CityNEWS Ausgabe 05/2015

WOHNKULTUR
OPTIMALE
LICHTVERHÄLTNISSE
FÜR DIE EIGENEN VIER WÄNDE
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Eine schöne Wohnung wirkt gerade in der dunklen Jahreszeit umso behaglicher,
wenn die Lichtakzente passend gewählt sind und dabei unsere Gesundheit sogar
unterstützen. Der Kölner Lichtexperte und Referent in Sachen Lichtgesundheit,
Heinrich Remagen vom gleichnamigen Lichthaus Remagen am Neumarkt, kennt
Tipps und Tricks für ein Wohlfühlzuhause.
Foto: © Chepko Danil Vitalevich, shutterstock.com
Foto: © chaoss, shutterstock.com
Was sollten wir in den eigenen
vier Wänden beachten?
Heinrich Remagen: Es ist von großer
Bedeutung, Lichtinseln zu schaffen und
Räume nicht komplett mit Licht zu fluten.
Gilt das für alle Räume?
Es gibt zwei Ausnahmen: Bad und Küche
sollten aus Gründen der Sicherheit und
Sauberkeit sehr hell ausgeleuchtet werden.
Ein helles Badezimmer am Abend.
Macht das nicht wach?
Gute Frage. Die sehr helle Ausleuchtung
bezieht sich natürlich auf den Morgen. Da
kann es nicht hell genug sein, damit der Melatoninspiegel heruntergefahren
und die Produktion von Serotonin angeregt wird.
Dadurch steigen unsere Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit
und auch unsere Stimmung. Andererseits: Wenn man das Bad in
den Abendstunden betritt, sollte man die Leuchte herunterdimmen
oder eine schwächere Lichtquelle einschalten, um den Schlaf nicht
zu gefährden.
Apropos abendliche Beleuchtung:
Was halten Sie von Kerzenlicht?
” Das blaue Licht
der PC­ und
TV­Monitore
gefährdet
unseren Schlaf.“
Kurzwelliges,
blaues Licht
behindert die zum
Schlaf notwendige
Melatoninausschüttung.
Gerade abends
Gift für eine angenehme
Nachtruhe.
Der Schein einer Kerze entspricht am ehesten
unserem natürlichen Empfinden und ist
immer gut für besonders schöne Momente.
Diese Lichtquelle ist allerdings zu schwach
für Sehaufgaben, würde zum schnellen
Ermüden der Augen führen.
Welches Licht empfehlen
Sie für zu Hause?
Für die eigenen vier Wände sollte man
sich Halogenlampen statt LED gönnen. Wer
Energie sparen will, schaltet das Licht aus,
wenn er den Raum verlässt.
Was ist das Besondere an Halogenlampen?
Sie haben ein wohltuendes rotes Spektrum und ihr Licht wird
beim Dimmen wärmer. Genau dieses Phänomen kennen wir von
der Sonne. Es kommt den natürlichen Lichtverhältnissen, die
genetisch in uns verankert sind, also am nächsten.
Viele Menschen nutzen in den Abendstunden Handy und
Computer oder schauen fern. Ist doch hell genug, oder?
Das blaulastige Licht der PC- und TV-Monitore macht uns wach.
Man sollte also als Ausgleich unbedingt eine Halogenleuchte
ganz in der Nähe aufstellen. Gegen Abend kann man sich mit
einer gelb getönten Bildschirmbrille vor der blauen Strahlung
schützen.
Haben Sie noch mehr Tipps parat?
Man sollte in Räumen einen „Höhlencharakter“ vermeiden,
der entsteht, wenn Licht nur nach unten fällt und die Decke dunkel
bleibt. Pendelleuchten sollten deshalb auch Lichtanteile zur
Decke haben, oder man setzt zusätzlich einen Standfluter
ein, der die Zimmerdecke aufhellt.
Das Gespräch führte Astrid Waligura.
46 CityNEWS 5/2015