09.12.2015 Aufrufe

Kolpingmagazin 03-04 2015

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

EINE WELT<br />

PROJEKT DES MONATS<br />

xxx<br />

Wertvolle Ziegen<br />

Es sind oft nicht die großen Ideen, die dem Menschen helfen. Für<br />

viele Kleinbauern in Kenia ist es schon ein großer Fortschritt, wenn<br />

sie ein paar Ziegen bekommen. Verbunden mit der richtigen Beratung<br />

können sie darüber hinaus auch ihre Ernteerträge steigern.<br />

Genügsam, robust und nützlich – Ziegen sind aus der Landwirtschaft in vielen<br />

Teilen Afrikas nicht mehr wegzudenken. Das Kolpingwerk Kenia setzt jetzt<br />

verstärkt auf Ziegen, genauer gesagt auf Milchziegen. Hier schlägt man zwei<br />

Fliegen mit einer Klappe: Die Ziegen geben zwei bis vier Liter Milch am Tag, und<br />

weil die Ziegenmilch so nährstoffreich ist, wird sie sogar oft mit Wasser verdünnt.<br />

Aber nicht nur die Milch, auch der Ziegendung ist ein Segen; er wird bei<br />

der Feldarbeit verwendet. Angereichert mit der Biomasse, kann der Boden mehr<br />

Feuchtigkeit speichern und ist ertragreicher. Die Kolpingsfamilien lernen, wie<br />

man eine Ziege hält und die Tiere werden geimpft, damit sie widerstandsfähig<br />

gegen Krankheiten sind. Die Milchziege ist etwas teurer als die normale Hausziege,<br />

denn es werden deutsche und südafrikanische Rasseziegen angeschafft.<br />

Der Preis liegt bei 120 bis 150 Euro pro Ziege. Helfen auch Sie den Kolpingsfamilien<br />

in Kenia bei der Anschaffung einer Milchziege!<br />

Barbara Demmer<br />

Dieses Projekt können Sie unter dem Stichwort<br />

„PM-Kenia“ unterstützen: Sozial- und<br />

Entwicklungs hilfe des Kolpingwerkes e. V. (SEK),<br />

Konto 15 640 014, BLZ 370 601 93, Pax Bank eG Köln<br />

BIC: GENODED1PAX,<br />

IBAN: DE97 3706 0193 0015 6400 14<br />

Informationen zum Projekt und zu Spendenmöglichkeiten<br />

finden Sie unter www.kolping.net.<br />

Fragen beant worten die SEK-Mitarbeiter gerne<br />

telefonisch unter der Nummer (0221) 77 880-37.<br />

rants. Es gibt immer mehr Verkehrsstaus, weil der<br />

Straßenbau mit der ständig wachsenden Zahl von<br />

Autos nicht mehr mithält. Dabei ist es nicht nur die<br />

reiche Oberschicht, die sich diesen Luxus leisten<br />

kann, gerade in den Städten wächst eine Mittelschicht<br />

heran, die konsumieren und das Leben genießen<br />

möchte.<br />

Für die meisten Kenianer ist dies aber immer<br />

noch eine fremde Welt, ihr Leben wird von Armut<br />

und Mangel bestimmt. Für die Bauern in Muthaini<br />

sind die luxuriösen Shoppingmalls in Nairobi mit<br />

Supermärkten, die zum Teil an sieben Tagen in der<br />

Woche rund um die Uhr geöffnet haben, weit weg<br />

von ihrer Lebensrealität. Und dabei gehören die<br />

fruchtbaren Abhänge des Mount Kenia keineswegs<br />

zu den ärmsten Gegenden des Landes. Die Bauern<br />

im Westen des Landes oder die Viehhirten im trockenen<br />

Norden und Osten und in den Savannen an<br />

der tansanischen Grenze sind noch ärmer. Hunger,<br />

mangelnde Versorgung mit Trinkwasser, weite<br />

Wege zu schlecht ausgestatteten Schulen und Gesundheitsstationen<br />

gehören für zu viele von ihnen<br />

immer noch zum Alltag.<br />

Dieser Gegensatz von Arm und Reich, von Konsum<br />

(mit Smartphones, Fast-Food, modischer<br />

westlicher Kleidung) und Mangel bestimmt das<br />

Bild in Kenia. Dazu kommen ethnische und auch<br />

religiöse Gegensätze und Konflikte. Das alles zusammen<br />

ergibt das Bild eines Landes, das über beträchtliches<br />

Potential verfügt, aber eben auch mit<br />

erheblichen Problemen konfrontiert ist. Das Kolpingwerk<br />

Kenia ist in den etwa 30 Jahren seiner Geschichte<br />

von diesen Problemen nicht unberührt<br />

geblieben und hat Höhen und Tiefen erlebt. Aber<br />

in den letzten zwei Jahren hat das Kolpingwerk<br />

auch erhebliche Fortschritte gemacht. Heute ist das<br />

Kolpingwerk Kenia bemüht, vor allem den Kolpingmitgliedern<br />

in den ländlichen Regionen dabei<br />

zu helfen, ihre Produktion zu verbessern. In Afrika<br />

ist das Kolpingwerk überwiegend ein Verband von<br />

Bauern. Zum einen lebt in den meisten afrikanischen<br />

Ländern die Mehrheit der Bevölkerung noch<br />

immer auf dem Land, zum anderen sind gerade<br />

Bauern für den Selbsthilfe-Ansatz des Kolpingwerkes<br />

sehr empfänglich. Sie wollen keine Almosen,<br />

sondern Unterstützung, damit sie ihre eigene Arbeit<br />

produktiver machen können.<br />

Das ist jetzt auch der Ansatz des Kolpingwerkes<br />

Kenia. In den letzten Jahren wurden vor allem zwei<br />

Programme durchgeführt. Das eine ist die Gründung<br />

von Spar- und Kreditgruppen in den Kolpingsfamilien.<br />

Das andere ist die Verteilung von<br />

Vieh, insbesondere von Ziegen. Für viele Bauern ist<br />

Bodenfruchtbarkeit ein Problem, tierischer Dung<br />

ist ein geeignetes Mittel, diese zu verbessern. Ziel<br />

des Kolpingwerkes Kenia ist es, die Menschen in<br />

den verschiedenen Regionen des Landes in die Lage<br />

zu versetzen, für sich selber zu sorgen. Dann können<br />

und sollen sie auch als mündige Bürger ihre Interessen<br />

in Staat und Gesellschaft besser vertreten.<br />

Fakten<br />

Dem Kolpingwerk in Kenia<br />

gehörten Ende 2014<br />

3 125<br />

Mitglieder in<br />

146<br />

Kolpingsfamilien an.<br />

80 Prozent dieser Mitglieder<br />

leben auf dem Land<br />

KOLPINGMAGAZIN MÄRZ–APRIL <strong>2015</strong><br />

49

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!