Netzwerk Südbaden - Oktober 2015
Netzwerk Südbaden - Oktoberausgabe 2015
Netzwerk Südbaden - Oktoberausgabe 2015
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<strong>Oktober</strong> <strong>2015</strong> | Preis: 4,90€Euro | E 2014<br />
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Menschen | Märkte | Meinungen<br />
Alarmstufe Grau<br />
Wie der demografische Wandel die Gesellschaft verändert<br />
Volksbank baut<br />
Die Bismarckallee in Freiburg wird ihr Gesicht<br />
entscheidend verändern. Die Volksbank<br />
Freiburg hat angekündigt, einen Architektenwettbewerb<br />
für den Neubau einer<br />
neuen Bankzenrrale auszuschreiben. Auch<br />
das der Volksbank gehörende Hotel Rheingold<br />
soll einem Neubau weichen. Diese<br />
Lösung hat sich seit längerem abgezeichnet,<br />
weil die Renovierung des bestehenden Bankgebäudes<br />
zu teuer geraten wäre.Von 2018 an<br />
soll gegenüber vom Bahnhof gebaut werden.<br />
Lesen Sie weiter auf Seite 16 u<br />
Erste Erfahrungen<br />
Seit einem Dreivierteljahr ist Daniel Strowitzki<br />
jetzt als Nachfolger von Klaus Seilnacht<br />
Geschäftsführer der Freiburger Messe.<br />
Nun hat er eine erste Bilanz gezogen. Die<br />
Entwicklung der Messe – Strowitzki ist ein<br />
„alter“ FWTM-Mann – sieht er auf der Erfolgsspur.<br />
Allerdings müsse man einräumen,<br />
dass die Erwartungen an die Messe immer<br />
weiter steigen. Aber der Standort Freiburg<br />
behaupte sich bestens im Konzert der südwestdeutschen<br />
Messestandorte. <br />
Lesen Sie weiter auf Seite 18 u<br />
Neues im Süden<br />
Ein architektonisch höchst ambitioniertes<br />
Gebäude hat die Volksbank Breisgau Süd<br />
im Gewerbepark Breisgau bauen lassen. In<br />
den Neubau ist die Verwaltungszentrale der<br />
Bank mit zunächst 90 Mitarbeitern eingezogen.<br />
Auch die beiden Bankvorstände haben<br />
jetzt ihre Büros im Gewerbepark. Das Geldinstitut<br />
hat diesen Sitz sehr bewusst gewählt<br />
– er liegt ziemlich genau in der Mitte des<br />
Geschäftsgebiets, das sich zwischen Heitersheim<br />
und Breisach befindet. <br />
Lesen Sie weiter auf Seite 46 u
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Hausmitteilung<br />
Liebe Leserinnen,<br />
liebe Leser,<br />
netzwerk südbaden hat sich in der September-Ausgabe<br />
mit dem Zustrom von<br />
Flüchtlingen auch nach <strong>Südbaden</strong> beschäftigt.<br />
Es war klar: das bleibt ein Dauerthema.<br />
Die Lage hat sich dramatisch<br />
zugespitzt, nun bekommen auch die Demagogen<br />
Oberwasser. Die merkwürdige<br />
Pegida-Bewegung ist ein Beispiel, ein Beispiel<br />
gottseidank, das in der Region kaum<br />
Anhänger gefunden hat. Fakt ist freilich<br />
auch, dass sich das Flüchtlingsdrama in<br />
<strong>Südbaden</strong> eher außerhalb der Öffentlichkeit<br />
abspielt. Die Unterbringung in<br />
zentralen Einrichtungen schottet derzeit<br />
Flüchtlinge und Einheimische voneinander<br />
ab – es wird nicht so bleiben. Politiker,<br />
Wissenschaftler, Journalisten mühen<br />
sich, die Situation einzuordnen. Es gelingt<br />
ihnen nicht, was kein Wunder ist. Zu komplex<br />
ist die Lage, zu unbekannt das, was<br />
auf uns zukommt. Ein gutes Zeichen ist es<br />
jedenfalls, dass die Oberbürgermeister der<br />
größten deutschen Städte – so hat es DER<br />
SPIEGEL berichtet – keinen Anlass sehen,<br />
sich in Notstandsszenarien zu ergehen.<br />
netzwerk südbaden wird an diesem<br />
Schlüsselthema dranbleiben, aber natürlich<br />
auch beleuchten, was sonst noch die<br />
Region in diesem letzten Vierteljahr des<br />
Jahres <strong>2015</strong> beschäftigt. Es sind viele<br />
Themen, auch eines, das eigentlich unser<br />
brennendes Interesse beanspruchen sollte.<br />
Die demografische Entwicklung, die immer<br />
deutlicher werdende Überalterung der<br />
Gesellschaft. Auch das ist ein Problemberg,<br />
dessen Bewältigung unklar ist – das hat erst<br />
kürzlich ein mit hochrangigen Experten<br />
besetzter Kongress des Baden-Württembergischen<br />
Sparkassenverbandes zu diesem<br />
Thema ergeben.<br />
Es bleibt also spannend. Und Ihnen wünschen<br />
wir viel Spaß bei der Lektüre!<br />
Herzlichst<br />
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3
Inhalt/Impressum<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Hausmitteilung3<br />
TITEL<br />
Welchen Weg wird unsere alternde<br />
Republik gehen? „Demografie“ war jetzt<br />
Thema des Kommunalforums den Baden-<br />
Württembergischen Sparkassenverbandes<br />
in Baden-Baden 5<br />
MÄRKTE<br />
netzwerk südbaden stellt den VDU (Verband<br />
deutscher Unternehmerinnen) vor10<br />
badenova-Vorstand fährt auf E ab 12<br />
Cannabis aus den Haarspitzen? 14<br />
Siedlungswerk und Kunst am Bau 15<br />
Volksbank Freiburg setzt auf einen<br />
Neubau an der Bismarckallee 16<br />
Buchtipp17<br />
Daniel Strowitzki zur Zukunft der<br />
Freiburger Messe 18<br />
Handwerk ist zuversichtlich 21<br />
Theresienklinik fördert E-Bike 22<br />
<strong>Oktober</strong>fest bei Ganter 23<br />
Götz + Moriz geht in den Schwarzwald24<br />
Zentrum für Strahlentherapie 26<br />
Thomas Feicht und „Lust auf Gut“42<br />
Lust auf Führen 45<br />
Strabag-Richtfest für Businessmeile 52<br />
Emmendingen Nacht der Ausbildung<br />
dazu ein Interview mit Petra Mörder 54<br />
und Michael Gleichauf 56<br />
Pfizer bleibt Freiburg treu 60<br />
Gesundheitsresort Freiburg 64<br />
Brandschutztag – Nachtrag 66<br />
AHP Merkle Ausbildungstag 67<br />
Coaching mit Karin Rankers 68<br />
SONDERTEIL „WEBERFINANZ“<br />
Der Finanzberater Jürgen Weber 28<br />
Interview36<br />
SONDERTEIL „ NEUBAU VOLKSBANK<br />
BREISGAU SÜD“<br />
Ein ambitionierter Neubau 46<br />
Interview mit Michael Knobel 50<br />
MENSCHEN<br />
Personalien62<br />
BLICKPUNKT MITTELSTAND 70<br />
NACHGEFRAGT<br />
Peter F. Rieland, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter bei der Freyler Unternehmensgruppe<br />
in Kenzingen 72<br />
KULTUR<br />
Bestseller 74<br />
MEINUNGEN<br />
Äpfel und Birnen 74<br />
Yolanda74<br />
KOLUMNEN<br />
Klaus Wehrle 14<br />
Irene Matzarakis 22<br />
Thomas Schmidt 25<br />
Tobias Bobka 61<br />
Impressum<br />
netzwerk südbaden – Redaktion<br />
Marktplatz 7, 79206 Breisach<br />
Telefon 07667/9297943<br />
Herausgeber:<br />
Markus Hemmerich, Daniel Schnitzler<br />
Redaktion: Markus Hemmerich (V.i.S.d.P)<br />
Autoren:<br />
Stephan Elsemann, Daniela Frahm,<br />
Dr. Stefan Pawellek<br />
Kolumnisten:<br />
Tobias Bobka, Jan Burgahn, Marc Kaltenhäuser,<br />
Irene Matzarakis, Thomas Schmidt, Klaus Wehrle<br />
Fotografen: Albert Josef Schmidt, Petra Hemmerich,<br />
Markus Hemmerich<br />
Berater der Herausgeber: Jörg Hemmerich<br />
Herstellung: Büro44 GmbH, Breisach<br />
netzwerk südbaden GmbH<br />
Bayernstraße 10, 79100 Freiburg<br />
Telefon: 07 61/4500-0<br />
Telefax: 0761/4500-2120<br />
info@netzwerk-südbaden.de<br />
Geschäftsführer:<br />
Markus Hemmerich, Daniel Schnitzler<br />
Anzeigen:<br />
Philipp Anton (verantw.)<br />
Telefon: 0761/4500-2018<br />
Druck: Hofmann Druck, Emmendingen<br />
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4<br />
netzwerk südbaden
Titel<br />
DEMOGRAFIE<br />
Alles wird anders sein<br />
Das Kommunalforum der Sparkasse beschäftigt sich mit der Bevölkerungsentwicklung<br />
Von Jörg Hemmerich<br />
Deutschland hat derzeit die größte<br />
Einwanderungswelle nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg zu verkraften. Migranten<br />
aus Kriegsgebieten, sicher auch<br />
viele so genannte Wirtschaftsfüchtlinge<br />
kommen über die Grenzen, die Politik<br />
zeigt sich hilfloser als die Stammtische.<br />
Dort hat man eben einfache Antworten<br />
auf schwierige Fragen. Beim diesjährigen<br />
Kommunalforum des Baden-Württembergischen<br />
Sparkassenverbandes in<br />
Baden-Baden überlagerte das Thema<br />
der Migranten denn auch schier den eigentlichen<br />
Anlass jener Veranstaltung,<br />
der Blick auf die alternde Gesellschaft.<br />
Beides hängt schließlich ziemlich eng<br />
zusammen – wenn junge Menschen ins<br />
Land strömen, könnte das ja theoretisch<br />
die Lücke schließen, die durch die geringen<br />
Geburtenraten in Deutschland geris-<br />
Blick in die Zukunft ...<br />
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netzwerk südbaden 5
Titel<br />
Vier Alte. Kein Junger.<br />
sen worden ist. Einig war man sich in Baden-Baden<br />
allerdings, dass Deutschland<br />
endlich den Schritt in Richtung eines<br />
Einwanderungslandes gehen müsse. Nur<br />
so lasse sich das Problem der Migranten<br />
lösen, nur so könne der Staat darüber<br />
bestimmen, wer einreisen darf und wer<br />
nicht – verfolgte Menschen aus Kriegsgebieten<br />
nicht inbegriffen.<br />
2060 werden 150.000 Hundertjährige<br />
in Deutschland leben, 60 Prozent davon<br />
nicht in Heimen, 10 Prozent werden sogar<br />
nicht einmal auf fremde Hilfe oder<br />
Pflege angewiesen sein. Kann man so<br />
was ausrechnen? Man kann, zumindest<br />
ist der Demografie-Experte Dr. Sven-<br />
Olaf Obst vom Bundesministerium für<br />
Familie, Senioren, Frauen und Jugend<br />
zu solchen Zahlen gekommen, wie belastbar<br />
sie letztlich auch sein mögen. Sie<br />
verdeutlichen zunächst einmal eines: die<br />
Menschen werden immer älter und sie leben<br />
länger. Kürzlich war diese Problematik<br />
der Alternden Gesellschaft Thema des<br />
Kommunalforums des Baden-Württembergischen<br />
Sparkassenverbandes, immerhin<br />
versehen mit dem Untertitel „Herausforderung<br />
und Chance“ – ein kühner<br />
Titel, ganz nebenbei. Die Chancen dieser<br />
alternden Gesellschaft sind wohl eher als<br />
marginal zu verbuchen, die Herausforderungen<br />
hingegen gigantisch. Das haben<br />
Demografie-Experten wie der Freiburger<br />
Volkswirtschaftler und Rentenexperte<br />
Professor Dr. Bernd Raffelhüschen oder<br />
der Geschäftsführer des „Denkwerks Zukunft“,<br />
Professor Dr. Meinrad Miegel<br />
ziemlich dramatisch verdeutlicht. Und<br />
dazu kommt die Wirklichkeit dieser<br />
Tage: Menschen, die nach Deutschland<br />
kommen, weil sie vor Krieg fliehen oder<br />
vielleicht nur einfach besser leben wollen<br />
– es sind möglicherweise allein <strong>2015</strong><br />
Raffelhüschen:<br />
Wir sind das Problem,<br />
wir haben es verbockt<br />
insgesamt 1,5 Millionen Frauen, Männer<br />
und Kinder, vielleicht mehr, vielleicht<br />
weniger. „Es gibt keinen Anlass zur Resignation,<br />
aber es wird alles sehr anders<br />
sein in den nächsten Jahren. Man kann<br />
das schönreden, oder die Wirklichkeit<br />
anerkennen“, sagt Professor Miegel. Anders<br />
wird es aus vielen Gründen: die Zuwanderung<br />
wird sicher nicht abnehmen,<br />
aber es müssten netto eigentlich um die<br />
3,5 Millionen Menschen jährlich sein,<br />
um ausgleichen zu können, was durch<br />
die Überalterung der deutschen Gesellschaft<br />
ausgelöst wird – eine Annahme,<br />
die ja auch nicht sehr beruhigt. 800.000<br />
Menschen sind während der Jugoslawienkrise<br />
1993 in die Arbeitsmärkte zugewandert,<br />
dazu später Hunderttausende<br />
aus Osteuropa, eingewandert in ein<br />
Land, das nicht einmal Regeln für die<br />
Einwanderung hat. Im Nachhinein lässt<br />
sich feststellen, dass es keine Katastrophe<br />
gegeben hat, im Gegenteil: die Integration<br />
hat meistens funktioniert, in jeder<br />
Hinsicht. Auch zum Beispiel darin, dass<br />
Migranten nun ihre Kinderzahl auf einen<br />
Level begrenzt haben, der dem deutschen<br />
nicht nachsteht.<br />
Fakt ist eben, dass Deutschland so oder<br />
so ein alterndes Land ist. „Wir sind das<br />
Problem, wir haben es verbockt“ hat Professor<br />
Raffelhüschen den Teilnehmern<br />
des Kommunalforums <strong>2015</strong> im Baden-<br />
Badener Kongresshaus zugerufen. Die<br />
Angesprochenen: viele Bürgermeister aus<br />
Baden-Württemberg, viele Manager der<br />
Sparkassen im Ländle, so zwischen 30<br />
und 60 Jahren alt. Und die haben es verbockt?<br />
Wohl schon, gehören die meisten<br />
doch den Jahrgängen an, deren Reproduktionsrate<br />
dramatisch abgesunken ist.<br />
Nur in den Bombennächten des Zweiten<br />
Weltkriegs seien genauso wenig Kinder<br />
geboren worden wie in den vergangenen<br />
zwei Jahrzehnten, so hat es Raffelhüschen<br />
verdeutlicht. Man sieht es deutlich<br />
an der Alterspyramide, die längst keine<br />
6<br />
netzwerk südbaden
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Titel<br />
mehr ist. In der Mitte wölbt sich ein<br />
dicker Knubbel, darunter wird es dünn.<br />
„Urnenstruktur“ sagt der Professor und<br />
eine Pilzstruktur wird das in der Zukunft.<br />
Denn in 20 Jahren schiebt sich<br />
der Knubbel nach oben wie bei einem<br />
ausgewachsenen Steinpilz. Dann sind die<br />
Baby-Boomer (Jahrgänge ab 1955 bis<br />
1970) im Rentenalter. Sie waren viele,<br />
sie haben dramatisch wenig Kinder zur<br />
Welt gebracht – die Sterberate liegt seit<br />
1972 deutlich unter der Geburtenrate.<br />
Raffelhüschen: „Was die Fortpflanzung<br />
Renten werden schmaler<br />
anbelangt, war diese Generation ebenso<br />
erfolgreich unterwegs wie eine gleichgeschlechtliche<br />
Lebensgemeinschaft.“<br />
Die Idee einer Rentenversicherung, in<br />
der die Jungen einzahlen, damit die Alten<br />
versorgt sind, werde konterkariert<br />
– wenn irgendwann nur ein Zahler auf<br />
einen Rentner kommt und das ist realistisch,<br />
was dann?<br />
Man kann es beklagen, ignorieren oder<br />
was auch immer. Die demografische<br />
Entwicklung in Deutschland wird dieses<br />
Land dramatisch verändern. Nicht von<br />
jetzt auf gleich, aber schon auf mittlere<br />
Sicht. Immer mehr Menschen werden<br />
über 65, über 70 sein. Viele Jahre wahrscheinlich<br />
noch gesund, über viele Jahre<br />
Empfänger der Transfergelder aus dem<br />
Rententopf. Meinhard Miegel glaubt<br />
ohnehin nicht, dass die jungen Alten geradezu<br />
„vor Arbeitslust vibrieren“, also<br />
noch im Alter arbeiten wollen. Vielen<br />
und keineswegs nur schwer arbeitenden<br />
Dachdeckern und Maurern sei der frühe<br />
Ruhestand ein Herzensanliegen, was ja<br />
der Zustrom auf die abschlagfreie Rente<br />
ab 63 belege. Die Alten konkurrieren<br />
auf dem Wohnungsmarkt mit den Jungen.<br />
Tatsächlich gibt es, so sagt Professor<br />
Miegel, aber nur Wohnungen, die von<br />
Jungen für Junge gebaut worden sind,<br />
die wenigen Ausnahmen altersgerechter<br />
Wohnungen schönen allenfalls die Statistik.<br />
Und noch weniger schön in<br />
diesem Zusammenhang: Drei von vier<br />
Menschen werden diese Erde als Pflegefälle<br />
verlassen. Aber gepflegt von wem?<br />
Von Jungen, die es gar nicht gibt? Von<br />
Migranten, die die Sprache vielleicht gar<br />
nicht verstehen?<br />
In den Kommunen werden vielfältige<br />
Modelle entwickelt, immer mit einem<br />
Ziel vor Augen. Die Menschen sollen,<br />
auch wenn sie immer älter werden, zu<br />
Hause leben können. In ihrer vertrauten<br />
Umgebung, unterstützt durch lokale Initiativen.<br />
In Offenburg hat man ausgegeben,<br />
eine „Caring Community“ sein zu<br />
wollen, also eine sorgende Kommune.<br />
Das Offenburger Modell wurde denn<br />
auch bei jenem Kommunalforum durch<br />
Oberbürgermeisterin Edith Schreiner<br />
präsentiert. Die Mittelstadt, die heute<br />
knapp 20 Prozent Einwohner aufweist,<br />
die älter als 65 sind, davon 629 Personen<br />
über 91, hat seit 1993 ein zentral in<br />
der Stadt gelegenes Seniorenbüro installiert.<br />
Professionell besetzt, mit einem<br />
breit gefächerten Aufgabenspektrum.<br />
Man macht sich viele Gedanken in Offenburg<br />
wie es weitergehen soll, auch<br />
in den Teilorten. Immer im Fokus: So<br />
viel Hilfe anbieten, dass die Menschen<br />
in vertrauter Umgebung leben können,<br />
im besten Fall eben in ihren eigenen vier<br />
Wänden. Ähnliche Modelle gibt es auch<br />
anderwärts, zum Beispiel in der Region<br />
Rhein-Neckar (Großraum Heidelberg/<br />
Mannheim). Die Metropolregion hat<br />
eine eigene Strategie zum demografischen<br />
Wandel entwickelt, ein <strong>Netzwerk</strong>.<br />
Zahlreiche Projekte werden aufgelegt, sie<br />
reichen bis hin zur Mobilen Wohnberatung<br />
und neuerdings hat Frank Burkard,<br />
hauptamtlicher Leiter des <strong>Netzwerk</strong>s,<br />
sogar eine Ü-90-Party im Angebot und<br />
„die wird gut angenommen“ sagt Burkard.<br />
Zweifellos: es ist gut, dass sich die<br />
Kommunen kümmern, das zuständige<br />
Bundesministerium auch und die<br />
Arbeitgeber immer mehr willens sind,<br />
die demografische Entwicklung in ihre<br />
Kalkulation einzubeziehen. Dr. Rainer<br />
Dulger, Präsident von Gesamtmetall hat<br />
denn in Baden-Baden das Bild einer Arbeitswelt<br />
skizziert, wie sie in den Schullesebüchern<br />
nicht vorkommt. Die Digitalisierung<br />
bestimmt den Arbeitsalltag, „wir<br />
müssen uns von alten Mustern trennen“,<br />
sagt Dulger. Dazu gehört der Mitarbeiter,<br />
der immer zur gleichen Zeit seinen<br />
Schreibtisch entert und nach acht Stunden<br />
wieder verschwindet. Die Arbeitsformen<br />
sind in Bewegung, die Ansprüche<br />
an Mitarbeiter werden immer komplexer.<br />
Qualifizierte haben tolle Chancen, ältere<br />
Arbeitnehmer inbegriffen, heißt die<br />
Botschaft. Einfache Tätigkeiten werden<br />
immer weniger, folglich haben die kaum<br />
Chancen, die ohne jedwede Qualifikation<br />
da stehen. Der Demografie- und<br />
Rentenexperte Raffelhüschen geht allerdings<br />
davon aus, dass 70 Prozent der<br />
Migranten die notwendige Qualifikation<br />
nicht bringen werden, also schnurstracks<br />
direkt in das bundesdeutsche Sozialsystem<br />
einmarschieren.<br />
Es bleiben keine einfachen Lösungen, an<br />
keiner Front. Natürlich auch aus einem<br />
Grund, der die Sparkassen ganz empfindlich<br />
trifft: der Wegfall der Zinsen<br />
ist, so hat es Sparkassen-Präsident Peter<br />
Schneider benannt, „ein Anschlag auf<br />
die Sparkultur“, ein Anschlag auf diejenigen,<br />
die für ihr Alter vorsorgen, weil<br />
sie wissen, dass die alternde Gesellschaft<br />
nicht allein von Transfergeldern bezahlt<br />
werden kann. <br />
8<br />
netzwerk südbaden
Erster Platz.<br />
Für Sie.<br />
Beste Privatkundenberatung in Freiburg.<br />
SÜDWESTBANK erreicht Spitzenplatz.<br />
<strong>2015</strong> überzeugte die SÜDWESTBANK in<br />
Freiburg die Jury von Focus-Money von ihrer<br />
ausgezeichneten Beratungsqualität. Mit der<br />
Gesamtnote 1,8 lassen wir alle sieben Wettbewerber<br />
deutlich hinter uns und versprechen:<br />
Wir geben für Sie auch weiterhin unser Bestes.<br />
Institut<br />
Note<br />
SÜDWESTBANK AG 1,8<br />
Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau 2,1<br />
Baden-Württembergische Bank 2,2<br />
Volksbank Freiburg eG 2,3<br />
HVB Online Filiale 2,7<br />
comdirect bank AG 2,8<br />
ING-DiBa 2,9<br />
Deutsche Bank AG 3,0<br />
SÜDWESTBANK AG, Eisenbahnstraße 66, 79098 Freiburg, Telefon 0761 / 282 06-0<br />
freiburg@suedwestbank.de, www.suedwestbank.de<br />
Werte verbinden.
Märkte<br />
VERBÄNDE<br />
Zusammen stark<br />
Der Verband deutscher Unternehmerinnen ist auch in Baden aktiv. Ein Gespräch.<br />
Der VDU ist der einzige deutsche Wirtschaftsverband,<br />
der branchenübergreifend<br />
die Interessen insbesondere mittelständischer<br />
Unternehmerinnen aus Industrie,<br />
Handwerk, Handel und Dienstleistung<br />
vertritt. Die Mitglieder des VDU erwirtschaften<br />
zusammen einen Jahresumsatz<br />
von 85 Milliarden Euro und beschäftigen<br />
500.000 Mitarbeiter. Seit seiner Gründung<br />
1954 entwickelte sich der VDU zu einer<br />
wichtigen Kraft der deutschen Wirtschaft.<br />
Auch in Baden und Freiburg ist der VDU<br />
vertreten. netzwerk südbaden-Herausgeber<br />
Markus Hemmerich hat sich mit Martina<br />
Feierling-Rombach, der Landesverbandsvorsitzenden<br />
in Baden, Christa Porten-<br />
Wollersheim und Doris Desbarats vom<br />
Regionalkreis Freiburg-Müllheim über den<br />
Verband unterhalten.<br />
netzwerk südbaden: Frau Desbarats, wie<br />
sind Sie selbst zum VDU gekommen?<br />
Doris Desbarats: Vor ein paar Jahren habe<br />
ich mich mit dem Thema Personalentwicklung<br />
und Marktpositionierung beschäftigt<br />
und bin da einfach nicht weitergekommen.<br />
Auch meine Kollegen aus der Versicherungsbranche<br />
waren damals nicht die richtigen<br />
Impulsgeber. Ich habe mich dann im<br />
Internet umgeschaut und bin so beim VDU<br />
gelandet und dort seit 2012 aktiv und fühle<br />
mich gut aufgehoben.<br />
netzwerk südbaden: Was unterscheidet denn<br />
eine Unternehmerin von einem Unternehmer?<br />
Martina Feierling-Rombach: Ganz einfach<br />
das Geschlecht. Zum Glück sind Frauen<br />
und Männer ja unterschiedlich. Nicht nur<br />
im Leben, sondern auch im Unternehmen.<br />
Für uns im VDU ist es ein Anliegen, dass<br />
sich mehr Frauen fürs Unternehmertum<br />
netzwerk südbaden<br />
und VDU kooperieren<br />
Der VDU und netzwerk südbaden werden<br />
in Zukunft kooperieren. Jeden Monat<br />
werden auf einer Seite der Printausgabe<br />
von netzwerk südbaden Nachrichten<br />
des Verbadnes veröffentlicht, außerdem<br />
wird Monat für Monat eine VDU-Unternehmerin<br />
vorgestellt. Diese Unternehmerinnen-Portraits<br />
werden auch auf der<br />
Onlineseite www.netzwerk-suedbaden.<br />
de publiziert. Weitere Informationen zum<br />
VDU finden Sie unter www.vdu.de .<br />
entscheiden. In Deutschland gibt es ca. drei<br />
Millionen männliche Unternehmer, aber<br />
nur 1,4 Millionen weibliche Unternehmerinnen.<br />
Das zeigt ein großes Ungleichgewicht.<br />
Das hat viele Gründe. Wir Frauen<br />
kriegen eben die Kinder, gründen die Familien,<br />
das sind große Herausforderungen,<br />
die auch zu Brüchen in der Karriere führen.<br />
Da ist aber in den vergangenen Jahren viel<br />
getan worden. Ich glaube, wir im VDU machen<br />
Frauen Mut, sich selbstständig zu machen<br />
und haben in den letzten Jahren auch<br />
tolle Erfolge erzielt. Aber die Unterschiede<br />
zwischen Frauen und Männern, die bleiben.<br />
Früher sagte man: Frauen führen mit dem<br />
Bauch, Männer mit dem Kopf. Ein guter<br />
Unternehmer braucht beides. Im übrigen<br />
sind wir alle der Auffassung, dass gemischte<br />
Teams am erfolgreichsten sind.<br />
netzwerk südbaden: Was bieten Sie Ihren<br />
Mitgliedern?<br />
Christa Porten-Wollersheim: Der VDU ist<br />
ein bundesweiter, branchenübergreifender<br />
Verband mit Hauptsitz in Berlin. Wir haben<br />
einmal im Jahr eine Hauptversammlung,<br />
bei der sich alle Mitglieder treffen.<br />
In diesem Jahr fand sie in Stuttgart, unter<br />
anderem auch im Porschemuseum, statt.<br />
10<br />
netzwerk südbaden
Märkte<br />
Wir bieten Einblicke und Betriebsbesichtigungen<br />
in interessante Unternehmen, z.<br />
B. waren wir dieses Jahr beim Sportclub<br />
Freiburg zur Kick-off-Veranstaltung. Wir<br />
werden dieses Jahr noch in die neue Universitätsbibliothek<br />
gehen, solche Veranstaltungen<br />
organisieren wir viele. Es findet ein<br />
Stammtisch einmal im Monat statt, an dem<br />
wir Unternehmerinnen uns austauschen.<br />
Außerdem feiern wir auch, dieses Jahr z.B.<br />
ein Sommerfest bei Krämer Einrichtungen<br />
mit dem Thema „Nachfolge“. Wir verbinden<br />
also immer Veranstaltungen mit Wirtschaftsthemen.<br />
Wir machen Workshops,<br />
die den Unternehmerinnen helfen und es<br />
gibt auch Wirtschaftsreisen – dieses Jahr<br />
Brasilien, nächstes Jahr Norwegen, wo wir<br />
dann auch zu Wirtschaftsverbänden und<br />
Unternehmen im Ausland Kontakt haben.<br />
Wir haben eine Kooperation mit der Käte-<br />
Ahlmann-Stiftung, das ist ein Mentoring-<br />
Projekt. Wir haben immer Wirtschaftsveranstaltungen,<br />
dieses Jahr z.B. zu TTIP in<br />
der Sparkasse mit Professor Lars Feld, wir<br />
haben vergangenes Jahr 60-jähriges Jubiläum<br />
gefeiert im SWR-Studio und wir haben<br />
viele weitere tolle Veranstaltungen in die<br />
Region geholt.<br />
netzwerk südbaden: Was ist denn – außer<br />
weiblich zu sein – das Aufnahmekriterium,<br />
um Ihrem Verband beitreten zu können?<br />
Doris Desbarats: Es gibt natürlich formelle<br />
Regularien. Viel wichtiger ist uns aber,<br />
dass die Interessentin das unternehmerische<br />
Herz in sich trägt, also fühlt, denkt<br />
und handelt wie eine Unternehmerin. Dass<br />
sie aufgeschlossen ist, innovativ ist, den<br />
Wunsch in sich trägt, sich zu vernetzen.<br />
Doris Desbarats<br />
Martina Feierling-Rombach<br />
Und sie muss den Platz im Verband auch<br />
einnehmen, also sich einbringen. Jede Unternehmerin<br />
ist willkommen, egal aus welcher<br />
Branche, unabhängig in welcher Liga<br />
sie spielt: Es kann also eine Kleinunternehmerin<br />
sein, oder auch eine Unternehmerin<br />
aus der Industrie.<br />
netzwerk südbaden: Was sind derzeit Ihre<br />
wichtigsten Anliegen und Projekte?<br />
Christa Porten-Wollersheim: Dieses Jahr<br />
widmen wir uns zum Beispiel dem Thema<br />
„Digitalisierung der Arbeitswelt“. Außerdem<br />
dem Thema Frauen in die MINT-Berufe<br />
– Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft<br />
und Technik. Das treibt der VDU<br />
sehr stark an, junge Frauen zu motivieren,<br />
sich in diesen Bereichen auszubilden. Dem<br />
Fachkräftemangel entgegenzuwirken ist ein<br />
ganz wichtiger Punkt, dafür gibt es Kommissionen<br />
im VDU. Der Ausbau von Kinderbetreuung<br />
ist ein Thema und zwar für<br />
Frauen und Männer. Bei der Frauenquote<br />
hat der VDU maßgeblich mitgearbeitet,<br />
auch an der Berliner Erklärung. Es ist gut,<br />
dass diese Quote durchgegangen ist, die<br />
Frauen in Aufsichtsgremien bringen wird.<br />
Die nächsten Schritte müssen dann die<br />
Unternehmen aber selbst machen, damit<br />
sie erkennen, wie wichtig es ist, Frauen in<br />
Führungspositionen zu bringen und die<br />
Rahmenbedingungen zu schaffen. Und<br />
dann haben wir immer einmal im Jahr<br />
eine Unternehmerinnen-Umfrage mit der<br />
Deutschen Bank zusammen. Da sieht man<br />
einfach, wie Unternehmerinnen ticken, was<br />
ihnen wichtig ist.<br />
netzwerk südbaden: Ist der VDU heute<br />
noch zeitgemäß, eigentlich herrscht doch<br />
Gleichberechtigung?<br />
Martina Feierling-Rombach: Ich finde,<br />
durch die Fülle der Antworten hat sich<br />
das eigentlich von alleine geklärt. Wir sind<br />
wirklich fest davon überzeugt, dass wir einfach<br />
Verbündete brauchen.<br />
Also diese Empathie unter uns Unternehmerinnen,<br />
die auch zu Freundschaften<br />
wachsen, das ist ganz wichtig. Die Männer<br />
machen uns das ja schon seit Jahrzehnten<br />
vor und das tun wir jetzt auch mit großem<br />
Erfolg. Und gleichzeitig sehen wir eben auch<br />
den Auftrag, als Vorbilder jungen Frauen<br />
Mut zu machen, dass sie sich eben selbstständig<br />
machen. Bei den Start-ups sind wir<br />
Frauen wirklich noch sehr unterrepräsentiert.<br />
Und das geht wirklich am besten mit<br />
praktischen Beispielen. Ich finde auch, dass<br />
es eine unternehmerische Aufgabe ist, auch<br />
an die Zukunft zu denken, nicht nur im eigenen<br />
Unternehmen, sondern für die Wirtschaft<br />
insgesamt. Dass man hinausgeht und<br />
sagt: „Schaut mal, man kriegt es hin“, mit<br />
Kindern, mit Familie, mit einem möglichst<br />
modernen Partner, der einen unterstützt.<br />
Im Umgang mit den Mitarbeitern hat<br />
man dann ja die selben Themen, diversity<br />
management heißt das schöne Wort. Man<br />
versucht einfach aus dem Potential,was man<br />
hat, was zu machen, dazu gehört, dass man<br />
sich laufend weiterentwickelt. Das ist eine<br />
spannende Aufgabe und jede Unternehmerin,<br />
die sich überlegt, wo sie sich engagieren<br />
könnte, der sei der VDU ans Herz gelegt.<br />
Es lohnt sich, Mitglied zu werden. Man<br />
kommt wirklich voran und hat viele tolle<br />
Impulse und auch Spaß dabei. <br />
Christa Porten-Wollersheim<br />
netzwerk südbaden 11
Märkte<br />
ENERGIE<br />
Fahrspaß auf neue Art<br />
badenova-Vorstand Maik Wassmer fährt ein E-Mobil als Dienstwagen<br />
Die Energiewende hat viele Facetten – sie<br />
reicht vom Ausstieg aus der Atomenergie<br />
über den allmählichen Abbau der fossilen<br />
Brennstoffe hin zum Einsatz von regenerativen<br />
Energien. Aber nicht zu vergessen<br />
ist auch die Frage der Mobilität – weg von<br />
den fossilen Energieträgern hin zum sauberen<br />
E-Mobil. Deutschland hat eine lange<br />
Tradition auf diesem Gebiet: 2013 konnte<br />
man „125 Jahre deutsches Elektroauto“<br />
feiern.<br />
Am 1.Januar 2014 waren in Deutschland<br />
laut Kraftfahrt-Bundesamt 12.156 Elektro-<br />
Pkw angemeldet, 0,028 Prozent der deutschen<br />
Pkw-Flotte; neu zugelassen wurden<br />
im gleichen Jahr 8.522 Elektro-Pkw, 0,205<br />
Prozent der Neuzulassungen. Eines davon<br />
vom regionalen Energiedienstleister badenova.<br />
Denn Maik Wassmer, Finanzvorstand<br />
der badenova, hat sich des Themas<br />
„E-Mobilität“ persönlich angenommen<br />
– sein Dienstwagen ist ein BMW i 3, ein<br />
Elektro-Auto.<br />
Das Fahrzeug ist für vier Personen gut geeignet,<br />
verfügt über einen ausreichenden<br />
Kofferraum und bringt – trotz der schweren<br />
Batterie – nicht mehr Gewicht auf die<br />
Waage als ein konventionelles Fahrzeug. Bei<br />
der eingebauten Hochvolt Batterie handelt<br />
es sich um einen Lithium Ionen-Speicher,<br />
der laut Hersteller eine Lebenserwartung<br />
von bis zu 20 Jahren hat. BMW gibt eine<br />
Garantie für die ersten acht Jahre oder bis<br />
zu den ersten 100.000 km. Was es kostet,<br />
sollte die Batterie ersetzt werden müssen,<br />
ist noch nicht bekannt.<br />
Unkonventionell ist die Beschleunigung:<br />
hier zeigt sich, dass der 125 kw-Motor<br />
(170 PS) es locker mit einem Sportwagen<br />
aufnehmen kann – die Beschleunigung ist<br />
wahrlich beeindruckend, in 7,2 Sekunden<br />
erreicht man die 100km/h, die Höchstgeschwindigkeit<br />
liegt bei rund 150 km/h. Irritierend<br />
für den E-Mobil-Neuling ist die<br />
absolute Lautlosigkeit: kein Motorgeräusch<br />
zu hören. Doch: was im Inneren angenehm<br />
ist – die Fahrgeräusche bestehen nur aus<br />
dem Fahrtwind – ist für Fußgänger und<br />
Radfahrer problematisch: man überhört<br />
Maik Wassmer mit dem BMW i3<br />
den Flüster-BMW leicht, vermag auch<br />
kaum die Geschwindigkeit einzuschätzen,<br />
wobei ja sonst eben auch der Motorton<br />
hilft.<br />
Gefertigt ist die Karosserie aus Carbon, die<br />
Innenverkleidung ist beim BMW von badenova<br />
Vorstand Maik Wassmer aus Eukalyptus-Holz<br />
aus nachwachsendem Anbau.<br />
Der Grundpreis eines i3 liegt bei 39.450<br />
Euro, voll ausgestattet liegt er laut Herstellerangaben<br />
etwas über 50.000 Euro. Allerdings:<br />
Die Serienausstattung ist recht gut,<br />
so dass Extras nicht sein müssen. Der „badenova-Dienst-BMW“<br />
hat als Extra jedoch<br />
den „Range-Extender“, einen Zwei-Zylinder-Benzinmotor,<br />
der die Batterie während<br />
der Fahrt aufladen kann und so den Radius<br />
auf bis zu 300 km erweitern soll. Dieser<br />
Zusatz kostet rund 4.500 Euro. „Ich nutze<br />
den Range-Extender fast nie“, so Wassmer,<br />
„aber es ist ein gutes Gefühl ihn zu haben,<br />
eine Art Reservekanister für den Fall, dass<br />
man doch mal keine Steckdose findet.“<br />
Wer ordert ein E-Mobil? Jannis Florous<br />
vom hiesigen BMW-Händler Märtin, erklärt:<br />
„Unser Kundenstamm setzt sich zusammen<br />
aus einigen unserer Gewerbekunden<br />
sowie auch Privatkäufer aus der Regio,<br />
der Schweiz und Frankreich! Und die Zahl<br />
der E-Auto Fahrer steigt, dank angepasster<br />
Konditionen, stetig!“ So fällt – ist das Auto<br />
vor dem 1. Januar 2016 zugelassen – beispielsweise<br />
zehn Jahre keine Kfz-Steuer an,<br />
muss man rund fünf Euro Energiekosten<br />
auf 100km rechnen – bei Null-Emission<br />
(mit Range-Extender: 13 g/km CO2)<br />
Ist E-Mobil-Fahren wie das Fahren mit einem<br />
„Normalwagen“? Florous: „Nein. Das<br />
Thema Beratungsbedarf ist bei einem Elektrofahrzeug<br />
wie dem BMW i3 sicherlich<br />
höher als bei einer konventionellen Fahrzeugberatung.<br />
Da für Elektroautos ein wesentlich<br />
größeres und intensiveres technisches<br />
Interesse besteht, ist der Zeitaufwand<br />
schlicht und ergreifend höher als sonst!“ Es<br />
muss mehr erklärt werden, und dennoch:<br />
12<br />
netzwerk südbaden
Märkte<br />
Wer fährt den ständig<br />
mehr als 100 Kiometer<br />
am Tag ?<br />
„Man muss sich auf das Auto einlassen, auf<br />
die neue, andere Art zu fahren. Und das<br />
macht Spaß“, sagt Maik Wassmer lächelnd.<br />
Er war beispielsweise anfangs irritiert,<br />
dass der Wagen bei Gaswegnahme selbst<br />
bremst, bis er erkannte, dass damit – wie<br />
beim Dynamo – die Batterie geladen wird.<br />
Und er gibt offen zu, dass es auch Überraschungen<br />
geben kann: „Ich bin an den<br />
Bodensee gefahren. Geplant war, dort den<br />
Wagen wieder aufzuladen, um am nächsten<br />
Tag zurückfahren zu können. Klappte<br />
aber nicht: Mein Stromkabel, das ich dabei<br />
hatte, passte nicht an die Stromtankstelle<br />
vor Ort!“ Ergebnis: Acht Stunden an der<br />
Steckdose und damit unerwartet ein etwas<br />
längerer Aufenthalt am See als gedacht<br />
(„War aber schön!“).<br />
Man merkt, E-Mobilität steckt noch in<br />
den Anfängen, da ist die relativ geringe<br />
Zahl der Ladestationen, da sind die unterschiedlichen<br />
Steckersysteme, da ist die<br />
Batteriereichweite. Laut Hersteller schafft<br />
der i3 rund 150 km pro Batterieladung.<br />
Tatsächlich, so Maik Wassmer, seien aber<br />
nur 100,110 oder auch mal 120 km realistisch,<br />
„dann fährt man aber im dicken<br />
Anorak ohne die Heizung einzuschalten“,<br />
so Wassmer. Was einen einfachen Grund<br />
hat. Florous: „Die tatsächlich zu nutzende<br />
km-Laufleistung ist von mehreren Faktoren<br />
abhängig: Dabei spielt der Fahrstil eine<br />
große Rolle, ob Sie auf der Autobahn unterwegs<br />
sind oder in der Stadt bzw. auf der<br />
Landstraße, da Sie dann die Möglichkeit<br />
der Rekuperation für sich nutzen können!<br />
Von der Reichweite ab gehen aber auch all<br />
jene Helferlein, die wir zu schätzen gelernt<br />
haben: Radio, Fensterheber, Heckscheibenheizung,<br />
Klima-Anlage etc.“<br />
Macht das das Leben mit einem E-Mobil<br />
problematisch? „Ach wo“, sagt Maik<br />
Wassmer. „Man muss sich einfach an die<br />
neuen Parameter gewöhnen – dann ist das<br />
alles kein Problem!“ Was bedeutet, dass er<br />
bei sich zu Hause mit einer Aussensteckdose<br />
über Nacht laden kann, eine Batteriefüllung<br />
dauert rund acht Stunden. In<br />
der Tiefgarage der badenova gibt es eine<br />
Schnellladestation (Wallbox), da ist der i3<br />
nach zwei Stunden wieder einsatzbereit.<br />
Die Wall Box kostet 895 Euro plus Installation.<br />
„Der i3 macht großen Spaß“, sagt Wassmer<br />
abschließend. „Das ganze ist ein Selbstversuch:<br />
wie muss man sich auf eine neue Normalität<br />
einstellen, damit die Energiewende<br />
auch bei der Mobilität gelingt?“ Aber auch<br />
er räumt ein, dass die doch überschaubare<br />
Reichweite die Allgemeintauglichkeit des<br />
Fahrzeugs einschränkt. „Aber“, so sinniert<br />
er, „zu 90 Prozent braucht man das Auto<br />
ohnehin nur für Fahrten rund um den Lebensmittelpunkt:<br />
wer fährt denn mehr als<br />
100 km pro Tag zum Einkaufen, Sport,<br />
zu Freunden oder Konzerten? Für Dienstreisen<br />
nehme ich häufig den Zug und für<br />
einen Urlaub kann man dann auch mal einen<br />
Mietwagen nehmen.“
Märkte<br />
Baden baut!<br />
Mietwohnungsbau<br />
CANNABIS<br />
Schönen Gruß an Herrn Daum<br />
Über 40% aller Baden-Württemberger<br />
leben in Miete. Im europäischen Vergleich<br />
belegt Deutschland bei der Eigentumsquote<br />
einen unrühmlichen Platz<br />
im letzten Drittel. Der Mietwohnmarkt<br />
in vielen Teilen unserer Region ist angespannt.<br />
Die Mieten steigen und es gibt<br />
keine Anzeichen dafür, dass sich das<br />
ändern wird. Die Ursache ist klar. Es<br />
werden immer noch viel zu wenige Wohnungen<br />
gebaut. Das<br />
Vermietungsgeschäft<br />
ist für Investoren derzeit<br />
nicht interessant.<br />
Die eigentümerunfreundliche<br />
Gesetzgebung<br />
ist dafür nicht<br />
Klaus Wehrle<br />
nur alleine verantwortlich,<br />
es fehlt auch an geeigneten<br />
Baugrundstücken. Neben diesem lokalen<br />
Faktor hat sich aber auch das grundsätzliche<br />
Umfeld deutlich verschlechtert.<br />
Durch ständige Verschärfungen von gesetzlichen<br />
Rahmenbedingungen sind die<br />
Kosten in den letzten 5 Jahren deutlich<br />
gestiegen. Durch die EnEV 2016 wird<br />
sich diese Entwicklung fortsetzen. Wie<br />
könnten Lösungsansätze aussehen? Ordentlich<br />
Schub würde die Wiedereinführung<br />
einer degressiven Abschreibung auf<br />
Mietwohnungen auslösen, die Initiative<br />
dafür müsste aber vom Bund ausgehen<br />
und der tut sich schwer mit Steueranreizen,<br />
die dem Baugewerbe zu Gute kommen.<br />
Ein weiterer Ansatz wäre, dass die<br />
Gemeinden Grundstücke für Mietwohngebäude<br />
günstiger abgeben, um den<br />
Bau von Wohnungen dadurch finanziell<br />
zu unterstützen. Es ist schade, dass die<br />
Wohnraumknappheit vielen erst im Zusammenhang<br />
mit der Flüchtlingsunterbringung<br />
ins Auge sticht. Die Politik hat<br />
dieses Thema über Jahre hinweg einfach<br />
nicht beachtet.<br />
Klaus Wehrle ist Architekt in Gutach und<br />
hat mehrfach in Fachzeitschriften publiziert.<br />
Wehrle ist Mitglied im Landesvorstand<br />
der Architektenkammer Baden-<br />
Württemberg.<br />
Bisher galt es als gesichert, dass zumindest<br />
der Nachweis spezifischer Abbauprodukte<br />
des Cannabis-Hauptwirkstoffs<br />
THC im Haar einen Konsum zweifelsfrei<br />
beweise. Forscher am Institut für Rechtsmedizin<br />
des Universitätsklinikums Freiburg<br />
um den Toxikologen Prof. Dr. Volker<br />
Auwärter zeigten nun durch experimentelle<br />
Arbeiten, dass dieser Schluss so nicht<br />
zulässig ist – wie einst im Falle des Fußballtrainers<br />
Christoph Daum. Die Ergebnisse<br />
der Arbeit sind im renommierten Fachmagazin<br />
Scientific Reports der Nature Publishing<br />
Group erschienen.<br />
In der Freiburger Studie wurde nun gezeigt,<br />
dass eine Einlagerung von THC, das<br />
unter anderem für Abstinenzkontrollen im<br />
Rahmen von Fahreignungsüberprüfungen<br />
im Haar gemessen wird, bei Einnahme von<br />
THC nicht über den Blutkreislauf stattfindet.<br />
Auch ein Abbauprodukt von THC,<br />
das in Zweifelsfällen bisher zum eindeutigen<br />
Nachweis eines Konsums herangezogen<br />
wurde, kann über Schweiß und Sebum<br />
eines Konsumenten auf andere Personen<br />
übertragen werden. Um den experimentellen<br />
Beweis hierfür zu erbringen, führten<br />
zwei der Autoren einen einmonatigen<br />
Selbstversuch mit regelmäßiger Einnahme<br />
von Dronabinol (halbsynthetisch hergestelltem<br />
THC) und umfangreiche Messungen<br />
durch.<br />
„Die neuen Erkenntnisse sind insbesondere<br />
bei Analysen von Kinderhaarproben<br />
im Rahmen von Sorgerechtsfragen von<br />
Bedeutung, da eine Cannabinoid-Übertragung<br />
bei engem Körperkontakt besonders<br />
wahrscheinlich ist und zu völlig falschen<br />
Rückschlüssen führen kann“, sagt Prof.<br />
Auwärter. In Ländern, in denen bei Arbeitnehmern<br />
oder Bewerbern Drogenkontrollen<br />
durchgeführt werden, könne die Folge<br />
einer Fehlinterpretation der Ergebnisse<br />
einer Haaranalyse zum Verlust des Arbeitsplatzes<br />
oder zum Ausschluss vom Bewerbungsverfahren<br />
führen, so der Experte.<br />
Bereits in früheren Studien konnten die<br />
Freiburger Forscher nachweisen, dass es<br />
zu einer von außen herbeigeführten THC-<br />
Kontamination der Haare durch Cannabisrauch<br />
von anderen Personen kommen<br />
kann, die auch nach zahlreichen Haarwäschen<br />
erhalten bleibt. Außerdem werden<br />
bereits durch das bloße Hantieren mit<br />
Cannabis relevante Mengen Cannabinoide<br />
auf das Haar übertragen. <br />
<br />
14<br />
netzwerk südbaden
Märkte<br />
RIESELFELD<br />
Siedlungswerk setzt auf Kunst am Bau<br />
Man wollte eigentlich nur ein Kunstwerk<br />
am neuen Bau des Wohn- und<br />
Dienstleitungskomplexes an der Ecke<br />
Ingeborg-Drewitz- und Rieselfeldallee aufstellen.<br />
Allein, die eingereichten Arbeiten<br />
gefielen der Jury so gut, dass es nun gleich<br />
zwei Kunstwerke an dem Dreiecksgrundstück<br />
geben wird. In der Jury waren neben<br />
Siedlungswerkgeschäftsführer Norbert<br />
Tobisch und weiteren Vertretern des Siedlungswerks<br />
auch Ludwig Harter vom Architektenbüro<br />
Harter und Kanzler, Robert<br />
Morat vom Morat-Institut und Andreas<br />
Roessler vom BürgerInnenverein Rieselfeld.<br />
Der Freiburger Matthias Dämpfle, der im<br />
E-Werk arbeitet, hat die Jury mit einer Installation<br />
überzeugt, die eine lange Sitzbank,<br />
die im Innenhof des Gebäudeensembles<br />
steht, einbindet. Dämpfle arbeitet mit Stein.<br />
Matthias Dämpfle und Manuela Tirler<br />
In diesem Falle mit Granit, dessen Oberflächen<br />
er bearbeitet und so unterscheidlichste<br />
visuelle Effekte erzielt. Außerdem spielt seine<br />
Arbeit mit den Übergängen von zweiter<br />
und dritter Dimension. Die schwäbische<br />
Künstlerin Manuela Tirler wurde mit Ihrer<br />
Arbeit Crossing VII“ ausgewählt. Fünf<br />
Meter hoch wird ihre Bauminstallation aus<br />
Metall werden, sie selbst nennt das “florale<br />
Freiplastik“.<br />
Das Siedlungswerk lässt sich die Kunst am<br />
Bau 40.000 Euro kosten. <br />
<br />
netzwerk südbaden 15
Märkte<br />
FREIBURG<br />
An der Bahnhofsachse geht‘s bald rund<br />
Volksbank lobt Architektenwettbewerb für Neubau aus<br />
neu<br />
ür den geplanten Neubau der Volksbank-Zentrale<br />
wird die Volksbank<br />
F<br />
Freiburg einen Architektenwettbewerb<br />
durchführen, der im <strong>Oktober</strong> ausgelobt<br />
werden soll. Dies wurde in der Sitzung<br />
des Gemeinderats beschlossen. Ergebnisse<br />
des Wettbewerbs sollen im Frühjahr<br />
2016 vorliegen. Eingeschlossen in die<br />
Planungen und den Architektenwettbewerb<br />
werden auch Sanierungs- und Baumaßnahmen<br />
des angrenzenden St. Ursula<br />
Gymnasiums.<br />
Die Volksbank Freiburg prüft seit einiger<br />
Zeit die Sanierung oder den Neubau<br />
ihrer Zentrale in der Bismarckallee. Um<br />
ein baulich, ökologisch und ökonomisch<br />
optimales Ergebnis zu erzielen, favorisiert<br />
die Bank einen Neubau.<br />
Ein Neubauvorhaben bietet zusätzlich<br />
die Möglichkeit, auch Baumaßnahmen<br />
des benachbarten St. Ursula Gymnasiums<br />
einzubinden. Daher planen die<br />
Genossenschaftsbank und der Grundstückseigentümer<br />
des Schulareals, der<br />
Breisgauer katholische Religionsfonds,<br />
sowie die Schulstiftung der Erzdiözese<br />
Freiburg nun gemeinsam. Die Projektentwicklung<br />
wird von der Freiburger<br />
Niederlassung der Strabag Real Estate<br />
begleitet.<br />
„Für unsere Volksbank beabsichtigen wir<br />
neben der Kundenbetreuung die gesamte<br />
Bankverwaltung in dem Neubau in der<br />
Bismarckallee zu konzentrieren“, erklärt<br />
Vorstandssprecher Uwe Barth. Das benachbarte<br />
Hotel Rheingold gehört mit<br />
zum Bauareal und soll durch ein neues<br />
Hotel ersetzt werden. Das Hotel Rheingold<br />
bleibt nach der jetzigen Planung bis<br />
Ende 2017 unverändert geöffnet. Zudem<br />
sind in der aktuellen Planungsphase für<br />
den Neubau rund 2.500 qm Einzelhandelsfläche<br />
in guter Lage vorgesehen.<br />
Die gemeinsame Bauplanung von<br />
Volksbank- und Schulareal ermöglichen<br />
Synergien für beide Partner. „Eine<br />
gemeinschaftliche Bebauung in einem<br />
einheitlichen Architekturkonzept bietet<br />
unserem Gymnasium und der Volksbank<br />
entscheidende Vorteile“, so Martin<br />
Sumbert, Stellv. Schulleiter. So könnte<br />
die Schule eine neue Schulaula mit Musikzimmern<br />
sowie einen neu gestalteten<br />
und größeren Schulhof erhalten. Zudem<br />
könnte durch das gemeinsame Vorgehen<br />
eine neue und größere Tiefgarage geplant<br />
werden, von der beide Partner profitieren.<br />
In Abstimmung mit der Stadt Freiburg<br />
wird das Bauvorhaben mit einer<br />
Bruttogeschossfläche von ca. 25.000 qm<br />
nun in einem Architektenwettbewerb<br />
konkretisiert. Die Auslobung des Wettbewerbs<br />
soll Mitte <strong>Oktober</strong> <strong>2015</strong> erfolgen.<br />
Mit dem Wettbewerbsergebnis ist<br />
im Frühjahr 2016 zu rechnen. Der Abriss<br />
des jetzigen Gebäudes ist für 2017/2018<br />
vorgesehen. Im Jahr 2018/2019 kann<br />
dann voraussichtlich mit dem Neubau<br />
begonnen werden.<br />
„Ich freue mich, dass der Gemeinderat<br />
einen Architektenwettbewerb befürwortet.<br />
In einem intensiven Prozess haben<br />
wir gemeinsam mit dem Stadtplanungsamt<br />
gute Grundlagen für einen Wettbewerb<br />
geschaffen. Wir streben ein neues,<br />
modernes, nach ökologischen Standards<br />
errichtetes Gebäude an. Es soll das Areal<br />
am Bahnhof architektonisch als ‚Eingangstor<br />
zur Innenstadt‘ aufwerten.<br />
Damit wollen wir auch einen Beitrag<br />
zur Stadtentwicklung leisten“, so Barth.<br />
„Uns ist der Standort aber auch als regional<br />
ansässiges Unternehmen wichtig. Die<br />
zentrale Lage erhält nicht nur die gute<br />
Erreichbarkeit; sie reflektiert auch unmittelbar<br />
die fast 150jährige Verwurzelung<br />
der Volksbank Freiburg in der Stadt<br />
und ihre Rolle als verantwortungsvoller<br />
regionaler Arbeitgeber.“<br />
Während der Bauzeit wird die Volksbank<br />
in dem benachbarten Bankgebäude der<br />
ehemaligen Dresdner Bank/Commerzbank<br />
in der Bismarckallee untergebracht<br />
sein. <br />
<br />
16<br />
netzwerk südbaden
Märkte<br />
LIEBENSWERTES<br />
Unterwegs in Freiburg<br />
Stephan Elsemann hat sie ausgesucht: Cafés und Kneipen abseits des Gewohnten.<br />
Dort, wo sich Polizisten und Theaterleute beim Mittagstisch begegnen, Gäste um<br />
den einzig wahren Kartoffelsalat streiten oder sich wieder für den Filterkaffee begeistern.<br />
Es sind Orte, wo man mitten im Verkehrstrubel lauschig im Grünen sitzen kann oder<br />
leidenschaftliche Wirte zu später Stunde ein „O sole mio“ anstimmen. Von der Vinothek<br />
im Wohnzimmer bis zum „Stüble“ an der Ecke – gehen Sie mit auf eine genussvoll kulinarische<br />
Entdeckungsreise in Freiburg.<br />
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Die Erwartungen steigen noch<br />
Daniel Strowitzki über sein erstes Jahr als neuer Messechef<br />
Seit Januar <strong>2015</strong> ist Daniel Strowitzki<br />
als Nachfolger von Klaus<br />
Seilnacht Geschäftsführer der Freiburg<br />
Wirtschaft Touristik und Messe<br />
GmbH (FWTM). Der Betriebswirt<br />
ist Messefachmann und war mehrere<br />
Jahre bei der Kölnmesse und anschließend<br />
bei der Deutschen Messe<br />
AG in Hannover tätig. Ende 2006<br />
wurde er bei der FWTM als Abteilungsleiter<br />
Messe eingestellt und kurz<br />
darauf zum Prokuristen berufen.<br />
Seit einem Jahr verantwortet Strowitzki<br />
nun u.a. den Bereich Messe<br />
– Grund genug für netzwerk südbaden,<br />
sich mit ihm über den Messeplatz<br />
Freiburg, die Messelandschaft<br />
und die FWTM als Messeveranstalter<br />
zu unterhalten.<br />
netzwerk südbaden: Herr Strowitzki,<br />
seit einem Jahr sind Sie bei der Messe<br />
der „Chef im Ring“: wie fühlt man<br />
sich?<br />
Daniel Strowitzki: Bestens! Die lange,<br />
intensive und gute Einarbeitungszeit<br />
mit und bei Klaus Seilnacht trägt<br />
Früchte – ich bin gerne hier, stelle<br />
mich den Aufgaben und arbeite daran,<br />
die Messe weiter zu entwickeln.<br />
netzwerk südbaden: Sind Messen<br />
heute noch ökonomisch sinnvoll an so<br />
kleinen Standorten wie Freiburg zu organisieren?<br />
Daniel Strowitzki: Ja! Ein ganz klares<br />
Ja! Wir haben da eindeutig Vorteile:<br />
wir sind eine sehr gut strukturierte<br />
Gesellschaft mit flachen Hierarchien<br />
– wir sind kein großer, schwerfälliger<br />
Tanker: wir können Entscheidungen<br />
auf kurzen Wegen treffen und diese<br />
auch zeitnah umsetzen! Wir sind<br />
darüber hinaus flexibel, was Themen<br />
angeht. Sehen Sie, auf einer Fläche<br />
von 21.500 m² gestaltet sich die Organisation<br />
verhältnismäßig einfach.<br />
München, einer der Big Player, hat<br />
ein Vielfaches an Quadratmetern,<br />
18<br />
netzwerk südbaden
Märkte<br />
aber eben auch 600 Mitarbeiter – wir sind<br />
42! Da ist man einfach fixer dabei!<br />
netzwerk südbaden: Wie groß ist eigentlich<br />
die Messe?<br />
Daniel Strowitzki: Wie gesagt: 42 Mitarbeiter,<br />
die 135 Veranstaltungen im Jahr<br />
stemmen, die auf insgesamt 21.500 m²<br />
verfügbarer Messefläche rund 450.000 Besucher<br />
anziehen.<br />
netzwerk südbaden: Und die kommen<br />
gleichmäßig zu allen oder nur bei bestimmten<br />
Messe-Typen?<br />
Daniel Strowitzki: Eines steht fest: Messen<br />
für Endverbraucher funktionieren perfekt!<br />
Für fachspezifische Messen – und es gibt<br />
praktisch für jedes Thema irgendwo eine<br />
Fachmesse – muss man einfach beweglicher<br />
sein, sich rechtzeitig positionieren,<br />
da wartet keiner auf uns. Wir haben das<br />
geschafft – Beispiel Intersolar oder Interbrush<br />
– wobei, ich sag’s noch einmal, Freiburg<br />
durch kurze Instanzen, schnelle Entscheidungen,<br />
flexible Reaktionen punktet.<br />
Und, das muss man auch mal festhalten:<br />
wir haben ein faires Preisgefüge – nicht<br />
nur als Messe, sondern auch als Stadt.<br />
Hotels, die in Messezeiten das Drei-, Vieroder<br />
Fünffache nehmen für ein Zimmer,<br />
das finden Sie hier nicht. Das ist ein weiteres<br />
Argument für den Messeplatz Freiburg!<br />
Beeindruckende Zahlen:<br />
450.000 Besucher<br />
135 Veranstaltungen<br />
netzwerk südbaden: Was erwartet ein potentieller<br />
Messebesucher heute? Wie haben<br />
sich Messen in Organisation, Angebot und<br />
Aufbau in den vergangenen Jahren verändert?<br />
Daniel Strowitzki: Die Ausstellerseite<br />
ist fordernder geworden, vor allem Zeit<br />
spielt eine Rolle. Die Aufbauzeit soll so<br />
knapp wie möglich bemessen sein. Und<br />
die Erwartungen steigen: man muss dem<br />
Kunden, sprich Aussteller, entgegenkommen,<br />
Soft Skills bieten, Zusatzangebote<br />
auf vielen Gebieten machen – vom professionellen<br />
Büro bis zum Top-Catering.<br />
Auch bei den Besuchern haben sich die<br />
Ansprüche geändert: man erwartet einen<br />
Mehrwert. Das heißt, es reicht nicht mehr<br />
die reine Information über ein Produkt,<br />
man will mehr. „Infotainment“, Spaßcharakter,<br />
muss dabei sein, weswegen das<br />
Rahmenprogramm immer wichtiger wird.<br />
Zusammen heißt das: die Fachinformation<br />
muss umfassend und verständlich sein,<br />
die Familie – auch jene Mitglieder, die sich<br />
vielleicht nicht so sehr für das Messethema<br />
interessieren – müssen sich unterhalten<br />
fühlen. Man braucht also Kindergarten,<br />
Gastronomie, Unterhaltungsangebot. Ein<br />
gutes Beispiel: die Kochbühne auf der Plaza<br />
Culinaria: hier kann man Top-Köchen,<br />
Prominenten, Menschen aus dem Publikum<br />
und anderen zusehen, wie sie etwas<br />
brutzeln, schnibbeln, kochen. Das macht<br />
Spaß, da kann man auch mal lachen und<br />
geht, im Idealfall, mit einem neuen Rezept<br />
nach Hause.<br />
netzwerk südbaden: Gibt es Trends? Welche?<br />
plaza<br />
culinaria<br />
Kulinarische Erlebnis- und Verkaufsmesse<br />
6. – 8. November<br />
Messe Freiburg<br />
www.plaza-culinaria.de<br />
Freitag: 14 – 23 Uhr<br />
Samstag: 10 – 23 Uhr<br />
Sonntag: 10 – 20 Uhr<br />
Street Food Area<br />
auf dem Messeboulevard<br />
mit<br />
Adventsmarkt<br />
„Weihnachtszauber“<br />
netzwerk südbaden 19
Märkte<br />
Messe Freiburg: Hier brummt‘s<br />
Daniel Strowitzki: Zum Beispiel die BA-<br />
DEN MESSE, die hat Charme. Sie ist<br />
eigentlich ein riesengroßes Kaufhaus mit<br />
Produkten, von denen es viele nur auf der<br />
Messe gibt. Für die Aussteller: hier gibt’s<br />
den direkten Kontakt zum Kunden. Für<br />
die Besucher: hier gibt’s die Show – zum<br />
Beispiel rund um den Pürierstab. Aus Sicht<br />
der Endverbraucher ist die BADEN MES-<br />
SE die „Mutter aller Messen“; und aus ihr<br />
sind dann wieder neue Messen entstanden<br />
– die Plaza, die GETEC, die IMMO<br />
oder in 2016 neu, die Design-Messe. Man<br />
kann also sagen: Spezialmessen entwickeln<br />
sich aus Messeformaten wie der BADEN<br />
MESSE heraus.<br />
netzwerk südbaden: Muss man auch den<br />
Messe-Standort berücksichtigen – was in X<br />
geht, geht möglicherweise nicht in Y?<br />
Daniel Strowitzki: Ja, das stimmt, es ist<br />
eine Wechselwirkung vorhanden zwischen<br />
Messe und Messeplatz. Es gibt Themen,<br />
die würden hier in Freiburg nie funktionieren,<br />
aus verschiedensten Gründen. In<br />
Bremen gibt’s eine erfolgreiche Fischmesse<br />
– aber hier, tief im Binnenland? Nein.<br />
Oder es gibt Messen zum Thema Jagd: in<br />
Freiburg undenkbar. Noch weniger liefe<br />
hier, was in Sindelfingen großen Erfolg<br />
hat – eine Messe über Waffen. Aber das ist<br />
keine Freiburger Eigenheit, das gibt es woanders<br />
auch. Eine BADEN MESSE, also<br />
eine Messe für den Endverbraucher, liefe<br />
in Köln nicht: dort gehen einfach Endverbrauchermessen<br />
nicht. Das ist eben so, das<br />
muss man wissen und berücksichtigen.<br />
netzwerk südbaden: Wie findet man denn<br />
überhaupt ein „passendes“ Messethema? Try<br />
and error?<br />
Daniel Strowitzki: Eigentlich schon –<br />
durch probieren. Klar, das Thema muss<br />
Auch die Stadt profitiert<br />
erheblich von einer<br />
starken Messe<br />
passen. Aber das heißt nicht, dass es dann<br />
auch funktioniert. Man muss einem Messethema<br />
zwei, drei Versuche lassen. Und<br />
wenn sich dann nichts tut: weglassen.<br />
Aber: was hier nicht geht, kann ja woanders<br />
prima laufen!<br />
netzwerk südbaden: Freiburg hat als Mitveranstalter<br />
der „Intersolar“ und mit erfolgreichen<br />
Messen wie der „Plaza Culinaria“<br />
oder der „GETEC“ eine solide finanzielle<br />
Grundlage – dennoch decken die Einnahmen<br />
nicht die Kosten für den Bau der Messehalle.<br />
Daniel Strowitzki: Die Intersolar beschert<br />
uns eine Sonderstellung – sie bringt uns<br />
den Respekt der wirklich großen Messen<br />
und Messeveranstalter, denn wir organisieren<br />
inzwischen fünf Intersolar-Messen<br />
weltweit! Was den Standort Freiburg angeht:<br />
ich stehe dazu. Wir haben alles. Klar,<br />
ein Veranstalter, der sich nicht um Gebäude<br />
oder dergleichen kümmern muss,<br />
befindet sich in einer komfortableren Situation.<br />
Aber die Messe Freiburg hat für<br />
den Erfolg der FWTM als Veranstalter die<br />
Grundlage geliefert. Und hier, in Freiburg<br />
wollen wir bleiben und arbeiten!<br />
netzwerk südbaden: Bernd Dallmann<br />
argumentiert im Touristikbereich mit der<br />
„Umwegrentabilität“. Gilt eine solche Berechnung<br />
auch für Messen?<br />
Daniel Strowitzki: Natürlich. So eine<br />
Rechnung gibt es auch für die Messe: Faktor<br />
x auf Umsatz – das fließt in den Standort.<br />
Rund 40 Mio. Euro pro Jahr fließen so<br />
per Umwegrentabilität in die Stadt.<br />
netzwerk südbaden: Wo steht die Messe in<br />
fünf, in zehn Jahren?<br />
Daniel Strowitzki: Sie wird gesund da stehen,<br />
es wird Neues geben und es wird auch<br />
die BADEN MESSE noch geben. Sie allein<br />
zieht rund 75.000 Besucher. Mehr auf<br />
einmal schafft noch nicht mal der SC. <br />
20<br />
netzwerk südbaden
Handwerk<br />
WEITER NACH OBEN<br />
Auftragsplus für viele Handwerker<br />
Für die Handwerkskonjunktur in <strong>Südbaden</strong><br />
geht es auch im 3. Quartal <strong>2015</strong><br />
weiter nach oben. Das zeigt die vierteljährliche<br />
Konjunkturumfrage der Handwerkskammer<br />
Freiburg. Geschäftslage, Aufträge,<br />
Umsätze, Aussichten – in nahezu allen<br />
Bereichen meldeten die befragten Handwerksunternehmen<br />
Verbesserungen im<br />
Vergleich zum Vorjahr. Damit zeichnet sich<br />
ein äußerst positives Gesamtbild ab.<br />
Der Konjunkturindikator, der Saldo aus<br />
Geschäftslage und Geschäftserwartungen,<br />
steigt zum vierten Mal in Folge und liegt<br />
mit +65,8 Punkten auf einem neuen Rekordhoch.<br />
„Diese Steigerung auf ohnehin<br />
schon hohem Niveau zeigt, dass die Konjunktur<br />
im südbadischen Handwerk auf<br />
stabilem Fundament steht“, macht Handwerkskammerpräsident<br />
Johannes Ullrich<br />
deutlich.<br />
Nur 20 Prozent der Handwerksbetriebe melden rückläufige Zahlen<br />
Deutlich mehr als zwei Drittel der südbadischen<br />
Handwerksbetriebe (71,1 Prozent;<br />
Vorjahr: 55,7 Prozent) geben ihrer<br />
Geschäftslage gute Noten. Lediglich 6,4<br />
Prozent beklagen schlechte Geschäfte (Vorjahr:<br />
11,3 Prozent). Noch besser bewerten<br />
die befragten Betriebe die Geschäftserwartungen:<br />
72,4 Prozent der Unternehmen<br />
rechnen derzeit mit einem positiven Geschäftsverlauf<br />
in den nächsten Monaten;<br />
nur 5,7 Prozent befürchten eine negative<br />
Entwicklung.<br />
Mehr als jeder vierte Betrieb (26,3 Prozent)<br />
konnte sich über ein Auftragsplus freuen<br />
(Vorjahr: 25,6 Prozent). Auftragsrückgänge<br />
mussten 20,0 Prozent der befragten Betriebe<br />
hinnehmen (Vorjahr: 20,4 Prozent).<br />
Auch in den kommenden Monaten rechnen<br />
die südbadischen Handwerker mit gut<br />
gefüllten Auftragsbüchern. Derzeit kalkulieren<br />
21,2 Prozent der Befragten mit einer<br />
Steigerung des Auftragsaufkommens; 59,2<br />
Prozent gehen von einem stabilen Auftragsvolumen<br />
aus.<br />
Auch die Umsätze des südbadischen Handwerks<br />
entwickelten sich im dritten Quartal<br />
<strong>2015</strong> sehr positiv. Jedes dritte Handwerksunternehmen<br />
(33,1 Prozent) konnte sich<br />
in den vergangenen Wochen über steigende<br />
Umsätze freuen (Vorjahr: 30,2 Prozent).<br />
Rückläufige Umsatzzahlen meldeten 20,1<br />
Prozent der befragten Betriebe (Vorjahr:<br />
22,1 Prozent).<br />
Auch für das nächste Quartal gehen die regionalen<br />
Handwerker von einer positiven<br />
Umsatzentwicklung aus: Derzeit sind 31,9<br />
Prozent der Betriebe der Überzeugung, dass<br />
ihre Umsätze steigen werden. Eine negative<br />
Umsatzprognose geben nur 15,8 Prozent<br />
der Befragten ab.<br />
<br />
Viele Kräne: Das gefällt dem Handwerk<br />
netzwerk südbaden 21
Märkte<br />
Einen Ansporn für eine umweltgerechte,<br />
zeitgemäße und Fitness steigernde Maßnahme<br />
bietet die Theresienklinik seit September<br />
ihren Mitarbeitern in Form einer<br />
besonderen Gehaltsumwandlung an. Wie<br />
der Freiburger Energiedienstleister bietet<br />
die Bad Krozinger Klinik im Rahmen des<br />
betrieblichen Kooperation mit der Firma<br />
LeaseRad aus Freiburg ihren Beschäftigten<br />
die Möglichkeit für ein umweltgerechtes,<br />
ressourcenschonendes und zeitgemäßes Berufspendeln<br />
per E-Bike. Jeder Mitarbeiter<br />
kann am JobRad-Konzept teilnehmen und<br />
zukünftig mit dem (Elektro-) Rad mobil<br />
sein – auf dem Weg zur Arbeit oder auch<br />
nur privat. JobRad ist ein Gehaltsumwandlungsmodell<br />
speziell für Fahrräder, Pedelecs<br />
und E-Bikes – bis der Mitarbeiter selbst<br />
zum Zweiradeigentümer geworden ist. <br />
THERESIENKLINIK BAD KROZINGEN<br />
„Ja, mir san mit´m E-Bike da“<br />
Theresienklinik-Mitarbeiterin Kerstin Koch mit ihrem neuen E-Bike. <br />
Foto: Theresienklinik<br />
Schon bei der Anfahrt zum Bohrerhof in Hartheim-Feldkirch kommt man<br />
aus dem Staunen nicht mehr raus. Die Zufahrtsstraße zum Hof ist gesäumt<br />
mit großen orangefarbenen Kürbissen. Einer nach dem anderen.<br />
Und je näher man dem Hof kommt, umso größer werden die Augen. Figuren<br />
aus Kürbissen, eine schöner als die andere, stehen hier. Einfach genial.<br />
Überdimensional die Weltkugel mitten im Hof.<br />
Ein bisschen angsteinflößend das Krokodil mit dem offenen Maul.<br />
Petra und Bruno Bohrer betreiben dieses landwirtschaftliche Anwesen mit<br />
dem neu erbauten Restaurant „Bohrers“ (Herbst-Wintersaison <strong>2015</strong> vom<br />
4. September bis 19. Dezember) und einem vielseitigen Landmarkt zusammen<br />
mit einem engagierten Team. Das Schöne hier ist, die Lebensmittel<br />
kommen direkt vom Feld auf den Tisch beziehungsweise in den Laden.<br />
Direktvermarktung also. Knackfrisch zubereitet. Ergänzt mit Produkten vorwiegend<br />
aus der Region. Und immer saisonal angepasst.<br />
Jetzt im Herbst haben die Kürbisse die Oberhand nicht nur im Hof als Figuren<br />
und Gebilde sondern auch in der Küche. Das Küchenteam des Bohrers<br />
MITTAGSTISCH<br />
Von 12 bis 14 Uhr<br />
verwandelt den feinen Hokkaidokürbis in eine köstliche Cremesuppe, die<br />
in ihrer ursprünglichen Hülle serviert wird oder kreiert ein Kürbisrisotto mit<br />
Pilzen der Saison.<br />
Ein Renner ist Bohrers Feldsalat mit Kartoffel-Walnussdressing, Speck und<br />
Kracherle. Aus der wilden Ecke gibt es ein Wildschweinpfeffer mit Spätzle<br />
und Hofgemüse oder ein Rehrücken mit Semmelknödel und Rotkraut.<br />
Aus Omas Zeiten stammt das Rezept für den Sauerbraten mit Spätzle und<br />
Gemüse. Die Speisekarte ist vielseitig und interessant. Meines Erachtens<br />
für jeden etwas dabei. Für Groß und Klein, für Vegetarier, für Fleisch- und<br />
Fischliebhaber aber auch der Salatesser hat reichlich Auswahl. Bei den<br />
Nachspeisen ist die Auswahl besonders schwer. Neben dem Ofenschlupfer<br />
mit Zwetschgen und Joghurteis duelliert das warme Schokotörtchen mit<br />
Orangenkompott und Vanilleeis mit dem Beerentiramisu und der Creme<br />
Brulee mit Himbeersorbet.<br />
Vom 20. November bis 19. Dezember heißt es Showtime im Zeltrestaurant.<br />
Unter dem Motto „Die Dinnershow, die aus dem Rahmen fällt“ bekommt<br />
der Gast Dienstag bis Donnerstag für 79 Euro und am Freitag und Samstag<br />
für 89 Euro ein Vier-Gänge-Menü mit Showprogramm. Vielleicht eine Idee<br />
für die diesjährige Weihnachtsfeier.<br />
Irene Matzarakis<br />
Bohrerhof, Bachstraße 6, 79258 Hartheim-Feldkirch, Geschäftsführer/<br />
in:Petra und Bruno Bohrer, Telefon: 0 76 33 / 92332120, Fax: 0 76 33 /<br />
92332180, E-mail: info@bohrerhof.de, Internet: www.bohrerhof.de, geöffnet<br />
täglich ab 12 Uhr bis 24 Uhr, an Sonn- und Feiertagen ab 11.30 Uhr bis<br />
24 Uhr. Es gibt durchgehend warme Küche bis 21 Uhr.<br />
22<br />
netzwerk südbaden
Märkte<br />
OKTOBERFEST IN DER GANTER BRAUEREI<br />
Wenn Badner bayrisch feiern<br />
Auch im dritten Jahr ein voller Erfolg<br />
Gute Stimmung bei Ganter<br />
Wer noch nie beim <strong>Oktober</strong>fest der<br />
Brauerei GANTER war, hat etwas<br />
verpasst, schließlich ist das Fest auf dem<br />
Brauereigelände der Familienbrauerei quasi<br />
das Original unter den hiesigen <strong>Oktober</strong>festen.<br />
Seit drei Jahren ist das GANTER<br />
<strong>Oktober</strong>fest etabliert im Veranstaltungskalender<br />
der Stadt und eines ist dabei immer<br />
gleich: Es ist sofort ausverkauft, die Produktionshalle<br />
der Brauerei ist an allen 10 Tagen<br />
voll besetzt, die Menschen erscheinen fast<br />
ausschließlich in bayerischer Tracht mit<br />
Dirndl und Lederhosen und die Stimmung<br />
ist einfach unbeschreiblich gut. Schon eine<br />
Stunde nach dem offiziellen Fassanstich,<br />
den in diesem Jahr einer der langjährigen<br />
Kunden der Brauerei übernehmen durfte,<br />
tanzten die Festgäste bereits ausgelassen<br />
auf den Tischen. So war es dann eigentlich<br />
auch keine Überraschung, dass das <strong>Oktober</strong>fest<br />
auch in der dritten Auflage wieder<br />
ein voller Erfolg wurde.<br />
An den zehn Festabenden fanden über<br />
8.000 Gäste den Weg auf das Brauereigelände<br />
in der Schwarzwaldstraße. Und wer<br />
schon im vergangenen Jahr dachte, mehr<br />
geht nicht, hat sich geirrt. Die Festwirte<br />
Toni Schlegel und Markus Rogg konnten<br />
rund 7 % mehr Bier verkaufen, als im Jahr<br />
davor. Insgesamt wurden ca. 16.000 Maß<br />
Festbier getrunken, das übrigens jedes<br />
Jahr eigens für das GANTER <strong>Oktober</strong>fest<br />
eingebraut wird. Frau Ganter-Fraschetti,<br />
Geschäftsführerin der Brauerei, freut sich:<br />
„Wir haben das einzige <strong>Oktober</strong>fest, bei<br />
dem direkt aus den riesigen Gär- und Lagertanks<br />
gezapft wird. So frisch ist das<br />
Festbier nirgendwo.“ Detlef Frankenberger,<br />
ebenfalls in der Geschäftsleitung bei<br />
GANTER, sagt augenzwinkernd „Das Bier<br />
kann uns beim <strong>Oktober</strong>fest keinesfalls ausgehen.“.<br />
Beim Essen waren – auch das ist inzwischen<br />
eine kleine Tradition – die Hendl der absolute<br />
Renner, insgesamt wurden rund 850<br />
Stück verkauft, dicht gefolgt vom Krustenbraten<br />
und den Haxn, die fast genauso oft<br />
geordert wurden. Das Wichtigste ist aber sicherlich,<br />
dass das <strong>Oktober</strong>fest in der Brauerei<br />
GANTER wieder einmal ein durch und<br />
durch friedlich-fröhliches Fest war, ohne<br />
Zwischenfälle und ohne Beschwerden der<br />
Anwohner.<br />
Wer nächstes Jahr auch gerne dabei sein<br />
will wenn es heißt „O’zapft is“, der sollte<br />
sich rechtzeitig informieren, wann der Vorverkauf<br />
für 2016 startet, denn die Tickets<br />
sind heiß begehrt. <strong>Oktober</strong>feste gibt es inzwischen<br />
zwar viele in der Region, aber keines<br />
ist so, wie das Original bei GANTER.<br />
<br />
<br />
netzwerk südbaden 23
Märkte<br />
TITISEE-NEUSTADT<br />
Götz & Moriz eröffnet neues Zentrum<br />
Kurze Wege für die Schwarzwälder zum Bauen und Modernisieren<br />
D<br />
ie Götz + Moriz GmbH eröffnete in<br />
Titisee-Neustadt ein neues Zentrum<br />
für Bauen + Modernisieren in der Gewerbestraße<br />
24. Abgelöst wurde dadurch der<br />
in die Jahre gekommene Standort in der<br />
Neustädter Straße 18, an dem seit 1969 die<br />
Götz + Moriz GmbH mit ihrer Verkaufsniederlassung<br />
ansässig gewesen war.<br />
In der Gewerbestraße entstand auf einem<br />
Grundstück von etwa 5.000 m² ein modernes<br />
Zentrum für Bauen + Modernisieren.<br />
Seit über 75 Jahren ist Götz + Moriz mit<br />
acht Standorten als Marktführer <strong>Südbaden</strong>s<br />
im Baustoff-Fachhandel die erste<br />
Anlaufstelle, wenn es um Sanierung, Modernisierung<br />
oder Neubauten geht. Fachwissen,<br />
Erfahrung und Zuverlässigkeit<br />
sind eng mit dem Unternehmen, seiner<br />
Historie und seinem Aufstieg verknüpft.<br />
Die Kombination dieser Eigenschaften<br />
sorgt dafür, dass Kunden, egal ob Gewerbetreibende<br />
oder Privatpersonen, vor allem<br />
eines können: entspannen.<br />
„Unsere Kunden können sich auf uns verlassen.<br />
Das ist ein unschätzbarer Wert.<br />
Unsere Beständigkeit hat nichts mit Gemütlichkeit<br />
zu tun“, stellt Andre Engler,<br />
Leiter Marketing, klar. „Wir bei Götz +<br />
Moriz sind immer in Bewegung, den Blick<br />
dabei nach vorne gerichtet.“ Vor allem<br />
die Themen Modernisierung und energetische<br />
Sanierung treibt die Fachleute an.<br />
Zukunftsthemen werden in Form von Infoveranstaltungen<br />
und Weiterbildung von<br />
Mitarbeitern aufgegriffen. So zum Beispiel<br />
der aufgrund der demographischen Entwicklung<br />
der Bevölkerung immer wichtigere<br />
Bereich des barrierenfreien und altersgerechten<br />
Wohnens.<br />
Ein umfangreiches und attraktives Dienstleistungs-<br />
und Serviceangebot ergänzt das<br />
breite und tiefe Sortiment rund ums Bauen<br />
und Modernisieren. So kann sich der Kunde<br />
nicht nur bequem die Ware nach Hause<br />
liefern lassen, sondern mit der Hochkranlogistik<br />
wird bis zu einer Höhe von 28 m<br />
die Anlieferung in die oberen Stockwerke<br />
oder auf den Dachboden ermöglicht. Aus-<br />
24 netzwerk südbaden
Märkte<br />
stellungen in den Bereichen Garten, Fenster,<br />
Türen, Parkett, Laminat, Kork, Vinyl,<br />
Fliesen und Sanitär sowie eine 3-D Bad-<br />
Planung unterstützen die Entscheidung.<br />
Die Verantwortlichen, die Geschäftsführer<br />
Eckhard Rein und Rolf J. Wertheimer,<br />
sind sich dabei ihrer gesellschaftlichen<br />
Verpflichtung bewusst. Seit einigen Jahren<br />
unterstützt das Unternehmen den Förderverein<br />
für krebskranke Kinder e.V. in Freiburg<br />
sowie die Tüllinger Höhe in Lörrach,<br />
eine Jugendhilfeeinrichtung der Diakonie,<br />
mit Sach- und Geldspenden. Damit nicht<br />
genug: im Jubiläumsjahr 2012 wurde die<br />
Aktion „Götz + Moriz hilft“ ins Leben gerufen.<br />
Unter diesem Motto wurden in den<br />
vergangenen Jahren soziale Einrichtungen,<br />
Kindergärten, Schulen und hilfsbedürftige<br />
Familien mit Baumaterialen im Wert von<br />
etwa 170.000 Euro unterstützt. Götz +<br />
Moriz hat auch <strong>2015</strong> diese Aktion mit je 3<br />
x 5.000 Euro Materialwert für bedürftige<br />
Familien fortgesetzt.<br />
Der Kreislauf von guter Beratung – Vertrauen<br />
der Kundschaft – Marktführerschaft<br />
wird von den Mitarbeitern in<br />
Schwung gehalten. Aktuell sind 330 Mitarbeiter<br />
bei Götz + Moriz beschäftigt. Projektbetreuer<br />
für die Modernisierung und<br />
Sanierung werden zusammen mit der IHK<br />
ausgebildet. Gerne beraten und betreuen<br />
diese das Modernisierungsvorhaben vor<br />
Ort. Aktuell sind 37 Azubis im Unternehmen.<br />
90 Prozent werden davon in der Regel<br />
direkt übernommen. „Gut ausgebildete<br />
Mitarbeiter können wir gar nicht genug<br />
haben“, erklärt Klaus Huber, Personalleiter.<br />
<br />
<br />
Götz + Moriz Zentrum<br />
für Bauen + Modernisieren in Titisee<br />
Investitionsvolumen<br />
Grundstück und Gebäude rund 3 Mio.Euro<br />
Einrichtung, Ausstellungen und Warenbestand<br />
rund eine Mio. Euro<br />
Standortgröße<br />
Grundstück etwa. 5.000 m²<br />
Verkaufs- und Ausstellungsfläche etwa 500<br />
m², Lager etwa 3.700 m²<br />
Mitarbeiter<br />
Zwölf, davon neu zwei Mitarbeiter plus ein<br />
Auszubildender<br />
Eröffnung 21. September <strong>2015</strong><br />
Sortimente + Ausstellungen am Standort<br />
Titisee-Neustadt:<br />
• Baustoff-Sortiment mit Drive-In<br />
(Hoch-, Tief-, Trocken- und Holzbau,<br />
Dach und Fassade)<br />
• Fliesenausstellung<br />
• Parkett-, Laminat-, und Vinyl-Ausstellung<br />
• Fenster- und Türenausstellung<br />
• Ideengarten (Natursteine, Pflastersteine,<br />
Gartenbaustoffe)<br />
• Werkzeuge, Maschinen<br />
• und vieles mehr <br />
Regeln, Regulierung, Überregulierung<br />
Im Handelsblatt war zu lesen, dass Freiburg zu den schwierigsten<br />
Immobilienmärkten in Deutschland zählt. Grund dafür ist das<br />
hohe Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage. Dies<br />
wirkt Preis treibend. So sind in Freiburg zum Beispiel die Preise<br />
für Neubauwohnungen seit 2011 um rund 40 Prozent gestiegen.<br />
Auch die Mieten haben dadurch ein bisher nicht gekanntes Niveau<br />
erreicht. Preis treibend war neben dem knappen Angebot<br />
an Baugrund auch die Regulierung. Regeln sind wichtig. Ohne<br />
Regeln funktioniert die Geschäftswelt nicht. Bei der Regulierung<br />
jedoch versucht der Staat darüber hinaus durch Lenkungsmaßnahmen<br />
Rahmenbedingungen zu schaffen, die er für richtig hält.<br />
Oft steht er mit dieser Meinung alleine da. So müssen Wände<br />
begrünt werden, mehr Fahrradstellplätze als Bewohner gebaut<br />
werden, bei der Wohnungsbesichtigung muss der Ausweis verlangt<br />
werden, Widerrufsrechte werden für Verträge eingeführt,<br />
die beim Notar beurkundet werden müssen usw. Ach ja! und<br />
dann dämmen wir uns ökonomisch noch kaputt. Das Kopfschütteln<br />
nimmt zu und man spricht von Überregulierung. Damit<br />
scheint das Maß der Akzeptanz bei Bürgern und Unternehmen<br />
überschritten zu sein. Weit verbreitet ist das ungute Gefühl der<br />
übermäßigen Bevormundung durch eine überbordende Bürokratie.<br />
Spätestens jetzt stellt sich die Frage, wieviel Regulatorik<br />
verkraften Unternehmen und Bürger? Wieviel wertvolle Zeit und<br />
Geld soll man dafür verplempern? Erschwerend kommt hinzu,<br />
dass sich daraus in den letzten Jahren in den Unternehmen und<br />
Behörden eine Absicherungs- und Kontrollkultur entwickelt hat,<br />
die alle Prozesse zusätzlich verlangsamt und verteuert. Nicht erst<br />
seit dem hunderttausende Flüchtlinge in unser Land strömen, ist<br />
der Immobilienmarkt in Freiburg äußerst angespannt. Aber jetzt<br />
herrscht Krisenmodus. Plötzlich wird klar, dass man mit dem Status<br />
Quo der Regulierung diese Herausforderungen nicht lösen<br />
kann. Vielleicht ist dies auch eine Chance, der Überregulierung<br />
Einhalt zu gebieten. Vertun wir diese Chance nicht und kehren<br />
zu den Regeln zurück.<br />
Thomas Schmidt ist Geschäftsführer der Sparkassen-Immobilien-Gesellschaft<br />
mbH Freiburg. Die Immobilientochter<br />
der größten Sparkasse in <strong>Südbaden</strong> ist gleichzeitig auch<br />
der größte Immobilienmakler der Region. Thomas Schmidt,<br />
der die Sparkassen-Immo seit vielen Jahren leitet, gilt als<br />
profunder Kenner der Immobilienszene in <strong>Südbaden</strong>. In diesem<br />
Jahr konnte die Immobiliengesellschaft der Sparkasse<br />
ihr 40-jähriges Bestehen feiern. Thomas Schmidt ist davon<br />
überzeugt, dass sich das Bild des Maklers in den nächsten Jahren erheblich verändern<br />
werde - der Makler als Berater wird in der unübersichtlichen Immobilienszene<br />
immer wichtiger.<br />
netzwerk südbaden 25
Märkte<br />
ZENTRUM FÜR STRAHLENTHERAPIE<br />
Mann mit Vision und Mission<br />
Dr. Christian Weissenberger: Mediziner und Unternehmer. Ein Portrait.<br />
Wer PD Dr. Christian Weissenberger<br />
(50) begegnet, spürt sofort, dass es<br />
sich um einen ganz außergewöhnlichen<br />
Gesprächspartner handelt. Von der ersten<br />
Sekunde ist offensichtlich, dass der erfahrene<br />
Strahlentherapeut seinen Traum lebt<br />
und konsequent seinen Weg geht. Nach<br />
Medizinstudium und Habilitation an der<br />
Universität Freiburg erweiterte Weissenberger,<br />
nach achtjähriger Tätigkeit an der<br />
universitären Klinik für Strahlenheilkunde<br />
in Freiburg, seine Kompetenzen durch<br />
sein erfolgreiches Wirken in den Universitätskliniken<br />
Heidelberg und Tübingen. In<br />
dieser Zeit hat er für sich herausgefunden,<br />
dass nicht allein die medizinischen Möglichkeiten,<br />
sondern auch das Wohlbefinden<br />
der Patienten für den Heilungserfolg eine<br />
zentrale Rolle spielen. So kam es wie es<br />
kommen musste bei jemandem, der seiner<br />
Berufung folgt: Im Jahr 2012 eröffnete er<br />
sein eigenes Zentrum für Strahlentherapie<br />
und Radioonkologie in der Wirthstrasse<br />
in Freiburg-Landwasser, ausgestattet mit<br />
der derzeit modernsten verfügbaren Technik.<br />
Das Zentrum hat sich von Anfang an<br />
spezialisiert auf die Strahlentherapie bei<br />
Krebserkrankungen der Brust, Prostata<br />
und Lunge sowie des Magen-Darm-Trakts.<br />
Die Strahlentherapie ist eine lokale, nichtinvasive,<br />
hochpräzise Behandlungsmethode<br />
mit hohen Sicherheitsstandards und regelmäßigen<br />
Qualitätskontrollen. Bildgebende<br />
Verfahren wie die Computer- oder Magnetresonanztomografie<br />
ermöglichen eine exakte<br />
Ortung des Krankheitsherdes, sodass die<br />
Radioonkologen die Strahlen zielgenau auf<br />
das zu bestrahlende Gewebe lenken können.<br />
Umliegendes Gewebe bleibt weitestgehend<br />
verschont.<br />
Besonders liegt PD Dr. Christian Weissenberger<br />
am Herzen, eine anspruchsvolle<br />
Strahlentherapie in ansprechender, familiärer<br />
Atmosphäre zu bieten: Zentraler<br />
Bestandteil dieser auf die individuelle Patientensituation<br />
eingehenden Qualitätsphilosphie<br />
ist ein umfassendes Erstgespräch<br />
mit dem Zentrumsleiter. Hier werden Patienten<br />
über alles Wissenswerte informiert,<br />
das mit ihrer Erkrankung und der anstehenden<br />
Therapie verbunden ist: „Krebs<br />
wirft bei den Betroffenen sehr viele Fragen<br />
auf“, weiß der Spezialist für Strahlentherapie<br />
zu berichten.<br />
Bestrahlungstherapie mit modernster Technk<br />
26<br />
netzwerk südbaden
Märkte<br />
Zur Planung der Bestrahlung erstellen<br />
Medizinisch-Technische Radiologie Assistentinnen<br />
und Assistenten (MTRA)<br />
3-dimensionale Planungscomputertomographie-Aufnahmen.<br />
Individuell für jeden<br />
Patienten werden die errechneten Daten<br />
nochmals verifiziert, CT-gestützt die exakte<br />
Position kontrolliert und eine ständige<br />
Anpassung an Form und Lage des zu<br />
bestrahlenden Gewebes vorgenommen.<br />
Die von Ärzten und hochspezialisierten<br />
Medizin-Physikern gemeinsam erstellten<br />
Behandlungspläne steuern – unter Einsatz<br />
modernster Computer – das eigentliche<br />
Behandlungsgerät einer jeden Strahlentherapie,<br />
den sogenannten Linearbeschleuniger.<br />
Während des gesamten Aufenthaltes<br />
werden Patienten durch MTRA einfühlsam<br />
begleitet. Als erste Ansprechpartner<br />
für Patienten stellen sie sicher, dass die<br />
Technologie effizient für den Patienten<br />
eingesetzt wird. Dazu gehört insbesondere,<br />
dass Patienten zu den seelischen und<br />
körperlichen Leiden nicht zusätzlich durch<br />
organisatorische Probleme belastet werden<br />
sollen; eine enge Kooperation mit Kollegen<br />
der weiteren medizinischen Disziplinen garantiert<br />
kurze, unbürokratische Wege. Eine<br />
speziell für die Wund- und Hautpflege zur<br />
Verfügung stehende Krankenschwester unterstützt<br />
Patienten auch bei kosmetischen<br />
Fragen; Lebensqualität und Selbstwertgefühl<br />
der Patienten sollen schnellstmöglich<br />
wiederhergestellt werden. Patientenorientierung<br />
ist mehr als ein Lippenbekenntnis,<br />
wenn die Frage »Was hilft dem Patienten?«<br />
Dr. Christian Weissenberger<br />
bei allen Entscheidungen die erste Priorität<br />
hat.<br />
Sehr bewusst ist sich der unternehmerisch<br />
denkende Zentrumsleiter, dass die Ausrichtung<br />
an den Bedürfnissen des Marktes<br />
heute zum integralen Bestandteil der<br />
Leistungserbringung jeder Einrichtung<br />
gehört, die sich erfolgreich im wettbewerbsintensiven<br />
Markt der deutschen Gesundheitswirtschaft<br />
behaupten will. Die<br />
hochmoderne Strahlentherapie setzt er<br />
deshalb mit großem Erfolg auch ein für die<br />
Therapie von chronisch entzündlichen und<br />
degenerativen Erkrankungen (z.B. Gelenke,<br />
Arthrose). Beim zusammen mit dem<br />
RKK Klinikum veranstalteten Gesundheitsforum<br />
Mitte des Jahres im komplett<br />
ausgebuchten Bürgerhaus Denzlingen haben<br />
über 500 Besucher die Möglichkeit genutzt,<br />
sich aus erster Hand zu informieren:<br />
Über- und Fehlbelastungen führen oft zu<br />
Veränderungen an Knochen, Sehnen und<br />
Gelenken. Die häufige Folge davon sind<br />
schmerzhafte Bewegungseinschränkungen<br />
oder gar Verlust der Mobilität. Überhaupt<br />
leidet die Lebensqualität, wenn alltägliche<br />
Verrichtungen mit Schmerzen verbunden<br />
sind. Führen medikamentöse oder physiotherapeutische<br />
Behandlungen nicht zu einer<br />
deutlichen Besserung, kann eine Strahlentherapie<br />
wirkungsvoll Hilfe bringen<br />
– insbesondere bei chronischen, entzündlichen<br />
oder degenerativen Erkrankungen.<br />
Diese spezielle Therapie hat eine antientzündliche<br />
Wirkung, hemmt Autoimmunprozesse<br />
und beeinflusst Zellfunktionen<br />
zur direkten Linderung der Beschwerden.<br />
Sie ist völlig schmerzfrei und arm an Nebenwirkungen.<br />
Was treibt einen Mann an, der auf eigenes<br />
Risiko eine der finanziell aufwändigsten<br />
privaten Praxen in Deutschland gegründet<br />
hat und für den 14-Stunden Tage zur Normalität<br />
gehören? In der persönlichen Begegnung<br />
gewinnt man den Eindruck, dass<br />
das Streben nach Patientenzufriedenheit<br />
für ihn Anspruch und Ansporn zugleich<br />
ist. Es ist zu erwarten, dass vom Arzt und<br />
Unternehmer PD Dr. Christian Weissenberger<br />
auch in Zukunft noch viel zu hören<br />
sein wird.<br />
mks<br />
UNSER SORTIMENT:<br />
netzwerk südbaden 27
Spezial „30 Jahre Weber Finanz“<br />
30 JAHRE WEBER FINANZ<br />
Der Menschenfreund mit Empathie<br />
Der Weg des Jürgen Weber. Ein Erklärungsversuch<br />
Jürgen Weber ist Inhaber von Weber Finanz.<br />
Vor 30 Jahren ist er in das Geschäft<br />
mit Finanzprodukten und Versicherungen<br />
eingestiegen. Anders als es der eher schräge<br />
Ruf der Branche erahnen lässt, steht Jürgen<br />
Weber bei Kunden und Geschäftspartnern<br />
in bestem Lichte da. netzwerk südbaden<br />
hat sich auf Spurensuche begeben und wirft<br />
einen Blick auf Webers Karriere.<br />
Dass Jürgen Weber einmal auf eine dreißigjährige<br />
Karriere als Finanz- und Versicherungsberater<br />
zurückblicken kann, hätte er<br />
als junger Mann vermutlich selbst nicht vorausgesagt.<br />
Denn Webers Weg ins Berufsleben<br />
war eher holprig, man kann durchaus<br />
sagen, Weber hat eine Weile gesucht,<br />
bevor er schließlich den Job fand, den er<br />
tatsächlich als Beruf bezeichnen konnte.<br />
Die ersten beruflichen Gehversuche gingen<br />
jedenfalls in andere Richtungen. Zum Beispiel<br />
zu kurzen Gastspielen bei der Polizei<br />
und der „Plastik“, der heutigen smp in Bötzingen.<br />
Nach einer Ausbildung zum Großund<br />
Einzelhandelskaufmann bei Alexander<br />
Bürkle in Freiburg wusste Weber zumindest,<br />
dass er das Zeug zum guten Verkäufer<br />
hatte.<br />
Mit entsprechenden Konsequenzen: Er<br />
ging, sofort nach der erfolgreich absolvierten<br />
Ausbildung, um einen Vertriebsjob<br />
bei einem Hifi-Unternehmen anzutreten.<br />
Dort war er zwar erfolgreich, aber „der<br />
Chef war ein Choleriker“, wie Weber sich<br />
erinnert. Das veranlasste ihn zu einem erneuten<br />
Jobwechsel, Doch auch bei einem<br />
großen Verlag in Freiburg, wo Weber nun<br />
Jürgen Weber<br />
28<br />
netzwerk südbaden
Spezial „30 Jahre Weber Finanz“<br />
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Wir schaffen das – gemeinsam!<br />
netzwerk südbaden 29
Spezial „30 Jahre Weber Finanz“<br />
anheuerte, empfand er seine Chefin nicht<br />
als Teamspielerin, jedenfalls nicht als eine,<br />
mit der er gerne auf Dauer zusammenarbeiten<br />
wollte. Irgendwann in dieser Zeit<br />
kam das Angebot, in den Strukturvertrieb<br />
für Versicherungen zu gehen. Klar lockten<br />
ihn die schon damals eher unseriösen Versprechungen<br />
wie: „Bei uns wirst Du ganz<br />
schnell Millionär“. „Das waren natürlich<br />
blöde Sprüche“, sagt Weber im Rückblick,<br />
aber der Grundstein für seine Karriere war<br />
gelegt. Der Gewerbeschein, den er sich<br />
damals holte, war der Startschuss seines<br />
Weges als Finanzberater. Das ist heute 30<br />
Jahre her. Weber war schnell sehr erfolgreich<br />
und merkte schnell, dass der Umgang<br />
mit Zahlen sein Ding war. Genauso schnell<br />
merkte er aber, dass er ein viel zu großer<br />
Menschenfreund ist, um Leute übers Ohr<br />
zu hauen. Dafür ist Weber schlicht nie der<br />
Typ gewesen - was man nun sicher nicht<br />
über jeden aus seiner Branche behaupten<br />
kann. Aber Weber will keinem etwas aufschwätzen,<br />
andrehen, verkaufen um jeden<br />
Preis. Wollte er damals nicht und heute<br />
schon gar nicht. Das liegt sicher auch an<br />
seiner nun drei Jahrzehnten währenden<br />
Erfahrung. Weber weiß, ein guter Kunde<br />
ist nicht der, der kurzfristig den größtmöglichen<br />
Umsatz generiert, ein guter Kunde<br />
ist der, den man möglichst lange begleitet.<br />
Es ist vermutlich gerade jene Mixtur aus<br />
Lebenserfahrung, Menschenkenntnis und<br />
Auf dem Weg zum<br />
Versicherungsmakler<br />
Nr. 1 in Deutschland<br />
ständiger Aus- und Weiterbildung, die ihn<br />
so erfolgreich gemacht hat und macht. Ein<br />
gutes Bespiel dafür ist, dass Weber selbst in<br />
seinen Anfängen nie versucht hat seiner Familie<br />
und seinen Freunden in seinen Kundenkreis<br />
aufzunehmen. So gehen junge Finanz-<br />
und Versicherungsverkäufer ja gerne<br />
vor. Weber aber nicht. Er ist eben anders,<br />
dieser „Jogi“ Weber wie ihn seine Freunde<br />
nennen. Allerdings muss hier angemerkt<br />
werden, dass inzwischen alle seiner Familienmitglieder<br />
und Freunde seine Kunden<br />
sind, aber nicht weil er auf sie zu zukam, sie<br />
akquirierte, sondern weil inzwischen jeder<br />
in seinem Umfeld ganz einfach von seinen<br />
Kompetenzen überzeugt ist.<br />
Aber nochmal zurück zu den Anfängen.<br />
Es war zwar nicht die viel zitierte Garage<br />
in der alles anfing, die ja in so vielen Geschichten<br />
über die Karriere von Unternehmern<br />
vorkommt. Webers Garage war eine<br />
Küche in der Flaunserstraße in Freiburg.<br />
Aus der ein paar Quadratmeter großen<br />
Küche heraus machte der später so erfolgreiche<br />
Finanzspezialist im Jahr 1985 seine<br />
ersten Geschäfte mit Versicherungen im<br />
eigenen „Büro“, sozusagen zwischen der<br />
Spüle und den Küchenschränken.<br />
Das Provisorium reicht nicht sehr lange,<br />
die Geschäfte ließen sich schließlich gut<br />
an. Schnell folgte der Umzug in größere<br />
Räume, Weber verstand sein Geschäft und<br />
vor allem seine Kunden. Der Erfolg gab<br />
Weber schon in dieser Zeit Recht, dass er<br />
den richtigen Beruf gefunden hatte. Mitte<br />
der Neunziger gründet Weber mit Ralf<br />
Fischer, die fischer and friends Unternehmensgruppe.<br />
Tatsächlich ist es dem<br />
Team Fischer/Weber gelungen, innerhalb<br />
Beratung im Team<br />
30<br />
netzwerk südbaden
Spezial „30 Jahre Weber Finanz“<br />
Wir gratulieren zum Jubiläum und<br />
wünschen weiterhin viel Glück und Erfolg.<br />
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netzwerk südbaden 31
Spezial „30 Jahre Weber Finanz“<br />
weniger Jahre ein 25 Mann/Frau-Unternehmen<br />
zu entwickeln. Das fand auch<br />
hohe Beachtung in der Branche. Erstmals<br />
gelang es 1999 den Titel „Deutschland<br />
Versicherungsmakler Nr. 1“ der Standard<br />
Life-Versicherung zu holen. Von da an war<br />
Weber kein unbeschriebenes Blatt mehr<br />
bei den Versicherern in der Republik. Vor<br />
allem dann nicht mehr, als es seinem Unternehmen<br />
gelingt, den Titel im Folgejahr<br />
erneut zu holen. Weber und Fischer gehören<br />
nun zwar nicht zu den größten, aber<br />
zu den wirklich erfolgreichen, anerkannten<br />
Versicherungsmaklern.<br />
2003 verschlägt es Weber dann nach Bündigen<br />
in Hessen. fischer and friends war zu<br />
dieser Zeit mit der in Hessen ansässigen Asklepsion<br />
GmbH in die von den beiden neu<br />
gegründete Asklepios AG aufgegangen, die<br />
ca. 8500 niedergelassene Ärtze betreute.<br />
Weber war also weg, aber er vermisst sein<br />
Freiburg. „Ich war ein paar Jahre nur an<br />
den Wochenenden im Ländle und zu Hause.<br />
Schrecklich. Wie habe ich das vermisst:<br />
Die vielfältigen Düfte in der Markthalle,<br />
die Kirschblütenpracht im Frühling auf<br />
dem Schönberg, die kühlenden Bächle in<br />
der Innenstadt im Sommer, die Farbenvielfalt<br />
im Herbst auf dem Münstermarkt, die<br />
Puderzuckeroptik der Altstadt im Winter<br />
vom Dattler aus betrachtet. Herrlich!“,<br />
lässt sich Weber in einer Ausgabe des Magazin<br />
LUST AUF GUT zitieren. Tatsächlich<br />
verkauft er nach einigen Jahren in<br />
Büdingen seine Aktien und kommt 2009<br />
schließlich in sein Freiburg zurück, überdrüssig<br />
der Wochenendbeziehung und der<br />
weiten Entfernung zur Heimat am Rande<br />
des Schwarzwalds.<br />
Und: Er nimmt sich erst einmal ein Jahr<br />
Fortbildungszeit. Klar, geht der leidenschaftliche<br />
Urlauber und Weltentdecker<br />
auch auf Reisen, im Wesentlichen nutzt er<br />
die Zeit aber, um sich fortzubilden. Aufbauend<br />
auf dem Studium zum geprüften<br />
Generationenberaters (AEPD), das er 2007<br />
in München berufsbegleitend absolvierte.<br />
Idee und Konzeption seines heutigen<br />
Unternehmens, der weberfinanz, entstehen.<br />
2010 wird er erneut zum Firmengründer<br />
und macht mit weberfinanz das,<br />
was er am besten kann: er berät Kunden<br />
in Finanz- und Versicherungsfragen. Aber<br />
eben auf andere Weise. Mit der Erfahrung<br />
seiner schon damals jahrzehntelangen Tätigkeiten<br />
und dem Know-How aus seinen<br />
Ausbildungen setzt Weber nun konsequent<br />
sein Konzept von einer Beratung um, wie<br />
32<br />
netzwerk südbaden
Spezial „30 Jahre Weber Finanz“<br />
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netzwerk südbaden 33
Spezial „30 Jahre Weber Finanz“<br />
er es sich vorstellt. Immer im Fokus, der<br />
Kunde. Dazu gehört am Anfang immer ein<br />
Analysegespräch. „Um unseren Kunden<br />
in jedem Fall die passenden Dienstleitungen<br />
und Produkte anbieten zu können,<br />
müssen wir deren persönliche Prägungen,<br />
Erfahrungen, Ziele und Wünsche kennen<br />
lernen. Nur dann ist es uns möglich,<br />
emphatisch auf die Kunden einzugehen<br />
und deren tatsächliche Bedürfnisse zu erfüllen“,<br />
sagt Weber. Das ist nicht nur für<br />
ihn eine große zeitliche Investition, auch<br />
für seine Kunden ist das oft eine intensive<br />
Erfahrung. Denn Weber stellt auch unangenehme<br />
Fragen, nimmt sich der Kunden<br />
tatsächlich an, ist keiner dieser „Finanzschwätzer“,<br />
die schöne Geschichten erzählen,<br />
um am Ende doch nur einen schnellen<br />
Abschluss zu machen. Weber spricht<br />
Dinge an, über die man vielleicht gar nicht<br />
gerne spricht, etwa solche nach den richtigen<br />
Vollmachten und Verfügungen (z.B.<br />
Patientenverfügung, Betreuungsvollmacht,<br />
etc), damit, egal was in Ihrem Leben auch<br />
passiert (Unfall, Koma, Krankheit, Hausbrand,<br />
Wasserschaden etc.), nicht völliges<br />
Chaos ausbricht. Erlebt hat er das oft genug.<br />
Deshalb gehen Weber und seine Leute bei<br />
diesen Dingen schonungslos ins Detail.<br />
Nur so, sagt er, könne man für den Fall der<br />
Fälle auch gerüstet sein, nur so kann Sicherheit<br />
durch Ordnung geschafft werden.<br />
Er hat dazu einen SOS-Ordner entwickelt,<br />
da kommen dann die wichtigsten Dokumente<br />
wie Vollmachten und Verfügungen<br />
rein. „Denn wenn es darauf ankommt,<br />
muss alles einfach und strukturiert sein.<br />
Schließlich kann jeder Mensch durch<br />
Krankheit oder Unfall in die Lage kommen,<br />
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34<br />
netzwerk südbaden
Spezial „30 Jahre Weber Finanz“<br />
bens nicht mehr eigenverantwortlich und<br />
selbstbestimmend regeln zu können. Falls<br />
es einen selbst betrifft, wird ein anderer<br />
über das „Ob“ und „Wie“ bezüglich ihrer<br />
persönlichen Angelegenheiten entscheiden.<br />
Das betrifft medizinische Maßnahmen genauso<br />
wie Vermögensangelegenheiten oder<br />
Handhabungen im geschäftlichen Bereich.<br />
Gerichtlich bestellte Betreuer übernehmen<br />
dann für sie Entscheidungen in allen<br />
Belangen. Ehepartner, Verwandte und Familienangehörige<br />
sind nicht zur automatischen<br />
Vertretung berechtigt“, sagt Weber.<br />
Deshalb erstellt er für seine Kunden auch<br />
rechtssichere Vollmachten wie Patientenverfügungen,<br />
Betreuungsverfügungen, Vorsorgevollmachten<br />
und auch Unternehmervollmachten.<br />
Und noch etwas sollte in einem Text über<br />
Jürgen Weber, ja muss in ein Portrait von<br />
„Jogi“ stehen: Der Mann ist schlichtweg<br />
ein begnadeter <strong>Netzwerk</strong>er. Weber hat einen<br />
informellen und dabei sehr illustren<br />
Kreis, den er „tafelrunde“ nennt, gegründet.<br />
Da sind Unternehmer jedweder Couleur<br />
organisiert. Und Weber ist der Kopf,<br />
der Macher der Runde, die sich monatlich<br />
im Wechsel bei einem der Mitglieder trifft.<br />
Drei ganz wichtige Dinge stimmen, so ist<br />
es aus sicheren Quellen überliefert immer<br />
bei der „tafelrunde“: das Essen, das Trinken<br />
und der Spaß. Auch das sagt viel über Weber.<br />
Zum Schluss erlauben wir uns folgenden<br />
Hinweis unter Verwendung des Werbeclaims<br />
von weber finanz: Bei Jürgen Weber<br />
ist zwar alles zu Ende gedacht, aber am<br />
Ende ist der Mann noch lange nicht. Da<br />
sind wir uns ziemlich sicher. <br />
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Spezial „30 Jahre Weber Finanz“<br />
JÜRGEN WEBER IM INTERVIEW<br />
Finanzberater muss zuhören können<br />
„Nur in Produkte investieren, die man auch versteht!“<br />
Niemand hat so viel Geld, dass er sorglos damit umgehen<br />
könnte. Und nur wenige sind so fit, dass sie ihr Geld optimal<br />
anlegen können, sich vor Verlusten schützen. Hilfe ist nötig –<br />
doch von wem? Wer weiß bescheid über Geldanlagen, Kontogebühren,<br />
Aktien, Fonds, Versicherungen, Kredite. Wer hilft? Ein<br />
Finanzberater, auch gern als Vermögensberater, Anlageberater<br />
oder, neuhochdeutsch, Financial Adviser bezeichnet. Wer ist das?<br />
Was macht er genau? Für viele ist diese Branche so schillernd wie<br />
geheimnisvoll. Aber stimmt das wirklich? Stefan Pawellek sprach<br />
mit Jürgen Weber, der in diesem Aufgabenfeld zuhause ist.<br />
netzwerk südbaden: Wer ist Jürgen Weber, was macht weberfinanz?<br />
Jürgen Weber: Wir kümmern uns darum, dass unsere Kunden<br />
ihre (auch finanziellen) Ziele erreichen. Und – genau so wichtig<br />
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in Freiburgs historischer<br />
Innenstadt<br />
Körperwerk Freiburg<br />
Kaiser-Joseph-Straße 192<br />
79098 Freiburg<br />
www.koerperwerk.com<br />
– dass sie ihre Ziele überhaupt einmal definieren und ihr Leben<br />
nach ihren finanziellen Prioritäten gewichten.<br />
netzwerk südbaden: Es gibt Finanzberater, Anlage- und Vermögensberater–<br />
was ist das genau? Kann sich jeder so nennen? Gibt es<br />
einen „Test“, mit der der Laie feststellen kann, der ist OK und der<br />
ist ein Schaumschläger?<br />
Jürgen Weber: Nein, einen solchen Test gibt es leider nicht. Die<br />
Aufsichtsbehörden haben inzwischen zwar erkannt, dass es unbedingt<br />
Regularien geben muss, um die große Herde der schwarzen<br />
Schafe von den wenigen weißen zu trennen. Diese Regularien<br />
sind aber noch kein wirkliches Hindernis, um weiterhin schlecht<br />
und provisionsoptimiert zu verkaufen. Aber das kehrt sich glücklicherweise<br />
jedes Jahr ein kleines Stück mehr ins Positive.<br />
netzwerk südbaden: Welche Gebiete sollte ein guter Finanzberater<br />
abdecken?<br />
Jürgen Weber: Auf der menschlichen Seite: Er sollte seinen Kunden<br />
zuhören. Er sollte vor allem auch das hören, was der Kunde<br />
nicht sagt. Er sollte verstehen, was sein Kunde ihm mit seinen<br />
laienhaften Worten mitteilt. Und er sollte den Kunden dann in<br />
der Umsetzung seiner Ziele auch tatkräftig begleiten.<br />
Auf der fachlichen Seite: Er sollte absolut unabhängig und keinem<br />
Finanzinstitut – egal welcher Art – finanziell verpflichtet<br />
sein.<br />
Auf der Produktseite: Er sollte wissbegierig sein und nicht bei<br />
alt Hergebrachtem stehen bleiben. Und er sollte sein Fachwissen<br />
laufend und laufend und laufend weiterbilden.<br />
netzwerk südbaden: Wie viele Kunden kommen zu Ihnen? Aus<br />
welchen Schichten, welchen Altersgruppen?<br />
Jürgen Weber: Wir begleiten aktuell rund 400 Kunden und haben<br />
einen Zuwachs von etwa 50 Neukunden pro Jahr. Da wir<br />
keine Konzentration auf Berufsgruppen legen, finden nahezu<br />
alle Schichten und Altersklassen den Weg zu uns. Schwerpunktmäßig<br />
handelt es sich aber um leitende Angestellte, Freiberufler<br />
und Selbständige. Das Durchschnittsalter der Bestandskunden<br />
beträgt um die 40 Jahre, das Durchschnittsalter der Neukunden<br />
liegt bei etwas oberhalb 50 Jahren.<br />
netzwerk südbaden: Im Laufe eines Lebens ändern sich die Zielsetzungen,<br />
die Bedürfnisse. Ab wann ist ein Finanzberater denn ein<br />
wichtiger Berater eines Normalbürgers? Welche Themen sollten im<br />
Laufe eines Lebens besprochen und mit entsprechenden Maßnahmen<br />
abgesichert werden?<br />
Jürgen Weber: Die meisten Menschen kümmern sich erst ab<br />
etwa 35 bis 40 Jahren bewusst um ihre Finanzen. Zuvor wird<br />
36<br />
netzwerk südbaden
Die zu Ende denken<br />
zuhören<br />
verstehen<br />
zuhören<br />
verstehen<br />
umsetzen<br />
umsetzen<br />
• Verfügungen & Vollmachten<br />
• Steuereffiziente Anlagestrukturierung<br />
• Steuerschonende Übergabe<br />
von Erbanteilen zu Lebzeiten<br />
79108<br />
Freiburg<br />
Hochdorf<br />
Abrichstraße 4<br />
Tel. 0761 15155615<br />
weber@weber-finanz.de<br />
www.weber-finanz.de<br />
• Steueroptimierte Sondergebietsimmobilien<br />
Abrichstraße 4 | 79108 Freiburg/Hochdorf<br />
Tel. 0761 15155615<br />
weber@weber-finanz.de<br />
www.weber-finanz.de
Spezial „30 Jahre Weber Finanz“<br />
– sofern vorhanden – Geld mal hier und<br />
mal da angelegt. Ohne Konzept und ohne<br />
aufeinander abgestimmt zu sein.<br />
Im Idealfall kommt ein interessierter junger<br />
Mensch nach dem Studium oder nach<br />
der Ausbildung zum ersten Gespräch.<br />
Dann lassen sich die ersten Leitlinien erarbeiten<br />
und einrichten. Als Basis jeder<br />
Finanzberatung gehören die Themen:<br />
Patienten-, Betreuungs- und gegebenenfalls<br />
Sorgerechtsverfügung, Vorsorge- und<br />
eventuell auch Unternehmervollmacht,<br />
wird die Einrichtung eines SOS-Ordners<br />
besprochen. Denn so manche gut durchdachte<br />
Finanzplanung scheitert an den<br />
Folgen eines heftigen Unfalls und/oder<br />
einer bedrohlichen Krankheit.<br />
Fachlich muss verstärkt auf die Bereiche<br />
Gesundheit und Rente geachtet werden.<br />
Das lässt sich mit guten Versicherungstarifen<br />
in den meisten Fällen regeln. Aber:<br />
Nicht alle Risiken lassen sich absichern.<br />
netzwerk südbaden: Ab welcher Summe<br />
lohnt es sich, weberfinanz aufzusuchen? Was<br />
kostet eigentlich Ihre Beratungstätigkeit den<br />
Kunden?<br />
Jürgen Weber: Schon bei kleinsten Beträgen<br />
lohnt sich für unsere Kunden die<br />
Beratung, denn das Zinstief macht auch<br />
vor kleinen Beträgen nicht halt. Bei ratierlichen<br />
Sparraten beträgt die Mindestsparsumme<br />
50 Euro/Monat. Bei Einmalanlagen<br />
geht es ab 5.000 Euro los. Eine<br />
Risiko- und Laufzeitstreuung ist bei diesen<br />
Beträgen natürlich nicht machbar.<br />
Diese kann bei Sparraten ab ungefähr 300<br />
Euro/Monat, beziehungsweise bei 20.000<br />
Euro bei Einmalanlagen realisiert werden.<br />
Unsere Dienstleistung im Bereich Vermittlung<br />
von Kapitalanlagen und/oder<br />
Versicherungen wird durch Vermittlungsprovisionen<br />
und Courtagen finanziert.<br />
Die Erstellung von Verfügungen, Vollmachten,<br />
SOS-Ordner kosten zwischen<br />
199 und 595 Euro einmalige Gebühr.<br />
Für reine Auftragsarbeiten (beispielsweise<br />
Analyse und Bewertung bestehender<br />
Anlage- und/oder Versicherungsverträge),<br />
ohne dass es zu einer Kundenverbindung<br />
kommt, beträgt der Stundensatz für die<br />
Mitarbeiter 125 Euro je volle Stunde.<br />
Mein Stundenhonorar beträgt 250 Euro<br />
je volle Stunde.<br />
Interieur bei Weber Finanz<br />
Weder im Versicherungs- noch im Finanzbereich.<br />
Der Mensch betritt diese Erde<br />
und muss ab diesem Zeitpunkt damit leben,<br />
dass er auch Risiken annehmen und<br />
selbst tragen muss. Eine meiner Hauptaufgaben<br />
besteht darin, meinen Kunden<br />
diese Risiken vor Augen zu führen. Erst<br />
dann kann ein Kunde entscheiden, ob er<br />
gewillt und finanziell in der Lage ist, das<br />
Risiko abzusichern. Diese Entscheidung<br />
muss der Kunde aber alleine treffen. Ich<br />
liefere „nur“ die neutrale Grundlagen<br />
dazu, damit er sich überhaupt entscheiden<br />
kann.<br />
netzwerk südbaden: Die Niedrigzinsphase<br />
ist zwar für Kreditnehmer – zum Beispiel<br />
Häuslebauer – günstig, aber vielen Mitbürgern<br />
frisst sie die Ersparnisse, die Rücklagen<br />
für’s Alter oder für Unvorhergesehenes auf.<br />
Kann man denn heute überhaupt noch<br />
sinnvoll Geld anlegen? Und wenn ja: wie?<br />
Langfristig oder kurzfristig?<br />
Jürgen Weber: Es gibt nach wie vor sehr<br />
interessante Kapitalanlagemöglichkeiten.<br />
Aber nicht in reinen Geldwerten, sondern<br />
im Segment der Sachwerte. So bieten aktuell<br />
zum Beispiel eine Beteiligung für<br />
vier Jahre in deutsche Großimmobilien<br />
acht Prozent Gewinnbeteiligung p.a. Investments<br />
in europäische Edelhölzer bieten<br />
gerade für die Rente mit rund sechs<br />
Prozent steuerfreier Gewinnbeteiligung<br />
sehr gute Perspektiven. Andere Sachwertanlagen<br />
(zum Beispiel Container, seltene<br />
Erden,…) bieten immer wieder die Chance<br />
auf einen Ertrag von ungefähr drei bis<br />
fünf Prozent oberhalb der Inflationsrate.<br />
Und das ist immer unsere Zielmarge für<br />
die Kunden. Grundsätzlich gilt: Cirka 10<br />
bis 20 Prozent des vorhandenen Vermögens<br />
muss auf Tagesgeldkonten zur Verfügung<br />
stehen. Und – je nach Alter des<br />
Investors – wird der Rest in kurzfristige<br />
(= zwischen drei und fünf Jahre), in mittelfristige<br />
(= ungefähr zehn Jahre) und in<br />
langfristige (ab zehn Jahre) Investitionen<br />
aufgeteilt.<br />
netzwerk südbaden: Wovon sollte man<br />
unbedingt derzeit die Finger lassen?<br />
Jürgen Weber: Von Investitionen, deren<br />
Zweck man selbst nicht versteht. Investieren<br />
Sie nur in Produkte, die Sie verstehen<br />
und die Sie im Idealfall auch kennen. Vertrauen<br />
Sie keinen hochkomplexen Finanzkonstrukten,<br />
die in aller Regel auch die<br />
Berater nicht verstehen.<br />
netzwerk südbaden: Die Finanzkrise hat<br />
die „Geldbranche“ in schiefes Licht gerückt;<br />
selbst heute noch stehen Finanzinstitute<br />
vor Gericht und werden wegen dubioser<br />
Machenschaften zu hohen Geldstrafen verurteilt.<br />
Schaden diese Vorkommnisse Ihrer<br />
Branche? Ist es heute schwerer als früher,<br />
Kunden für weberfinanz zu akquirieren?<br />
Jürgen Weber: Das Bewusstsein der Menschen,<br />
das Banken oft nur das Beste ihrer<br />
Kunden wollen, nämlich ihr Geld, wird<br />
durch diese Entwicklung geschärft. Immer<br />
mehr Menschen sehnen sich deshalb<br />
nach ehrlicher und empathischer Beratung.<br />
Aus diesem Grund wenden sich unzufriedene<br />
Bankkunden verstärkt an uns.<br />
Darum begrüße ich es natürlich sehr, dass<br />
die öffentliche Wahrnehmung nicht mehr<br />
den verklärten Blick der Vergangenheit<br />
hat. Man muss aber auch klar stellen, dass<br />
der Generalverdacht gegen die Banken<br />
leider auch Banker trifft, die mit ihren<br />
38<br />
netzwerk südbaden
Spezial „ 30 Jahre Weber Finanz“<br />
Wir gratulieren<br />
Nicht nur zum 30jährigen Jubiläum, sondern auch zu dem<br />
ausgezeichneten Ruf, den sich weberfinanz in dieser Zeit durch<br />
eine sehr erfolgreiche Arbeit, weit über die Grenzen Freiburgs<br />
hinaus erworben hat.<br />
Es war ein Privileg weberfinanz von Anfang an auf diesem Weg<br />
begleiten zu dürfen.<br />
Dipl.-Betriebswirt (FH) Jürgen F. Hartmann<br />
Wirtschaftsprüfer | Steuerberater<br />
Basler Str. 61 | 79100 Freiburg<br />
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Fax +49 (0)761 / 45 99 5 – 99<br />
E-Mail: info@hkl-owt.de<br />
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Herzlichen<br />
Glückwunsch…<br />
und weiterhin viel Erfolg<br />
und alles Gute für<br />
die nächsten 30 Jahre!<br />
Hildastraße 66<br />
79102 Freiburg<br />
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‣ Sie haben noch etliche Forderungen aus den letzten 3 Jahren?<br />
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Wir können Ihnen dabei sehr vieles erleichtern und scheuen auch keine Vergleiche!<br />
Wie sagte ein Kunde neulich:<br />
„Ich dachte ich kenne Inkasso, aber Ihr Angebot und Service sind fast wie ein Geschenk –<br />
unvergleichbar am Markt! Einfach sehr kundenorientiert, transparent und erfolgreich“<br />
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netzwerk südbaden 39
Spezial „ 30 Jahre Weber Finanz“<br />
Elke Peters-Weber Daniel Sturm Birgit Rösch<br />
Kunden einen hervorragenden Umgang<br />
pflegen. Diese Banker gibt es auch. Auch<br />
in Freiburg. Und mit diesen Ausnahmebankern<br />
arbeiten wir auch gerne zusammen.<br />
netzwerk südbaden: So gewissenhaft Sie<br />
auch immer vorgehen bei Ihren Beratungen<br />
– vor Irrtum, vor Fehleinschätzungen ist<br />
niemand gefeit. Gibt es unter Finanzberatern<br />
so etwas wie einen „Feuerwehrfonds“,<br />
wie es ihn bei den Banken gibt, um Schadensfälle<br />
zu regulieren? Oder geht man auf<br />
eigenes Risiko zum Finanzberater?<br />
Jürgen Weber: Einen Feuerwehrfonds<br />
gibt es nicht. Aber Finanzberater mit der<br />
entsprechenden IHK Zulassung, die wir<br />
selbstverständlich besitzen, sind verpflichtet,<br />
sich gegen solche Schadensfälle zu<br />
versichern. Analog einem Rechtsanwalt,<br />
Steuerberater, Wirtschaftsprüfer. In unserem<br />
Fall ist unser Kunde im Schadensfall<br />
(der in 30 Jahren noch nie vorkam) bis zu<br />
einer Million Euro abgesichert.<br />
netzwerk südbaden: Geben Sie uns einen<br />
Rat: welches Thema sollte man unbedingt in<br />
diesen Tagen beobachten und/oder den Rat<br />
eines Fachmannes einholen?<br />
Jürgen Weber: Der Verlauf der Aktienmärkte<br />
ist seit Monaten sehr unbeständig<br />
und muss – falls man investiert hat – sehr<br />
genau beobachtet werden. Wir raten aktuell<br />
aus Aktien- /Investmentanlagen auszusteigen<br />
und das Geld auf Tagesgeldkonten<br />
zu parken. Unbedingt beobachtet werden<br />
muss auch die Zinspolitik der EZB und<br />
Entwicklung der verschiedenen, weltweiten<br />
Krisenherde. Diese haben direkten<br />
Einfluss auf die Sicherheit verschiedener<br />
Kapitalanlagen.<br />
Und wie legt der Finanzberater Jürgen Weber<br />
sein Geld an?<br />
Jürgen Weber: Selbstverständlich im eigenen<br />
Unternehmen! Und, um die Entwicklung<br />
der Kapitalanlagen, die ich meinen<br />
Kunden verkaufe, auch live zu verfolgen,<br />
in kleinen Tranchen immer wieder in die<br />
eigenen Produkte.<br />
<strong>Südbaden</strong>“<br />
Herzlichen Glückwunsch liebes Team<br />
der weberfinanz zum 30. Geburtstag!<br />
Arbeitsschutz<br />
-<br />
Fertigung/<br />
Für mich Weiterverarbeitung hat Finanzberatung gerade in der heutigen unsicheren Zeit viel mit Zuverlässigkeit,<br />
Kompetenz und Vertrauen zu tun. Durch eure maßgeschneiderte Beratung und<br />
die enge Zusammenarbeit im Team schafft ihr all dies in Perfektion. Kein Produktverkauf<br />
wie man ihn von so manchem Berater kennt, sondern eine optimal auf die eigenen Bedürfnisse<br />
zugeschnittene Produktberatung. Nur wer den ganzen Markt überblickt kann<br />
auch die passende Lösung finden. Da fühl man sich als Kunde gut aufgehoben!<br />
il: info@maertin-freiburg.de<br />
Auch für die nächsten 30 Jahre wünsche ich euch viel Erfolg – weiter so!<br />
Stephanie Maertin<br />
Mitglied des Vorstands<br />
40<br />
netzwerk südbaden
Unser Sitzmöbel-Partner:
Märkte<br />
MEDIEN<br />
Lust auf Gut – ungewöhnlich, erfolgreich<br />
Der Werber Thomas Feicht wandert auf besonderen Wegen zur Kommunikation<br />
Thomas Feicht ist vermutlich einer der<br />
wichigsten Kommunikatoren Freiburgs<br />
– auch wenn man ihn selbst nicht kennt,<br />
seine Arbeiten kennt man. In Freiburg ist es<br />
nahezu unmöglich keine Arbeit von Feicht<br />
zu kennen. Er zeichnet unter anderem für<br />
die Kommunikation des Projektentwicklers<br />
Unmüssig verantwortlich, dessen Plakate an<br />
Baustellen längst Kult sind. Außerdem gibt<br />
Feicht seit 5 Jahren das Magazin „Lust auf<br />
Gut“ heraus, das eigentlich so gar nicht in<br />
die herkömmliche Medienlandschaft passt,<br />
aber dennoch eine bundesweite Erfolgsgeschichte<br />
geworden ist. Im <strong>Oktober</strong> erscheint<br />
die Nr 59 als 11. Freiburg-Ausgabe des Magazins.<br />
Ein Gespräch.<br />
Thomas Feicht<br />
netzwerk südbaden: Herr Feicht, Ihre „Lust<br />
auf Gut“-Magazine erscheinen inzwischen in<br />
zahlreichen Städten Deutschlands. Man kann<br />
ohne Übertreibung von einer echten Erfolgsgeschichte<br />
sprechen. Dabei ist das Magazin nahezu<br />
frei von redaktionellen Inhalten, jedoch<br />
voll von tollen Bild- und Designstrecken über<br />
Unternehmen. Das Ganze ist aber weit weg<br />
von klassischen Zeitschriften-Konzepten, die<br />
versuchen über einen guten, redaktionellen Teil<br />
Anzeigenkunden zu gewinnen, die das Blatt finanzieren.<br />
Was ist denn eigentlich das Konzept<br />
von Lust auf Gut?<br />
Thomas Feicht: Alle rufen nach neuen Wegen<br />
– dabei muss man sie nur gehen. Schon<br />
1978 haben wir damit angefangen. Damals<br />
hieß das Magazin INSTANT. Auch dort<br />
haben wir andere Macher und Unternehmungen<br />
gelobt, nicht wie in Deutschland so<br />
gerne geübt, also nicht kritisiert. Es war mal<br />
eine Speisekarte, mal ein Kunstkatalog, auch<br />
mal ein Geschäftsbericht. Der verwirrende<br />
Claim war: INSTANT ist keine Zigarette.<br />
LUST AUF GUT ist eine Position gegen<br />
„Geiz ist geil“ und die Billig-Billig-Manie.<br />
Eine Position für den Mittelstand. Wir haben<br />
keine gelernten Rubriken, wir mischen<br />
„Klassische Kultur“ (Theater, Tanz, Literatur<br />
– natürlich auch Soziales) mit der „Auftrags-<br />
Kultur“ (Architektur, Fotografie, Mode<br />
– aber auch Zahnärzte, Steuerberater und<br />
Winzer), mit „Klassischer Kultur“ (Marken,<br />
42<br />
netzwerk südbaden
Märkte<br />
die ihre Produkte pflegen und hoch halten)<br />
und nicht zu vergessen mit den „Vertriebsformen“<br />
(Galerien, Läden, Internet-Vertriebe).<br />
Wir trennen nicht klassisch Redaktion und<br />
Werbung. Bei uns ist ALLES Werbung oder<br />
sagen wir besser: es sind Selbstdarstellungen.<br />
netzwerk südbaden: Wie kommt das Blatt<br />
eigentlich zu den Lesern?<br />
Thomas Feicht: Wir sind ja ein <strong>Netzwerk</strong>.<br />
Also kommen die Magazine über die „Einwohner“<br />
der Republic of Culture, die GUT-<br />
Macher an laute GUTE Leser oder auch<br />
Schauer – wir sind ja sehr visuell. Die GUT-<br />
Macher verschenken, verschicken, übergeben<br />
oder legen ihre Belege aus. Und zwar<br />
bekommt jeder Mit-Macher 80 Magazine<br />
pro Seite. So haben wir einen GUTEN Vertrieb<br />
eigentlich keinen Streuverlust.<br />
netzwerk südbaden: Die Freiburger Ausgaben<br />
von „Lust auf Gut“ sind ein grafisches<br />
Vergnügen. Dabei fällt uns immer wieder auf,<br />
dass auch Firmen vertreten sind, die ansonsten<br />
eher mit drögen Anzeigen in den Medien<br />
vertreten sind, wie viel Überzeugungsarbeit<br />
müssen Sie leisten, um Firmen so in „LaG“<br />
kommunizieren zu lassen?<br />
Thomas Feicht: Übrigens ist die Nr 1 in<br />
Freiburg entstanden. Zusammen mit Medirata<br />
und natürlich Margot Hug-Unmüßig,<br />
die in Wirtschaft, Kultur und Sozialem sehr<br />
GUT vernetzt ist. Ohne sie wäre alles vielleicht<br />
nur ein schöner Gedanke geblieben.<br />
Also reden müssen wir schon auch. Klar. Zumindest<br />
beim ersten Mal. Die Mit-Macher<br />
müssen ja auf ihr eigenes Corporate Design<br />
(Schriften, Farben und auch Logos) verzichten.<br />
Wir lassen auch alle „wirs“, „uns“, „wir<br />
kümmern uns“ grundsätzlich weg. Aber es<br />
muss ja keiner mitmachen.<br />
Ein Beispiel was selten vorkommt: wenn<br />
ein GUTER Koch auf die Darstellung<br />
seines ungestalteten (höflich gesagt) Restaurants<br />
besteht – dann brechen wir das<br />
Gespräch ab. Oder wir würden ihn portraitieren,<br />
ein Rezept abdrucken oder eine tolle<br />
Food-Aufnahme machen.<br />
Aber noch einmal zu Ihrer Frage zurück.<br />
Wegen der trögen Anzeigen müssten Sie<br />
schon die andere Agentur-Kollegen fragen.<br />
In Frankfurt nutzen viele Agenturen unsere<br />
Medium für andere Auftritte ihrer Kunden.<br />
Da gibt es die Berührungsängste nicht so.<br />
Noch zu den Anzeigen. Klassische Anzeigen<br />
mit Logo gibt es bei uns nur im Umschlag.<br />
Und da mal ein dickes Kompliment an die<br />
Sparkasse Nördlicher Breisgau – sie ist von<br />
Anfang mit einer roten Rückseite und einem<br />
Wort GUT dabei.<br />
netzwerk südbaden: Wer durch „Lust auf<br />
Gut“ blättert, könnte meinen, dass die Beiträge<br />
quasi kuratiert sind, wie bei einer Kunstausstellung.<br />
Sind die Unternehmen tatsächlich<br />
irgendwie ausgesucht oder kann eigentlich jeder<br />
mitmachen, der bereit ist, eine Anzeigenstrecke<br />
zu buchen?<br />
Thomas Feicht: Es gibt da schon eine kräftige<br />
Bremse. Denn so einfach zu buchen sind<br />
wir nicht. Potentielle Mit-Macher werden<br />
uns empfohlen und mit allen reden wir.<br />
Aufwendig, aber es lohnt sich. Die meisten<br />
entwickeln dann LUST am Kommunizieren<br />
oder wir entwickeln gemeinsam am<br />
Tisch eine Kommunikations-Idee.<br />
So ist das auch im Internet – da sind es die<br />
Für-Sprecher mit ihren Empfehlungen –<br />
aber das muss man sehen www.lust-auf-gut.<br />
de<br />
Es ist ein schönes Bild – der Kunstkatalog –<br />
Danke. Wir legen alle Seiten am Ende auf<br />
dem Boden nebeneinander und sortieren<br />
ahp.aufstellung<br />
Wir arbeiten nicht allein des Profits willen, sondern<br />
auch, um die Lebensqualität vieler Menschen zu<br />
sichern und weiter zu verbessern.<br />
Schon seit vielen Jahren setzen wir auf die eigene<br />
Ausbildung von Fachkräften. Derzeit bilden wir<br />
über 25 junge Menschen in acht verschiedenen<br />
Berufen aus.<br />
Damit stehen wir zu unserer Verantwortung und<br />
integrieren aktiv nachfolgende Generationen ins Berufsleben.<br />
Diese Taktik zahlt sich aus: gemeinsam mit<br />
unseren insgesamt 160 Mitarbeitern am Stammsitz in<br />
Gottenheim bei Freiburg und unseren Niederlassungen<br />
in China, treiben wir den Unternehmenserfolg weltweit<br />
weiter voran und sichern so unsere Zukunft!<br />
Freie<br />
a h p<br />
plätze<br />
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2016:<br />
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Märkte<br />
nach Farbe, Inhalt und auch Themen. So<br />
entsteht eine Melodie. Vorne und Hinten<br />
muss es gleich GUT aussehen. Aber das<br />
geht nur ohne Rubriken wie Politik, Sport,<br />
Gesundheit, Urlaub oder so.<br />
netzwerk südbaden: In immer mehr Städten<br />
erscheinen Ausgaben von „Lust auf Gut“. Werber<br />
sind ja bekannt dafür Visionen zu haben,<br />
was ist Ihre? „Lust auf Gut“ für jede deutsche<br />
Stadt?<br />
Thomas Feicht: Das sehen wir ganz entspannt.<br />
Wir lizensieren ja unser Konzept<br />
und warnen immer vor der vieeeeelen Arbeit.<br />
Und wir machen mit den „Botschaften“<br />
in den anderen Städten immer mehrere<br />
Gespräche und dann ein kleine Aufnahmeprüfung.<br />
Auch treffen sich alle Agenturen einmal im<br />
Jahr in Frankfurt zum Austausch.<br />
Zu den nächsten Stadt-Ausgaben – diesen<br />
Herbst erscheint die 1. Ausgabe in Hamburg<br />
und in Köln vielleicht schon die zweite<br />
Ausgabe. 2016 wird Nürnberg auf jeden<br />
Fall dabei sein.<br />
Zur Person<br />
Der gebürtige Stuttgarter hat nach einer<br />
Schriftsetzerausbildung und dem Grafikstudium<br />
1985 seine eigene Agentur<br />
„Trust“ in Frankfurt gegründet, die bald<br />
zu einer der bedeutendsten in der Republik<br />
wurde. Feicht war überdies 9 Jahre<br />
lang Präsident des Deutschen Design<br />
Clubs. Er lebt und arbeitet in Freiburg<br />
und Frankfurt. <br />
<br />
Jetzt machen wir ja schon die 2. Ausgabe<br />
eines Specials „Herzschlag“ Oberrhein in<br />
Deutsch und Englisch und von Basel bis<br />
Karlsruhe. Das ist schon eine ordentliche<br />
Herausforderung, die wir nur mit den Kollegen<br />
in Lörrach, Offenburg und Karlsruhe<br />
schaffen. Und gerade realisieren wir ein<br />
Special Handwerks-Kultur mit der Handwerkskammer<br />
Freiburg, Handwerkern,<br />
Künstlern, dem Augustiner-Museum, der<br />
Münsterbauhütte und dem Freiburger Theater.<br />
Darauf sind wir besonders stolz.<br />
Aber wir haben auch noch einiges vor. Den<br />
ersten Kaffee haben wir schon mal mit<br />
LUST AUF GUT gebrandet. Lassen Sie<br />
sich überraschen. Wir sind wie der Wind.<br />
netzwerk südbaden: Sie haben auch eine<br />
„Republic of Culture“ ausgerufen. Das ist natürlich<br />
ziemlich dick aufgetragen, gleich eine<br />
Republik auszurufen. Was hat es damit auf<br />
sich? Und sind Sie der Präsident?<br />
Thomas Feicht: Lustig. Aber klar – das<br />
ist unser Gedanken-Modell dahinter und<br />
etwas komplex. Vielleicht hilft dabei der<br />
Claim (hatten Sie unterschlagen): Qualität<br />
ohne Grenzen. In aller Kürze: wir leben im<br />
und mit dem Globalismus und parallel sind<br />
wir schon in einem neuen Regonalismus<br />
angelangt – jeder spürt das am Thema der<br />
Ernährung. Aber wir haben mit Menschen<br />
gleicher Haltung oft mehr gemein als mit<br />
unserem Nachbarn.<br />
Ach so – was ich da bin – hmm – neben<br />
dem Unruhegeist – da langt mein Lieblingsberuf:<br />
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wenn es um qualifizierte und verständliche Beratung geht. Unsere Agentur<br />
bietet Ihnen umfassende Betreuung und schnelle Schadenregulierung.<br />
Eine große Auswahl an Versicherungs- und Vorsorgelösungen im privaten<br />
und gewerblichen Bereich ist für uns selbstverständlich.<br />
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netzwerk südbaden
Märkte<br />
MANAGEMENT<br />
Gesundes Führen<br />
Warum der Fisch vom Kopf her stinkt<br />
Peter Bolanz<br />
Wer als Chef mit hohen Fehlzeiten,<br />
kranken und unzufriedenen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern, schwindendem<br />
Engagement oder einer auffälligen Fluktuation<br />
konfrontiert ist, sollte sich Gedanken<br />
machen. Und zwar schnell. Er sollte sich<br />
überlegen, welche Rolle er in diesem Prozess<br />
spielt und wie er gegensteuern kann.<br />
Zugegeben. Es kann viele Ursachen geben,<br />
warum der Betriebsfrieden schief hängt<br />
oder die Mitarbeiterzufriedenheit unterirdisch<br />
ist. Eine davon könnte der Chef sein.<br />
Dann nämlich zum Beispiel, wenn er sich<br />
selbst ständig überfordert und die Grenzen<br />
für seine eigene Life Balance achtlos überschreitet.<br />
Dabei setzt er nicht nur seine eigene<br />
Gesundheit aufs Spiel. Ein erschöpfter<br />
Chef kann auch seine Angestellten krank<br />
machen.<br />
Viele Chefs sind echte Arbeitstiere. Sie<br />
sind schon frühmorgens im Büro, bleiben<br />
bis spät in die Abendstunden, beantworten<br />
selbstverständlich auch im Urlaub E-<br />
Mails und ihr Smartphone ist auch nach<br />
Feierabend immer eingeschaltet. „Dabei<br />
wird leider oft vergessen, dass sie Verantwortung<br />
nicht nur für ihr Unternehmen<br />
tragen, sondern auch für ihre eigene Gesundheit“,<br />
weiß Peter Bolanz, Koordinator<br />
für Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />
bei der AOK Südlicher Oberrhein. „Und<br />
so indirekt auch für die ihrer Mitarbeiter“.<br />
Denn das Gesundheitsbewusstsein einer<br />
Führungskraft überträgt sich auch auf die<br />
Mitarbeiter. „Chefs, die achtsam mit sich<br />
selbst umgehen und ihre Grenzen kennen<br />
tun nicht nur der eigenen Gesundheit einen<br />
Gefallen, sondern auch der ihrer Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter“, ist der Gesundheitsexperte<br />
überzeugt.<br />
Gesundheitsbewusstsein auf der Chefetage<br />
überträgt sich auch auf die Belegschaft.<br />
Wer selbst rund um die Uhr unter Strom<br />
steht und ständig erreichbar ist, stellt damit<br />
implizit die Forderung auf, dass auch<br />
die Mitarbeiter permanent an ihre Grenzen<br />
gehen und erreichbar sein sollten. Das<br />
kann soweit gehen, dass Mitarbeiter ihre<br />
eigene Gesundheit aufs Spiel setzen. Konkurrenz<br />
untereinander, ein Wettbewerb<br />
um den besten Mitarbeiter – das kann zu<br />
einem enormen Druck führen, der schließlich<br />
die Grenzen zwischen Arbeit und<br />
Freizeit verwischt. Es wird gearbeitet, bis<br />
der letzte Kunde beraten wurde, der letzte<br />
Auftrag abgearbeitet und alle E-Mail<br />
beantwortet wurden. Und selbstverständlich<br />
schielt man im Urlaub immer wieder<br />
auf sein Smartphone – egal wie schön der<br />
Blick auf`s Meer oder die Berge auch ist. So<br />
bleibt die Zeit für Privatleben und die eigene<br />
Gesundheit dann gerne auf der Strecke.<br />
Dieses Phänomen bezeichnet die Wissenschaft<br />
als „interessierte Selbstgefährdung“.<br />
Und ist der Chef erst einmal selbst überarbeitet<br />
und gestresst, dann trübt sich auch<br />
sein Blick auf die Gesundheit der Mitarbeiter.<br />
Er nimmt nicht mehr wahr, wenn sich<br />
Unzufriedenheit einstellt. Die Belegschaft<br />
ist häufiger krank als die Kollegen im Team<br />
eines entspannten Chefs, der auch für angemessene<br />
Wertschätzung sorgt. Studien<br />
haben auch gezeigt, dass eine Führungskraft,<br />
die in eine andere Führungsposition<br />
rückt, „ihren“ Krankenstand mitnimmt.<br />
Welche Merkmale zeichnen einen gesunden<br />
Führungsstil aus?<br />
> Sicherheit vermitteln<br />
> Wertschätzung zeigen<br />
> Belastungen erkennen, richtig einordnen<br />
und angemessen verteilen<br />
> Intrinsische Motivation fördern<br />
> Mitarbeitern Handlungsspielräume<br />
schaffen<br />
> Soziales Betriebsklima gezielt fördern<br />
„Gute Chefs loben ihre Angestellten regelmäßig,<br />
verteilen klare Aufgaben und sorgen<br />
dafür, dass ihre Mitarbeiter nicht zu sehr<br />
und dauerhaft unter Stress stehen“, rät Peter<br />
Bolanz.<br />
Sie fördern das Personal, indem sie regelmäßig<br />
Feedback geben, Weiterbildungen<br />
anbieten und persönliche Gespräche führen.<br />
„So bekommen Führungskräfte auch<br />
rechtzeitig mit, wenn etwas nicht stimmt<br />
oder sich etwas anbahnt“.<br />
<br />
Seminar<br />
„Führung in Balance“<br />
Ihre Angebote zu „Betrieblichem Gesundheitsmanagement“<br />
hat die AOK<br />
Südlicher Oberrhein um das Seminar<br />
„Führung in Balance“ erweitert.<br />
In diesem Seminar wird vermittelt, wie<br />
erfolgreiche Führung aussieht und wie<br />
man persönliches Wohlbefinden im<br />
Gleichgewicht hält.<br />
Das Seminar wird als Tages- oder<br />
2-Tagesseminar angeboten, die Module<br />
sind einzeln oder zusammen buchbar.<br />
Ansprechpartner:<br />
Peter Bolanz, BGM-Koordinator<br />
Telefon 0761 2103-321<br />
peter.bolanz@bw.aok.de<br />
Mehr Infos: www.aok-business.de/baden-wuerttemberg/gesundheit/gesunde-fuehrung/<br />
netzwerk südbaden 45
Sonderteil „Neubau Volksbank Breisgau-Süd“<br />
GEWERBEPARK BREISGAU<br />
Volksbank Breisgau-Süd baut ambitioniert<br />
Die neue Verwaltungszentrale ist ein echter „Eyecatcher“<br />
Von Jörg Hemmerich<br />
Gelungener Neubau im Gewerbepark Breisgau<br />
Mit einem Knopfdruck bewegt sich<br />
die Schreibtischplatte leise und langsam<br />
nach oben. Soweit, dass der Mensch<br />
hinter dem Schreibtisch nun bequem im<br />
Stehen arbeiten kann. Er oder sie könnten<br />
selbstverständlich auch sitzen, der Mann<br />
oder die Frau hinter dem zum Stehpult<br />
gewordenen Schreibtisch. Aber sie stehen<br />
einfach lieber, zumindest mehr als<br />
die Hälfte der derzeit 90 Mitarbeiter – die<br />
vorhandene Kapazität reicht sogar für 120<br />
– im Neubau des Verwaltungszentrums<br />
der Volksbank Breisgau-Süd im Gewerbepark<br />
Breisgau. Auch Vorstandssprecher<br />
Jörg Dehler gehört zu Stehern, er ist einer<br />
der wenigen, die wie sein Vorstandskollege<br />
Matthias Engist noch ein Einzelbüro haben<br />
– Bankvorstände müssen ja auch Vertrauliches<br />
bereden, manchmal muss die<br />
Bürotüre auch geschlossen bleiben. Aber<br />
sonst. Das neue Bankgebäude der Volksbank<br />
Breisgau Süd atmet Offenheit.<br />
Eine freundliche Umschreibung für ein<br />
Großraumbüro also? Ja und nein. Natürlich<br />
ist ein Büro, in dem mehrere Menschen<br />
ohne Trennwände miteinander<br />
arbeiten, immer ein Großraumbüro. Gerade<br />
Banker gehören traditionell zu jenen,<br />
bei denen das Einzelbüro auch immer ein<br />
bisschen ein Statussymbol war. In dem<br />
neuen Verwaltungsbau in Eschbach kann<br />
man solche Ansichten getrost an der Garderobe<br />
abgeben. Architekt Harry Messinger<br />
und seinem Team von der Planer AG<br />
in Offenburg ist es gelungen, ein Bankgebäude<br />
zu bauen, dass einerseits dem<br />
Zweck dient, die Geldströme der Kunden<br />
effizient zu verwalten, andererseits den<br />
dort tätigen Mitarbeitern Arbeitsplätze<br />
verschafft, die allen Anforderungen an<br />
eine menschengerechte Arbeitskultur gerecht<br />
werden. Die Großraumbüros, die<br />
sich natürlich an den Arbeitsabläufen von<br />
Geldinstituten orientieren, sind vor allem<br />
auch großzügige Büros. Überall gibt es<br />
Rückzugsräume, Besprechungsinseln und<br />
schon nach wenigen Tagen zeigt sich: So<br />
kann man arbeiten, hier stimmt das Umfeld<br />
in jeder Hinsicht. Der Vorstand hat<br />
für den jetzt eingeweihten Neubau auch<br />
eine Kunstberaterin engagiert, Eva Müller<br />
aus Grünwald bei München. Sie hat schon<br />
viele Bauprojekte begleitet, vor allem<br />
auch jene von Banken und Sparkassen.<br />
Für die Volksbank Breisgau-Süd hat sie<br />
ein Konzept entwickelt, das insbesondere<br />
die Verwurzelung der Menschen in der<br />
Region mit der Region aufgreift. Überall<br />
ist Kunst präsent – ob in Fotografien,<br />
in Bildern, in Skulpturen oder einfach<br />
46<br />
netzwerk südbaden
Sonderteil „Neubau Volksbank Breisgau-Süd“<br />
lanungsgruppe<br />
Ingenieurbüro für Elektrotechnik<br />
urgert gmbh<br />
Planung und Bauleitung für die Gesamte Elektro-,<br />
Schwachstrom- und sicherheitstechnischen Anlagen<br />
Gewerbestrasse 33<br />
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e-mail info@pg-burgert.de<br />
netzwerk südbaden 47
Sonderteil „Neubau Volksbank Breisgau-Süd“<br />
in Drahtgebilden – aus Winzerdraht natürlich.<br />
Es ist eben einfach nicht nur ein<br />
Zweckbau, sicher auch dies, aber dieses<br />
Verwaltungszentrum einer Bank mitten in<br />
einem Gewerbepark, ist einfach mehr. Ein<br />
Atrium, großzügig bemessen, ist die zentrale<br />
Eingangshalle. Viel freie Fläche, keine<br />
Platzverschwendung. Das Verwaltungszentrum<br />
der Volksbank Breisgau Süd gerät<br />
so zu einer ganz besonderen Visitenkarte<br />
einer in der Region verwurzelten Bank.<br />
Man könnte auch sagen: dieses Institut<br />
hat sich ganz eindeutig positioniert, sogar<br />
geografisch mit der Zentrale mitten<br />
im Geschäftsgebiet zwischen Markgräflerland<br />
und Kaiserstuhl. Der Gewerbepark<br />
Breisgau, der in den zurückliegenden 20<br />
Jahren so stürmisch gewachsen ist, dass<br />
er längst zum Vorzeigemodell derartiger<br />
Konversionsprojekte geworden ist, ist ein<br />
guter Standort für eine Bankzentrale. Vor<br />
allem auch, weil es den Machern des Gewerbeparks<br />
gelungen ist, den Parkcharakter<br />
aufrecht zu erhalten. Davon profitiert<br />
eindeutig auch der Neubau der Volksbank<br />
Breisgau-Süd. Eine gepflegte Außenanlage,<br />
durchaus ein kleiner Park, gehört dazu,<br />
großzügig und zweckmäßig zugleich. Ein<br />
Hingucker ist das Verwaltungszentrum<br />
mit seiner Nutzfläche von 2100 Quadratmetern<br />
allemal und obendrein der Schlüssel<br />
zum weiteren Wachsen der Genossenschaftsbank.<br />
Die bekommt nun durch die<br />
Auslagerung der Verwaltung mehr Möglichkeiten,<br />
ihren Service in den Filialen<br />
zwischen Heitersheim und Breisach auszubauen.<br />
Das Konzept hatte von Anfang an<br />
viel Beifall auch bei den Kommunalpolitikern<br />
der Region gefunden – und natürlich<br />
auch beim Gewerbepark, der damit den<br />
vorhandenen Branchenmix deutlich und<br />
markant ausweiten konnte. Und nicht<br />
nur das: weil die Volksbank Breisgau-Süd<br />
von Anfang an für ihr Haus im Gewerbepark<br />
Breisgau auf Fernwärme setzte, war<br />
dies auch so etwas wie die Initialzündung<br />
für das Projekt, eben die ohnehin in der<br />
TREA bei der Müllentsorgung entstehende<br />
Wärme möglichst vielen Betrieben als<br />
umweltfreundliche Heizungsenergie anzubieten.<br />
Eben ein Meilenstein in der Entwicklung<br />
der Volksbank Breisgau-Süd aber auch in<br />
der des Gewerbeparks Breisgau. <br />
ZIMMEREI · TREPPENBAU · HALLENBAU<br />
INNENAUSBAU UND DACHARBEITEN<br />
Geschäftsführer: Jürgen Wenz<br />
www.wolf-holzbau.de ·info@wolf-holzbau.de<br />
Wir gratulieren der<br />
Volksbank Breisgau Süd<br />
zum gelungenen Neubau!<br />
Ihr Wolf-Holzbau-Team<br />
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48<br />
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Sonderteil „Neubau Volksbank Breisgau-Süd“<br />
Dr. - Ing. Petra Höß<br />
Bautechnische Prüfung<br />
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Basler Straße 115 D-79115 Freiburg<br />
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IBS Immobilien Breisgau-Süd GmbH<br />
Ein starkes Team für Ihre Immobilie<br />
das Team durch den Auszubildenden<br />
Niclas Stöhr verstärkt.<br />
Seine Ausbildung zum Immobilienkaufmann<br />
dauert drei Jahre.<br />
Die Aktivitäten der IBS betreffen<br />
überwiegend die Vermittlung<br />
von Wohnimmobilien, sowohl<br />
Verkauf wie auch Vermietung.<br />
Im Vordergrund steht der Verkauf.<br />
Das Geschäftsgebiet erstreckt<br />
sich von Heitersheim<br />
über Bad Krozingen bis Breisach,<br />
Ihringen, den Tuniberg und<br />
Gottenheim. Die angebotenen<br />
Dienstleistungen beginnen bei<br />
der unverbindlichen Werteinschätzung<br />
und führen, im Falle<br />
eines Maklerauftrags, begleitend<br />
bis zum Notartermin. Flexibilität<br />
in der Auftragsgestaltung gehört<br />
zu den besonderen Stärken der<br />
IBS. Bei Fragen rund um die Immobilie<br />
steht das Team der IBS<br />
gerne zu einem unverbindlichen<br />
Gespräch zur Verfügung.<br />
Wie Aristoteles bereits sagte:<br />
„Anfangen ist die Hälfte des<br />
Ganzen“. Daher empfehlen wir<br />
Ihnen, von Anfang an die IBS als<br />
starken Partner an Ihrer Seite!<br />
Denn ein Immobilienverkauf ist<br />
Vetrauenssache.<br />
Die IBS Immobilien Breisgau-Süd<br />
GmbH ist ein Tochterunternehmen<br />
der Volksbank Breisgau-Süd.<br />
So kann der Kunde, wenn er dies<br />
wünscht, seine Immobilienfinanzierung<br />
auf kurzen Wegen und<br />
mit schnellen Entscheidungen<br />
günstig und unkompliziert über<br />
die Volksbank abwickeln. Geschäftsführer<br />
Oliver Kamenisch<br />
ist bereits seit 15 Jahren im Unternehmen.<br />
Ihm zur Seite steht<br />
die bei IBS ausgebildete Immobilienfachwirtin<br />
Anja Zink. Für die<br />
Büroarbeit ist Ulrike Gutmann<br />
zuständig. Seit September wird<br />
Tulpenbaumallee 47 | 79189 Bad Krozingen | Tel. 07633/93981-0<br />
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www.immobilien-breisgau-sued.de<br />
Eine Tochtergesellschaft der Volksbank Breisgau-Süd eG<br />
netzwerk südbaden 49
Sonderteil „Neubau Volksbank Breisgau-Süd“<br />
KNOBEL IN HARTHEIM<br />
Filigranarbeit mit dem 25-Tonnen-Bagger<br />
Die Volksbank-Baustelle im Gewerbepark Breisgau war eine besondere Herausforderung<br />
Knobel ist ein führendes Tiefbau- und<br />
Straßenbauunternehmen in der Region.<br />
Aber was hat die Firma, die mit schwerem<br />
Gerät auf den Baustellen anrückt, eigentlich<br />
mit Kunst zu tun? Auf den ersten<br />
Blick nicht viel, auf den zweiten schon.<br />
Dazu unser Interview mit Geschäftsfüher<br />
Michael Knobel.<br />
netzwerk südbaden: Eigentlich verbindet<br />
man den Namen Knobel mit Asphalt und<br />
Straßenbau. Sie haben nun die Außenanlage<br />
der Volksbank Breisgau Süd gebaut, ist das<br />
ein neues Geschäftsfeld Ihrer Unternehmensgruppe?<br />
Michael Knobel: Ganz im Gegenteil. Die<br />
Ausführungen von Projekten in der Außengestaltung<br />
gehören seit jeher zu einem<br />
unserer Geschäftsfelder. Sie haben aber<br />
vollkommen recht, auf Grund unserer Maschinenbeschriftung<br />
und vielleicht auch<br />
weil man oft nur unsere großen Geräte<br />
auf der Straße sieht, verbindet man unser<br />
Unternehmen hauptsächlich mit Großaufträgen<br />
im Tief- und Straßenbau. Dies<br />
ist auch unser Hauptgeschäftsfeld. Die<br />
Tätigkeitsfelder unserer Unternehmens-<br />
Michael Knobel<br />
50<br />
netzwerk südbaden
Sonderteil „Neubau Volksbank Breisgau-Süd“<br />
gruppe sind jedoch sehr vielfältig. Neben<br />
dem Tief- und Straßenbau betreiben wir<br />
mehrere eigene Kieswerke, ein Asphaltund<br />
Betonwerk, sowie Qualitätsrecycling<br />
von Baustoffen.<br />
Nicht zu vergessen unsere Erdaushubannahme,<br />
welche sicher eine der größten im<br />
Landkreis ist. Unser Ziel ist es, den kompletten<br />
Kreislauf der Rohstoffe im Bau<br />
von der Gewinnung von Kies und Sand<br />
bis zur Verwertung abzudecken. In unserem<br />
Baubetrieb gehören der Kanalbau<br />
und das Recycling mittels Asphaltfräsen<br />
genauso zu unseren Kernkompetenzen,<br />
wie der qualifizierte Sportplatzbau und<br />
die angesprochene Gestaltung von Parkund<br />
Außenanlagen jeglicher Art.<br />
netzwerk südbaden: Im Innen- und Außenbereich<br />
ist Kunst ein großes Thema bei<br />
diesem Neubau, macht das die Arbeit an so<br />
einem Projekt schwierig?<br />
Michael Knobel: Bereits bei der Planung,<br />
also lange bevor wir aktiv wurden, war<br />
von Seiten der Volksbank bereits festgelegt,<br />
dass in dem Neubau ein Kunstkonzept<br />
umgesetzt werden soll. Insbesondere<br />
der regionale Bezug der Bank wird mit<br />
den einzelnen Kunstwerken geschaffen.<br />
Da die Kunstwerke im Außenbereich einen<br />
festen Standort haben und bereits<br />
während der Bauphase aufgebaut wurden,<br />
mussten wir in diesen Bereichen sozusagen<br />
um die Kunst herum bauen. Und das<br />
ist mit einem 25 Tonnen-Bagger nicht<br />
immer ganz einfach. Hier hat unser Team<br />
vor Ort wirklich eine hervorragende Arbeit<br />
geleistet. Die enge Zusammenarbeit<br />
und der rege Austausch im regelmäßigen<br />
Jourfix zwischen unserem bauleitenden<br />
Ingenieur Andreas Knobel, Herrn Gugel<br />
als verantwortlichen Mitarbeiter der<br />
Voba, der Kunstbeauftragten Frau Müller<br />
und dem Architekt Herr Kuhnt haben<br />
dazu geführt, dass alles reibungslos geklappt<br />
hat und nun alles dort steht, wo<br />
es die Landschaftsplanerin Frau Henne<br />
vorgesehen hat.<br />
netzwerk südbaden: Zur Einweihung haben<br />
Sie der Volksbank einen Stein in den<br />
Garten geworfen, wie ist denn das zu verstehen?<br />
Michael Knobel: Als wir die Einladung zur<br />
Eröffnungsfeier erhalten haben, wurde in<br />
unserer Geschäftsleitung darüber diskutiert,<br />
was man als Geschenk den Bauherren<br />
überreichen soll. Wein und Blumen<br />
wären hier sicher sehr kurzfristig gedacht.<br />
Somit haben wir uns entschlossen, dem<br />
Vorstand einen Findling zu übereichen,<br />
da wir dies letztendlich auch als „Kunstwerk<br />
der Natur“ sehen. Selbstverständlich<br />
musste der Stand- bzw. Liegeort in das<br />
Gesamtkonzept der Gestaltung passen.<br />
Um dies zu gewährleisten wurde der Stein<br />
bei uns im Bauhof von den zuständigen<br />
Fachleuten explizit ausgesucht. Mit einem<br />
Gewicht von über 2 Tonnen war es dann<br />
anschließend nur mit dem Kranwagen<br />
möglich, ihn an den Bestimmungsort zu<br />
bringen.Wir gehen davon aus, dass er im<br />
Garten der Volksbank auch als Symbol<br />
der Beständigkeit seinen Beitrag leistet.<br />
Aus einer Vision...<br />
...wurde Wirklichkeit.<br />
Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.<br />
Wir machen den Weg frei<br />
Wir freuen uns über den Bezug<br />
unserer neuen Büroräume im<br />
Gewerbepark Breisgau.<br />
www.vb-breisgau-sued.de<br />
netzwerk südbaden 51
Märkte<br />
FREIBURG<br />
Richtfest an der Businessmeile<br />
STRABAG-Rohbau für 47.500 Quadratmeter Bruttobaufläche ist fertiggestellt<br />
Prof. Martin Haag, Thomas Hohwieler, Jens Dexheimer, Martin Lauble<br />
Die STRABAG Real Estate GmbH (SRE)<br />
hat Richtfest für den ersten Bauabschnitt<br />
der HEINRICH VON STEPHAN<br />
BUSINESSMILE gefeiert. Nachdem SRE-<br />
Geschäftsführer Thomas Hohwieler, Professor<br />
Dr. Martin Haag, Baubürgermeister der<br />
Stadt Freiburg, Jens Dexheimer, Geschäftsführer<br />
der Straumann GmbH, sowie Gerald<br />
Lanzenberger, Direktionsleiter Karlsruhe<br />
der bauausführenden Ed. Züblin AG, ihre<br />
Grußworte gesprochen hatten, gab Züblin-<br />
Polier Michael Dürrmeier dem Gebäude<br />
mit dem Richtspruch offiziell seinen Segen.<br />
Die BUSINESSMILE auf dem ehemaligen<br />
Postareal in Freiburg zählt mit insgesamt<br />
rund 47.500 m² Bruttogrundfläche zu den<br />
derzeit größten Quartiersentwicklungen<br />
der Stadt.<br />
„Wir freuen uns über den zügigen Baufortschritt,<br />
der voll im Plan liegt“, erläutert<br />
Martin Lauble, SRE-Bereichsleiter<br />
Freiburg. „Neben unserer Hauptmieterin<br />
Straumann befinden wir uns in konkreten<br />
Gesprächen mit weiteren Mietinteressenten<br />
für den ersten Bauabschnitt. Auch für die<br />
weiteren Bauabschnitte der BUSINESSMI-<br />
LE führen wir bereits Mietgespräche.“<br />
Darüber hinaus gab die SRE im Rahmen<br />
des Richtfests bekannt, dass sie einen Pachtvertrag<br />
für das geplante Hotel unterzeichnet<br />
hat. Damit geht auch der zweite Bauabschnitt<br />
der Quartiersentwicklung in die Realisierungsphase.<br />
Wer Betreiber des ca. 260<br />
Betten umfassenden Gasthauses ist, unterliegt<br />
noch der Verschwiegenheit. Den Bauantrag<br />
hat die SRE bereits eingereicht, die<br />
Bauarbeiten sollen Anfang 2016 beginnen.<br />
Das ehemalige Postareal, heute HEIN-<br />
RICH VON STEPHAN BUSINESS-<br />
MILE, ist eines der bedeutendsten Erschließungsgebiete<br />
für die städtebauliche<br />
Entwicklung der Bahnhofsachse, Freiburgs<br />
neuer „Büro- und Dienstleistungsmeile“.<br />
Mit der BUSINESSMILE entsteht hier<br />
nach einem architektonischen Entwurf von<br />
Böwer Eith Murken ein neues Stadtquartier<br />
mit vielfältigen Nutzungen – von Büro-,<br />
Einzelhandels- und Dienstleistungsflächen<br />
über ein Hotel bis hin zu einer Kindertagesstätte.<br />
Durch seine Lage bietet das Quartier<br />
eine hervorragende Verkehrsanbindung an<br />
Autobahnnetz und Hauptbahnhof. Darüber<br />
hinaus befinden sich ÖPNV-Haltestellen<br />
in unmittelbarer Nähe. Im Sommer<br />
letzten Jahres erlangte das Areal Bekanntheit<br />
als STRABAG-Fanmeile, auf der zahlreiche<br />
Anhängerinnen und Anhänger der<br />
deutschen Fußballnationalmannschaft den<br />
vierten Weltmeistertitel bejubeln konnten.<br />
<br />
<br />
52<br />
netzwerk südbaden
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Märkte<br />
EMMENDINGEN<br />
Nacht der Ausbildung ein großer Erfolg<br />
Viele Berufsaspiranten konnten entscheidende Anregungen mitnehmen<br />
Die Emmendinger Nacht der Ausbildung<br />
fand ein großes Echo. Kein Wunder:<br />
angesichts der demografischen Entwicklung<br />
wird es immer schwieriger, gute<br />
Nachwuchskräfte zu rekrutieren. netzwerk<br />
südbaden hat sich im Gespräch mit den<br />
Initiatoren Petra Mörder – sie ist Wirtschaftsförderin<br />
der Stadt – umgehört.<br />
netzwerk südbaden: Was hat die Stadt Emmendingen<br />
bewogen, sich für die „Emmendinger<br />
Nacht der Ausbildung“ zu engagieren?<br />
Petra Mörder: Der demografische Wandel<br />
sowie der Fachkräftemangel machen es zunehmend<br />
erforderlich, neue Wege bei der<br />
Suche nach geeigneten Bewerbern und damit<br />
auch der Nachwuchssicherung einzuschlagen.<br />
Dabei ist es uns ein besonderes Anliegen,<br />
Emmendinger Schüler nach ihrem Abschluss<br />
hier bei uns am Standort zu halten.<br />
Wir möchten ihnen mit der NACHT DER<br />
AUSBILDUNG aufzeigen, welche tollen<br />
Möglichkeiten und Wege ihnen nach der<br />
Schule in den Emmendinger Unternehmen<br />
offen stehen. Daher war es stets unser<br />
Ziel, Berufe fühl- und erlebbar zu machen<br />
und den Jugendlichen einen Einblick in ihr<br />
späteres Berufsleben zu vermitteln, um sie<br />
somit auf der Suche nach dem richtigen Beruf<br />
zu unterstützen.<br />
Wir möchten, dass die Unternehmen in<br />
Emmendingen zukunftsfähig sind und<br />
bleiben und freuen uns, mit der NACHT<br />
DER AUSBILDUNG eine Veranstaltung<br />
anbieten zu können, die die Kontaktaufnahme<br />
zwischen Schülern und Unternehmern<br />
vereinfacht.<br />
Im Übrigen bietet auch die Stadt Emmendingen<br />
eine große Vielfalt an unterschiedlichen<br />
Ausbildungsberufen.<br />
netzwerk südbaden: Hat die Stadt eine<br />
Übersicht, wie viele Ausbildungsplätze in<br />
Emmendingen zur Verfügung stehen und wie<br />
viele potenzielle Bewerber es gibt?<br />
Petra Mörder: Über eine Statistik, die genauere<br />
Auskünfte geben könnte, verfügen<br />
wir derzeit noch nicht. Informationen erhält<br />
man über die Kammern und die Arbeitsagentur.<br />
netzwerk südbaden: Erstaunlich war ja die<br />
Vielfalt der Firmen, die bei dieser Nacht der<br />
54<br />
netzwerk südbaden
Märkte<br />
Ausbildung mitgewirkt hat. Sind Sie überall<br />
gleich auf Zustimmung gestoßen oder haben<br />
Sie auch Ablehnung erfahren?<br />
Petra Mörder: Wir haben nicht von jedem<br />
Unternehmen eine sofortige Zusage erhalten.<br />
Keine andere Veranstaltung bietet<br />
jedoch die Chance, mit einer so großen<br />
Anzahl an Jugendlichen und damit potenziellen<br />
Bewerbern ins Gespräch zu kommen.<br />
Das ist den meisten Ausbildungsbetrieben<br />
durchaus bewusst.<br />
Die Vielfalt der teilnehmenden Unternehmen<br />
zeigt auch, dass das Thema Nachwuchssicherung<br />
für alle Branchen einen<br />
zentralen Stellenwert hat.<br />
netzwerk südbaden: Das Programm war<br />
sehr auf Jugend zugeschnitten. Haben Sie<br />
dafür auch professionelle Hilfe in Anspruch<br />
genommen?<br />
Petra Mörder: Wir haben keine professionelle<br />
Hilfe in Anspruch genommen, denn<br />
wir arbeiten eng mit unseren Auszubildenden<br />
zusammen und kennen von daher<br />
die Interessenslagen der Jugendlichen recht<br />
gut. Wir sind der Überzeugung, dass die<br />
Petra Mörder<br />
NACHT DER AUSBILDUNG die ideale<br />
Möglichkeit bietet, die Ausbildungsberufe<br />
im Rahmen eines bunten Programmes<br />
kennenzulernen und Lust auf Ausbildung<br />
zu machen.<br />
netzwerk südbaden: Setzen Sie darauf, dass<br />
die „Nacht der Ausbildung“ zu einer ständigen<br />
Einrichtung wird? Wenn die Demografie<br />
nicht trügt, wird der Wettbewerb um junge<br />
Nachwuchskräfte ja eher heftiger?<br />
Petra Mörder: Aufgrund der demographischen<br />
Entwicklung werden die Firmen zukünftig<br />
um eine immer geringere Anzahl<br />
an Fach- und Nachwuchskräften konkurrieren<br />
müssen. Nur wer kreativ ist und sich<br />
als attraktiver Arbeitgeber präsentiert, hat<br />
gute Chancen im Kampf um die besten<br />
Köpfe.<br />
Bereits die erste NACHT DER AUSBIL-<br />
DUNG war sehr erfolgreich und fand<br />
großen Anklang sowohl bei Schülern als<br />
auch bei Unternehmen. Zahlreiche Ausbildungs-<br />
und Praktikumsanfragen bereits<br />
kurz nach der Veranstaltung zeigen, dass<br />
die NACHT DER AUSBILDUNG der<br />
richtige Weg ist, sich als Ausbildungsbetrieb<br />
zu präsentieren. Deshalb sind wir<br />
überzeugt, dass die NACHT DER AUS-<br />
BILDUNG in Emmendingen zu einer<br />
ständigen Einrichtung wird. <br />
Die Weiterbildungs- und Qualifizierungsprogramme der Agentur für Arbeit Freiburg<br />
und des Jobcenter Freiburg. Nutzen Sie unseren gemeinsamen Arbeitgeber-Service<br />
und erfahren Sie mehr darüber, wie Sie Ihre Beschäftigten und Ihr Unternehmen weiterbringen<br />
können. Informieren Sie sich jetzt unter www.dasbringtmichweiter.de
Märkte<br />
NACHT DER AUSBILDUNG<br />
Eine tolle Chance zur Präsentation<br />
35 Ausbildungsberufe wurden von 18 Unternehmen vorgestellt<br />
Auch die Emmendinger Wirtschaft hat<br />
sich stark an der „Nacht der Ausbildung“<br />
beteiligt. Für die Unternehmen<br />
wird es schließlich immer schwieriger, geeignete<br />
Nachswuchskräfte zu rekrutieren.<br />
Dass junge Leute interessiert sind, zeigt die<br />
Veranstaltung sehr deutlich. Dazu ein Gespräch<br />
mit Michael Gleichauf vom Autohaus<br />
Schmolck. Er hatte verantwortlich an<br />
dem Projekt mitgewirkt.<br />
netzwerk südbaden: War die „Nacht der<br />
Ausbildung“ im Ergebnis so erfolgreich, wie<br />
Sie sich das vorgestellt haben?<br />
Michael Gleichauf: Definitiv. Wir haben<br />
es geschafft, dass ca. 300 Schüler der Emmendinger<br />
Schulen auf freiwilliger Basis an<br />
der ersten Emmendinger Nacht der Ausbildung<br />
teilgenommen haben. Uns Organisatoren<br />
war es wichtig, die Schüler in die<br />
einzelnen Betriebe zu bringen, da es dort<br />
für viele Unternehmen einfacher ist, die<br />
Berufe und die anfallenden Aufgaben während<br />
einer Ausbildung fühl- und erlebbar<br />
zu machen. Was uns imponiert hat, war das<br />
Engagement der Betriebe und deren Auszubildenden.<br />
In vielen Betrieben durften<br />
die Auszubildenden die Organisation des<br />
Abends übernehmen. Dabei ist ein gelungenes<br />
und attraktives Rahmenprogramm<br />
für die Schüler entstanden. Erfreulich für<br />
uns waren auch die Rückmeldungen der<br />
Lehrer und Schüler, die sich durchweg positiv<br />
zu unserem Projekt geäußert haben.<br />
netzwerk südbaden: Konkurrieren Sie nicht<br />
auch mit Betrieben außerhalb Emmendingens,<br />
wenn es um den Azubi-Nachwuchs geht?<br />
Michael Gleichauf: Aufgrund des demographischen<br />
Wandels kämpfen die Unternehmen<br />
um eine immer geringere Anzahl<br />
an zukünftigen Fachkräften. Da lässt es<br />
sich auch nicht vermeiden, dass wir mit<br />
Betrieben außerhalb von Emmendingen in<br />
Konkurrenz stehen. Deswegen war es uns<br />
vom Organisationsteam und den einzelnen<br />
Unternehmen ein Anliegen, die Vielfalt an<br />
Ausbildungsmöglichkeiten in Emmendingen<br />
zu präsentieren, da es unser Bestreben<br />
ist die zukünftigen Nachwuchskräfte hier<br />
Michael Gleichauf<br />
in Emmendingen zu halten. Die 18 teilnehmenden<br />
Unternehmen haben an diesem<br />
Abend 35 Ausbildungsberufe und 16<br />
DHBW-Studiengänge vorgestellt. Viele<br />
Schüler waren erstaunt, was für eine Vielfalt<br />
an Ausbildungsmöglichkeiten in Emmendingen<br />
herrscht. Für viele Betriebe,<br />
die in ihren täglichen Arbeitsabläufen nicht<br />
mit den Schülern in Kontakt kommen, war<br />
es eine tolle Chance sich zu präsentieren<br />
und sich im Kopf der Schüler für die anstehende<br />
Ausbildungsplatzsuche zu platzieren.<br />
Auch für den Standort Emmendingen war<br />
die Nacht der Ausbildung in der Außenwirkung<br />
ein voller Erfolg.<br />
netzwerk südbaden: Gelegentlich wird gesagt,<br />
die junge Generation der Schulabgänger<br />
sei eher weniger gebildet und demzufolge weniger<br />
qualifiziert für eine Ausbildung. Trifft<br />
das wirklich zu und haben Sie solche Beobachtungen<br />
bei der „Nacht der Ausbildung“<br />
gemacht?<br />
Michael Gleichauf: Diese Aussage kann<br />
ich so nicht bestätigen. Die Schüler, die im<br />
Rahmen der Nacht der Ausbildung unterwegs<br />
waren, haben zum größten Teil einen<br />
interessierten und qualifizierten Eindruck<br />
56<br />
netzwerk südbaden
Emmendingen<br />
Wirtschaft– Wohnen– Wohlfühlen<br />
Emmendingen, ein Wirtschaftsstandort<br />
mit hoher Lebensqualität, ist geprägt<br />
von mittelständischer Branchenstruktur,<br />
starkem Dienstleistungssektor und<br />
traditionellen Klein- und Mittelbetrieben.<br />
Vielfältige Angebote an Kinderbetreuung,<br />
Schulen und Ausbildungsplätzen sorgen<br />
dafür, dass aus kleinen „Forschern“<br />
kompetente Mitarbeiter für die über<br />
10.000 qualifizierten Arbeitsplätze<br />
werden, die der Wirtschaftsstandort<br />
Emmendingen bietet.<br />
All dies macht Emmendingen zu einer<br />
Stadt, in der es sich gut arbeiten und<br />
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Märkte<br />
gemacht. Die teilnehmenden Unternehmen<br />
waren im Nachgang von den Gesprächen<br />
an dem Abend sehr angetan. Auch bei<br />
den Bewerbungen und Bewerbungsgesprächen<br />
bei uns im Unternehmen kann ich<br />
diesen Eindruck nicht bestätigen. Wir sind<br />
sehr zufrieden mit der Qualität unserer<br />
Auszubildenden. Eine Bestätigung dafür<br />
haben wir wieder im Vorfeld der Emmendinger<br />
Nacht der Ausbildung erfahren. Wir<br />
haben die Organisation der Emmendinger<br />
Nacht der Ausbildung bei uns im Hause in<br />
die Hände der Auszubildenden gelegt und<br />
waren von dem Engagement und dem Ergebnis<br />
sehr angetan.<br />
netzwerk südbaden: Welche Berufe standen<br />
im Fokus der Jugendlichen? Welche waren<br />
Favorit?<br />
Michael Gleichauf: Das Interesse der Schüler<br />
an den einzelnen Berufen war sehr unterschiedlich.<br />
Große Unterschiede gab es<br />
bezüglich Geschlecht und Schulabschluss.<br />
Bei den Haupt- und Werkrealschülern<br />
standen eher die technischen Berufe im<br />
Vordergrund, während bei den Gymnasiasten<br />
eher die DHBW-Studiengänge im<br />
Vordergrund standen.<br />
Bei insgesamt 51 angebotenen Ausbildungsberufen<br />
und DHBW-Studiengängen<br />
einen Favoriten zu benennen ist auch im<br />
Rückblick schwierig.<br />
Für viele die erste Begegnung mit der Arbeitswelt<br />
netzwerk südbaden: Wenn Sie an die zunehmende<br />
Zahl der jungen Migranten denken:<br />
Haben die auch Chancen auf eine ganz<br />
normale Ausbildung in einem ganz normalen<br />
Betrieb? Oder werden Sie sogar unverzichtbar?<br />
Michael Gleichauf: Jeder hat die Chance<br />
auf eine Ausbildung. Bei uns im Hause<br />
gibt es nur ein Kriterium und dieses ist: ist<br />
der/die Bewerber(in) für meinen Ausbildungsberuf<br />
optimal geeignet oder nicht?<br />
Als Unternehmen sollte ich bestrebt sein,<br />
meinen freien Ausbildungsplatz mit dem<br />
bestmöglichsten Bewerber zu besetzen. In<br />
Zukunft eröffnet die aktuelle Entwicklung<br />
meiner Meinung nach sowohl für Unternehmen<br />
als auch den jungen Menschen<br />
Chancen, die es auf beiden Seiten zu nutzen<br />
gilt.<br />
Autos- faszinierend auch für die Jungen<br />
netzwerk südbaden: War diese ganz spezielle<br />
Form der Werbung von Azubis eine Eintagsfliege<br />
oder wollen Sie da eine regelmäßig<br />
stattfindende Veranstaltung daraus machen?<br />
Michael Gleichauf: Aufgrund des demographischen<br />
Wandels können es sich die<br />
Unternehmen nicht mehr erlauben sich<br />
den jungen Schulabgängern nicht als attraktiver<br />
Arbeitsgeber zu präsentieren.<br />
Meiner Meinung nach bietet die Emmendinger<br />
Nacht der Ausbildung hierfür eine<br />
optimale Plattform. Aufgrund der positiven<br />
Resonanz der Schulen, Schüler und<br />
der beteiligten Unternehmen ist es unser<br />
Ziel aus der Emmendinger Nacht der Ausbildung<br />
eine regelmäßig stattfindende Veranstaltung<br />
zu machen. Bei unserer Nachbesprechung<br />
mit den Unternehmen haben<br />
sich alle 18 Teilnehmer bereit erklärt im<br />
nächsten Jahr wieder mitzumachen. Wir<br />
werden für die zweite Emmendinger Nacht<br />
der Ausbildung einige Punkte aus unserem<br />
Konzept überarbeiten und befinden uns im<br />
Moment schon wieder in der Planung für<br />
das kommende Jahr.<br />
Wir sehen die Nacht der Ausbildung nicht<br />
als Konkurrenz zu den vorhandenen Ausbildungsinformationsveranstaltungen,<br />
sondern als eine neue zusätzliche Möglichkeit<br />
für die Betriebe sich den Schülern<br />
zu präsentieren. Für die Schüler bietet die<br />
Nacht der Ausbildung eine tolle Möglichkeit<br />
die Betriebe in Ihren Häusern kennenzulernen<br />
und vor Ort zu erleben wie der<br />
Betrieb läuft und welche Ausbildungsmöglichkeiten<br />
es in den verschiedenen Betrieben<br />
zu entdecken gibt. <br />
<br />
58<br />
netzwerk südbaden
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Spatenstich für die neue Produktion<br />
Auch ein Bekenntnis zum Standort in Freiburg<br />
Geschichte des<br />
Standorts Freiburg<br />
Das Arzneimittelwerk in Freiburg wurde<br />
ursprünglich von Gödecke und Co. (1866,<br />
Gustav Goedecke und Rudolf A. Goedecke,<br />
Leipzig) aufgebaut, die seit Ende der<br />
20er Jahre zur amerikanischen William<br />
W. Warner Company, später Warner-Lambert,<br />
gehörten. Seit der Fusion von Pfizer<br />
mit der Warner-Lambert-Gruppe im Jahr<br />
2000 gehört der Standort zu Pfizer. Heute<br />
ist Freiburg das größte Abpackwerk und<br />
strategischer Produktionsstandort von<br />
Pfizer weltweit; besonderer Schwerpunkt<br />
liegt auf der Entwicklung und Markteinführung<br />
von neuen Tabletten und Kapseln.<br />
<br />
Im <strong>Oktober</strong> wurden im Pfizer-Werk Freiburg<br />
offiziell die Arbeiten zum Bau eines<br />
neuen Produktionsgebäudes aufgenommen.<br />
Den ersten Spatenstich setzten Freiburgs<br />
Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon<br />
und Standortleiter Dr. Axel Glatz.<br />
Insgesamt rund 20 Mio. Euro investiert<br />
Pfizer in den Ausbau der Fertigung in<br />
Freiburg sowie in neue Maschinen und<br />
Anlagen. „Wir sind stolz darauf, dass unser<br />
Werk bei Umweltschutz und Nachhaltigkeit<br />
sowie bei der Produktionstechnik<br />
schon heute zu den Vorreitern in der pharmazeutischen<br />
Industrie zählt. Diese Position<br />
werden wir mit dem Neubau und der<br />
Einführung des Konzeptes „Kontinuierliche<br />
Produktion“ ausbauen und so unsere<br />
Marktposition weiter festigen“, so Standortleiter<br />
Dr. Axel Glatz.<br />
Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon<br />
sagte: „Die Investition von Pfizer in ein<br />
neues Produktionsgebäude und neue Fertigungsanlagen<br />
im Freiburger Arzneimittelwerk<br />
ist mit einer Dimension von 20<br />
Millionen Euro vermutlich das größte<br />
Einzelinvestment des Jahres eines privaten<br />
Industrieunternehmens am Standort Freiburg.<br />
Das Unternehmen gibt damit ein<br />
eindrucksvolles Bekenntnis zum Standort<br />
Freiburg ab, wo Pfizer und das Vorgängerunternehmen<br />
Gödecke seit über 50 Jahren<br />
zu Hause sind.“<br />
Zwei neue Fertigungsanlagen ermöglichen<br />
künftig, mit der von Pfizer neu entwickelten<br />
Continuous Manufacturing Technology<br />
(CMT) vollautomatisiert zu arbeiten.<br />
Die Anlagen werden jeweils einen Arbeitsbereich<br />
in der Fertigung abdecken: Eine<br />
Anlage wird eine vollautomatisierte Dosierung<br />
der Rohstoffe für die Herstellung<br />
von Tabletten und Kapseln realisieren. In<br />
der zweiten Anlage werden die Wirk- und<br />
Rohstoffe fertig aufbereitet und können<br />
dann direkt zu Tabletten und Kapseln verarbeitet<br />
werden. Über die gesamten Schritte<br />
wird die Qualität mit neuester Technologie<br />
online überwacht. Auf der um 2.600<br />
m 2 erweiterten Produktionsfläche wird<br />
zudem eine vollautomatische Container-<br />
Waschanlage zum Einsatz kommen. Es ist<br />
geplant, dass die Fertigung im nun entstehenden<br />
Neubau im August 2017 beginnt.<br />
<br />
<br />
Umweltschutz<br />
im Blick<br />
Der Produktionsstandort setzt seit<br />
Jahren konsequent sein nachhaltiges<br />
Energiekon zept um. So werden schon<br />
heute mehr als 90 Prozent der benötigten<br />
Energien aus nachwachsenden Rohstoffen<br />
gewonnen. Auch der Neubau zahlt<br />
auf die „grüne Fabrik“ ein: Vorgesehen ist<br />
zum Beispiel, die Zahl der zur Anlieferung<br />
von Material und Rohstoffen benötigten<br />
Lkw-Transporte um die Hälfte zu verringern.<br />
Eine wichtige Rolle spielt dabei auch<br />
das mit einem Freiburger Speditionsunternehmen<br />
neu entwickelte Logistikkonzept.<br />
Zudem wird durch die Umstellung<br />
von Luft- auf Seefracht die Logistik des<br />
Standorts CO 2 -effizienter. Bei der Gebäudetechnik<br />
spielt Energieeffizienz ebenfalls<br />
eine wichtige Rolle. <br />
<br />
60<br />
netzwerk südbaden
Märkte<br />
Bobkas Business<br />
Meeting Codex – 7 Regeln für maximale Effizienz<br />
Bis zu 21 von 40 Wochenstunden verbringen Führungskräfte im<br />
deutschen Mittelstand durchschnittlich in Meetings, mindestens acht<br />
Stunden davon sind nachweislich unnötig. Diese Erkenntnis schockiert<br />
hinsichtlich Lean Management- und Profitabilitätsgesichtspunkten.<br />
Zur Effizienzsteigerung empfiehlt sich ein pragmatischer Meeting<br />
Codex in der Praxis. Grundsätzlich gilt: Meetings dienen der Entscheidungsfindung.<br />
Sie müssen daher gut vorbereitet werden sowie<br />
effizient und effektiv ablaufen. Als Meeting-Owner machen Sie klar,<br />
welche Ziele Sie mit dem Treffen verfolgen und welche Vorbereitungen<br />
Sie von den Teilnehmern erwarten. Planen Sie für jedes Thema einen<br />
eigenen Tagesordnungspunkt mit Zielbeschreibung und Zeitdauer ein<br />
und benennen Sie Verantwortliche zur Vorbereitung der jeweiligen Tagesordnungspunkte.<br />
Die Teilnehmerzahl sollte so bemessen sein, dass<br />
nur für die Entscheidungen notwendige Personen eingeplant werden.<br />
Diese Personen sollten zum Erfolg des Meetings beitragen, selbst vom<br />
Meeting profitieren, die Ziele, die Themen und die an sie gestellten<br />
Erwartungen kennen. Termine bitte stets über dasselbe Medium, z.B.<br />
Outlook, organisieren, Besprechungszimmer rechtzeitig vorab reservieren<br />
und für den Meeting-Anlass vorbereiten. Die Teilnehmer erhalten<br />
mit der Einladung alle relevanten Unterlagen und Informationen,<br />
um genügend Zeit zur Informationsverarbeitung und Vorbereitung zu<br />
gewinnen. Als Besprechungsleiter steuern Sie das Meeting, achten auf<br />
die Einhaltung der Spielregeln und eine wertschätzende, aber zielorientierte<br />
Kommunikation. Zu den wichtigsten Erfolgs-Determinanten<br />
zählen: (1) Alle Teilnehmer kennen die Zielsetzung des Meetings, sind<br />
vorbereitet und erscheinen pünktlich. Unpünktlichkeit ist respektlos<br />
und ineffektiv. (2) Sollten sich nicht alle Teilnehmer kennen, erfolgt<br />
zu Beginn des Meetings eine Vorstellungsrunde. (3) Bestimmen Sie<br />
zu Beginn einen Time-Keeper, der über die Einhaltung der geplanten<br />
Zeitrahmen wacht. Ebenso essenziell ist der Protokollführer, der neben<br />
den Entscheidungen, die für deren Umsetzung Verantwortlichen und<br />
die vereinbarten Zeiträume festhält. Es reicht ein Ergebnisprotokoll,<br />
das bereits während des Meetings geschrieben werden kann. Hilfreich<br />
ist zudem eine digitale Software-Unterstützung wie z.B. Evernote im<br />
Team, um neben dem Protokoll auch Fotos und Notizen sowie individuelle<br />
To-Do’s zur Verfügung stellen zu können. (4) Mobiltelefone liegen<br />
nicht auf dem Tisch, sondern bleiben ausgeschaltet in der Tasche<br />
– das gebieten der gegenseitige Respekt und die gemeinsame Zielorientierung.<br />
(5) Keine Überraschungsangriffe zulassen: Unterlagen,<br />
die den Beteiligten vorher nicht bekannt waren, sollten vom Meeting<br />
ausgeschlossen werden. (6) Halten Sie genannte Lösungen als Zwischenergebnisse<br />
fest. (7) Beenden Sie jedes Meeting mit der konkreten<br />
Umsetzungsplanung. Fassen Sie kurz und prägnant Aufgaben, den<br />
jeweils Verantwortlichen, den vereinbarten Zeitraum zusammen und<br />
vereinbaren Sie, falls notwendig, den Folgetermin.<br />
Meetings enden stets pünktlich, denn in<br />
der Regel bringen Verlängerungen nur Terminkonflikte<br />
mit sich und führen nur äußerst selten<br />
zu brauchbaren Ergebnissen. Viel Erfolg nun bei<br />
Ihrem nächsten Meeting!<br />
<br />
Tobias Bobka<br />
Unternehmensberater in Freiburg im Breisgau<br />
netzwerk südbaden 61
Menschen<br />
Empfänge mit vielen Promis gehören in<br />
Freiburgs Spitzenhotel Colombi zum Alltag.<br />
Manche ragen freilich darüber hinaus, wie<br />
jetzt, als der Badische Weinbauverband einen<br />
Empfang für die frisch gewählte Deutsche<br />
Weinkönigin Josefine Schlumberger<br />
(21) aus Laufen-Sulzburg gab. Weinbaupräsidenten,<br />
amtierende wie der deutsche<br />
Weinbaupräsident Norbert Weber aus Bischoffingen,<br />
der badische Winzer-Präsident<br />
Kilian Schneider aus Schelingen und ehemalige<br />
wie sein Vorgänger Gerhard Hurst<br />
aus Rammersweier bei Offenburg. Bei den<br />
Ehemaligen auch mit von der Feier-Partie:<br />
Dr. Werner Schön, viele Jahre Geschäftsführer<br />
des Badischen Weinbauverbandes<br />
und bis heute prominent in der deutschen<br />
Weinszene und natürlich der amtierende<br />
Verbandsgeschäftsführer Peter Wohlfarth.<br />
Dazu die Spitzen der badischen Weinwirtschaft,<br />
inklusive der ehemaligen Weinköniginnen.<br />
Aber Josefine Schlumberger, die<br />
neue deutsche Weinkönigin, genoss denn<br />
doch die größte Aufmerksamkeit. Nicht<br />
nur, weil sie nun mal die frisch gewählte<br />
deutsche Weinkönigin ist, wenn auch nur<br />
für ein Jahr. Vielmehr präsentierte sich die<br />
21jährige Winzerstochter vor allem als blitzgescheite<br />
und sympathische junge Frau, der<br />
man gerne zutraut, dass sie in den nächsten<br />
Monaten dem Ruf des badischen Weins<br />
mehr nützt als manche Kampagnen, die<br />
sich Werbeagenturen ausdenken. Das Thema<br />
„Wein“ kennt die 21jährige von Kindesbeinen<br />
an und kann auch kenntnisreich<br />
informieren – wie jetzt beim Empfang im<br />
Colombi. Das Hauptgeschäft liegt freilich<br />
noch vor ihr: sie muss ja nun den deutschen<br />
Wilfried Münch<br />
Josefine Schlumberger<br />
Wein repräsentieren und das weltweit. Das<br />
bedeutet viele Flugreisen, unzählige Termine<br />
weltweit, enormen Zeitaufwand eben.<br />
Ein VW-Cabrio (korrekt abgaskontrolliert)<br />
steht der Weinkönigin auch zur Verfügung,<br />
Franz Xaver Grünwald vom Autohaus Gehlert<br />
hat ihr im Colombi die Schlüssel überreicht<br />
– übrigens mit der launigen Anleihe<br />
an Wilhelm Busch, dass „ein Onkel mit<br />
Geschenk“ allemal besser sei als „die Tante<br />
am Klavier.“ Dass Josefine Schlumberger so<br />
groß gefeiert wird, hat natürlich auch damit<br />
zu tun, dass der Thron der deutschen Weinköngin<br />
viele Jahre von den Weinköniginnen<br />
anderer deutscher Weinanbaugebiete besetzt<br />
worden war. Ihr Großvater Hermann<br />
Zenzen jedenfalls, 38 Jahre lang Kellermeister<br />
der Winzergenossenschaft Britzingen<br />
und ebenfalls anwesend zum Königinnen-<br />
Empfang im Colombi, ließ seine Enkelin<br />
ganz besonders hochleben. Mit einem Lied<br />
auf Josefine, bei dem alle mitsangen und<br />
klatschten – nicht eben normal im feinen<br />
Hotel, aber halt umso herzlicher.<br />
Wilfried Münch ist neuer Regionalleiter<br />
der GLS Bank für Baden-Württemberg. Er<br />
verantwortet alle Bankgeschäfte im Bundesland.<br />
Als Regionalleiter ist Wilfried Münch<br />
auch Ansprechpartner in der Filiale Freiburg.<br />
Mit seinen 25 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern will er sozial-ökologische Impulse<br />
setzen. Dies umfasst neben dem direkten<br />
Dialog auch Öffentlichkeitsarbeit und<br />
Veranstaltungen.<br />
Münch ist seit 2007 Regionalleiter in Stuttgart<br />
gewesen. Nach einer Banklehre und<br />
Studium der Sozialpädagogik war er Führungskraft<br />
in einer großen deutschen Bank.<br />
„Im Studium hatte ich immer ein ‚waches<br />
Auge‘ auf die soziale und ökologische Auswirkung<br />
der Bank- und Finanzwirtschaft.<br />
Für den Wechsel kam nur die GLS Bank<br />
infrage“, beschreibt er seine Motivation.<br />
Annette Bohland, die seit 1999 für die GLS<br />
Bank gearbeitet und ab 2009 die Freiburger<br />
Filiale geleitet hat, wechselt in eine beratende<br />
Tätigkeit. Sie bleibt der GLS Bank dabei<br />
aufs Engste verbunden.<br />
Alexander Gut, bisheriger Prokurist der<br />
Rosconi GmbH, ist zum Geschäftsführer<br />
der zur Schneeweiss AG gehörigen Designmanufaktur<br />
bestellt worden. Der 31-Jährige<br />
löst damit die bisherigen Rosconi-Geschäftsführer<br />
Jürgen Dreher und Alexander<br />
Allgaier ab. Gut ist Bachelor of Engineering<br />
und begann 2011 als Qualitäts- und Umweltmanagementbeauftragter<br />
bei der Hiller<br />
Objektmöbel GmbH in Kippenheim,<br />
einem Unternehmen der Schneeweiss AG.<br />
2012 wurde Gut unter der Geschäftsführung<br />
von Jürgen Dreher und Alexander<br />
Allgaier Prokurist beim Traditionsunternehmen<br />
Rosconi, ebenfalls eine Tochtergesellschaft<br />
der Schneeweiss AG. Hier gehörte es<br />
zu seinen Aufgaben, die Synergien der Unternehmensgruppe<br />
auszuschöpfen und den<br />
langfristig stabilen wirtschaftlichen Erfolg<br />
der Firma zu sichern. Mit Erfolg: Mit der<br />
Erweiterung des Portfolios des ursprünglich<br />
auf die Verarbeitung von Edelstahl spezialisierten<br />
Unternehmens um die Sparte<br />
„Lounge- und Lobbymöbel“ in 2013 setzte<br />
Gut bei Rosconi Akzente. Die strategische<br />
Eingliederung des Bereichs „Professional Interior“<br />
erfolgte im April dieses Jahres.<br />
Alexander Gut<br />
62<br />
netzwerk südbaden
Menschen<br />
Peter Tussing und Ralf Grüninger<br />
„Die Marke Rosconi hatte bei Architekten<br />
und Fachplanern schon immer einen<br />
hervorragenden Ruf. Umso wichtiger war<br />
es uns, diese Marke in guten Händen zu<br />
wissen. Alexander Gut hat unser volles Vertrauen<br />
bekommen und es voll und ganz<br />
bestätigt“, so Jürgen Dreher, Vorstandsvorsitzender<br />
der Schneeweiss AG. „Er hat dem<br />
Traditionsunternehmen Rosconi ein neues<br />
Gesicht gegeben und es zu einer jungen,<br />
frischen Marke mit breit gefächertem Produkt-<br />
und Dienstleistungsportfolio ausgebaut.“<br />
Chefapotheker Peter Tussing (65),<br />
Fachapotheker für klinische Pharmazie und<br />
Arzneimittelinformation, wurde nach 34<br />
Jahren verantwortlicher Tätigkeit im St. Josefskrankenhaus<br />
feierlich in den Ruhestand<br />
verabschiedet. Nachfolger ist der bisherige<br />
Stellvertreter Ralf Grüninger (47), der bereits<br />
seit 2001 in der Apotheke des St. Josefskrankenhauses<br />
arbeitet. Die Zentralapotheke des<br />
St. Josefskrankenhauses beliefert neben den<br />
Einrichtungen des RKK Klinikums eine<br />
ganze Reihe weiterer Klinken der Region<br />
Freiburg mit Arznei- und Verbandsmitteln,<br />
Desinfektionslösungen und Sondennahrung.<br />
Waren es zu Beginn 7 Kliniken mit<br />
rund 400 Betten, die versorgt wurden, sind<br />
es heute 15 Krankenhäuser mit insgesamt<br />
2.700 Betten, für deren Belieferung mit Arzneimitteln<br />
und Medikalprodukten die Krankenhausapotheke<br />
des St. Josefskrankenhauses<br />
verantwortlich ist. Hinzu kommen noch<br />
die Versorgung der Rettungsdienste, das<br />
Deutsche Rote Kreuz, der Malteser Hilfsdienst<br />
und die DRF Luftrettung.<br />
Peter Tussings Engagement für die Klinische<br />
Pharmazie ging über die Funktion des<br />
Chefapothekers hinaus. Von 1987 bis 2003<br />
war Peter Tussing Mitherausgeber der Zeitschrift<br />
„Pharmascript“, die quartalsweise<br />
erschien und den deutschen Krankenhausapothekern<br />
internationale pharmazeutische<br />
Literatur in Form von Abstracts lieferte.<br />
Außerdem war er Mitglied in der American<br />
Society of Hospital Pharmacists und<br />
im Bundesverband deutscher Krankenhausapotheker.<br />
Nach dem 1999 erfolgten<br />
Beitritt zur Einkaufsgruppe AGKAMED,<br />
der großen Einkaufsgemeinschaft von Kliniken,<br />
hat Peter Tussing ganz wesentlich zum<br />
Aufbau des Kompetenzcenters Pharmazie<br />
mitgewirkt. Ab 2005 leitetet er das Kompetenzcenter<br />
mit 45 Mitgliedsapotheken.<br />
RKK Klinikum-Geschäftsführer Bernd Fey<br />
bedankte sich im Namen der Gesellschafter,<br />
aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
und aller verbundenen Unternehmen ganz<br />
herzlich für das herausragende Engagement,<br />
die hohe Schaffenskraft und die großen Leistungen:<br />
„An Ihren Nachfolger übergeben<br />
Sie eine moderne und leistungsfähige Krankenhausapotheke,<br />
die sowohl in Bezug auf<br />
Ergebnisqualität als auch in Bezug Arbeitssicherheit<br />
auf modernstem Stand ist. Ich bin<br />
davon überzeugt, dass Herr Grüninger die<br />
großartige Erfolgsgeschichte unserer Zentralapotheke<br />
weiter schreiben wird.“ <br />
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FREIBURG<br />
Willkommen im Gesundheitsschutzgebiet<br />
Das Gesundheitsresort Freiburg mit der Mooswaldklinik besteht seit 25 Jahren<br />
Gesunde Umgebung<br />
In Freiburg gibt es einige Oasen zu entdecken,<br />
nicht nur für Touristen. Eine liegt<br />
im Mooswald, direkt hinter dem Keidel-<br />
Bad: Im Gesundheitsresort Freiburg mit<br />
der Mooswaldklinik und dem Dorint Hotel<br />
an den Thermen fangen Erholung und<br />
Regeneration direkt vor der Haustür an.<br />
Geschäftsführer Rüdiger Wörnle hat dafür<br />
2013 das Label „Gesundheitsschutzgebiet“<br />
entwickelt. Für das Konzept erhielt er kürzlich<br />
in Düsseldorf den „Wellness & Spa Innovation<br />
Award“ des Deutschen Wellness<br />
Verbands. Das war nicht der einzige Grund<br />
zum Feiern, denn in diesem Jahr besteht<br />
das Gesundheitsresort seit 25 Jahren.<br />
Zusammengearbeitet haben Klinik und<br />
Hotel von Beginn an, doch erst seit 2006<br />
sind sie auch ein Betrieb mit einem gemeinsamen<br />
Management. Die Mooswaldklinik<br />
GmbH übernahm das angegliederte<br />
Dorint Hotel, das weiter unter dem Namen<br />
firmiert. Von den Mitarbeitern aus<br />
beiden Bereichen habe es am Anfang „viel<br />
Gegenwind und Angst“ gegeben, berichtet<br />
Wörnle, und auch extern sei er oft als „Exot<br />
und Außenseiter“ angesehen worden. Das<br />
fing schon damit an, dass er als gelernter<br />
Physiotherapeut zu einem der Geschäftsführer<br />
wurde. „Das passt nicht in konventionelles<br />
Denken“, weiß Wörnle. Von der<br />
Entscheidung zum Zusammenschluss ist er<br />
weiterhin mehr als überzeugt: „Das hat uns<br />
einzigartig gemacht, im Reha-Markt und in<br />
der Hotellerie.“ Heute sei es ein Erfolgsmodell<br />
und ein Weg, den man gehen könne.<br />
Die Veränderungen begannen in der Mooswaldklinik,<br />
einer Einrichtung für orthopädisch-traumatologische<br />
Rehabilitation und<br />
Prävention. Wörnle fragte sich, warum Kliniken<br />
immer weiß oder grau sein müssen<br />
und nach Desinfektionsmitteln riechen.<br />
„Ich will doch wenigstens angenehme Rahmenbedingungen<br />
haben, wenn ich krank<br />
bin.“ Er brachte zunächst Farbe in die<br />
Klinik, danach folgte die Kooperation mit<br />
dem benachbarten Hotel. Ende der 90er<br />
Jahre gab es massive Einsparungen im Gesundheitssystem,<br />
die dazu führten, dass einige<br />
Reha-Einrichtungen und Kurkliniken<br />
schließen mussten. Die Mooswaldklinik<br />
setzte zusätzlich auf den sogenannten zweiten<br />
Gesundheitsmarkt. Reine Selbstzahler<br />
machen zwar noch unter zehn Prozent des<br />
Marktanteils aus, haben laut Wörnle aber<br />
wegen der demografischen Entwicklung<br />
und des wachsenden Gesundheitsbewusstseins<br />
große Zuwachschancen. „Und die<br />
Leute wollen mehr Kompetenz, nicht nur<br />
große Wasserflächen.“ Die Saunen und<br />
Schwimmbecken finden die Gäste nebenan<br />
im Thermalbad.<br />
Das Gesundheitsresort setzt auf persönliche<br />
Fitnessprogramme, die nach einem<br />
Check-up ausgearbeitet werden, auf Medical<br />
Fitness, Medical Wellness und Medical<br />
Beauty. Es gibt Sportlehrer, Experten<br />
für Ernährung und für Stressbewältigung.<br />
„Wellness ist der gesamte Aufenthalt“, sagt<br />
Wörnle. Ein weiteres wichtiges Geschäftsfeld<br />
ist das betriebliche Gesundheitsmanagement,<br />
das aber auch noch unter zehn<br />
Prozent ausmacht. Mit einigen Firmen und<br />
64<br />
netzwerk südbaden
Märkte<br />
Krankenkassen hat das Gesundheitsresort<br />
schon seit Jahren Programme gestartet.<br />
Die Teilnehmer der Präventionskurse werden<br />
inzwischen nicht mehr in der Klinik,<br />
sondern im Hotel untergebracht. „Das ist<br />
ein Faktor für Betriebe, um gute Mitarbeiter<br />
für sich zu gewinnen, oft steckt aber<br />
noch keine Konzeption dahinter“, erzählt<br />
Wörnle.<br />
Vor zwei Jahren hat sein Unternehmen im<br />
Mooswald nochmal zehn Millionen Euro<br />
investiert – in einen Anbau und in Sanierung.<br />
Vor dem Umbau hatte das Hotel 70<br />
Zimmer, jetzt gibt es 103 Doppelzimmer,<br />
fünf davon sind Suiten. Außerdem wurden<br />
die Küche, die Zimmer und der Tagungsbereich<br />
renoviert sowie die Haustechnik<br />
erneuert, unter anderem die Lüftungs- und<br />
Klimaanlagen. Dabei wurden auch energiesparende<br />
Maßnahmen umgesetzt: Es<br />
gibt jetzt ein Blockheizkraftwerk, Solarzellen<br />
und eine Wasserzisterne. „Wir produzieren<br />
unseren eigenen Strom“, sagt Wörnle.<br />
Die Parkplätze wurden vom Haus weg<br />
verlegt und die Gastronomie wurde neu<br />
geordnet: in zwei Restaurants, eine Café-<br />
Bar-Lounge und einen Biergarten. Da viele<br />
abends nicht mehr in die Stadt fahren wollten,<br />
müsse es mehr Angebote geben als in<br />
Stadthotels, erklärt Wörnle.<br />
Beim Umbau wurde auch darauf geachtet,<br />
möglichst viel Tageslicht in das Gebäude<br />
zu lassen. Große Fenster bieten überall den<br />
Blick in den Wald und von der Lobby aus<br />
zum Thermalbad. Die Naturthemen wurden<br />
auch bei der Einrichtung aufgenommen,<br />
die von Holz und warmen Farben<br />
Rüdiger Wörnle<br />
THE CUSTOMMADE COL<br />
dominiert wird. An den Wänden hängen<br />
Fotografen<br />
früher vier Wochen auf durchschnittlich<br />
Karl-Heinz<br />
Fall<br />
Raach. „Wir sind eine<br />
&<br />
Gesundheitsresort<br />
Winter<br />
200 Mitarbeiter an allen<br />
Standorten. Denn den vergangenen<br />
Mischung aus Business- und Resorthotel“,<br />
sagt Wörnle. Der Geschäftsführer hat anlässlich<br />
des Jubiläums kürzlich mal wieder (Hölderle-Carré), Breisach (in der Heli-<br />
Jahren sind noch Dependancen Freiburg<br />
ein paar Tage im Hotel gewohnt und findet,<br />
os Rosmann Klinik) und Müllheim (in<br />
dass es sich wie ein zweites Zuhause<br />
anfühlt.<br />
Das Hotel hat insgesamt zehn Tagungsräume<br />
und bietet im Restaurant Platz für<br />
bis zu 300 Menschen. Die Auslastung im<br />
Dorint an den Thermen liegt bei circa 75<br />
Prozent. Die 80 stationären Betten in der<br />
Mooswaldklinik sind durchschnittlich zu<br />
rund 85 Prozent belegt. Angesichts der<br />
Einsparungen der Krankenkassen hat sich<br />
der Helios Klinik) dazu gekommen.<br />
Die Entwicklung des kürzlich ausgezeichneten<br />
„Gesundheitsschutzgebiets“ im Mooswald<br />
war laut Wörnle „kein Marketinggag“.<br />
Es lehnt sich an Naturschutzgebiete an,<br />
auch in seiner Symbolik. Ein blau umrandetes<br />
Zeichen soll wie bei einem „Vorfahrt<br />
achten“-Schild darauf hinweisen, dass in<br />
diesem Gebiet auf die Gesundheit der Menschen<br />
geachtet und ein nachhaltig gesunder<br />
die Verweildauer jedoch verkürzt, von Lebensstil unterstützt wird. <br />
by by Marco Mesler<br />
Fall & Winter ‘15<br />
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netzwerk südbaden 65
Märkte<br />
BRANDSCHUTZ IN PFLEGEEINRICHTUNGEN<br />
Barrierefreiheit ist umsetzbar<br />
Ein Gastbeitrag von Marc Schlicksupp<br />
Der demografische Wandel der Gesellschaft<br />
hat uns voll im Griff. Durch die<br />
steigende Zahl an Senioren wird sich der<br />
Bedarf an Senioren- und Pflegeheimplätzen<br />
bis 2050 fast verdoppeln. Alte Menschen,<br />
die nicht mehr so beweglich sind, schlechter<br />
hören oder sehen, sind im Brandfall<br />
stärker gefährdet als junge Menschen. Rollstühle,<br />
Gehhilfen, aber auch Bettlägerigkeit<br />
sind schwerwiegende Hindernisse auf<br />
dem rettenden Weg nach draußen.<br />
Der Freiburger Brandschutztag am 15. <strong>Oktober</strong><br />
im Europapark Rust beschäftigte sich<br />
mit den daraus entstehenden Anforderungen<br />
und Lösungen. Dr. Kathrin Grewolls,<br />
öffentlich bestellte und staatlich vereidigte<br />
Sachverständige für vorbeugenden Brandschutz,<br />
erläuterte die besonderen Anforderungen<br />
der „Zielgruppe Pflegebedürftige“.<br />
Nicht nur das körperliche Bewegungsvermögen<br />
ist bei diesem Personenkreis eingeschränkt,<br />
es müssen auch vermindertes<br />
Hörvermögen oder Sehkraft, Störungen<br />
der Sinne Riechen oder Fühlen sowie der<br />
Geisteskraft berücksichtigt werden.<br />
Jürgen Walter, Fa. Hekatron Vertriebs<br />
GmbH, konzentrierte sich in seinem Vortrag<br />
auf die DIN 14677, die maßgeblich ist<br />
für den Betrieb, die Inspektion, Wartung<br />
und Instandhaltung von elektrisch gesteuerten<br />
Feststellanlagen. Solche Anlagen werden<br />
häufig falsch eingebaut. Ebenso klaffen<br />
erhebliche Lücken bei der fachgerechten<br />
Wartung und Instandhaltung. Hersteller<br />
von Feststellanlagen bieten daher Lehrgänge<br />
zur „Fachkraft für Feststellanlagen“ an.<br />
Aus Sicht der Feuerwehr beleuchtete Peter<br />
Hilgers, Brandassessor und geschäftsführendes<br />
Präsidialmitglied des Deutschen<br />
Instituts für vorbeugenden Brandschutz<br />
(DIvB) die technischen Aspekte des<br />
Brandschutzes in Pflegeeinrichtungen.<br />
Zum Schutz pflegebedürftiger Menschen<br />
in ihrer eigenen Wohnung, in Senioren-<br />
WGs, in Einrichtungen für selbstbestimmtes<br />
Wohnen und in Pflegeheimen<br />
seien die Landesbauordnungen (LBOs),<br />
einschlägige Sonderbauverordnungen und<br />
spezifische Anforderungen, die sich aus<br />
der Bewohnerstruktur ergeben, zu berücksichtigen.<br />
Tanja Bruckmeier, Prüfingenieurin für den<br />
vorbeugenden Brandschutz, beschäftigte<br />
sich mit der Sicherung von Rettungswegen<br />
in Pflegeeinrichtungen. Für die Barrierefreiheit<br />
in den Wohnungen und Zimmern<br />
in Pflegeeinrichtungen werde viel getan,<br />
bisweilen endeten Einrichtungen zur<br />
Barrierefreiheit aber bei den Flucht- und<br />
Rettungswegen. Dass barrierefreie Rettungswege<br />
nicht nur zwingend notwendig,<br />
sondern auch umsetzbar sind, konnte die<br />
Referentin an einem positiven Beispiel einer<br />
Seniorenwohnanlage der Caritas im<br />
Saarland belegen.<br />
Sehr praxisbezogen führte den Zuhörern<br />
Uli Hofmaier, Leiter der Werkfeuerwehr<br />
des Zentrums für Psychiatrie (ZfP) Emmendingen,<br />
vor Augen, was Brandschutz<br />
in seiner Wirkungsstätte bedeutet. Viele<br />
kleine Brandstiftungen machten z.B. den<br />
Kauf von schwerentflammbaren Matratzen<br />
und Zudecken erforderlich. Evakuierungen<br />
im Brandfall seien bei psychisch Kranken<br />
und Forensikern (psychisch kranke<br />
Straftäter) dadurch erschwert, dass diese<br />
häufig weitere körperliche Einschränkungen<br />
aufweisen und sie nicht in jedem Fall<br />
ins Freie gebracht werden könnten. Die<br />
Werkfeuerwehr des ZfP führe deshalb spezielle<br />
Evakuierungsübungen durch, habe<br />
für unterschiedliche Schadensfälle differenzierte<br />
Notfallpläne aufgestellt und diese<br />
unter dem Titel „Evakuierung psychisch<br />
Erkrankter in Schadenslagen“ (EPES) zusammengefasst.<br />
Am Ende gibt es immer jemanden, der haftet<br />
und zahlt, wenn ein Schaden entsteht.<br />
Was Versicherungen fordern, welche Verantwortung<br />
der Betreiber im Brandfall hat<br />
und wann er mit einem Bein im Gefängnis<br />
steht – das erläuterte Dr. Till Fischer,<br />
Rechtsanwalt, Dozent und Autor fachrelevanter<br />
Bücher. Der Rechtsanwalt brach das<br />
Juristendeutsch auf verständliche Hinweise<br />
herunter. Diese seien zu beachten, um<br />
haftungsrechtlich so weit wie möglich geschützt<br />
zu sein, erläuterte Till Fischer und<br />
verwies dabei auf Überschneidungen verschiedener<br />
Rechtsgebiete, wie Zivil- und<br />
Strafrecht.<br />
<br />
Weiterführende Informationen zu diesem<br />
Beitrag finden Sie unter:<br />
www.freiburger-brandschutztag.de<br />
66<br />
netzwerk südbaden
Märkte<br />
AUSBILDUNG<br />
Volles Haus bei AHP Merkle<br />
Rund 160 neugierige Besucher fanden<br />
sich zum ersten von zwei Ausbildungstagen<br />
am Firmensitz in Gottenheim ein.<br />
Erstmals waren also mehr Besucher bei<br />
den Ausbildungstagen, als Mitarbeiter am<br />
Firmensitz des Hydraulikspezialisten AHP<br />
Merkle arbeiten.<br />
AHP Merkle versteht sich als Ausbildungsbetrieb,<br />
aktuell bildet das Unternehmen<br />
mehr als 25 junge Menschen aus. Eine beachtliche<br />
Quote: AHP Merkle beschäftigt<br />
derzeit rund 165 Mitarbeiter, davon 150<br />
in Gottenheim. Dem Nachwuchsmangel<br />
begegnet man, ganz in AHP-Manier, mit<br />
innovativen Ideen. Der sogenannte AHP-<br />
Ausbildungstag bildet dabei ein zentrales<br />
Element.<br />
Bereits zum fünften Mal wird diese Informationsveranstaltung<br />
für Schüler in der<br />
Berufsorientierungsphase ausgerichtet. In<br />
diesem Jahr fanden zum ersten Mal die<br />
AHP-Ausbildungstage statt: das Unternehmen<br />
öffnete seine Türen und ermöglichte<br />
den jungen Besuchern einen Blick hinter<br />
die Kulissen. Knapp 15 AHP Mitarbeiter<br />
und natürlich alle AHP Azubis waren an<br />
diesen Tagen nur für die Gäste da.<br />
Die Ausbildungsberufe stellten die AHP<br />
Azubis selbst vor: Was sind die Aufgaben<br />
und in welcher Abteilung werden die Berufe<br />
ausgeübt, was sind Ausbildungsinhalte, wie<br />
wird die Ausbildung bei AHP Merkle gestaltet<br />
und welche Eigenschaften sollte man<br />
mitbringen. Der Reihe nach wurden die<br />
insgesamt acht, meist fertigungstechnischen<br />
Berufsbilder vorgestellt:<br />
Die Unternehmenspräsentation jedoch,<br />
nahm der Chef persönlich vor: „Ich habe<br />
heute einen dringenden Termin abgesagt.<br />
Ich freue mich, dass so viele junge Menschen<br />
zu uns gekommen sind. Da muss ich<br />
dabei bleiben!“<br />
Eine Führung durch den modernen Firmensitz<br />
mit Besichtigung der Abteilungen<br />
Einkauf, Konstruktion, Verkauf, Lager,<br />
Versand, Testlabor, Fertigung und Montage<br />
ließ die Besucher live erleben was es heißt<br />
beim Spezialisten für Hydraulikzylinder zu<br />
arbeiten. In der großen, mit modernen Maschinen<br />
und Werkzeug ausgestatteten Ausbildungswerksatt<br />
fand ein kurzer Schnupperkurs<br />
statt.<br />
In der Ausbildungswerkstatt erhielt jeder<br />
Besucher eine kleine Souvenir-Tasche: Darin<br />
auch das begehrte „Star-Azubi“-T-Shirt.<br />
„Wir sind sehr beeindruckt, dass Schüler<br />
und Schulklassen den AHP Ausbildungstag<br />
so zahlreich annehmen”, resümiert Christen<br />
Merkle. Und Katrin Merkle ergänzt: „Insgesamt<br />
fanden sich über 200 Schüler ein – so<br />
viel wie noch nie. Das bestätigt uns. Jetzt<br />
sind wir sehr gespannt auf die Bewerbungen!“<br />
<br />
<br />
netzwerk südbaden 67
Märkte<br />
FÜHRUNGSKRÄFTE-COACHING<br />
Softskills, die nicht killen<br />
Schlummernde Potentiale wecken, das ist der Job von Karin Rankers<br />
as Leben ist eine komische Sache: gerade, wenn man denkt,<br />
„Des verstanden zu haben, ist es auch schon rum!“, heißt es<br />
in einem Songtext. Karin Rankers würde dazu schmunzeln und<br />
sagen: „Muss nicht sein!“ Denn es gibt Wege, die Potentiale, die<br />
in jedem Menschen schlummern, zu wecken, nutzbar zu machen.<br />
Die einen schaffen das allein. Die meisten benötigen die Hilfe<br />
eines Coaches. Wie Karin Rankers: „Viele Menschen sind sich<br />
vieler ihrer Fähigkeiten nicht bewusst. Coaching hilft, dieses Bewusstsein<br />
zu erlangen, um mit Selbstvertrauen die eigenen Ziele<br />
zu erreichen.“<br />
„Ach, das funktioniert doch alles nicht und wenn, dauert es ewig!“<br />
Nun, um mit einer Volksweisheit zu antworten: Gut Ding will<br />
Weile haben. Aber wer ganz ungeduldig auf das Lösen seiner „inneren<br />
Handbremse“ wartet, der kann bei Rankers & Partner auch<br />
Intensiv Coaching machen – das dauert einen Tag – oder, wenn<br />
es sich an eine Gruppe wendet, zum Beispiel Führungskräfte eine<br />
Unternehmens – zwei Tage. Zeit, die gut angelegt ist – nicht nur,<br />
weil Karin Rankers dabei die Institutionen des Flugplatzes Bremgarten<br />
ausnutzt: den Tower, die dort stationierten Maschinen<br />
oder auch, so der Mut den Probanden nicht verlässt, die Möglichkeit<br />
eines Tandemsprunges. Sondern weil es den Teilnehmern<br />
hilft, sich selbst besser kennenzulernen, die eigenen Fähigkeiten<br />
entsprechend einzusetzen und damit Dritte zu motivieren: Im<br />
weitesten Sinne werden softskills gestärkt, hervorgehoben. Karin<br />
Rankers löst sozusagen die Handbremse – um die PS, die in ihren<br />
Probanden schlummern, auch effektiv auf die Straße zu bringen.<br />
Denn: „Möchten Sie und Ihre Führungskräfte mit angezogener<br />
Handbremse starten?????“<br />
Was kann man denn bei Rankers & Partner mitnehmen? Seit 27<br />
Jahren arbeitet Karin Rankers als Coach, seit fünf Jahren bildet<br />
sie als Lehrtrainerin Trainer und Coaches aus. Sie legt, wie sie selber<br />
sagt, „liebevoll den Finger in die Wunde“ und spürt, wo es<br />
„klemmt“. Das bedeutet, wie ein Teilnehmer eines ihrer Seminare<br />
einmal sagte: „Mit ihrer Intuition spürt sie, in welchem Keller jemand<br />
seine ,Leichen‘ begraben hat.“ Das mögen unbewusste Sorgen,<br />
geheime Ängste oder verschüttete Wünsche sein. Das kann<br />
ein Trauma sein: „Wie wurde ich damals ausgelacht, als ich vor<br />
der Klasse mein Referat halten musste…“ oder das kann die Unmöglichkeit<br />
sein, eine Entscheidung zu treffen. Aber, wie Karin<br />
Rankers sagt: „Treffen Sie selbst keine Entscheidung, trifft sie irgendwann<br />
jemand anderes an ihrer Stelle!“<br />
Solche inneren Hürden baut das Coaching ab. Karin Rankers<br />
hilft bei Defiziten in der Business Kommunikation, bei der Erforschung<br />
der eigenen Stärken und Schwächen, beim Vortrag vor<br />
Gruppen, bei der Bewertung wichtiger und unwichtiger Dinge –<br />
und sie hört auch einfach nur zu: Sie findet verborgene Potentiale<br />
in jedem ....<br />
Interessiert?<br />
Info: www.rankers-partner.de<br />
68<br />
netzwerk südbaden
Kaffee ist unvergleichlich! Ein<br />
Begleiter über den Tag, ein<br />
Genuss! Aber: Kaffee ist nicht<br />
gleich Kaffee. Alles muss stimmen,<br />
die Qualität der Bohnen,<br />
aber unverzichtbar ist die Art<br />
der Kaffeezubereitung. Dies gilt<br />
natürlich insbesondere dann,<br />
wenn Kaffee für viele gebrüht<br />
wird – in der Gastronomie, in<br />
großen Bürobereichen. Zahlreiche<br />
große Hersteller sind in die-<br />
Monica Michel<br />
sem umkämpften Markt tätig. Ein kleiner, aber feiner Betrieb,<br />
seit 1937 familiengeführt, behauptet sich seither in<br />
diesem Umfeld: Die HGZ Maschinenbau AG in Dällikon bei<br />
Zürich mit ihrer seit 1969 eingeführten Marke „Rex-Royal“<br />
produziert ihre hochwertigen Kaffeevollautomaten ausschließlich<br />
in der Schweiz und hat Kunden in 33 Ländern<br />
– Schwerpunkt ist dabei das Nachbarland Deutschland mit<br />
einer Niederlassung in Rheinfelden. Wir sprachen mit Geschäftsführerin<br />
Monica Michel.<br />
Was zeichnet Rex Royal Kaffeevollautomaten eigentlich<br />
besonders aus.<br />
Michel: Ganz sicher unsere hochwertige Brühtechnologie.<br />
Wir sind sehr stark in innovativer Technologie und unser<br />
Werk in Dällikon ist eine echte Manufaktur. Unsere Fertigungstiefe<br />
liegt bei über 80 Prozent, wir produzieren hier<br />
höchste Qualität, „Swiss Made“. Unser Qualitätsstandard<br />
ist sehr hoch und technisch auf dem allerneuesten Stand<br />
– zum Beispiel sind unsere Kaffeeautomaten mit einem<br />
multifunktionellen Touchscreen ausgestattet.<br />
Wer sind Ihre Kunden?<br />
Michel: Insbesondere die Gastronomie, aber auch Kettenbetriebe,<br />
die Kaffee anbieten. Zunehmend kommen Bürobereiche<br />
dazu, wo guter Kaffee einen hohen Stellenwert<br />
hat. Wir beschäftigen auch bestens qualifizierte Servicetechniker,<br />
die unsere Kunden mir Rat und Tat unterstützen.<br />
Und Ihre Mitarbeiter?<br />
Michel: Das größte Gut sind unsere Mitarbeiter. Sie stehen<br />
bei uns im Fokus und wir tun für deren Weiterbildung alles.<br />
Wir lassen unsere Mitarbeiter ganz<br />
bewusst von der Unternehmensberatung<br />
Rankers & Partner<br />
coachen. Unser Motto<br />
heißt: „Gemeinsam<br />
sind wir stark“. Nur<br />
ein motiviertes und<br />
leistungsfähiges Team<br />
kann zusammen Erfolge<br />
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Blickpunkt Mittelstand<br />
Die Adventszeit und Weihnachten kommen schnellen<br />
Schrittes auf uns alle zu. Unternehmen machen gerade<br />
in dieser Zeit Mitarbeitern und Geschäftspartnern gerne<br />
eine Freude. Für viele Unternehmen stellt sich nun wieder<br />
die alljährliche Frage nach einer Weihnachtsfeier als Dankeschön<br />
an die Mitarbeiter. Ob großes Event oder schlichte<br />
Feier, steuerlich gesehen gibt es Punkte, die beachtet werden<br />
sollten, auch bei Geschenken – sonst wird Weihnachten für<br />
das Unternehmen womöglich teurer als nötig.<br />
Zu beachten sind die Änderungen, die sich mit dem „Gesetz<br />
zur Anpassung der Abgabenordnung an den Zollkodex der<br />
Union und zur Änderung weiterer steuerlicher Vorschriften“<br />
vom 22.12.2014 ergeben haben. Durch den Erlass dieses Gesetzes<br />
wurden auch die Vorschriften für Betriebsveranstaltungen<br />
geändert – und zwar in mehrfacher Hinsicht.<br />
Positiv wirkt sich die Neuregelung „Freibetrag statt Freigrenze“<br />
aus. Überschritten früher die üblichen Zuwendungen<br />
eines Arbeitsgebers an seine Mitarbeiter im Rahmen von<br />
Betriebsveranstaltungen die Grenze von 110 Euro pro Teilnehmer,<br />
so war grundsätzlich die komplette Summe als geldwerter<br />
Vorteil lohnsteuer- und sozialversicherungspflichtig.<br />
Ab 1.1.<strong>2015</strong> trifft dies nur noch auf den Betrag zu, der über<br />
Euro-Grenze des Arbeitnehmers mit eingerechnet. Wird der<br />
Freibetrag überschritten, sind entweder vom Gehalt der Arbeitnehmer<br />
höhere Lohnsteuern und Sozialabgaben abzuziehen<br />
oder es ist zu Lasten des Arbeitgebers eine pauschale<br />
Lohnsteuer an das Finanzamt abzuführen. In diesem Fall entfallen<br />
die Sozialabgaben.<br />
Werden den Mitarbeitern auf der Weihnachtsfeier Geschenke<br />
überreicht, ist Vorsicht geboten! Nach dem BMF-Schreiben<br />
vom 14.10.<strong>2015</strong> sind unabhängig von der Frage, ob es sich<br />
um übliche oder unübliche Zuwendungen handelt, entsprechende<br />
Aufwendungen in die maßgebenden Gesamtkosten<br />
einer Betriebsveranstaltung und damit bei der Prüfung des<br />
Freibetrags einzubeziehen.<br />
Auch bei Präsenten für Kunden und Geschäftsfreunde gibt<br />
es steuerliche Stolpersteine. Der Fiskus schaut hier genau<br />
hin, denn durch den Betriebsausgabenabzug mindert sich die<br />
Steuerlast des Schenkers. Der Beschenkte müsste eigentlich<br />
den Wert des Geschenks als Betriebseinnahme beim Finanzamt<br />
erklären. Die Freude über das Geschenk ist damit sicherlich<br />
getrübt. Der Schenker kann allerdings das Geschenk<br />
Weihnachten ohne Steuern?<br />
110 Euro liegt. Diese Änderung ist zu begrüßen, wird jedoch<br />
durch Verschärfungen an anderer Stelle konterkariert.<br />
Negativ ist, dass die vorteilhaften Urteile des Bundesfinanzhofs<br />
aus den Jahren 2013 und 2014 ausgehebelt wurden. In<br />
diesen Urteilen hatte der Bundesfinanzhof festgestellt, dass<br />
nicht sämtliche Leistungen des Arbeitgebers für eine Betriebsveranstaltung<br />
in die 110 Euro Freigrenze einfließen.<br />
Laut Bundesfinanzhof sind nur die sogenannten „konsumierbaren<br />
Leistungen“ wie zum Beispiel Speisen und Getränke<br />
sowie die Aufwendungen für musikalische und künstlerische<br />
Darbietungen als geldwerte Vorteile einzustufen. Zudem<br />
wurde klargestellt, dass der anteilige Aufwand für Begleitpersonen<br />
den Arbeitnehmern grundsätzlich nicht als eigener<br />
Vorteil zuzurechnen ist. Nach der Gesetzesänderung zum<br />
1.1.<strong>2015</strong> sind in den Freibetrag nun alle Fremdleistungskosten,<br />
die dem Arbeitgeber für die Ausrichtung der Betriebsfeier<br />
entstehen, einzurechnen. Dazu gehören dann also<br />
neben den Kosten für Speisen und Getränke zum Beispiel<br />
auch die Ausgaben für den äußeren Rahmen einer solchen<br />
Veranstaltung. Hierzu zählen u.a. Raummiete, Ausgaben für<br />
das Veranstaltungsmanagement sowie Übernachtungs- und<br />
Fahrtkosten. Letztere jedoch nur dann, wenn die Reise Teil<br />
der Betriebsveranstaltung ist. Somit ist ab Januar <strong>2015</strong> eine<br />
Aufteilung der Aufwendungen in nicht konsumierbare und<br />
konsumierbare Leistungen nicht mehr möglich. Nicht nur<br />
hierdurch wird die 110 Euro-Grenze schnell überschritten,<br />
auch werden jetzt die Kosten für Begleitpersonen in die 110<br />
pauschal versteuern, wobei eine Pauschalsteuer, die mit der<br />
Lohnsteuer vergleichbar ist, in Höhe von 30% zuzüglich Annexsteuern<br />
des Geschenkewerts anfällt, die er an das Finanzamt<br />
zu zahlen hat. Hierzu hat sich das BMF mit Schreiben<br />
vom 19.5.<strong>2015</strong> detailliert geäußert. Der zuwendende Steuerpflichtige<br />
ist verpflichtet, den Empfänger über die Pauschalierung<br />
zu unterrichten. Das Wahlrecht zur Pauschalierung<br />
ist innerhalb eines Jahres einheitlich auszuüben. Die Abführung<br />
erfolgt über die Lohnsteueranmeldung. Im Steuerrecht<br />
gilt: keine Regel ohne Ausnahme – Streuwerbeartikel wie<br />
zum Beispiel Kugelschreiber, Tassen oder Schlüsselanhänger,<br />
deren Wert unter 10 Euro liegt, sind steuerfrei. Weder Schenkender<br />
noch Beschenkter muss dafür eine Steuer entrichten.<br />
Das Steuerrecht hält somit auch an Weihnachten jede Menge<br />
Überraschungen bereit.<br />
Jan Burgahn<br />
Wirtschaftsprüfer, Steuerberater<br />
und Fachberater für<br />
internationales Steuerrecht<br />
Direktor bei<br />
PwC FREIBURG<br />
70<br />
netzwerk südbaden
Fragebogen<br />
Einfach mal nachgefragt ...<br />
Was lesen Sie am liebsten?<br />
Auftragseingangsmeldungen<br />
Was ist Ihr Lieblingsreiseziel?<br />
Das Meer<br />
Und wohin möchten Sie unbedingt noch(mal) reisen?<br />
Schottland<br />
Welche Musik hören Sie gerne?<br />
Das kommt auf die Stimmung an<br />
Bei was bekommen Sie Heimatgefühle?<br />
Wenn ich von Norden kommend auf der A5 den<br />
schneebedeckten Schwarzwald sehe<br />
Was ist Ihr Lieblingsplatz in der Region?<br />
Zu Hause auf dem Sofa bei meiner Familie<br />
Wie heißen Sie mit vollem Namen?<br />
Peter Ferdinand Rieland<br />
Wann und wo sind Sie geboren?<br />
06.03.1970, Bonn<br />
Wo arbeiten Sie und was ist Ihre Aufgabe?<br />
Als Geschäftsführender Gesellschafter der<br />
FREYLER Unternehmensgruppe in Kenzingen<br />
Was war Ihr Traumberuf als Kind?<br />
Arzt<br />
Was sind Ihre Hobbys?<br />
Ich bin Jäger aus Leidenschaft.<br />
Mit welchem Essen kann man Sie begeistern?<br />
Wild in allen Facetten, Rindsrouladen<br />
Lieber selbst kochen oder kochen lassen?<br />
Hauptsache es schmeckt!<br />
Was schauen Sie sich gerne an (TV)?<br />
Gute Filme<br />
Wie sind Sie mobil?<br />
Von A nach B mit dem jeweils geeigneten Verkehrsmittel<br />
Was verbinden Sie mit <strong>Südbaden</strong>?<br />
Lebensqualität in jeglicher Hinsicht<br />
Was war bisher ihr größter „Fehler“ im Berufsleben?<br />
Jeder aus dem ich nicht die richtigen Schlüsse<br />
gezogen habe.<br />
Welchen Lebenstraum haben Sie sich schon erfüllt?<br />
Unternehmer sein zu wollen<br />
Und welchen noch nicht?<br />
Mehr Zeit zum Träumen<br />
Was mögen/schätzen Sie an anderen?<br />
Ehrlichkeit, Offenheit, Optimismus<br />
Was mögen/schätzen andere an Ihnen?<br />
Ehrlichkeit, Offenheit, Optimismus<br />
„Das Wort zum Sonntag“ (Lebensmotto)?<br />
„Das Leben ist zu kurz für schlechten Rotwein.“<br />
72<br />
netzwerk südbaden
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Siegbert Weber<br />
Tel.: +49 761 28297-318 Tel.: +49 761 28297-435<br />
E-Mail: jan.burgahn@de.pwc.com E-Mail: siegbert.weber@de.pwc.com<br />
© <strong>2015</strong> PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Alle Rechte vorbehalten.<br />
„PwC“ bezieht sich auf die PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die eine Mitglieds gesellschaft der PricewaterhouseCoopers International<br />
Limited (PwCIL) ist. Jede der Mitgliedsgesellschaften der PwCIL ist eine rechtlich selbstständige Gesellschaft.
Kultur<br />
Äpfel und Birnen<br />
Man soll Äpfel ja bekanntlich nicht mit<br />
Birnen vergleichen, aber wir tun das<br />
hier einfach einmal. Wir vergleichen die<br />
beiden Großstädte im Dreiländereck, Freiburg<br />
(Deutschland) und Basel (Schweiz).<br />
Sie liegen 60 Kilometer auseinander, das<br />
ist nicht viel. Die eine Großstadt, Freiburg,<br />
hat 218.000 Einwohner, 1439 Einwohner<br />
leben auf dem Quadratkilometer.<br />
Die andere Großstadt, Basel, hat 174.491<br />
Einwohner, 7670 leben auf dem Quadratkilometer.<br />
Wie gesagt, wie vergleichen<br />
hier vorsätzlich Äpfel mit Birnen. Nach<br />
jüngsten Prognosen, die kürzlich der Basler<br />
Regierungspräsident Guy Morin beim<br />
Basler Bauforum vorgetragen hat, wird die<br />
Einwohnerzahl der Nordschweizer Metropole<br />
in den nächsten Jahren um 20.000<br />
Einwohner zunehmen. Das ist heftig,<br />
aber auch nach Expertenmeinung wohl<br />
unabwendbar. Ganz einfach: Basel ist ja<br />
keine Universitätsstadt mit ein bisschen<br />
Industrie, die Stadt ist ein internationales<br />
Wirtschaftszentrum. Der Zuzug hochqualifizierter<br />
Arbeitskräfte nach Basel ist ungebremst<br />
und es gibt einen klaren Trend:<br />
die Leute wollen in der Stadt wohnen,<br />
nicht in der ländlichen Provinz. Die ist<br />
schon deshalb unattraktiv, weil das Basler<br />
innerstädtische Verkehrsnetz derzeit so<br />
ausgebaut ist, dass es den täglichen Zustrom<br />
von knapp 100.000 Pendlern kaum<br />
verkraften kann. Vielleicht bringt das Projekt<br />
der Regio S-Bahn mal eine entscheidende<br />
Entlastung, das hofft man zumindest<br />
in der Basler Verwaltung. Basel steht<br />
also vor vielen Herausforderungen, jedes<br />
Quartier muss untersucht werden, ob hier<br />
noch Möglichkeiten der Innenentwicklung<br />
gegeben sind. Und da fängt tatsächlich die<br />
Vergleichbarkeit mit Freiburg an. Natürlich<br />
verfügt die kleine Großstadt an der<br />
Dreisam über deutlich mehr Flächen, aber<br />
auf dem Schauinsland wird Freiburg keinen<br />
neuen Stadtteil bauen können. Auch<br />
nicht auf den Weinhängen des Tunibergs.<br />
Also muss man andere Wege finden, den<br />
Zustrom der Menschen in die richtigen<br />
Bahnen zu lenken. Notfalls eben in die<br />
Umgebung der Großstädte. Vielleicht tun<br />
sich Freiburger und Basler einmal zusammen,<br />
weil man vielleicht doch gut daran<br />
tut, Äpfel mit Birnen zu vergleichen… Die<br />
Staatsgrenze sollte da nicht hinderlich sein.<br />
<br />
Jörg Hemmerich<br />
Bestsellerliste<br />
Belletristik<br />
Lagercrantz/Verschwörung<br />
1 Heyne<br />
Moyes/Ein ganz neues Leben<br />
2 Rowohlt<br />
Franzen/Unschuld<br />
3 Rowohlt<br />
Sachbuch<br />
Safranski/Zeit<br />
1 Hanser<br />
Kermani/Wer ist Wir?<br />
2<br />
Beck´sche Verlagsbuchhandlung<br />
Lüders/Wer den Wind sät<br />
3 Beck‘sche Verlagsbuchhandlung<br />
Biographien<br />
Sacks, Oliver/On the move. Mein Leben<br />
1 Rowohlt<br />
Gottschalk/Herbstblond<br />
2 Heyne<br />
Kerkeling/Der Junge muss an die frische Luft<br />
3 Piper<br />
Regionales<br />
Freiburger Glückswichtel<br />
1 JOJO<br />
Gaymann/Typisch Badisch<br />
2 Belser<br />
Elsemann/Gaumenschmaus & Rachenputzer<br />
3 Rombach<br />
Taschenbücher Belletristik<br />
Link/Die Betrogene<br />
1 Goldmann<br />
Beckett/Der Hof<br />
2<br />
Rowohlt<br />
Schätzing/Breaking News<br />
3<br />
Fischer<br />
DVDs<br />
1<br />
2<br />
3<br />
Honig im Kopf<br />
Warner Home Video<br />
Das Salz der Erde<br />
Euro Video<br />
Verstehen Sie die Béliers?<br />
Concorde Videos<br />
Klassik-CDs<br />
Carminho/Canto<br />
1 Warner Music<br />
Jonas Kaufmann/Nessun Dorma-The Puccini Album<br />
2<br />
Sony Music<br />
Padmore - Bezuidenhout/Beethoven-Haydn-Mozart<br />
3 Helikon Harmonia Mundi<br />
Hörbuch<br />
Kling/Die Känguru-Chroniken<br />
1 Hoerbuch Hamburg<br />
Kling/Das Känguru-Manifest<br />
2 Hoerbuch Hamburg<br />
Jonasson/Der Hundertjährige, der aus dem Fenster ...<br />
3 DHV- der HÖR Verlag<br />
Zusammengestellt von der Buchhandlung Rombach,<br />
Freiburg<br />
Alle Titel – auch online – erhältlich unter<br />
www.buchhandlung-rombach.de<br />
Yolanda<br />
Yolanda ist ziemlich beleibt, vorsichtig<br />
gesagt. Ein bisschen wie ein weiblicher<br />
Buddha, ein bisschen wie eine Suomo-<br />
Ringerin. Yolanda ist eine Skulptur, geschaffen<br />
von der Künstlerin Miriam Lenk<br />
und sie stand im neuen Hafen von Bodman-Ludwigshafen<br />
am Bodensee. Den<br />
Sommer über hatte die Figur die Hafeneinfahrt<br />
geziert, als Leihgabe der Künstlerin.<br />
Nun ist es vorbei, Yolanda wird nicht<br />
zurückkehren.<br />
Der Gemeinderat von Bodman-Ludwigshafen<br />
hat es mit knapper Mehrheit (10 zu<br />
7 Stimmen) abgelehnt, Yolanda eine endgültige<br />
Heimat am Hafen zu verschaffen.<br />
30.000 Euro hätte die Skulptur gekostet,<br />
ein Schnäppchen, sagte der Bürgermeister<br />
seinem Gemeinderat. Tatsächlich ist<br />
vorgesehen, dass bei Projekten wie dem<br />
neuen Gemeindehafen von Bodman 3<br />
Prozent der Bausumme für Kunst am Bau<br />
ausgegeben werden sollten – das wäre ein<br />
Betrag deutlich über 50.000 Euro gewesen,<br />
weshalb 30.000 Euro ja wirklich ein<br />
Schnäppchen gewesen wäre. Aber man<br />
kann das drehen und wenden wie man<br />
will: die Ratsmehrheit will Yolanda nicht<br />
mehr sehen, anderes sei wirklich wichtiger.<br />
Das schnelle DSL-Netz zum Beispiel. Nun<br />
muss man wissen, dass die Künstlerin Miriam<br />
Lenk, die mittlerweile vorwiegend in<br />
Berlin lebt, eine Tochter von Peter Lenk<br />
ist. Peter Lenk ist das in die Jahre geratene<br />
Enfant terrible der Kunstszene am Bodensee,<br />
von ihm stammt die Figur der Imperia<br />
am Konstanzer Hafen. Ein provozierendes<br />
Kunstwerk, wie es alle Lenk-Werke sind,<br />
aber mittlerweile gehört das anstößige<br />
Kunstwerk längst zum Stadtbild der Bodenseemetropole.<br />
Aber was ist mit der dicken Yolanda? Da<br />
haben die Gemeinderäte der Tochter möglicherweise<br />
eine Abreibung verpasst, weil<br />
der Vater sich wohl mal beleidigend über<br />
die örtlichen Räte und deren Kunstverständnis<br />
geäußert hatte. Mag’s sein wie’s<br />
will: der Umgang mit Kunst ist ja nicht<br />
gerade eine Königsdisziplin für Gemeinderäte<br />
und Yolanda wird schon noch irgendwo<br />
eine neue Heimat finden – und<br />
viele Touristen haben anlässlich ihres Bodensee-Urlaubs<br />
die dicke Schöne ohnehin<br />
als Bodmaner Hafenkunst per Smartphone<br />
dokumentiert. Auch wenn das den Gemeinderat<br />
gar nicht freut. hem<br />
74<br />
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