong>und</strong> Tagungen ragte der vom<br />
B<strong>und</strong>esministerium für Wirtschaft <strong>und</strong> Technologie (BMWi) <strong>und</strong><br />
vom europäischen Dachverband der Werften, Community of European<br />
Shipyards Associations (CESA), veranstaltete Workshop „Umweltschutz<br />
<strong>und</strong> Innovation“ heraus. Hier wurden Lösungen für die<br />
Verringerung von Schadstoffemissionen aufgezeigt. Auch das Ship<br />
Finance Forum von Financial Times Deutschland <strong>und</strong> Lloyds‘s Shipping<br />
Economist sowie die „Maritime Security and Defence“ (MS&D)<br />
zum Thema Piraterie <strong>und</strong> terroristische Bedrohung der Schifffahrt<br />
mit Vizeadmiral a.D. Lutz Feldt erfuhren eine große Resonanz.<br />
■ Peter Pospiech<br />
| 27
MARKTPLATZ<br />
28 | 7|<strong>2008</strong>
GL – Dienstleister für die<br />
Binnenschifffahrt<br />
Seit der letzten SMM ist es Tradition, dass der Germanische Lloyd seine<br />
K<strong>und</strong>en aus der Binnenschifffahrt einen Tag vor Beginn der weltgrößten<br />
Schifffahrtsmesse zu einer Vortrags- <strong>und</strong> Diskussionsveranstaltung<br />
in seine Zentrale in Hamburg einlädt. Mehr als 20 Teilnehmer<br />
folgten der diesjährigen Veranstaltung am 22. September.<br />
Nach Begrüßung durch den Area Manager Germany, Uwe Bullwinkel,<br />
stellten die für den Bereich Binnenschifffahrt verantwortlichen<br />
Mitarbeiter des GL, Torsten Dosdal, Dirk Harms, Jan Henrik<br />
Bartels, Heide Altmeier <strong>und</strong> Ronald Schröder das breite Leistungsspektrum<br />
des GL für die Binnenschifffahrt vor. Ähnlich der<br />
Entwicklung in der Seeschifffahrt, wo der GL heute 5.900 Schiffe<br />
betreut, kann auch die Binnenschifffahrt ein stetiges Wachstum<br />
verzeichnen. Derzeit betreut der GL 784 Binnenschiffe, die vornehmlich<br />
aus der Tankschifffahrt stammen. Aber auch Trockenfrachter<br />
<strong>und</strong> Passagierschiffe tragen GL-Klassifi zierungen. Für<br />
Ronald Schröder ist das Binnenschiff das umweltfre<strong>und</strong>lichste<br />
Transportmittel mit guten Wachstumsperspektiven, das künftig<br />
in stärkerem Umfang Straße <strong>und</strong> Schiene von Transportmengen<br />
entlasten könne. Auch insofern wolle der GL seine Aktivitäten im<br />
Bereich der Binnenschifffahrt weiter verstärken.<br />
Dirk Harms berichtete als Leiter des Bereiches Schiffsbesichtigung<br />
von den Anstrengungen des GL, durch die Einstellung <strong>und</strong><br />
Ausbildung von neuem Personal den wachsenden Bedarf in der<br />
Binnenschifffahrt zu befriedigen. Die vom GL eingestellten Ingenieure<br />
durchlaufen eine Ausbildung von zwei Jahren. Nach<br />
einer dreimonatigen Schulung in der Zentrale erfolge die Qualifi<br />
zierung auf See- <strong>und</strong> Binnenschiffen Vorort. Der GL beschäftigt<br />
1.000 Besichtiger weltweit, davon 120 in Deutschland. Neben<br />
den sechs Küstenstationen in Emden, Bremen, Hamburg, Kiel, Rostock<br />
<strong>und</strong> Strals<strong>und</strong> verfügt der GL über vier Niederlassungen im<br />
Binnenland. Von Hannover, Düsseldorf, Mannheim <strong>und</strong> Augsburg<br />
aus werden Klassifi zierungen bei der Zulieferindustrie <strong>und</strong> in der<br />
Binnenschifffahrt vorgenommen.<br />
7|<strong>2008</strong><br />
Der Tagungsraum in der 9. Etage der GL-Zentrale in Hamburg bietet ein<br />
beeindruckendes Hafenpanorama | Bild: Dünner<br />
Jan Henrik Bartels ist für die Erstellung von Angeboten für Umbauten<br />
<strong>und</strong> Neubauten verantwortlich, bereitet die Verträge mit<br />
den K<strong>und</strong>en vor <strong>und</strong> übergibt die Abschlüsse an die technische<br />
Abteilung. Hier führt Torsten Dosdahl mit weiteren Spezialisten<br />
die Prüfung von Zeichnungen von Binnenschiffen <strong>und</strong> Sonderfahrzeugen<br />
durch. Dosdal berichtete über zahlreiche interessante<br />
Projekte, die derzeit in der Binnenschifffahrt in der Entwicklung<br />
seien. Auch das mit GL-Beteiligung jüngst in Dienst gestellte, von<br />
einer Brennstoffzelle angetriebene Fahrgastschiff ALSTERWAS-<br />
SER zeige, dass sich die Binnenschifffahrt den technologischen<br />
Entwicklungen der Zukunft geöffnet habe. Anregungen aus dem<br />
Teilnehmerkreis, der GL möge bei der Entwicklung innovativer<br />
Schiffskonzepte durch die Bereitstellung von Experten mitwirken,<br />
gab Dosdahl eine Absage. „Der GL kann keine neuen Konstruktionen<br />
liefern, aber er kann helfen, neue Ideen durchzusetzen, da<br />
er in vielen Gremien sitzt, die über deren Zulassung entscheiden“.<br />
Als Beispiel nannte Dosdahl die Mitarbeit des GL an neuen Richtlinien<br />
für den Gefahrguttransport bei der ZKR in Straßburg.<br />
Bei der anschließenden Diskussion wurden zahlreiche weitere<br />
Fragen aus der Praxis unmittelbar von den GL Experten beantwortet.<br />
Ingesamt zeigten sich die Teilnehmer zufrieden, diesen<br />
ausführlichen Dialog mit den GL-Experten führen zu können. Abschließend<br />
versicherte Roland Schröder, dass auch kritische Anmerkungen<br />
aufgegriffen, Lösungsmöglichkeiten intern diskutiert<br />
<strong>und</strong> zeitnah umgesetzt würden. Bei einer zünftigen Barkassenr<strong>und</strong>fahrt<br />
durch den Hamburger Hafen mit Bewirtung an Bord<br />
klang das Treffen in gemütlicher R<strong>und</strong>e aus.<br />
■ Hans-Wilhelm Dünner<br />
| 29
MESSEN & KONGRESSE<br />
Dr. Carsten Kreklau, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung <strong>und</strong> BMVBS-<br />
Staatssekretär Matthias von Randow | Bild: Teßmann<br />
Logistikbranche trotz Finanzkrise auf<br />
Wachstumspfad<br />
Der 25. Deutsche Logistik-Kongress fand vom 22. bis zum 24. Oktober<br />
statt. Unter dem Motto „Werte schaffen – Kulturen verbinden“<br />
fanden sich r<strong>und</strong> 3.500 Teilnehmer aus Industrie, Handel, Logistikbranche<br />
<strong>und</strong> Wissenschaft in Berlin ein. Die BRIC-Staaten Brasilien,<br />
Russland, Indien <strong>und</strong> China bildeten als Gastländer einen Schwerpunkt<br />
des Kongresses. Entsprechend der von Prof. Frank Straube<br />
vorgestellten Studie „Trends <strong>und</strong> Strategien in der Logistik – Globale<br />
Netzwerke im Wandel“ der TU Berlin bleibe die Globalisierung<br />
für Industrie-, Handels- <strong>und</strong> Dienstleistungsunternehmen einer der<br />
bestimmenden Megatrends in der Logistik. In der Industrie fühlten<br />
sich derzeit 60 % <strong>und</strong> in Zukunft 78 % von der Globalisierung unmittelbar<br />
beeinfl usst. Doch auch die Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise<br />
Rail & Logistik Center Wustermark<br />
GmbH & Co. KG<br />
- ein Tochterunternehmen der Havelländischen Eisenbahn AG -<br />
<strong>und</strong> der<br />
- BUG Vermietungsgesellschaft mbH -<br />
RLC Wustermark | Bahnhofstraße 2 | 14641 Elstal<br />
Telefon 03 32 34 . 224 30 | Telefax 03 32 34 . 224 34<br />
www.rlcw.de<br />
© SUT VERLAG<br />
werde an der Branche nicht spurlos vorübergehen, befand Prof.<br />
Raim<strong>und</strong> Klinkner, Vorstandsvorsitzender der B<strong>und</strong>esvereinigung<br />
Logistik (BVL) zur Eröffnung des Kongresses. Dennoch werde die<br />
Branche auf dem Wachstumspfad bleiben.<br />
BMVBS-Staatssekretär Matthias von Randow legte die nächsten<br />
Schritte zur Umsetzung des Masterplanes Güterverkehr <strong>und</strong> Logistik<br />
dar. Von Randow betonte, dass noch in diesem Jahr Schwerpunkte<br />
auf Einzelmaßnahmen für die Hinterlandanbindungen gelegt werden<br />
sollen, so dass ab nächstem Jahr die zusätzlich bereitgestellten<br />
Investitionsmittel von 1 Mrd. EUR abfl ießen können.<br />
Den Deutschen Logistik-Preis der B<strong>und</strong>esvereinigung Logistik (BVL)<br />
verlieh die Jury für das Logistikkonzept „Integrierte Passagier- <strong>und</strong><br />
Gepäcklogistik am Aviation-Hub Frankfurt/Main“ an die Deutsche<br />
Lufthansa AG <strong>und</strong> die Fraport AG. ■ GT<br />
3,5 km Gleisanlage stand auf dem Ausstellungsgelände der InnoTrans zur<br />
Verfügung | Bild: Innotrans<br />
InnoTrans <strong>2008</strong> mit positiver Bilanz<br />
Auf 150.000 qm Ausstellungsfl äche fand vom 23. bis zum 26. September<br />
die InnoTrans in Berlin statt. Mit 91 ausgestellten Fahrzeugen<br />
gilt die Veranstaltung inzwischen als Leitmesse der internationalen<br />
Schienenverkehrstechnik. Auf 50 % mehr Fläche verzeichneten die<br />
Veranstalter mit 86.519 internationalen Fachbesuchern r<strong>und</strong> 30 %<br />
mehr Publikumsverkehr als 2006. Einige der 1.912 Aussteller schlossen<br />
Aufträge im Gesamtumfang von mehr als 2 Mrd. EUR ab oder<br />
händigten bereits Fahrzeuge aus. So etwa übergab Bombardier<br />
Transportation den ersten Nahverkehrs- <strong>und</strong> Regionalzug vom Typ<br />
Talent 2 an die Deutsche Bahn. Weitere 320 Stück im Gesamtwert<br />
von 1,2 Mrd. EUR sind im Bau. Die Russische Eisenbahn soll von<br />
Siemens Mobility acht Hochgeschwindigkeitszüge im Wert von 276<br />
Mio. EUR erhalten. Ebenso fand der Rollout des ersten Velaro RUS<br />
statt. Voith <strong>und</strong> die Deutsche Bahn unterzeichneten einen Vertrag<br />
über die Lieferung von 130 Dieselloks im Wert von 250 Mio. EUR.<br />
In diesem Jahr kamen mehr als die Hälfte aller Aussteller aus dem<br />
internationalen Raum. Zu den neuen Ausstellern gehörten Unternehmen<br />
aus Australien, dem Nahen Osten sowie Osteuropa. Auch<br />
15 nationale Industrieverbände waren in diesem Jahr auf der InnoTrans<br />
vertreten. Darüber hinaus nutzten etwa Bahn AG, ÖBB,<br />
PKP, Russian Railways, SBB <strong>und</strong> SNCF die Messe als Plattform für<br />
Marketing <strong>und</strong> Kommunikation. Die nächste InnoTrans ist für den<br />
Zeitraum vom 21. bis zum 24. September 2010 geplant. ■ GT<br />
30 | 7|<strong>2008</strong>
Das neue Messegelände in Hamburg | Bild: HMC<br />
Intermodal <strong>2008</strong>: Container-Event<br />
kommt nach Hamburg<br />
Vom 2. bis zum 4. Dezember fi ndet auf dem Hamburger Messegelände<br />
die Messe Intermodal <strong>2008</strong> statt. Begleitend zur<br />
Ausstellung in der Halle A1 will die Intermodal <strong>2008</strong> Conference<br />
unter dem zeitgemäßen Motto „Harnessing The Green Dividend“<br />
zeigen, wie Logistiker von den gestiegenen Transportkosten bei<br />
wachsendem Umweltbewußtesein profi tieren können. Dabei sollen<br />
Themenschwerpunkte auf Outsourcing, Weltwirtschaft, Transportinfrastruktur<br />
<strong>und</strong> die Einfl üsse der Finanzkrise gelegt werden.<br />
Referenten wie Lord Tony Berkeley, Vorsitzender der Railfreight<br />
Group <strong>und</strong> Contargo-Geschäftsführer Heinrich Kerstgens werden<br />
Entwicklungen des intermodalen Verkehrs vorstellen <strong>und</strong> aufzeigen,<br />
wie sich die Industrie weiterhin gewinnbringend in die Wertschöpfungskette<br />
einbringen kann.<br />
Während auf dem ersten Konferenztag Transportketten vor dem<br />
Hintergr<strong>und</strong> von Globalisierung <strong>und</strong> Finanzwelt sowie die Entwicklung<br />
auf der Schiene im internationalen Verkehr thematisiert werden,<br />
soll sich der zweite Tag verstärkt Hafenwirtschaft, Küsten- <strong>und</strong><br />
Binnenschifffahrt widmen. Zu den am Vormittag vorgetragenen<br />
Herausforderungen der Branche gehören etwa die Congestion-<br />
Problematik in den Seehäfen, Nutzen von Hafenbahnen allgemein<br />
<strong>und</strong> dem Projekt Port Feeder Barge im Speziellen, die Schifffahrtspolitik<br />
der europäischen Union <strong>und</strong> die sich wandelnde Rolle der<br />
Hafenbehörden sowie Public Private Partnerships in Binnenhäfen.<br />
Am Nachmittag sollen dann die Einwirkungen der Finanzkrise <strong>und</strong><br />
der daraus resultierenden wirtschaftlichen Unsicherheit auf das<br />
Containergeschäft thematisiert werden. Den dritten Konferenztag<br />
soll eine kostenlose Tagung zum Thema Chemiekalientransport <strong>und</strong><br />
Tankcontainerlogistik mit besonderem Schwerpunkt bei den Sicherheitsbestimmungen<br />
abschließen.<br />
www.intermodal-events.com/conference ■ CG<br />
7|<strong>2008</strong><br />
SUT<br />
abonnieren?!<br />
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| 31
SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />
Interview mit Johannes Bruns, Vorstand Ostfriesische Volksbank eG, Leer<br />
SUT<br />
Interview<br />
■ SUT: Sind Anleger <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en ihrer Bank aus den Bereichen<br />
Schifffahrt <strong>und</strong> Häfen von der Finanzmarktkrise betroffen?<br />
■ Bruns: Auf internationaler Ebene wird die Finanzwelt von heftigen<br />
Turbolenzen erschüttert <strong>und</strong> die Bankenlandschaft befi ndet<br />
sich in einem tiefgreifenden Umbruch. Das Vertrauen der K<strong>und</strong>en<br />
in die Sicherheit ihrer Einlagen ist ein hohes Gut geworden. Das<br />
angelsächsische Vorgehen, Forderungen zur Entlastung der eigenen<br />
Bilanzen zu verkaufen, entspricht nicht unserer genossenschaftlich<br />
geprägten Strategie. Wir refi nanzieren uns im Wesentlichen durch<br />
die Einlagen unserer K<strong>und</strong>en, die wiederum ihr Geld vor Ort investieren,<br />
also im heimischen Markt, den sie kennen. Schon dadurch<br />
gelten die Volksbanken <strong>und</strong> Raiffeisenbanken als stabile Säule der<br />
Finanzwirtschaft.<br />
Wir sind natürlich auch Mitglied in der Sicherungseinrichtung des<br />
B<strong>und</strong>esverbandes der Deutschen Volksbanken <strong>und</strong> Raiffeisenbanken,<br />
die in den 30-er Jahren als Folge der Weltwirtschaftskrise gegründet<br />
wurde. Insoweit sind alle K<strong>und</strong>eneinlagen <strong>und</strong> Inhaberschuldverschreibungen<br />
unserer Gruppe zu 100 % <strong>und</strong> ohne betragliche Begrenzung<br />
geschützt, unabhängig von dem kürzlich beschlossenen<br />
staatlichen Rettungspaket. Aktuell profi tieren wir von dem starken<br />
Sicherheitsbedürfnis der K<strong>und</strong>en durch verstärkte Einlagenzufl üsse,<br />
aber auch durch den erhöhten Beratungsbedarf.<br />
■ SUT: Bei einigen Banken wird über Schwierigkeiten in der Kreditvergabe<br />
an gewerbliche K<strong>und</strong>en berichtet. Müssen K<strong>und</strong>en der OVB<br />
oder der Bank für <strong>Schiffahrt</strong> mit Kürzungen ihrer Kreditlinie oder mit<br />
der Kündigung von laufenden Finanzierungsverträgen rechnen?<br />
■ Bruns: Es zeichnet sich ab, dass die Finanzmarktkrise nicht ohne<br />
Auswirkung auf die konjunkturelle Situation bleibt. Gr<strong>und</strong>sätzlich betreffen<br />
die Probleme auf den Finanzmärkten jedoch überwiegend das<br />
Geschäft zwischen den Banken <strong>und</strong> nicht der privaten Anleger. Insoweit<br />
gibt es für unsere Kreditnehmer keine wesentlichen Änderungen<br />
- weder in der Konsum- noch in der Investitionsfi nanzierung.<br />
Die weltweite Finanzmarktkrise macht überall Schlagzeilen.<br />
Welche Auswirkungen hat dies auf die Finanzierung<br />
des Binnenschifffahrtsgewerbes? SUT-Herausgeber Hans-<br />
Wilhelm Dünner sprach mit Johannes Bruns, Vorstand<br />
der Ostfriesischen Volksbank eG, Leer <strong>und</strong> deren Filiale<br />
Bank für <strong>Schiffahrt</strong>, Hannover.<br />
Sind auch in Zukunft verlässliche Partner des Binnenschifffahrtsgewerbes:<br />
Johannes Bruns (r.), Vorstand der Ostfriesischen Volksbank eG, Leer (OVB)<br />
<strong>und</strong> Ralf Stut (l.), Prokurist <strong>und</strong> Filialleiter der Bank für <strong>Schiffahrt</strong> (BFS) in<br />
Hannover | Bild: Dünner<br />
Verlässliche Partner der<br />
Binnenschifffahrt<br />
Unseren K<strong>und</strong>en stehen wir auch weiterhin mit Krediten zu fairen<br />
Marktkonditionen bzw. mit der Vermittlung von Förderkrediten der KfW<br />
zur Verfügung; eine Kürzung von Kreditlinien oder Kündigung von Finanzierungsverträgen<br />
aus Anlass der Finanzmarktkrise steht nicht an.<br />
Dass bei Investitionen überlegt wird, welche Kosten entstehen, welche<br />
Erträge generiert werden können <strong>und</strong> wie die Zukunftsperspektiven in<br />
der jeweiligen Branche sind, ist nicht der Finanzmarktkrise geschuldet,<br />
sondern generell notwendige betriebswirtschaftliche Überlegung.<br />
■ SUT: Das deutsche Binnenschifffahrtsgewerbe steht vor weiteren<br />
Herausforderungen bei der Erneuerung der Schiffsfl otte. Sehen Sie<br />
künftig Erschwernisse bei der Finanzierung von Schiffsneubauten<br />
<strong>und</strong> Modernisierungen?<br />
■ Bruns: Wir haben in diesem Jahr in den ersten 9 Monaten in<br />
der Ostfriesischen Volksbank Kredite im Volumen von über 290 Mio.<br />
Euro zugesagt, Anteile, die wir an die DZ BANK als Konsortialpartner<br />
in beträchtlichem Volumen weitergeleitet haben, nicht mitgerechnet.<br />
Dabei wurden auch hohe Investitionen in den Bereichen<br />
der See- <strong>und</strong> Binnenschiffahrt begleitet. Die Bank für <strong>Schiffahrt</strong> ist<br />
dabei als Spezialfi nanzierer für die Binnenschiffahrt ein wichtiger<br />
Partner der Partikuliere, Befrachter <strong>und</strong> Reeder. Wir werden auch<br />
zukünftig Investitionen in die notwendige Erneuerung der Flotte<br />
begleiten, sei es bei Neubauten oder Umbauten.<br />
Dabei sehen wir kein Problem in der Refi nanzierung. Neben dem guten<br />
Wachstum der K<strong>und</strong>eneinlagen in den letzten Jahren, dies gilt<br />
auch für die aktuelle Situation, steht uns mit unserer Zentralbank,<br />
der DZ BANK AG, ein verlässlicher Partner für eventuelle Refi nanzierungen<br />
bzw. Konsortialkredite zur Verfügung.<br />
Von der ökonomischen <strong>und</strong> ökologischen Wettbewerbsfähigkeit der<br />
Binnenschiffe sind wir überzeugt - von der Förderungswürdigkeit<br />
damit auch. Wir sehen uns daher nicht nur in der Verpfl ichtung als<br />
Finanzierer, sondern auch als Berater. Fragen z.B. der Sicherstellung<br />
der Abwicklung von Neubauten im Ausland begleiten wir ebenso<br />
32 | 7|<strong>2008</strong>
wie das Einbringen von Vorschlägen für eine Unterstützung der Finanzierung<br />
von Projekten durch die KfW analog dem Vorbild der<br />
westlichen Nachbarn.<br />
■ SUT: Das wichtigste deutsche Förderinstitut KfW hat eine milliardenschwere<br />
Sanierung ihrer Beteiligung an der IKB hinter sich.<br />
Erwarten Sie künftig Beeinträchtigungen bei der Vergabe von Darlehen<br />
für Existenzgründer <strong>und</strong> mittelständische Unternehmen aus<br />
den KfW Programmen?<br />
■ Bruns: Die Situation der KfW im Zusammenhang mit der Sanierung<br />
<strong>und</strong> dem anstehenden Verkauf der IKB war sicherlich problematisch.<br />
Gleichwohl bin ich zuversichtlich, dass die KfW ihre Aufgabe<br />
als Förderinstitut auch in Zukunft wahrnehmen kann <strong>und</strong> wird.<br />
An den Gesprächen, die wir mit Vertretern der KfW <strong>und</strong> den zuständigen<br />
Ministerien geführt haben, erkenne ich vielmehr, dass der<br />
Wille vorhanden ist, das Gewerbe auch weiterhin mit zinsgünstigen<br />
Darlehen <strong>und</strong> anderen Formen zu unterstützen, die die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der deutschen Binnenschifffahrt voran bringt.<br />
Dass die Fördermöglichkeiten <strong>und</strong> der angemeldete Bedarf sich dabei<br />
vielleicht nicht decken, liegt in der Natur der Sache. Gleichwohl<br />
bin ich davon überzeugt, dass KfW <strong>und</strong> Ministerien wie auch die<br />
Politik aufmerksam die Chancen der Binnenschifffahrt begleiten<br />
werden, sich als ökonomisch <strong>und</strong> ökologisch wettbewerbsfähiger<br />
Verkehrsträger zu entwickeln. Sie folgen damit auch den klaren<br />
Aussagen des letzten Planco-Gutachtens.<br />
■ SUT: Herr Bruns, haben Sie vielen Dank für das Gespräch<br />
■ Hans-Wilhelm Dünner<br />
Mehr als 700 Teilnehmer kamen am Samstag den 18. Oktober zum Duisburger<br />
Schifferball. Dank eines attraktiven Programms mit Artisten,<br />
Zauberern <strong>und</strong> einer Showband, die bis in den frühen Morgen zum<br />
Tanz aufspielte, war die Glück-Auf-Halle in Duisburg-Homberg bis auf<br />
den letzten Platz besetzt. Auch lokale Prominenz, wie Duisburgs Oberbürgermeister<br />
Adolf Sauerland <strong>und</strong> duisport-Chef Erich Staake, ließen<br />
es sich nicht nehmen, bei dem geselligen Zusammensein der Hafen-,<br />
Schifffahrts- <strong>und</strong> Werftbranche dabei zu sein. Auch Banken <strong>und</strong> Versicherungen<br />
hatten ihre K<strong>und</strong>en zu der ‚Gute Laune Veranstaltung’<br />
eingeladen, deren Organisatoren, allen<br />
voran die Gebrüder Wittig, allseits<br />
großes Lob erhielten. „Dass der Hafen<br />
Duisburg mittlerweile in der Seehafenliga<br />
spielt, ist bekannt. Aber auch<br />
die Duisburger Schifffahrtsvereine<br />
haben mit dem diesjährigen Schifferball<br />
herausragendes Niveau bewiesen“,<br />
meinte ein Teilnehmer als Resümee,<br />
um gleich wieder Karten fürs nächste<br />
Jahr zu bestellen. ■ Dü<br />
7|<strong>2008</strong><br />
Volles<br />
Haus beim<br />
Duisburger<br />
Schifferball<br />
Frank (l.) <strong>und</strong> Ralf Wittig<br />
| Bilder: Guddat<br />
| 19
SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />
Im Portrait: Compagnie<br />
Francaise de Navigation<br />
Rhenane (CFNR), Strasbourg<br />
CFNR auf Erfolgskurs<br />
Als staatliches Transport- <strong>und</strong> Befrachtungsunternehmen kurz nach dem 2. Weltkrieg gegründet, war die CFNR mehrere<br />
Jahrzehnte erfolgreich tätig. Die Umwälzungen im internationalen Schifffahrtsgeschäft Anfang der 1990er Jahre<br />
<strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>ene nachlassende Aktivitäten in der Binnenschifffahrt führten 1996 zur Privatisierung der Reederei.<br />
Seither auf Erfolgskurs, wird seit zwei Jahren auch wieder in die Flotte investiert.<br />
Eine konsequente Restrukturierung des gesamten Unternehmens<br />
in den vergangenen 12 Jahren <strong>und</strong> die Ausdehnung<br />
der Aktivitäten in die Bereiche Logistik <strong>und</strong> Containertransport<br />
waren die Gr<strong>und</strong>lage für neue Erfolge. Trocken- <strong>und</strong> Flüssiggüter,<br />
Container <strong>und</strong> Schwertransporte werden per Binnenschiff<br />
im Rheinstromgebiet sowie auf Mosel <strong>und</strong> Saar mit eigenen <strong>und</strong><br />
gecharterten Partikulierschiffen, auch als kombinierte Transporte<br />
auf See, Fluss, Straße <strong>und</strong> Schiene durchgeführt. Langfristige Verträge<br />
bestehen mit der Dillinger Hütte für den Kohle-, Erz- <strong>und</strong><br />
Stahltransport.<br />
CFNR-Schubverband beladen mit Stahl am Kai der CFNR-Tochter DHUG<br />
Dillinger Hafenumschlagsgesellschaft in Saarlouis | Bild: Guddat<br />
Umschlag, Lagerung <strong>und</strong> die Verwaltung von Lagerbeständen gehören<br />
ebenso zu den CFNR-Aktivitäten wie die Befrachtung der Flotte. Heute<br />
gehören zur CFNR-eigenen Flotte neun Schubschiffe, 42 Trockenleichter,<br />
zwei Tankleichter sowie ein Koppelverband für Container-Transporte.<br />
Vom Hauptsitz in Strasbourg aus wird ein Netz von Niederlassungen,<br />
eigenen Häfen <strong>und</strong> Umschlagsbetrieben mit Spezialisten für sämtliche<br />
logistische Fragen in Frankreich, Belgien, den Niederlanden <strong>und</strong><br />
Deutschland geführt. Als Tochterunternehmen gehört die CFNR heute<br />
zu dem international tätigen Logistikunternehmen ATIC-Services mit<br />
Sitz in Paris. ATIC-Services ist eine Aktiengesellschaft, an der ArcelorMit-<br />
Schubschiff VICTOR MILLET auf Warteposition<br />
| Bilder: Pospiech<br />
18 | 7|<strong>2008</strong>
Französische Binnenschifffahrt stagniert<br />
Nach mehreren Jahren deutlichen Wachstums war 2007 für die französische<br />
Binnenschifffahrt eher ein Jahr der<br />
Stabilisierung, ließ François Bordry, Chef der<br />
öffentlich-rechtlichen Wirtschaftseinrichtung<br />
für Binnenschifffahrt VNF (Voies Navigables<br />
de France) verlauten. Mit 61,7 Mio. t wurde<br />
0,9 % weniger Güter transportiert als im Vorjahr<br />
<strong>und</strong> die registrierten 7,54 Mrd. tkm lagen sogar um<br />
5,1 % unter dem Niveau von 2006. Das hatte jedoch<br />
konjunkturelle Gründe. Auch der Winter war<br />
ausgesprochen mild, weshalb es weniger Kohle<br />
(-15,1 %) <strong>und</strong> Streusalz (-66,7 %) zu transportieren<br />
gab. Wegen der schlechten Ernte fi elen<br />
die Getreideladungen um 2,2 % geringer aus;<br />
Baumaterial <strong>und</strong> Schutt stagnierten bei einem<br />
leichten Plus von 0,5 %.<br />
Zugelegt hatte dagegen der Transport von Stahl<br />
um +(8,2 %), chemischen Produkten (+9,6 %)<br />
<strong>und</strong> Containern (+10 %). Insgesamt 460.000 TEU wurden 2007 auf den<br />
französischen Wasserstraßen transportiert. Davon entfallen 185.000 TEU<br />
auf die Seine, 29,4 % mehr als im Vorjahr. Auf<br />
der Rhône hätte der Zuwachs um 9,5 % auf<br />
67.000 TEU noch größer sein können, schätzte<br />
Bordry, wäre nicht der Hafen von Marseille<br />
im Herbst über Wochen bestreikt worden. Der<br />
Transportzuwachs seit 1997 konzentriere sich<br />
mit durchschnittlich 48,5 % auf Stromgebiete,<br />
die für Schiffe mit europäischen Dimensionen<br />
ausgelegt sind. Das Transportaufkommen in<br />
der nur für Schiffe des Freycinet-Maßes geeigneten<br />
zweiten Hälfte des französischen<br />
Wasserstraßennetzes hat seit 1997 lediglich<br />
5 % Zuwachs verzeichnet. Die Freycinet-Schiffe<br />
transportieren bei Abmessungen von maximal<br />
38,5 x 5,05 m eine Ladung von 300-350 t.<br />
Die französische Binnenfl otte umfasst heute<br />
insgesamt 1.400 Motorschiffe <strong>und</strong> Schubleich-<br />
tal (42%), Electricite de France (33%) <strong>und</strong> TOTAL<br />
(19%) beteiligt sind.<br />
„In nächster Zukunft werden wir weiter expandieren<br />
<strong>und</strong> weitere EU-Schubleichter sowie<br />
Schubschiffe für die Moselfahrt bauen lassen“,<br />
erklärt Christian Klein, <strong>Technik</strong>-Manager<br />
der CFNR <strong>und</strong> Leiter des fahrenden Personals.<br />
„Alles in allem sind wir zuversichtlich für die<br />
nahe Zukunft. Sorgen bereiten uns die Personalprobleme<br />
beim fahrenden Personal <strong>und</strong><br />
hier insbesondere bei den Patentinhabern“.<br />
Und Jean-Marie Meyer, Reederei-Inspektor,<br />
fügt hinzu: „Wir suchen händeringend nautisches<br />
<strong>und</strong> technisches Nachwuchspersonal.<br />
Unsere sozialen Leistungen sind wirklich als<br />
attraktiv anzusehen, zum Beispiel wird jeder<br />
Tag an Bord mit einem Tag Urlaub vergütet,<br />
zusätzlich erhält das fahrende Personal noch<br />
mal zwanzig Tage Urlaub“. Mit etwa 280 Mitarbeitern<br />
erwirtschaftete die CFNR 2007 r<strong>und</strong><br />
140 Mio. EUR. Für das laufende Jahr <strong>2008</strong> wird<br />
eine weitere Steigerung erwartet.<br />
■ Peter Pospiech | Dü<br />
François Bordry | Bild: Klingsieck<br />
ter mit einer Gesamtkapazität von etwa 1,1 Mio. t. Das sind 1,4 % mehr<br />
als 2006 <strong>und</strong> 20 % mehr als im Jahr 2000. Große Schiffe machen heute<br />
80 % der Transportkapazität aus, 1990 waren es<br />
erst 50 %. 234 Trockenfrachter <strong>und</strong> 38 Tankschiffe<br />
können mehr als 1.000 t laden. 505 Trockenfrachter<br />
<strong>und</strong> 27 Tankschiffe haben eine Kapazität zwischen<br />
400 <strong>und</strong> 999 t. Der Anteil der Schiffe mit weniger<br />
als 400 t Kapazität sank um 5 % auf 556 Trockenfrachter<br />
<strong>und</strong> zwölf Tankschiffe.<br />
Um den von Staatspräsident Nicolas Sarkozy vorgegebenen<br />
Anstieg des Transportaufkommens<br />
auf dem Wasser um 25 % bis 2012 zu erreichen,<br />
schätzte Bordry den Investitionsbedarf in Netz<br />
<strong>und</strong> Serviceangebot auf r<strong>und</strong> 1,3 Mrd. EUR. Vorrang<br />
habe dabei die Anbindung an das europäische<br />
Binnenstraßennetz durch den Bau des Kanals<br />
Seine-Nord Europe. Dessen Finanzierung ist heute<br />
weitgehend gesichert. Im April beginnen die archäologischen<br />
Grabungen entlang der künftigen Baustelle.<br />
Die eigentlichen Bauarbeiten sollen 2009/10 beginnen, damit der<br />
Kanal 2014 in Betrieb gehen kann. ■ Ralf Klingsieck<br />
| 35
SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />
Mit seinem 110 m langen GMS<br />
WERTHEIM führte MSG-Partikulier<br />
Heinrich Brockmann die Demonstrationsfahrt<br />
durch | Bild: WNA Berlin<br />
Bald zweilagig von<br />
Hamburg nach Berlin<br />
Allerdings ist das Projekt damit noch nicht vollendet. „Wir wollen,<br />
dass auch im Osten Deutschlands die Binnenschifffahrt<br />
wettbewerbsfähig <strong>und</strong> wirtschaftlich bleibt. Das geht aber<br />
nur, wenn der Verkehrsträger Wasserstraße für die modernen, größeren<br />
Binnenschiffe befahrbar gemacht wird“, sagte Heinz Weiß,<br />
Vizepräsident der Wasser- <strong>und</strong> Schifffahrtdirektion Ost während<br />
der Feierlichkeiten.<br />
Damit der Berliner Westhafen einen vollwertigen Anschluss an<br />
das transeuropäische Wasserstraßennetz entsprechend den Ausbauparametern<br />
der Wasserstraßenklasse V erhält, sind noch umfangreiche<br />
Planungs- <strong>und</strong> Baumaßnahmen, insbesondere an der<br />
Unteren Havel <strong>und</strong> an den Berliner Wasserstraßen durchzuführen.<br />
Bisher wurden mehr als 1,3 Mrd. EUR investiert. Die restlichen<br />
40 % der vorgesehenen Gesamtinvestitionen von r<strong>und</strong> 2,3 Mrd. EUR<br />
sollen bis 2014 realisiert werden. Der ausgebaute Kanal mit einer<br />
Länge von 3 km weist eine Mindestwasserspiegelbreite von 42 m<br />
<strong>und</strong> eine Wassertiefe von 4 m auf. Am Nordufer des Kanals wurde<br />
eine 1.000 m lange Liegestelle errichtet. Mit den Gesamtausgaben<br />
von ca. 30 Mio. EUR sind die durch den B<strong>und</strong> fi nanzierten Zielkos-<br />
Berliner Westhafen erhält eine bessere<br />
Wasserstraßenanbindung<br />
Mit der Verkehrsfreigabe des Westhafenkanals in Berlin<br />
durch die Wasser- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion Ost wurde<br />
am 8. September das Endstück des Ausbaus der Wasserstraße<br />
Hannover-Magdeburg-Berlin im Rahmen des<br />
Verkehrsprojektes Deutsche Einheit (VDE) Nr. 17 offi ziell<br />
dem Verkehr übergeben.<br />
Rolf Dietrich, Leiter des Wasserstraßen-<br />
Neubauamtes Berlin bei der Eröffnung<br />
der Verkehrsfreigabe | Bild: Teßmann<br />
ten in Höhe von 37 Mio. EUR deutlich unterschritten worden. Der<br />
Westhafen ist das wichtigste Logistikzentrum innerhalb Berlins <strong>und</strong><br />
stellt wegen seiner zentralen Lage <strong>und</strong> Trimodalität auch einen besonderen<br />
Standortvorteil für die Berliner Wirtschaft dar. Seine Lage<br />
am Rand der Innenstadt macht ihn zu einem idealen Ausgangsort<br />
für die Verteilung von Gütern innerhalb Berlins. „Mit der Eröffnung<br />
des ausgebauten Berliner Westhafenkanals geht ein Vorhaben in<br />
Betrieb, das für den Gütertransport innerhalb Berlins eine ganz besondere<br />
Funktion hat, denn er ist so etwas wie die Hauptschlagader<br />
des Westhafens“, erklärte Christian Wiesenhütter, stellvertretender<br />
Geschäftsführer der IHK Berlin.<br />
Ab Anfang des Jahres 2009 soll darüber hinaus auf der Wasserstraßen-Ost-West-Achse<br />
zwischen Hannover <strong>und</strong> Berlin durch<br />
den Neubau der bisherigen Engpass-Eisenbahnbrücke bei Genthin<br />
durchgängig eine Brückendurchfahrtshöhe von mindestens 4,50 m<br />
bereitgestellt werden. Damit wird die Schwelle für einen wirtschaftlichen<br />
zweilagigen Containertransport erreicht. Mit einem Großmotorgüterschiff<br />
können dann 104 TEU statt bisher 27 TEU auf der<br />
Strecke transportiert werden.<br />
Es sei erklärtes Ziel der BEHALA Berliner Hafen- <strong>und</strong> Lagerhausgesellschaft<br />
mbH, dann einen Container-Liniendienst mit mindestens<br />
einer Abfahrt pro Woche zwischen Berlin <strong>und</strong> Hamburg per<br />
Binnenschiff einzurichten, betonte Geschäftsführer Peter Stäblein.<br />
Eine Demonstrationsfahrt mit zwei Lagen Containern zum City-GVZ<br />
Westhafen hatte die WSV gemeinsam mit der BEHALA <strong>und</strong> der MSG<br />
zur Eröffnungsfeier veranlasst. ■ Dr. Günter Teßmann<br />
Peter Stäblein, Heinz Weiß, Friedemann Kunst, Christian Wiesenhütter <strong>und</strong><br />
Peter Teßmer geben den Westhafenkanal frei | Bild: Teßmann<br />
36 | 7|<strong>2008</strong>
Das esa Führungsteam setzt auf Erfolgskurs (v.l.n.r.): Herbert Löh, Geschäftsführer<br />
<strong>und</strong> Walter Szabados, Vorsitzender der Geschäftsleitung der esa cargo & logistics<br />
GmbH <strong>und</strong> Geschäftsführender Gesellschafter der esa EuroShip mbH <strong>und</strong> Stefan<br />
Franke, Handlungsbevollmächtigter der esa EuroShip mbH | Bild: Guddat<br />
Vom Schiffs- zum<br />
Transportversicherer<br />
Ob Güterschiff, Fahrgastschiff oder Schubverband - die esa<br />
Spezialisten bieten mit Flusskaskoversicherung, Maschinenversicherung<br />
bis hin zu Transport- <strong>und</strong> Haftpfl ichtversicherung<br />
eine Risikodeckung, die alle Bereiche des geschäftlichen<br />
Lebens <strong>und</strong> der an Bord beschäftigten Personen umfassen. Mittlerweile<br />
gehört die esa EuroShip GmbH mit 6.000 versicherten Flusskaskorisiken,<br />
55.000 Verträgen <strong>und</strong> einem Prämienvolumen von<br />
33 Mio. EUR zu den führenden Versicherern in Europa.<br />
Zum 1. Januar <strong>2008</strong> hat die Allianz ihre Bereiche Transportversicherung<br />
<strong>und</strong> Verkehrshaftung für Logistikunternehmen sowie Industrie<br />
<strong>und</strong> Handel mit Umsätzen bis 500 Mio. EUR in der neuen Tochterfi<br />
rma esa cargo & logistics GmbH konzentriert. Die esa verantwortet<br />
nunmehr insgesamt 110.000 Verträge mit einem Beitragsvolumen von<br />
104 Mio. EUR. „Die Logistikbranche ist mit 185 Mio. Euro Umsatz nach<br />
Handel <strong>und</strong> Automobilindustrie der drittgrößte Wirtschaftsbereich in<br />
Deutschland <strong>und</strong> verfügt mit einem jährlichen Wachstum von 10 %<br />
in den vergangenen 10 Jahren über eine hohe Wachstumsdynamik.<br />
Auch künftig wird dieser Bereich aufgr<strong>und</strong> der anhaltenden Entwicklung<br />
des Welthandels <strong>und</strong> der zunehmenden internationalen Arbeitsteilung<br />
überproportional wachsen. Deshalb wollen wir diesen Wirtschaftsbereich<br />
mit innovativen Versicherungsprodukten begleiten“,<br />
so Walter Szabados. Die Verbindung zwischen dem reinen Transport<br />
<strong>und</strong> der übergeordneten Güterverkehrslogistik wird dabei immer enger:<br />
Ob LKW-Spediteur, privates Eisenbahnverkehrsunternehmen oder<br />
Binnenreederei – der Markt verlangt immer mehr komplexe, verkehrsträgerübergreifende<br />
Logistikangebote, die über die reine Transportleistung<br />
von A nach B hinausgehen.<br />
Die esa will mit ihrer Neugründung die im Bereich Schiffsversicherungen<br />
entwickelte innovative Kraft, Expertise <strong>und</strong> Marktstärke auch auf den Bereich<br />
Cargo & Logistik anwenden. „Ebenso wie der Schifffahrtsbereich ist<br />
die Logistik ein Nischenmarkt mit hochfl exiblen Marktteilnehmern <strong>und</strong><br />
wenigen Anbietern von Versicherungsleistungen. Ob Fuhrunternehmen,<br />
Spediteur, Logistiker, Industrie- oder Handelsunternehmen - für alle<br />
Risikobereiche bietet die esa jeweils maßgeschneiderte Versicherungslösungen“<br />
so Szabados. Die esa hat die Zeichen der Zeit erkannt <strong>und</strong><br />
bietet ihren K<strong>und</strong>en im Transportsektor die beste Mischung aus „Versicherungskonzern“<br />
<strong>und</strong> „Spezialistenbetreuung“, wobei Komplettpakete<br />
für die individuelle Risikosituationen der K<strong>und</strong>en das gängige Angebot<br />
sind. Das Spezialwissen der esa Fachleute hilft dabei, jeweils den optimalen<br />
Versicherungsschutz auszuarbeiten. Nur durch extreme Beweg-<br />
7|<strong>2008</strong><br />
Allianz-Kompetenzcenter esa EuroShip<br />
<strong>und</strong> esa cargo & logistics<br />
1997 begann die esa Komplettpakete für die Versicherung<br />
der gewerblichen Binnenschifffahrt anzubieten.<br />
Anfang <strong>2008</strong> kam das Kompetenzcenter esa cargo &<br />
logistics hinzu. SCHIFFAHRT UND TECHNIK sprach mit<br />
dem Vorsitzenden der esa-Geschäftsführung, Walter<br />
Szabados, über die Zielrichtung der neuen Aktivitäten<br />
des Transportversicherers.<br />
lichkeit <strong>und</strong> Anpassung an K<strong>und</strong>enwünsche kann sich der zukunftsorientierte<br />
Logistikdienstleister einen Vorsprung im Wettbewerb sichern.<br />
Egal ob die Unternehmen Waren bearbeiten, verpacken, anschließend<br />
lagern, transportieren oder dies von Dritten erledigen lassen: Für die<br />
immer wieder unterschiedlichen Risikosituationen bedarf es maßgeschneiderter<br />
Lösungen, damit Fracht nicht zur Last wird. „Die esa hat<br />
die Hauptverwaltung für den gesamten Transportversicherungsbereich<br />
der Allianz Versicherungs-AG mit Ergebnisverantwortung übernommen.<br />
Dazu zählen die Produktentwicklung, die Erstellung <strong>und</strong> Herausgabe<br />
von Zeichnungsrichtlinien <strong>und</strong> Tarifen, die Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung der<br />
Transport- <strong>und</strong> Verkehrshaftpfl icht-Underwriter, das Marketing <strong>und</strong> die<br />
Teilnahme an Messen <strong>und</strong> Ausstellungen“, skizziert Szabados die konzerninterne<br />
Aufgabenstellung.<br />
Auf die Frage, was die esa künftig anders mache, um das neue Produkt<br />
erfolgreich zu vermarkten, nennt Szabados neben der hohen Bonität<br />
der Allianz als fl ächendeckend in Europa tätiger Versicherer mit Top<br />
Ratings, die bereits bislang vorhandene hohe Expertise <strong>und</strong> Flexibilität<br />
in diesem Marktsegment <strong>und</strong> maßgeschneiderte Produkte wie etwa die<br />
Speditions-Bündel-Police: „Alle guten Eigenschaften der esa Schiffsversicherungen<br />
wurden auf die esa cargo & logistics übertragen“. Ein<br />
weiterer Faktor, um die künftigen Marktherausforderungen zu bewältigen,<br />
ist das in den letzten 10 Jahren gewachsene große Vertriebsnetz<br />
der esa. „Wir haben heute 15.000 Vermittler gelistet <strong>und</strong> Zugriff auf<br />
11.500 Allianz Generalvertreter, 5.000 Angestellte im Außendienst sowie<br />
unmittelbare Kontakte in das 10.000 neutrale Vermittler umfassende<br />
Maklernetzwerk“, erläutert Szabados die Markterschließung seines Unternehmens.<br />
Dabei garantiert die esa als reiner Produktgeber absolute<br />
Neutralität, da sie selbst nicht unmittelbar am Markt auftritt. Für Walter<br />
Szabados kommt das neue esa Produkt zur rechten Zeit: „Policen für die<br />
immer komplizierter werdende Logistikwelt gibt es nicht von der Stange.<br />
Wir können komplexe Haftungsrisiken mit maßgeschneiderten Policen<br />
abdecken <strong>und</strong> geben damit Antworten auf die Herausforderungen der<br />
Transportmärkte der Zukunft“. ■ Hans-Wilhelm Dünner<br />
esa auf Expansionskurs<br />
Am 1. Oktober <strong>2008</strong> hat die esa Ihre neuen Büroräume in Hamburg<br />
im Gebäude der Allianz bezogen. Die Besucheradresse lautet:<br />
Großer Burstah 3, Gebäude D, 11. OG, 20457 Hamburg. Seit<br />
April ist die esa auch in Köln im Gebäude der Allianz vertreten.<br />
Die Anschrift lautet: Kaiser-Wilhelm-Ring 31, 50672 Köln. ■ Dü<br />
| 37
SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />
Flachwasserfahrsimulator<br />
SANDRA in Dienst gestellt<br />
Mit drei Glockenschlägen stellte Dr. Jens Baganz, Staatssekretär im NRW-Wirtschaftsministerium am 9. September den<br />
Simulator for Advanced Navigation Duisburg Research and Application, kurz SANDRA, in Dienst. Der hypermoderne<br />
Flachwasserfahrsimulator kommt in Duisburg sowohl zu Ausbildungszwecken als auch für Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />
zum Einsatz.<br />
Fantastisches Wetter im Duisburger Hafen. Stephan-Oliver<br />
Kreutze manövriert die SANDRA vorsichtig in den Duisburger<br />
Hafenm<strong>und</strong>. Dem entgegenkommenden Schubverband gibt<br />
der Binnenschiffer-Auzbi dabei genügend Platz, um aus dem Hafen<br />
auszufahren. Doch innerhalb von Sek<strong>und</strong>en zieht absolut dichter<br />
Nebel auf, keine 50 m Sicht mehr. Trotzdem bleibt Kreutze gelassen,<br />
denn der Nebel kommt aus einem Computer. Die Illusion am<br />
SANDRA-Steuerstand ist nahezu perfekt.<br />
SANDRA wurde speziell für die Ausbildung am Schiffer-Berufskolleg<br />
Rhein (SBKR) entwickelt. Das System besteht aus zwei virtuellen Rivierzentralen<br />
<strong>und</strong> fünf Steuerständen, die einzeln oder im Verb<strong>und</strong><br />
genutzt werden können. Das Herzstück der Anlage ist ein beinahe<br />
komplettes Ruderhaus mit „Sicht“ auf das Fahrwasser, in dem sich<br />
die Auszubildenden wie an Bord eines realen Schiffes fühlen können.<br />
Sogar die Motorengeräusche der Hauptmaschine werden über<br />
einen Lautsprecher ins Ruderhaus eingespielt. „Für eine perfekte<br />
Simulation ist es wichtig, dass der Auszubildende vergisst, in der<br />
Schule <strong>und</strong> nicht an Bord zu sein.“, sagte Olaf Kammertöns vom<br />
Duisburger Development Centre for Ship Technology and Transport<br />
Systems (DST).<br />
Azubi Stephan-Oliver Kreutze am Ruder der SANDRA.<br />
Dem Simulator-Steuerhaus fehlt eigentlich nur die<br />
obligatorische Kaffeemaschine<br />
Die virtuelle Fahrlehrerin<br />
Sieben Projektoren setzen die Computerbilder zu einem virtuellen<br />
Sichtfenster von 210° zusammen <strong>und</strong> machen die Illusion beinahe<br />
perfekt: Die Flaggen an der Duisburger Mühlenweide fl attern,<br />
das Wasser wird vom Wind gekräuselt, Gebäude, Brücken <strong>und</strong> Nebel<br />
wirken echt. Und der Schiffsverkehr ist verblüffend realistisch.<br />
SANDRA kann nahezu alle möglichen Situationen auf dem Was-<br />
Olaf Kammertöns vom DST erklärt die Funktion der Rivierzentrale<br />
| Bilder: Götze-Rohen<br />
38 | 7|<strong>2008</strong>
NRW-Staatssekretär Dr. Jens Baganz ist überzeugt, dass<br />
SANDRA eine wichtige Rolle in der Branche spielen wird<br />
ser simulieren: Nacht, Nebel, Regen, Niedrig- <strong>und</strong> Hochwasser,<br />
Strömungen, Begegnungsverkehr, Ruder- <strong>und</strong> Maschinenausfall<br />
<strong>und</strong> vieles mehr. Hans-Günter Portmann, Schulleiter des SBKR ist<br />
mächtig stolz auf seine Kollegin SANDRA <strong>und</strong> die mit ihr verb<strong>und</strong>enen<br />
neuen Möglichkeiten in der Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung. „Unsere<br />
Auszubildenden können jetzt zum Beispiel Gefahrensituationen<br />
trainieren, die in der Realität zum Glück kaum geschehen. Und<br />
das ohne Gefahr für Mensch <strong>und</strong> Kapital“, sagte Portmann. Neben<br />
dem großen Fahrstand gibt es vier kleine Fahrstände, die vorrangig<br />
für die Radarfahrt bestimmt sind. Aber auch diese sind mit einem<br />
Flachbildschirmen ausgestattet, die eine 40°-Sicht auf das künstliche<br />
Fahrwasser bietet. Mit SANDRA können vom Kempenaar bis<br />
zum 8.000-t-Schubverband sowohl diverse Schiffstypen als auch<br />
unterschiedliche Antriebs- <strong>und</strong> Ruderanlagen simuliert werden.<br />
„Außerdem können wir mit SANDRA schon in der frühen Planungsphase<br />
eines neuen Schiffes simulieren, wie es sich fahren <strong>und</strong> manövrieren<br />
lässt“, erklärte Professor Dr. Paul Engelkamp, Direktor des<br />
DST eine weitere Anwendungsmöglichkeit. Die Ergebnisse der virtuellen<br />
Probefahrten können dann in den Bau des Schiffes einfl ießen.<br />
Auch beim (Aus-)Bau der Wasserstraßeninfrastruktur kann SANDRA<br />
wichtige Informationen liefern.<br />
Das DST hat SANDRA auf der Basis eines Seewasserfahrsimulators<br />
des Militärtechnik-Konzerns Rheinmetall konzipiert <strong>und</strong> entwickelt.<br />
Für die stark abweichenden Anforderungen der Binnenschifffahrt<br />
musste das DST etliche Modifi kationen vornehmen. Was aber kein<br />
abgeschlossener Prozess ist: Im DST steht für die Weiterentwicklung<br />
des Systems eine Kopie von SANDRA bereit. Ganze 240 Rechner sind<br />
im DST zusammengeschlossen, um die gewaltigen Datenmengen<br />
für die Bild- <strong>und</strong> Prozesssimulationen zu verarbeiten. Sobald dort<br />
neue Module für SANDRA entwickelt <strong>und</strong> auf Herz <strong>und</strong> Nieren getestet<br />
wurden, können diese dann im Schiffer-Berufskolleg Rhein<br />
eingespielt werden.<br />
Dr. Gunther Jaegers, Vorsitzender des DST-Verwaltungsrates, dankte<br />
den Förderern der 2 Mio. EUR teuren Anlage. „SANDRA bietet<br />
fantastische Möglichkeiten, um das Fahren mit Schiffen sicher zu<br />
lernen <strong>und</strong> zu üben“, so Jaegers. Neben der EU <strong>und</strong> dem Land Nordrhein-Westfalen<br />
haben zahlreiche Unternehmen <strong>und</strong> Organisationen<br />
das Projekt fi nanziell unterstützt. ■ Axel Götze-Rohen<br />
7|<strong>2008</strong><br />
| 39
MARKTPLATZ<br />
SUT im<br />
Klartext!<br />
SUT informiert in acht Ausgaben jährlich über aktuelle<br />
Themen des hafengeb<strong>und</strong>enen Güterverkehrs<br />
in Europa. Schwerpunktthemen sind Transport <strong>und</strong><br />
Logistik in See- <strong>und</strong> Binnenhäfen, Umschlagstechnik,<br />
Küsten- <strong>und</strong> Binnenschifffahrt, Werften, Schiffbau<br />
<strong>und</strong> Schiffstechnik, Eisenbahnen, Verkehrspolitik,<br />
Infrastrukturplanung, sowie Hafen- <strong>und</strong> Wasserbau.<br />
Der CONTAINERTICKER macht die rasante Entwicklung<br />
im intermodalen Verkehr zwischen See- <strong>und</strong><br />
Binnenterminals transparent.<br />
Über die Abo-Hotline sind auch Sie immer<br />
bestens informiert: 0 22 41 / 1 48 25 17<br />
www.schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />
40 | 7|<strong>2008</strong>
Mit Bugstrahlponton <strong>und</strong> Schubschiff lieferte Ed Line Turmsegmente für<br />
Windkraftanlagen im französischen Frouard ab<br />
„Unsere EDDis können das!“<br />
Auch der Transport von 66 m langen Kranbrückenteilen ist für die Ed-Line-<br />
Flotte kein Problem<br />
Die wöchentlichen Abfahrten mit Windkraftanlagen von Emden<br />
ins Ausland sehen wir als Pilotprojekt an“, so Vertriebsmanager<br />
Per Preußer. Bisher erfolgte der Transport über Land. „Wenn<br />
sich die Verschiffung rentiert, dann werden unsere Schubboote ganz<br />
schön viel zu tun haben.“ Am 11. Juni wurden die ersten Turmsegmente<br />
der Anlagen in Kiel verladen. Die in Dänemark für die Firma<br />
Siemens gebauten Türme werden per LKW nach Kiel transportiert <strong>und</strong><br />
von dort mit Schubverbänden nach Frouard in Frankreich verschifft.<br />
Die zu den Anlagen gehörenden Flügel werden in Kooperation mit der<br />
Deutschen Binnenreederei AG von Dresden bis Magdeburg verbracht<br />
<strong>und</strong> dort von Ed Line übernommen. „Mittlerweile ist es möglich, 24<br />
Flügel in einem Schubverband quer durch Europa zu transportieren“,<br />
so Preußer.<br />
Ebenso wurden dieses Jahr Kranbrückenteile mit einer Abmessung<br />
von 66 m Länge, 3 m Breite <strong>und</strong> 4,99 m Höhe von Parey nach Rotterdam<br />
transportiert. Dort werden die Teile zwischengelagert, um später<br />
nach Emden verschifft zu werden. Neben Schwerguttransporten waren<br />
im Frühjahr <strong>2008</strong> die Stromschubschiffe EDDA, EDDI <strong>und</strong> EDO mit<br />
der Beförderung von 80.000 t kontaminiertem Boden von Eisenhüttenstadt<br />
nach Peenemünde beschäftigt. Ebenso befördert die Berliner<br />
Reederei jährlich 10.000 t Roheisen von Kaliningrad – mit Umschlag<br />
in Stettin – nach Eisenhüttenstadt.<br />
Wie die kaufmännische Geschäftsführerin Martina Klink berichtet,<br />
konnte der Umsatz erheblich gesteigert werden, so dass die Geschäftsführung<br />
nun einen Brutto-Umsatz von 10 Mio. EUR für das<br />
laufende Jahr anstrebt. Die erzielten Gewinne verwendet Ed Line vorwiegend<br />
für die Modernisierung der Flotte. Für den Komplettneubau<br />
7|<strong>2008</strong><br />
Schwerguttransport bei der<br />
Reederei Ed Line<br />
Das laufende Jahr ist für die Reederei Ed Line GmbH<br />
ein erfolgreiches: <strong>2008</strong> steht für den Ausbau der Flotte,<br />
neuen Frachtservice <strong>und</strong> eine Umsatzsteigerung von<br />
20 %. Besonders mit einer Schwergutlinie will die<br />
Reederei aus Berlin-Wendenschloß punkten.<br />
In Kiel gingen die Turmsegmente der Windkraftanlagen an Bord<br />
| Bilder: Ed Line<br />
eines Vorschiffs, Erneuerung des Schiffsbodens, Generalüberholung<br />
der Maschinen bis hin zum Aufbau eines Autokranes wurden circa<br />
250.000 EUR in Schubschiff EDDI investiert. „Selbstverständlich denken<br />
wir auch an unsere Mitarbeiter, denn nur zufriedenes Personal<br />
kann effektiv <strong>und</strong> schnell arbeiten“, so Martina Klink. Deshalb erhält<br />
das zurzeit auf der Werft liegende Schubboot EDWARD neben einer<br />
Maschinenüberholung samt neuer Maschinensteuerung auch einen<br />
kompletten Ausbau der Unterkünfte. Auch EDO soll dieses Jahr mit<br />
neuen Getrieben <strong>und</strong> zwei neuen 440-kW-Scania Hauptmaschinen<br />
aufgerüstet werden.<br />
Nicht nur die Flotte erhält Unterstützung. Seit Juni ist neben Werner<br />
Hensel Verkehrsingenieur <strong>und</strong> Speditionskaufmann Axel Neukirch für<br />
den Bereich der klassischen Schiffsbefrachtung mit an Bord. Auch<br />
neue Partikuliere sind der Reederei willkommen.<br />
■ Stephanie Herms-Ricken<br />
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| 41
TITELTHEMA | TRANSPORT UND UMSCHLAG AN MAIN & DONAU<br />
Main-Donau-Kanal erreicht 15. Betriebsjahr<br />
Starker Kanal –<br />
schwacher Anschluss<br />
Am 25. September 1992 wurde der durchgehende Schiffsverkehr auf dem Main-Donau-Kanal aufgenommen. Nun ist<br />
er seit 15 vollen Kalenderjahren in Betrieb. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger erlangte er wirtschaftliche Bedeutung.<br />
Seine Leistungsfähigkeit könnte durch den Donauausbau zwischen Straubing <strong>und</strong> Vilshofen weiter gesteigert werden.<br />
Anstelle der 120-t-Schiffskapazität des Ludwig-Donau-Main-<br />
Kanals von 1846 ist der Main-Donau-Kanal für Großmotorschiffe<br />
mit bis zu 2.000 t Tragfähigkeit <strong>und</strong> Zweierschubverbände<br />
bis zu 3.500 t Tragfähigkeit auf 171 km Länge befahrbar.<br />
Er umfasst 16 Staustufen mit bis zu 24,67 m Hubhöhe, führt über<br />
sieben Kanalbrücken <strong>und</strong> gliedert sich in drei Abschnitte: die staugeregelte<br />
Regnitz ab der Mündung in den Main, den eigentlichen<br />
künstlichen Kanal von der Regnitz bis zur Altmühl <strong>und</strong> die staugeregelte<br />
Altmühl bis zur Mündung in die Donau in Kelheim.<br />
Die Nordstrecke des Kanals von Bamberg bis Nürnberg wurde bereits<br />
in den Jahren 1960 bis 1972 gebaut. Die Fertigstellung zwischen<br />
Nürnberg <strong>und</strong> Kelheim war von erheblicher Polemik begleitet. Anfang<br />
der 1980er Jahre wurde von der damaligen sozialliberalen B<strong>und</strong>esregierung<br />
das Bauvorhaben in Frage gestellt. Der damalige B<strong>und</strong>esverkehrsminister<br />
Volker Hauff (SPD) bezeichnete den Kanalbau als<br />
„das dümmste Projekt seit dem Turmbau zu Babel“. Bei einem Fertigstellungsgrad<br />
von 80 % wurden Überlegungen für eine „qualifi -<br />
zierte Beendigung“ angestellt. Diskussionen pro <strong>und</strong> contra nahmen<br />
in den Medien einen breiten Raum ein. Nach dem Regierungswechsel<br />
im Jahr 1982 beendete die neue CDU/CSU/FDP-Regierung die Unsicherheit<br />
<strong>und</strong> billigte den zügigen Weiterbau des Kanals. Dies war wesentlich<br />
dem damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Franz-Josef<br />
Strauss zu verdanken, der dessen Vollendung politisch durchboxte.<br />
Befürchtungen widerlegt<br />
Die Zweifel der Kanal-Skeptiker wurden zwischenzeitlich widerlegt. Im<br />
ersten Betriebsjahr erreichten die Gütertransporte zwischen dem Rheingebiet<br />
<strong>und</strong> der Donau bereits 2,43 Mio. t. Zum Jahrtausendwechsel erreichte<br />
das Verkehrsaufkommen des Kanals erstmals die prognostizierte<br />
Marke von 6 Mio. t. Auch im Jahr 2007 erfasste die Schleuse Kelheim<br />
MS BORIS der EURO BEVRACHTING Germany GmbH mit<br />
drei Schubleichtern auf der bayerischen Donau | Bild: EBG<br />
noch 5,51 Mio. t. Der Gütertransport auf der deutschen Donau verdreifachte<br />
sich seit der Kanaleröffnung zeitweise. Er betrug 2007 r<strong>und</strong><br />
7,47 Mio. t. Auch die Befürchtungen, die damals noch staatlichen Ostblockfl<br />
otten würden die privaten westlichen Schifffahrtsunternehmen<br />
überrollen, traten nicht ein. Der Flaggenanteil bei den Transportschiffen<br />
schwankte über die Jahre nur um wenige Prozent, im letzten Jahr passierten<br />
54,4 % deutsche, 24,2 % niederländische, 6,5 % belgische, 4,4 %<br />
ungarische, 4,1 % österreichische, 2,0 % slowakische <strong>und</strong> 4,4 % sonstige<br />
Schiffe die Schleuse Kelheim. Die größten Schwankungen seit der Eröffnung<br />
des Kanals verzeichnete dabei der niederländische (-11,8 %) <strong>und</strong><br />
deutsche (+8,4 %) Flaggenanteil.<br />
Alte <strong>und</strong> neue Häfen für Güter <strong>und</strong> Touristen<br />
Noch vor Eröffnung der Südstrecke des Kanals wurde in Roth eine<br />
Umschlagstelle für Schiffsgüter errichtet, die vom Hafen Nürnberg<br />
mitverwaltet wird. In Dietfurt entstand mit der Kanaleröffnung eine<br />
Umschlagstelle <strong>und</strong> in Riedenburg im Jahr 2001 eine weitere. Der Hafen<br />
Kelheim wurde mehrfach vergrößert. An der Donau entstand 1996<br />
ein völlig neuer Binnenhafen in Straubing, der heute Mittelpunkt eines<br />
rasch wachsenden Gewerbe- <strong>und</strong> Industriegebietes <strong>und</strong> trimodalen<br />
Güterverkehrszentrums ist. In Passau wurde der Hafen Schalding erweitert<br />
<strong>und</strong> wird derzeit zur trimodalen Schnittstelle aufgerüstet.<br />
Einen unerwarteten Boom gab es nach der Kanaleröffnung bei den<br />
Flusskreuzfahrten zwischen dem Rheingebiet <strong>und</strong> der Donau. In<br />
Passau wurden vor der Kanaleröffnung 170 Anlegevorgänge im Jahr<br />
registriert. Heute legen weit über tausendmal im Jahr Flusskreuzfahrtschiffe<br />
in Passau an. Außerhalb der Innenstadt wurde deshalb<br />
ein neuer Anleger für Kreuzfahrtschiffe errichtet. Auch die Städte<br />
auf der anderen Seite des Kanals profi tieren von der weißen Flotte,<br />
deren Schiffslänge inzwischen die 135 m erreicht hat.<br />
42 | 7|<strong>2008</strong>
An der europäischen Wasserscheide fanden am 25. September 1992 die<br />
Eröffnungsfeierlichkeiten für den Kanal statt | Bild: Betz<br />
Die Überführung von Neubaukaskos nimmt mittlerweile einen<br />
beträchtlichen Raum ein. Die insbesondere aus Rumänen <strong>und</strong> zunehmend<br />
aus Serbien kommenden Kaskos werden überwiegend<br />
auf niederländischen Werften fertig gestellt. Doch auch fertige<br />
Schubleichter, Güter- <strong>und</strong> Tankschiffe von Schiffswerften an der<br />
unteren Donau passieren den Kanal. 2.035 Container wurden im<br />
Jahr 2007 im Wechselverkehr mit der Donau befördert, davon 2,2 %<br />
in westlicher Richtung. Ein Container-Liniendienst von Rotterdam<br />
bis Budapest wurde bereits kurz nach der Kanaleröffnung eingerichtet.<br />
1995 erreichte eine Fahrgemeinschaft zweier Betreiber ein<br />
jährliches Volumen von 15.000 TEU. 1996 wurden die Linien jedoch<br />
wieder eingestellt. Stattdessen wurden die Container von Ludwigshafen<br />
bis Regensburg per Bahn transportiert, auf Rhein <strong>und</strong> Donau<br />
weiterhin per Schiff. Wegen fragwürdiger Preispolitik der Bahn<br />
wurde auch diese Containerlinie 1998 wieder eingestellt.<br />
Herausforderungen für Schifffahrt <strong>und</strong> Politik<br />
Die unvorhersehbaren Wasserstände der unausgebauten Donau zwischen<br />
Straubing <strong>und</strong> Vilshofen verursachen bei Niedrigwasser häufi<br />
g kostenaufwändige Leichterungen der Schiffe. Eine für den Containertransport<br />
unerlässliche, zuverlässige Zeitplanung ist deshalb<br />
nicht möglich. Der Ausbau dieser 69 km langen Donaustrecke <strong>und</strong><br />
damit die Anpassung an die übrige 3.500 km lange Binnenwasserstraße<br />
zwischen Nordsee <strong>und</strong> Schwarzem Meer ist längst überfällig.<br />
Bayerische<br />
Koalitionspartner uneins<br />
Den Streit über den Donauausbau haben<br />
die Koalitionäre von FDP <strong>und</strong> CSU im<br />
Münchner Landtag erst einmal ausgesetzt.<br />
Damit wurde der Donauausbau zwischen<br />
Straubing <strong>und</strong> Vilshofen zwar noch<br />
nicht auf dem Traualtar für das „Eheversprechen“<br />
der Koalitionäre geopfert, aber<br />
wiederum auf die lange Bank geschoben.<br />
In dem Entwurf des Koalitionsvertrages<br />
ist „in Hinblick auf eine klimafre<strong>und</strong>liche<br />
Mobilität von verstärkten Anstrengungen<br />
zur Verlagerung von der Straße auf Schiene<br />
<strong>und</strong> Wasserwege“ die Rede. Den Donauausbau<br />
wolle man vorantreiben.<br />
Es bestehen allerdings unterschiedliche<br />
Auffassungen: Die CSU will die Variante<br />
C/C2,80, die FDP aber die Variante A (ohne<br />
Staustufen) realisieren. Auf Antrag des<br />
B<strong>und</strong>es untersuche die EU die Ausbauvarianten<br />
nach den TEN-Leitlinien. Über die<br />
Realisierung werde nach Vorliegen des Ergebnisses<br />
beraten, heißt es weiter. ■ ag<br />
7|<strong>2008</strong><br />
Eine durchgängige Abladetiefe von 2,50 m hatten die Donaustaaten<br />
vertraglich schon 1966 beschlossen <strong>und</strong> oberhalb Straubings sowie<br />
unterhalb Vilshofens mit dem Bau von Staustufen realisiert. Erst 1996<br />
entstanden in den Verkehrsministerien des B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> Bayerns fünf<br />
Ausbauvarianten. Zur Sicherstellung der Mindestabladetiefe befanden<br />
sie die Stauregelung als einzig machbare Maßnahme. Verschiedene<br />
Natur- <strong>und</strong> Umweltorganisationen lehnten die Vorschläge zugunsten<br />
eines ungeregelten Ausbaus ab. Im Februar 2002 beschlossen die rotgrünen<br />
Regierungsfraktionen im B<strong>und</strong>estag, entgegen der Expertenempfehlung<br />
auf eine Staustufenlösung zu verzichten.<br />
Bayern erarbeitete daraufhin eine Kompromissvariante mit nur<br />
einer Staustufe. Das so genannte C/C2,80-Modell sollte deutliche<br />
Verbesserungen für die Schifffahrt erzielen <strong>und</strong> gleichzeitig die<br />
ökologischen Anforderungen erfüllen. Eine endgültige Entscheidung<br />
zögert die B<strong>und</strong>esregierung mit dem Hinweis auf den Parlamentsbeschluss<br />
von 2002 immer noch hinaus.<br />
Der Dauerstreit kostete Hafenansiedler, Wirtschaft, Reedereien <strong>und</strong><br />
Steuerzahler bislang etliche Millionen, da Bau <strong>und</strong> Ausbau der Häfen<br />
auf eine leistungsfähige Donaustrecke ausgerichtet wurden. Auch<br />
die nun erkennbare Stagnation der Gütertransporte über den Main-<br />
Donau-Kanal ist auf die Verzögerungstaktik der B<strong>und</strong>esregierung<br />
zurückzuführen. Die Entwicklung der Verkehrsströme <strong>und</strong> der sich<br />
bemerkbar machende Aufbau der östlichen Donauländer erfordern,<br />
den verkehrsgerechten Ausbau der Donau endlich abzuschließen.<br />
Dabei wäre eine europäische Mitfi nanzierung auch bei der Ausbauvariante<br />
C/C2,80 denkbar. Die Zeichen deuten jedoch auf eine weitere<br />
Verzögerungstaktik bis zur nächsten B<strong>und</strong>estagswahl. Es bleibt<br />
zu hoffen, dass die EU im Interesse der deutschen <strong>und</strong> europäischen<br />
Wirtschaft ihren Einfl uss für die „letzte Meile“ des Donauausbaus<br />
verstärkt geltend macht. ■ Helmut Betz<br />
| 43
TITELTHEMA | TRANSPORT UND UMSCHLAG AN MAIN & DONAU<br />
Liebherr-Werk Nenzing baut Produktionskapazitäten aus<br />
Mikrokosmos Liebherr<br />
Die Firmengruppe Liebherr ist für ein breites Produktspektrum verantwortlich: Von Haushaltsgeräten über Muldenkipper<br />
<strong>und</strong> Hafenumschlaggeräte bis hin zur Luftfahrttechnik. Da die verschiedenen Bereiche teilweise wenig miteinander<br />
zu tun haben, sprechen die Mitarbeiter lieber von „Welten“ anstelle von Unternehmenssparten.<br />
R<strong>und</strong> 650 Liebherr-Mitarbeiter sehen mehrere Monate im Jahr<br />
lang keine Sonne. Zumindest nicht vom Werksstandort im<br />
österreichischen Nenzing aus. Doch mit restriktiven Arbeitszeiten<br />
hat das überhaupt nichts zu tun – denn am Stammsitz der<br />
maritimen Sparte herrscht eine eher familiäre Atmosphäre. „Dass<br />
wir hier im Winter keine Sonnenstrahlen haben, liegt am Rätikon-<br />
Gebirgszug“, erklärt Wolfgang Pfi ster. Der Leiter der Liebherr-Marketingabteilung<br />
deutet auf den südlich des Werksgeländes liegenden<br />
Gipfel. „Mitten in der Vorarlberger Natur zu arbeiten, entschädigt<br />
aber für ein wenig Bodenfrost.“<br />
Produktion <strong>und</strong> Entwicklung scheinen unter den Umwelteinfl<br />
üssen jedenfalls nicht zu leiden. Im Gegenteil: 819 Mio. EUR Umsatz<br />
erwirtschaftete das 1976 gegründete Werk im Jahr 2007, der<br />
Auftragseingang erreichte einen Höchstwert von 1,2 Mrd. EUR.<br />
„Deshalb bauen wir bereits eine neue, hochgradig automatisierte<br />
Fertigungshalle <strong>und</strong> planen weitere Neueinstellungen“, erklärt<br />
Pfi ster. Dabei hatten die Mitarbeiter erst im März eine neue, modern<br />
ausgestattete Montagehalle mit 12.000 qm beziehen können.<br />
Die Liebherr-Werk Nenzing GmbH ist die größte Produktionsstätte<br />
des maritimen Bereichs <strong>und</strong> zugleich Sitz der Liebherr-MCCtec<br />
GmbH, der zuständigen Spartenobergesellschaft für den Bereich<br />
Maritime Krane.<br />
Reachstacker LRS 645 bei der Arbeit | Bild: Liebherr<br />
Wolfgang Pfi ster leitet nicht nur die Liebherr-Marketingabteilung in<br />
Nenzing, sondern kennt sich auch in der Produktion bestens aus<br />
Von der Nischenlösung zum Komplettpaket<br />
Insgesamt 28 Mio. EUR hat die Firmengruppe 2007 am Standort<br />
Nenzing investiert. Dort ist neben der Entwicklungsabteilung auch die<br />
Fertigung von Hydro-Seilbaggern, Raupen-, Bohrinsel- <strong>und</strong> Hafenmobilkranen<br />
sowie Ramm- <strong>und</strong> Bohrgeräten zu Hause. Weitere Sparten<br />
sind in Killarney, S<strong>und</strong>erland <strong>und</strong> Rostock beheimatet: In Irland<br />
fertigt Liebherr Containerbrücken <strong>und</strong> -Stapelkrane; in Großbritannien<br />
entstehen Schiffs- <strong>und</strong> Sonderkrane, wozu auch fest installierte <strong>und</strong><br />
fahrbare Drehkrane für den Einsatz an Kaianlagen in Häfen oder Werften<br />
gehören. Der seit 2002 gebaute Liebherr-Reachstacker mit dem<br />
44 | 7|<strong>2008</strong>
Im März <strong>2008</strong> hatte Liebherr eine neue, 12.000 qm große Montagehalle in<br />
Nenzing eingeweiht | Bilder: Guddat<br />
berühmten Bananen-Ausleger entsteht heute im 2005 in Betrieb genommenen<br />
Werk im Rostocker Hafen. „Die Reachstacker sind für uns<br />
ein Ergänzungsprodukt. Diesen Markt aufzurollen war nicht das ursprüngliche<br />
Bestreben“, erläutert Pfi ster. „Viele K<strong>und</strong>en haben uns nach<br />
Komplettpaketen für das Containerhandling gefragt. Diesen Wünschen<br />
wollten wir einfach gerecht werden.“ Dabei verfügt der LRS 645 aus<br />
dem Hause Liebherr über eine einzigartige Fähigkeit: Mit seinem gebogenen<br />
Ausleger ist seine Reichweite größer als die von Reachstackern<br />
gewöhnlicher Bauform. So kann er beispielsweise den dritten Container<br />
aus Reihe drei einlagern oder entnehmen, ohne die Container gleicher<br />
Höhe aus den Reihen eins <strong>und</strong> zwei entfernen zu müssen. Da der<br />
Spreader auch unterhalb des Kainiveaus zupacken kann, ist auch das<br />
direkte Be- <strong>und</strong> Entladen von Binnenschiffen möglich.<br />
Doch mit 30 Reachstackern pro Jahr ist das Rostocker Werk längst<br />
nicht ausgelastet. Die zwischenzeitlich mehr als 900 Mitarbeiter vor<br />
Ort beschäftigen sich hauptsächlich mit der Fertigung von Hafenmobilkranen.<br />
„Ohne das Werk in Rostock hätten wir das Wachstum<br />
in dieser Sparte nicht in diesem Maße realisieren können“, betont<br />
Pfi ster. Mit knapp 90 ausgelieferten Geräten in 2007 beziffert Liebherr<br />
die eigene Produktion auf über 40 % des Weltmarktanteils<br />
bei Hafenmobilkranen. Für die unterschiedlichsten Einsatzbereiche<br />
führt Liebherr sieben verschiedene Hafenmobilkran-Gr<strong>und</strong>modelle<br />
mit Reichweiten von 30 bis 58 m <strong>und</strong> Traglasten von 42 bis 208 t.<br />
Als Hubwerkzeug stehen Spreader, Schüttgutgreifer oder Haken für<br />
Stück- <strong>und</strong> Schwergut zur Verfügung. Auch kann der Auftraggeber<br />
zwischen einem bereiften Unterwagen <strong>und</strong> einem Schienenportaluntersatz<br />
entscheiden. Beide Plattform-Varianten lassen sich auf<br />
Pontons stellen. Auch Plattform <strong>und</strong> Kran kann der K<strong>und</strong>e nach eigenen<br />
Wünschen anpassen: Je nach Untergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> Einsatzzweck<br />
benötigt das Fahrgestell mehr oder weniger Radsätze; der Kran<br />
unterschiedlich dimensionierte Winden <strong>und</strong> Motoren, verkürzte<br />
Türme oder Ausleger. „Hochspezialisiert <strong>und</strong> trotzdem fl exibel ist<br />
der Hafenmobilkran ein leistungsfähiges Umschlagsgerät“, fasst<br />
Pfi ster zusammen. „In dieser Sparte brauchen wir europäische Kranhersteller<br />
auch keine Sorge vor Konkurrenz aus Fernost zu haben.<br />
7|<strong>2008</strong><br />
Hafenmobilkrane in verschiedenen Ausführungen warten in Nenzing auf<br />
ihren Einsatz am Wasser<br />
Dafür sind Hafenmobilkrane zu anspruchsvoll.“ Doch auch wo zu<br />
wesentlich geringeren Kosten produziert wird, besteht Nachfrage<br />
nach Liebherr-Kranen: In den Entwicklungsländern Südostasiens<br />
setzen die Österreicher verstärkt umfunktionierte Schiffskrane ab.<br />
Diese werden dann fest installierte oder verfahrbare Drehkrane<br />
(FCC/TCC) genannt. In diesen sieht Pfi ster besonders für kleine Häfen<br />
eine wirtschaftliche Alternative zu den Hafenmobilkranen. „Drei<br />
fest montierte Schiffskrane mit Betonsockel kommen in Summe<br />
teilweise auf den gleichen Betrag wie die Investition in einen großen<br />
Hafenmobilkran“, so Pfi ster. „Wer etwa in Südostasien bewährte<br />
europäische Umschlagstechnik haben will, kommt zu uns.“ Knapp<br />
40 dieser Schiffskrantypen für den stationären Hafenbetrieb hat<br />
Liebherr bereits nach Vietnam geliefert.<br />
Serienübergreifende Entwicklung<br />
Flexibel sind bei Liebherr nicht nur die Produkte, sondern auch die<br />
Produktion: Die Standorte sind so ausgelegt, dass Produktionskapazitäten<br />
bei Bedarf verschoben werden können. „Hier in Nenzing<br />
könnten wir gr<strong>und</strong>sätzlich alles produzieren. Wenn es jedoch um<br />
den Transport oder den Versand von Großgeräten geht, dann ist<br />
Rostock logistisch im Vorteil“, so Pfi ster. So verfügt das Werk an<br />
der Ostsee neben Straßen- <strong>und</strong> Gleisanschluss auch über einen Anleger,<br />
an dem auch Seeschiffe be- <strong>und</strong> entladen werden können.<br />
Aus diesem Gr<strong>und</strong> wird in Nenzing nur noch ca. ein Drittel der Hafenmobilkran-Baureihe<br />
gefertigt. Zudem spezialisiert sich das Werk<br />
Nenzing mehr auf die kleineren Typen, die leicht über die Straße<br />
transportierbar sind. Die Prototypenfertigung erfolgt jedoch immer<br />
in Nenzing: Eine Praxis, von der besonders die zentrale Entwicklungsabteilung<br />
profi tiert: Sie kann Baugruppen wie etwa die drehbaren<br />
Hafenmobilkran-Radsätze entwickeln, sowie gleichzeitig deren<br />
Nutzbarkeit oder Verwendung für andere Produktgruppen wie<br />
z.B. dem Raupenkran-Ballastwagen in der Praxis testen. So fi nden<br />
die unterschiedlichen „Welten“ innerhalb der Sparte der Liebherr-<br />
MCCtec GmbH ganz schnell wieder zu einander.<br />
■ Christian Grohmann<br />
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Bulgarische Flusschiffahrt AG (BRP)<br />
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| 45
TITELTHEMA | TRANSPORT UND UMSCHLAG AN MAIN & DONAU<br />
Planungen für den bayernhafen<br />
Passau | Bild: bayernhafen<br />
bayernhafen Gruppe präsentiert sich<br />
am Niederrhein<br />
bayernhafen<br />
geht auf<br />
Roadshow<br />
Für das Programm „bayernhafen unterwegs“ war Joachim Zimmermann, Geschäftsführer der bayernhafen GmbH &<br />
Co. KG, in diesem Jahr mit Kollegen <strong>und</strong> Partnern als Netzwerker <strong>und</strong> Botschafter der Logistik an den Niederrhein<br />
gekommen.<br />
Wer einen Binnenhafen wie ein Unternehmer <strong>und</strong> nicht wie<br />
ein Landlord sieht, muss seinen Schreibtisch verlassen“, sagte<br />
Zimmermann vor r<strong>und</strong> 50 Gästen in der Neusser Pegelbar.<br />
Rainer Schäfer, Chef der Neuss-Düsseldorfer Häfen, begrüßte die<br />
Bayern mit den Worten „Hafengeschäft ist Logistik <strong>und</strong> Logistik ist Hafengeschäft.<br />
Ich freue mich, dass Sie zu uns an den Niederrhein gekommen<br />
sind, um gemeinsam mit uns über den Tellerrand zu schauen.“<br />
Mit 13.000 Mitarbeitern hat die bayernhafen-Gruppe auf einer Gesamthafenfl<br />
äche von 800 ha im vergangenen Jahr insgesamt 26,4 Mio. t<br />
Güter umgeschlagen. Dabei ist sie mit den sechs Standorten Aschaffenburg,<br />
Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg <strong>und</strong> Passau <strong>und</strong> 450<br />
Anlieger-Unternehmen kein reiner Hafenbetrieb: 2007 gingen nur 16 %<br />
des Umschlags über die Kaikante. 18 % verbuchten Bahnverkehre. Der<br />
Löwenanteil von 66 % ging auf das Konto des Straßengüterverkehrs.<br />
R<strong>und</strong> 25 Mio. EUR Umsatz erwirtschaftete die Unternehmensgruppe<br />
im vergangenen Jahr. R<strong>und</strong> 28 Mio. EUR steckten die bayernhäfen zwischen<br />
2005 <strong>und</strong> <strong>2008</strong> in den multimodalen Standortausbau. Allein in<br />
den Hafen Passau hat die Bayernh Bayernhafen-Gruppe etwa 12 Mio. EUR investiert.<br />
ve vest stie iert rt. . Dazu war die ehemalige Lä Lände in Racklau aufgegeben <strong>und</strong> der<br />
Umschlag Um Umschlag auf den Hafenstandort Ha Schalding konzentriert<br />
worden. Wo bisher bishe nur der Umschlag zwischen LKW<br />
<strong>und</strong> un <strong>und</strong> Binnenschiff Binnensch möglich war, können jetzt auch<br />
Züge Zü Züge abgefertigt abg bgef e er werden. „Für uns ist ein ‚fl otter<br />
te ter r Dreier‘ Dr D ei e er e ‘ nnichts<br />
Anstößiges, sondern die Auf-<br />
gabe, komplette kom Logistikangebote mit allen<br />
drei Verkehrsträgern Ver<br />
zu entwickeln“, führte<br />
Prokurist Pr P okur Alexander Ochs aus. Dazu gehöre<br />
hö höre auch die Vernetzung der als Schifffahrtsdrehscheiben<br />
fa fahr h<br />
fungierenden Häfen<br />
in Aschaffenburg <strong>und</strong> Passau mit der<br />
„Raildrehscheibe“ „R „<br />
Nürnberg. Als kaufmännischer<br />
m Leiter der Hafen Nürnberg-Roth<br />
b GmbH <strong>und</strong> Geschäftsführer<br />
f der TriCon GmbH, die die<br />
trimodale t Umschlaganlage für den<br />
kombinierten k<br />
Verkehr in Nürnberg<br />
Alexander Ochs<br />
betreibt, weiß Ochs, wovon er spricht. Ochs‘ Kollege Eckard Riechers gab<br />
einen Einblick in die von ihm verantworteten Bahnaktivitäten <strong>und</strong> Vorhaben<br />
der Unternehmensgruppe. Als Infrastrukturbetreiber steuert <strong>und</strong><br />
überwacht die bayernhafen-Gruppe zwar den Hafenbahnhof Nürnberg,<br />
mittelfristig strebt Riechers jedoch die zentrale Überwachung<br />
der Eisenbahninfrastruktur aller Bayernhafen-Standorte an. „Unter<br />
anderem wollen wir in Aschaffenburg das Anschlussgleis übernehmen<br />
<strong>und</strong> in Bamberg den Hafenbahnhof umbauen“, ergänzte Riechers die<br />
Infrastrukturvorhaben. „In Nürnberg ist der zweite Ausbauschritt des<br />
TriCon-Terminals <strong>und</strong> die Elektrifi zierung der Hafengleise geplant. In<br />
Regensburg steht die Verlängerung der Gleise <strong>und</strong> in Passau ebenfalls<br />
die Übernahme der Gleisinfrastruktur an.“ Auf dieser Basis sollen in den<br />
nächsten fünf Jahren schrittweise erst Intrahafenverkehre <strong>und</strong> dann so<br />
genannte „Last-Mile-Verkehre“ entwickelt werden. Ziel ist es dann, im<br />
Umkreis von 50 bis 100 km auch regionale Feederverkehre anzubieten.<br />
„Bayernhafen unterwegs“ war nicht nur eine Werbeveranstaltung.<br />
Den von Rainer Schäfer angekündigten Blick über den Tellerrand bot<br />
ein Gastvortrag von Dr. Christoph stop oph h Kö Kösters. Der Geschäftsführer des<br />
Verbandes Verkehrswirtschaft <strong>und</strong><br />
nd Log Logistik o istik Nordrhei Nordrhein-Westfalen einn-We<br />
West stfa fale len n e. ee.V. V. V<br />
(VVWL) referierte über „Cluster er <strong>und</strong> Netzwerke in<br />
der Logistik“. Gemeint sind überregionale erregi g onale Netz Netze, tze,<br />
in denen verschiedene Akteure ur u e entlang en entl tlan ang g der r<br />
Wertschöpfungskette kooperieren. ie iere ren. n. „ „Du „Durch Durch h<br />
enge Zusammenarbeit <strong>und</strong> den en n Au Aust Austausch stausch<br />
von Informationen können Synergien yn yner ergien eent-<br />
entstehen“,<br />
ist Kösters überzeugt. In NNRW<br />
RW wird<br />
d<br />
dabei der Ansatz „aus der Branche nch che für die<br />
Branche“ verfolgt. Träger des Lo Logistikclus- gistikcl i clus usters<br />
NRW ist der LOG-IT Club e.V. in Zu- Zusammenarbeit<br />
mit dem VVWL. L. „Wir<br />
haben das Ziel, eine aktive Logisgistikcommunity aufzubauen <strong>und</strong> nd d<br />
die Logistikregion NRW weiterrzuentwickeln“, führte Kösters s<br />
aus.<br />
■ Axel Götze-Rohen<br />
Joachim Zimmermann<br />
| Bilder: Götze-Rohen<br />
46 | 7|<strong>2008</strong>
Stadtwerke Würzburg machen Landstromversorgung für Kreuzfahrer serienreif<br />
Strom im<br />
Hafen schont die Umwelt<br />
R<strong>und</strong> 80 Flusskreuzfahrtschiffe machten 2001 in Würzburg fest. Bis zum Jahreswechsel rechnen die Stadtwerke mit 500 Schiffen allein in <strong>2008</strong> | Bild: WVV<br />
Flusskreuzfahrtschiffe sind den meisten Städten willkommene Gäste. Doch oft trüben Lärm, Feinstaub <strong>und</strong> andere Emissionen<br />
der Schiffsdiesel die Idylle an den Liegeplätzen. Für die Stadtwerke Würzburg AG Gr<strong>und</strong> genug, ein bedarfsgerechtes Energieterminal<br />
für die schwimmenden Hotels zu entwickeln.<br />
Am Fuße der Löwenbrücke liegt es sich am Besten, weiß Axel Feuerstein<br />
von den Stadtwerken Würzburg. Vom Schiff aus bietet sich<br />
ein reizvolles Panorama auf Weinberge, die Festung Marienberg<br />
<strong>und</strong> die Alte Mainbrücke. Gleichzeitig sind die Passagiere binnen fünf<br />
Minuten in der Innenstadt. „Ohne die Landstromversorgung wären unsere<br />
Premium-Liegeplätze ein Kreuz für die Anlieger“, so Feuerstein. Der<br />
Objektbetreuer für die städtischen Häfen <strong>und</strong> Immobilien der Stadtwerke<br />
Würzburg AG <strong>und</strong> sein Team haben für ihre Neuentwicklung aber nicht<br />
nur das heimische Maintal im Blick: Laut EU-Richtlinie 2005/33/EG müssen<br />
ab 2010 alle Schiffe entweder Treibstoffe mit 0,1 % Schwefelgehalt<br />
an den Liegeplätzen nutzen, oder auf eine Landstromversorgung zurückgreifen.<br />
„Im ohnehin fl orierenden Flusskreuzfahrtgeschäft tut sich damit<br />
ein neuer Markt auf“, ist Feuerstein überzeugt. „Wer sich jetzt eine moderne<br />
Landstromversorgung zulegt, kann sich seinen Wettbewerbsvorteil<br />
schon frühzeitig sichern.“ Wenn überhaupt, stünden an den meisten<br />
Kreuzfahrt-Kais bislang pro Anlegeplatz mehrere Drehstromanschlüsse<br />
zur Verfügung, aus denen die Schiffe ab 125 A <strong>und</strong> aufwärts schöpfen.<br />
„Oft sind diese Verbindungseinheiten aber genau so überfordert, wie der<br />
Matrose, der sie anschließen <strong>und</strong> gleichzeitig die Sicherheitsvorschriften<br />
beachten soll“, ergänzt Projektleiter Franz Gerhard.<br />
Einen überwachten Anschluss mit Einzelsteckverbindungen mit bis<br />
zu 400 Ampere für Schiffe gibt es jedoch nicht, <strong>und</strong> an das ähnlich<br />
dimensionierte, auf Flughäfen eingesetzte System darf nur Fachpersonal<br />
des Flughafens ran. In den Häfen soll jedoch das Schiffspersonal<br />
selbst den Landanschluss herstellen können. „Ein einheitliches,<br />
Die Powerlock-Schnittstelle: Für Gastronomie, Beleuchtung, Klimaanlage <strong>und</strong><br />
Unterhaltungselektronik reicht keine Schuko-Steckdose | Bild: Grohmann<br />
leicht zu bedienendes System zu schaffen war unsere Hauptaufgabe“,<br />
betont Feuerstein. „Unsere Entwicklung wird hier im wahrsten<br />
Sinne des Wortes Standards setzen.“ Für das Energieterminal haben<br />
die Stadtwerke bereits den Gebrauchsmusterschutz <strong>und</strong> eine TÜV-<br />
Einzelgenehmigung erhalten <strong>und</strong> sind damit auf dem besten Weg<br />
zum Patent. Gr<strong>und</strong>lage des Würzburger Energieterminals ist das aus<br />
der Veranstaltungstechnik stammende Powerlock-System. Wo die<br />
Größen aus Rock <strong>und</strong> Pop Strom für Licht <strong>und</strong> Ton benötigen, sorgt<br />
meist eine Powerlock-Stromversorgung für Arbeitsschutz <strong>und</strong> selbsterklärende<br />
Handhabung: Die fünf Adern des Systems können nur in<br />
vorgegebener Reihenfolge angeschlossen oder abgeklemmt werden.<br />
Dabei ist jede Buchse so lange mechanisch blockiert, bis sie an der<br />
Reihe ist. Bedienungsfehler schließt das System damit aus. Erst wenn<br />
alle fünf Leitungen an Terminal <strong>und</strong> Schiff angeschlossen sind, misst<br />
ein Prüfgenerator die Verbindungen durch. Bei positivem Ergebnis<br />
ermöglicht er das Zuschalten. Ebenso schaltet der Prüfgenerator bei<br />
Unterbrechung des Leiters Neutral N oder L3 die Stromversorgung<br />
ab. Die Fernabfrage des Verbrauchszählerstands erfolgt per Meter-<br />
Feldbus (M-Bus).<br />
R<strong>und</strong> 15.000 bis 20.000 EUR soll die Einheit in der Serienfertigung<br />
kosten. „Niemand braucht Angst haben, dass das gute Stück beim<br />
nächsten Hochwasser in den Fluten versinkt“, versichert Feuerstein.<br />
Zwei Elektriker, ein LKW mit Kran <strong>und</strong> der mitgelieferte Heberahmen<br />
sollen ausreichen, die 300 kg schwere Box innerhalb von zwei St<strong>und</strong>en<br />
abzubauen. Aber es geht auch noch sicherer: In Cochem an der<br />
Mosel ruht das Würzburger Energieterminal auf einem Ponton, der<br />
bei Hochwasser aufschwimmt. Mit der EU-Zertifi zierung einer einheitlichen<br />
Landanschlusstechnik rechnet Feuerstein in etwa zwei Jahren.<br />
Doch Powerlock hat bereits begonnen, Einzug in die Branche zu<br />
halten: Beispielsweise ist bereits die Kreuzfahrer-Flotte der Premicon<br />
AG mit der Anschlusstechnik ausgerüstet, vereinzelt haben Häfen wie<br />
etwa Basel auch schon Powerlock-Schnittstellen als eigenes Projekt<br />
realisiert. Als anschlussfertiges Produkt dürfte das Würzburger Energieterminal<br />
deshalb in vielen Städten auf Interesse stoßen.<br />
■ Christian Grohmann<br />
7|<strong>2008</strong> | 47
TITELTHEMA | TRANSPORT UND UMSCHLAG AN MAIN & DONAU<br />
MSG mit neuem Marktauftritt<br />
MSG eG -<br />
ships & more<br />
Der bayerische Staatssekretär Markus Sackmann bei seinem Betriebspraktikum<br />
im Steuerhaus eines MSG-Schiffes | Bild: MSG<br />
Die traditionsreiche MSG, Würzburg, hat sich i h einen i neuen MMarktauftritt kt ft itt verordnet. d t UUnter t ddem Sl Slogan „ships hi &<br />
more“ sind vom MSG-Vorstand eine Reihe von Maßnahmen eingeleitet worden, die dem gewachsenen Leistungsspektrum<br />
<strong>und</strong> heutigem Selbstverständnis des 70 Binnenschiffe umfassenden Unternehmens besser gerecht werden<br />
sollen.<br />
Neben Firmenlogo <strong>und</strong> Corporate Design ist die Firmierung<br />
modifi ziert worden: Das bislang als MSG Mainschiffahrts-<br />
Genossenschaft eG bekannte Unternehmen fi rmiert ab<br />
1. Oktober <strong>2008</strong> unter der neuen Bezeichnung MSG eG. „Unser<br />
Fahrtgebiet sind Flussläufe in ganz Europa <strong>und</strong> nicht nur der Main“,<br />
kommentiert Klaus Hohberger, seit Januar <strong>2008</strong> Vorstandsvorsitzender<br />
der MSG, einer der Gründe für die Umfi rmierung. „Unterschwellig<br />
hat unser Firmenname bei interessierten Neuk<strong>und</strong>en häufi<br />
g Fragen nach der Reichweite unserer Dienstleistungen ausgelöst“,<br />
so Hohberger weiter.<br />
Begleitet von einem neuen Slogan („ships & more“) <strong>und</strong> einem<br />
zeitgemäßen Corporate Design präsentiert sich die MSG eG damit<br />
deutlich jünger im Markt. Hohberger: „Wir wollen uns als moderner<br />
Verkehrsträger präsentieren, der mit seinen K<strong>und</strong>en auf Augenhöhe<br />
schwimmt.“ Auch die Kommunikation in Richtung Partikuliere<br />
ist im Zuge der eingeleiteten Maßnahmen optimiert worden: So<br />
gibt es mit „MSG Radar“ seit einiger Zeit eine elektronische Zeitung,<br />
die von allen Binnenschiffern der MSG an Bord empfangen<br />
werden kann.<br />
Aber auch die Hauptgeschäftsstelle der MSG in der Hafenstraße im<br />
Würzburger Hafen hat ein ‚Lifting’ erfahren. Von Februar bis Juli<br />
wurde das etwas in die Jahre gekomme Gebäude umgebaut <strong>und</strong><br />
den modernen Anforderungen an Kommunikation <strong>und</strong> mitarbeitergerechte<br />
Arbeitsplätze angepasst. Alles erscheint hell <strong>und</strong> fre<strong>und</strong>lich,<br />
lichtdurchfl utete Räume <strong>und</strong> ein junges Team senden positive<br />
Signale nach außen.<br />
Auf die Frage, ob auch eine neue Unternehmensstrategie mit den<br />
Veränderungen außen <strong>und</strong> innen verb<strong>und</strong>en ist, spricht Hohberger<br />
von einem neuen Zungenschlag im Umgang mit K<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
Partikulieren: „Die MSG war <strong>und</strong> ist ein gut geführtes Unternehmen.<br />
Insofern machen wir nicht alles neu, aber da, wo es nötig ist<br />
moderner“. Natürlich stehe die MSG, wie andere Reedereien auch,<br />
künftig vor neuen Herausforderungen. „Die Flottenstruktur <strong>und</strong> die<br />
Altersstruktur unserer Partikuliere verlangen neue Antworten“, zeigt<br />
Hohberger auf. So habe die MSG den ersten rumänischen Partikulier<br />
mit MS MARCO I in die Flotte aufgenommen <strong>und</strong> befi ndet sich<br />
in einer Testphase mit bulgarischen Partikulieren. Hohberger sieht<br />
künftig Chancen, die Reihen mit osteuropäischen Schifffahrtsunternehmen<br />
zu ergänzen, was auch neue Möglichkeiten für die MSG im<br />
Fahrtgebiet Donau eröffne. Auch mit den Donau-Reedereien seien<br />
in letzter Zeit verstärkt Gespräche geführt worden, um Möglichkeiten<br />
einer engeren Zusammenarbeit zu erörtern. „Insofern müssen<br />
wir den Herausforderungen des europäischen Marktes in der Tat mit<br />
neuen Strategien begegnen“, stellt Hohberger fest. Dies gilt auch für<br />
die Knüpfung neuer verkehrsträgerübergreifender Logistikkonzepte.<br />
So hat die MSG kürzlich einen LKW Speditionskaufmann eingestellt<br />
<strong>und</strong> ist offen für Kooperationen mit privaten Eisenbahngüterverkehrsunternehmen.<br />
Verstärken will Hohberger auch die Kontakte zur Politik um die verfahrene<br />
Situation beim Donauausbau überwinden zu helfen: „Hierzu<br />
müssen wir auch die Kooperation zwischen BDB <strong>und</strong> BÖB verstärken,<br />
denn nur gemeinsam bringen wir genug Wirtschaftskraft<br />
auf die Waage, um die Politik beeindrucken zu können“. Dem diente<br />
auch der kürzlich erfolgte Besuch des bayerischen Staatssekretärs<br />
Markus Sackmann bei der MSG vor Ort. Auf einer von der MSG ausgerichteten<br />
Pressekonferenz an einer Würzburger Schleuse unterstrich<br />
der Staatssekretär die große Bedeutung der Binnenschifffahrt<br />
für den Wirtschaftsstandort Bayern: „Unsere bayerischen Unternehmen<br />
sind auf leistungsfähige Binnenwasserstraßen angewiesen.<br />
Neben Straße <strong>und</strong> Schiene spielen gerade die Wasserwege eine immer<br />
wichtigere Rolle für den Gütertransport.“ Die Staatsregierung<br />
werde sich deshalb auch in Zukunft mit Nachdruck für den bedarfsgerechten<br />
Ausbau der Wasserstraßen einsetzen.<br />
Klaus Hohberger hofft, dass dies auch von der neuen bayerischen<br />
Staatregierung so gesehen wird <strong>und</strong> der neue FDP Minister für<br />
Wirtschaft, Technologie u. Verkehr Martin Zeil die bisherige Blockadepolitik<br />
seiner Partei zum Donauausbau überwinden kann.<br />
■ Hans-Wilhelm Dünner<br />
48 | 7|<strong>2008</strong>
MSG tauft Schubleichter<br />
MAINFRANKEN<br />
Einen Schubleichter mit 1.609 t Tragfähigkeit hat die MSG eG am<br />
16. Oktober in Würzburg in Betrieb genommen. Der von der Fränkischen<br />
Weinprinzessin Andrea Gebhard auf den Namen MAIN-<br />
FRANKEN getaufte Schubleichter bildet zusammen mit dem modernisierten<br />
Gütermotorschiff STADT WÜRZBURG einen weiteren<br />
Koppelverband unter MSG-Flagge. „Vor dem Hintergr<strong>und</strong> steigender<br />
Mautkosten <strong>und</strong> der stetig wachsenden Verkehrsbelastung<br />
auf unseren Straßen, wird die Bedeutung der Binnenschifffahrt in<br />
Europa in den kommenden Jahren deutlich zunehmen“, prognostizierte<br />
Klaus Hohberger, Vorstandsvorsitzender der MSG. R<strong>und</strong> 1,95<br />
7|<strong>2008</strong><br />
Klaus Hohberger Hohb<br />
Klaus Hohberger (38) ist seit<br />
2007 bei der MSG <strong>und</strong> dort Vorsitzender<br />
sitzen en des Vorstandes. Der<br />
Diplom-Wirtschaftsingenieur Dipl p om<br />
ist<br />
schwerpunktmäßig zuständig für<br />
die operativen Bereiche Marktentwicklung, Spedition,<br />
Beteiligungen <strong>und</strong> Schiffsbetrieb. Darüber hinaus trägt er<br />
als Haupt- bzw. stellvertretender Geschäftsführer Verantwortung<br />
für die Umschlag- <strong>und</strong> Transportaktivitäten diverser Tochter- <strong>und</strong><br />
An der Würzburger Schleuse hoffen Klaus Hohberger <strong>und</strong> Andrea Gebhard<br />
auch auf den Donauausbau, um die Konkurrenzfähigkeit der Binnenschifffahrt<br />
zu steigern<br />
Beteiligungsfi rmen der MSG. Seine berufl iche Karriere im Bereich<br />
Binnenschifffahrt begann der gebürtige Hofer (Saale) 1995 mit einer<br />
Assistenztätigkeit beim Hafen Nürnberg GmbH. Von 1996 bis<br />
2006 übernahm Hohberger bei der bayernhafen GmbH & Co. KG<br />
verschiedene leitende Funktionen. 2002 wurde er Hafendirektor in<br />
Regensburg, ab 2005 war er zusätzlich als Prokurist verantwortlich<br />
für die technischen Angelegenheiten der gesamten bayernhafen-<br />
Gruppe. Klaus Hohberger ist Vizepräsident des B<strong>und</strong>esverbandes der<br />
Deutschen Binnenschifffahrt (BDB), Mitglied im Verkehrsausschuss<br />
der IHK Würzburg <strong>und</strong> Vorstandsmitglied im Deutschen Wasserstraßen-<br />
<strong>und</strong> Schifffahrtsverein. ■ Dü<br />
Auf seiner ersten Reise beförderte der Koppelverband 2.994 t Eisenerz von<br />
Rotterdam nach Linz mit einem Tiefgang von 2,38 m| Bilder: MSG<br />
Mio. EUR hatte die MSG in den Bau des Schubleichters <strong>und</strong> in die<br />
Modernisierung des Gütermotorschiffes investiert. Die Tragfähigkeit<br />
des Koppelverbandes liegt nun bei 4.334 t. Er kann bis zu 189<br />
TEU in drei Breiten <strong>und</strong> drei Lagen laden. Entstanden ist der 67,50<br />
m lange <strong>und</strong> 11 m breite SL MAINFRANKEN auf der Erlenbacher<br />
Schiffswerft. Die Rumpfl änge ist jedoch mit 62 m angegeben – die<br />
übrigen 5,50 m fallen auf den Schwalbenschwanz zurück, der auf<br />
die STADT WÜRZBURG angepasst ist. Mit einer Seitenhöhe von 3,20 m<br />
ist der Leichter auf 3,05 m Tiefgang abgeeicht. Ein Blommaert-Alu-<br />
Dach schützt die Ladung vor Wasser von oben. ■ CG<br />
Schiffsdaten SL MAINFRANKEN<br />
Länge (Rumpf) / Breite / Tiefgang 62 x 11 x 3,05 m<br />
Tonnage 1.609 t<br />
Generator, Leistung Hatz, Silent Pack (32 kVA)<br />
Bugstrahlruder Veth, 4-Kanal<br />
Bugstrahlmotor Cummins<br />
Leistung 650 PS bei 1800 U/min<br />
| 49
TITELTHEMA | TRANSPORT UND UMSCHLAG AN MAIN & DONAU<br />
Stahlwasserbau<br />
aus Vorarlberg<br />
Seit 1959 ist das Kraftwerk Ybbs-Persenbeug in Betrieb. Das nach<br />
Plänen aus den 40er Jahren gebaute Kraftwerk galt als Symbol für<br />
den Wiederaufbau Österreichs nach dem 2. Weltkrieg <strong>und</strong> zählt<br />
dank eines zusätzlich errichteten Maschinenhauses mit modernen Turbinen<br />
in den 90er Jahren immer noch zu den bedeutenden Energieerzeugern<br />
in Österreich. Die Tore der beiden Schleusenkammern sind<br />
allerdings in die Jahre gekommen <strong>und</strong> müssen ausgetauscht werden.<br />
Eines von zwei Stemmtoren hat Künz bereits ersetzt, das zweite soll<br />
noch in diesem Jahr folgen. „Dabei mussten wir den Besonderheiten<br />
des alten Bauwerks gerecht werden“, erklärt Diplom-Ingenieur Michael<br />
Geiger, Prokurist <strong>und</strong> Leiter Marketing & Vertrieb bei Künz. Anders als<br />
bei modernen Schleusenanlagen mussten die Leerschütze zum Leeren<br />
der Schleusenkammern in die Torkonstruktion integriert werden.<br />
Das alte Tor wurde bereits im Oktober 2007 demontiert. Kurz darauf<br />
wurden die bis zu 58 t schweren Einzelteile des neuen Tores an den<br />
Kraftwerksstandort verbracht. Die Endmontage der aus je vier Teilen<br />
bestehenden Torfl ügel nahmen die Künz-Mitarbeiter im trockengelegten<br />
Schleusenraum vor. Anfang März hob ein Raupenkran des österreichischen<br />
Schwergutspezialisten Felbermayr die beiden Torfl ügel<br />
in Stellung – Für die 100 m zwischen Lagerplatz <strong>und</strong> Montageort benötigte<br />
das Fahrzeug pro Torfl ügel r<strong>und</strong> 20 Minuten bei langsamer Fahrt,<br />
um die Last nicht zum Pendeln zu bringen. Die Installation dauerte wegen<br />
der komplizierten Einhänge- <strong>und</strong> Montageprozedur mehrere St<strong>und</strong>en.<br />
Wenn das bergseitige Tor geöffnet ist, hindern die neuen, je 145 t<br />
schweren Stemmtorfl ügel r<strong>und</strong> 74 Mio. cbm Wasser an der Passage der<br />
230 m langen <strong>und</strong> 24 m breiten Schleusenkammer. Neben Wehranlagen,<br />
Segmenten, Stauklappen, Schützen, Dammbalken <strong>und</strong> Kraftwerkskranen,<br />
die das Unternehmen hauptsächlich für Deutschland, Österreich<br />
<strong>und</strong> die Schweiz fertigt, werden die Künz Rechenreinigungsmaschinen<br />
für Wasserkraftwerke auch in Indien oder Nordamerika nachgefragt.<br />
Die selbst entwickelten Rechenreiniger sind standardisiert aufgebaut<br />
<strong>und</strong> werden entsprechend den örtlichen Gegebenheiten <strong>und</strong> Geschwemmselanfall<br />
für den K<strong>und</strong>en individuell konzipiert. Je nach Häu-<br />
50 |<br />
Künz erneuert<br />
Schleusentore für<br />
Donaukraftwerk<br />
Ybbs-Persenbeug<br />
Für den Kranbau ist die Firma<br />
Hans Künz GmbH bekannt.<br />
Doch neben schwerem Umschlagsgerät<br />
engagiert sich<br />
das Vorarlberger Unternehmen<br />
auch im Stahlwasserbau<br />
– <strong>und</strong> kann darin seit 1965<br />
auf umfangreiches Know-<br />
How zurückgreifen. Jüngstes<br />
Projekt ist die Erneuerung der<br />
Stemmtore der Kraftwerk-<br />
Staustufe Ybbs-Persenbeug an<br />
der Donau.<br />
R<strong>und</strong> 30 Schleusungen pro Tag bewältigen<br />
die Tore einer Schleusenkammer in<br />
Ybbs-Persenbeug. Die Schleusung über<br />
knapp 11 m Hub dauert zwischen 15 <strong>und</strong><br />
20 min | Bild: Verb<strong>und</strong><br />
fi gkeit des Auftretens von angeschwemmtem Gras, Laub, Ästen, Holz,<br />
Kunststoffmüll oder Sediment bietet Künz unterschiedliche Lösungen<br />
an. Gleichzeitig hat sich Künz zur Aufgabe gemacht, der maximalen<br />
Turbinenleistung auch während der Reinigung Priorität einzuräumen.<br />
Die weitestgehend vollautomatischen Einheiten rüstet Künz optional<br />
mit Krananlagen für das Setzen von Dammbalken oder Entfernen von<br />
großen Baumstämmen etc. aus. ■ Christian Grohmann<br />
Jeweils 145 t wiegen die Torfl ügel des Stemmtors | Bild: Künz<br />
7|<strong>2008</strong>
Künz: Geschichte eines<br />
Vorarlberger Familienunternehmens<br />
Im Jahre 1932 gründete Hans Künz einen auf seinen Namen lautenden<br />
Schlossereibetrieb, der ursprünglich allgemeine Produkte im<br />
Bereich Maschinenbau fertigte. Heute zählt die Firma Hans Künz<br />
GmbH zu den ältesten Vorarlberger Maschinenbau-Unternehmen,<br />
das nach wie zu 100 % in Familienbesitz steht. Als Geschäftsführer<br />
der Künz Holding ist Ing. Walter Künz, jüngster Sohn des Firmengründers<br />
Hans Künz, verantwortlich für die Unternehmensgruppe. Mit der<br />
Leitung des operativen Geschäftes sind Ing. Georg Schuch, Enkel des<br />
Unternehmensgründers, <strong>und</strong> Mag. Günter Bischof betraut.<br />
Künz baute im Jahre 1936 seinen ersten Drehkran. Schon bald darauf<br />
nahm er Turmdreh- <strong>und</strong> Hochbaukrane in die Produktion auf.<br />
1965 folgte die Erweiterung um die Geschäftszweige Stahlwasserbau<br />
<strong>und</strong> Rechenreinigungsmaschinen für Staustufen <strong>und</strong> Kraftwerke.<br />
Zugunsten neuer Geschäftsfelder trennte sich Künz später<br />
jedoch wieder von der Baukran-Produktion.<br />
Ein neues, vielversprechendes Betätigungsfeld fand Künz Anfang<br />
der 70er Jahre im Containerumschlag. Seinen ersten Containerkran<br />
errichtete das Unternehmen 1973 am neuen CTM-Terminal in<br />
Mainz – zugleich einer der ersten Containerkräne am Rhein. Das<br />
bislang größte Container-Projekt der Firma Künz mit inzwischen 52<br />
vollautomatischen Containerkrananlagen steht bei der HHLA in Altenwerder.<br />
Die nötigen Container-Spreader kauft Künz inzwischen<br />
wieder ein – aus eigener Herstellung kommen nur noch spezielle<br />
Spreader etwa für den Gefahrgutumschlag. Ein weiteres Marktsegment<br />
hat sich aus dem Bereich Sonderkranbau für die Kupfer- <strong>und</strong><br />
Zinkgewinnung mittels Elektrolyse entwickelt. Den ersten Elektrolysekran<br />
lieferte Künz 1976 zur Kupferhütte im österreichischen Brixlegg.<br />
Seinen Dienst versieht er dort noch heute. Vom Schwergutumschlag<br />
bis zum Tunnelbau realisiert Künz außerdem Krananlagen für<br />
hochspezielle Anforderungen.<br />
Die Künz-Geschäftsführung (v.l.): Günther Bischof, Walter Künz,<br />
Georg Schuch<br />
Mit seinen fünf Betätigungsfeldern sieht sich Künz strategisch gut<br />
positioniert. Der Exportanteil liegt bei etwa 80 %. In den letzten<br />
zehn Jahren konnte Künz Aufträge internationaler <strong>und</strong> nationaler<br />
Großunternehmen wie Duisburger Hafen AG, Eurogate, Salzburg<br />
AG, HHLA, BASF, EON <strong>und</strong> Verb<strong>und</strong> Austrian Hydro Power AG gewinnen.<br />
Derzeit beschäftigt die Unternehmensgruppe ca. 280 Mitarbeiter,<br />
die an den österreichischen Standorten Hard <strong>und</strong> Groß St. Florian<br />
sowie Kechnec in der Slowakei die immer stärker automatisierten<br />
Anlagen konstruieren, fertigen <strong>und</strong> montieren. Den Stahlbau übernimmt<br />
dabei zum Großteil das in 2006 errichtete Werk in Kechnec,<br />
die österreichischen Werke sind für die „intelligenten Produkte“<br />
verantwortlich. Im Jubiläumsjahr 2007 erhält unter anderem der<br />
Standort Hard eine neue Montagehalle sowie eine neue Zufahrtsstraße.<br />
Daneben investiert Künz auch in das Personal. Allein in Österreich<br />
bildet Künz 16 Lehrlinge aus. Der Ingenieursanteil ist mit<br />
25 % für einen Produktionsbetrieb relativ hoch.<br />
■ CG<br />
7|<strong>2008</strong> | 51
TITELTHEMA | TRANSPORT UND UMSCHLAG AN MAIN & DONAU<br />
WSV-Abnahmefahrt für die Bauvorhaben<br />
24 Kilometer Mainausbau <strong>und</strong><br />
Vorhafen Viereth<br />
Eine Einfahrt von der B26 aus<br />
ermöglicht die Nutzung des neuen<br />
Schiffsanlegers im Vorhafen<br />
Viereth zur PKW-Verladung<br />
| Bilder: Grohmann<br />
Domarin<br />
modernisiert Mainfahrt<br />
Zwischen der Staustufe Limbach <strong>und</strong> der Kanalstufe Bamberg sind Main <strong>und</strong> Main-Donau-Kanal (MDK) mit einer mindestens<br />
40 m breiten <strong>und</strong> 2,90 m tiefen Fahrrinne ab sofort für den Begegnungsverkehr durchgängig befahrbar. Im Oberen Vorhafen der<br />
Schleuse Viereth sind zudem neue Liegplätze für bis zu sechs Schiffe entstanden.<br />
Am 31. Juli wurden mit einer abschließenden Inspektionsfahrt<br />
auf DOMARIN 17 die Baumaßnahmen Mainausbau in den<br />
Stauhaltungen Limbach <strong>und</strong> Viereth, sowie das Bauvorhaben<br />
Oberer Vorhafen Viereth abgenommen, die das Wasserstraßen-<br />
Neubauamt (WNA) Aschaffenburg Mitte 2006 ausgeschrieben hatte.<br />
Den Auftrag erhielt die Firma Domarin, Tief-, Wasserbau <strong>und</strong><br />
Schifffahrts-GmbH aus Vilshofen. „Auch für uns war das eine der<br />
größeren Baumaßnahmen“, sagte Amtsleiterin Mareike Bodsch<br />
nach der Unterzeichnung des Abnahmeprotokolls. „Es war gut, die<br />
Aufträge an eine Fachfi rma aus der Region vergeben zu können, die<br />
das gesamte geforderte Leistungsspektrum zu unserer Zufriedenheit<br />
umgesetzt hat. Das ist leider nicht bei all unseren Aufträgen die<br />
Regel; deshalb gilt unserer besonderer Dank der Bauleitung <strong>und</strong> den<br />
Mitarbeitern der Firma Domarin.“<br />
Auch Domarin-Geschäftsführer Johann Brunner ist zufrieden, belegen<br />
die deutlichen Worte des Auftraggebers doch, dass sein Team<br />
vor Ort die beiden Bauvorhaben, trotz der gravierenden Änderungen<br />
in der Geologie <strong>und</strong> in den Belastungsklassen des Baggerguts, termingerecht<br />
<strong>und</strong> ohne Mängel erfolgreich abgeschlossen hat. „Wie<br />
gewohnt“, ergänzt Brunner.<br />
Neubau Oberer Vorhafen Viereth<br />
Die Schleuse Viereth wurde im Jahr 1925 in Betrieb genommen. Da<br />
die ursprünglich handgepfl asterte Böschung sehr unter dem zunehmenden<br />
Einsatz von Bugstrahlrudern gelitten hatte <strong>und</strong> wegen<br />
Unterspülungen der Ufersicherung als einsturzgefährdet galt, war<br />
der Liegeplatz im Vorhafen Viereth in den letzten Jahren für die<br />
Schifffahrt gesperrt.<br />
52 |<br />
Da mit steigendem Durchgangsverkehr Richtung Donau auf dem Main<br />
akute Liegeplatzknappheit herrscht, entschloss sich die Wasser- <strong>und</strong><br />
Schifffahrtsverwaltung des B<strong>und</strong>es (WSV) zum Neubau der Schiffsliegestelle<br />
im Oberwasser der Schleuse Viereth. Die Ausschreibung der<br />
Bauleistung als Los VieN7 erfolgte im III. Quartal 2006. Neben dem<br />
wirtschaftlichsten Angebot waren vor allem die Zuverlässigkeit <strong>und</strong> die<br />
Fachkenntnis zur Einhaltung der vorgegebenen engen Toleranzen in der<br />
Sp<strong>und</strong>wand ein maßgebendes Kriterium für die Auftragsvergabe an<br />
die Fachfi rma Domarin GmbH. Zu Beginn der Baumaßnahme in 2007<br />
musste als Vorbereitung für den modernen Neubau der Liegstelle mit<br />
rückverankerter Sp<strong>und</strong>wand die alte Anlage komplett abgebrochen werden.<br />
Der Anschluss der neuen Sp<strong>und</strong>wand erfolgte an das bestehende<br />
Mareike Bodsch, Amtsleiterin des WNA Aschaffenburg (r.) <strong>und</strong> Domarin-<br />
Geschäftsführer Johann Brunner (m.) unterzeichnen das Abnahmeprotokoll<br />
7|<strong>2008</strong>
SENNEBOGEN 850 M<br />
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TITELTHEMA | TRANSPORT UND UMSCHLAG AN MAIN & DONAU<br />
Ausbau der Fahrrinne, Stand: Juni <strong>2008</strong>. Das letzte Stück zwischen Dettelbach <strong>und</strong> Limbach soll beidseitig<br />
angegangen werden | Bild: WSV<br />
Betonoberhaupt nach einem Sondervorschlag der Domarin GmbH. Die<br />
vom Auftraggeber gestellten hohen Anforderungen <strong>und</strong> eng gesetzten<br />
Einbautoleranzen wurden von der Firma Domarin durch ausgereifte<br />
<strong>Technik</strong> <strong>und</strong> exakte Einmessung der Bauteile eingehalten.<br />
„Allein für die Sp<strong>und</strong>wandarbeiten haben wir nur 6 Wochen benötigt“,<br />
so Martin Röche, Bauleiter für den Schleusenvorhafen Viereth<br />
<strong>und</strong> Stahlwasserbauspezialist. An weiteren Beispielen verdeutlicht er<br />
den erbrachten Aufwand: „Um die Schifffahrt beim Einbau der Wasserbausteine<br />
für den Vorfuß der Sp<strong>und</strong>wand sowie bei den weiteren<br />
wasserseitigen Arbeiten im Schleuseneinfahrtskanal für die Vollverklammerung<br />
<strong>und</strong> die Erdbewegungen im Vorkanal nicht zu beeinträchtigen,<br />
hat Domarin alle Bauleistungen während der regulären<br />
zweiwöchigen Schifffahrtssperre erbracht. In diesem Zeitraum hatten<br />
wir gleichzeitig fünf Baggerschiffe <strong>und</strong> ein Messschiff im Einsatz“.<br />
Insgesamt wurden beim Neubau der Schiffsliegestelle ca. 700 t<br />
Sp<strong>und</strong>wand <strong>und</strong> 150 t Sp<strong>und</strong>wandzubehör verbaut, 153 Bohrverpressanker<br />
mit Einzellängen von 24 m <strong>und</strong> Tragkraft von 50 t<br />
pro Einzelanker eingebracht. Weiter wurde ein Kranstandplatz auf<br />
Gründungspfählen <strong>und</strong> eine Stahlbetonplatte errichtet. Insgesamt<br />
wurden 430 cbm Stahlbeton verbaut. Die Erdbewegungen umfassten<br />
ein Volumen von ca. 75.000 t in den unterschiedlichsten<br />
Belastungsklassen, einschließlich umweltgerechter Entsorgung.<br />
Für die an die Sp<strong>und</strong>wand angrenzende natürliche Ufereinfassung<br />
wurden zur Böschungssicherung ca. 9.000 t Wasserbausteine, teilweise<br />
verklammert, eingebaut. Hinter der Sp<strong>und</strong>wand liegen heute<br />
beleuchtete 1.500 qm Asphaltstraße sowie 700 qm Betonpfl asterwege.<br />
Mit eingehaltener Einbautoleranz von +/- 2 cm in der Flucht<br />
Die DOMARIN 17 auf Inspektionsfahrt im Schleusenhafen Viereth<br />
20 |<br />
Mehr als 400 Vögel zählt die Graureiherkolonie<br />
tungsturm wurde für das LIFE-Natur-Projekt<br />
der 470 m langen Sp<strong>und</strong>wand, Pegelschreiber im neuen Pegelhaus,<br />
Lautsprecheranlage <strong>und</strong> Gegensprechanlage entspricht der Vorhafen<br />
nun den heutigen Anforderungen der Schifffahrt <strong>und</strong> der WSV.<br />
24 km Mainausbau bei Limbach <strong>und</strong> Viereth<br />
Im Zuge des laufenden Ausbaus der B<strong>und</strong>eswasserstraße Main/<br />
Main-Donau-Kanal von Würzburg bis Bamberg wurde die Fahrrinne<br />
in den Stauhaltungen Limbach <strong>und</strong> Viereth auf einer Gesamtlänge<br />
von ca. 24,2 km ausgebaut. Zu den Leistungen des Bauloses LimN3<br />
/ VieN4 gehörte die Verbreiterung der Fahrrinne auf eine Mindestbreite<br />
von 40 m bei einer für die Schifffahrt zugesicherten Tiefe von<br />
2,90 m unter dem hydrostatischen Stauspiegel. Zudem galt es eine<br />
Tiefenreserve von weiteren 0,20 m sicherzustellen. Weiter wurden<br />
in der Stauhaltung Viereth ein neues 220 m langes Leitwerk erstellt<br />
<strong>und</strong> in der Stauhaltung Limbach insgesamt sieben Uferzurücknahmen<br />
<strong>und</strong> landschaftspfl egerische Ausgleichsmaßnahmen für Artenschutz<br />
<strong>und</strong> Landschaftspfl ege durchgeführt.<br />
Domarin entschärft Eschenbacher Eck<br />
In Engpässen für die Schifffahrt, wie z. B. im sogenannten „Eschenbacher<br />
Eck“ bei Main-km 371,3, das bisher als Unfallschwerpunkt<br />
galt, wurde die Fahrrinne auf eine Breite von 55 m erweitert. Allein<br />
zwischen den Jahren 1989 <strong>und</strong> 1998 kam es an diesem stark gekrümmten<br />
Flussbogen zu vier Schiffskollisionen <strong>und</strong> acht Gr<strong>und</strong>berührungen,<br />
so die Statistik des WSA. Bereits in der Planung der neuen<br />
Trassierung der Schifffahrtsrinne stellte sich die Herausforderung<br />
für das WNA Aschaffenburg, zwischen Auwaldfragmenten auf der<br />
7|<strong>2008</strong>
ei Dippach. Der Beobachim<br />
April <strong>2008</strong> eingeweiht<br />
Aufmerksame Beobachter bei der Inspektion der Baustrecken<br />
| Bilder: Grohmann<br />
linken <strong>und</strong> ökologisch nicht minder wertvollen Flachwasserzonen<br />
auf der rechten Uferseite, die umweltverträglichste Trassenvariante<br />
für das „Eschenbacher Eck“ zu fi nden. Eine Außenbogenaufweitung<br />
hätte einen starken Eingriff in das ökologisch wertvolle System der<br />
Flachwasserbereiche mit einem Uferabtrag von ca. 6.000 cbm bedeutet.<br />
Stattdessen entschied sich das WNA, eine Innenbogenaufweitung<br />
mit einem Uferabtrag von lediglich 3.200 cbm als ökologisch<br />
günstigere Variante umzusetzen. Wirtschaftlich <strong>und</strong> nautisch<br />
rechnet sich diese Variante ebenfalls.<br />
Leistungsfähige Wasserstraße<br />
Auch am Roßstädter <strong>und</strong> Trunstädter Bogen wurden die ökologischen<br />
Aspekte vom WNA Aschaffenburg bereits in der Planung<br />
berücksichtigt, so dass hier eine Trassierung der verbreiterten<br />
Schifffahrtsrinne durch links- <strong>und</strong> rechts-mainische Uferrücknahmen<br />
realisiert wurde. Der längste Eingriff des gesamten Bauprojektes<br />
fand am rechten Mainufer im Trunstädter Bogen statt.<br />
Dort hoben die Baggerschiffe auf 930 m Flusslänge ca. 120.000 cbm<br />
Erdreich aus <strong>und</strong> realisierten eine Uferrücknahme von bis zu<br />
15 m. „Dieser Eingriff bringt der Schifffahrt am meisten“, so Bauleiter<br />
Horst Hahn, der den Mainausbau in den Stauhaltungen Limbach<br />
<strong>und</strong> Viereth leitete. Innerhalb von drei Monaten konnten alle<br />
Leistungen am Roßstädter Bogen mit 70.000 cbm <strong>und</strong> am Trunstädter<br />
Bogen mit 120.000 cbm durch das Personal <strong>und</strong> die vor Ort<br />
eingesetzte Domarin Flotte abgeschlossen werden.<br />
Besonders hervorzuheben ist auch die landschaftsgestalterische<br />
Ausgleichsmaßnahme bei Dippach. Hierbei handelt es sich um eine<br />
– im Rahmen des in Unterfranken durchgeführten LIFE-Projekts –<br />
landschaftsgestalterische Erweiterung für die momentan größte<br />
Graureiherkolonie Deutschlands. Der zum geschützten Bereich gehörende<br />
Altarm bei Main-km 374 wurde zusätzlich noch mit einem<br />
Steindamm vor dem Wellenschlag vorbeifahrender Schiffe geschützt.<br />
Dank der schonenden Vorgehensweise der Firma Domarin<br />
GmbH bei der Durchführung der Wasserbaumaßnahmen wurden<br />
die Ausgleichsfl ächen <strong>und</strong> geschaffenen Flachwasserzonen bereits<br />
während der Baggerarbeiten von der vor Ort lebenden Vogelpopulation<br />
als Naturreservat genutzt. In der gesamten Bauphase baggerten<br />
die mit vorwiegend GPS ausgestatteten Arbeitsgeräte ca. 300.000 cbm<br />
unbelastetes bis stark belastetes Material aus, das fachgerecht einer<br />
Verwertung/Entsorgung zugeführt wurde. Insgesamt wurden circa<br />
100.000 t Wasserbausteine des regional vorkommenden Dolomits<br />
in Leitwerke, zum Schutz von Laichplätzen, zur Sicherung der Fließgeschwindigkeit<br />
in der Fahrrinne <strong>und</strong> zur Sicherung der natürlich<br />
angelegten Böschungen eingebaut. Beide Bauvorhaben wurden von<br />
der Domarin GmbH, trotz der gravierenden Änderungen in Geologie<br />
<strong>und</strong> Belastungsklassen des Baggerguts, termin- <strong>und</strong> fachgerecht<br />
fertig gestellt <strong>und</strong> ohne Mängel vom Wasserstraßen-Neubauamt<br />
Aschaffenburg abgenommen. In Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber<br />
WSV sind dank der Erfahrungen <strong>und</strong> des technischen Know-<br />
Hows der Spezialisten für Stahlwasserbau <strong>und</strong> Verkehrswegebau bei<br />
B<strong>und</strong>eswasserstraßen der Domarin GmbH, Vilshofen, ausgereifte<br />
Ingenieurbauwerke entstanden, die der Binnenschifffahrt termingerecht<br />
freigegeben werden konnten.<br />
■ Georg Irlbacher, Domarin | CG | Dü<br />
7|<strong>2008</strong> | 55
TITELTHEMA | TRANSPORT UND UMSCHLAG AN MAIN & DONAU<br />
Hafen <strong>und</strong> Güterverkehrszentrum<br />
Freihafen Deggendorf<br />
Logistik im Herzen<br />
Niederbayerns<br />
Mit 1.083.575 t Umschlag <strong>und</strong> 450 im Hafenbereich Beschäftigten zählt der Hafen Deggendorf zu den bedeutendsten<br />
Güterverkehrszentren Süddeutschlands. Mit Investitionen in neue Umschlagstechnik rüstet sich der Hafen<br />
für neue Aufgaben.<br />
Verkehrsgünstig gelegen am Autobahnkreuz Deggendorf der<br />
BAB A3 <strong>und</strong> A92, umfasst der Hafen eine Gesamtfl äche von<br />
55 Hektar. Für den Umschlag von Gütern stehen ein Portalkran<br />
von 35 t, ein Dreh-Wipp-Kran von 25 t, ein Sennebogen Gittermastmobilkran<br />
von 25 t, ein Gottwald Mobilkran von 22 t <strong>und</strong><br />
ein Ferrari-Reachstacker von 45 t für den Containerumschlag zur<br />
Verfügung. Die Leistungsfähigkeit der Umschlagsanlagen umfasst<br />
das gesamte Spektrum von Greifergut, Stückgut <strong>und</strong> Containerumschlag.<br />
Neben speziellen Getreideverladeanlagen <strong>und</strong> Umschlagsanlagen<br />
<strong>und</strong> Silos für 2.000 t Zement fi nden sich 30.000 qm Freilagerfl<br />
ächen, 7.500 qm Lagerhallen <strong>und</strong> ein Containerdepot mit<br />
500 TEU Stellplatzkapazität. Eine Ro/Ro-Anlage <strong>und</strong> ein Schwer-<br />
gutverladeplatz bis 300 t/qm sowie eine Gefahrgutplatte können<br />
ebenfalls genutzt werden. Hauptumschlagsgüter sind Düngemittel,<br />
Eisen <strong>und</strong> Stahl, land- <strong>und</strong> forstwirtschaftliche Erzeugnisse, Nahrungs-<br />
<strong>und</strong> Futtermittel, Rohöl <strong>und</strong> Mineralölerzeugnisse sowie<br />
Steine <strong>und</strong> Erden.<br />
Im Ölhafen mit Schiffsanlegestelle an einem schwimmenden Ponton<br />
befi ndet sich eine Be- <strong>und</strong> Entladestelle für Schiffe, Eisenbahnkesselwagen<br />
<strong>und</strong> Straßentankwagen. In 14 Tanks bestehen Lagermöglichkeiten<br />
für 25.000 cbm Flüssiggut. Die Zustellung von Waggons<br />
<strong>und</strong> Ganzzügen erfolgt in allen Bereichen mit zwei hafeneigenen<br />
Rangierloks auf dem hafeneigenen Gleisnetz von 3,5 km. 2007 wurden<br />
523.468 t auf LKW, 473.977 t aufs Schiff <strong>und</strong> 86.110 t auf die<br />
Bahn umgeschlagen.<br />
Der Hafen Deggendorf erhält im Jahr 2009 ein neues hydropneumatisches<br />
Umschlaggerät für den Holzumschlag, der in den letzten<br />
Jahren auf 80.000 t gewachsen ist. Auch der Containerumschlag hat<br />
sich dank häufi gerer Bahnanbindungen seit 2005 auf 8.184 in 2007<br />
verdoppelt. Der nach wie vor unzureichende Donauausbau auf der<br />
56 | 7|<strong>2008</strong>
Der Containerumschlag im Hafen Deggendorf hat sich seit 2005 auf<br />
8.124 TEU in 2007 verdoppelt | Bild: Dünner<br />
Hausstrecke Straubing – Vilshofen führt seit Jahren tendenziell zur<br />
Verlagerung von Transporten auf LKW <strong>und</strong> Bahn. Allerdings wird die<br />
Entwicklung des Schienenverkehrs durch die begrenzte Tragfähigkeit<br />
der Donaubrücke behindert. Eine Ersatzbrücke, die dann auch<br />
gleich für die Schifffahrt angehoben wird, soll 2010 fertig gestellt<br />
werden.<br />
Im Hafen Deggendorf stehen mehr als 40.000 qm freie Ansiedlungsfl<br />
ächen mit Gleis- <strong>und</strong> Straßenanschluss sowohl im allgemei-<br />
Nächtlicher Schwerlastumschlag im Hafen Deggendorf | Bild: Hafen Deggendorf<br />
nen Teil als auch im Freihafen zur Verfügung, die über Erbbaurecht<br />
oder langfristige Pachtverträge, in Ausnahmefällen Kauf genutzt<br />
werden können.<br />
Es besteht zusätzlich die Möglichkeit zur kurzfristigen Anmietung<br />
von Lagerhallen, Büros <strong>und</strong> Freilagerfl ächen, die r<strong>und</strong> um die Uhr<br />
per LKW erreichbar sind. ■ Hans-Wilhelm Dünner<br />
7|<strong>2008</strong><br />
Die neue DeHLog-Lagerhalle mit 720 qm Fläche | Bild: DeHLog<br />
DeHLog erweitert Umschlags<strong>und</strong><br />
Lagerkapazitäten<br />
Die Deggendorfer-Hafenlogistik GmbH (DeHLog) verfügt seit<br />
September über eine weitere neue Lagerhalle. Auf derzeit insgesamt<br />
7.500 qm Hallenfl äche werden Bleche <strong>und</strong> Palettenware<br />
gelagert, die neben landwirtschaftlichen Maschinen, Baumaschinen<br />
<strong>und</strong> Stahl einen Großteil der Umschlagsmenge der<br />
Firma ausmachen. Allein im letzten Jahr hat die DeHLog r<strong>und</strong><br />
150.000 t Stahl umgeschlagen.<br />
Hans Rossgatterer <strong>und</strong> Klaus Würfl hatten das Unternehmen<br />
Mitte 2004 im Freihafen Deggendorf gegründet. Die DeHLog<br />
ist Anbieter verschiedener Logistik-Dienstleistungen, darunter<br />
Umschlag <strong>und</strong> Lagerhaltung auf insgesamt 15.000 qm Freifl äche.<br />
Transporte organisiert DeHLog nach ganz West- <strong>und</strong> Osteuropa.<br />
Schwerpunkte sind mittlerweile Bulgarien, Rumänien,<br />
Ukraine <strong>und</strong> Moldawien. Dabei betreuen die speziell geschulten<br />
Mitarbeiter auch die Zollabfertigung. Namhafte deutsche Großhändler<br />
der Stahl-Branche sowie des Anlagen- <strong>und</strong> Maschinenbaus<br />
gehören zu den Stammk<strong>und</strong>en des Unternehmens. Seit der<br />
Gründung haben die ursprünglich zehn Mitarbeiter sieben neue<br />
Kollegen bekommen, schon im letzten Jahr hatten die Deggendorfer<br />
eine zusätzliche Lagerhalle in Betrieb genommen. Seit<br />
2007 ist der Betrieb nach DIN EN ISO 9001:2000 zertifi ziert.<br />
„Den Transportweg Donau könnte man viel effektiver nutzen,<br />
wenn die politischen Rahmenbedingungen einfacher wären“,<br />
kommentiert Junior-Chef Jochen Würfl im Hinblick auf den<br />
ausstehenden Donau-Ausbau zwischen Straubing <strong>und</strong> Vilshofen<br />
sowie die vernachlässigte Firmenansiedlungspolitik in der<br />
Region. „Aber da sind wir nicht allein betroffen.“ ■ CG<br />
| 57
TITELTHEMA | TRANSPORT UND UMSCHLAG AN MAIN & DONAU<br />
Kühne + Nagel Euroshipping GmbH<br />
Regensburg weiter auf Expansionskurs<br />
Neuer Leichterdienst<br />
DANUBE BYPASS<br />
Umschlag von Windkraftanlagen im Hafen Regensburg | Bilder: K + N<br />
Kühne + Nagel – eines der größten Speditionsunternehmen der Welt – ist mit der Regensburger Tochter KN Euroshipping<br />
<strong>und</strong> weiteren Beteiligungen seit mehr als zehn Jahren auch in der europäischen Binnenschifffahrt aktiv.<br />
Hat man bisher vor allem mit Charterschiffen gearbeitet, so wurde kürzlich der erste eigene Koppelverband gekauft.<br />
Weitere Schiffe sollen folgen.<br />
Die Kühne + Nagel Euroshipping GmbH (K + N) mit einem<br />
Umsatzvolumen von r<strong>und</strong> 20 Mio. EUR ist Spezialist im<br />
Kontraktladungsbereich <strong>und</strong> ist die Kompetenz- <strong>und</strong> Führungsgesellschaft<br />
im europaweiten Kühne + Nagel Binnenschifffahrtsnetzwerk.<br />
Seit 2006 hält die LogServ, eine h<strong>und</strong>ertprozentige<br />
Tochter der Voestalpine Stahl GmbH in Linz/Österreich eine 49 %<br />
Beteiligung an dem Regensburger Binnenschifffahrtsspediteur.<br />
LogServ sichert sich damit die mittel- <strong>und</strong> langfristigen Kapazitätserfordernisse<br />
ihrer Konzernmutter beim Verkehrsträger Binnenschiff.<br />
Die Voestalpine dominiert mit 30 %-Anteil am Gesamtaufkommen<br />
den österreichischen Donauverkehr <strong>und</strong> ist neben dem<br />
rumänischen Stahlwerk Galati der größte Verlader an der Donau.<br />
Andererseits ist für K + N durch diese Beteiligung die Gr<strong>und</strong>auslastung<br />
der beschäftigten Flotte langfristig gesichert.<br />
DTU-Umschlag in den Häfen<br />
Passau <strong>und</strong> Regensburg<br />
Mit der Beteiligungsgesellschaft Donau-Transport- <strong>und</strong> Umschlagsgesellschaft<br />
mbH (DTU), die zu je 50 % den Firmen Kühne<br />
+ Nagel <strong>und</strong> der MSG gehört, ist K + N in den Häfen Passau <strong>und</strong><br />
Regensburg als Umschlagsbetrieb aktiv. In Regensburg konnte die<br />
verfügbare Umschlagfl äche mittlerweile von 10.000 auf 25.000 qm<br />
Friedrich Weigert | Bild: Guddat<br />
ausgedehnt werden. Im neuen Hafen in Passau-Schalding verfügt<br />
die DTU über 6.000 qm Freilager mit einem leistungsfähigen 40 t<br />
Liebherr Mobilkran, der für den Umschlag von Stahl-Coils, Blechen,<br />
Baumaschinen <strong>und</strong> Massengut geeignet ist. Im Hafen Regensburg<br />
sind in letzter Zeit neue Anlagen für Papier- <strong>und</strong> Metallrecycling<br />
entstanden, die neue Mengen beim Hafenumschlag bringen. „Neu<br />
im Projektgeschäft ist die Verladung von Windkraftanlagen, Kränen<br />
58 | 7|<strong>2008</strong>
Der neue K + N Koppelverband EUROSHIPPING ONE mit Containern<br />
auf der Donau | Bilder: K + N<br />
<strong>und</strong> Baggern, die per LKW nach Regensburg oder Passau kommen<br />
<strong>und</strong> von dort per Schiff nach Osteuropa weiter transportiert werden“,<br />
so K + N Geschäftsführer Friedrich Weigert, der gleichzeitig<br />
auch Geschäftsführer der DTU ist.<br />
Gelände DTU im Hafen Regensburg<br />
Beteiligung an Panta Rhei GmbH<br />
Kürzlich hat sich die K + N Euroshipping an<br />
dem in Wien ansässigen Schiffsoperator <strong>und</strong><br />
Befrachter Panta Rhei GmbH mit 51 % beteiligt.<br />
Das Unternehmen verfügt unter anderem<br />
über Niederlassungen in Constantza <strong>und</strong> Bratislava<br />
<strong>und</strong> ist mit dem Tochterunternehmen<br />
PR Shipping im Bereich Seeschiffsbefrachtung<br />
tätig. Die KN Euroshipping will mit dieser Beteiligung<br />
ihre Präsenz in Osteuropa stärken <strong>und</strong><br />
verkehrsträgerübergreifende Transportketten<br />
Seeschiff/Binnenschiff aus einer Hand anbieten.<br />
„Auf diese Weise können unsere K<strong>und</strong>en<br />
die künftigen Wachstumsmärkte am Schwarzen<br />
Meer <strong>und</strong> Kaspischen Meer in durchgängigen<br />
Logistikketten erreichen“, so Weigert.<br />
Als weiteren Wachstumsmarkt hat der Manager<br />
kombinierte Spezialtransporte LKW-Bahn-<br />
Binnenschiff defi niert. Hierzu bestehen bereits<br />
Kooperationen mit namhaften Schwergutunternehmen,<br />
wo der Vor- <strong>und</strong> Nachlauf mit<br />
Schwergut-LKWs, <strong>und</strong> der Hauptlauf mit dem<br />
Binnenschiff abgewickelt werden.<br />
7|<strong>2008</strong><br />
Neuer Leichterdienst<br />
DTU-DANUBE-BYPASS<br />
Als Beitrag zur praktischen Bewältigung der immer wieder auftretenden<br />
Wasserstandschwankungen auf der deutschen Donau Problemstrecke<br />
Straubing-Vilshofen hat die Tochtergesellschaft DTU bei der europäischen<br />
Union das Marco-Polo-Projekt „DTU-Danube-Bypass“ beantragt<br />
<strong>und</strong> genehmigt bekommen. Unter Verwendung von EU Fördermitteln<br />
soll dieses Projekt verhindern, dass bei Niedrigwasser Transportmengen<br />
auf dieser Strecke vom Schiff auf den LKW abwandern. Insbesondere<br />
Massengutverkehre aus Rumänien, Bulgarien <strong>und</strong> Ungarn sollen mit<br />
einem Linienleichterdienst die Wasserstraßenengstelle zwischen Passau<br />
<strong>und</strong> Regensburg umschiffen. DTU stellt hierzu Umschlagsgeräte <strong>und</strong><br />
-fl ächen in Passau <strong>und</strong> Regensburg zur Verfügung <strong>und</strong> bietet auch den<br />
Schiffsdienst an. Ab Anfang 2009 soll der neue Dienst zu Festpreisen<br />
allen Schifffahrtstreibenden auf der Donau gleich welcher Nationalität<br />
zur Verfügung stehen. K + N plant weiterhin zur Optimierung der<br />
Transportabläufe die vorhandenen vier eigenen Schubleichter durch<br />
weitere Bargen zu erweitern <strong>und</strong> ein eigenes Schubboot zu beschaffen.<br />
Kürzlich hat das Unternehmen einen eigenen Koppelverband aus dem<br />
Markt gekauft, der nun unter dem Namen „euroshipping one“ mit der<br />
fi rmeneigenen Flagge <strong>und</strong> ungarischer Besatzung in Fahrt ist. K + N<br />
Geschäftsführer Friedrich Weigert kann sich vorstellen, weitere Schiffseinheiten<br />
zuzukaufen. Zum Aufbau des eigenen Stammpersonals bildet<br />
K + N verstärkt aus. Derzeit sind drei Schiffsjungen <strong>und</strong> je ein Lehrling im<br />
kaufmännischen <strong>und</strong> im Lagerbereich in der Ausbildung.<br />
Der Beitritt von Rumänien, Bulgarien <strong>und</strong> Ungarn zur EU hat nach<br />
Ansicht von Friedrich Weigert zu einer funktionierenden europäischen<br />
Marktstruktur auf der Donau geführt. Zahlreiche ehemalige<br />
Staatsfl otten sind privatisiert <strong>und</strong> die neuen Eigentümer sorgen mit<br />
Investitionen in die Flotte für eine hohe Leistungsqualität. Parallel<br />
sind zahlreiche junge moderne Schifffahrtsunternehmen <strong>und</strong> Partikuliere<br />
entstanden, die eine hohe Leistungsbereitschaft mitbringen<br />
<strong>und</strong> auch Kontakte zu westeuropäischen Befrachtern suchen. „Im<br />
Gegensatz zu früher kann man heute sagen: Auch auf der Donau<br />
setzt sich Qualität durch“, so Weigert abschließend.<br />
■ Hans-Wilhelm Dünner<br />
| 59
TITELTHEMA | TRANSPORT UND UMSCHLAG AN MAIN & DONAU<br />
Straubing-Sand: IndustriePark ·<br />
DonauHafen · GründerZentrum · BioCampus<br />
Rekordumschlag<br />
in Straubing<br />
Im bayerischen Straubing befi ndet sich der größte zusammenhängende Logistik- <strong>und</strong> Industriepark Süddeutschlands<br />
– das Industrie- <strong>und</strong> Hafengebiet Straubing-Sand. Industriepark, Donauhafen, Gründerzentrum, Biocampus<br />
<strong>und</strong> 40 ha freie Flächen ziehen immer wieder neue Unternehmen aus Industrie, Logistik <strong>und</strong> Handel an. Nun soll<br />
das Dienstleistungsangebot durch ein Bahn-Kombiterminal erweitert werden.<br />
Für den Hafen Straubing-Sand - der jüngste Donauhafen<br />
Deutschlands – bescherte das Jahr 2007 erfreuliche Erfolge.<br />
Aufgr<strong>und</strong> des überproportional steigenden Umschlags von<br />
Schwerlastgütern im Projektgeschäft (+188%) konnte der Hafen aus<br />
bahn- <strong>und</strong> wasserseitigem Umschlag insgesamt ein Umsatzplus von<br />
10 % verbuchen. Im Güterverkehrszentrum Straubing-Sand wurden<br />
über alle Verkehrsträger 2,5 Mio. t bewegt. Dabei nimmt allein die<br />
Straße mit 2,13 Mio. t einen Anteil von 84 % ein. An zweiter Stelle<br />
folgte der wasserseitige Umschlag, der sich mit 282.000 t das bislang<br />
beste Ergebnis erzielte. Der Bahnverkehr schloss mit 134.000 t ab.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der Inbetriebnahme der Campala Ölmühle kann der Hafen<br />
nun mit weiterem Umschlagswachstum bei Schiff <strong>und</strong> Bahn rechnen.<br />
Bei einer Kapazität von 600.000 t Rapssaat wird Bayerns größte Ölmühle<br />
im laufenden Jahr sicher der wichtigste Impulsgeber für den<br />
Hafen sein. Dabei kommt die eingehende Rapsaat vor allem per Schiff<br />
von der unteren Donau. Daraus produziert die Mühle 1/3 Diesel- <strong>und</strong><br />
Speiseöle <strong>und</strong> 2/3 Rapsschrot, der als Futtermittel ebenfalls per Schiff<br />
zum Versand kommt. Mit 286.500 t hat der Schiffsumschlag per Ende<br />
August bereits das gesamte Vorjahresergebnis übertroffen.<br />
Straubing-Sand Geschäftsleiter Andreas Löffert rechnet aber auch im<br />
Bahnbereich mit weiterem Wachstum. Hierzu soll ein bimodales Containerterminal<br />
beitragen, dessen Planungen weit gediehen sind. Fünf<br />
540 m lange Ladegleise für Ganzzüge können mit Reachstackern <strong>und</strong><br />
2 Portalkranen bedient werden. Die Fertigstellung könnte bis 2010<br />
erfolgen. Der Anschluss erfolgt über die Verlängerung der im Hafenbereich<br />
liegenden Gleise, aber auch ein Direktanschluss an das Netz<br />
der DB wäre möglich. Derzeit sucht man noch nach Partnern für den<br />
Betrieb des Terminals. „Das neue Terminal stärkt nicht nur die Standortqualität<br />
des GVZ, sondern bedeutet einen Entwicklungsschub für<br />
die gesamte Region“, meint Löffert. Nutzer könnte etwa auch das<br />
jüngste eröffnete Logistikzentrum mit 80.000 qm Hallenfl äche der<br />
Ingram Micro Distribution GmbH sein, einem europaweit führenden<br />
Großhändler für Produkte der Informationstechnologie. Derzeit verfügt<br />
der Industriepark Straubing noch über 40 ha freie Flächen. „Langfristig<br />
bestehen aber auch hier noch Erweiterungsmöglichkeiten“, erwartet<br />
Löffert. Straubing-Sand versteht sich als Kompetenzzentrum<br />
für nachwachsende Rohstoffe <strong>und</strong> Bioenergie. Kürzlich wurde Richtfest<br />
für den Biocubator mit Büro-, Labor- <strong>und</strong> <strong>Technik</strong>umsräumen für<br />
Unternehmen aus dem Bereich Nachwachsender Rohstoffe gefeiert.<br />
Das Gebäude wird dem Zweck entsprechend in konsequenter Holzbauweise<br />
errichtet, mit Flachsdämmung, Pelletheizung bis Rapsasphalt<br />
auf den Böden. Bereits vor Fertigstellung ist der Biocubator mit<br />
1080 qm Mietfl äche zur Hälfte belegt. Löffert erwartet auch hiervon<br />
langfristig neue Impulse für den Hafen, dessen Umschlagsgüter Holz<br />
<strong>und</strong> Holzpeletts, Getreide <strong>und</strong> Futtermittel bereits heute Größtenteils<br />
aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen.<br />
■ Hans-Wilhelm Dünner<br />
Reinsch Hafen- <strong>und</strong> Bahnlogistik<br />
Die Reinsch Speditions- <strong>und</strong> Kontraktlogistik GmbH aus Straubing<br />
wickelt ihr Umschlagsgeschäft im Binnenhafen Straubing-Sand ab.<br />
Im Frühjahr 2007 hat Reinsch gemeinsam mit der Euro Bevrachting<br />
Germany GmbH, der Spedition Pöppel GmbH sowie dem im Hafen<br />
ansässigen Biokraftstoffhersteller Campa die SR-Logistik, Umschlags-<br />
<strong>und</strong> Logistik GmbH Straubing gegründet. Zweck der Gesellschaft ist,<br />
die Aktivitäten am Binnenhafen Straubing-Sand zu bündeln <strong>und</strong><br />
den Hafen in seiner Attraktivität voranzutreiben. Dabei bringen die<br />
Partner ihr jeweiliges Equipment ein. Als Experte für Kontraktlogistik<br />
hat Reinsch auch 50 Mitarbeiter in dem jüngst eröffneten Logistikzentrum<br />
der Firma Ingram Micro beschäftigt, die dort für zahlreiche<br />
logistische Dienstleistungen verantwortlich sind. Der kürzlich erfolgte<br />
Beitritt von Reinsch in die Stückgut-Kooperation „S.T.a.R.“ r<strong>und</strong>en die<br />
vielseitigen Logistikangebote des mittelständischen Unternehmens<br />
ab. Die Spedition Reinsch ist für weiteres Mengenwachstum im Hafen<br />
Straubing gut gerüstet. An der 1050 m langen Kaimauer stehen zwei<br />
Ladegleise, drei 40 t Dreh-Wipp-Kräne, eine Schwerlastplatte sowie<br />
3000 qm Freilagerfl äche zur Verfügung. Seit 2000 verfügt Reinsch<br />
über eine Tochtergesellschaft im rumänischen Pitesti in der Nähe<br />
von Bukarest. Einmal wöchentlich fährt Reinsch einen Ganzzug mit<br />
kranbaren Wechselbrücken zwischen Welz/Österreich <strong>und</strong> Bukarest.<br />
Dafür sind 100 LKW-Chassis im Einsatz, die auch für den Containerverkehr<br />
geeignet sind. Auch in Straubing wäre die Abfertigung von<br />
Containerganzzügen möglich. Dank eigener Lagerhallen <strong>und</strong> Werkstatt<br />
könnten begleitende Dienstleistungen wie Container Be- <strong>und</strong><br />
Entladung, Reinigung <strong>und</strong> Reparatur angeboten werden. ■ Dü<br />
60 | 7|<strong>2008</strong>
Freuen sich über die neue Adresse in der Sennebogenstraße 1: Walter<br />
Sennebogen, Manfred Krä, Erich Sennebogen sen., Markus Pannermayr,<br />
Alfred Reisinger <strong>und</strong> Erich Sennebogen jun.<br />
7|<strong>2008</strong><br />
Familienunternehmen am Standort<br />
Deutschland mit globaler Ausrichtung<br />
Sennebogen<br />
eröffnet Werk 2<br />
in Straubing<br />
Im Februar 2007 hatte die Firmengruppe SENNEBOGEN ihre Pläne zur Errichtung eines neues Montagewerkes für Großmaschinen<br />
<strong>und</strong> eines Verwaltungsgebäude im Industriegebiet Straubinger Hafen bekannt gegeben. Mitte Oktober fand nun die Einweihung<br />
statt.<br />
Optimierte Prozessabläufe in allen Bereichen sollen für kürzere Durchlauf- <strong>und</strong><br />
Lieferzeiten sorgen | Bilder: Sennebogen<br />
Über 3.500 Gäste hatten sich zwischen dem 14. <strong>und</strong> dem 17. Oktober<br />
<strong>2008</strong> in dem neuen Werk eingef<strong>und</strong>en, um mit Geschäftsleitung<br />
<strong>und</strong> Mitarbeitern zu feiern. Unter den Gästen waren auch<br />
die Lokalpolitiker Landrat Alfred Reisinger, Oberbürgermeister Markus<br />
Pannermayr <strong>und</strong> Bürgermeister Manfred Krä. Sie überreichten Erich<br />
Sennebogen Senior <strong>und</strong> seinen Söhnen Erich <strong>und</strong> Walter symbolisch<br />
ein Straßenschild. Als Anerkennung für die herausragende Leistung<br />
der Unternehmerfamilie <strong>und</strong> als Dank für die Standortentscheidung<br />
ließen sie die Zufahrtsstraße in das neue Werk in Sennebogenstraße<br />
umbenennen. „Ich bin stolz darauf, dass mir diese Ehre zu Lebzeiten<br />
zuteil wird. Normalerweise bekommt man einen Straßennamen nur<br />
posthum verliehen“, bedankte sich der Firmengründer für die Anerkennung<br />
seines Lebenswerkes.<br />
Die weltweit steigende Nachfrage nach großen Umschlag- <strong>und</strong> Hebegeräten<br />
hatte die Geschäftsführer Erich <strong>und</strong> Walter Sennebogen<br />
zu dem Neubau bewegt. „In Zukunft werden wir noch schneller <strong>und</strong><br />
fl exibler auf die Wünsche <strong>und</strong> Anforderungen unserer K<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
Partner reagieren können“, so Erich Sennebogen. Optimierte Prozessabläufe<br />
von der Warenanlieferung bis zum Versand der Maschinen<br />
sollen in Werk 2 für mehr Planungssicherheit <strong>und</strong> kürzere<br />
Durchlauf- <strong>und</strong> Lieferzeiten sorgen. Die trimodale Standortanbindung<br />
im Hafen Straubing bietet dabei gute logistische Voraussetzungen<br />
für den weltweiten Versand der Maschinen.<br />
In der r<strong>und</strong> 15.000 qm großen Montagehalle läuft nun die Produktion<br />
von Maschinen mit bis zu 300 t Eigengewicht. Auf 5.000 qm<br />
stehen zusätzliche Kommunikations-, Büro- <strong>und</strong> Sozialräume zur<br />
Verfügung. „Wir schaffen die kommunikativen Voraussetzungen<br />
für hervorragende Gemeinschaftsleistungen durch kurze Wege <strong>und</strong><br />
optimierte Prozesse zwischen den Abteilungen <strong>und</strong> bringen damit<br />
die Knowhow-Träger noch näher zusammen“, so Erich Sennebogen.<br />
Dass dieses neu strukturierte Arbeitsumfeld am Standort Deutschland<br />
entstanden ist, ist dabei kein Zufall: Sennebogen will bewusst<br />
auf erfahrene <strong>und</strong> hoch qualifi zierte Mitarbeiter zurückgreifen, um<br />
weiterhin innovative Produkte mit hohen Qualitätsstandards entwickeln<br />
<strong>und</strong> produzieren zu können. Auch will sich das Unternehmen<br />
Synergieeffekte mit den anderen Produktionsstandorten <strong>und</strong> dem<br />
Netzwerk aus Zulieferern <strong>und</strong> Partnern zu Nutze machen. Sennebogen<br />
verfügt nun über drei Produktionsstandorte in Bayern <strong>und</strong><br />
ein Werk in Ungarn. Insgesamt erwirtschaften ca. 1.000 Mitarbeiter<br />
einen Umsatz von r<strong>und</strong> 360 Mio. EUR, der zu 85% aus dem Export<br />
stammt. Gemeinsam mit starken Partnern vor Ort will Sennebogen<br />
künftig neue Wachstumsmärkte in Indien, Asien <strong>und</strong> Osteuropa<br />
entwickeln. „Die neuen Produktionskapazitäten <strong>und</strong> weitere Reservefl<br />
ächen ermöglichen uns, Sennebogen als globale Marke zu etablieren“,<br />
so Walter Sennebogen. Wie bisher wolle man das Wachstum<br />
aus eigener Kraft schaffen. „Der Zukauf anderer Hersteller zählt<br />
nicht zu unserer Firmenphilosophie“, versichert Erich Sennebogen.<br />
Der Werkstandort 1 in der Straubinger Hebbelstraße soll trotz des<br />
Neubaus nicht an Bedeutung verlieren <strong>und</strong> Hauptsitz der Unternehmensgruppe<br />
bleiben. Die Produktion der Trägergeräte, das Servicecenter<br />
für die weltweite Ersatzteilversorgung <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>endienst<br />
bleiben ebenfalls im Werk1. Weiter ausgebaut werden soll<br />
der Stahlbau, insbesondere für große Schweißkonstruktionen, <strong>und</strong><br />
das Ersatzteillager. Dafür sind umfangreiche Baumaßnahmen <strong>und</strong><br />
Investitionen geplant. ■ Christian Grohmann | Dü<br />
Die etwa 125.000 qm große Gesamtfl äche des Werksgeländes kann bei Bedarf<br />
um zusätzliche 200.000 qm erweitert werden<br />
| 21
TITELTHEMA | TRANSPORT UND UMSCHLAG AN MAIN & DONAU<br />
Schubboot WODAN mit 2 x 1100 PS CAT-Motoren<br />
im Einsatz auf der Donau | Bild: EBG<br />
EURO BEVRACHTING Germany GmbH,<br />
Regensburg<br />
Von der Nordsee<br />
bis ins Schwarze Meer<br />
1999 als deutsche Tochterfi rma der niederländischen Euro Bevrachting Ben van Dijk B.V. gegründet, zählt die EURO<br />
BEVRACHTING Germany GmbH (EBG) in Regensburg heute mit einer disponiblen Flotte von 80 Binnenschiffen <strong>und</strong><br />
25 eigenen Schiffen, zu denen führenden Anbietern im Rhein-Main-Donau-Verkehr. SUT sprach mit dem geschäftsführenden<br />
Gesellschafter Hans Frank über Entwicklung <strong>und</strong> Perspektiven der EBG.<br />
Anlass der Gründung der ursprünglich reinen Befrachtungsgesellschaft<br />
war die notwendige Präsenz der Niederländer an<br />
der nautisch <strong>und</strong> schiffstechnisch kritischen Schnittstelle an<br />
der Donau in Regensburg. Damit waren die Voraussetzungen gegeben,<br />
die Verlader qualifi ziert über die Wasserstraße von/zu den<br />
ARA-Häfen mit den Verladeplätzen an der Donau bis zum Schwarzen<br />
Meer zu begleiten. 2002 übernahm das Management vor Ort,<br />
darunter Geschäftsführer Hans Frank, 50 % der Anteile <strong>und</strong> die Gesellschaft<br />
fi rmiert seit diesem Zeitpunkt als EURO BEVRACHTING<br />
Germany GmbH.<br />
Seither wurde das Unternehmen systematisch zu einem Logistikdienstleister<br />
ausgebaut. Um den Anforderungen des schnell wachsenden<br />
Marktes <strong>und</strong> den Bedürfnissen der Verlader gerecht zu werden,<br />
wurde parallel zur Befrachtung von Partikulierschiffsraum eine<br />
Flotte von eigenem Schiffsraum aufgebaut, die im wesentlichen bei<br />
der h<strong>und</strong>ertprozentigen Tochtergesellschaft SG Wodan gebündelt<br />
ist. Bei der Auswahl des Schiffsraums fanden die nautisch problematischen<br />
Rahmenbedingungen der Donau Berücksichtigung durch<br />
fl ach gehende Schubboote <strong>und</strong> Leichter. Die heute 25 Fahrzeuge umfassende<br />
eigene Flotte von fünf Motorschiffen, drei Koppelverbänden,<br />
drei Schubbooten <strong>und</strong> elf Schubleichtern ist mit modernsten Kommunikationsanlagen<br />
ausgerüstet <strong>und</strong> auf dem Stand der aktuellen<br />
Schiffstechnik. In der Flotte sind Schiffe mit einer Tragfähigkeit von<br />
ca. 500 t bis zu Koppelverbänden mit einer Kapazität von ca. 5.000 t<br />
sowie Schubverbänden bis zu 10.000 t einsetzbar. Qualität ist eines<br />
der wichtigsten Unternehmensziele der EBV. Um die bewährten Qualitätskontrollen<br />
nach außen zu dokumentieren, wird EBG seit 2004<br />
nach den Standards GMP 01 <strong>und</strong> GMP 08a zertifi ziert.<br />
Die EBG ist heute im Verb<strong>und</strong> mit der niederländischen Beteiligungsgesellschaft<br />
einer der führenden Anbieter bei Binnenschiffstransporten<br />
vom Rhein über den Main-Donau-Kanal zur Donau. Der<br />
Einsatz der Flotte wird von Regensburg in enger Abstimmung mit<br />
Rotterdam den Erfordernissen der K<strong>und</strong>schaft entsprechend angepasst.<br />
Durch die Gründung von Tochter- <strong>und</strong> Beteiligungsfi rmen<br />
entlang der Donau in Budapest/Ungarn, Belgrad/Serbien <strong>und</strong> Bukarest/Rumänien<br />
wurde ein fl ächendeckendes Netz im gesamten<br />
Donauraum aufgebaut. Damit hat der Verlader die Möglichkeit, in<br />
seiner Muttersprache individuell seinen Bedürfnissen entsprechend<br />
vor Ort betreut zu werden. Dieses eigene Netzwerk dient auch der<br />
Betreuung der eigenen Flotte <strong>und</strong> der Hauspartikuliere zum Befrachten,<br />
Bunkern, Leichtern <strong>und</strong> dem Einsatz von Lotsen.<br />
Ein junges <strong>und</strong> engagiertes Team von Mitarbeitern mit abgeschlossener<br />
Ausbildung zum Speditionskaufmann oder entsprechender<br />
kaufmännischer Ausbildung garantiert eine zuverlässige <strong>und</strong> korrekte<br />
Abwicklung der Transporte. Dabei sind unter anderem auch<br />
die sehr guten Sprachkenntnisse im osteuropäischen Raum sehr<br />
hilfreich. Neben Deutsch sind Englisch, holländisch, ungarisch, serbisch,<br />
rumänisch <strong>und</strong> russisch gängige Firmensprachen.<br />
80 % der Transporte sind Agrargüter, der Rest verteilt sich auf Montangüter<br />
wie Kohle, Erze <strong>und</strong> Stahl sowie Projektladung. In Kooperation<br />
mit Schwergutunternehmen mit Niederlassungen entlang<br />
der Donau wird sich EBG ab März 2009 an einer RoRo-Linie von<br />
Österreich zum Schwarzen Meer beteiligen. Erste Probetransporte<br />
sind bereits gelaufen, das dazu notwendige Spezialequipment ist<br />
beschafft. ■ Hans-Wilhelm Dünner<br />
Hans Frank | Bild: Guddat<br />
62 | 7|<strong>2008</strong>
TITELTHEMA | TRANSPORT UND UMSCHLAG AN MAIN & DONAU<br />
64 |<br />
Verladung des ersten Containers<br />
am neuen Terminal | Bilder: ÖBB<br />
Meilensteine für<br />
den Standort Wien<br />
Politik <strong>und</strong> Wirtschaft sind sich einig: Als Drehscheibe zwischen<br />
Donau <strong>und</strong> dem schwarzen Meer hat Wien einen großen<br />
Schritt nach vorn gemacht. „Die Modernisierung des Güterterminals<br />
macht den Wiener Hafen zu einem auch im europäischen<br />
Containerterminal<br />
<strong>und</strong> Eisenbahnbrücke<br />
stärken Verkehrsinfrastruktur<br />
Der österreichische Verkehrsminister<br />
Werner Faymann<br />
<strong>und</strong> Wiens Bürgermeister<br />
Dr. Michael Häupl haben<br />
am 1. September das neu<br />
errichtete Containerterminal<br />
in Wien-Freudenau eröffnet.<br />
Gleichzeitig fand die Probebelastung<br />
der neuen Eisenbahnbrücke<br />
über den Donaukanal<br />
<strong>und</strong> Winterhafen statt.<br />
Vergleich hocheffi zienten Umschlagsplatz für Schiene, Straße <strong>und</strong><br />
Wasser. Damit ist auch der umweltfre<strong>und</strong>liche Waren- <strong>und</strong> Rohstofftransport<br />
über die Drehscheibe Wien bis zum Schwarzen Meer<br />
möglich – ein großes Plus für den Wirtschaftsstandort Wien“, freute<br />
7|<strong>2008</strong>
sich Bürgermeister Häupl. Auch trägt der kürzlich abgeschlossene<br />
Neubau der im zweiten Weltkrieg zerstörten Winterhafenbrücke zur<br />
Feierlaune bei.<br />
Die 168 m lange Brücke verbindet die Donauufer- mit der Donauländebahn<br />
<strong>und</strong> stellt eine leistungsfähigere Anbindung des neuen Terminals<br />
an das heimische <strong>und</strong> europäische Schienennetz her. „Dadurch<br />
wird der Terminal für alle Verkehrsträger deutlich attraktiver“,<br />
sagte Andreas Matthä, Vorstandsdirektor der ÖBB-Infrastruktur Bau<br />
AG. Ab Ende <strong>2008</strong> werden bis zu 70 Züge täglich die neue, voll elektrifi<br />
zierte Strecke mit r<strong>und</strong> 80 km/h befahren können. Verkehrsminister<br />
Faymann betonte die Wichtigkeit beider Projekte: „Mit diesen<br />
Maßnahmen entsteht eine für Mitteleuropa zentrale Logistik-Drehscheibe,<br />
die der verstärkten Verlagerung des Güterverkehrs auf die<br />
umweltfre<strong>und</strong>liche Schiene weiter Rechnung trägt.“<br />
Mit der Fertigstellung des neuen Terminals soll der Wiener Hafen ab<br />
Mitte 2009 seine Umschlagskapazität von derzeit 320.000 TEU auf<br />
500.000 TEU steigern. Dazu erhielt das neue Containerterminal eine<br />
viergleisige Bahnumschlagsanlage von 650 m Länge, an denen zwei<br />
Portalkrane elektrifi zierte Ganzzüge abfertigen sollen. Zusätzliche<br />
Container-Stellplätze <strong>und</strong> ein Verkehrsleitsystem sollen den fl üssigen<br />
Warentransport aufrecht erhalten.<br />
Der neue Güterumschlagplatz geht fünf Jahre vor dem ursprünglichen<br />
Termin in Betrieb. Möglich gemacht hatte das die Zusammenarbeit<br />
von ÖBB <strong>und</strong> Wiener Hafen. Die staatliche Eisenbahngesellschaft<br />
<strong>und</strong> der zur städtischen Unternehmensgruppe Wien-Holding<br />
gehörende Hafen hatten insgesamt 122 Mio. EUR investiert. Im<br />
Mag. Walter Edinger, Bürgermeister Dr.Michael Häupl, Verkehrsminister<br />
Werner Faymann, ÖBB Infrastruktur Bau AG Mag. Andreas Matthä<br />
nächsten Schritt soll der Ausbau des bestehenden Terminals erfolgen.<br />
Zu dem Projekt gehört ein drittes Gleis, eine neue Kranbahn für<br />
einen modernen Containerkran sowie ein modernisierter Einfahrtsbereich<br />
für LKWs. Gleichzeitig soll der Handelskai vom Zentrum des<br />
Hafengebietes in die Seitenhafenstraße verlegt werden. Zur Anbindung<br />
des Hafengeländes an die Ostautobahn (A4) soll eine neue<br />
Brücke über den Donaukanal entstehen. Weitere Baumaßnahmen<br />
an den anschließenden Eisenbahnstrecken sind ebenfalls geplant.<br />
■ Kpt. Otto Steindl | CG<br />
7|<strong>2008</strong><br />
| 65
TITELTHEMA | TRANSPORT UND UMSCHLAG AN MAIN & DONAU<br />
Immer häufi ger legen Schiffe von der südlichen Donau in Ennshafen an<br />
| Bilder: Otto Steindl<br />
Neues Info-Zentrum, Ausbau <strong>und</strong><br />
fortschreitende Internationalisierung<br />
Ennshafen<br />
setzt Offensivkurs<br />
fort<br />
Auf einer Pressekonferenz am 3. Oktober haben Wirtschaftslandesrat Viktor Sigl als Eigentümervertreter <strong>und</strong> Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der Ennshafen Oberösterreich GmbH, B<strong>und</strong>esrat Gottfried Kneifel <strong>und</strong> Christian Steindl, Geschäftsführer<br />
der Ennshafen GmbH Zahlen <strong>und</strong> aktuelle Pläne <strong>und</strong> Entwicklungen bekannt gegeben.<br />
Die Verlagerung internationaler Güterströme in Richtung Südosteuropa<br />
bringe die Binnenschifffahrt auf der Wasserstraße Donau wieder<br />
ins Spiel. Da etwa zwischen dem Schwarzmeerhafen Constantza <strong>und</strong><br />
Bukarest derzeit nur eine eingleisige Schienenverbindung besteht, wachse<br />
der Umschlag am oberösterreichischen Donauhafen weiterhin kräftig: Seit<br />
Jahresbeginn wurde im Containerumschlag ein Plus von 14 % gegenüber<br />
dem Vorjahreszeitraum verzeichnet, wie die Vertreter des Ennshafens berichteten.<br />
„Für das heurige Jahr erwarten wir ein zehnprozentiges Plus oder<br />
r<strong>und</strong> 200.000 TEU“, so Steindl.<br />
Das Transportpotenzial der höchstens zu 15 % ausgelasteten Donau sowie<br />
den akuten Mangel an Straßen- <strong>und</strong> Schieneninfrastruktur in den neuen<br />
EU-Mitgliedsstaaten Rumänien <strong>und</strong> Bulgarien will der Ennshafen nutzen:<br />
Aufgr<strong>und</strong> hoher Nachfrage ist der Ausbau der noch verfügbaren Flächen am<br />
Hafenbecken West für wasseraffi ne Betriebe ab Frühjahr 2009 geplant. Die<br />
Kaianlagen sollen ebenso wie die beiden Mattengleise um 360 m verlängert<br />
werden, um weitere Möglichkeiten zur Ganzzugabfertigung bereitzustellen.<br />
„Durch die Errichtung des Kai 21 stehen nochmals 2,7 ha Ansiedelungsfl äche<br />
für Umschlagsbetriebe zur Verfügung“, ergänzte Kneifel. Auch werde<br />
derzeit die Schaffung einer Containerschiffslinie von Ennshafen nach Rumänien<br />
intensiv geprüft. Im laufenden Jahr trafen bereits r<strong>und</strong> 40 Leercontainerschiffe<br />
aus Budapest <strong>und</strong> Bratislava ein. Auch trimodal sei der<br />
Ennshafen in Zukunft besser aufgestellt, berichtete Kneifel: „Die vorhandene<br />
Anbindung an die innerösterreichischen Hauptverkehrslinien wird<br />
durch den bereits gestarteten Bau der B 309 samt Erschließung des Industriegebietes<br />
Steyr <strong>und</strong> einer zusätzlichen Autobahnanbindung ergänzt.“<br />
■ Kpt. Otto Steindl | CG<br />
Christian Steindl, Viktor Sigl <strong>und</strong> Gottfried Kneifel präsentieren<br />
aktuelle Ergebnisse<br />
Ennshafen plant Europäisches<br />
Wasserstraßen-Informationszentrum<br />
Im Logistikzentrum Ennshafen wird bis Sommer 2009 ein<br />
„Europäisches Wasserstraßen-Informations- <strong>und</strong> Schulungszentrum“<br />
(ISZ) eingerichtet. Das Gestaltungskonzept<br />
haben die Beteiligten fertiggestellt, nun läuft die Realisierung.<br />
Zielgruppe sind neben der breiten Öffentlichkeit<br />
insbesondere Reedereien, Schifffahrtsunternehmen, Logistikfi<br />
rmen <strong>und</strong> angehende Transportfachleute. „Nur wer<br />
die Vorteile der Binnenschifffahrt als kostengünstige <strong>und</strong><br />
vor allem umweltverträgliche Alternative zu Transit-Lkw<br />
<strong>und</strong> Eisenbahn kennt, wird die naturgegebene Wasserstraße<br />
Donau verstärkt nutzen“, bekräftigte Wirtschaftslandesrat<br />
Viktor Sigl. Den Kern des ISZ soll eine permanente, mit<br />
interaktiven Kommunikationsmitteln ausgestattete Dauerausstellung<br />
auf 400 qm bilden. Die Finanzierung erfolgt<br />
aus Mitteln des Nationalen Aktionsplanes Donauschifffahrt<br />
(NAP) <strong>und</strong> einem EU-Förderprojekt. In diesem Jahr kamen<br />
bereits 12.000 Besucher zu Exkursionen in den Hafen.<br />
■ Steindl | CG<br />
66 | 7|<strong>2008</strong>
Schiffsname Baujahr Herkunft Tragfähigkeit<br />
Astom (Vidin)<br />
MGS ASTOM(ex MARJAN) 1930 NL 1.042 t<br />
MGS ASTOM I (ex MARIN)<br />
Cosmos Energy (Lom)<br />
1957 NL 1.055 t<br />
MSS CHANTAL<br />
Cosmos Shipping (Rousse)<br />
1965 B k.A.<br />
MTS GRIVITA 3 1989 BG 539 t<br />
MTS GRIVITA 4<br />
Demus (Rousse)<br />
1989 BG 530 t<br />
MSS Mars (ex TR 564)<br />
Donau Privat Shipping (Sofi a)<br />
1980 CZ k.A.<br />
MGS PHOENIX (ex HASTEDT)<br />
Donaustar (Rousse)<br />
1962 DE 1.286 t<br />
MGS DONAUSTAR II 1924 DE 1.293 t<br />
MGS DONAUSTAR V 1955 DE 1.808 t<br />
MSS DONAUSTAR VII<br />
Eurocontakt (Vidin)<br />
1970 B k.A.<br />
MGS DISCOVER (ex AMANDUS 2)<br />
Fanty G. (Vidin)<br />
1927 NL 1.492 t<br />
MGS SVETI ILIJA (ex AV 6 HAARDT DETTMER) 1956 NL k.A.<br />
MGS SVETI GEORGI (ex RUDOLF) 1973 DE 1.663 t<br />
MGS SVETI TEODOR (ex BEATE)<br />
Intercom Shipping (Varna)<br />
1973 DE 2.012 t<br />
MGS SVETI PAVEL (ex MARION H.) 1926 DE 1.544 t<br />
MGS SVETI APOSTOL JOAN (ex JOMA) 1928 NL 1.207 t<br />
MGS SVETI APOSTOL ANDREY (ex LARA) 1939 NL 1.197 t<br />
MTS LITTORELLA (ex SILVESTER) 1951 NL 750 t<br />
MGSS SVETI APOSTOL TOMA (ex REGENBOOG)<br />
Krasstev and Co. EOOD (Lom)<br />
1973 NL 2.987 t<br />
MGS MOVENTE<br />
Präzise Intercom Holding (Rousse)<br />
1957 NL 706 t<br />
MGS ILARIA (ex BARBARA)<br />
R.K.P. Ltd (Sofi a)<br />
1954 DE 1.051 t<br />
MGS KALUDI (ex NOORDSTER) 1955 NL 722 t<br />
MGS PETAR (ex CARGER)<br />
River Link Ltd. (Varna)<br />
1957 NL 798 t<br />
MGS BETELGEUSE (ex BABBELBERG)<br />
Rubiships (Rousse)<br />
1943 NL 1.214 t<br />
MGS ST. NICHOLAS (ex SCHALLABURG) 1969 AT 1.250 t<br />
MGS RUBISHIPS III (ex CAMPOLUNGO) 1940 NL 1.255 t<br />
MGS RUBISHIPS IV (ex MAIROW) 1943 NL 1.250 t<br />
MGS RUBISHIPS VI 1925 B 1.665 t<br />
MGS RUBISHIPS VIII<br />
Shiptransport (Vidin)<br />
1924 NL 1.999 t<br />
MGS SVETI DIMITAR (ex ENGELINA)<br />
Sot 911 (Lom)<br />
1956 NL 715 t<br />
MGS PERELIK (ex ZAMBESI) 1957 CH 1.600 t<br />
MSS PANAJOT WOLOV<br />
Teo Kom Grup AG (Sofi a)<br />
1965 k.A. k.A.<br />
MGS MUSALA<br />
T & S Reederei (Vidin)<br />
1987 k.A. 1.400 t<br />
MGS ALOIS JOSEF 1958 DE 1.116 t<br />
LITTORELLA (ex SILVESTER) bei Braila, Rumänien | Bild: Otto Steindl<br />
Donauschifffahrt in Bulgarien<br />
Neben der 1940 gegründeten <strong>und</strong> 2006 privatisierten Bulgarischen<br />
Donauschifffahrt ”Parahodstvo Bulgarsko Recno Plavane” (BRP) in<br />
Rousse wächst die Zahl der privaten Schifffahrtsunternehmen seit<br />
dem EU-Beitritt gewaltig an. Als technische Basis dienen Second-<br />
Hand-Schiffe aus den Niederlanden, Belgien <strong>und</strong> Deutschland.<br />
Einige Schubschiffe kamen auch von der Elbe nach Bulgarien. Die<br />
folgende Liste der derzeit auf der Donau fahrenden privaten Schifffahrtsunternehmen<br />
weist eine Dunkelziffer von ca. 20 % auf. Nur<br />
mit Hilfe eines Beobachters in Regensburg, Grenzdienststellen <strong>und</strong><br />
Schleusenaufsichten – speziell Wien Freudenau, wo die Schiffe<br />
erstmals nach dem Verkauf mit neuem Namen wieder in Österreich<br />
einreisen – war es überhaupt möglich, eine Aufstellung über den<br />
Verbleib dieser altgedienten Schiffe <strong>und</strong> ihre jetzigen Betreiber zu<br />
verfassen. ■ Kpt. Otto Steindl<br />
7|<strong>2008</strong> | 67
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CO C<br />
CONTAINERTICKER<br />
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Seehäfen steigern<br />
Umschlag<br />
Im 1. Halbjahr <strong>2008</strong> nahm der Güterumschlag<br />
in den deutschen Seehäfen nach vorläufi gen<br />
Angaben des Statistischen B<strong>und</strong>esamtes um<br />
3,5 % auf 162,4 Mio. t zu. Wachstumsmotor<br />
bleibt der Containerumschlag, der um 6,7<br />
% auf 7,9 Mio. TEU zulegte. Im Massengutbereich<br />
stieg der Umschlag von Kohlen um<br />
4,2 % auf 7,1 Mio. t <strong>und</strong> von Erzen um 3,5<br />
% auf 12,3 Mio. t, während der Umschlag<br />
von Mineralölerzeugnissen um 6,9 % auf<br />
29,9 Mio. t zurückging. ■ Dü<br />
HHLA nimmt Testbetrieb<br />
der Tandem-Brücken auf<br />
Am 24. September hat der chinesische<br />
Hersteller ZPMC die letzte von fünf neuen<br />
Tandem-Containerbrücken am Container<br />
Terminal Burchardkai (CTB) abgesetzt. Mit<br />
7|<strong>2008</strong><br />
| Bild: Dünner<br />
der in Europa erstmals eingesetzten Twin-<br />
Forty-Technologie können die Brücken mit<br />
einer Bewegung gleichzeitig zwei 40‘-Container<br />
laden oder löschen. Damit erreicht<br />
der CTB eine Steigerung seiner wasserseitigen<br />
Umschlagkapazität bei unveränderter<br />
Kaimauerlänge. Den Auftrag zur Bauüberwachung<br />
erhielt die Hamburg Port Consulting<br />
GmbH (HPC). In den nächsten Monaten<br />
werden die fünf neuen Brücken schrittweise<br />
in Betrieb genommen <strong>und</strong> getestet. Insgesamt<br />
verfügt der Burchardkai dann über<br />
27 Containerbrücken. ■ CG<br />
| ECT/Euromax<br />
Euromax Röntgenanlage<br />
Am Euromax-Terminal in Rotterdam hat<br />
die Zollbehörde eine neue Containerröntgenanlage<br />
installiert. Das Gerät besitzt<br />
eine Kapazität von 150 Containern pro<br />
St<strong>und</strong>e, der Fahrer muss dank niedriger<br />
Strahlungsintensität nun nicht mehr<br />
aussteigen. Das bisherige Gerät auf der<br />
Maasvlakte schaffte lediglich 20 Container<br />
pro St<strong>und</strong>e. Man müsse das Gerät 10.000<br />
Mal pro Jahr passieren, um den gesetzlich<br />
zugestandenen Grenzwert zu erreichen, so<br />
die Zollbehörde. Jedes Jahr werden im gesamten<br />
Hafengebiet etwa 50.000 Container<br />
durchleuchtet. ■ Dü<br />
Premicon steigt ins<br />
Containergeschäft ein<br />
Am 5. September hat die Premicon AG die<br />
Premicon Container Reederei GmbH gegründet.<br />
Geschäftsführer ist Klaus Hildebrand.<br />
Als Zweck der Neugründung, die am<br />
16. September in das Handelsregister eingetragen<br />
wurde, nennt das Unternehmen<br />
den An- <strong>und</strong> Verkauf <strong>und</strong> die Bereederung<br />
von Seeschiffen sowie die Übernahme von<br />
Verwaltungs- <strong>und</strong> Geschäftsführungsaufgaben.<br />
Neben der Premicon Seereederei<br />
GmbH verfügt die Aktiengesellschaft damit<br />
über eine weitere Tochterfi rma im<br />
Transportsektor. ■ CG<br />
| 69
ONTAINERTICKER C<br />
O C<br />
OONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++<br />
Seehäfen<br />
Land | Hafen<br />
| Amsterdam<br />
| Antwerpen<br />
(alle Terminals)<br />
| Bremerhaven<br />
(EUROGATE)<br />
| Constantza<br />
| Cuxport<br />
| Dünkirchen<br />
| Gdingen<br />
Gdynia<br />
| Göteborg<br />
| Hamburg<br />
(EUROGATE)<br />
| Hamburg<br />
(HHLA)<br />
Jahr LKW<br />
%<br />
2004<br />
2006<br />
2007<br />
1-6|<strong>2008</strong><br />
1990<br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1-9|<strong>2008</strong><br />
1990<br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1-9|<strong>2008</strong><br />
1990<br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1-9/<strong>2008</strong><br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1-9|<strong>2008</strong><br />
1990<br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1-6|<strong>2008</strong><br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
1-6|<strong>2008</strong><br />
1990<br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1-9|<strong>2008</strong><br />
1990<br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1-6|<strong>2008</strong><br />
60,0<br />
54,0<br />
50,0 –<br />
–<br />
60,6<br />
59,9<br />
57,0 –<br />
–<br />
–<br />
39,6<br />
36,8<br />
34,5<br />
–<br />
56,0<br />
64,8<br />
70,3<br />
69,6<br />
96,2<br />
95,4<br />
90,0<br />
94,1<br />
–<br />
82<br />
88 ––<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
69,2<br />
68,8<br />
68,0<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
Bahn<br />
%<br />
5,0<br />
3,0<br />
7,0 –<br />
–<br />
10,1<br />
8,0<br />
10,0 –<br />
–<br />
–<br />
56,3<br />
58,8<br />
62,4<br />
–<br />
44,0<br />
34,9<br />
27,4<br />
27,8<br />
3,8<br />
1,5<br />
2,0<br />
2,5<br />
–<br />
14 8––<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
28,0<br />
29,1<br />
29,8<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
Binnenschiff<br />
%<br />
35,0<br />
43,0<br />
43,0 –<br />
–<br />
29,3<br />
32,1<br />
33,0 –<br />
–<br />
–<br />
4,1<br />
4,4<br />
3,1<br />
–<br />
–<br />
0,3<br />
2,3<br />
2,6<br />
0<br />
3,1<br />
8,0<br />
3,4<br />
–<br />
4<br />
4 ––<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
2,8<br />
2,1<br />
2,2<br />
Leistung durch Innovation<br />
Bewährt in Häfen <strong>und</strong> Terminals weltweit<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
Seeschiff<br />
TEU<br />
52.000<br />
305.722<br />
386.236<br />
209.928<br />
1.549.113<br />
4.082.334<br />
6.488.029<br />
8.000.000<br />
6.657.688<br />
1.660.000<br />
2.712.694<br />
3.735.574<br />
4.892.239<br />
4.171.463<br />
28.457<br />
105.981<br />
768.099<br />
1.411.300<br />
1.018.284<br />
24.353<br />
45.000<br />
65.713<br />
45.481<br />
70.446<br />
148.531<br />
204.562<br />
197.811<br />
114.000<br />
400.165<br />
461.170<br />
614.373<br />
787.705<br />
820.494<br />
840.550<br />
114.000<br />
491.448<br />
1.338.060<br />
2.642.728<br />
2.916.271<br />
2.038.615<br />
1.199.000<br />
2.762.000<br />
5.274.251<br />
6.700.000<br />
3.737.000<br />
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Seehäfen<br />
Jahr LKW Bahn Binnen- Seeschiff<br />
Land | Hafen<br />
% % schiff % TEU<br />
| Hamburg<br />
(alle Terminals)<br />
1990<br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1-9|<strong>2008</strong><br />
61,7<br />
70,0<br />
67,4<br />
65,8<br />
62,4<br />
38,0<br />
28,7<br />
30,5<br />
32,5<br />
35,2<br />
0,3<br />
1,3<br />
2,1<br />
1,7<br />
2,4<br />
1.969.986<br />
4.248.247<br />
8.087.545<br />
9.889.792<br />
4.982.000<br />
| Helsinki<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
459.744<br />
416.667<br />
432.406<br />
| Kopenhagen 2005<br />
2006<br />
2007<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
155.000<br />
164.300<br />
192.000<br />
| Kotka<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
366.667<br />
452.401<br />
570.881<br />
| Le Havre<br />
| Lübeck (LHG)<br />
(inkl. Travemünde)<br />
| Lübeck<br />
(CTL | HHLA)<br />
| Marseilles-Fos<br />
| Rotterdam<br />
| Rouen<br />
| St. Petersburg<br />
| Stettin<br />
(Szczecin)<br />
| Varna<br />
(Bapha)<br />
| Zeebrugge<br />
1995<br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1-9|<strong>2008</strong><br />
1990<br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1-9|<strong>2008</strong><br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1-8|<strong>2008</strong><br />
1990<br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1-9|<strong>2008</strong><br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1-7|<strong>2008</strong><br />
1998<br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1990<br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1-6|<strong>2008</strong><br />
82,5<br />
85,1<br />
86,8<br />
–<br />
86,2<br />
71,0<br />
62,0<br />
49,0<br />
49,0<br />
49,0<br />
–<br />
–<br />
–<br />
82,7<br />
82,0<br />
––<br />
65,0<br />
48,0<br />
60,0<br />
59,0<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
90<br />
94<br />
93<br />
94<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
70,5<br />
79,8<br />
62,0<br />
54,7<br />
–<br />
16,9<br />
12,2<br />
5,1<br />
–<br />
6,6<br />
29,0<br />
38,0<br />
51,0<br />
51,0<br />
51,0<br />
–<br />
–<br />
–<br />
16,9<br />
12,0<br />
––<br />
10,0<br />
13,0<br />
9,0<br />
11,0<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
10<br />
666<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
26,9<br />
17,7<br />
36,6<br />
44,7<br />
–<br />
0,6<br />
2,7<br />
8,1<br />
–<br />
7,2<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
0,4<br />
6,0<br />
––<br />
25,0<br />
39,0<br />
31,0<br />
30,0<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
1<br />
0<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
2,6<br />
2,5<br />
1,4<br />
0,6<br />
–<br />
888.979<br />
1.464.901<br />
2.118.509<br />
2.638.000<br />
1.798.000<br />
80.500<br />
90.000<br />
151.000<br />
140.000<br />
117.000<br />
61.267<br />
110.207<br />
66.000<br />
722.000<br />
905.687<br />
1.002.879<br />
551.000<br />
3.700.000<br />
6.274.000<br />
9.286.757<br />
10.790.604<br />
8.200.000<br />
161.382<br />
165.179<br />
158.552<br />
1.119.346<br />
1.449.958<br />
1.664.539<br />
2.865<br />
36.453<br />
56.276<br />
35.934<br />
44.900<br />
37.255<br />
84.000<br />
99.713<br />
334.382<br />
965.345<br />
1.407.933<br />
2.020.723<br />
1.095.787<br />
Größter Hafenmobilkran bei<br />
RHB in Rotterdam<br />
Die Rotterdamer Stauerei rhb stevedoring & warehousing hat Ende<br />
September zum Laden <strong>und</strong> Löschen schwerer Industrie- <strong>und</strong> Projektladungen<br />
als erstes Unternehmen<br />
Europas einen Liebherr-Kran des<br />
Typs LHM 600 S in Dienst gestellt.<br />
Mit einer Tragfähigkeit von 208 t<br />
übersteigt der Schwerlastkran die<br />
Leistung eines herkömmlichen<br />
Geräts um das Siebenfache. Dennoch<br />
ist der Kran schnell <strong>und</strong> fl exibel,<br />
wodurch sich das Laden <strong>und</strong><br />
Löschen der Seeschiffe beschleunigt.<br />
Der Hafenmobilkran verfügt<br />
über 13 Achsen mit insgesamt<br />
104 Rädern <strong>und</strong> kann an jedem<br />
Standort auf dem 730 m langen<br />
Kai von rhb eingesetzt werden.<br />
Die erhöhte Krankapazität wird<br />
dazu beitragen, dass das Volumen<br />
des Umschlags von Projektladungen<br />
im Rotterdamer Hafen<br />
weiter steigen kann. ■ Dü<br />
70 | 7|<strong>2008</strong><br />
| Bild: Liebherr
CONTAINERTICKER<br />
CONTAINERTICKER<br />
+++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++<br />
Binnenhäfen<br />
Land | Hafen<br />
| Aken<br />
| Andernach<br />
(Terminalbetrieb seit<br />
Februar 2000)<br />
| Aschaffenburg<br />
(Terminalbetr. Wasser/<br />
Straße seit Herbst 99)<br />
| Basel<br />
1 LKW <strong>und</strong> Bahnverkehre<br />
werden nicht erfasst<br />
| Berlin<br />
(BEHALA)<br />
1 Terminalbetrieb seit 2001<br />
| Bonn<br />
Privatisiert seit 2004<br />
| Braunschweig<br />
1 Terminalbetr. seit 1999. Bis<br />
3|2005 nur Schiffsabfertigung<br />
| Brunsbüttel<br />
| Brüssel<br />
| Deggendorf<br />
| Dörpen<br />
| Dortm<strong>und</strong><br />
Jahr LKW<br />
TEU<br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1-8|<strong>2008</strong><br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1-9|<strong>2008</strong><br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1-9|<strong>2008</strong><br />
1990<br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1-8|<strong>2008</strong><br />
2004<br />
2005<br />
2007<br />
1-9|<strong>2008</strong><br />
2004<br />
2005<br />
2007<br />
1-6|<strong>2008</strong><br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1-9|<strong>2008</strong><br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1-9|<strong>2008</strong><br />
2006<br />
2007<br />
1-9|<strong>2008</strong><br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1-8|<strong>2008</strong><br />
1990<br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1-9|<strong>2008</strong><br />
1990<br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1-9|<strong>2008</strong><br />
–<br />
6.161<br />
8.375<br />
7.860<br />
1.000<br />
19.048<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
861<br />
5.664<br />
18.826<br />
13.587<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
1<br />
1.285<br />
1.653<br />
1.848<br />
1.274<br />
4.121<br />
5.426<br />
4.469<br />
–<br />
–<br />
13.700<br />
1.835<br />
2.493<br />
5.950<br />
3.319<br />
100.000. Containerumfuhr<br />
– DBR sieht Bedarf<br />
für neue Leichter<br />
Am 25. September feierten die Hamburger<br />
Hafen <strong>und</strong> Logistik AG (HHLA), ihr Tochterunternehmen<br />
Unikai <strong>und</strong> die Deutsche<br />
Binnenreederei (DBR) die Schiffsumfuhr<br />
der 100.000sten Standardcontainereinheit<br />
(TEU). Insgesamt schlugen die HHLA-<br />
Terminals im ersten Halbjahr <strong>2008</strong> mit<br />
80.000 TEU etwa 50 % mehr Container auf<br />
das Binnenschiff um. Das liege nicht allein<br />
7|<strong>2008</strong><br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
| Bild: DBR<br />
Bahn<br />
TEU<br />
–<br />
3.371<br />
5.022<br />
4.262<br />
–<br />
57<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
5.475<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
0<br />
23.171<br />
52.531<br />
41.973<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
1<br />
3.853<br />
16.442<br />
14.353<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
–<br />
–<br />
–<br />
1.380<br />
575<br />
2.234<br />
1.799<br />
14.500<br />
55.700<br />
39.700<br />
36.999<br />
27.821<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
Schiff<br />
TEU<br />
–<br />
3.361<br />
2.874<br />
3.453<br />
9.158<br />
30.830<br />
–<br />
–<br />
3.727<br />
7.155<br />
9.128<br />
4.658<br />
22.194<br />
74.188<br />
84.931<br />
104.366<br />
64.472<br />
282<br />
78<br />
0<br />
0<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
7.722<br />
46.517<br />
41.461<br />
32.960<br />
6.819<br />
18.120<br />
11.793<br />
7.548<br />
12.200<br />
17.000<br />
13.700<br />
455<br />
934<br />
0<br />
0<br />
–<br />
7.700<br />
14.900<br />
23.221<br />
14.613<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
Gesamt<br />
TEU<br />
3.840<br />
12.893<br />
16.271<br />
15.575<br />
10.158<br />
49.935<br />
55.678<br />
53.717<br />
3.727<br />
7.155<br />
9.128<br />
10.133<br />
22.194<br />
74.188<br />
84.931<br />
104.366<br />
64.472<br />
1.143<br />
28.913<br />
71.357<br />
55.560<br />
130.809<br />
153.873<br />
195.281<br />
105.123<br />
7.722<br />
51.655<br />
59.556<br />
49.161<br />
8.093<br />
22.241<br />
17.219<br />
12.017<br />
12.200<br />
17.000<br />
27.400<br />
3.670<br />
4.002<br />
8.184<br />
5.118<br />
14.500<br />
63.400<br />
54.600<br />
60.220<br />
42.434<br />
17.000<br />
84.000<br />
122.000<br />
200.700<br />
174.000<br />
Binnenhäfen<br />
Land | Hafen<br />
| Dresden, Riesa,<br />
Torgau, Roßlau,<br />
Decin, Lovosice<br />
Unternehmensgruppe SBO<br />
| Duisburg<br />
1 LKW-Verkehre wurden<br />
nicht erfasst<br />
| Emmerich<br />
RWT<br />
| Enns<br />
1 Terminal-Betrieb seit<br />
08|04<br />
| Frankfurt/Main<br />
1 Anzahl Container, keine<br />
TEU-Basis. 2 Bahnanteil in<br />
Stück Container<br />
| Gelsenkirchen<br />
Stadt<br />
| Germersheim<br />
LKW, Bahn <strong>und</strong> Schiff<br />
| Gernsheim<br />
Terminalbetrieb seit 1993,<br />
2 LKW <strong>und</strong> Bahnverkehre<br />
werden nicht erfasst<br />
| Glückstadt<br />
| Halle/Saale<br />
1 Terminalbetrieb Bahn/<br />
LKW seit April 2004<br />
an den Containerumfuhren, sondern auch<br />
an der wachsende Zahl von Verbindungen<br />
zu den Binnenhäfen per Schiff, berichtet<br />
die HHLA. Aus diesem Gr<strong>und</strong> denkt DBR-<br />
Vorstandssprecher Robert Baack über die<br />
Aufstockung der Leichterfl otte mit größeren<br />
Einheiten nach. Mit Carriern <strong>und</strong> Terminals<br />
steht Baack bereits in engem Kontakt.<br />
Aktuell lädt ein DBR-Schubverband<br />
210 TEU bei der Hafenumfuhr, mit neuen<br />
schwimmenden Einheiten sollen es 240 TEU<br />
werden. ■ CG<br />
UNICONSULT konzipiert<br />
Seehafenhinterland-<br />
Terminal<br />
Ein Konzept für ein „Hinterland Gateway“ des<br />
Hamburger Hafens erstellt die HHLA-Tochter<br />
UNICONSULT Universal Transport Consulting.<br />
Im Auftrag der Hamburg Port Authority (HPA)<br />
soll die Studie geeignete Flächen identifi zie-<br />
Jahr LKW<br />
TEU<br />
2004<br />
2005<br />
2007<br />
1-9|<strong>2008</strong><br />
1990<br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1-9|<strong>2008</strong><br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1-9|<strong>2008</strong><br />
1 2000<br />
2005<br />
2007<br />
1-9|<strong>2008</strong><br />
1990<br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1-9|<strong>2008</strong><br />
2004<br />
2006<br />
2007<br />
1-6|<strong>2008</strong><br />
2003<br />
2005<br />
2007<br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1-6|<strong>2008</strong><br />
2002<br />
2005<br />
2007<br />
1-9|<strong>2008</strong><br />
2004<br />
2005<br />
2007<br />
1-9|<strong>2008</strong><br />
3.728<br />
1.540<br />
1.377<br />
3.933<br />
1<br />
1<br />
1<br />
893.000<br />
668.000<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
0<br />
58.931<br />
93.793<br />
83.996<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
2<br />
2<br />
2<br />
2<br />
23<br />
280<br />
3<br />
0<br />
650<br />
5.707<br />
12.317<br />
12.057<br />
Bahn<br />
TEU<br />
2.422<br />
11.279<br />
25.053<br />
21.311<br />
40.000<br />
130.000<br />
362.000<br />
531.000<br />
495.000<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
0<br />
70.089<br />
84.425<br />
70.093<br />
1 2.135<br />
1 65<br />
736<br />
3.800<br />
16.573<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
2<br />
2<br />
2<br />
2<br />
–<br />
–<br />
–<br />
0<br />
4.962<br />
10.799<br />
23.824<br />
23.228<br />
Schiff<br />
TEU<br />
4.448<br />
2.487<br />
6.829<br />
4.193<br />
70.000<br />
220.000<br />
350.000<br />
370.000<br />
279.000<br />
–<br />
–<br />
–<br />
57.312<br />
722<br />
0<br />
996<br />
2.110<br />
15.024<br />
29.418<br />
37.612<br />
35.964<br />
22.399<br />
820<br />
525<br />
822<br />
1.200<br />
–<br />
–<br />
–<br />
25.035<br />
50.075<br />
46.038<br />
24.107<br />
1.808<br />
3.162<br />
425<br />
225<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
Gesamt<br />
TEU<br />
10.598<br />
15.306<br />
33.259<br />
29.437<br />
110.000<br />
350.000<br />
712.000<br />
1.794.000<br />
1.442.000<br />
58.080<br />
45.854<br />
65.641<br />
57.312<br />
722<br />
129.020<br />
179.214<br />
156.199<br />
17.159<br />
29.483<br />
38.348<br />
39.764<br />
38.972<br />
820<br />
525<br />
822<br />
1.200<br />
155.000<br />
202.000<br />
226.256<br />
25.035<br />
50.075<br />
46.038<br />
24.107<br />
1.831<br />
3.442<br />
428<br />
225<br />
5.612<br />
16.506<br />
36.141<br />
35.285<br />
ren, auf die etwa Leercontainer-Depots ausgelagert<br />
werden können, berichtet die HHLA.<br />
Solche Standorte müssten sich allerdings<br />
reibungslos in die logistischen Prozesse des<br />
Hafens einpassen. Um das prognostizierte<br />
Wachstum zu realisieren, entwickelt Uniconsult<br />
Standortmodelle mit verschiedenen Verkehrsträgern<br />
<strong>und</strong> untersucht ihre Wirtschaftlichkeit.<br />
Außerdem sollen entsprechende<br />
Konzepte in anderen Häfen wie Rotterdam<br />
oder Antwerpen untersucht werden. Abgeschlossen<br />
wird das Projekt voraussichtlich bis<br />
Anfang 2009. ■ CG<br />
| 71<br />
© SCHIFFAHRT UND TECHNIK VERLAGS GmbH, Sankt Augustin | Zusammenstellung: Christian Grohmann ■
O ONTAINERTICKER C<br />
ONTAINERTICKER<br />
Binnenhäfen<br />
Land | Hafen<br />
| Hannover<br />
1 im „Rail-Terminal“ wird jegliche Art<br />
von Ladeeinheiten umgeschlagen ,<br />
2 einschl. Ladeeinheiten<br />
| Herne<br />
| Karlsruhe<br />
1 für LKW u. Bahn-Verkehr liegen<br />
bis 2004 keine Zahlen vor<br />
| Kehl<br />
| Kehlheim/<br />
Donau<br />
1 nicht erfasst<br />
| Koblenz<br />
1 2000 wurde der LKW-Umschlag<br />
noch nicht erfasst<br />
| Köln<br />
| Krefeld<br />
Umschl. eingestellt von 2003<br />
bis 2006 u. ab 7|2007, 1 LKW-<br />
Verkehre werden nicht erfasst<br />
| Krems/Donau<br />
1 LKW- <strong>und</strong> Bahnverkehre<br />
werden gemeinsam erfasst<br />
Jahr LKW<br />
TEU<br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1-9|<strong>2008</strong><br />
0<br />
1.324<br />
1.622<br />
1.460<br />
7-12|2002<br />
2005<br />
2006<br />
1-6|2007<br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1-9|<strong>2008</strong><br />
1990<br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1-9|<strong>2008</strong><br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1-9|<strong>2008</strong><br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1-9|<strong>2008</strong><br />
1990<br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1-8|<strong>2008</strong><br />
2002<br />
2003<br />
2006<br />
2007<br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1-9|<strong>2008</strong><br />
| Bild: Hafen Hamburg/Hasenpusch<br />
Eisfester Feederdienst<br />
verbindet Hamburg <strong>und</strong><br />
St. Petersburg<br />
Einen großvolumigen Ostsee-Feeder-Dienst<br />
hat die französische Reederei CMA CGM<br />
gemeinsam mit der russischen Far Eastern<br />
Shipping Company (FESCO) gestartet. Wie<br />
der Hafen Hamburg berichtet, haben die beiden<br />
eingesetzten Schiffe EMOTION <strong>und</strong> CMA<br />
CGM VOLGA Stellplatzkapazitäten von 1.440<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
1<br />
12.266<br />
55.179<br />
39.685<br />
75<br />
1.140<br />
1.128<br />
3.040<br />
1.066<br />
3.285<br />
2.624 1<br />
1<br />
1<br />
28.958<br />
33.993<br />
25.941<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1 37.988<br />
1 39.694<br />
1 41.622–<br />
Bahn<br />
TEU<br />
1 12.306<br />
1 17.240<br />
1 24.885<br />
1 20.693<br />
10.038<br />
31.843<br />
60.532<br />
40.610<br />
1<br />
0<br />
0<br />
0<br />
75<br />
1.151<br />
2.321<br />
2.953<br />
1.914<br />
0<br />
832<br />
1.739<br />
285<br />
228<br />
109<br />
503<br />
106<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
10<br />
460<br />
150<br />
204<br />
1 37.988<br />
1 39.694<br />
1 41.622–<br />
Schiff<br />
TEU<br />
490<br />
13.621<br />
17.221<br />
18.805<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
35.857<br />
44.518<br />
38.464<br />
18.367<br />
600<br />
9.100<br />
8.720<br />
10.302<br />
7.909<br />
3.285<br />
3.656<br />
2.470<br />
1.198<br />
36.166<br />
46.015<br />
51.009<br />
34.314<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
18.500<br />
9.500 00<br />
5.975<br />
142<br />
872 –<br />
Gesamt<br />
TEU<br />
2 12.796<br />
2 32.185<br />
2 43.728<br />
2 40.958<br />
10.038<br />
31.843<br />
60.532<br />
40.610<br />
35.857<br />
56.784<br />
93.643<br />
58.052<br />
750<br />
11.391<br />
12.169<br />
16.295<br />
10.889<br />
6.570<br />
7.112<br />
4.209<br />
1.483<br />
36.394<br />
75.082<br />
85.505<br />
60.361<br />
70.154<br />
254.051<br />
428.702<br />
573.475<br />
385.597<br />
18.510<br />
9.960<br />
150<br />
204<br />
43.963<br />
39.836<br />
42.494<br />
33.707<br />
Binnenhäfen<br />
Land | Hafen<br />
| Lille<br />
| Linz/Donau<br />
1 LKW- <strong>und</strong> Bahnverkehre<br />
gemeinsam erfasst<br />
| Ludwigshafen<br />
1 Container-LKW-Verkehr nicht<br />
erfasst, 2 Erfassung erst 2005<br />
| Lüttich<br />
<strong>und</strong> 1.730 TEU. Beide Schiffe verfügen über<br />
die skandinavische Eisklasse 1A. Sie sollen<br />
wöchentlich zwischen den Terminals CTH <strong>und</strong><br />
CTB Hamburg sowie St. Petersburg pendeln,<br />
aber auch Antwerpen <strong>und</strong> Zeebrügge bedienen.<br />
In den vergangenen fünf Jahren stieg<br />
der Containerverkehr zwischen Hamburg <strong>und</strong><br />
St. Petersburg um das Vierfache <strong>und</strong> erreichte<br />
2007 ein Volumen von 730.000 TEU. Damit<br />
stieg Russland zum drittwichtigsten Handelspartner<br />
des Hamburger Hafens auf. ■ CG<br />
Jahr LKW<br />
TEU<br />
1992<br />
2005<br />
2007<br />
1-6|<strong>2008</strong><br />
22.579<br />
45.507<br />
39.273<br />
16.385<br />
1990<br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1-9|<strong>2008</strong><br />
133.605 60.799<br />
79.303<br />
102.199<br />
87.620<br />
2002<br />
2005<br />
2007<br />
1-9|<strong>2008</strong><br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
Trans Eurasia Express<br />
erreicht Hamburg nach<br />
17 Tagen<br />
Beladen mit Computerbauteilen von Fujitsu<br />
Siemens hat am 6. Oktober ein Containerzug<br />
aus China Hamburg erreicht. Für die<br />
r<strong>und</strong> 10.000 km lange Strecke ab Xiangtang<br />
benötigte der Trans Eurasia Express 17 Tage.<br />
An dem Projekt beteiligt waren DB Schenker,<br />
Polzug sowie die russische <strong>und</strong> die chinesische<br />
Staatsbahn. Ab Februar 2009 ist ein<br />
Regelbetrieb mit wöchentlichen Abfahrtszeiten<br />
geplant, der Hamburg, Nürnberg bzw.<br />
Duisburg mit Shanghai <strong>und</strong> Peking verbinden<br />
soll. Interesse für das neue Angebot<br />
bek<strong>und</strong>en Firmen der Branchen Automobil,<br />
Chemie, Haushaltsgerätetechnik, Maschinenbau<br />
<strong>und</strong> Papierindustrie, berichtet DB<br />
Schenker. Die Vermarktung der Züge wollen<br />
die DB-Schenker-Landesgesellschaften<br />
übernehmen. ■ CG<br />
| Bild: DB AG<br />
72 | 7|<strong>2008</strong><br />
| Lyon<br />
| Magdeburg<br />
| Mainz<br />
| Mannheim<br />
1 Daten wurden nicht<br />
erfasst<br />
| Minden<br />
Eröffnung Mai 2002, bis 2004<br />
wurden keine LKW-TEU erfasst.<br />
| Mulhouse-<br />
Ottmarsheim<br />
CT Herne erhält Bahnshuttle<br />
nach Rotterdam<br />
Der niederländische Bahnoperator Shuttlewise<br />
hat zum 1. Oktober eine Ganzzugverbindung<br />
zwischen dem Rotterdamer<br />
RSC Terminal <strong>und</strong> dem Container Terminal<br />
Herne (CTH) eingerichtet. Der RuhrShuttle<br />
mit einer Kapazität von 80 TEU soll anfangs<br />
dreimal, später fünf mal pro Woche<br />
verkehren. Als Vorteile der Relation nennen<br />
die Beteiligten die guten Shortsea- <strong>und</strong><br />
Bahnverbindungen des RSC; das CTH habe<br />
mit seiner zentralen Lage im Ruhrgebiet<br />
sowie direkten Zugverbindungen in das<br />
europäische Ausland überzeugt. Die Lokomotiven<br />
stellt das niederländische Bahnunternehmen<br />
ACTS sowie die Ruhrtalbahn<br />
aus Hagen. Aktuelle Containerumschlagszahlen<br />
gibt das CTH derzeit nicht bekannt.<br />
■ CG<br />
2006<br />
2007<br />
1994<br />
2000<br />
2006<br />
2007<br />
1-9|<strong>2008</strong><br />
2003<br />
2005<br />
2007<br />
1-8|<strong>2008</strong><br />
1990<br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1-7|<strong>2008</strong><br />
1990<br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1-9|<strong>2008</strong><br />
2002<br />
2005<br />
2007<br />
1-9|<strong>2008</strong><br />
1990<br />
2005<br />
2007<br />
1-8|<strong>2008</strong><br />
44<br />
201<br />
33.549<br />
91.061<br />
140.550<br />
68.687<br />
47.498<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
–<br />
–<br />
13.490<br />
14.050<br />
8.824<br />
69.128<br />
50.597<br />
34.817<br />
Bahn<br />
TEU<br />
0<br />
0 –<br />
655<br />
1 33.605<br />
68.888<br />
86.028<br />
112.646<br />
83.255<br />
2<br />
14.251<br />
18.709<br />
10.263<br />
4.415<br />
4.145<br />
2.682<br />
26.090<br />
7.292<br />
18.391<br />
30.081<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
1<br />
1<br />
1<br />
44.247<br />
44.262<br />
–<br />
–<br />
5.780<br />
6.418<br />
1.317<br />
26.914<br />
15.028<br />
13.052<br />
Schiff<br />
TEU<br />
4.889<br />
39.769<br />
43.898<br />
25.676<br />
635<br />
2.216<br />
2.739<br />
2.879<br />
1.046<br />
42.780<br />
57.401<br />
60.292<br />
50.951<br />
18.478<br />
17.138<br />
1.177<br />
2.176<br />
55.440<br />
57.567<br />
24.135<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
44.233<br />
87.212<br />
133.694<br />
108.066<br />
94.484<br />
2.022<br />
16.210<br />
9.736<br />
10.204<br />
9.019<br />
84.818<br />
53.893<br />
35.348<br />
Gesamt<br />
TEU<br />
27.468<br />
85.276<br />
83.171<br />
42.716<br />
34.240<br />
131.903<br />
168.070<br />
217.724<br />
171.921<br />
42.780<br />
71.652<br />
79.001<br />
61.214<br />
22.937<br />
21.484<br />
37.408<br />
119.327<br />
203.282<br />
144.645<br />
101.714<br />
7.000<br />
9.980<br />
9.840<br />
9.050<br />
49.799<br />
101.749<br />
124.101<br />
112.793<br />
69.887<br />
44.233<br />
87.212<br />
133.694<br />
152.313<br />
138.746<br />
2.022<br />
16.210<br />
29.006<br />
30.672<br />
19.160<br />
180.860<br />
119.518<br />
83.417<br />
© SCHIFFAHRT UND TECHNIK VERLAGS GmbH, Sankt Augustin | Zusammenstellung: Christian Grohmann ■
CONTAINERTICKER<br />
+++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++<br />
CONTAINERTICKER<br />
CO C<br />
Binnenhäfen<br />
Land | Hafen<br />
| Neuss-<br />
Düsseldorf<br />
Hafen besteht in fusionierter<br />
Form seit 2003<br />
Hamburg: Containerumschlag<br />
wächst langsamer<br />
Der Containerverkehr im Hafen Hamburg<br />
wächst langsamer als in den Vorjahren. In den<br />
ersten sechs Monaten <strong>2008</strong> wurden 4,98 Mio.<br />
TEU umgeschlagen, 3,8 % mehr als im gleichen<br />
Zeitraum des Vorjahres, teilte das Statistische<br />
Amt für Hamburg <strong>und</strong> Schleswig-Holstein<br />
Anfang Oktober mit. Insgesamt wurden<br />
im größten deutschen Seehafen im ersten<br />
Halbjahr 71 Mio. t Seegüter umgeschlagen,<br />
2,3 % mehr als im Vorjahr. ■ Dü<br />
7|<strong>2008</strong><br />
| Nürnberg<br />
| Paris<br />
| Regensburg<br />
| Strasbourg<br />
1 1990 wurden LKW <strong>und</strong><br />
Bahn gemeinsam erfasst<br />
| Stuttgart SCT<br />
1 Daten wurden nicht<br />
erfasst<br />
| Tilburg Barge<br />
Terminal<br />
Jahr LKW<br />
TEU<br />
1990<br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1-9|<strong>2008</strong><br />
2002<br />
2005<br />
2007<br />
1-8|<strong>2008</strong><br />
1994<br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1-9|<strong>2008</strong><br />
1990<br />
2005<br />
2007<br />
1-9|<strong>2008</strong><br />
1990<br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1-8|<strong>2008</strong><br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1-9|<strong>2008</strong><br />
1998<br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
79.542<br />
200.806<br />
297.072<br />
399.134<br />
194.126<br />
–<br />
77.346<br />
127.732<br />
65.052<br />
–<br />
–<br />
–<br />
196.236<br />
149.170<br />
–<br />
0<br />
39.515<br />
26.702<br />
1 12.189<br />
74.541<br />
107.850<br />
153.038<br />
111.623<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
2.308<br />
4.973<br />
28.611<br />
43.000<br />
Bahn<br />
TEU<br />
39.126<br />
33.868<br />
132.907<br />
192.148<br />
107.972<br />
–<br />
34.794<br />
115.950<br />
88.269<br />
–<br />
–<br />
–<br />
2.300<br />
3.703<br />
0<br />
0<br />
39.515<br />
26.660<br />
1 12.189<br />
256<br />
4.665<br />
26.185<br />
27.012<br />
0<br />
19.316<br />
24.293<br />
22.291<br />
0<br />
0<br />
24.523<br />
47.000<br />
Schiff<br />
TEU<br />
25.609<br />
89.192<br />
193.473<br />
147.718<br />
90.313<br />
–<br />
210 01<br />
–<br />
–<br />
–<br />
88.970<br />
61.009<br />
246<br />
354<br />
338<br />
134<br />
7.213<br />
66.468<br />
70.905<br />
79.836<br />
50.300<br />
23.318<br />
29.533<br />
32.204<br />
27.103<br />
11.084<br />
26.801<br />
42.929<br />
51.000<br />
Gesamt<br />
TEU<br />
144.277<br />
323.866<br />
623.452<br />
739.000<br />
392.411<br />
89.000<br />
112.350<br />
243.682<br />
153.322<br />
13.808<br />
95.330<br />
267.959<br />
287.506<br />
213.882<br />
246<br />
354<br />
79.368<br />
53.496<br />
19.402<br />
141.265<br />
183.420<br />
259.059<br />
188.935<br />
23.318<br />
48.849<br />
56.497<br />
49.394<br />
13.392<br />
31.774<br />
96.063<br />
141.000<br />
Binnenhäfen<br />
Land | Hafen<br />
| Trier<br />
| Waalwijk ROC<br />
| Weil am Rhein<br />
1 Regulärer Terminalbetrieb<br />
Neue Containerlinien in<br />
Nordfrankreich<br />
Den Start zweier neuer Container-Liniendienste<br />
hat die Hafenverwaltung Dünkirchen<br />
gemeldet. Am 13. August verließ<br />
das erste Schiff der neuen Linie der Firma<br />
River Shuttle Containers (RSC) das NFTIou<br />
Container Terminal in Richtung Lille<br />
<strong>und</strong> Dourges. Die Containerlinie verfügt<br />
über eine Ausnahmegenehmigung des<br />
französischen Zolls für den Transport <strong>und</strong><br />
die temporäre Lagerung im Hinterland<br />
binnen 45 Tagen entsprechend der Procédure<br />
Fluvio-Maritime (PFM). Neun Tage<br />
später startete der Fluvio-Feeder der Reederei<br />
Marfret seinen Liniendienst nach<br />
Béthune, Lille <strong>und</strong> Antwerpen am gleichen<br />
Terminal. Auch der 54 TEU fassende<br />
Fluvio-Feeder verfügt über ein PFM-Abkommen<br />
für den Transfer zwischen Lille<br />
<strong>und</strong> Dünkirchen. Später soll Dourges als<br />
Destination ebenfalls folgen. ■ CG<br />
Sie würden dieser Kette doch auch nicht trauen, oder?<br />
Setzen Sie auf Kalmar Original Ersatzteile.<br />
seit 1999<br />
| Wielsbeke<br />
River Terminal<br />
1 LKW u. Bahn gemeinsam erfasst<br />
| Wien<br />
1 LKW <strong>und</strong> Bahn werden<br />
gemeinsam erfasst<br />
| Wörth<br />
1 LKW-Verkehr wird nicht<br />
erfasst<br />
Kalmar is part of Cargotec Corporation<br />
Jahr LKW<br />
TEU<br />
2000<br />
–<br />
2005<br />
–<br />
2007<br />
–<br />
1-9|<strong>2008</strong><br />
–<br />
2002 1.316<br />
2005 1.841<br />
2007 2.062<br />
1-5|<strong>2008</strong><br />
1990<br />
500<br />
2000 3.212<br />
2005 3.866<br />
2007 5.166<br />
1-8|<strong>2008</strong> 4.043<br />
2004<br />
398<br />
2005 1.439<br />
2007 3.621<br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1-9|<strong>2008</strong><br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1 130.094<br />
1 223.963<br />
1 322.881<br />
1 251.100<br />
1<br />
1<br />
1<br />
Bahn<br />
TEU<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
55<br />
180<br />
11<br />
1<br />
0<br />
0<br />
0<br />
1130.094 1223.963 1322.881 1251.100 14.340<br />
3.466<br />
–<br />
Schiff<br />
TEU<br />
6.408<br />
3.383<br />
849<br />
720<br />
6.192<br />
14.084<br />
21.543<br />
8.500<br />
19.593<br />
20.463<br />
22.195<br />
13.934<br />
10.439<br />
18.858<br />
15.134<br />
586<br />
788<br />
543<br />
470<br />
112.118<br />
179.787<br />
176.733<br />
Gesamt<br />
TEU<br />
6.408<br />
3.383<br />
849<br />
720<br />
7.508<br />
15.925<br />
23.605<br />
9.000<br />
12.911 22.860<br />
24.509<br />
27.372<br />
17.978<br />
10.837<br />
20.197<br />
18.755<br />
130.680<br />
224.751<br />
323.424<br />
251.570<br />
126.458<br />
183.253<br />
176.733<br />
SUT als e-paper bei<br />
www.epaperstar.de<br />
www.kalmarind.de<br />
| 73<br />
© SCHIFFAHRT UND TECHNIK VERLAGS GmbH, Sankt Augustin<br />
Zusammenstellung: Christian Grohmann ■
HAFEN TRANSPORT INTERMODAL<br />
ECT nimmt Euromax- <strong>und</strong> Delta Barge Feeder Terminal in Betrieb<br />
Erster „Move“ am Delta-Barge-Feeder-Terminal<br />
| Bilder: Götze-Rohen<br />
Eins plus Eins macht<br />
2,6 Millionen<br />
Mit gleich zwei neuen Terminals hat Europe Container Terminals (ECT) am 5. September die Containerumschlagskapazität<br />
des Hafens Rotterdam um r<strong>und</strong> 25 % erweitert. Insgesamt kann der Hafen jährlich nun<br />
13 Mio. TEU umschlagen, was der Prognose für 2009 entspricht. Bislang betrug die jährliche Umschlagskapazität<br />
10,8 Mio. TEU.<br />
In der jetzt fertiggestellten ersten Phase des Euromax-Terminals<br />
können an 1,5 km Kaimauer Seeschiffe mit einem Tiefgang von<br />
bis zu 16,65 m abgefertigt werden. Landseitig sorgen zwei Brückenkräne<br />
für Bahnverladungen, 96 Automatic Guided Vehicles<br />
(Führerlose Containertransporter – AGV) des Düsseldorfer Herstellers<br />
Gottwald <strong>und</strong> 58 Automated Rail Mounted Gantry Cranes (AMRG) für<br />
das Handling der Boxen. An dem neuen Terminal können Ultra Large<br />
Vessels mit bis zu 13.000 TEU abgefertigt werden. Die zwölf in China<br />
gekauften Containerbrücken arbeiten dabei quasi doppelt: Den vom<br />
Seeschiff gehobenen Container setzt der Kranführer auf eine Bühne<br />
am landseitigen Ende des Kranes ab. Von dort übernimmt ein zweiter,<br />
integrierter Kran <strong>und</strong> setzt den Container auf eines der AGV oder<br />
AMRG ab. Die autark manövrierenden AGVs bringen die Box dann an<br />
den programmierten Stellplatz. Wird der Container von einem AMRG<br />
übernommen, gelangt er zur „stacking area“, wo die Boxen bis zu fünf<br />
Zwei Gottwald-AGVs zwischen den Euromax-Containerbrücken <strong>und</strong> den<br />
AMRGs. Auf einer Gesamtfl äche von 84 ha in der Maasvlakte hat ECT<br />
„einige h<strong>und</strong>ert Millionen Euro“ investiert<br />
54 | 7|<strong>2008</strong>
Rotterdams Bürgermeister Ivo Opstelten auf der Leinwand mitten im<br />
Feuerwerk<br />
Lagen hoch gestapelt werden können. Das alles wird zentral gesteuert<br />
<strong>und</strong> läuft weitestgehend automatisch ab. Die Lage des Terminal<br />
bietet noch erhebliche Möglichkeiten zur Ausweitung: Wenn im Jahr<br />
2015 das Großprojekt Maasvlakte II fertiggestellt ist, kann Euromax<br />
auf eine Gesamtkailänge von 4.200 m ausgebaut werden.<br />
Vier Panmax-Carrier zur Einweihung<br />
Zur Einweihung des Terminals hatten die vier Partner der ECT jeweils<br />
ein Containerschiff anlegen lassen. Denn Euromax ist ein Joint-Venture<br />
der ECT mit der CKYH-Alliance, bestehend aus den Seereedereien<br />
Cosco Container Lines (China), „K“-Line (Japan), Yang Ming (Taiwan)<br />
<strong>und</strong> Hanjin Lines (Süd Korea).<br />
Der operative Betrieb des Euromax-Terminals soll phasenweise anlaufen.<br />
Zunächst werden ein bis zwei Schiffe pro Woche abgefertigt.<br />
Nach erfolgreicher Testphase soll der Betrieb dann sukzessive bis auf<br />
die maximale Auslastung gebracht werden. Auf diese Weise will ECT<br />
verhindern, dass mögliche Kinderkrankheiten zu ernsthaften Problemen<br />
führen.<br />
Delta Barge Feeder Terminal:<br />
Hoffnung für die Binnenschifffahrt<br />
ECT hat aber nicht nur an die Seeschifffahrt gedacht. Parallel zum<br />
Euromax-Terminal ist an der Stirnseite des Delta-Terminals das<br />
Delta Barge Feeder Terminal (DBFT) entstanden. Auf 9 ha sollen in der<br />
ersten Phase 300.000 Handlings pro Jahr umgeschlagen werden. An<br />
dem 840 m langen Kai können Küstenmotorschiffe bis max. 10,65 m<br />
Tiefgang <strong>und</strong> Binnenschiffe parallel abgefertigt werden. Bedient werden<br />
die Schiffe von zurzeit drei Brückenkränen. Langfristig soll die Kapazität<br />
des Terminals aber auf bis zu 700.000 Handlings ausgebaut werden.<br />
Ob die Hoffnungen nach schnellerer Abfertigung der Binnenschiffe<br />
aber erfüllt werden, muss sich noch zeigen: Denn Container, die aus<br />
den großen Seeschiffen am Euromax-Terminal kommen (oder auf di-<br />
7|<strong>2008</strong><br />
ese verladen werden sollen) müssen dazu erst umgefahren werden.<br />
Nichts desto trotz wird der massive Kapazitätsausbau in Rotterdam<br />
die heutige Situation entspannen.<br />
Megaterminals – Megaparty<br />
Angesichts der Dimensionen des Projekts, war auch die Doppel-<br />
Einweihung ein grandioses Event. Nach einer Bustour durch das<br />
Euromax-Terminal wurden die ca. 1.000 Gäste mit Eventschiff OCEAN<br />
DIVA zum DBFT gefahren. Hans Smits, Chef des Rotterdamer Hafens<br />
nannte das Euromax-Terminal ein „Interace zur Maasvlakte II“. „Euromax<br />
kann somit weiter wachsen <strong>und</strong> ist damit ein Link zwischen<br />
heute <strong>und</strong> morgen“, sagte Smits. Für Rotterdams Bürgermeister Ivo<br />
Opstelten setzt das neue Terminal einen neuen Standard für Containerterminals<br />
in der ganzen Welt: „Hiermit ist Rotterdam bereit für die<br />
Zukunft“. Captain Wei Jiafu, Chef der Cosco-Group bezeichnete das<br />
Euromax-Terminal als wichtige Brücke zwischen Asien <strong>und</strong> Europa.<br />
Auch die Vertreter der anderen Partner der CKYH-Allianz lobten das<br />
Terminal in den höchsten Tönen.<br />
Statt des üblichen gemeinsamen Drucks auf einen roten Knopf, hatte<br />
sich ECT etwas Besonderes einfallen lassen: Für die Vertreter der<br />
Gesellschafter waren Joysticks installiert worden. Bürgermeister Opstelten<br />
übernahm die Aufgabe, die Reedereichefs sowie ECT-Chef Jan<br />
Westerhout aufzurufen: „Are you ready to start Euromax?“ Nach fünfmaligem<br />
„Ja“, einem Druck auf den Joystick <strong>und</strong> einem krachenden<br />
Böllerschuss startete eine imposante Tanz- <strong>und</strong> Lichtershow, die von<br />
Videoeinspielungen <strong>und</strong> Feuerwerk begleitet wurde.<br />
■ Axel Götze-Rohen<br />
Vielseitigkeit direkt am Rhein<br />
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| 75
HAFEN TRANSPORT INTERMODAL<br />
Flex <strong>und</strong> Farbroller statt Sandstrahlgebläse <strong>und</strong> Spritzpistole<br />
Charly streicht Karlsruher<br />
Kran in Handarbeit<br />
Als Eisenschutzwerker bei einem Energieversorger brachte Carl-Heinz Betzemeier mehrere Jahre lang Hochspannungsmasten auf<br />
Vordermann. An der Restauration komplizierter Stahlkonstruktionen fand er Gefallen <strong>und</strong> kam auf die Idee, alten Kranen neuen<br />
Glanz zu verschaffen. Vor 16 Jahren gründete er deshalb Charlys Krananstreicherei. Im Hafen Karlsruhe hat er jetzt wieder Qualitätsarbeit<br />
abgeliefert.<br />
Mancher Firmenchef hat<br />
gelegentlich Probleme,<br />
sich <strong>und</strong> seinen Angestellten<br />
klar zu machen, warum<br />
man auf Messen <strong>und</strong> Kongressen<br />
viel Zeit <strong>und</strong> Geld aufwendet. So<br />
jemand sollte sich bei Carl-Heinz<br />
„Charly“ Betzemeier nach Nutzen<br />
solcher Engagements erk<strong>und</strong>igen.<br />
Charlys Krananstreicherei aus Lem-<br />
Vorher (links), nachher (rechts).<br />
go ist mit Betzemeier, Vorarbeiter<br />
Karl-Heinz Düwel, Klaus Mühlenbernd,<br />
Andy Börner, Timo <strong>und</strong> Andreas Mühlenmeier eine kleine Firma.<br />
Früher standen zu 80 % Baukrane in den Auftragsbüchern. Das<br />
ist mittlerweile anders: Nur noch etwa jeder fünfte K<strong>und</strong>enkran dient<br />
der Arbeitserleichterung von Baustellenarbeitern. Alle anderen sind in<br />
Häfen <strong>und</strong> Umschlagsbetrieben in Deutschland <strong>und</strong> den Niederlanden<br />
zu fi nden. Auf dem Karlsruher Hafenkongress im Juni hat Charlys<br />
Krananstreicherei mit einem kleinen Stand <strong>und</strong> gezielter Information<br />
einen Auftrag an Land gezogen, den sich auch größere Industrie-An-<br />
streichereien gerne gesichert hätten: Die beiden um die 70 Jahre alten<br />
Kranbrücken des im Karlsruher Hafen alteingesessenen Kohlehändlers<br />
Winschermann benötigten dringend neue Farbe.<br />
Feinarbeit statt Verpackung<br />
Verantwortliche der zur Saarberg Coal International (SCI) gehörenden<br />
Firma Winschermann hatten den Stand von Charlys Krananstreicherei<br />
gesehen <strong>und</strong> Kontakt mit dem Spezialisten aufgenommen.<br />
Betzemeier fuhr mit ihnen in den Stadthafen, sah die beiden Kranbrücken<br />
an, erstellte eine Kalkulation für die notwendigen Entrostungs-<br />
<strong>und</strong> Malerarbeiten <strong>und</strong> bekam neben dem Auftrag zusätzlich einen<br />
Folgeauftrag: Im nächsten Frühjahr soll er auch einen der beiden auf<br />
den Brücken fahrenden Krane mit neuer Farbe versehen; der andere<br />
hat dies noch nicht nötig. Betzemeier ist davon überzeugt, dass<br />
nicht zuletzt seine Herangehensweise überzeugt hat. Im Gegensatz<br />
zu anderen Industrie-Anstreichern entrostet Charlys Krananstreicherei<br />
nicht mit Sandstrahlgebläsen, die ein aufwendiges Einrüsten <strong>und</strong><br />
Verpacken der Krane nötig machen, um die Umwelt vor den bleihaltigen<br />
Mennigen der alten Anstriche zu schützen.<br />
Betzemeier <strong>und</strong> seine Männer gehen zunächst mit einem 500-bar-<br />
76 | 7|<strong>2008</strong>
Hochdruckreiniger Ho Hoch chdr druc uckr krei eini nige ger r an ddie<br />
die ie zzu<br />
zu u en entr entrostenden tros oste tend nden en<br />
Geräte Ge Geräte <strong>und</strong> dam dampfen ampf pfen en ssie<br />
sie ie sorgfältig ab. Bei SCI-<br />
Wi WWinschermann nschermann in Karlsruhe dauerte dies pro<br />
Kr KKranbrücke anbrücke drei Tage. Dann kommen ein pneumati<br />
ttischer scher Nadelentroster <strong>und</strong> die mit einer rotierenden<br />
Bü BBürste rste ausgestattete Flex sowie kleine Werkzeuge wie<br />
Spachtel <strong>und</strong> Rosthammer zum Einsatz, bis an den n Stahl- St S ah ahll<br />
teilen kein Rost mehr vorzufi nden ist. Sowohl die Entros Entrostung ostu tung ng vvon<br />
von on<br />
Hand als auch per Maschine kam in Karlsruhe zum Ei EEinsatz. ns n at atz. z<br />
Neuer Glanz mit Pinsel <strong>und</strong> Farbroller<br />
Im zweiten Arbeitsgang bemalen Betzemeier <strong>und</strong> sein Team die<br />
bearbeiteten Stahlteile mit grauer Rostschutzgr<strong>und</strong>ierung. Im dritten<br />
Arbeitsgang tragen sie den Lack in der vom Auftraggeber gewünschten<br />
Farbe auf. Spritzpistolen kommen nicht zum Einsatz, mit<br />
Pinsel <strong>und</strong> Farbroller arbeiten Charlys Mitarbeiter präziser, denn sie<br />
erreichen auch schlecht zugänglichen Stellen. Die hohen Qualitätsansprüche<br />
machen die Arbeit zu einem aufwendigen Knochenjob.<br />
Solche Roststellen stören die Ästhetik alter Krananlagen. Bevor sie die Funktion<br />
stören, greift Charlys Krananstreicherei ein | Bilder: Homberg<br />
Die fünf Arbeiter müssen absolut schwindelfrei sein, um zum Teil<br />
in halsbrecherischer Art <strong>und</strong> Weise auf den Kranbrücken herum<br />
zu klettern. Selbstverständlich betont Betzemeier, werden alle Sicherheitsvorschriften<br />
penibel eingehalten. Das gelte auch für die<br />
Entsorgung des Altmaterials. Die Arbeitsweise der Krananstreicherei<br />
macht die Entsorgung deutlich einfacher als beim Sandstrahl: Mit<br />
einer Kunststoffplane fängt das Anstreicher-Team alle umweltschädlichen<br />
Stoffe auf. Die untergelegte Plane wird anschließend<br />
umweltgerecht entsorgt. „Die Dreckarbeit, die wir beim Entrosten<br />
Klaus Mühlenbernd rückt dem Rost mit der Flex zu Leibe<br />
7|<strong>2008</strong><br />
erledigen, macht sonst keiner so<br />
sorgfältig wie wir“, fi ndet Betzemeier.<br />
e Auch wüssten die Umschlagsfi rmen<br />
m dies zu schätzen, da Umweltbestimmungen<br />
st auf relativ einfache Art<br />
<strong>und</strong> un Weise eingehalten würden. Andere<br />
Industrie-Anstreicher Indust<br />
würden immer wie-<br />
der versuchen, ihr System San Sandstrahl entgegen den Interessen der<br />
Auftraggeber durchzusetzen.<br />
Drei Wochen ohne<br />
Pause<br />
Bei SCI-Winschermann stande standen der Krananstreicherei zwei Miet-<br />
Hebebühnen zur Verfü Verfügung, fügu gung, mit denen nahezu alle Stellen pro-<br />
blemlos er eerreichbar reichbar ar war waren. aren en. Im IImmerhin m lag die niedrigste Stahlträger-<br />
reihe der beiden Kra Kranbrücken ranb nbrü rück c en rr<strong>und</strong><br />
10 m über Gr<strong>und</strong>. Bis die oberen<br />
Laufschienen der Krane erreicht waren, mussten weitere 6 m überw<strong>und</strong>en<br />
werden. Die Länge der Kranbahnen von der benachbarten<br />
Straße über die Kohlehalden hinweg bis zum Becken II des Karlsruher<br />
Stadthafens beträgt r<strong>und</strong> 80 m. Die gesamte zu bearbeitende<br />
Fläche maß etwa 3.000 qm. Auf die Stahlteile hatten die Arbeiter<br />
etwa 600 kg Gr<strong>und</strong>ierung <strong>und</strong> 800 kg Lack aufzutragen. Pro Person<br />
verstrichen die Mitarbeiter täglich etwa 20 bis 30 kg einer speziellen<br />
Industriefarbe, die Betzemeier <strong>und</strong> seinen Männern direkt vom Hersteller<br />
manchmal auch bis auf die Baustelle geliefert wird.<br />
Carl-Heinz Betzemeier (r.) hat seine Leidenschaft zum Beruf gemacht.<br />
Mit Vorarbeiter Karl-Heinz Düwel (l.) bespricht er das weitere Vorgehen<br />
Für die gesamten Sanierungsarbeiten bei SCI-Winschermann – einschließlich<br />
Entrosten, das etwa ein Drittel der Zeit einnahm – hatte<br />
die Krananstreicherei bis Ende September Zeit. Drei Wochen, in<br />
denen sie weder Samstag noch Sonntag kannten, sondern täglich<br />
neun St<strong>und</strong>en durcharbeiteten. So war es aus Sicherheitsgründen<br />
notwendig, den Lackanstrich am Sonntag aufzutragen, weil auf der<br />
benachbarten Hochbahnstraße weniger Autos durch das Hafengebiet<br />
fuhren. Bei entsprechenden Windverhältnissen hätte nämlich<br />
Farbe auf Straße <strong>und</strong> Autos geblasen werden können.<br />
Nach getaner Arbeit hatten sich die Mitarbeiter Betzemeiers eine<br />
Pause verdient, zumal es ab dem Herbst immer ungemütlicher wird,<br />
auf hohen Krananlagen herum zu klettern. In manchem Winterhalbjahr<br />
kann Betzemeier dann noch Aufträge für die Sanierung von<br />
Kranen etwa in Lager- <strong>und</strong> Logistikhallen sichern. Bis September<br />
hatte ihn allerdings eine dahingehende Anfrage noch nicht erreicht.<br />
Die Beschäftigten melden sich daher bis zum nächsten Frühjahr arbeitslos.<br />
Und dann geht es etwa mit dem Kran auf einer der Winschermann-Brücken<br />
wieder los. Wenn Betzemeier nicht bis dahin<br />
wieder einen Auftrag auf einem Kongress ergattert hat.<br />
■ Rüdiger Homberg<br />
| 77
HAFEN TRANSPORT INTERMODAL<br />
Neue Partner beim Vertrieb von RAM-Spreadern:<br />
Heinz Horz (l.) <strong>und</strong> Robert A. Mills | Bild: Dünner<br />
EDas britische Unternehmen RAM-Spreaders, einer der führenden<br />
Hersteller von Spreadern für Hafenkrane, Containerstapler<br />
<strong>und</strong> Reachstacker, wurde 1972 von Robert A. Mills gegründet,<br />
dessen Initialen den Firmennamen RAM bildeten. Mills ist nach wie<br />
vor als Exekutiv Direktor im Unternehmen tätig, <strong>und</strong> hat nun auch<br />
mit Cargogrip Geschäftsführer Heinz Horz die Vertriebskooperation<br />
zwischen beiden Unternehmen ausgehandelt.<br />
Horz hatte sich wegen K<strong>und</strong>enunzufriedenheit <strong>und</strong> unüberbrückbaren<br />
Differenzen in zentralen Aspekten des Geschäftsgebahrens<br />
seiner bisherigen Lieferanten nach einem neuen Hersteller umsehen<br />
müssen. RAM hatte die deutschsprachigen Märkte bislang von<br />
Belgien aus betreut <strong>und</strong> war nur in wenigen Terminals mit seinen<br />
Produkten präsent. „Wir haben mit Heinz Horz den richtigen Partner<br />
gef<strong>und</strong>en, denn seine jahrzehntelange Erfahrung, seine Marktkenntnisse<br />
<strong>und</strong> die hohe Wertschätzung, die sein Unternehmen im Markt<br />
genießt, können uns helfen, neue Marktsegmente zu erschließen“,<br />
zeigt sich Robert Mills überzeugt.<br />
Auf sein Anfang Oktober versandtes K<strong>und</strong>enr<strong>und</strong>schreiben, mit dem<br />
er über die neue Vertriebspartnerschaft informierte, hat Horz sehr<br />
positive Reaktionen erhalten. „Ich bin davon überzeugt, dass das gewachsene<br />
Vertrauen aus der bisherigen Zusammenarbeit auf meine<br />
neuen Geschäftspartner übertragen werden kann“, erwartet Heinz<br />
Horz. Dabei können beide Partner bereits erste Erfolge verzeichnen:<br />
Neben der inzwischen erfolgten Auslieferung von zwei Spreadern<br />
für den Hafen Dortm<strong>und</strong> konnten zwei Abschlüsse im Hafen Bonn<br />
getätigt werden, der 2009 einen Turmspreader <strong>und</strong> 2010 einen<br />
Spreader für eine neubeschaffte Containerbrücke erhält. „Die bei<br />
den ersten Projekten gemachten Erfahrungen haben gezeigt, dass<br />
wir auf dem richtigen Weg sind“, berichtet Horz. So stellte RAM<br />
umfangreiche technische Unterlagen für die K<strong>und</strong>enberatung zur<br />
Verfügung, die sowohl in Papierform als auch elektronisch greifbar<br />
waren. „Aber auch die zügige Bearbeitung meiner Anfragen im Werk<br />
<strong>und</strong> die aussagefähigen Angebotsunterlagen sind wichtige Voraussetzungen,<br />
um eine qualitativ hochwertige Beratung beim K<strong>und</strong>en<br />
zu leisten“, so Horz.<br />
Cargogrip nimmt für seine K<strong>und</strong>en auch den Service der RAM-<br />
Spreader <strong>und</strong> der Erzeugnisse anderer Hersteller in die Hand. Drei<br />
fachlich geeignete technische Dienstleister mit eigenen Stützpunkten<br />
in gesamten Vertriebsbereich <strong>und</strong> Spezialisten für Elektronik<br />
übernehmen den K<strong>und</strong>endienst <strong>und</strong> können für alle Spreader-Fa-<br />
Neue Partnerschaft bei Vertrieb von Containerspreadern<br />
CARGOGRIP<br />
übernimmt<br />
RAM-Vertretung<br />
Mit Wirkung zum 18. September hat die Cargogrip GmbH den Vertrieb von RAM-Spreadersystemen für Deutschland,<br />
Österreich <strong>und</strong> die Schweiz übernommen. Cargogrip konnte mit RAM einen weltweit agierenden Qualitätshersteller vertraglich<br />
binden, der seinerseits froh ist, einen neuen direkten Vertriebskanal in die wichtigen zentraleuropäischen Märkte zu öffnen.<br />
brikate Reparaturen, Teil- <strong>und</strong> Generalüberholungen durchführen.<br />
„Mit diesem neuen Serviceangebot sind wir in der Lage, alle bisherigen<br />
<strong>und</strong> neuen K<strong>und</strong>en optimal <strong>und</strong> zu vernünftigen Preisen zu<br />
bedienen“, so der Cargogrip Geschäftsführer.<br />
Horz nennt noch weitere Gründe, warum er mit Erfolg für die neue<br />
Vertriebskooperation rechnet. Als weltweit bekannter Hersteller von<br />
Qualitätsprodukten zählt RAM heute im ‚Heavy-duty-Bereich’ zu<br />
den weltweit führenden Lieferanten. Auch in Boomzeiten konnte<br />
RAM normale Lieferzeiten von vier bis fünf Monaten garantieren.<br />
Und schließlich investiert RAM kontinuierlich in Forschung <strong>und</strong><br />
Entwicklung. Dies bezieht sich nicht nur auf die stetige Verbesserung<br />
der gesamten Produktpalette, sondern auch auf die Entwicklung<br />
neuer Produkte. „Unser Interesse an Innovationen ist sehr<br />
groß, denn sie sind die eigentliche Herausforderung des Marktes,<br />
der immer effi zientere <strong>und</strong> schnellere Umschlagprozesse verlangt“,<br />
bestätigt Robert Mills. Als Beispiel nennt er die jüngst in Rotterdam<br />
vorgestellte PinSmart-Anlage zum automatischen Handeln von<br />
Twistlocks an Containern in Seehäfen, die sich derzeit in der praktischen<br />
Erprobung befi ndet. Aber auch die Entwicklung <strong>und</strong> Erprobung<br />
von ‚Twin-fourty-Spreadern’ für die gleichzeitige Verladung<br />
von zwei 40-Fußcontainern ist in vollem Gange. Ein anderes Projekt<br />
ist die Weiterentwicklung von im Hallen-Bereich verwandten Elektro<br />
Spreadern für den Einsatz an See-Containerbrücken. „Wir haben<br />
seit Jahren solche Geräte gebaut <strong>und</strong> verfügen über die nötige Erfahrung,<br />
diese auch im ‚Heavy duty-Bereich’ anzuwenden“, versichert<br />
Mills. In der praktischen Entwicklungsarbeit bevorzugt Mills<br />
eine enge Zusammenarbeit mit seinen K<strong>und</strong>en, „denn die kennen<br />
die Herausforderungen der täglichen Arbeit am besten <strong>und</strong> können<br />
neue Potenziale realistisch einschätzen“.<br />
Dank einer jüngst erfolgten Erweiterung der Produktionskapazitäten<br />
in fernen Osten verfügt RAM über ausreichend Kapazitätsreserven,<br />
um anstehende Erweiterungen der Produktpalette sowie steigende<br />
Bestellenmengen abzuarbeiten. Die Finanzkrise oder konjunkturbedingte<br />
Rückgänge im Containerumschlag sieht Mills nicht als<br />
unmittelbare Bedrohung an: „Die Vergangenheit hat gezeigt, dass<br />
die langfristigen Prognosen in unserm Geschäft immer übertroffen<br />
wurden. Die Erneuerung der Seeterminals mit noch effi zienterem<br />
Umschlagsgerät ist in vollem Gange. Wir haben dafür die richtigen<br />
Produkte <strong>und</strong> blicken deshalb zuversichtlich in die Zukunft“, so Robert<br />
Mills abschließend. ■ Hans-Wilhelm Dünner<br />
78 | 7|<strong>2008</strong>
EUROGATE <strong>und</strong> Magdeburger Hafen luden<br />
K<strong>und</strong>en in das Terminal Hansehafen<br />
Gateway<br />
Hafen Magdeburg<br />
Magdeburg soll sich zu einem führenden europäischen Logistikstandort weiterentwickeln. Die Magdeburger Hafen GmbH ist<br />
einer der ersten Partner des EUROGATE Inland Container Terminal-Netzwerks. Beide Partner luden am 10. Oktober zu einer<br />
gemeinsamen K<strong>und</strong>enveranstaltung, um das Netzwerk-Konzept im Containerterminal Hansehafen vorzustellen.<br />
Die Containerterminal-Logistik-Gruppe Eurogate hat mit sechs<br />
Binnenhäfen Kooperationsverträge für ein Terminal Netzwerk<br />
geschlossen. Am 10. Oktober präsentierte Emanuel Schiffer,<br />
Vorsitzender der EUROGATE-Gruppengeschäftsführung zusammen<br />
mit dem Geschäftsführer der Magdeburger Hafen GmbH, Karl-Heinz<br />
Ehrhardt, das Konzept in Magdeburg.<br />
André Schröder, frisch ernannter Staatssekretär im Ministerium für<br />
Landesentwicklung <strong>und</strong> Verkehr Sachsen-Anhalt, erinnerte in einem<br />
Grußwort daran, dass die Logistikbranche im Zeichen des globalen Warenaustausches<br />
ungebrochenes Wachstum zeige: „Auch in Sachsen-<br />
Anhalt ist aufgr<strong>und</strong> der hervorragend ausgebauten <strong>und</strong> modernen Verkehrsinfrastruktur<br />
sowie des vorhandenen Potenzials an qualifi zierten<br />
Arbeitskräften eine überaus positive Entwicklung im Bereich Logistik zu<br />
verzeichnen“. Im Hinterland der deutschen Seehäfen gelegen, existierten<br />
hier hervorragende Voraussetzungen für den Weitertransport von Waren<br />
<strong>und</strong> Gütern. Bestens ausgebaute Logistikknotenpunkte wie Magdeburg<br />
mit direkten Schienen-, Schiffs- <strong>und</strong> Straßenanbindungen garantierten<br />
den nahtlosen Übergang zwischen den verschiedenen Verkehrsträgern.<br />
Die Entlastung der Seehäfen sei dringend notwendig, da sich der Liefer-<br />
<strong>und</strong> Abtransport der Container zu einem Nadelöhr im internationalen<br />
Güterverkehr entwickelt habe, so EUROGATE-Geschäftsführer Schiffer.<br />
Von 2000 bis 2007 stiegen die Containermengen in den deutschen Seehäfen<br />
um 112 %. Für 2025 werden 45,3 Mio. TEU erwartet. Das sind<br />
200 % mehr als 2007. Trotz der gegenwärtigen Wachstumsdelle hält<br />
Schiffer diese Prognosen für realistisch: „Sie werden wie schon in der<br />
Vergangenheit eher übertroffen“. Eurogate bereite sich auf das Wachstum<br />
durch den Ausbau seiner vorhandenen Terminals, so in Hamburg<br />
<strong>und</strong> Bremerhaven, sowie den Bau des neuen Tiefwasserterminals in Wilhelmshaven<br />
vor.<br />
(v.r.n.l.) Magdeburgs Hafen Geschäftsführer Karl-Heinz Ehrhardt, Eurogate<br />
Geschäftsführer Emanuel Schiffer <strong>und</strong> Staatssekretär André Schröder<br />
| Bilder Guddat<br />
Das GVZ Hansehafen Magdeburg<br />
Dass den Seehäfen vorgelagerte Netzwerk „Eurogate Inland Container<br />
Terminals’ (EICT) solle dazu dienen, die Seeterminals zu entlasten <strong>und</strong><br />
logistische Funktionen ins Hinterland zu verlagern. „Jetzt ist noch Zeit,<br />
um mit neuen Konzepten künftige Engpässe zu vermeiden“, skizzierte<br />
Schiffer die Hintergründe dieser Strategie. Neben Magdeburg seien<br />
die Standorte Bremen, Minden, Dortm<strong>und</strong>, Gernsheim <strong>und</strong> Wiesau bei<br />
Nürnberg in das Netzwerk eingeb<strong>und</strong>en. Ein weiterer Standort im Süden<br />
Deutschlands werde derzeit noch defi niert. Neben der Binnenschifffahrt<br />
werde die Verknüpfung der Netzwerkstandorte vor allem über Bahnverkehre<br />
erfolgen. Eurogate sei nach Railion der zweitgrößte Nutzer des<br />
Bahnnetzes in Deutschland <strong>und</strong> verfüge über ausreichende Zugkapazitäten<br />
<strong>und</strong> Slots, um die neuen Mengen abzuwickeln.<br />
Für die K<strong>und</strong>en im Containerverkehr habe das neue EICT-Netzwerk<br />
zahlreiche Vorteile. Der Seehafen rücke über das ‚extended Gate’ näher<br />
an den K<strong>und</strong>en heran, der dort auch fl exible Dienstleistungspakete<br />
der Partner vor Ort, wie Zwischenlagerung oder Be- <strong>und</strong> Entladung der<br />
Container, in Anspruch nehmen könne. „In unserem Netzwerk spielt der<br />
trimodal angeschlossene Magdeburger Hafen als einziger Standort in<br />
den neuen B<strong>und</strong>esländern nicht nur auf Gr<strong>und</strong> seiner strategischen<br />
Lage an der Elbe <strong>und</strong> dem Mittellandkanal, sondern auch als „Gateway“<br />
in Richtung Osteuropa eine zentrale Rolle“, so Schiffer. Als das<br />
neue „Tor zum Osten“ <strong>und</strong> Hinterlanddrehscheibe in Mitteldeutschland<br />
könne Magdeburg - dank seiner zentralen geografi schen Lage <strong>und</strong> exzellenten<br />
Schienen- <strong>und</strong> Autobahnanbindungen - enorm von den positiven<br />
wirtschaftlichen Entwicklungen im Zuge der EU-Osterweiterung<br />
profi tieren. „Wir werden den Standort Magdeburg im Zuge der weltweiten<br />
Vermarktung unseres EICT-Netzwerk überall bekannt machen <strong>und</strong><br />
ich wünsche Ihnen, dass das Hanseterminal demnächst genauso voll<br />
ist, wie heute schon das CTD in Dortm<strong>und</strong>, wo vergangenes Jahr mehr<br />
als 200.000 TEU umgeschlagen wurden“, so Schiffer abschließend.<br />
Für den Hafen Magdeburg sei die neue Partnerschaft mit Eurogate ein<br />
wichtiger Schritt zur verbesserten Auslastung des Containerterminals,<br />
so Hafengeschäftsführer Karl-Heinz Ehrhardt: „Wenn nichts mehr geht,<br />
geht Eurogate - dieser in der verladenen Wirtschaft verbreitete Spruch<br />
skizziert die Leistungsfähigkeit unseres neuen Partners“. Ehrhardt erwartet<br />
zunächst einmal zusätzlich 3000 bis 5000 TEU im Jahr für seinen<br />
Standort. Dank weiterer Industrieansiedlungen im an das GVZ Hansehafen<br />
angrenzende Gewerbegebiet sieht Ehrhardt für das weitere Wachstum<br />
des Umschlagsgeschäftes zuversichtlich in die Zukunft.<br />
■ Hans-Wilhelm Dünner<br />
7|<strong>2008</strong> | 79
HAFEN TRANSPORT INTERMODAL<br />
Gleisanlagen des RLC zum Zeitpunkt der Übernahme von der DB AG | Bilder: Teßmann<br />
Es ist das erste Mal in der Geschichte der B<strong>und</strong>esrepublik, dass<br />
die Deutsche Bahn einen Güterbahnhof dieser Größe an ein<br />
privates Betreiberkonsortium verkauft hat. Nach mehrjährigen<br />
Verhandlungen hatte die Rail & Logistik Center GmbH & Co. KG<br />
(RLC) Wustermark, eine Tochter der Berliner Firmen Havelländische<br />
Eisenbahn AG (hvle) <strong>und</strong> BUG Vermietungsgesellschaft mbH, das<br />
22 ha große Gelände von der DB Netz AG gekauft, um es als öffentliches<br />
Bahn-Servicecenter zu betreiben.<br />
Die Deutsche Bahn hatte Ende der 90er Jahre den Schienengüterverkehr<br />
auf den unweit von Wustermark gelegenen Rangierbahnhof Seddin im<br />
Süden Berlins konzentriert <strong>und</strong> die Anlagen in Wustermark sukzessive<br />
stillgelegt. Für die Wiederinbetriebnahme des Bahnhofs investiert die<br />
RLC Wustermark zunächst r<strong>und</strong> 1 Mio. EUR, um die Bahnanlage zu reaktivieren.<br />
Alle 25 Gleise werden nach <strong>und</strong> nach wieder in Betrieb genommen.<br />
Die bestehenden sechs Gleise für das Abstellen von Triebfahrzeugen<br />
werden auf 17 Gleise aufgestockt. Je nach Markterfordernis will<br />
die RLC nach einem Stufenprogramm in den kommenden Jahren bis zu<br />
7 Mio. EUR investieren. Als Co-Investor hat die Firma Leipzig Rail Service<br />
GmbH auf dem Gelände des RLC die Fläche für eine Betriebsstätte für<br />
Wartungs- <strong>und</strong> Servicearbeiten an Schienenfahrzeugen gekauft, wo ab<br />
November <strong>2008</strong> Waggonausbesserungen ausgeführt werden. Das Unternehmenskonzept<br />
für das RLC Wustermark folgt der Railport-Philosophie.<br />
In der Startphase werden Betriebsleistungen der Zugbildung <strong>und</strong><br />
Zugaufl ösung für alle interessierten Eisenbahnverkehrsunternehmen<br />
(EVU) angeboten. Weiterhin werden umfangreiche Kapazitäten für das<br />
Abstellen von Schienenfahrzeugen (Lokomotiven, Güterwagen, Gleisbaumaschinen)<br />
bereitgestellt. Für die nahe Zukunft ist der schrittweise<br />
Ausbau bahnaffi ner Logistikleistungen, beginnend mit der Errichtung einer<br />
Ladestraße für Baustoffe <strong>und</strong> Holz, geplant. Bis Mitte Oktober <strong>2008</strong><br />
konnten bereits 18 Verträge mit K<strong>und</strong>en abgeschlossen werden, die die<br />
Infrastruktur des RLC nutzen. Dazu gehören neben privaten EVU auch<br />
die DB Schenker Railion Deutschland AG als größter K<strong>und</strong>e, Verkehrsbauunternehmen<br />
<strong>und</strong> die Baulogistik der DB Netz AG.<br />
„Das Interesse sowohl der Unternehmen in der Region als auch der EVU,<br />
für die wir unser unabhängiges Bahn- <strong>und</strong> Logistikzentrum betreiben,<br />
ist insgesamt sehr groß. Der Ausbau der Gesamtanlage in Wustermark<br />
verläuft planmäßig. Die Zielstellung, die Hälfte der Gleise der Richtungsgruppe<br />
in Betrieb zu nehmen, haben wir erreicht. Die erste größere Herausforderung<br />
war für uns die Abwicklung des Verkehrs für die Bahnmesse<br />
INNOTRANS, da ein Großteil der ausgestellten Schienenfahrzeuge<br />
RLC Wustermark: Privater Betreiber<br />
erwirbt Rangierbahnhof der DB Netz AG<br />
Neuer Service<br />
für Bahnbetriebe<br />
Der seit Ende 2001 weitgehend stillgelegte Rangierbahnhof Wustermark wurde am 1. Juli mit neuen Eigentümern <strong>und</strong> neuem<br />
Nutzungskonzept wieder eröffnet. „Hier entsteht ein modernes Logistikzentrum mit dem Schwerpunkt Schienengüterverkehr,<br />
das das bestehende Netz der Logistikbranche in der Region stärkt“, so Brandenburgs Infrastrukturminister Reinhold Dellmann.<br />
RLC-Geschäftsführer Winfried Bauer im Gespräch mit Brandenburgs<br />
Infrastrukturminister Reinhold Dellmann auf der Innotrans <strong>2008</strong><br />
dem Bahnhof Wustermark zugefahren, rangiert, ausstellungsgerecht<br />
zusammengestellt <strong>und</strong> von unserer Anlage direkt zum Ausstellungsgelände<br />
abgefahren wurde. Mit gleicher Sorgfalt werden wir auch den<br />
Verkehr am Ende der Ausstellung betreiben“, zog RLC Geschäftsführer<br />
Winfried Bauer eine Zwischenbilanz anlässlich der INNOTRANS <strong>2008</strong>.<br />
„Die Dienstleistungen, die das RLC mit seinem neuen Nutzungskonzept<br />
realisiert, konnte die DB Netz AG entsprechend ihrem Geschäftsauftrag<br />
nicht anbieten“, erklärte Volker Kefer, Vorstandsvorsitzender<br />
der DB Netz AG, zur Eröffnung. „Wir unterstützen ganz nachdrücklich<br />
dieses Konzept, weil hier eine Win-Win-Situation entsteht“, so Kefer.<br />
Auf der einen Seite erfolge eine Standortentwicklung mit neuen zusätzlichen<br />
Dienstleistungen. Auf der anderen Seite profi tiere die DB<br />
Netz AG davon, dass die Infrastruktur weiter produktiv genutzt wird,<br />
weil jede neue Schienenverkehrsleistung eine zusätzliche Trasseninanspruchnahme<br />
bedeute. ■ Dr. Günter Teßmann<br />
Serviceangebot RLC Wustermark<br />
>>> 6 zuglange Ein- <strong>und</strong> Ausfahrgleise elektrisch überspannt<br />
>>> 25 Abstellgleise für Züge, Wagengruppen <strong>und</strong><br />
Einzelgüterwagen mit je ca. 700 m Länge,<br />
z. T. elektrisch überspannt<br />
>>> 17 Abstellgleise für Lokomotiven mit je 75 m Länge,<br />
z. T. elektrisch überspannt<br />
>>> Tankstelle für Dieselkraftstoff<br />
>>> Zweigleisige Wagenhalle mit Arbeitsgruben für<br />
Lokomotiv- <strong>und</strong> Wageninstandhaltungen<br />
>>> Service für Schienenfahrzeuge durch die LRS Leipzig GmbH<br />
80 | 7|<strong>2008</strong>
Hafeneinweihung im Güterverkehrszentrum<br />
Berlin West<br />
Wustermark<br />
trimodal<br />
Am 1.Oktober eröffneten die Parlamentarische Staatssekretärin im B<strong>und</strong>esverkehrsministerium, Karin Roth, <strong>und</strong> der<br />
Bürgermeister der Gemeinde Wustermark, Bernd Drees, den Hafen Wustermark. Der Wirtschafts- <strong>und</strong> Logistikstandort<br />
westlich von Berlin erhält damit einen weiteren Zugang zum Wasserstraßennetz.<br />
Der Ausbau des Hafens Wustermark ist ein wichtiger Mosaikstein zur<br />
weiteren erfolgreichen Entwicklung des Güterverkehrszentrums<br />
<strong>und</strong> der Logistikbranche in der Region. In unseren GVZ boomt es.<br />
An den drei Standorten Wustermark, Großbeeren <strong>und</strong> Freienbrink gibt es<br />
bereits r<strong>und</strong> 7.000 Arbeitsplätze. Mit dem Ausbau des Hafens wird das<br />
GVZ Wustermark noch attraktiver, weil die Verkehrsträger Straße, Schiene<br />
<strong>und</strong> Wasser nun optimal miteinander verknüpft sind“, sagte Brandenburgs<br />
Infrastrukturminister Reinhold Dellmann zur Eröffnung. Der neue<br />
Hafen erhielt eine Sp<strong>und</strong>wandlänge von 390 m mit einer Liegelänge<br />
für Schiffe von 345 m. Großmotorgüterschiffe von 110 m Länge <strong>und</strong><br />
11,40 m Breite können an drei Liegeplätzen anlegen. Die Hafenbetriebsfl<br />
äche beträgt 18.200 qm, davon jeweils 8.000 qm<br />
als öffentliche Umschlag- <strong>und</strong> als Lagerfl äche. Weiterhin existieren<br />
9 ha Ansiedlungsfl äche, davon 2 ha unmittelbar an<br />
der Kaikante. Nördlich des Hafens wurde eine Wendestelle für<br />
Großmotorgüterschiffe gebaut. Der Bau des Hafens kostete<br />
15,5 Mio. EUR, wovon 12,4 Mio. EUR aus Fördermitteln des Landes<br />
Brandenburg kamen. Die Anfang des Jahres<br />
2007 begonnenen Bauarbeiten auf dem<br />
2,2 km langen Abschnitt des Havelkanals vom GVZ<br />
Wustermark aus in Richtung Süden wurden zeitgleich<br />
mit Fertigstellung des Hafens abgeschlossen.<br />
Für den letzten Ausbauabschnitt des Havelkanals<br />
von Wustermark nach Paretz wird derzeit<br />
die Planfeststellung vorbereitet. Nach deren<br />
Abschluss wird der Hafen Wustermark einen<br />
modernen Anschluss über die Untere Havel-<br />
Wasserstraße an den Hafen Hamburg <strong>und</strong> die<br />
westdeutschen Industrieregionen besitzen.<br />
Der Ausbau des Havelkanals ist ein Baustein im<br />
Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 17. Nach<br />
dessen Vollendung entsteht für die Binnenschifffahrt<br />
ein umweltfre<strong>und</strong>licher <strong>und</strong> leistungsfähiger<br />
europäischer Verkehrsweg in Ost-West-<br />
Richtung. Gegenwärtig sind vom Projekt 17<br />
r<strong>und</strong> 50 % der Gesamtmaßnahmen abgearbeitet.<br />
Ziel des Projektes ist es, den Verkehr moderner<br />
2,80 m tief abgeladener Binnenschiffe vom westeuropäischen<br />
Kanalnetz nach Berlin zu ermöglichen.<br />
Am Havelkanal werden durch den B<strong>und</strong><br />
Der erste Kiesumschlag an der Kaikante des neuen Hafens | Bild: IPG Potsdam<br />
bis 2015 Investitionen in Höhe von<br />
90 Mio. EUR für den Streckenausbau,<br />
die Warte-, Liege- <strong>und</strong> Wendestellen<br />
sowie für Brückenanhebungen, um<br />
den Containerverkehr mit einer Brückendurchfahrtshöhe<br />
von 5,25 m zu ermöglichen,<br />
getätigt. Der neu gebaute<br />
Binnenhafen am Havelkanal, das Rail<br />
& Logistik Center Wustermark <strong>und</strong><br />
das GVZ Wustermark, das im Ranking<br />
der deutschen GVZ-Standorte<br />
zu den Top Ten zählt, sind damit zu<br />
einem attraktiven trimodalen Einfallstor<br />
im Westen der Hauptstadtregion<br />
geworden.<br />
■ Dr. Günter Teßmann<br />
Brandenburgs Wirtschaftsstaatssekretär<br />
Michael Richter, Bürgermeister<br />
Bernd Drees, Staatssekretärin<br />
Karin Roth, Brandenburgs<br />
Infrastrukturminister Reinhold<br />
Dellmann <strong>und</strong> Landrat Dr. Burkhard<br />
Schröder | Bild: IPG Potsdam<br />
7|<strong>2008</strong> | 81
HAFEN HAFE HAFEN FEN N TR T TRANSPORT AN A SP SPOR OR ORT T IN I INTERMODAL<br />
TE TERM RM R OD O AL A<br />
Während des Wirtschaftsforums Elbe-Labe 2010 am 15. September<br />
in Aken konnte die Hafenbetrieb Aken GmbH auf<br />
eine 15-jährige sehr erfolgreiche Arbeit zurückblicken. Das<br />
vor zehn Jahren verabschiedete Hafenentwicklungsprogramm wurde<br />
in die Praxis umgesetzt. Es entstand ein neuer Containerterminal, der<br />
Massengutbereich wurde saniert, eine neue Düngemittelhalle fungiert<br />
als Verteilzentrum, die Tankanlage für Flüssigdünger <strong>und</strong> das Industriegebiet<br />
Aken-Ost erhielten neue Gleisanschlüsse <strong>und</strong> der Schwergutkran<br />
wurde für eine 270-t-Hubleistung aufgerüstet. Gleichzeitig<br />
wurden die Flächen für hohe Punktlasten hergerichtet. Insgesamt<br />
wurden im Hafen in den zurückliegenden 15 Jahren 15,5 Mio. EUR investiert.<br />
Damit ist dies die investitionsintensivste Entwicklungsetappe<br />
in der Geschichte des gleich 120 jährigen Hafens an der Elbe.<br />
Der Hafen Aken fungiert heute als Systemführer für k<strong>und</strong>enspezifi<br />
sche multimodale Transportketten. Er bietet logistische Komplettpakete<br />
für den kombinierten Ladungsverkehr mit Vor- <strong>und</strong> Nachläufen,<br />
Umschlag, Zwischenlagerung, seemäßiger Verpackung <strong>und</strong> Zollabfertigung.<br />
Heute nutzen 20 Unternehmen aus Sachsen-Anhalt <strong>und</strong><br />
Thüringen den Hafen für ihre Großraum- <strong>und</strong> Schwerguttransporte<br />
in Europa <strong>und</strong> via Seehäfen in die ganze Welt.<br />
Ein Hauptk<strong>und</strong>e ist die Siemens AG mit ihrem Produktionsstandort<br />
Erfurt. Das Unternehmen wird <strong>2008</strong> insgesamt 46 Generatoren via<br />
Aken umschlagen. Für 2010 wurde ein Bedarf von 77 Generatoren<br />
Kompetenzzentrum für<br />
Schwergutumschlag an der Elbe<br />
Die Anforderungen an den Umschlag <strong>und</strong> den Transport schwerer Kolli steigen. Der Hafen Aken hat sich seit seiner Privatisierung<br />
vor 15 Jahren zu einem Kompetenzzentrum für Schwergut- <strong>und</strong> Projektladung entwickelt <strong>und</strong> baut seine führende<br />
Position an der Elbe weiter aus.<br />
Das Schwergutterminal Hafen Aken | Bilder: Gewiese<br />
15 Jahre Hafen<br />
Aken GmbH<br />
angemeldet. Die Auftragslage bei Siemens Erfurt ist sehr gut <strong>und</strong><br />
die Schwerguttrasse von Erfurt nach Aken steht. Was fehlt, ist eine<br />
größere Zuverlässigkeit der Wasserstraße Elbe. Der Logistikchef von<br />
Siemens, Sven Werner, forderte deshalb auf dem Wirtschaftsforum<br />
noch einmal nachdrücklich eine schnellere Verbesserung der Tauchtiefe<br />
auf der Elbe. Die Kollis der nächsten Generation von Generatoren<br />
werden noch schwerer als die heute üblichen 250 t Stückgewichte.<br />
Eine Faustregel besagt, dass ca. 1 MW Leistung ca. 1 t Eigengewicht<br />
induziert. Kein Verkehrsträger ist für diese Transporte prädestinierter<br />
als die Binnenschifffahrt.<br />
Deshalb ging auch die Forderung an den Hafen, noch mehr hochbelastbare<br />
Flächen vorzuhalten, um die Transporte in die Seehäfen<br />
noch stärker in Aken zu bündeln. Die Deutsche Binnenreederei AG<br />
(DBR) reagierte bereits. Ab Oktober <strong>2008</strong> bietet sie für schwere <strong>und</strong><br />
großvolumige Kolli sowie Stückgüter von den Stationen Dresden,<br />
Aken, Schönebeck <strong>und</strong> Magdeburg einen Liniendienst zu den Seehäfen<br />
mit vorerst einer Abfahrt wöchentlich.<br />
Der Geschäftsführer des Hafens Aken, Klaus Schröter, äußerte sich<br />
gegenüber SCHIFFAHRT UND TECHNIK sehr positiv zu dieser Entwicklung:<br />
„Wir freuen uns über die gestiegene Nachfrage nach diesen<br />
Spezialleistungen. Sie zeigt, dass Schifffahrt <strong>und</strong> Häfen in diesem<br />
Marktsegment Vorreiter <strong>und</strong> zuverlässige Partner der Industrie sind“.<br />
■ Dr. Armin Gewiese<br />
Pressegespräch mit Minister Karl-Heinz Daehre (4. v.l.) <strong>und</strong> Hafengeschäftsführer<br />
Klaus Schröter (2. v.l.) auf dem Ausstellungsschiff der ELBE/LABE 2010<br />
im Hafen Aken<br />
82 | 7|<strong>2008</strong>
Kombioperateur Transfracht <strong>und</strong> bayernhafen<br />
bauen baymodal in Bamberg<br />
AlbatrosExpress<br />
„fl iegt“ neuen Rekord ein<br />
Während in immer mehr westeuropäischen Ländern die Wirtschaft schwächelt, bleibt die deutsche TFG Transfracht Internationale<br />
Gesellschaft für kombinierten Güterverkehr auf Expansionskurs. „Die erste Hälfte <strong>2008</strong> ist so gut gelaufen, dass wir<br />
voraussichtlich unser Ziel, im Gesamtjahr umgerechnet 1 Mio. TEU zu befördern, erreichen oder gar überfl ügeln werden.“<br />
Das sagte TFG-Geschäftsführer Gerhard Oswald anlässlich einer<br />
Feier für K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Businessfre<strong>und</strong>e unter dem Motto<br />
„10 Jahre AlbatrosExpress – 20 Monate Hochrheinterminal<br />
Zürich/Rekingen“ in Rekingen, Kanton Aargau. Zum Vergleich: 2007<br />
hatte Transfracht für Reeder <strong>und</strong> Spediteure 932.000 TEU von Hamburg<br />
<strong>und</strong> Bremerhaven zu Endempfängern im deutschen, österreichischen<br />
<strong>und</strong> schweizerischen Hinterland oder von dortigen Urverladern<br />
zu den beiden Seehäfen gebracht.<br />
„Wir behaupten uns gut <strong>und</strong> gewinnen Marktanteile von der Binnenschiffs-,<br />
LKW- <strong>und</strong> Bahnkonkurrenz, zumal Transfracht mit<br />
dem AlbatrosExpress das einzige europäische Netzwerk dieser Art<br />
betreibt“, so der 56-Jährige. Darin verkehren wöchentlich 320 Züge<br />
mit einer Tageskapazität von 4.500 TEU. Außerdem beschäftigt TFG<br />
pro Tag 1.000 Trucks mittelständischer Unternehmen, die für die<br />
sprichwörtliche erste oder letzte Meile in den drei Quell- <strong>und</strong> Zielländern<br />
zuständig sind.<br />
Dennoch: Oswald bereiten einige „jüngere Fehlentwicklungen“ Sorgen.<br />
Dazu zählen, speziell im Importsektor, durch Schiffsverzögerungen<br />
in den Seehäfen – nicht deren Verstopfungen, wie er betont<br />
– verursachte Schwankungen. Ursächlich dafür seien angesichts<br />
hoher Bunkerkosten „gestreckte“ Reisezeiten. Wichen Schiffe von<br />
ihren Fahrplänen ab, so bauten sich „mächtige Fracht-Bugwellen“<br />
auf, die eine Kapazitätssteuerung <strong>und</strong> saubere Vertaktung der Hinterlandsysteme<br />
konterkarierten. Umso wichtiger werde die Kommunikation<br />
zwischen allen Beteiligten.<br />
Auch beobachtet Oswald eine wachsende Inkonsistenz im Verhalten<br />
der Importeure: „Wir können uns bei der Hinterlandproduktion nicht<br />
mehr auf Vergangenheitserfahrungen stützen“, klagte er. Wegen<br />
der komplexeren Risikoeinschätzung sei TFG verstärkt auf aktuelle<br />
Das Hochrheinterminal Rekingen wird durch die SwissTerminal AG betrieben<br />
Transfracht-Chef Gerhard Oswald: „Wir können uns bei der Hinterlandproduktion<br />
nicht mehr auf Vergangenheitserfahrungen stützen“ | Bilder: Seifert<br />
Informationen nicht nur der Reeder <strong>und</strong> Spediteure, sondern auch<br />
der Verlader angewiesen. Dabei komme seiner Firma zugute, dass sie<br />
90 % aller Aufträge elektronisch erhalte. Das erleichtere kurzfristige,<br />
in Spitzenmonaten extrem häufi ge Ladungsumbuchungen enorm.<br />
Trotz harzigerer Dispositionsbedingungen erweitert die via<br />
20 deutsche, österreichische <strong>und</strong> schweizerische Inlandterminals<br />
operierende Tochter der HHLA Intermodal GmbH <strong>und</strong> der DB Mobility<br />
Logistics AG ihren Aktionsradius. Jüngstes Beispiel ist der Bau<br />
eines Kombiterminals in Bamberg, an dessen Betreibergesellschaft<br />
baymodal Bamberg GmbH die 3,5 Mio. EUR in das Projekt investierende<br />
Bayernhafen GmbH & Co. KG, Regensburg, 74,9 % <strong>und</strong> die<br />
TFG Transfracht Internationale Gesellschaft für kombinierten Güterverkehr<br />
mbH & Co. KG, Frankfurt, 25,1 % hält.<br />
„Mit der neuen Anlage, die zum Fahrplanwechsel <strong>2008</strong>/2009 betriebsbereit<br />
sein wird, wollen wir uns den nordbayerischen Raum<br />
erschließen, dessen Transportszene bislang stark von Lkw-Verkehren<br />
geprägt ist“, kommentierte Oswald. Sein 170-köpfi ges Stammpersonal<br />
generierte 2007 mit mehr als 15.000 Verbindungen des<br />
Produkttrios AlbatrosExpress Germany, Austria <strong>und</strong> Switzerland<br />
einen Umsatz von r<strong>und</strong> 260 Mio. EUR. ■ Wilf Seifert<br />
7|<strong>2008</strong> | 83
TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />
Intelligente Instandsetzung<br />
oder notwendige<br />
Neumotorisierung<br />
gr<strong>und</strong>überholten MTU-Diesel | Bilder: Pospiech<br />
Was tun bei Motorschaden?<br />
Wenn der Motor streikt, ist alle Theorie von richtiger<br />
vorbeugender Instandhaltung hinfällig. Schnelles –<br />
aber wohl überlegtes – Handeln ist angesagt, um<br />
Liegezeit <strong>und</strong> Verdienstausfall möglichst gering zu<br />
halten. SUT-Korrespondent Peter Pospiech erarbeitete<br />
gemeinsam mit dem MTU-Service Center Duisburg<br />
einen Leitfaden zur Entscheidungshilfe.<br />
Viele Bauteile eines Dieselmotors unterliegen während des Betriebes<br />
Verschleiß oder anderen Schädigungen, so dass sie nach<br />
Erreichen einer bestimmten Betriebszeit die ihnen zugeordnete<br />
Funktion nur noch teilweise oder gar nicht mehr erfüllen können. Sie<br />
stellen damit den wirtschaftlichen Betrieb <strong>und</strong> unter Umständen die<br />
Gerhard Siemers ist immer noch<br />
aktiv <strong>und</strong> voller Geschäftsideen<br />
| Bilder: Pospiech<br />
Bordstromaggregate<br />
aus Ostfriesland<br />
Seit der Firmengründung 1973<br />
liefert die Gerhard Siemers Aggregatebau<br />
aus dem ostfriesischen<br />
Ostrhauderfehn Diesel-Generator-<br />
Aggregate für die maritime Welt.<br />
Die ersten Anlagen stellte Siemers<br />
unter Verwendung von überholten<br />
Dieselmotoren aus Baumaschinen,<br />
LKW <strong>und</strong> Traktoren her. Die angefl<br />
anschten Generatoren waren<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich neu.<br />
„Am Anfang haben wir akquiriert<br />
<strong>und</strong> gebaut, doch bald haben wir<br />
festgestellt, dass es effi zienter ist, mit einem starken Partner zusammen<br />
zu gehen“, so Firmeninhaber Gerhard Siemers. „Heute arbeiten wir schon<br />
seit vielen Jahren mit dem in Norderstedt beheimateten Ingenieurbüro<br />
Josef Grote (Leiter MTU-Service Center Duisburg) Holger Mader (MTU-Vertriebsleiter) vor einem<br />
gr<strong>und</strong>überho<br />
Betriebsfähigkeit des Motors in Frage. Um das zu verhindern, empfehlen<br />
die Hersteller nach vorgegebenen Betriebszeiten Teil- bzw. Gr<strong>und</strong>überholungen<br />
der Motoren. Diese sind neben den regelmäßigen Wartungs-<br />
<strong>und</strong> Kontrollarbeiten die wichtigsten Aspekte der planmäßig<br />
vorbeugenden Instandhaltung. Die mitgelieferte Dokumentation der<br />
Motorenhersteller enthält Wartungspläne <strong>und</strong> Instandhaltungshandbücher,<br />
die nach Zyklen geordnet, alle wesentlichen Kontroll- <strong>und</strong><br />
Überholungsarbeiten (Teilüberholungen) sowie die mögliche Betriebszeit<br />
bis zur Gr<strong>und</strong>überholung enthalten.<br />
Das Auswechseln oder Nacharbeiten von Motorkomponenten kann<br />
auch erforderlich werden, wenn die vorgegebenen Verschleißgrenzmaße<br />
noch nicht erreicht sind, jedoch auf Gr<strong>und</strong> des Verschleißfortschrittes<br />
zu vermuten ist, dass der nächste Überholungszyklus nicht<br />
mehr ohne Störung oder wesentliche Überschreitung des Grenzmaßes<br />
erreicht wird. Eine Gr<strong>und</strong>überholung nach vom Hersteller<br />
Harm, IBH, zusammen. Und es klappt prima!“ Siemers ist mit 75 Jahren<br />
noch immer täglich in seiner Montagehalle <strong>und</strong> baut mit seinen Monteuren<br />
Bordaggregate zusammen. „Wir sind gut im Geschäft, denn wir<br />
haben die Zufriedenheit unserer K<strong>und</strong>en stets im Auge. Und die K<strong>und</strong>en<br />
profi tieren davon, dass wir immer ihren individuellen Ansprüchen <strong>und</strong><br />
Anforderungen gerecht werden. Wie ich es schon von meinem Vater<br />
gelernt habe, ist eine offene Kommunikation, sowie ein kontinuierlicher<br />
Informations- <strong>und</strong> Datenaustausch mit allen beteiligten Partnern Voraussetzung<br />
für unseren Geschäftserfolg“, so Siemers.<br />
Die Firma fertigt Stromerzeuger im Leistungsbereich von r<strong>und</strong> 8 bis 450<br />
kVA bei 1.500/min (50 Hz) sowie 1.800/min (60 Hz). Alle Aggregate sind<br />
nach ZKR Stufe II zertifi ziert. Die von IBH gelieferten Motoren tragen<br />
größtenteils den Namen der Kölner Motorenschmiede Deutz. Für bestimmte<br />
Anwendungen werden auch Hatz-Motoren verbaut, wobei<br />
luft- wie auch fl üssigkeitsgekühlte Motoren zum Einsatz kommen. Die<br />
Generatoren werden von dem Unternehmen MeccAlte bezogen. Trotzdem<br />
ist Siemers bei seiner Planung <strong>und</strong> technischen Umsetzung markenunabhängig,<br />
es wird ein großes Spektrum verschiedenster Komponenten-Anbieter<br />
genutzt.<br />
84 | 7|<strong>2008</strong>
Schadmotor bereit zur Schadensbef<strong>und</strong>ung<br />
| Bilder: Pospiech<br />
vorgegebener TBO (Time between overhaul) stellt dabei den besten<br />
Kompromiss zwischen Kosten <strong>und</strong> Nutzen für den Schiffseigner dar.<br />
Soweit die Theorie. Doch wenn der Motor streikt <strong>und</strong> der Schiffsführer<br />
oder die Reederei vor der Entscheidung Reparatur oder<br />
Neumotorisierung steht, gibt es keine einfache, für jede Situation<br />
passende Antwort nach der wirtschaftlichsten Alternative.<br />
Zu vielseitig sind die zu betrachtenden Aspekte für eine tragbare<br />
Entscheidung. Im Wesentlichen gibt es zwei unterschiedliche Situationen:<br />
■■■ Schiff <strong>und</strong> Motor sind in die Jahre gekommen. Aufgr<strong>und</strong><br />
der hohen Betriebszeit sind Leistung <strong>und</strong> Kraftstoffverbrauch fragwürdig<br />
geworden. Der Schiffsführer oder -eigner hat sich möglicherweise<br />
bereits mit einer Neumotorisierung auseinandergesetzt<br />
<strong>und</strong> interessante Vorteile moderner Motorentechnik festgestellt:<br />
■ geringerer Kraftstoff- <strong>und</strong> Schmierölverbrauch<br />
■ niedrige Schadstoff- <strong>und</strong> Geräuschemissionen<br />
■ evtl. höhere Leistung<br />
■ evtl. größere Wartungsintervalle<br />
Bei der Motorüberwachung setzt Siemers, wie auch bei den anderen<br />
Komponenten, auf Qualität. „Hier arbeiten wir schon seit vielen Jahren<br />
mit dem Hannoveraner Unternehmen ehb electronics zusammen.“ Jedes<br />
Aggregat wird nach seiner Fertigstellung auf dem fi rmeneigenen<br />
Prüfstand einer eingehenden Erprobung unterzogen. Und hier erfolgt<br />
auch die eventuelle Abnahme durch die entsprechende Klassifi kationsgesellschaft.<br />
■ Peter Pospiech p<br />
Bordaggregat mit einem fl üssigkeitsgekühlten<br />
Deutz-Dieselmotor in<br />
marinisierter <strong>und</strong> zertifi zierter<br />
Ausführung <strong>und</strong> MeccAlte-<br />
Generator sowie Motorsteuerung<br />
von ehb electronics<br />
7|<strong>2008</strong><br />
■ Möglichkeiten zu<br />
Fernüberwachung<br />
<strong>und</strong> situationsgeb<strong>und</strong>enem<br />
Feintuning ng<br />
Wenn die neue Maschine aktuelle k ll<br />
Schadstoffgrenzwerte unterschreitet, kann der Schiffseigner außerdem<br />
fi nanzielle Unterstützung in Form von Fördermitteln vom Staat<br />
erhalten. Allerdings ist bei der Neumotorisierung die Liefersituation<br />
zu berücksichtigen, denn nicht immer ist ein passender Motor verfügbar.<br />
Die Motorenhersteller bemühen sich zwar, Standardmotoren auf<br />
Lager zu haben, um die Liegezeit des Schiffes so kurz wie möglich zu<br />
halten. Allerdings muss der Eigner auch Randaspekte berücksichtigen:<br />
Passen die vorhandenen Rohrleitungen an den neuen Motor? Ist das<br />
Getriebe noch verwendungsfähig? Sind die Motor-Kühleinrichtungen<br />
noch ausreichend?<br />
■■■ Gr<strong>und</strong>überholung nach Motorschaden. In solchen Fällen ist<br />
es richtig <strong>und</strong> wichtig, mit einem Vertreter des Motorenherstellers<br />
eine Reparaturmöglichkeit zu untersuchen. Bei einer Reparatur sind<br />
einige Kriterien zu beachten:<br />
■ Wie groß ist der Umfang der Reparatur, welche<br />
Komponenten sind betroffen?<br />
■ Können die Bauteile noch nachgearbeitet werden,<br />
oder müssen sie ausgetauscht werden?<br />
■ Wie viel Zeit wird die Reparatur voraussichtlich in<br />
Anspruch nehmen?<br />
Natürlich hat eine Motorreparatur auch ihre guten Seiten. Je nach<br />
Umfang können die Gesamtkosten erheblich niedriger sein als die<br />
einer Neumotorisierung. Und auch auf die Reparatur leisten die<br />
Motorenhersteller in der Regel Garantie: Der Motor kommt mit<br />
„Null“ Betriebsst<strong>und</strong>en <strong>und</strong> dem Erscheinungsbild eines Neumotors<br />
zurück. Eventuelle Modernisierungen aus der laufenden Serie<br />
werden von der Herstellerwerkstatt während der Überholung oder<br />
Reparatur ebenfalls berücksichtigt. Von einer Fachwerkstatt durchgeführt<br />
ist die Reparatur eine Qualitätsarbeit.<br />
Erst nachdem alle Faktoren gegeneinander gewichtet wurden, kann<br />
eine endgültige Entscheidung getroffen werden: Reparatur oder<br />
Neumotorisierung. ■ Peter Pospiech<br />
| 85
TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />
MS SONNENKÖNIGIN inspiriert Kongresstourismus<br />
Glaspalast auf dem Bodensee<br />
Am 18. September taufte Gräfi n Bettina Bernadotte<br />
von der Insel Mainau das neue Flaggschiff des Bodensees.<br />
Das auf der Bodan-Werft in Kressbronn innerhalb<br />
von zweieinhalb Jahren projektierte <strong>und</strong> gebaute<br />
Eventschiff für bis zu 1.000 Passagiere erhielt vor<br />
Friedrichshafen den Namen SONNENKÖNIGIN.<br />
Dipl.-Ing. Lutz Kober lehnt sich auf die Galerie-Brüstung aus<br />
Edelstahl <strong>und</strong> Glas. Der für die SONNENKÖNIGIN verantwortliche<br />
Bauleiter auf der Bodan-Werft lässt seinen Blick<br />
über drei lichtdurchfl utete Decks schweifen: Fünf Tischreihen mit<br />
weißem Tuch hat die Firma MO Catering in Längsrichtung auf dem<br />
Hauptdeck aufgestellt. Vollständig eingedeckt, geschmückt mit Efeu<br />
<strong>und</strong> gelben Rosen. Ebenso ist das erste Oberdeck eingerichtet, das<br />
zweite Oberdeck ist mit r<strong>und</strong>en Stehtischen versehen. Deren Barhocker<br />
wirken wie in die Höhe gezogene Cocktailsessel. Insgesamt<br />
fi nden zur Schiffstaufe 900 Gäste an den Tafeln Platz.<br />
Mehr als eine „schwimmende Unterlage“<br />
Das Konzept des schwimmenden Glaspalastes stammt vom Idea Design<br />
Team aus Wangen im Allgäu, das auch die Innen- <strong>und</strong> Außen-Strukturen<br />
des in vielen Teilen innovativen Schiffes geplant hat. Ob Hotelanlage<br />
oder Kongresszentrum – Aufbau <strong>und</strong> Innenleben der SONNENKÖNI-<br />
GIN erinnern an vieles, nur nicht an das klassische Bodenseeschiff.<br />
Der Innenraum der knapp 70 m langen <strong>und</strong> 14,5 m breiten „schwimmenden<br />
Unterlage“, wie Eigner Walter Klaus sein ursprünglich auf<br />
9 Mio. EUR projektiertes Wasserfahrzeug zu nennen pfl egt, ist für<br />
maximal 1.000 Personen ausgelegt. Jedes der drei Salondecks verfügt<br />
über einen Barbereich mit Platz für ein Buffet. Für Nachschub<br />
aus der 75 qm großen Küche im Unterdeck sorgen drei Speiselifte.<br />
Den Personentransport in die oberen Decks übernehmen zwei verglaste<br />
Liftanlagen gegenüber den vorderen Treppenaufgängen. Die<br />
fünf Liftanlagen stammen von der Firma Brobeil aus Dürmentingen.<br />
Mit einem Treppenlift der Firma sind auch die Toiletten im Unterdeck<br />
behindertengerecht erreichbar. Während die beiden Galerie-Decks<br />
lediglich unterschiedliche Bestuhlungen zulassen, ist das Hauptdeck<br />
hochgradig variabel. Den Anforderungen von Produktpräsentationen,<br />
Konzerten, Modeschauen, Aufführungen oder Vorträgen<br />
sollen ausfahrbare Bühnenelemente im achteren Teil des Raumes<br />
mit insgesamt 29 qm gerecht werden. Dieser Plattform zugewandt<br />
lassen sich 82 qm des Bodens zu einer 15-fach abgestuften Tribüne<br />
auf der gegenüberliegenden Raumseite anheben, auf der insgesamt<br />
120 Zuschauer Platz fi nden. Bleibt die Tribüne im Boden versenkt,<br />
kann die Bühne mit einem mobilen Laufsteg verlängert werden. In<br />
der Saaldecke sind zwei Rohrwellenzüge für eine Leinwand <strong>und</strong><br />
einen 5 x 5 m großen, mobilen Bühnenvorhang ebenso integriert<br />
wie acht Kettenzugmotoren zum Anheben von zehn verschiedenen<br />
Der<br />
SONNENKÖNIGIN<br />
allzeit gute Fahrt<br />
auf dem<br />
Bodensee.<br />
Wir lieferten die<br />
Wellenanlagen <strong>und</strong><br />
Propeller.<br />
86 | 7|<strong>2008</strong>
Der moderne Einmannfahrstand wird ergänzt durch ausschwenkbare Nockenfahrstände, hier mit Kapitän Johannes Wüstner <strong>und</strong> Schiffseigner Walter Klaus.<br />
Im eingefahrenen Zustand hebt sich der Nockenfahrstand nicht von der Fassade ab | Bilder: Grohmann | Guddat<br />
Traversenkombinationen zum Aufhängen verschiedener Licht- <strong>und</strong><br />
Tontechnik.<br />
Wolkenkratzer-<strong>Technik</strong> mit GL-Vollabnahme<br />
Ergänzt wird der knapp 50 m lange, 11,5 m breite <strong>und</strong> 9 m hohe<br />
Innenraum von 980 qm verspiegelter Glasfassade, geliefert von der<br />
Firma Brombach + Gess. Darin eingelassen befi nden sich 40 automatische<br />
Schiebetüren, die zentral oder einzeln per Knopfdruck gesteuert<br />
den Weg zu den Außenbereichen eines jeden Decks freigeben.<br />
Die geklebte Glasfassade der SONNENKÖNIGIN weist auch an<br />
den Türen keine Kanten auf. Durchzogen ist der gläserne Aufbau mit<br />
einem geschwungenen Aluminiumrahmen, der mit 300 qm Leucht-<br />
Brobeil-Aufzüge ‚liften’ Personen <strong>und</strong><br />
Speisen in der SONNENKÖNIGIN<br />
Personenaufzug in der<br />
SONNENKÖNIGIN<br />
| Bild: Brobeil Aufzüge<br />
7|<strong>2008</strong><br />
Der Bodensee ist ein einziges Event <strong>und</strong> steht<br />
für Natur pur <strong>und</strong> Kultur, für Baudenkmäler,<br />
Theater, Konzerte, Festspiele, Gastronomie <strong>und</strong><br />
Beach-Partys. Das neue Fahrgastschiff SON-<br />
NENKÖNIGIN defi niert dieses Event neu. Hier<br />
werden die Sinne gefl utet <strong>und</strong> Erlebniswelten<br />
erschaffen, Feste <strong>und</strong> Schauspiele ganz außergewöhnlich<br />
in Szene gesetzt. Auch der Transfer<br />
von Personen <strong>und</strong> Speisen zwischen den verschiedenen<br />
Ebenen folgt einer neuen Dimension.<br />
Die gläsernen Fahrgastaufzüge <strong>und</strong> den<br />
Speiselift hat das in der vierten Generation inhabergeführte<br />
Traditionsunternehmen Brobeil<br />
Aufzüge GmbH & Co. KG mit Sitz in Dürmentingen<br />
geliefert. Brobeil bietet seinen K<strong>und</strong>en die<br />
gesamte Palette an Komplettlösungen r<strong>und</strong> um das Thema Aufzüge:<br />
Personenaufzüge in Glas <strong>und</strong> modernstem Design oder Lastenaufzüge<br />
in praktischer Funktionalität, aber auch Umbauten, Modernisierungen<br />
sowie den nötigen Service<br />
mit Wartung <strong>und</strong> Sicherheitsprüfungen.<br />
Zu den K<strong>und</strong>en zählen Bauträger,<br />
Kommunen, Behörden <strong>und</strong><br />
Privatleute. Referenzobjekte fi nden<br />
sich in Stadthallen, Museen, Sparkassen,<br />
Krankenhäusern, Werkshal-<br />
len <strong>und</strong> Möbelhäusern im gesamten<br />
süddeutschen Raum, in Österreich<br />
<strong>und</strong> in der Schweiz. ■ KHW<br />
Gleich mehrere Speiseaufzüge<br />
sorgen für Nachschub bei der Versorgung<br />
der Passagiere | Bild: Guddat<br />
folie überzogen auch bei Dämmerung optische Akzente setzen soll.<br />
Insbesondere hier zeigt sich der Innovationswille des Eigners, der<br />
die noch nie in dieser Größenordnung angewandte <strong>Technik</strong> selber<br />
beigestellt hat.<br />
Die tragende Konstruktion im Schiffsinnern bilden 96 Säulen aus<br />
Edelstahl, die nach den Vorgaben des Eigners optisch <strong>und</strong> funktionell<br />
voll in das Innenraumkonzept integriert sind: Die Säulen-<br />
Baugruppen dienen sowohl als Beistelltisch, Garderobe, Strom- <strong>und</strong><br />
Netzwerkversorgung. Zudem verbergen sie die Ansaugschächte für<br />
Innenluft der Klimaanlage.<br />
Bereits beim Bau der SONNENKÖNIGIN musste die Bodan-Werft der<br />
Schiffsgröße Tribut zollen: Da die Werfthallen das Schiff nicht als<br />
| 87
TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />
Die Plätze auf drei Ebenen bieten immer wieder anderes Ambiente – verb<strong>und</strong>en über Treppen die Panoramaplätze im Heck<br />
ganzes hätten aufnehmen können, mussten Kober <strong>und</strong> sein Team<br />
das Schiff während der Schiffskörpermontage bis in Höhe des zweiten<br />
Oberdecks zwei mal längsverschieben. Der Aufbau oberhalb<br />
dieses Decks wurde im Freien aus einzelnen Sektionen vormontiert<br />
<strong>und</strong> in fünf großen Sektionen mit Hilfe eines Mobilkrans an Bord<br />
montiert. Da die Hallenmaße nicht ausreichten, folgte auch die<br />
Montage der Gangbord <strong>und</strong> der geschwungenen Aluminiumrahmen<br />
ebenfalls erst nach dem Stapellauf. Doch alle Mühe hat sich<br />
gelohnt: Die SONNENKÖNIGIN fährt auf dem Bodensee nun in einer<br />
eigenen Klasse <strong>und</strong> ist r<strong>und</strong> 30 % größer als das bisher größte Schiff<br />
auf dem Gewässer.<br />
Events über drei Ebenen an Bord von Binnenschiffen gibt es nur auf der<br />
SONNENKÖNIGIN| Bild: Guddat<br />
Auf jeder der drei Ebenen sorgen gut bestückte Theken für die<br />
gastronomische Versorgung | Bild: Guddat<br />
Zur Jungfernfahrt der SONNENKÖNIGIN versammelten sich in Bregenz,<br />
Friedrichshafen, Romanshorn <strong>und</strong> Rorschach viele Schaulustige | Bild: Grohmann<br />
Kraftpaket mit 2.850 kW<br />
Weniger Kopfzerbrechen als die Neuerungen des Aufbaus dürfte den<br />
Ingenieuren die Schiffstechnik unterhalb der Wasserlinie bereitet haben.<br />
Im achteren Bereich des Unterdecks geht es eher konventionell<br />
zu – abgesehen von der Künstlergarderobe <strong>und</strong> dem integrierten<br />
Hangar für das Beiboot. Angetrieben wird das 950 t schwere Schiff<br />
über ein ZF-Getriebe mit zwei Piening-Propellern ohne Düse. Auf einen<br />
Ruderpropeller-Antrieb verzichteten die Konstrukteure bewusst,<br />
um möglichst vibrationsarm zu fahren. Dazu tragen auch die beiden<br />
MAN D2842 Hauptantriebsmotoren mit je 900 kW Leistung bei, die<br />
in der Zwölfzylinder-Ausführung als besonders laufruhig gelten. Die<br />
entkoppelte Abgasanlage nimmt ebenfalls kaum Schwingungen von<br />
der Maschine auf. Beim Manövrieren unterstützt ein Verhaar-Omega-<br />
Bugstrahlruder die Hauptantriebslage. Drei von MAN-Bordstromaggregate<br />
D2866 mit je 350 kW erzeugen eine elektrische Leistung von<br />
88 | 7|<strong>2008</strong>
SONNENKÖNIGIN fährt mit<br />
Fettabscheider von ACO Marine<br />
Ein Fettabscheider vom Typ „Lipatomat“ der Firma ACO Marine s.r.o.<br />
sorgt an Bord der SONNENKÖNIGIN für die Vorreinigung der Küchenabwässer.<br />
Mittels Segmentation hält das speziell an das Schiff<br />
angepasste Gerät automatisch Fette <strong>und</strong> Öle aus den Abwasseranlagen<br />
zurück, damit diese die Entwässerungseinrichtungen nicht<br />
angreifen oder den Betrieb stören. Feststoffe <strong>und</strong> Schlamm sinken<br />
in den unteren Konus. Das Fett sammelt sich im oberen, beheizten<br />
Konus, der das Fett fl ießfähig hält. Je nach Aufkommen von Fett <strong>und</strong><br />
Schlamm erfolgt das automatische Abfüllen in die Sammelfässer. Da<br />
ein Krählwerk den Innenbereich ständig reinigt, bleibt der Serviceaufwand<br />
gering. ACO Marine ist Bestandteil der weltweit tätigen ACO<br />
Gruppe mit über 5.000 Mitarbeitern. Im Schiffbau werden Ablaufkörper,<br />
Rohrssysteme aus Stahl <strong>und</strong> Edelstahl, druckfeste Rohrsysteme<br />
für den Feuerlöschbereich sowie Fettabscheider <strong>und</strong> Klär-<br />
Wir wünschen dem<br />
Eventschiff<br />
SONNENKÖNIGIN<br />
<strong>und</strong> seiner<br />
Besatzung allzeit<br />
gute Fahrt<br />
auf dem Bodensee!<br />
anlag anlagen des Unternehmens auch auf<br />
hoher See eingesetzt. Dank Modulbauweise<br />
sind die ACO Marine<br />
Fettabscheider in verschiedenen<br />
Konfi gurationen entsprechend<br />
den Einsatzbedingungen lieferbar.<br />
Ebenso lassen sie sich für<br />
große Kreuzfahrtschiffe mit mehr<br />
als 5.000 Passagieren anpassen.<br />
■ CG<br />
Fettabscheider für ein<br />
Passagierschiff | Bild: ACO Marine<br />
© SUT VERLAG<br />
| Bilder: Guddat | Grohmann<br />
Kerstin Schömer, Lutz Kober, Reiner Manthe, Bodan-Werft-Geschäftsführer<br />
Robert Dittmann <strong>und</strong> Holger Sackewitz (v.l.n.r.) freuen sich über das abgeschlossene<br />
Bauprojekt, das in enger Zusammenarbeit mit Axel Brombeiss,<br />
Geschäftsführer von Idea Design Team (3.v.r.) <strong>und</strong> Harald Moll entwickelt<br />
wurde | Bild: Guddat<br />
In unserer Abteilung für Schiffbau werden neben Reparatur- <strong>und</strong><br />
Servicedienstleistungen umfangreiche Neubau- u. Umbauprojekte<br />
realisiert. Für das neue Fahrgastschiff „Sonnenkönigin“ haben wir die<br />
folgenden Komponenten geliefert <strong>und</strong> installiert:<br />
Hauptschalttafel, Notschalttafel, Verteilsysteme sowie eine EIB-Beleuchtungssteuerung.<br />
Darüber hinaus haben wir die komplette Installation der<br />
E-Anlage ausgeführt.<br />
Falls wir auch etwas für Sie tun können, treten Sie jederzeit gerne<br />
mit uns in Kontakt.<br />
Wir wünschen dem Eventschiff SONNENKÖNIGIN allzeit gute Fahrt!<br />
Stolze AG<br />
Schwertfegerstr. 12<br />
23556 Lübeck<br />
Tel.: 04 51/89 00 20<br />
Fax: 04 51/89 21 03<br />
www.stolze-ag.de<br />
7|<strong>2008</strong> | 89<br />
© SUT VERLAG
TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />
| Bild: Grohmann<br />
| Bild: Guddat<br />
Drei MAN-Bordstromaggregate mit je 350 kW erzeugen insgesamt 900 kVA<br />
Die beiden MAN-Hauptantriebsmaschinen leisten je 900 kW<br />
insgesamt 900 kVA. Die verbraucht die Eventtechnik aber nicht allein<br />
– größte Verbraucher sind Klimaanlage <strong>und</strong> Küche. Den Kraftstoffbedarf<br />
der fünf Dieselmotoren deckt ein 10.000 l fassender Kraftstofftank.<br />
Bei Orientierung <strong>und</strong> Verkehrssicherheit auf dem Wasser lassen<br />
sich die beiden Kapitäne von einer Navigationsanlage der schweizerischen<br />
Firma JFS electronic Sturtzel & Co. AG unterstützen. Dazu gehören<br />
eine Pilotanlage mit Wendeanzeiger, eine SwissRadar-Anlage,<br />
ein Tresco-Kartensystem sowie der Schiffskompass.<br />
Im Einsatz als Veranstaltungsplattform<br />
Für Haupteigentümer Walter Klaus ist die Bodenseeschifffahrt nichts<br />
Neues: Der 74-Jährige ist auch an den österreichischen Vorarlberg<br />
Lines <strong>und</strong> an der Schweizerischen Bodensee-Schifffahrtsgesell-<br />
Schiffsdaten MS SONNENKÖNIGIN<br />
Länge / Breite / Tiefgang 69,16 x 14,55 x 1,95 m<br />
Höhe 11,20 m<br />
Gewicht 950 t<br />
Max. Personenanzahl 1.000<br />
Hauptantrieb 2 x 12 Zyl. MAN D2842<br />
Leistung je 900 kW bei 2.100/min<br />
Geschwindigkeit 30 km/h<br />
Propeller Piening Festpropeller Ø 1,30 m<br />
Getriebe ZF-Getriebe<br />
Bugstrahlruder Verhaar Omega, 1-Kanalig (150 kW)<br />
Stromaggregate 3x MAN D2866 mit Lindenberg-<br />
Generatoren<br />
Leistung je 350 kW / 300 kVA<br />
schaft AG (SBS) beteiligt. Die Zielgruppe der SONNENKÖNIGIN sieht<br />
Klaus in Firmen aus ganz Europa, jedoch mit einem Schwerpunkt<br />
von 300 km r<strong>und</strong> um den Bodensee.<br />
Besonders Großunternehmen <strong>und</strong> Eventagenturen, die eine besondere<br />
Plattform für Tagungen, Präsentationen, Seminare oder<br />
Konzerte suchen, soll das Charterschiff im Premium-Segment ansprechen.<br />
■ Christian Grohmann | Lutz Kober, Bodan-Werft<br />
Advanced Wastewater Solutions<br />
ACO Marine<br />
Tel/Fax: T +49 (0) 44 31/73 88 74<br />
E-mail: info@acomarine.com<br />
Web: acomarine.com<br />
90 | 7|<strong>2008</strong>
TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />
Innovative Gestaltung der durchgehenden<br />
Glasfassade auf der<br />
MS SONNENKÖNIGIN<br />
Unsichtbare Schiebetüren<br />
Die MS SONNENKÖNIGIN, ein Eventschiff für bis zu<br />
1.000 Fahrgäste, verfügt als erstes Schiff auf dem Bodensee<br />
über von aussen nicht sichtbare Glastüren. Die Gestaltung<br />
des Schiffes wird durch seine von Glas bestimmten<br />
Aufbauten geprägt.<br />
Um diese Gestaltung möglich zu machen, war es erforderlich,<br />
daß die Ein- <strong>und</strong> Ausgänge des Schiffes idealerweise nicht<br />
sichtbar konstruiert wurden. Der Einsatz von Türen mit konstruktionsbedingten<br />
Rahmen war daher nicht möglich. Brombach<br />
+ Gess, die für die gesamte Glasfassade verantwortlich sind, hat<br />
für die SONNENKÖNIGIN Glasschiebetüren entwickelt, die sich rahmenlos<br />
der Fassade anpassen <strong>und</strong> so die elegante Gestaltung der<br />
durchgehenden Glasfassade nicht stören.<br />
<strong>Technik</strong><br />
Die Anforderungen durch die gewünschte Gestaltung konnten umgesetzt<br />
werden. Die Schiebeflügel <strong>und</strong> die feststehende Verglasung<br />
liegen in einer Ebene. Rahmen, Streben oder Stützen sind nicht<br />
notwendig, können das Gesamtbild also nicht stören. Durch den<br />
in die Glasfassade integrierten Einbau wird ein hochwertiger <strong>und</strong><br />
im Gesamtbild stimmiger Eindruck erreicht. Auf Gr<strong>und</strong> des relativ<br />
schmalen Außenganges wurde die Tür extrem platzsparend entwickelt.<br />
Der Bewegungsraum liegt vollständig außen <strong>und</strong> beträgt lediglich<br />
100 mm. Das Glasschiebeelement schwingt nach außn <strong>und</strong> fährt vor<br />
das anschließende, feste Glasfeld. Dadurch lässt sich die Türe ideal in<br />
Umgebungen mit geringem Platzangebot einsetzen z.B. entlang eines<br />
engen Ganges oder als Balkon-Schiebeelement. Die Führung <strong>und</strong> der<br />
gesamte Antrieb des Türflügels ist oberhalb des Schiebeelements verdeckt<br />
eingebaut. Sowohl die Elektronik als auch die Mechanik ist dadurch<br />
weitestgehend vor Umwelteinflüssen <strong>und</strong> Verschmutzung geschützt.<br />
Eine doppelte Abdichtung des Türflügels sorgt für absolute<br />
Dichtigkeit gegen Zugluft <strong>und</strong> Nässe. Die Türe ist aus hochwertigen <strong>und</strong><br />
langlebigen Materialien wie Glas, Aluminium <strong>und</strong> Edelstahl gefertigt.<br />
92 |<br />
MS SONNENKÖNIGIN –<br />
durch Glas bestimmte Aufbauten | Bilder: B&G<br />
Antrieb<br />
Der Antrieb ist prinzipiell elektrisch oder hydraulisch möglich. Bei<br />
der Umsetzung auf der SONNENKÖNIGIN sorgt ein elektrischer Antrieb<br />
für das bequeme Öffnen <strong>und</strong> Schließen. Die Öffnung erfolgt<br />
durch einen Betätigungsschalter, der auf dem Schiebeflügel platziert<br />
ist <strong>und</strong> im direkten Blickfeld des Benutzers liegt. Ein neuartiges<br />
Schaltersystem, das „stromlos“ funktioniert, ermöglicht diese Anordnung<br />
ohne störanfällige Kabelführungen die mit dem Türflügel<br />
mitlaufen müssen. Das gezielte Öffnen der Türe über Taster vermeidet<br />
das oft bei Automatiktüren gesehene „versehentliche“ Öffnen.<br />
Diese Auslegung ist für enge Umgebungen sehr geeignet, denn unerwünschtes<br />
Öffnen <strong>und</strong> damit einhergehender Wärmeverlust <strong>und</strong><br />
Zugluft wird vermieden. Der Schließvorgang startet automatisch,<br />
sobald der Durchgang frei ist.<br />
Sicherheit<br />
Vor <strong>und</strong> hinter der Türe überwacht ein Infrarotvorhang den Fahrweg<br />
der Türe <strong>und</strong> vermeidet eine Gefährdung von Personen, hierdurch<br />
ist auch die Erkennung des freien Durchgangs für den Schließmechanismus<br />
gewährleistet. In der „Geschlossen-Stellung“ ist die Türe<br />
mechanisch verriegelt, so dass auch bei abgeschaltetem Strom der<br />
Raum sicher verschlossen ist. Bei Stromausfall <strong>und</strong> im Notfall lässt<br />
sich diese Verriegelung mechanisch öffnen <strong>und</strong> der Flügel von Hand<br />
verschieben. ■ Dü<br />
Kabelloser, in die Scheibe integrierter Taster<br />
7|<strong>2008</strong>
Wärtsilä investiert in die<br />
Gr<strong>und</strong>lagenforschung<br />
Motoreninnovation<br />
aus<br />
der Schweiz<br />
Neue Technologien für seine langsam sowie mittelschnell<br />
laufenden Zwei- <strong>und</strong> Viertakt-Motoren<br />
im Leistungsbereich von 720 bis 84.420 kW erprobt<br />
Wärtsilä im Diesel Technology Centre (DTC)<br />
im schweizerischen Oberwinterthur. Dort haben die<br />
Finnen den neuen, langsam laufenden Zweitakt-Forschungsmotor<br />
RTX-4 in Betrieb genommen.<br />
Als einer der weltweit führenden en n Motorenhersteller<br />
sind wir uns uns unserer nser erer<br />
Verpfl ichtung gegenüber de der<br />
r<br />
Umwelt bewusst, die gegenwärtigen gen<br />
<strong>und</strong> zukünftigen Emissionsgrenzwerte rte e<br />
strikt einzuhalten beziehungsweise ise<br />
weiter zu unterschreiten“, betonte Ole<br />
Johannson, Präsident & CEO des Wärtsilä<br />
Konzerns zur Vorstellung des neuen n langsam laufenden Zweitakt-<br />
Forschungsmotors Ende Mai im DTC. . „Dies ist ein zentraler Punkt bei<br />
der Überprüfung neuer Entwicklungen an dem Forschungsmotor“.<br />
Der neue Forschungsmotor RTX-4 wird die Weiterentwicklung der<br />
langsam laufenden Wärtsilä Schiffsdieselmotoren in Hinsicht auf<br />
verbesserte Betriebssicherheit, Zuverlässigkeit, Leistung, niedrigerer<br />
Brennstoffverbrauch <strong>und</strong> geringere Abgasemissionen, vor allem in<br />
Bezug auf Stickoxide (NOx) <strong>und</strong> Kohlendioxid, vorantreiben. Einfache<br />
<strong>und</strong> kosteneffi ziente Herstellung sowie geringe Wartungskosten<br />
<strong>und</strong> längere Serviceintervalle stehen ebenso im Fokus der<br />
Entwicklung.<br />
Der RTX-4 ist ein Vierzylinder Zweitaktmotor mit einem Kolbendurchmesser<br />
von 600 mm. Er lieferte zur Inbetriebnahme 2.540 kW<br />
pro Zylinder bei einer Nominaldrehzahl von 114/min. Der Motor<br />
wurde so konstruiert, dass die Leistung gesteigert werden kann, um<br />
Technologien für künftige Marktanforderungen zu entwickeln. Er<br />
verfügt über die neueste RT-fl ex Common-Rail Technologie mit integrierter,<br />
vollelektronischer Steuerung sämtlicher Motorenprozesse:<br />
Brennstoffeinspritzung, Auslassventilbetätigung, Zylinderschmierung<br />
<strong>und</strong> Druckluftanlassung. Gleichzeitig bietet RTX-4 die nötige<br />
Flexibilität, um neue Komponenten, Technologien oder Kraftstoffe<br />
zu testen. Letzteres ermöglicht Versuche mit der Verbrennung von<br />
minderwertigeren Kraftstoffen, die weltweit zunehmend in Umlauf<br />
kommen.<br />
7|<strong>2008</strong><br />
Ole Johannson im Gespräch mit Martin Wernli,<br />
Präsident von Wärtsilä Schweiz<br />
Der RTX-4 ersetzt seinen Vorgänger RTX-3,<br />
der 1995 in Dienst gestellt wurde | Bilder: Pospiech<br />
Langsam laufende Zweitaktmotoren werden<br />
für den Antrieb von Hochseeschiffen verwendet<br />
| Bild: Wärtsilä<br />
Während der Fokus an Bord eines Schiffes auf<br />
innermotorische Möglichkeiten zur Abgasemissionskontrolle<br />
liegt, verfügt der RTX-4 über eine umfassende<br />
Anlage zur Nachbehandlung der Abgase einschließlich<br />
eines SCR-Katalysators. Das System zur ‚Selektiven<br />
Katalytischen Regeneration’ (SCR) ist in der Lage, den NOx-Gehalt<br />
im Abgas um über 90 % zu reduzieren.<br />
Auf die Frage nach der Wärtsilä-Strategie für Binnenschiffsmotoren<br />
antwortete Ole Johannson: „Wir konzentrieren uns in erster Linie<br />
auf die Langsam- <strong>und</strong> Mittelschnellläufer. Die Binnenschifffahrt<br />
wird mit den zur Verfügung stehenden Baureihen weiter bedient.<br />
Das heißt nicht, dass wir dieses Marktsegment außer Acht lassen<br />
werden! Sicherlich werden wir uns mittelfristig auch mit Neuentwicklungen<br />
für dieses Marktsegment beschäftigen.“<br />
■ Peter Pospiech<br />
| 53
TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />
Doppelhüllen-Tanker<br />
BERNHARD DETTMER in Dienst gestellt<br />
Am 16. September hat die B. Dettmer Reederei GmbH<br />
& Co. KG aus Bremen einen neuen Doppelhüllentanker<br />
in Dienst gestellt. Im Hamburger Hafen taufte<br />
Dorthe Dettmer, Ehefrau des Geschäftsführers Heiner<br />
Dettmer, das r<strong>und</strong> 5,5 Mio. EUR teure Schiff auf den<br />
Namen des Firmengründers.<br />
Europas<br />
größte Privat-Reederei<br />
investiert in Flottenerweiterung<br />
Ich verbinde mit diesem Schiff sehr viel“, sagte Heiner Dettmer.<br />
„Es ist der erste Neubau seit dem Tode meines Vaters Bernhard<br />
im Jahr 1995“. Gemeinsam mit seinem Bruder Wilhelm hatte<br />
Bernhard Dettmer 1947 den Gr<strong>und</strong>stein für die heutige Unternehmensgruppe<br />
gelegt. Was mit dem Binnenfrachter MS JAGUAR<br />
zwei Jahre nach Kriegsende begann, gehört heute zu den größten<br />
im Familienbesitz befi ndlichen Binnenreedereien. Das neue Flaggschiff<br />
ist Bestandteil der Dettmer-Flotte, die 35 eigene Tank- <strong>und</strong><br />
Trockenfrachter sowie über 200 eingecharterte Schiffe umfasst.<br />
Einsatzschwerpunkt für den Neubau soll der Transport von Mineralölprodukten<br />
vom Hamburger Hafen nach Magdeburg sein. Dort<br />
betreibt Dettmer ein Großtanklager mit einer Kapazität von r<strong>und</strong><br />
65.500 cbm.<br />
Schiffstechnik unter elektronischer Kontrolle<br />
Gebaut wurde der 100 m lange <strong>und</strong> 9,50 m breite Doppelhüllentanker<br />
vom Typ N auf der Hitzler-Werft in Lauenburg an der Elbe. Die<br />
Klassifi zierung nahm der Germanische Lloyd vor. Bei einem Tiefgang<br />
von 3,0 m passen 1.831 t Mineralöl in die zehn Ladetanks. Sie sind<br />
zu jeweils fünf Stück auf beide Seiten des Schiffes aufgeteilt. Zwei<br />
Löschpumpen vom Typ Bornemann sind in der Lage, das voll beladene<br />
Schiff in r<strong>und</strong> drei St<strong>und</strong>en zu entleeren. Für besondere Mineralölprodukte<br />
steht ein Tankheizsystem zur Verfügung, das mit Fremddampf<br />
beheizt wird. Die Ballasttanks in Doppelboden <strong>und</strong> Gangbord befüllt<br />
eine separate Ballastpumpe, ebenfalls von Bornemann.<br />
Als Antrieb hat sich die Reederei für einen 1.140 kW starken Zwölfzylinder<br />
der Baureihe 4000 von MTU entschieden. Über ein Reintjes-<br />
Getriebe, Typ WAE 763, wird die Leistung an einen fünffl ügeligen<br />
Tip-Rake Propeller übertragen, der in einer ebenfalls von Wärtsilä<br />
gelieferten HR-Düse läuft.<br />
Die Stromversorgung erfolgt über drei Hilfsdieselaggregate der<br />
Firma Hansa-Aggregatebau aus Henstedt-Ulzburg <strong>und</strong> einen Hatz-<br />
Silent-Pack. Im vorderen Maschinenraum befi nden sich zwei der<br />
Aggregate mit je 230 kVA elektrischer Leistung. Dort überträgt auch<br />
ein VolvoPenta D16 seine Leistung von 550 kW auf ein Vierkanal-<br />
Bugstrahlruder vom Typ 31135-4K der Firma Verhaar. Der Hatz-<br />
UND WÜNSCHEN DEM TMS BERNHARD DETTMER<br />
UND SEINER BESATZUNG ALLZEIT GUTE FAHRT.<br />
WIR LIEFERTEN DEN BUGRUDER-MOTOR<br />
VOLVO PENTA D16.<br />
WIR GRATULIEREN DER<br />
REEDEREI DETTMER<br />
ZUM NEUEN SCHIFF<br />
94 | 7|<strong>2008</strong><br />
© SUT VERLAG
Nach der Taufe konnten die r<strong>und</strong> 130 Gäste das Schiff während einer Fahrt im Hamburger Hafen in Augenschein nehmen | Bild: Pospiech<br />
Silent-Pack-Hafendiesel mit 32 kVA sowie die umfangreiche Luftpresser-Anlage<br />
mit Lufttrocknern von AtlasCopco vervollständigen<br />
die vordere Anlage. Das dritte Hansa-Aggregat mit 160 kVA dient<br />
der normalen Bordstromversorgung <strong>und</strong> ist im achterlichen Hauptmaschinenraum<br />
zu fi nden. Die hydraulische Ruderanlage, erstellt<br />
von dem Hamburger Unternehmen Schlie-Hydraulik, wird mit einer<br />
Rexroth-Hydraulikpumpe an der Gegenkupplungsseite des Hauptmotors<br />
angetrieben.<br />
„Der Tanker BERNHARD DETTMER ist unser erstes Schiff mit Fernsteuerungselektronik“,<br />
erklärte Dieter Gerstenkorn, Leiter der Technischen<br />
Abteilung. „Mit diesem System sind wir in der Lage die gesamte<br />
Schiffstechnik auf unseren Büro-Computern zu überwachen.<br />
Ebenso können wir vom Büro aus in die Schiffstechnik eingreifen,<br />
falls notwendig. Doch nicht nur wir, auch der Motorenhersteller<br />
kann mit einer speziellen Software online das System auslesen <strong>und</strong><br />
mögliche Schritte einleiten“. Dieses Automationssystem mit dem<br />
Namen Bluevision bietet MTU für die Motoren-Baureihen 2000 <strong>und</strong><br />
4000 unter Berücksichtigung verschiedener Antriebskonzepten an.<br />
Auf Flachbildschirmen stellt das Plug & Play System Bluevision die<br />
Motortechnik realitätsnah dar <strong>und</strong> bietet unter anderem direkt abrufbare<br />
Motor-Dokumentation.<br />
„Wir gratulieren der Dettmer Reederei zu<br />
ihrem neuen Tankmotorschiff <strong>und</strong> wünschen<br />
der Besatzung „Allzeit gute Fahrt“.<br />
Wir lieferten die Diesel-Generator-Aggregate.<br />
7|<strong>2008</strong><br />
HANSA-Aggregate GmbH<br />
Gutenbergstraße 11 – 24558 Henstedt − Ulzburg<br />
VERLAG<br />
Tel: +49 (0) 4193−1625 – Fax: +49 (0) 4193−1700<br />
Mail: info@Hansa-Aggregate.de SUT ©<br />
Leben <strong>und</strong> Arbeiten an Bord<br />
Der gesamte Schiffbau sowie Ein- <strong>und</strong> Ausrüstung wurde in enger<br />
Zusammenarbeit mit der Bauwerft Hitzler in Lauenburg durchgeführt.<br />
So ist beispielsweise die komplette E-Anlage sowie die Lade-<br />
<strong>und</strong> Löschleitungen von der technischen Abteilung der Reederei<br />
| 95
TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />
Der Hauptmaschinenraum mit MTU-Antriebsmaschine (rechts) <strong>und</strong> Deutz/<br />
Stamford-Aggregat (links) | Bilder: Pospiech<br />
Der technisch aufwendige vordere Maschinenraum mit Bordstromerzeugern<br />
(MAN/Stamford) <strong>und</strong> Bugstrahlruderanlage (Verhaar/Volvo Penta)<br />
Das Ruder hält der Schiffsführer nach wie vor in der Hand. Eingriffe in Motorsteuerung<br />
<strong>und</strong> Antriebsmanagement können Reederei <strong>und</strong> Motorenhersteller<br />
jedoch per Fernsteuerelektronik vornehmen<br />
Wir gratulieren der<br />
Reederei Dettmer<br />
zum neuen Schiff<br />
<strong>und</strong> wünschen dem<br />
TMS BERNHARD<br />
DETTMER <strong>und</strong> seiner<br />
Besatzung allzeit<br />
gute Fahrt.<br />
© SUT VERLAG<br />
erstellt worden. Das komplette Ruderhaus wurde inklusive Stulpoberteil<br />
<strong>und</strong> Fahrpult von dem in Haren an der Ems ansässigen<br />
Unternehmen Wessels erstellt. Darin verbaute die Firma Kadlec &<br />
Brödlin die nautische Ausrüstung des Herstellers Radio Holland.<br />
Das Feuerlöschsystem wurde durch die Firma Minimax geliefert <strong>und</strong><br />
eingebaut. Als Löschmittel wird das für Menschen ungefährliche<br />
NOVEC 1230 eingesetzt.<br />
Die Drei-Mann-Besatzung fährt im Schichtbetrieb: 30 Tage an<br />
Bord <strong>und</strong> 15 Tage zu Hause. Aufgr<strong>und</strong> der bisher gemachten guten<br />
Erfahrungen mit der Kiebitzberg Schiffswerft vergab Dettmer<br />
den Auftrag für Konzept- <strong>und</strong> Gestaltungsplanung sowie Ausbau<br />
von Innenraum <strong>und</strong> Schornstein an die Havelberger. Um eine langjährige<br />
Nutzungsdauer mit einem behaglichen Wohngefühl für<br />
die Besatzung zu verbinden, wurden teilweise speziell angefertigte<br />
Materialien verwendet. So kamen für die komplette Isolierung<br />
des Wohnbereiches normierte Lamellenmatten zum Einsatz. Eine<br />
Dekorfolienoberfl äche verdeckt das Wand- <strong>und</strong> Deckensystem in<br />
Schiffsdaten BERNHARD DETTMER<br />
Länge / Breite / Höhe 100 x 9,50 x 4,50 m<br />
Zuladung bei Tiefgang 1.831 t bei 3,0 m<br />
Löschpumpen 2x Bornemann (400 cbm/h)<br />
Hauptantrieb MTU 12V 4000 M 61R (1.140 kW bei<br />
1.600/min)<br />
Propeller Wärtsilä TipRake<br />
Düse Wärtsilä HR<br />
Getriebe Reintjes WAF 763<br />
Bugstrahlruder Verhaar, 4-Kanal<br />
Bugstrahlantrieb VolvoPenta D16 (551 kW bei 1.900/<br />
min)<br />
Aggregate 2x MAN D 0836 LE301 (197 kW bei<br />
1500/min) mit Generator Stamford<br />
HCM 434 F2,( 230kVA, 400V, 50Hz)<br />
1x DEUTZ BF 6M 1013MC (139<br />
kW bei 1500/min) mit Generator<br />
Stamford UCM 274 H13, (160kVA,<br />
400V, 50Hz)<br />
1x Hatz Silent-Pack 4L41C (32 kVA)<br />
Klasse (nach GL) 100A5 IN 0,6 Z Tanker ADNR, Typ<br />
N-offen, MC<br />
96 | 7|<strong>2008</strong>
TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />
Sandwichbauweise von innen. Das Mobiliar wurde komplett aus einer<br />
speziellen Trägerplatte mit dekorativer Oberfl äche gefertigt. Deren<br />
Kantenbeschichtung ist in einer wasserfesten Verklebung ausgeführt.<br />
Auch der Schallisolierung wurde genüge getan: Bei r<strong>und</strong><br />
70 % abgeladenem Schiff <strong>und</strong> Volllast-Drehzahl des Motors beträgt<br />
das Innenraumgeräusch 53 bis 54 dB(A).<br />
Neubau <strong>und</strong> Nachrüstung<br />
Die BERNHARD DETTMER ist Bestandteil eines umfassenden Neubau-<br />
<strong>und</strong> Umrüstungsprogramms der Tankerfl otte. Damit will Dettmer der<br />
Pfl icht zur Doppelhüllenumrüstung bis 2018 frühzeitig nachkommen<br />
<strong>und</strong> eigene Standards setzen. „Als europäischer Marktführer in der<br />
Binnentankschifffahrt wollen wir hier zu den Taktgebern gehören“,<br />
sagte Heiner Dettmer. Dies sei eine Herkulesaufgabe für alle Betei-<br />
Eine Welt der Werte<br />
98 |<br />
SCHIFF- & YACHTBAU MÖBELWERKSTÄTTEN MINERALSTOFF-DESIGN<br />
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Das Ehepaar Dettmer freut sich, dass die Champagnerfl asche direkt beim ersten Wurf am Bug<br />
des Tankers zerschellte | Bild: Detmmer-Gruppe<br />
ligten, inklusive Reeder <strong>und</strong> Werften. Neben einem weiteren Schiff<br />
von der Hitzler Werft für ebenfalls 5,5 Mio. EUR will das Unternehmen<br />
auch zukünftig ältere Tonnage auf den Doppelhüllenstandard<br />
umrüsten. Erste Einheiten wurden bereits umgebaut. Heiner Dettmer:<br />
„Die Hitzler-Werft leistet hier seit vielen Jahren gute Arbeit.“ Bei einer<br />
Umrüstung nutzt Dettmer die Achterschiffsektion mit der Antriebseinheit<br />
<strong>und</strong> ergänzt sie um einen neuen, in Doppelhüllenbauweise<br />
gefertigten Ladungs- <strong>und</strong> Vorschiffsteil. ■ Peter Pospiech<br />
Alte Duisburger Str. 16 ■ 47119 Duisburg (Ruhrort)<br />
Telefon 0049 - (0) 203 - 8 26 77 / 8 11 65 ■ Telefax - 8 89 34<br />
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TMS BERNHARD DETTMER <strong>und</strong> seiner<br />
Besatzung wünschen wir allzeit gute Fahrt<br />
<strong>und</strong> immer eine Handbreit Wasser unter<br />
dem Kiel.<br />
Wir lieferten die Bug- <strong>und</strong> Heckankerwinden.<br />
© SUT VERLAG<br />
7|<strong>2008</strong>
Das Mitschiffs-Schwimmhaus ruht auf acht einzeln austauschbaren<br />
Schwimmkörpern<br />
TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />
Mitschiffs baut erstes modulares Schwimmhaus<br />
Am 10. Oktober übergaben die mitschiffs Service mss<br />
GmbH <strong>und</strong> das Architekturbüro Ortmann & Lang in<br />
Berlin-Wendenschloß den ersten Prototyp eines<br />
schwimmenden Hauses mit variablen Schwimmkörpermodulen<br />
an seine Berliner Bauherren.<br />
Wohnen auf dem Wasser<br />
So viel Trubel <strong>und</strong> Begeisterung um unseren Prototyp haben<br />
wir nicht erwartet“, so Mitschiffs-Geschäftsführerin Astrid<br />
Metzner. Das Tauffest auf der Werft sei ein willkommener Anlass,<br />
Statik <strong>und</strong> Auftrieb zu erproben, fi ndet Dipl.-Ing. Hans-Ulrich<br />
Förster, der die Konstruktion der Schwimmkörper plante: „So viele<br />
Personen samt H<strong>und</strong> <strong>und</strong> Kegel werden in diesem Haus wohl kaum<br />
noch einmal zusammen kommen“.<br />
Platz wäre aber genug: Auf 22,5 x 5,5 m fi nden sich r<strong>und</strong> 100 qm<br />
Wohnfl äche. Inklusive Dachgarten beträgt die Außenbereich etwa<br />
85 qm. Dort hinauf gelangen die Hausbewohner über eine Außentreppe<br />
von der wasserseitigen Terrasse aus, die an der gesamten<br />
Längsseite des Hauses verläuft. Zur Terrasse hin öffnet sich auch der<br />
großzügige Wohn- <strong>und</strong> Essbereich mit Küche. Die elastische Hauskonstruktion<br />
ist bis ins Detail durchdacht: Das Dach ist leicht gewölbt,<br />
damit das Regenwasser unterhalb der begehbaren Holzpaneele zu den<br />
Seiten abgeleitet werden kann. Hinter der Verschalung aus Aluminium-Wellblech<br />
<strong>und</strong> Holz befi nden sich die Regenrohre. Variabel angeordnete<br />
Fenster verlaufen bis zum Boden. Darin ist eine Fußbodenheizung<br />
integriert, die über eine Anlage zur Wärmerückgewinnung aus<br />
der Raumluft verfügt. Ein Kaminofen sorgt in der kalten Jahreszeit für<br />
zusätzliche Behaglichkeit in den voll isolierten Wohnräumen.<br />
Unterhalb der Wasserlinie wartet die eigentliche Neuerung: Der Stahl-<br />
Holzbau ruht auf acht Schwimmkörpern aus 5 mm starkem Stahl. Jeder<br />
der Körper besteht aus drei Zellen. Zwei davon lassen sich fl uten, was<br />
ein Auswechseln der Schwimmkörper für Reparaturen ermöglicht. Die<br />
mittleren Zellen zweier Schwimmkörper werden als Stauraum für den<br />
Fäkalientank genutzt. Seinen Liegeplatz im Wehrgraben des Landwehrkanals<br />
muss das Haus dank dieser Konstruktion nicht einmal mehr für<br />
die regelmäßigen Kontrollen der Schwimmfähigkeit verlassen.<br />
Ursprünglich hatte Mitschiffs im Jahr 2005 den Bau eines Wochenend-<br />
Domizils mit 57 qm Wohnfl äche <strong>und</strong> einem großen Schwimmkörper geplant.<br />
Im Jahr 2006 entstand gemeinsam mit den Architekten Ortmann &<br />
Lang ein erstes Modell, das zugleich Glück <strong>und</strong> einen Bauauftrag brachte:<br />
„Die Berliner Bauherren sind seit längerem Hausbootbesitzer. Als sie<br />
Architekt Dirk Ortmann, die Mitschiffs-Geschäftsführer Astrid Metzner <strong>und</strong> Karsten Rickelt <strong>und</strong> Konstrukteur Hans-Ulrich Förster freuen sich über das vollendete<br />
Projekt. Auf 100 qm Wohnfl äche befi nden sich drei Zimmer sowie Bad <strong>und</strong> offene Küche | Bilder: Herms-Ricken<br />
–||– INGENIEURBÜRO – SCHIFFSTECHNIK –||–<br />
– Projektierung | Konstruktion | Schiffstheorie | Beratung | Baubetreuung –<br />
Dipl.-Ing. Hans-Ulrich Förster | Tel. 03 37 62 207 070 | foerster.mail@t-online.de<br />
wegen Reparaturmaßnahmen zu uns auf die Werft kamen, begeisterten<br />
wir sie von unserem Bauprojekt“, so Förster. Die Gr<strong>und</strong>fl äche wurde für<br />
die zukünftigen Eigner nahezu verdoppelt – dank Modulbausystem kein<br />
Problem. Den fi nanziellen Gr<strong>und</strong>stein für das neuartige Konzept legte<br />
Michael Maurer von der Bank für <strong>Schiffahrt</strong>. Im Herbst 2007 konnte der<br />
Bau beginnen. ■ Stephanie Herms-Ricken<br />
7|<strong>2008</strong> | 99
TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />
Kiebitzberg Schiffswerft zeigt Flagge im<br />
Hamburger Hafen<br />
Am 9. September stellte die Hamburger Reederei<br />
Barkassen-Meyer GmbH ihre neue Barkasse HANSEAT<br />
feierlich in Dienst. Das auf der Kiebitzberg Schiffswerft<br />
gebaute Schiff fasst bei einer Länge von 18 m<br />
<strong>und</strong> einer Breite von 4,80 m maximal 80 Passagiere.<br />
HANSEAT<br />
verstärkt<br />
Barkassen-Meyer Flotte<br />
Als Bernhard Meyer 1919 seinen Betrieb gründete, waren Hamburger<br />
Hafenbarkassen noch offene Schiffe, die den Gütertransport<br />
im Hafen durchführten <strong>und</strong> die unzähligen Hafenarbeiter<br />
meistens von den Landungsbrücken zu ihren Arbeitsplätzen<br />
brachten. Nur gelegentlich wurden auch mal Hafen-R<strong>und</strong>fahrten<br />
durchgeführt. Mit dem Zusammenbruch des Stückgutumschlags<br />
wandelten sich auch die Aufgaben der Barkassen: Seit den 1960er<br />
Jahren werden sie zunehmend für den Tourismus eingesetzt.<br />
Neue Bestimmungen <strong>und</strong> Sicherheitsvorschriften der Hamburg Port<br />
Authority <strong>und</strong> EU-Standards für die Hafenbarkassen veranlassten<br />
das seit 2002 in vierter Generation von dem 36-jährigen Hubert<br />
Neubacher geführte Familienunternehmen, einen kompletten Neubau<br />
bei der Kiebitzberg Schiffswerft in Havelberg in Auftrag zu<br />
geben. Bei Entwurf <strong>und</strong> Planung war Barkassen-Meyer wesentlich<br />
beteiligt: Bernhard Hähnsen, Enkel des Barkassen-Meyer-Gründers,<br />
stand dem Kiebitzberg-Team zur Seite.<br />
Bei strahlendem Sonnenschein versammelten sich am 9. September<br />
Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Geschäftspartner der Reederei an der Überseebrücke<br />
in Hamburg, um die Taufe zu feiern. „Es freut uns sehr, aufgr<strong>und</strong><br />
der äußerst guten Buchungslage sagen zu können, dass auch dieses<br />
Allzeit gute Fahrt wünschen wir derVERLAG<br />
SUT<br />
Hamburger Hafenbarkasse HANSEAT. ©<br />
100 |<br />
neue, nunmehr achte Schiff, dringend benötigt wird, um das große<br />
Gästeaufkommen weiterhin gut bewältigen zu können. Unsere vielseitige<br />
Flotte wird dazu beitragen, noch gezielter <strong>und</strong> besser auf die<br />
Wünsche unserer K<strong>und</strong>en eingehen zu können. Von der einstündigen<br />
Hafenr<strong>und</strong>fahrt mit Fleetfahrt durch die historische Speicherstadt<br />
über exklusive Gesellschaftsfahrten, Bordparty, Konferenzen,<br />
bis zu Hochzeitsfeiern an Bord: Meyer macht’s möglich“, begrüßte<br />
Neubacher seine Gäste. Die konnten sich noch vor der Taufzeremonie<br />
vergewissern, dass die HANSEAT eine typische Barkasse ist,<br />
die aufgr<strong>und</strong> ihrer kompakten Baumaße auch bei Hochwasser noch<br />
die Kanäle der Hamburger Speicherstadt befahren kann. Die Nähe<br />
zu Wind, Wetter <strong>und</strong> Wasser <strong>und</strong> das urige Fahrgefühl des kleinen<br />
Schiffes samt Maschinengeräusch verbindet die HANSEAT allerdings<br />
mit einer guten Portion modernen Komforts: Neben der Konstruktion<br />
<strong>und</strong> erstklassigen Verarbeitung fand der elegante Innenausbau<br />
<strong>und</strong> die Dachlösung mit einer Plane, die auf Knopfdruck geöffnet<br />
oder geschlossen werden kann, große Anerkennung.<br />
Nach der Taufe durch Musical-Star Carolin Fortenbacher löste Neubacher<br />
noch den traditionellen Glücks-Cent aus, der wie früher der<br />
Pfennig bei der Kiellegung eines Schiffes am Kiel angeschweißt wird.<br />
7|<strong>2008</strong>
Modern mit Radar, Radar aber aber traditionell mit mit Steuerrad: Ste errad Fahrstand der der HANSEAT<br />
| Bilder: Pospiech<br />
Der Geschäftsführende Gesellschafter der Kiebitzberg-Gruppe, Andreas<br />
Lewerken, übergab der Reederei im Anschluss das Bauschild<br />
<strong>und</strong> bedankte sich für das Vertrauen der Auftragsgeber. Auch bei<br />
der HANSEAT ließ es sich der passionierte Innenraumdesigner nicht<br />
nehmen, die zweckbestimmte <strong>und</strong> exklusive Einrichtungen zu entwerfen,<br />
deren Materialien die Anforderungen der gültigen Brandklassen<br />
erfüllen.<br />
Auch außen ist es dem Konstruktionsteam um Hans-Ulrich Förster<br />
gelungen, das Bild einer Hamburger Hafenbarkasse modern zu interpretieren<br />
<strong>und</strong> damit dem Hamburger Hafen ein Stück Tradition zu<br />
erhalten. Mit an Bord ist deshalb neben der Flagge der Reederei auch<br />
die Flagge der Werft, ein kleines Dankeschön der Reederei für die gute<br />
Zusammenarbeit. Immerhin war die Bauzeit von der Kiellegung bis<br />
Hydraulik-u.<br />
Industrieschläuche<br />
Rohrverschraubungen<br />
Steuerungen<br />
Kompressoren<br />
Druckluftanlagen, Filter<br />
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Der Innenraum trägt die Handschrift des Innenausbau-Fachmanns<br />
Andreas Lewerken<br />
zur Ablieferung mit sechs Monaten <strong>und</strong> einem Tag eine beachtliche<br />
Leistung der Werftmannschaft um Projektleiter Matthias Lutter.<br />
Angetrieben wird die kompakte Barkasse von einem Iveco N67 ENT<br />
M40 Sechszylinder-Reihendieselmotor, der 199 kW Leistung aus<br />
5,9 l Hubraum schöpft. Für Wärme im Fahrgastraum sorgt eine<br />
Warmwasserheizung von Webasto. Als technische Besonderheiten<br />
sind der hydraulisch absenkbare Radarmast sowie das hydraulische<br />
Schiebeschott zu nennen. neben vier typischen Hafenbarkassen <strong>und</strong><br />
den drei Fahrgastschiffen MFS HAMBURGER DEERN, MFS COMMO-<br />
DORE <strong>und</strong> MS HAFEN HAMBURG wird die neue Meyer-Barkasse<br />
HANSEAT damit ihre Eigner unterstützen, das Unternehmen erfolgreich<br />
ins 100. Jubiläumsjahr zu führen. ■ Peter Pospiech<br />
Schiffsdaten FGS HANSEAT<br />
Länge / Breite / Tiefgang 18 x 4,80 x 0,80 m<br />
Passagiere 80<br />
Hauptantrieb Iveco N67 ENT M40<br />
Leistung 199 kW bei 3.000/min<br />
Propeller 5-Flügel Thies HighSkew<br />
Getriebe TwinDisc TD 256<br />
Bugstrahlruder Kalkmann Excalto<br />
–||– INGENIEURBÜRO – SCHIFFSTECHNIK –||–<br />
– Projektierung | Konstruktion | Schiffstheorie | Beratung | Baubetreuung –<br />
Dipl.-Ing. Hans-Ulrich Förster | Tel. 03 37 62 207 070 | foerster.mail@t-online.de<br />
7|<strong>2008</strong> | 101
TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />
TMS CHRISTINA geht in Fahrt –<br />
Hochzeit <strong>und</strong> Schiffstaufe am gleichen Tag<br />
Am 27. September wurden in Marktheidenfeld zwei<br />
bemerkenswerte Ereignisse gefeiert: Der Schiffseigner<br />
Johnny van Maren gab seiner charmanten Braut Linda<br />
bei strahlendem Sonnenschein das Ja-Wort. Direkt im<br />
Anschluss warf von Marens dreijähriger Neffe Dave<br />
van Hemert die Champagnerfl asche gegen den Bug.<br />
Mit Doppelhülle ins Eheglück<br />
Ein Ja-Wort reichte van Maren, Spross einer niederländischen<br />
Schifferfamilie nicht. Nach der standesamtlichen Trauung<br />
wurde in Anwesenheit von r<strong>und</strong> 200 Gästen die Schiffstaufe<br />
des neuen Tankmotorschiffes auf den Namen CHRISTINA vollzogen.<br />
Der Name geht auf die verstorbene Mutter von Johnny van Maren<br />
zurück.<br />
Von Sopot über Groningen<br />
nach Marktheidenfeld<br />
Gebaut wurde das Schiff auf zwei verschiedenen Werften. Das Vorschiff<br />
hat die polnische Werft Dobrzen Shipyard in Sopot erstellt.<br />
Danach wurde das Schiffssegment auf die Groningen Shipyard<br />
ins niederländische Waterhuizen geschleppt <strong>und</strong> mit dem dort<br />
gebauten Achterschiff verb<strong>und</strong>en. Der Germanische Lloyd klassifi -<br />
zierte den Doppelhüllentanker als Typ C. Bei einer Länge von 86 m,<br />
einer Breite von 9,5 m <strong>und</strong> einem maximalen Tiefgang von 3 m kann<br />
der Neubau 1.717 cbm Mineralöle <strong>und</strong> chemische Flüssigprodukte<br />
102 |<br />
in sechs gecoateten Ladetanks befördern. Heimathafen ist Marktheidenfeld<br />
am Main. Befrachtet wird CHRISTINA von der Hamburger<br />
Tankfracht GmbH <strong>und</strong> verwaltet durch die in Marktheidenfeld<br />
ansässige Binnenschifffahrts-Verwaltungsgesellschaft. Das zukünftige<br />
Fahrtgebiet wird der Rhein sowie alle erreichbaren nationalen<br />
<strong>und</strong> internationalen Wasserstraßen sein.<br />
Neben dem mit allen modernen Kommunikations- <strong>und</strong> Navigationsmitteln<br />
ausgestatteten Ein-Mann-Fahrstand sind auch beide<br />
Maschinenräume mit neuester <strong>Technik</strong> versehen. Van Maren hat<br />
sich bei dem Hauptantrieb für einen 880 kW starken MTU 8V4000<br />
M60 mit einer MTU-Überwachungseinrichtung vom Typ MDEC entschieden.<br />
Über ein ZF-Masson-Wendeuntersetzungsgetriebe Typ<br />
MMW 4400 wird die Leistung auf einen 5-fl ügeligen Propeller von<br />
Promarin übertragen, der auch in einer von Promarin gelieferten<br />
van de Giessen-Düse läuft. Damit erreicht das Schiff im stillen Wasser<br />
eine Geschwindigkeit von 21 km/h.<br />
Eine Ladepumpe der Fa. Rusch mit einer Förderkapazität von r<strong>und</strong><br />
560 cbm kann das Schiff in gut drei St<strong>und</strong>en entleeren. Die Lade-<br />
Wir wünschen dem Tankmotorschiff<br />
CHRISTINA <strong>und</strong> seiner Besatzung allzeit<br />
gute Fahrt!<br />
© SUT VERLAG<br />
7|<strong>2008</strong>
TMS CHRISTINA an der Pier in Marktheidenfeld <strong>und</strong> das Hochzeitspaar Linda <strong>und</strong><br />
Johnny van Maren nach Trauung <strong>und</strong> Taufe | Bilder: Pospiech | Guddat<br />
tanks sind mit einem mit Fremdwärme zu beheizendem Tankheizsystem<br />
ausgerüstet. Mit einer separaten Ballastpumpe vom Hersteller<br />
Bornemann können gegebenenfalls Doppelboden- sowie Seitentanks<br />
mit Wasser ballastiert werden. Die hydraulische Ruderanlage<br />
wurde von dem niederländischen Unternehmen Van der Velden,<br />
Krimpen a/d Lek, geliefert. Die Ankerwinden stellte Steger & Windhagen<br />
aus Duisburg bei.<br />
Starke Hilfsmotorisierung<br />
Die Stromversorgung erfolgt über drei Bordaggregate. Ein<br />
Cummins-Motor vom Typ N14 G2 liefert 336 kW an den gekoppelten<br />
Marathon-Generator, der bei 60 Hz eine elektrische<br />
Qualitäts- Innenausbau von Wessels aus Haren<br />
| Bilder: Wessels<br />
7|<strong>2008</strong> | 103
TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />
Das Wessels-Steuerhaus mit Einmann-Fahrstand. Der MTU-Hauptmotor vom Typ 8V 4000 M60 leistet 880 kW<br />
Leistung von 565 kVA für den Bugstrahlmotor <strong>und</strong> die Ladepumpen<br />
erzeugt. Ein Elektromotor von Elektromotoren Nijmegen B.V.<br />
treibt das 4-Kanal-Bugstrahlruder vom Typ 31120 von Verhaar an.<br />
Für die weitere Stromversorgung stehen zwei Aggregate bereit:<br />
Im vorderen <strong>und</strong> hinterem Maschinenraum ist je noch ein 97 kW<br />
starker Sechs-Zylinder Cummins 6BT 5.9-G6 untergebracht, woraus<br />
der Marathon-Generator 104 kVA elektrische Leistung schöpft. Alle<br />
Dieselmotoren der CHRISTINA unterschreiten die in ZKR II festge-<br />
104 |<br />
legten Partikelgrenzwerte um 30 %. Die gesamte elektrische <strong>und</strong><br />
nautische Ausrüstung mit Komponenten von Radio Holland, wurde<br />
von dem Duisburger Unternehmen Kadlec & Brödlin geliefert <strong>und</strong><br />
eingebaut. Aufgr<strong>und</strong> ihrer bisher gemachten guten Erfahrungen mit<br />
dem Unternehmen Wessels hat die Groningen Shipyard den kompletten<br />
Auftrag über Steuerhaus, Hubschacht <strong>und</strong> Masten sowie<br />
den kompletten Innenausbau samt zentraler Klimaanlage an das<br />
Harener Unternehmen vergeben. Zu Komfort <strong>und</strong> Behaglichkeit an<br />
7|<strong>2008</strong>
Einer der beiden Cummins Bordstromerzeuger mit 104 kVA Leistung<br />
Bord trägt nicht nur die sehr gute Verarbeitung der achterlichen<br />
Wohnräume bei, sondern auch die Schallisolierung: Bei r<strong>und</strong> 70 %<br />
abgeladenem Schiff <strong>und</strong> Volllast-Drehzahl des Motors beträgt das<br />
Innenraumgeräusch 50 dB(A).<br />
TMS CHRISTINA ist mit einem Feuerlöschsystem der niederländischen<br />
Firma Ajax-Chubb Brandbeveiliging B.V., Regio Nord in<br />
Groningen, ausgerüstet. Als Löschmittel wird das für Menschen ungefährliche<br />
FM-200 eingesetzt. ■ Peter Pospiech<br />
| Bilder: Pospiech | Guddat<br />
Schiffsdaten TMS CHRISTINA<br />
Länge / Breite 86 x 9,5 m<br />
Zuladung bei Tiefgang 1.717 cbm bei 3 m<br />
Eigengewicht 480 t<br />
Löschpumpen 1x Rusch (560 cbm/h)<br />
Hauptantrieb MTU 8V 4000 M60<br />
Leistung 880 kW bei 1.800/min<br />
Propeller Promarin, 5-fl ügelig<br />
Düse Promarin<br />
Getriebe ZF-MassonMMW 4400<br />
Bugstrahlruder Verhaar, 4-Kanal<br />
Bugstrahlantrieb Cummins N14 G2<br />
Leistung 336 kW bei 1.800/min)<br />
Stromaggregate 2x Cummins 6BT 5.9-G6<br />
Leistung 97 kW bei 1.500/min<br />
Generator Marathon 104 kVA<br />
Klasse (nach GL) 100A5 (0,6) Z Tanker ADNR Typ C<br />
7|<strong>2008</strong> | 105
MARKTPLATZ SCHIFFSBÖRSE<br />
106 |<br />
SUT Anzeigenschluss<br />
Der Anzeigenschluss für die<br />
nächste Ausgabe mit dem<br />
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7|<strong>2008</strong>
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839 ton Bj. ’56 62 x 7,20 x 2,72 m. Nr. 598<br />
840 ton Bj. ’56 70 x 7,05 x 2,52 m. Nr. 703<br />
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Motorschiff 1200 t, Baujahr 1960, Abmessungen 85 x 8,20 x 2,50 m,<br />
Motor: Deutz 800 PS, 1 Laderaum, Schiebeluken, Eisenstrau, Trimmbleche,1700 cbm,<br />
Motorschiff 1530 t, Baujahr 2001/62, Abmessungen 80 x 9,50 x 3,00 m<br />
Motor: Cummins 850 PS, Bj. 1997, 1 Laderaum, Eisenstrau, Wallgänge, 1800 cbm<br />
Motortanker 1500 t, Baujahr 1986, Abmessungen 80 x 9,50 x 3,00 m,<br />
Motor: Cummins 1200 PS, neue Klasse bis 2013<br />
Neubau Motortanker 1600 t, Baujahr 2009, Abmessungen 86 x 9,60 m<br />
Motor: Mitsobishi 1200 PS, Typ C. Tankcoating, Deepwellpumpen oder Bornemann<br />
Lieferung 2009<br />
Neubau Kaskos Motortanker/Motorgüterschiffe, Abmessungen nach Wunsch,<br />
Lieferung 2009 möglich, auf Wunsch auch mit komplettem Abbau<br />
Fahrgastschiff 300 Personen, Baujahr <strong>2008</strong>, Abmessungen 38 x 8,70 x 1,20 m<br />
Fahrgastschiff 600 Personen, Baujahr 1995, Abmessungen 55 x 10,50 x 1,35 m<br />
Fahrgastschiff 150 Personen, Baujahr 1974, Abmessungen 24 x 5,00 x 0,80 m<br />
Kabinenschiff 130 Passagiere, Baujahr 1984/2000, Abmessungen 110 x 10,50 x 1,30 m<br />
Kabinenschiff mit 12 Kabinenplätzen, Baujahr 1998, Abmessungen 29 x 5,00 x 0,90 m<br />
Ferner haben wir noch andere Schiffsgrößen, Koppelverbände, Schubleichter<br />
zum Verkauf, die wir Ihnen gerne anbieten sowie auch PONTON,<br />
SCHUBBOOTE von 200-2000 PS usw..<br />
FINANZIERUNG auch bei geringem Eigenkapital möglich.<br />
Bitte rufen Sie uns an.<br />
Anzeigenschluss für die nächste<br />
Ausgabe: 01. Dezember 08<br />
7|<strong>2008</strong> | 107
MARKTPLATZ SCHIFFSBÖRSE<br />
108 |<br />
Auszug der zum VERKAUF stehenden Schiffe:<br />
Motorschiffe:<br />
• 2322 to., Bj. 1973/95, 2x650 PS, 110m x 11,07m x 3,20m<br />
• 1377 to., Bj. 1949, 2 x 520 PS, 80,00m x 9,54m x 2,82m<br />
• 1847 to., Bj. 1972, 1250 PS, 105m x 9,50m x 2,70m<br />
• 1648 to., Bj. 1970, 1050 PS, 85m x 10,52m x 2,80m<br />
Motortanker:<br />
• 2043 to., Bj. 1963, 1200 PS, 105m x 9,50m x 2,80m<br />
• 1607 to., Bj. 1963/94, 1300 PS, 85m x 9,50m x 3,14m<br />
• 1553 to., Bj. 1956/76, 860 PS, 85,2m x 9,50m x 2,90m<br />
• 777 to., Bj. 1941/63 , 500 PS, 66,84m x 8,22m x 2,26m<br />
Fahrgastschiffe:<br />
• 600 Personen, Bj. 1995, 57m x 10,60m x 1,35m<br />
• 380 Personen, Bj. 1990, 36m x 8,10m x 1,10m<br />
Traditionsschiff/Wohnschiff:<br />
• 10 Personen, Bj. 1922, 25x4,60x1,40m sehr guter Zustand<br />
Wir suchen für unsere K<strong>und</strong>en:<br />
Schiffe aller Größen <strong>und</strong> Baujahre<br />
speziell: 1. EH-Tanker Typ N offen oder geschl., 400-600 to<br />
2. EH-Tanker Typ N geschl. ca.1500 to mit Coating<br />
Neubauten:<br />
Kaskos von serbischer Werft/ Eintausch des bestehenden<br />
Schiffes möglich<br />
Insbesondere bieten wir Ihnen zum Kauf an:<br />
Frachtschiff 2912 to, Bj. 2005, 110m x 11,45m x 3,67m<br />
MTU 1797 PS<br />
Incl. Gutem Beschäftigungsvertrag<br />
- Finanzierungshilfe <strong>und</strong> Beschäftigung möglich -<br />
SUT abonnieren?!<br />
Wir informieren Sie gerne über unsere<br />
speziellen Abo-Angebote!<br />
Bestell-Hotline: 0 22 41 / 1 48 25 17<br />
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Wegen großer Nachfrage unserer K<strong>und</strong>en besteht Bedarf<br />
an der Erweiterung des Vermittlungsangebotes aller Schiffstypen.<br />
SUT als e-paper unter:<br />
www.epaperstar.de<br />
7|<strong>2008</strong>
SUT EINKAUFSBÖRSE<br />
Anzeigenpreise<br />
je Ausgabe; Zeile: 8,75 € | Logo: 20,00 €<br />
Bild: 35,00 € | neues Stichwort : 10,00 €<br />
02 28 - 53 88-653<br />
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www.schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />
1 | Werften<br />
Bodanstraße - D-88079 Kressbronn<br />
Tel. 07543 607-0 - Fax 07543 607-50<br />
info@bodanwerft.com - www.bodanwerft.com<br />
Ebert & Söhne - Schiffswerft<br />
69239 Neckarsteinach bei Heidelberg<br />
Tel. 0 62 29 - 9 20 90 Fax 0 62 29 - 92 09 30<br />
Erlenbacher Schiffswerft<br />
Maschinen- <strong>und</strong> Stahlbau GmbH<br />
Klingenberger Str. 42 - 63906 Erlenbach/Main<br />
Tel. 0 93 72 - 7 02 - 0, Fax 0 93 72 - 7 02 - 26<br />
GRONINGEN SHIPYARD BV<br />
Waterhuizen 8 - NL-9600 AH Hoogezand<br />
Tel. +31.50.369.2100 – Fax +31.50.369.2101<br />
Heinrich Harbisch Schiffswerft GmbH<br />
Werftstr. 47 - 47053 Duisburg<br />
Tel. 02 03-60 24 25<br />
www.ha-du.de - E-Mail: Harbisch@ha-du.de<br />
Lieferung <strong>und</strong> Einbau von HA-DU-Profi lrudern.<br />
SUT EINKAUFSBÖRSE | SUT BUYER‘S GUIDE<br />
Die Einkaufsbörse dient als Marktübersicht <strong>und</strong> Bezugsquellenverzeichnis. Übersichtlich nach Stichworten geordnet, fi nden Sie in<br />
den folgenden 23 Rubriken die Angebote der Internationalen Schiffbau- <strong>und</strong> Zulieferindustrie.<br />
1 | Werften<br />
2 | Antriebsanlagen<br />
3 | Schiffsausrüstung<br />
4 | Korrosionsschutz<br />
5 | Hydraulik <strong>und</strong> Pneumatik<br />
6 | Navigations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnik<br />
7 | Bordnetze<br />
8 | Konstruktion <strong>und</strong> Consulting<br />
9 | Bunkerbetriebe<br />
10 | Schiffsmakler<br />
11 | Schiffsfi nanzierung<br />
12 | Schiffsversicherung<br />
13 | Personal-Dienstleistungen, Lotsendienste<br />
Hitzler Werft GmbH<br />
Tel. 0 41 53-58 80 - Fax 0 41 53-58 81 00<br />
www.hitzler-werft.de - E-Mail: info@hitzler-werft.de<br />
Josef Braun GmbH & Co KG Schiffswerft<br />
Am Neuen Rheinhafen 14 67346 Speyer<br />
Tel. 0 62 32 - 13 09 - 0 www.schiffswerft-braun.de<br />
Lux-Werft GmbH<br />
Moselstraße 10<br />
53859 Niederkassel-Mondorf b. Bonn<br />
Tel. 02 28-9 71 28-0<br />
Fax: 02 28-9 71 28-25<br />
www.lux-werft.de<br />
Kiebitzberg Schiffswerft GmbH & Co. KG<br />
Rathenower Straße 6 39539 Havelberg<br />
Tel. 03 93 87 - 7 25 40 Fax 03 93 87 - 7 25 41<br />
www.kiebitzberg.de a.lewerken@kiebitzberg.de<br />
Kölner Schiffswerft Deutz<br />
Auenweg 173 51063 Köln<br />
Im Hafen Köln Mülheim<br />
Tel. +49 (0)221 - 9 810 88-0, Fax: +49 (0)221 - 9 810 88-6<br />
E-Mail: info@ksd-koeln.de / www.ksd-koeln.de<br />
Helling 110 m, Steven Dock 350 t<br />
Sp<strong>und</strong>wand mit Kran 6 t, Propeller-Reparatur<br />
Tankerliegeplatz im Hafen!<br />
Meidericher Schiffswerft GmbH & Co. KG<br />
Schlickstraße 21 / Hafenbecken A - 47138 Duisburg<br />
Tel. 02 03-4 49 06-0, Fax 02 03-4 49 06-50<br />
www.meidericherschiffswerft.de<br />
Schiffswerft Bolle GmbH Derben<br />
Schiffswerft 5 - 39317 Neuderben, Tel. 03 93 49-2 80<br />
E-Mail: info@schiffswerft-bolle.de<br />
Schiffswerft Hans Boost<br />
Maschinen- <strong>und</strong> Stahlbau GmbH & Co. KG<br />
Zurmaienerstr. 176 - 54292 Trier/Mosel<br />
Tel: 06 51-14 45-0, Fax 06 51-14 45-135<br />
www.schiffswerft-boost.de<br />
MARKTPLATZ<br />
Schiffswerft Hermann Barthel GmbH<br />
www.barthelwerft.de - barthelwerft@t-online.de<br />
TeamCo Shipyard BV<br />
Bakkersdam Ia, 5256 PK HEUSDEN<br />
Tel.: +31(0) 416-66 55 00, Fax. +31(0) 416 66 55 05<br />
www.teamcoshipyard.nl, info@teamcoshipyard.nl<br />
Bonner Straße 6 - 53424 Remagen<br />
Tel.: 0 22 28 - 91 10 13<br />
Fax: 0 22 28 - 91 10 15<br />
www.werftzentrum-mittelrhein.com<br />
Werft <strong>und</strong> Servicezentrum<br />
Mittelrhein GmbH info@werftzentrum-mittelrhein.com<br />
| Arbeits- <strong>und</strong> Beiboote<br />
Tel.: (00 31) (0) 4 81-43 45 48 - www.riwaboating.nl<br />
2 | Antriebsanlagen<br />
CCUMMINS<br />
DIESEL<br />
DEUTSCHLAND GmbH<br />
Odenwaldstr. O 23 - 64521 Groß-Gerau<br />
Tel. T 06152-174-0, Fax 06152-1741-141<br />
www.cummins.de<br />
www.schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />
DEUTZ AG<br />
VERTRIEB KOMMERZIELLE SCHIFFFAHRT<br />
Herr Michael Berrier<br />
Hollweghstr. 22-26 - 51103 Köln<br />
Telefon: 0171 766 0087<br />
E-Mail: berrier.m@deutz.com<br />
www.deutz.com<br />
14 | Ausbildung <strong>und</strong> Schulung<br />
15 | Messen <strong>und</strong> Ausstellungen<br />
16 | Reedereien<br />
17 | Schiffsverwaltungen<br />
18 | Elektronische Frachtenbörsen<br />
19 | Häfen <strong>und</strong> Umschlagbetriebe<br />
20 | Bahnunternehmen<br />
21 | Umschlagtechnik<br />
22 | Container<br />
23 | Hafen- <strong>und</strong> Wasserbau<br />
Die Anzeigenpreise <strong>und</strong> eventuelle Rabatte entnehmen<br />
Sie bitte der aktuellen Anzeigenpreisliste Nr. 19.<br />
Rufen Sie uns gerne an: 02 28 / 53 88 - 653!<br />
7|<strong>2008</strong> | 109
MARKTPLATZ<br />
M+E Motoren- <strong>und</strong> Energietechnik GmbH<br />
Industriestraße 7, 49716 Meppen<br />
Tel +49 (0) 59 31-98 44-0, Fax +49 (0) 59 31-98 44-55<br />
E-Mail: info@me-meppen.de / www.me-meppen.de<br />
110 |<br />
Dolderman bv<br />
Tel.: +31(0)78-6 13 82 77<br />
Fax: +31(0)78-6 14 48 87<br />
www.dolderman.nl<br />
Jastram GmbH & Co. KG<br />
Billwerder Billdeich 603 - 21033 Hamburg<br />
Tel. 040 / 725 601 - 0, Fax 040 / 725 601 - 28<br />
www.jastram-group.com - E-Mail: info@jastram.net<br />
Meppen - Duisburg<br />
Ludwigshafen - Dessau<br />
MAN Truck & Bus<br />
Deutschland GmbH<br />
Vertrieb & Service<br />
Marinemotoren Deutschland<br />
Werftstraße 24, D – 24939 Flensburg<br />
Tel.: 0461-481-10, Fax: -90 - Email: Dirk.Hansen@man.eu<br />
www.man-mn.com/engines <strong>und</strong> www.hamburg.man-mn.de<br />
Geefacker 63 - 47533 Kleve<br />
Tel. 0 28 21-7 11 37-0 - Fax 0 28 21-7 11 37-20<br />
Internet: www.motoren-steffens.de<br />
E-Mail: info@motoren-steffens.de<br />
Deutz <strong>und</strong> MWM – Diesel- <strong>und</strong> Gasmotoren, Aggregate<br />
<strong>und</strong> Ersatzteile auf 5.000 m 2 ständig verfügbar.<br />
Motoren für die<br />
Binnenschifffahrt<br />
Mobil: 0176-17900965<br />
holger.mader@mtu-online.com<br />
Pols Aggregaten BV<br />
Ambachtstraat 18<br />
NL 2861 EX BERGAMBACHT<br />
Tel. 0031 1 82 35 46 66 - Fax 0031 1 82 35 46 47<br />
E-Mail: pols.aggregaten@wxs.nl - www.pols-aggregaten.nl<br />
Deutz - Hatz - Perkins - Iveco - Yammar - John Deere auf Lager<br />
SCHIFFSDIESELTECHNIK KIEL GmbH<br />
Tel. 0 43 31 - 44 71-0<br />
E-Mail: starke@sdt-kiel.de<br />
SCHOTTEL GmbH<br />
Mainzer Str. 99 - 56322 Spay/Rhein<br />
Tel. 0 26 28-6 10, Fax 0 26 28-6 13 00<br />
Internet: www.schottel.de<br />
E-Mail: info@schottel.de<br />
WILHELM NOLDEN & SÖHNE<br />
Wilhelmallee 12 - 47198 Duisburg<br />
Tel. 0 20 66-83 08 u. 83 19, Fax 0 20 66-81 25<br />
Mobil: 01 72-2 61 68 56 - www.nolden-soehne.de<br />
Ständig am Lager: Stromaggregate: Hatz <strong>und</strong> John Deere –<br />
sowie Luftkompressoren: Sauer & Sohn WP 33<br />
www.schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />
| Abgas-Reinigung<br />
Alt Fermersleben 36 – D - 39122 Magdeburg<br />
Tel.: +49 (0) 391 555 44 0 – Fax: +49 (0) 391 555 44 44<br />
E-mail: magdeburg@hug-eng.de – www.hug-eng.ch<br />
Rußfi lter <strong>und</strong> SCR-Katalysatoren<br />
für Schiffe, Lokomotiven <strong>und</strong> Baumaschinen<br />
| Abgas-Schalldämpfer<br />
Weihe GmbH<br />
Schalldämpfersysteme + Schiffskühler<br />
Teichkoppel 63 - D-24161 Altenholz<br />
Tel. +49-431-329130, Fax +49-431-321022<br />
Internet: www.weihe-gmbh.de<br />
E-Mail: info@weihe-gmbh.de<br />
| Bugstrahlanlagen<br />
Jastram GmbH & Co. KG<br />
Billwerder Billdeich 603 - 21033 Hamburg<br />
Tel. 040 / 725 601 - 0, Fax 040 / 725 601 - 28<br />
www.jastram-group.com - E-Mail: info@jastram.net<br />
VETH Motoren BV Papendrecht<br />
Internet: www.veth-motoren.com<br />
E-Mail: info@veth-motoren.com<br />
SCHOTTEL GmbH<br />
Mainzer Str. 99 - 56322 Spay/Rhein<br />
Tel. 0 26 28-6 10, Fax 0 26 28-6 13 00<br />
Internet: www.schottel.de<br />
E-Mail: info@schottel.de<br />
TILSE Industrie <strong>und</strong> Schiffstechnik GmbH<br />
Projektierung - Planung - Technische Vertretungen<br />
Sottorfallee 12 - 22529 Hamburg<br />
Tel. +49(0) 40 56 10 14 - Fax +49(0) 40 56 34 17<br />
E-Mail: tilse@tilse.com<br />
| Elektromotoren/-Service<br />
NAVAL marine GmbH<br />
Duisburg | Hamburg | Ludwigshafen<br />
Neumarkt 2 - 47119 Duisburg<br />
Tel. 02 03-8 26 50-8 50 54, Fax 02 03-8 16 26<br />
Uwe E. Zoller GmbH Elektrotechnik<br />
Otto-Hahn-Straße 9 - 25337 Elmshorn<br />
Tel. 0 41 21-79 07-0 - Fax 0 41 21-79 07-77<br />
www.zoller-elektrotechnik.de<br />
| Getriebe/-Service<br />
Allgemeine Schiffs-Service GmbH<br />
Motoren Getriebe Pneumatik KBB Turboservice<br />
IVECO ABC Diesel REINTJES Parker-Sempress<br />
Am Hühnerort 29 - 47198 Duisburg<br />
Tel. 028 41-1 73 31 17 - 0 28 41- 1 73 33 38<br />
E-Mail: info@ass-duisburg.de<br />
Otto Piening GmbH<br />
Am Altendeich 83<br />
D-25348 Glückstadt<br />
Tel.: 0 41 24 / 91 68 12<br />
Wir bieten:<br />
komplette Antriebslösungen<br />
für die Berufsschifffahrt<br />
Fax: 0 41 24 / 91 68 52 www.piening-propeller.de<br />
| Kühler<br />
esco Eugen Schmidt <strong>und</strong> Co<br />
Schiffsgetriebe <strong>und</strong><br />
Steuerungssysteme<br />
Tel. +49(0)2241-4807-0 | Fax -10<br />
info@esco-antriebstechnik.de<br />
www.esco-antriebstechnik.de<br />
BLOKLAND non ferro b.v.<br />
Lelystraat 106 - NL-3364 AJ Sliedrecht<br />
Tel. +31-184-41 37 89, Fax +31-184-419379<br />
Vetretung in Deutschland:<br />
Weihe GmbH<br />
Teichkoppel 63 - D-24161 Altenholz<br />
Tel. +49-431-329130, Fax +49-431-321022<br />
Internet: www.weihe-gmbh.de<br />
E-Mail: info@weihe-gmbh.de<br />
SUT<br />
abonnieren?!<br />
Bestell-Hotline: 0 22 41 / 1 48 25 17<br />
vertrieb@schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />
www.schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />
| Motoren- <strong>und</strong> Aggregatetechnik<br />
| Motor-/Getriebesteuerungen<br />
Otto Piening GmbH<br />
Am Altendeich 83<br />
D-25348 Glückstadt<br />
Tel.: 0 41 24 / 91 68 12<br />
SUT EINKAUFSBÖRSE<br />
SCHIFFSDIESELTECHNIK KIEL GmbH<br />
Tel. 0 43 31 - 44 71-0<br />
E-Mail: starke@sdt-kiel.de<br />
Sauer & Sohn KG<br />
sauer motive systems<br />
Groß-Zimmerner-Str. 51<br />
D-64807 Dieburg<br />
Telefon: 0 60 71 - 2 06 - 0<br />
Telefax: 0 60 71 - 2 06 - 300<br />
www.sauer<strong>und</strong>sohn.de<br />
info@sauer<strong>und</strong>sohn.de<br />
SCHIFFSDIESELTECHNIK KIEL GmbH<br />
Tel. 0 43 31 - 44 71-0<br />
E-Mail: starke@sdt-kiel.de<br />
Wir bieten:<br />
komplette Antriebslösungen<br />
für die Berufsschifffahrt<br />
Fax: 0 41 24 / 91 68 52 www.piening-propeller.de<br />
7|<strong>2008</strong>
SUT BUYER‘S GUIDE<br />
| Motoren-Service<br />
Allgemeine Schiffs-Service GmbH<br />
Motoren Getriebe Pneumatik KBB Turboservice<br />
IVECO ABC Diesel REINTJES Parker-Sempress<br />
Am Hühnerort 29 - 47198 Duisburg<br />
Tel. 028 41-1 73 31 17 - 0 28 41- 1 73 33 38<br />
E-Mail: info@ass-duisburg.de<br />
Henkelhausen GmbH & Co. KG<br />
Antriebstechnik, Schiff- <strong>und</strong> Gasmotoren<br />
D-47809 Krefeld - Hafenstraße 51<br />
Tel. 0 21 51-5 74-0, Fax 0 21 51-5 74-112<br />
Internet: www.henkelhausen.de<br />
Gebr. Klene - 49733 Haren/Ems<br />
Tel. 0 59 32-24 00 - Fax 0 59 32-56 91<br />
E-Mail: info@klene-schiffsmotoren.de<br />
Klein & Weiler<br />
Schönbornsluster Straße 1 - 56070 Koblenz<br />
Tel. 02 61-80 10 28 - Notdienst 01 71-9 90 39 52<br />
Internet: www.klein<strong>und</strong>weiler.de<br />
M+E Motoren- <strong>und</strong> Energietechnik GmbH<br />
Industriestraße 7, 49716 Meppen<br />
Tel +49 (0) 59 31-98 44-0, Fax +49 (0) 59 31-98 44-55<br />
E-Mail: info@me-meppen.de / www.me-meppen.de<br />
Meppen - Duisburg - Ludwigshafen - Dessau<br />
Nocken <strong>und</strong> Nockenwellen<br />
Reparaturbetrieb<br />
- Reparaturschleifen, Einzelanfertigung nach Muster<br />
<strong>und</strong> Zeichnung (auch Umsteuernocken)<br />
- Reparaturschweißen, Instandsetzung von<br />
Rollenstössel<br />
- alle Motoren u. Pumpentypen<br />
Motoren Küpers<br />
Tel. 0 20 64/8 10 80, Fax: 0 20 64/8 10 90<br />
E-Mail: motoren-kuepers@gmx.de<br />
Otto-Porath-Platz 2-3 - 15831 Groß Kienitz b. Berlin<br />
Tel. 03 37 08 - 541-0 - Fax 03 37 08 - 541-99<br />
Internet: www.w-schmidt.de<br />
E-Mail: info@w-schmidt.de<br />
SUT<br />
abonnieren?!<br />
Bestell-Hotline: 0 22 41 / 1 48 25 17<br />
vertrieb@schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />
www.schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />
SCHIFFSDIESELTECHNIK KIEL GmbH<br />
Tel. 0 43 31 - 44 71-0<br />
E-Mail: starke@sdt-kiel.de<br />
Schiffsdiesel-Service<br />
Am Kiel-Kanal<br />
MWA-Augustin GmbH<br />
Tel. 0431 - 39 31 01<br />
Ersatzteil- E t t il <strong>und</strong> d SService i GGmbH bH<br />
Auf der Höhe 55 - D-47059 Duisburg<br />
Tel. 02 03-31 20 90/01 - Fax 02 03-31 34 66<br />
Email: g.krassnitzer@sms-overseas.de<br />
Ersatzteile <strong>und</strong> Aggregate neu <strong>und</strong> gebraucht<br />
Tel.: 0 28 22 /98 14 297 Fax: 0 28 22/ 98 14 298<br />
www.steffens-engineering.com<br />
info@steffens-engineering.com<br />
August Storm GmbH & Co. KG<br />
Technologie u. Service für Motoren u. Antriebe<br />
August-Storm-Str. 6 - 48480 Spelle<br />
Tel. +49(0)5977 73-172 - Fax +49(0)5977 73-188<br />
Duisburg, Berlin, Hamburg, Kiel, Spelle, Speyer<br />
www.a-storm.com - E-Mail: info@a-storm.com<br />
Walter Schramm GmbH<br />
Industriestraße 17 - 69239 Neckarsteinach<br />
Tel. 0 62 29-4 75 oder 0172-6 27 77 28<br />
WILHELM NOLDEN & SÖHNE<br />
siehe Eintrag unter Antriebsanlagen<br />
| Propeller / Propellerdüsen<br />
Kölner Schiffswerft Deutz<br />
Auenweg 173 51063 Köln<br />
Im Hafen Köln Mülheim<br />
Tel. +49 (0)221 - 9 810 88-0, Fax: +49 (0)221 - 9 810 88-6<br />
E-Mail: info@ksd-koeln.de / www.ksd-koeln.de<br />
Helling 110 m, Steven Dock 350 t<br />
Sp<strong>und</strong>wand mit Kran 6 t, Propeller-Reparatur<br />
Tankerliegeplatz im Hafen!<br />
Siemensstraße 33 - 50374 Erftstadt<br />
Tel. 0 22 35-79 93-0, Fax 0 22 35-79 93-33<br />
www.promarin.de - E-Mail: info@promarin.de<br />
Schlickstraße 21 - 47138 Duisburg<br />
(Meidericher Schiffswerft GmbH)<br />
Tel. 02 03-4 49 51 94 - Fax 02 03-4 49 60 85<br />
Neu-Propeller <strong>und</strong> Propeller-Reparaturen<br />
Kremper Rhin 13 Tel. 0 41 24-14 67<br />
25348 Glückstadt Fax 0 41 24-70 46<br />
www.rathjens-propeller.de<br />
E-Mail: rathjens-propeller@t-online.de<br />
Otto Piening GmbH<br />
Am Altendeich 83<br />
D-25348 Glückstadt<br />
Tel.: 0 41 24 / 91 68 12<br />
Wir bieten:<br />
komplette Antriebslösungen<br />
für die Berufsschifffahrt<br />
Fax: 0 41 24 / 91 68 52 www.piening-propeller.de<br />
www.schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />
| Ruder / Ruderanlagen<br />
SERVICE, BERATUNG, KOMPETENZ<br />
Ruderanlagen<br />
Schiffselektrik<br />
Tankmanagement<br />
MARKTPLATZ<br />
Wärtsilä Deutschland GmbH<br />
Mannheim:<br />
Rheinmühlenstraße 7<br />
D-68159 Mannheim<br />
Tel. +49 (621) 10 20 04<br />
Fax +49 (621) 10 21 44<br />
Duisburg:<br />
Werftstraße 6 - D-47053 Duisburg<br />
Tel. +49 (203) 66 76 52, Fax +49 (203) 7 29 74 68<br />
Propeller-Reparaturen/Verkauf von Propellern u. Düsen<br />
Ruderhydraulik, Hydraulik<br />
Engineering für Neu-/Umbau<br />
Werfstraße 25 - 47053 Duisburg<br />
www.fs-schiffstechnik.de - info@fs-schiffstechnik.de<br />
Tel.: +49 203 60 96 7-0 - Fax: +49 203 60 96 7-16<br />
Heinrich Harbisch Schiffswerft GmbH<br />
Werftstr. 47 - 47053 Duisburg<br />
Tel. 02 03-60 24 25<br />
www.ha-du.de - E-Mail: Harbisch@ha-du.de<br />
Lieferung <strong>und</strong> Einbau von HA-DU-Profi lrudern.<br />
Der<br />
Anzeigenschluss<br />
für die nächste Ausgabe ist am: 01. Dezember 08<br />
anzeigen@schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />
PROMAC B.V.<br />
Van Voordenpark 14 - P.O. Box 22<br />
5300 AA Zaltbommel - Niederlande<br />
Tel. +31(0)418-683333 - Fax +31(0)418-683355<br />
www.promac.nl - info@promac.nl<br />
P.O. Box 2061 - NL - 2930 AB Krimpen a/d Lek<br />
Tel. +31(0)1 80 51 15 77<br />
www.vandervelden-marinesystems.com<br />
| Turbolader<br />
Jastram GmbH & Co. KG<br />
Billwerder Billdeich 603 - 21033 Hamburg<br />
Tel. 040 / 725 601 - 0, Fax 040 / 725 601 - 28<br />
www.jastram-group.com - E-Mail: info@jastram.net<br />
7|<strong>2008</strong> | 111
MARKTPLATZ<br />
| Wärmetauscher<br />
BLOKLAND non ferro b.v.<br />
Lelystraat 106 - NL-3364 AJ Sliedrecht<br />
Tel. +31-184-41 37 89, Fax +31-184-419379<br />
Vetretung in Deutschland:<br />
Weihe GmbH<br />
Teichkoppel 63 - D-24161 Altenholz<br />
Tel. +49-431-329130, Fax +49-431-321022<br />
Internet: www.weihe-gmbh.de<br />
E-Mail: info@weihe-gmbh.de<br />
| Wellen <strong>und</strong> Wellenlager<br />
Gumeta H. Maes GmbH<br />
Südstraße 9 - 66780 Rehlingen/Siersburg<br />
Tel. 0 68 35-30 94, Fax 0 68 35-6 70 57<br />
www.gumeta.de - E-Mail: info@gumeta.de<br />
Gummiwellenlager/Propellerwellenlager<br />
3 | Schiffsausrüstung<br />
Litzke GmbH<br />
Trierer Str. 125 - 56072 Koblenz, Tel. 02 61-2 30 44<br />
Schiffs- u. Industriebedarf H. Lohmann<br />
Zeppelinstraße 3-6 - 49733 Haren (Ems)<br />
Tel.: 0 59 32/73 47-0, Fax: 0 59 32/73 47-30<br />
E-Mail: info@lohmann-haren.de<br />
van Rens GmbH<br />
Amtsgerichtsstraße 15, 47119 Duisburg<br />
Tel. 02 03-81 72-0, Fax 02 03-81 72-9<br />
KABOLA - SPECK - VICTRON<br />
| Isolierung<br />
Prantl GmbH<br />
Nordring 46 - 47495 Rheinberg<br />
Tel. 0 28 43-97 40-0 - Fax 0 28 43-97 40-11<br />
E-Mail: info@prantl-gmbh.de<br />
Wärme-, Kälte-, Schall- <strong>und</strong> Brandschutz<br />
| Klima <strong>und</strong> Lüftung<br />
Klima <strong>und</strong> Lüftung<br />
WINDEX ENGINEERING BV<br />
Houtschelf 5 - 3371 KB Hardinxfeld-Giessendam<br />
Tel. +31(0)184 611 322, Fax +31(0)184 611 403<br />
E-Mail: info@windex.net<br />
| Messsysteme<br />
112 |<br />
Standdaarbuiten (NL)<br />
Tel: +31 165 852 722<br />
www.CUMARINE.de<br />
| Möbel <strong>und</strong> Inneneinrichtung<br />
Arnold e.K. Schreinerei<br />
Langäckerstr. 4 - 97904 Dorfprozelten/Main<br />
Tel: 0 93 92 – 78 40 - Fax: 0 93 92 – 70 23<br />
E-Mail: schreinerei.arnold@freenet.de<br />
Kiebitzberg Möbelwerkstätten<br />
Andreas Lewerken<br />
39539 Havelberg - Rathenower Str. 6<br />
Tel: 03 93 87-7 25 40, Fax: 03 93 87-7 25 41<br />
www.kiebitzberg.de<br />
Schreinerei ML Markus Leder<br />
Mainstraße 5 - 63906 Erlenbach<br />
Tel.: 0 93 72 / 9 44-383, Fax: -381<br />
www.SchreinereiML.de<br />
Schiffsschreinerei - Innenausbau<br />
Pontwerft 13 – 47059 Duisburg-Ruhrort<br />
Tel. 02 03 - 44 33 10 – Fax 02 03 - 44 66 05<br />
www.otto-von-struenk.de<br />
von-struenk-gmbh@t-online.de<br />
SCHIFFSAUSBAUTEN<br />
Tischlerei <strong>und</strong> Alubau Wessels<br />
49733 Haren/Ems - Internet: www.wessels.com<br />
E-Mail: info@wessels.com - Tel. 05932-9977-0<br />
| Sanitärausrüstung<br />
HOMA Pompen B.V. Nederland<br />
NL-4205 ND Gorinchem<br />
Tel. 0031-(0)183-62 22 12, Fax 0031-(0)183-6 20 193<br />
| Schiffsfenster<br />
RAFA-Schiffsfenster<br />
Ambachtweg 28 - NL-3831 KB Leudsen<br />
Tel. 0031 (0) 33-4945040 - Fax 0031 (0) 33-4950574<br />
Alux Luxar GmbH & Co. KG<br />
Robert-Bosch-Str. 6 - D-41352 Korschenbroich<br />
Tel. +49 2161 97 85-0 - Fax +49 2161 97 85 49<br />
E-Mail: info@alux.de - www.alux.de<br />
Schiffsfenster aus Leichtmetall<br />
- auch mit thermischer Trennung<br />
oder Glaswechselsystem<br />
TILSE Industrie <strong>und</strong> Schiffstechnik GmbH<br />
Projektierung - Planung - Technische Vertretungen<br />
Sottorfallee 12 - 22529 Hamburg<br />
Tel. +49(0) 40 56 10 14 - Fax +49(0) 40 56 34 17<br />
E-Mail: tilse@tilse.com<br />
| Steuerstühle<br />
PÖRTNER SITZE GmbH<br />
Internet: www.poertner-sitze.de<br />
E-Mail: info@poertner-sitze.de<br />
| Tankmessanlagen<br />
TILSE Industrie <strong>und</strong> Schiffstechnik GmbH<br />
Projektierung - Planung - Technische Vertretungen<br />
Sottorfallee 12 - 22529 Hamburg<br />
Tel. +49(0) 40 56 10 14 - Fax +49(0) 40 56 34 17<br />
E-Mail: tilse@tilse.com<br />
5 | Hydraulik <strong>und</strong> Pneumatik<br />
| Pumpen<br />
SUT EINKAUFSBÖRSE<br />
| Tanküberwachungsanlagen<br />
FS Schiffstechnik GmbH & Co. KG<br />
siehe Eintrag unter Elektroinstallation<br />
3.1 | Decksausrüstung<br />
| Winden<br />
Maschinenbau Siebert<br />
Tel. 03 3 64-7 10 53<br />
Ankerwinden/Koppelwinden/Verholwinden<br />
Schlickstraße 15 - 47138 Duisburg<br />
Tel.: 02 03 – 44 99 97-0, Fax: 02 03 – 44 99 97-44<br />
Internet: www.windenbau.de<br />
E-Mail: stegerwindhagen@aol.com<br />
FS Schiffstechnik GmbH & Co. KG<br />
siehe Eintrag unter Ruder / Ruderanlagen<br />
www.schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />
P.O. Box 2061 - NL - 2930 AB Krimpen a/d Lek<br />
Tel. +31(0)1 80 51 15 77<br />
www.vandervelden-marinesystems.com<br />
| Kompressoren<br />
J.P. Sauer & Sohn<br />
Maschinenbau GmbH & Co<br />
Brauner Berg 15 - 24159 Kiel<br />
Tel. 04 31-39 40-0, Fax 04 31-39 40-24<br />
Internet: www.sauersohn.de<br />
E-Mail: info@sauersohn.de<br />
WILHELM NOLDEN & SÖHNE<br />
siehe Eintrag unter Antriebsanlagen<br />
HOMA Pompen B.V. Nederland<br />
NL-4205 ND Gorinchem<br />
Tel. 0031-(0)183-62 22 12, Fax 0031-(0)183-6 20 193<br />
WILHELM NOLDEN & SÖHNE<br />
siehe Eintrag unter Antriebsanlagen<br />
ZWETS WERKENDAM B.V.<br />
Vierlinghstraat 22, NL-4251 Werkendam<br />
Tel. 00 31-(0)183-50 17 44, Fax 00 31-(0)183-50 20 11<br />
7|<strong>2008</strong>
SUT BUYER‘S GUIDE<br />
6 |<br />
Navigations- <strong>und</strong><br />
Kommunikationstechnik<br />
Alewijnse Marine Systems<br />
Van der Giessenweg 51, P.O. Box 16, 2920 AA<br />
Krimpen a/d IJssel, Phone +31 180 514 244,<br />
Fax +31 180 511 871, amr@alewijnse.nl<br />
EBF Elektronik + Mechanik<br />
Hinter dem Rathaus 4 - 56238 Halsenbach<br />
Tel. 0 67 47-17 63 - Fax 0 67 47-50 64<br />
Engel & Meier<br />
Schiffselektronik Duisburg GmbH<br />
Internet: www.schiffselektrik.com<br />
E-Mail: em-schiffselektronik@t-online.de<br />
Jentson Nachrichtentechnik<br />
www.jentson.de - info@jentson.de<br />
Mobil: 01 72-4 10 97 69<br />
Krausstraße 21 | 47119 Duisburg<br />
Tel. 02 03-47995-0<br />
Fax 02 03-47995-10<br />
E-Mail: info@kadlec-broedlin.de<br />
MOHRS+HOPPE GmbH<br />
Internet: www.schiffselektronik.de<br />
E-Mail: info@schiffselektronik.de<br />
NAVAL marine GmbH<br />
Duisburg | Hamburg | Ludwigshafen<br />
Neumarkt 2 - 47119 Duisburg<br />
Tel. 02 03-8 26 50-8 50 54, Fax 02 03-8 16 26<br />
SatFlower<br />
Satelliten Verfolgungssysteme<br />
Speziell entwickelt für Binnenschifffahrt<br />
Äußerst preiswert!<br />
Tel. +31 33 2863013, Fax +31 33 2866890<br />
7 | Bordnetze<br />
Alewijnse Marine Systems<br />
Van der Giessenweg 51, P.O. Box 16, 2920 AA<br />
Krimpen a/d IJssel, Phone +31 180 514 244,<br />
Fax +31 180 511 871, amr@alewijnse.nl<br />
Engel & Meier<br />
Schiffselektronik Duisburg GmbH<br />
Internet: www.schiffselektrik.com<br />
E-Mail: em-schiffselektronik@t-online.de<br />
FS Schiffstechnik GmbH & Co. KG<br />
siehe Eintrag unter Elektroinstallation<br />
IEA Industrie-Elektronik<br />
<strong>und</strong> Automation GmbH<br />
Thomas-Müntzer-Str. 40a<br />
39307 Roßdorf/Genthin<br />
Internet: www.iea-rossdorf.de<br />
E-Mail: info@iea-rossdorf.de<br />
NAVAL marine GmbH<br />
Duisburg | Hamburg | Ludwigshafen<br />
Neumarkt 2 - 47119 Duisburg<br />
Tel. 02 03-8 26 50-8 50 54, Fax 02 03-8 16 26<br />
| Bordaggregate<br />
Krausstraße 21 | 47119 Duisburg<br />
Tel. 02 03-47995-0<br />
Fax 02 03-47995-10<br />
E-Mail: info@kadlec-broedlin.de<br />
www.schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />
Doldermann bv - siehe unter Antriebsanlagen<br />
WILHELM NOLDEN & SÖHNE<br />
siehe Eintrag unter Antriebsanlagen<br />
| Elektroinstallation<br />
Langestraße 35/44 - 49733 Haren<br />
Tel. 05932 - 2446 - Fax 05932 - 6482<br />
E-Mail: info@elektro-jansen.de<br />
Elektro Lampe GmbH<br />
Kanalstraße 17 - 49716 Meppen<br />
Tel.: 05931-1002 - Fax 05931-89380<br />
www.kl-lampe.de - Mail: info@kl-lampe.de<br />
Engel & Meier<br />
Schiffselektronik Duisburg GmbH<br />
Internet: www.schiffselektrik.com<br />
E-Mail: em-schiffselektronik@t-online.de<br />
SERVICE, BERATUNG, KOMPETENZ<br />
Ruderanlagen<br />
Schiffselektrik<br />
Tankmanagement<br />
Ruderhydraulik, Hydraulik<br />
Engineering für Neu-/Umbau<br />
Werfstraße 25 - 47053 Duisburg<br />
www.fs-schiffstechnik.de - info@fs-schiffstechnik.de<br />
Tel.: +49 203 60 96 7-0 - Fax: +49 203 60 96 7-16<br />
Krausstraße 21 | 47119 Duisburg<br />
Tel. 02 03-47995-0<br />
Fax 02 03-47995-10<br />
E-Mail: info@kadlec-broedlin.de<br />
NAVAL marine GmbH<br />
Duisburg | Hamburg | Ludwigshafen<br />
Neumarkt 2 - 47119 Duisburg<br />
Tel. 02 03-8 26 50-8 50 54, Fax 02 03-8 16 26<br />
Reystar-Elektrotechnik<br />
Liebigstraße 17 B - 47608 Geldern<br />
Tel. 0 28 31-35 99+3196<br />
Fax 0 28 31-8 66 05<br />
| Schalttafeln <strong>und</strong> Steuerpulte<br />
Engel & Meier<br />
Schiffselektronik Duisburg GmbH<br />
Internet: www.schiffselektrik.com<br />
E-Mail: em-schiffselektronik@t-online.de<br />
FS Schiffstechnik GmbH & Co. KG<br />
siehe Eintrag unter Elektroinstallation<br />
Krausstraße 21 | 47119 Duisburg<br />
Tel. 02 03-47995-0<br />
Fax 02 03-47995-10<br />
E-Mail: info@kadlec-broedlin.de<br />
Reystar-Elektrotechnik<br />
siehe Eintrag unter Elektroinstallation<br />
Uwe E. Zoller GmbH Elektrotechnik<br />
Otto-Hahn-Straße 9 - 25337 Elmshorn<br />
Tel. 0 41 21-79 07-0 - Fax 0 41 21-79 07-77<br />
www.zoller-elektrotechnik.de<br />
NAVAL marine GmbH<br />
Duisburg | Hamburg | Ludwigshafen<br />
Neumarkt 2 - 47119 Duisburg<br />
Tel. 02 03-8 26 50-8 50 54, Fax 02 03-8 16 26<br />
8 | Konstruktion<br />
<strong>und</strong> Consulting<br />
| Ingenieurbüros<br />
MARKTPLATZ<br />
Tel. + 49 (0) 172 52 46 888<br />
tiberiuskaiser@aol.com - tiberiuskaiser@yahoo.com<br />
Schiffstechnik Buchloh<br />
GmbH & Co. KG<br />
Tel. +49(0) 22 24-57 35<br />
Fax +49(0) 22 24-7 63 49<br />
Internet: www.schiffstechnik-buchloh.de<br />
7|<strong>2008</strong> | 113
MARKTPLATZ SUT EINKAUFSBÖRSE<br />
MARKTPLATZ<br />
9 | Bunkerbetriebe<br />
Bei den hier eingetragenen Bunkerbetrieben erhalten<br />
Sie SCHIFFFAHRT UND TECHNIK druckfrisch<br />
<strong>und</strong> kostenfrei solange der Vorrat reicht!<br />
Bunkerbetriebe Büchting GmbH<br />
Baumstraße 31 - 47198 Duisburg<br />
Tel. 0 20 66-20 91 13 - Fax 0 20 66-20 91 93<br />
E-Mail: otto.uschtrin@bunkerbetriebe-buechting.de<br />
Bunker-Service<br />
Schumacher-Gützloe GmbH<br />
Datteln - Hafen - Tel. 0 23 63-5 43 74<br />
Fax 0 23 63-81 14, www.schumacher-guetzloe.de<br />
Bunkerservice Rutjes<br />
Ennshafenstrasse 59– A-4470 Enns<br />
Tel. 0043 – 65 05 54 47 22<br />
www.bunkerservice-rutjes.com<br />
Bunkerstation NOWAG GmbH<br />
Friesenheimer Insel - 68169 Mannheim<br />
Tel. 06 21-31 10 01-02<br />
Bunkerstation Reinplus<br />
Vanwoerden GmbH<br />
Werfthallenstr. 45 - 68159 Mannheim<br />
Tel. 06 21-1 78 90 40 - Fax 06 21-2 71 64<br />
Bunkerstation u. Schiffsbedarf<br />
Göttert GmbH<br />
Werfthallenstraße 45 – 68159 Mannheim<br />
Tel. 0621 – 3 70 90 10 – Fax 0621 – 3 70 90 119<br />
Deutsche Castrol Vertriebsges. mbH<br />
Inland Marine<br />
56626 Andernach, Tel. 0 26 32-9 63 80 - Fax -13 82<br />
ESSO Bunker-Service<br />
MaierlKorduletsch<br />
Haitzinger Str. 67 - 94036 Passau<br />
Tel. 08 51-95 63 2-0 - Fax 08 51-95 63 2-32<br />
Bunkerboot: 01 71-7 20 96 48<br />
GRAUE GmbH & Co. Mineralölvertrieb<br />
Bunkerservice Tankschifffahrt<br />
Hafen Ehrang Ostkai 54293 Trier<br />
Tel. (06 51) 8 69 75 - Fax (06 51) 8 24 20 06<br />
www.grauegmbh.de<br />
HBS Hamburg Bunker Service GmbH<br />
Johannisbollwerk-Ponton - 20459 Hamburg<br />
Tel. 040-31 13 71 - Fax 040-31 13 74<br />
info@h-bs.eu - www.h-bs.eu<br />
RHEINTANK GmbH Bunkerdienst<br />
August-Hirsch-Straße 3 - 47119 Duisburg<br />
Tel. 02 03-80 09-455 - Fax 02 03-80 09-448<br />
Shell-Bunkerstation I. Gersbeck<br />
Spandauer Burgwall 23 - 13581 Berlin-Spandau<br />
Tel. 0 30-3 31 50 17 - Fax 0 30-3 32 53 33<br />
Internet: www.schiffsservice.de<br />
Vasco Bunker GmbH<br />
Bremerstraße - 40221 Düsseldorfer Hafen<br />
Tel. 01 79-5 46 23 88 - Fax 02 11-3 02 17 28<br />
114 |<br />
MOL Austria Handels GmbH<br />
Bunkerboot „STAVO“ – Wien<br />
Tel: +43 1 515991105 | Fax: +43 1 515991190<br />
10 | Schiffsmakler<br />
Arntz-Reederei<br />
Lortzingstraße 20 - 47239 Duisburg (Rumeln)<br />
Tel. 0 21 51-40 63 63, Fax 0 21 51-94 05 25<br />
Duvenstedter Damm 24-26 - 22397 Hamburg<br />
Büro Hamburg:<br />
Büro Haren:<br />
Tel. +49 (40) 525 60 56-0 Tel. +49 (5932) 73 58-20<br />
www.dht-schiffsmakler.de - info@dht-schiffsmakler.de<br />
Huizinga & Snijder BV<br />
Beatrixhaven 2a - NL-4250 DA Werkendam<br />
Tel. +31-0-183-50 08 62, Fax +31-0-183-50 07 39<br />
Internet: www.huizinga-snijder.nl<br />
E-Mail: h-s@planet.nl<br />
L. Kluth & Co. GmbH<br />
Moorhof 2e - 22399 Hamburg<br />
Tel. 040-6 00 46 60, Fax 040-6 00 46 633<br />
G. Lömker KG<br />
Roonstraße 24 - 32105 Bad Salzufl en<br />
Tel. 0 52 22-80 32 10, Fax 0 52 22-80 31 41<br />
SCHIFFSVERMITTLUNG „SEESTERN“<br />
Gabriele Schramm - 53489 Sinzig<br />
www.schiffsvermittlung-seestern.de / Tel. 02642-5779<br />
11 | Schiffsfi nanzierung<br />
Bank für <strong>Schiffahrt</strong> (BfS)<br />
Filiale der Ostfriesischen Volksbank eG<br />
Hindenburgstraße 5 - 30175 Hannover<br />
Tel. 0511 / 28049-0, Fax 0511 / 28049-94<br />
www.bank-fuer-schiffahrt.de<br />
LN Leasing Nordbaden GmbH<br />
Amselstrasse 5 - 68307 Mannheim<br />
Tel.: 0621/ 777 366 -0, Fax: 0621/ 777 366 -10<br />
Mail: verena.koch@leasing-nordbaden.de<br />
- WIR KAUFEN AUCH GÜTERMOTORSCHIFFE -<br />
Universal Leasing GmbH<br />
Geschäftsstelle Hannover<br />
Podbielskistr. 166 - 30177 Hannover<br />
Tel. 05 11-65 65 96-60, Mobil 01 74-9 21 12 77<br />
E-Mail: helge.berger@ulg.com<br />
12 | Schiffsversicherung<br />
Allianz Global Corporate & Specialty AG<br />
Der Spezialversicherer für Schiffs- <strong>und</strong><br />
Warenversicherungen<br />
Hamburg Tel. 040 - 3617 4477/2909<br />
Duisburg Tel. 0203 - 4680 970<br />
www.agcs.allianz.com<br />
esa Schiffs- <strong>und</strong><br />
Yachtversicherungen mbH & Co. KG<br />
Friedrichplatz 2 - 74177 Bad Friedrichshall<br />
Tel. 07136-9513313<br />
info@esa-marine.de - www.esa-marine.de<br />
Gesellschaft für Service<br />
Management GmbH<br />
Augusta Anlage 66 - 68165 Mannheim<br />
Tel. 06 21-4 57 47 14 - Fax 06 21-4 57 48 18<br />
Lauenburg-Alslebener Schiffsversicherung<br />
Elbestr. 52 - 21470 Lauenburg/Elbe - Tel. 0 41 53-5 84 70<br />
Gotenstrasse 17, 20097 Hamburg<br />
Telefon: 040 23 506 0<br />
e-mail: <strong>und</strong>erwriting@marine-assekuranz.de<br />
www.marine-assekuranz.de<br />
Der Spezialist in Versicherungsfragen<br />
der Schifffahrt <strong>und</strong> <strong>Technik</strong><br />
August-Hirsch-Str. 10 - 47119 Duisburg<br />
Tel. 0203-80896-11 - Fax 0203-88993<br />
marcus.albrecht@maurer-assekuranz.de<br />
www.maurer-assekuranz.de<br />
Lindhorster Straße 4 - 21218 Seevetal (Hittfeld)<br />
Tel. 04105-770 28 0 (24 St<strong>und</strong>en-Service)<br />
Fax 04105-770 28 22<br />
info@Carl-Rehder.de - www.Carl-Rehder.de<br />
Schiffsversicherungsverein a.G.<br />
„Unterelbe Union“<br />
Ihr zuverlässiger Partner in der Flussschiffskasko/-<br />
Haftpfl icht Versicherung seit 1893<br />
Theodor-Storm-Str. 35 - 21706 Drochtersen<br />
Telefon 04143 6810 o. 0171 4272693 - Fax 04143 999157<br />
Vereinigte Schiffs-Versicherung V.a.G.<br />
www.vsv.de - E-Mail: vsv@vsv.de<br />
Hannover 0511 280 90 0<br />
Wörth a. Main 09372 94 31 42<br />
Duisburg 0203 8 22 75<br />
Gewerbestraße 6 - 97833 Frammersbach<br />
Tel. 0 93 55-97 45-0 - Fax 0 93 55-97 45-19<br />
E-Mail: fra@wiass.com - www.wiass.com<br />
| Schiffssachverständige<br />
Utz Uwe Borchert<br />
Sachverständiger für elektrische Anlagen<br />
auf Schiffen nach SUK/ADNR<br />
Döbelner Straße 4b – 12627 Berlin<br />
Tel. 0171-5 10 06 37<br />
7|<strong>2008</strong>
SUT BUYER‘S GUIDE<br />
Klaus <strong>und</strong> Alfred Steinhäuser<br />
Sachverständige für elektrische Anlagen<br />
auf Schiffen nach SUK/ADNR<br />
Raiffeisenstr. 161 - 47259 Duisburg<br />
Tel. 01 51-14 62 21 51/150<br />
13 | Personal-Dienstleistungen<br />
Lotsendienste<br />
| Lotsendienste<br />
Lotsengemeinschaft Rhein-Main<br />
Tel. 0 61 34-6 34 23<br />
Internet: www.Lotsengemeinschaft.de<br />
RMD Rhein-Main-Donau <strong>Schiffahrt</strong>sagentur<br />
GmbH<br />
Lotsen <strong>und</strong> Ablöser - Tel. 0 61 34-6 34 23<br />
E-Mail: rhein-main-donau@t-online.de<br />
14 | Ausbildung<br />
<strong>und</strong> Schulung<br />
| ADNR-Kurse<br />
AdB-Arbeitgeberverband<br />
der deutschen Binnenschifffahrt e.V.<br />
Schulschiff RHEIN in Duisburg-Homberg<br />
u.a. Gefahrgutbeauftragte, Sprechfunk<br />
Tel. 0 20 66-22 88-0, Fax 0 20 66-22 88-22<br />
www.schulschiff-rhein.de - info@schulschiff-rhein.de<br />
ATLAS <strong>Schiffahrt</strong> <strong>und</strong> Verlag GmbH<br />
Vinckeweg 19 - 47119 Duisburg<br />
Tel. 02 03-87 30 54, Fax 02 03-81 61 0<br />
Internet: www.atlas-schiffahrt.de<br />
E-Mail: Atlas-Duisburg@t-online.de<br />
| Patent-Kurse<br />
AdB-Schulschiff RHEIN (Rhein+Donau)<br />
ATLAS <strong>Schiffahrt</strong> <strong>und</strong> Verlag GmbH<br />
Vinckeweg 19 - 47119 Duisburg<br />
Tel. 02 03-87 30 54, Fax 02 03-81 61 0<br />
Internet: www.atlas-schiffahrt.de<br />
E-Mail: Atlas-Duisburg@t-online.de<br />
| Radar-Kurse<br />
AdB-Schulschiff RHEIN (Rhein+Donau)<br />
ATLAS <strong>Schiffahrt</strong> <strong>und</strong> Verlag GmbH<br />
Vinckeweg 19 - 47119 Duisburg<br />
Tel. 02 03-87 30 54, Fax 02 03-81 61 0<br />
Internet: www.atlas-schiffahrt.de<br />
E-Mail: Atlas-Duisburg@t-online.de<br />
Messen <strong>und</strong><br />
Ausstellungen<br />
Ausstellungsschiff MS JENNY<br />
Tel. 01 71-3 12 90 97, Fax: 0 72 11-51 24 98 30<br />
www.scheubner.de - E-Mail: info@scheubner.de<br />
16 | Schiffsbefrachter<br />
| Elektronische Frachtenbörse<br />
15 |<br />
Bargelink GmbH<br />
Fischerstr. 4A - 46509 Xanten<br />
Tel. 0 28 01-98 47 30, Fax 0 28 01-98 47 40<br />
Internet: www.bargelink.com<br />
| Frachtschifffahrt<br />
B. Dettmer Reederei GmbH & Co.<br />
Bremen, Internet: www.dettmer-reederei.de<br />
E. J. Gerhardt<br />
<strong>Schiffahrt</strong> <strong>und</strong> Verwaltung GmbH<br />
Minden: Tel. 05 71 - 4 27 64<br />
Internet: www.gerhardt-schiffahrt.de<br />
HTAG Häfen <strong>und</strong> Transport AG<br />
Baumstraße 31 - 47198 Duisburg<br />
Tel. 0 20 66 - 2 09-0, Fax 0 20 66 - 2 09-192<br />
Internet: www.htag-duisburg.de<br />
| Genossenschaften<br />
DTG Deutsche Transport-Genossenschaft<br />
Binnenschiffahrt eG.<br />
Fürst-Bismarck-Str. 21 - 47119 Duisburg<br />
Tel. 02 03-8 00 04-0, Fax 02 03-8 00 04 43<br />
MSG eG<br />
Südl. Hafenstraße 15 - 97080 Würzburg<br />
Tel. 09 31-90 81 - 0, Fax 09 31-95 02 61<br />
Internet: www.MSGeG.de<br />
| Befrachter<br />
Dubbelman Shipping<br />
Tel. 0031 653-21 21 26<br />
E-Mail: dubbelman.shipping@vaart.net<br />
| Schuten <strong>und</strong> Pontons<br />
BAARS CHARTER<br />
für Spalt- <strong>und</strong> Spülschuten 70-955 m 2<br />
BAARS CONFLOAT B.V.<br />
für Container Koppelpontons mit Stelzen<br />
Postfach 70 - NL-3360 AB Sliedrecht<br />
Tel. +31 (0)184 41 55 66 Fax +31 (0)184 41 12 27<br />
Email: info@baarsbv.com - Internet: www.baarsbv.com<br />
17 | Schiffsverwaltungen<br />
www.JOSA-Schiffsverwaltung.de<br />
Tel. 0 93 72-94 97 83, Fax 0 93 72-94 97 85<br />
| Partikulierbetreuung<br />
BVG mbH Binnschiffahrts-<br />
Verwaltungsgesellschaft<br />
Mainkai - 97828 Marktheidenfeld<br />
Tel. 0 93 91-60 06-0, Fax 0 93 91-60 06-10<br />
RHEIN-MOSEL SCHIFFAHRTSAGENTUR<br />
& SERVICECENTER Alfred Rock<br />
66706 Perl/Mosel, Tel. 0 68 67-9 33 66<br />
20 | Umschlagtechnik<br />
| Krane<br />
Charlys Kran-Anstreicherei<br />
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abgebauten Zustand!<br />
Charly Betzemeier, Leopoldstr. 8 - 32657 Lemgo<br />
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www.krananstreicherei.de<br />
www.kran24.de - Das Fachportal<br />
| Mobilkrane<br />
SENNEBOGEN Maschinenfabrik GmbH<br />
Hebbelstr. 30 - 94315 Straubing<br />
Tel. 0 94 21 - 5 40 - 144, Fax 0 94 21 - 4 38 82<br />
www.sennebogen.de<br />
TEREX | Fuchs GmbH<br />
76669 Bad Schönborn<br />
Tel. 0 72 53 - 84-0, Fax 0 72 53 - 8 41 11<br />
www.fuchs-terex.de<br />
22 | Hafen- <strong>und</strong> Wasserbau<br />
| Hafenplanung <strong>und</strong> Consulting<br />
INROS LACKNER AG<br />
Tel. 0331-7067-17, Fax 0331-719075<br />
| Tauchunternehmen<br />
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Ludwig Harms<br />
Bereederung <strong>und</strong> Finanzierung<br />
von Binnenschiffen <strong>und</strong> Kümos<br />
Mühlenstraße 9 – 26931 Elsfl eth<br />
Tel. 0 44 04 – 98 95 50-0, Fax: 0 44 04 – 98 9550-30<br />
| Bauunternehmen<br />
BUM Bauunternehmung Maas GmbH & Co. KG<br />
Kampstraße 2 - 47445 Moers<br />
Tel. +49(0)2841-9 40-0 - Fax +49(0)2841-9 40-128<br />
Internet: www.maas-tiefbau.de<br />
Tauchunternehmen Kesberg GmbH<br />
Wasserwerkstr. 240 - 68309 Mannheim<br />
Tel. 06 21-73 34 15, Mobil: 01 71-7 74 23 96<br />
Krietemeier - Tauchen & Bergen<br />
Am Kanal 44 - 32479 Hille - Tel. 0 57 03-24 57<br />
Schreiber Tauchunternehmen<br />
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7|<strong>2008</strong> | 115
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