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EingEwEiHt: HauS DER inDuStRiE - Niedersachsen Metall

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IMPRESSUM<br />

Herausgeber<br />

<strong>Niedersachsen</strong><strong>Metall</strong> –<br />

Verband der <strong>Metall</strong>industriellen <strong>Niedersachsen</strong>s e.V.<br />

Schiffgraben 36<br />

D-30175 Hannover<br />

Telefon (05 11) 85 05 - 0<br />

Telefax (05 11) 85 05 - 203<br />

www.niedersachsenmetall.de<br />

info@niedersachsenmetall.de<br />

Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes<br />

Werner Fricke<br />

Redaktion<br />

Werner Fricke, Lothar Steckel<br />

Fotos<br />

Chris Gossmann, Marcus Lorenczat,<br />

Frank Schinski<br />

Konzept und Design<br />

GuS Kommunikation, Bremen<br />

www.gus-bremen.de<br />

Druck<br />

Dieckmann Druck, Hannover<br />

www.dieckmanndruck.de<br />

Erscheinungsweise<br />

vierteljährlich<br />

Wir MaCHeN uNS Für Sie STarK<br />

IMPUlSE IdEEn InItIatIvEn 2 2012<br />

<strong>EingEwEiHt</strong>: <strong>HauS</strong> <strong>DER</strong> <strong>inDuStRiE</strong><br />

Zentrum für Wirtschaft und Kultur 14


2<br />

InHalt EdItORIal 3<br />

taRIFRUndE<br />

4 Bis an die grenze der Belastbarkeit<br />

Betriebliche Handlungsfreiheit bleibt erhalten<br />

REPORtaGE<br />

8 Bauern und trucker fahren auf Krone ab<br />

Krone Gruppe setzt Maßstäbe in Landmaschinentechnik<br />

und Nutzfahrzeugbau<br />

24 Mit archimedes zur weißen weste<br />

Jensen GmbH baut in Harsum Wäschereimaschinen<br />

für die Welt<br />

IntERvIEW<br />

12 Sicherheit in umweltfragen<br />

Staats- und Verwaltungsrechtler Prof. Dr. edmund Brandt<br />

im Gespräch<br />

tItEltHEMa<br />

14 Hier spielt die Musik<br />

<strong>Niedersachsen</strong><strong>Metall</strong> eröffnet Haus der industrie in Hildesheim<br />

FÜR SIE<br />

18 technikum<br />

Warm-up fürs ingenieurstudium<br />

19 wer wird ideenfänger?<br />

Schülerwettbewerb zur ideenexpo 2013 gestartet<br />

20 Zum anpfiff in die Bischofsmühle<br />

Jahresversammlung von <strong>Niedersachsen</strong><strong>Metall</strong><br />

22 wenn die Belegschaft älter wird<br />

Demografieagentur will Strategien bündeln<br />

RÜCKBlICK<br />

27 talente suchen arbeitgeber<br />

im Speed-Dating zum neuen Job<br />

Wir machen uns für sie starK<br />

4<br />

8<br />

27<br />

tItEl<br />

der Umbau der historischen Bischofsmühle<br />

in Hildesheim zu einem<br />

modernen Zentrum für Wirtschaft<br />

und Kultur ist vollendet. Zur offiziellen<br />

Einweihung kamen mehr als 200 Gäste.<br />

titelfoto: Chris Gossmann<br />

lieBe leserinnen und leser,<br />

die resonanz auf die „Nummer eins“ unseres neuen Magazins hat uns<br />

positiv überrascht: Sie war nicht nur außergewöhnlich stark, sondern auch<br />

durchgehend mit Zustimmung versehen. Wir wissen: es war die richtige<br />

entscheidung, Sie mit einer regelmäßig erscheinenden Publikation auf<br />

dem Laufenden zu halten. <strong>Niedersachsen</strong><strong>Metall</strong> und seine Mitglieder<br />

entwickeln sich ständig weiter – das möchten wir ihnen auch in dieser ausgabe<br />

an vielen Beispielen zeigen.<br />

unsere Branche setzt impulse, entwickelt ideen und ergreift initiativen.<br />

unsere unternehmen generieren 60 Prozent des deutschen exports und<br />

sind Weltmarktführer auf zwei Dritteln aller M+e-relevanten Märkte. Mit<br />

anderen Worten: Wir sind das Herz der Wirtschaft! Darauf können wir auch<br />

ein wenig stolz sein. Die reportagen über die Jensen GmbH (Seite 24) und<br />

den Fahrzeugbauer Krone (Seite 8) zeigen dies besonders eindrucksvoll.<br />

ihre Kunden kommen aus aller Herren Länder, doch die Wertschöpfung<br />

erfolgt am Standort <strong>Niedersachsen</strong>.<br />

Wer eine große industrie mit elf Branchen vertritt, steht vor der Herausforderung,<br />

eine Vielzahl unterschiedlicher interessen zu vereinen. Die<br />

kürzlich beendete Tarifrunde zeigt, wie schwierig dies ist und wie dringend<br />

notwendig für unsere Firmen Flexibilität und Öffnungsklauseln sind. Das<br />

jüngste Tarifergebnis ist eine Gratwanderung – und für viele von uns gerade<br />

noch verkraftbar (Seite 4).<br />

Liebe Leserinnen und Leser, in unserem aktuellen <strong>Niedersachsen</strong><strong>Metall</strong><br />

report widmen wir uns einer auswahl von Themen, die erneut die Vielfalt<br />

unserer aktivitäten vor augen führt. er präsentiert Menschen, ideen und<br />

Projekte.<br />

ich wünsche ihnen eine anregende Lektüre!<br />

NiedersachseN<strong>Metall</strong> report 2 i 2012<br />

ihr<br />

Dr. Volker Schmidt<br />

niedersachsen<strong>Metall</strong><br />

verband der <strong>Metall</strong>industriellen<br />

niedersachsens e. v.


4<br />

taRIFRUndE taRIFRUndE 5<br />

NiedersachseN<strong>Metall</strong><br />

Kompromiss<br />

an der schmerZgrenZe<br />

dER taRIFaBSCHlUSS 2012 ISt FÜR ManCHE<br />

> hannover<br />

Handschlag nach abgeschlossenen<br />

verhandlungen: niedersachsen<strong>Metall</strong>-<br />

Präsident Wolfgang niemsch und IG<br />

<strong>Metall</strong>-Bezirksleiter Hartmut Meine.<br />

Weithin sichtbar: die arbeitgeber<br />

brachten ihre argumente auf<br />

Spezialfahrzeugen an den Mann.<br />

BEtRIEBE nUR SCHWER vERKRaFtBaR – aBER<br />

UntERnEHMERISCHE HandlUnGSFREIHEIt<br />

Und FlExIBIlItät BlEIBEn GEWaHRt<br />

Kleine Betriebe mit wenigen Dutzend Mitarbeitern und weltumspannende<br />

Konzerne mit Tausenden Beschäftigten, florie-<br />

rende Mittelständler mit vollen auftragsbüchern und unter-<br />

nehmen, die täglich kämpfen müssen – die Palette der<br />

<strong>Niedersachsen</strong><strong>Metall</strong>-Mitglieder könnte bunter und vielfältiger nicht sein.<br />

ihnen allen soll der neue anzug, den die Tarifpartner geschneidert haben,<br />

passen. Nach vier Verhandlungsrunden ist solide Konfektionsware heraus-<br />

gekommen – ansehnlich zwar und durchaus tragbar, aber an manchen<br />

Stellen doch auf Kante genäht.<br />

Die Gewerkschaft hatte schon lange vor der eigentlichen Tarifrunde<br />

mit ihrer Kombiforderung nach unbefristeter übernahmegarantie für azubis<br />

und einem Vetorecht des Betriebsrats gegen den einsatz von Zeitarbeit die<br />

entgeltrunde belastet. Damit nicht genug: Noch vor der ersten Verhand-<br />

lung hatte die iG <strong>Metall</strong> den arbeitgebern ein ultimatum gestellt und mit<br />

arbeitskampf gedroht. umso mehr ist es als erfolg zu bewerten, dass trotz<br />

dieser hoch emotionalisierten atmosphäre ein Kompromiss gefunden wurde,<br />

der betriebliche Handlungsspielräume wahrt, den Kostenanstieg im rahmen<br />

hält und dem Fachkräftemangel entgegenwirkt.<br />

Hans-Joachim Scheja, Tarifkommissionsvorsitzender der Bezirksgruppe<br />

Osnabrück-emsland von <strong>Niedersachsen</strong><strong>Metall</strong> und Personalleiter von KMe<br />

Germany in Osnabrück, einem der weltweit größten Hersteller von Produkten<br />

aus Kupfer und Kupferlegierungen, bewertet die zurückliegende<br />

Tarifrunde als „überemotionalisiert und mit einem am ende schwer erzielten<br />

Kompromiss“. Die Gewerkschaft habe mit ihren Forderungen das Klima<br />

eher aufgeheizt, als konstruktiv an Lösungen gearbeitet. Dennoch kann er<br />

mit dem ergebnis leben. „Der Tarifabschluss bringt unseren Mitarbeitern<br />

ein deutliches reallohnplus, sichert unseren Betrieben einen Flexibilitätspuffer<br />

und hält die ausbildung auf hohem Niveau.“ e<br />

„Der Tarifabschluss sichert<br />

unseren Betrieben einen<br />

Flexibilitätspuffer und<br />

hält die Ausbildung<br />

auf hohem Niveau.“<br />

Hans-Joachim Scheja,<br />

Tarifkommissionsvorsitzender der Bezirksgruppe<br />

Osnabrück-emsland und Personalleiter der<br />

KMe Germany aG & Co. KG, Osnabrück<br />

report 2 i 2012


6<br />

taRIFRUndE taRIFRUndE 7<br />

„Der Arbeitgeber kann selbst<br />

bestimmen, für wie viele Auszubil-<br />

dende die unbefristete Übernahme<br />

gilt. Das erhält die Motivation von<br />

NiedersachseN<strong>Metall</strong><br />

Azubis und Betrieben.“<br />

Lothar Murtzen,<br />

Personalleiter KSM Castings GmbH, Hildesheim<br />

ein solch hohes ausbildungsniveau hält das Hildesheimer Traditionsunternehmen<br />

KSM Castings seit Jahren. Hervorgegangen aus der 1947 gegründeten<br />

Kloth-Senking <strong>Metall</strong>gießerei, gehört die Gießerei seit einem Jahr<br />

zum chinesischen industrieinvestor CiTiC Dicastal Wheel Manufacturing<br />

Co., Ltd. insgesamt beschäftigt die KSM Castings Group 2800 Mitarbeiter.<br />

Sie stellen an sechs Standorten Leichtmetallprodukte für die automobil-<br />

industrie her: Quer- und Längsträger, Teile für die Lenkung und den rahmen,<br />

Ölwannen, Motor- und Getriebekomponenten und vieles mehr. Sogar einen<br />

Formel 1-Motor haben die Spezialisten schon gegossen.<br />

Personalleiter Lothar Murtzen ist besonders stolz auf die ausbildungsleistung<br />

des unternehmens am Standort. „60 junge Leute sind permanent<br />

in Hildesheim in ausbildung: industriemechaniker, Mechatroniker, Werkzeugmacher,<br />

industriekaufleute, iT-Systemelektroniker. Wir legen viel Wert<br />

auf Praxisnähe, haben eine eigene ausbildungswerkstatt und übernehmen<br />

am ende nahezu jeden.“ Dass der aktuelle Tarifabschluss nun eine unbefristete<br />

übernahme vorschreibt, dem arbeitgeber aber die Möglichkeit gibt,<br />

selbst zu bestimmen, für welche und wie viele auszubildende das gilt, sieht<br />

er als vertretbaren Kompromiss an.<br />

„Wir hätten gern eine längere<br />

Laufzeit des Tarifvertrages<br />

gehabt. Ein Abschluss für 24<br />

Monate wäre aus Gründen der<br />

Planungssicherheit besser.“<br />

Dr. thomas Reck,<br />

Geschäftsführer Thermo electron LeD GmbH, Osterode<br />

Ähnlich ist auch die Stimmungslage bei Dr. Thomas reck, Geschäftsführer<br />

der Thermo electron LeD GmbH in Osterode am Harz. Das 320 Mitarbeiter<br />

starke unternehmen fertigt als Teil des uS-amerikanischen Weltkonzerns<br />

Thermo Fisher Scientific Hightech-Zentrifugen für die Medizintechnik.<br />

„Wir sind als Center of excellence im Bereich Separationstechnologie<br />

einzigartig im gesamten Konzern, stehen aber auch täglich vor der Herausforderung,<br />

unsere Leistung wettbewerbsfähig anbieten zu können“, sagt<br />

der Physiker. „Die amerikanische Mutter sagt uns: Wenn ihr schon die<br />

höchsten Lohnkosten habt, dann müsst ihr auch die Besten sein.“ Bisher<br />

ist das gelungen, ein sehr großer anteil der Produkte aus dem Südharz wird<br />

in alle Welt exportiert. Das funktioniert nur mit höchster Produktivität,<br />

Qualität und Flexibilität. „eine bedingungslose verpflichtende azubi-übernahme<br />

wäre kontraproduktiv gewesen“, sagt reck.<br />

Die jetzt erzielte einigung beim entgelt trifft nicht auf sein uneingeschränktes<br />

Lob. „Wir hätten aus Gründen der Planungssicherheit lieber<br />

eine längere Laufzeit gehabt. ein abschluss für 24 Monate wäre für uns<br />

besser gewesen.“ Das Thema Zeitarbeit sieht reck gelassen. „auch wir<br />

beschäftigen Zeitarbeiter zur Bewältigung von Spitzen. aber wir haben<br />

schon immer Zeitarbeit in unbefristete einstellungen umgewandelt, allein<br />

22 Mitarbeiter sind in den vergangenen zwei Jahren so zu uns gekommen.“ j<br />

Der Tarifabschluss 2012<br />

Entgelte: Sie werden rückwirkend zum 1. Mai<br />

um 4,3 Prozent erhöht. Der Vertrag läuft über 13<br />

Monate. Für das laufende Jahr ergibt sich eine<br />

Belastung von 3,41 Prozent, über die gesamte<br />

Laufzeit liegt die Belastung bei vier Prozent.<br />

Zeitarbeit: Zeitarbeitnehmer dürfen für 18<br />

Monate im gleichen Betrieb eingesetzt werden;<br />

nach 24 Monaten muss ein Übernahmeangebot<br />

gemacht werden. Unternehmen können im<br />

Einvernehmen mit ihrem Betriebsrat ohne<br />

Zustimmung der Tarifvertragsparteien davon<br />

abweichen. Die freiwillige Betriebsvereinbarung<br />

ersetzt dann alle anderen Regelungen. Der<br />

Verlust an externer Flexibilität soll dann aber<br />

durch eine Ausweitung der internen Flexibilität<br />

ausgeglichen werden – zum Beispiel durch einen<br />

höheren Anteil der Beschäftigten, die bis zu 40<br />

Wochenstunden arbeiten dürfen.<br />

Ausbildung: Weniger Qualifizierte werden im<br />

Rahmen einer neun- bis zwölfmonatigen Einstiegsqualifizierung<br />

gefördert, die mit Mitteln<br />

des Vereins für Beschäftigungsförderung – eine<br />

von den Tarifparteien gegründete Einrichtung<br />

– unterstützt wird. <strong>Niedersachsen</strong><strong>Metall</strong> leistet<br />

damit zusätzlich zur Initiative zur Einstellung<br />

von Hauptschülern einen weiteren nachhaltigen<br />

Beitrag zur Förderung von Jugendlichen mit<br />

schlechteren Ausbildungschancen.<br />

Auszubildende: Statt sie für 12 Monate zu<br />

übernehmen, muss das Unternehmen den Aus-<br />

gebildeten künftig eine unbefristete Stelle<br />

anbieten. Diese Verpflichtung gilt aber nur für<br />

jene Ausgebildeten, die das Unternehmen tatsächlich<br />

benötigt. Den tatsächlichen Bedarf<br />

kann der Arbeitgeber festlegen.<br />

report 2 i 2012


8<br />

REPORtaGE REPORtaGE 9<br />

Bauern und trucKer<br />

fahren auf Krone aB<br />

dIE KROnE GRUPPE IM EMSland SEtZt MaSSStäBE<br />

In dER landMaSCHInEntECHnIK Und BEIM FaHRZEUGBaU<br />

> Spelle/Werlte<br />

NiedersachseN<strong>Metall</strong><br />

Eigentlich wollte Helmut Lange gar nicht so lange bleiben. Nach<br />

der Bundeswehr Geld verdienen, schnell einen Kredit abzahlen<br />

und dann mal weitersehen. inzwischen sind mehr als 20 Jahre<br />

vergangen und bis heute hält der gelernte Zerspanungsmechaniker<br />

der Maschinenfabrik Bernard Krone GmbH die Treue.<br />

Kein einzelfall. Das unternehmen setzt auf seine Mitarbeiter als wichtigsten<br />

erfolgsfaktor, wie Wilhelm Voß, Geschäftsführer des Landmaschinenherstellers,<br />

betont. „Wir möchten unsere Fachkräfte möglichst dauerhaft<br />

an uns binden, schließlich wollen wir auch zukünftig erfolgreich sein.“<br />

Krone produziert mit 1100 Mitarbeitern in Spelle bei Osnabrück<br />

Maschinen rund ums Grünfutter. Ob Gras oder Klee gemäht oder Mais<br />

geerntet werden muss, das familiengeführte unternehmen liefert die<br />

passenden Geräte dafür. Viele davon werden an Traktoren montiert oder<br />

angehängt. Stars sind zwei selbstfahrende Maschinen: der Mäher „Big M“<br />

und der Feldhäcksler „Big X“.<br />

Das Big kommt nicht von ungefähr. Die Landmaschinen leisten zwischen<br />

500 und 1100 PS. Der Mäher kann auf einer Breite von 13,20 Metern Gras<br />

schneiden und der Häcksler, die derzeit stärkste Landmaschine der Welt,<br />

14 reihen Mais auf einmal ernten.<br />

Hohe Flexibilität, exakte Fertigung und eins-a-Qualität sind für Krone<br />

ein Muss, kurze entscheidungswege und schnelle entwicklungszeiten ein<br />

erfolgsgarant. „Die entwicklungszyklen werden immer kürzer, darauf haben<br />

wir uns eingestellt“, sagt Geschäftsführer Voß. Das jüngste bahnbrechende<br />

Produkt aus Spelle steht beispielhaft dafür: eine Ballenpresse, die in<br />

einem arbeitsgang Ballen pressen und wickeln kann – für die Landtechnik<br />

geradezu eine revolution.<br />

und noch etwas ist entscheidend für den erfolg: die Nähe zum Kunden.<br />

„Wir sind ganz nah dran an den Bedürfnissen von Landwirten und Lohnunternehmern“,<br />

sagt Voß. Nah dran ist Krone auch am Nachwuchs. im<br />

rahmen der „Young Professionals Tour“ fahren die Landtechniker mit<br />

einem 850-PS-Häcksler direkt auf die Schulhöfe der region und wecken so<br />

die Neugier auf Technik im XXL-Format. e<br />

täglich ein Häcksler in xxl:<br />

Blick in die „BIG x“-Fertigung.<br />

Die Krone Gruppe<br />

Das 1906 gegründete Unternehmen teilt sich in<br />

die Bereiche Landtechnik, Nutzfahrzeuge und<br />

Landtechnik-Handel auf. Insgesamt hat die<br />

Gruppe im Wirtschaftsjahr 2010/2011 (1.8. bis<br />

31.7) rund 1,3 Milliarden Euro Umsatz mit etwa<br />

2100 Mitarbeitern erzielt. Davon entfallen rund<br />

800 Millionen Euro auf die Nutzfahrzeugsparte,<br />

410 Millionen Euro auf die Landtechnik und<br />

etwa 100 Millionen Euro auf den Handelsbereich.<br />

Das Unternehmen ist in der dritten Generation<br />

familiengeführt.<br />

www.krone.de<br />

„Unsere Mitarbeiter und<br />

unsere Innovationskraft<br />

sind die Erfolgsgaranten<br />

unseres Geschäfts.“<br />

wilhelm Voß,<br />

Geschäftsführer Maschinenfabrik<br />

Bernard Krone GmbH, Spelle<br />

i<br />

report 2 i 2012


10<br />

REPORtaGE IM dIalOG 11<br />

„Wir haben mit<br />

Neuentwicklungen und<br />

hoher Produktqualität<br />

eine stabile Marktposition<br />

erreicht.“<br />

Dr. Frank albers,<br />

Vertriebschef Fahrzeugwerk<br />

Bernard Krone GmbH, Werlte<br />

NiedersachseN<strong>Metall</strong><br />

der Profi liner (links) ist das Basismodell der<br />

Pritschenauflieger von Krone. täglich erreichen<br />

mehr als 100 <strong>Metall</strong>rahmen das Werk (rechts).<br />

in wenigen Jahren an die internationale Spitze<br />

in Werlte stellt das Schwesterunternehmen Fahrzeugwerk Bernard Krone<br />

GmbH pro Tag etwa 110 LKW-Sattelauflieger, so genannte Trailer, her.<br />

Ob Pritschen- oder Kühlsattelauflieger, anhänger, Wechselsysteme oder<br />

Koffersattelauflieger – das Werk im emsländischen Werlte gehört zu den<br />

führenden Trailer-Produzenten weltweit und gilt in der Branche als<br />

Senkrechtstarter.<br />

„Wir haben 1971 mit der Herstellung von Nutzfahrzeugen begonnen“,<br />

sagt Vertriebs- und Marketingchef Dr. Frank albers. Gerade einmal 100<br />

LKW-anhänger wurden damals produziert. Nur zehn Jahre später verließen<br />

bereits jährlich 2000 einheiten das Werk. „Heute produzieren wir die<br />

fünfzehnfache Zahl an Nutzfahrzeugen und decken dabei eine wesentlich<br />

breitere Produktpalette ab“, setzt albers hinzu.<br />

Vor allem Neuentwicklungen und die hohe Qualität der Produkte sorgten<br />

für den schnellen Weg an die Spitze der Nutzfahrzeughersteller. So baute<br />

Krone den ersten Trailer, der eine spezielle Mulde zum Transport von Stahlrollen<br />

hatte. 1981 entwickelte das unternehmen die Kurzkupplung, 1990<br />

den Mega Trailer. Der bot bei gleichen äußeren abmessungen wesentlich<br />

mehr Stauraum als Wettbewerbsmodelle. 1997 führte Krone als weltweit<br />

erstes Trailer-unternehmen die kathodische Tauchlackierung (KTL) und die<br />

Pulverbeschichtung als Langzeitschutz gegen rost ein. es folgten pfiffige<br />

Ladungssicherungssysteme und energieeffiziente Trailer sowie als jüngste<br />

entwicklung ein vakuumisolierter Kühlsattelauflieger, der bis zu 25 Prozent<br />

an Kühl-, sprich energiekosten einsparen kann.<br />

in der ländlichen region Werlte ist Krone ein industrieller Leuchtturm.<br />

„Wir bieten bei uns im Werk krisenfeste arbeitsplätze und arbeiten<br />

mit zahlreichen unternehmen in der region zusammen“, sagt albers. er<br />

schätzt, dass rund 2500 arbeitsplätze an der Wertschöpfung der Nutzfahrzeuge<br />

beteiligt sind. j<br />

im dialog<br />

damit unsere Unternehmen im internationalen Wettbewerb<br />

bestehen können, müssen die Rahmenbedingungen am<br />

Standort niedersachsen stimmen. niedersachsen<strong>Metall</strong> berät<br />

die politischen Entscheider über mögliche Folgen der Gesetz-<br />

gebung für Unternehmen und setzt sich gezielt für die anliegen<br />

seiner Mitglieder ein.<br />

präsenZ auf<br />

parteitagen<br />

Reger Besuch: <strong>Niedersachsen</strong><strong>Metall</strong><br />

präsentiert sich regelmäßig auf den<br />

politischen Veranstaltungen unterschiedlichster<br />

Parteien. Konstruktiver<br />

Dialog sorgt für einen austausch<br />

der Positionen und schafft<br />

kurze direkte Wege zu den politischen<br />

entscheidern. unser Foto zeigt<br />

Bundesarbeitsministerin Dr. ursula<br />

von der Leyen und <strong>Niedersachsen</strong>s<br />

Ministerpräsident David Mcallister<br />

im regen Gedankenaustausch mit<br />

<strong>Niedersachsen</strong><strong>Metall</strong>-Pressesprecher<br />

Werner Fricke.<br />

politischer<br />

freitagmittag<br />

austausch über die umweltpolitik<br />

des Landes: Dr. Stefan Birkner, umweltminister<br />

des Landes, war zu<br />

Gast beim Politischen Freitagmittag<br />

von <strong>Niedersachsen</strong><strong>Metall</strong>. einziges<br />

Thema: energiewende. Birkner überzeugte<br />

die Zuhörer mit Kompetenz<br />

und zeigte viel Verständnis für die<br />

Sorgen der industrie. ein Danke-<br />

schön für die ausführungen und die<br />

anschließende Diskussion mit den<br />

unternehmensvertretern gab es von<br />

Dr. Volker Schmidt. umwelt- und<br />

energierechtliche Beratung gehören<br />

übrigens seit kurzem zur Dienstleistung<br />

des Verbandes (siehe Seite 12).<br />

report 2 i 2012


12<br />

IntERvIEW nEUES dIEnStlEIStUnGSanGEBOt<br />

IntERvIEW 13<br />

» Wege durchs dicKicht<br />

des umWelt- und<br />

«<br />

energierecht-dschungels<br />

„Wir wollen die Unternehmen schon<br />

im Vorfeld von Entscheidungen<br />

fundiert beraten. So können sie Spielräume<br />

selbst gestalten und rechtliche<br />

Vorgaben erfüllen. Ich nenne das<br />

proaktives Handeln.“<br />

NiedersachseN<strong>Metall</strong><br />

Prof. Dr. Edmund Brandt<br />

Sie brennen zahlreichen Betrieben der <strong>Metall</strong>- und<br />

Elektro-Industrie unter den Nägeln: Fragen des Umwelt-<br />

und Energierechts. Dabei geht es nicht nur darum,<br />

dass Behörden oft nachträglich umweltrechtliche Anordnungen<br />

für bereits genehmigte Anlagen erlassen.<br />

Vielmehr müssen sich die Unternehmen schon heute<br />

mit künftigen Entwicklungen der Gesetzgebung und<br />

der Rechtsprechung und deren Auswirkungen auf ihre<br />

Produktion auseinandersetzen. Ein Thema mit vielen<br />

juristischen Fallstricken. <strong>Niedersachsen</strong><strong>Metall</strong> hat des-<br />

halb sein Dienstleistungspaket erweitert und bietet<br />

kompetente Beratung bei Fragen im Umwelt- und<br />

Energierecht an. Mit dem Institut für Rechtswissenschaften<br />

der Technischen Universität Braunschweig,<br />

Lehrstuhl Staats- und Verwaltungsrecht sowie Verwaltungswissenschaften,<br />

wurde ein kompetenter Koope-<br />

rations- und Ansprechpartner gewonnen. Der Institutsleiter,<br />

Prof. Dr. Edmund Brandt, stand dem <strong>Niedersachsen</strong><strong>Metall</strong><br />

report Rede und Antwort.<br />

herr professor brandt, was kommt<br />

in sachen umwelt- und energierechtsprechung<br />

auf die betriebe zu?<br />

Prof. Brandt: eine ganze Menge. ich möchte jetzt keine<br />

Horrorszenarien an die Wand malen, aber es zeichnet<br />

sich heute schon ab, dass die umwelt- und energierechtgesetzgebung<br />

– vor allem veranlasst durch europäische<br />

Gesetzgebung – unübersichtlicher und komplizierter<br />

werden wird. Stichpunkte sind der umgang<br />

mit gefährlichen Stoffen, die Steigerung der energie-<br />

effizienz im Wärmesektor und natürlich auch die zu<br />

erwartenden Veränderungen im immissionsschutzrecht.<br />

Wie können sie den unternehmen helfen?<br />

Prof. Brandt: Wir sehen unsere aufgabe darin, die Vorgaben<br />

und richtlinien aufzuarbeiten und verständlich<br />

darzustellen. ebenso wichtig ist es, frühzeitig über entwicklungen<br />

in der Gesetzgebung zu informieren und<br />

sich entsprechend darauf einzustellen. ich nenne das<br />

proaktives Handeln. Damit meine ich, dass wir die unter-<br />

nehmen schon im Vorfeld von entscheidungen für<br />

bestimmte entwicklungen sensibilisieren wollen. So<br />

können wir ihnen Wege zum erfolgreichen umgang mit<br />

rechtlichen Vorgaben aufzeigen und gemeinsam Spielräume<br />

gestalten.<br />

Geballte Kompetenz bei der auftaktveranstaltung<br />

zum Umwelt- und Energierecht in<br />

Hannover: niedersachsen<strong>Metall</strong>-Hauptgeschäftsführer<br />

dr. volker Schmidt (rechts)<br />

begrüßte gemeinsam mit der verbandsjuristin<br />

anja vollbrecht die Professoren der<br />

tU Braunschweig dr. andreas Klees (links),<br />

dr. Hans Walter louis (Mitte) und<br />

dr. Edmund Brandt (2.v.r.).<br />

i Anja Vollbrecht, Rechtsanwältin<br />

Telefon 0511 8505-239<br />

Wie sieht ihre hilfestellung konkret aus?<br />

Prof. Brandt: Gemeinsam mit den unternehmen gehen<br />

wir im Betrieb Segment für Segment durch, identifizieren<br />

Problemlagen und spielen verschiedene Szenarien<br />

durch. Wie sind die unternehmen in bestimmten<br />

Bereichen aufgestellt? Welche Probleme ergeben sich?<br />

Wohin geht die reise? Diese Fragen müssen beant-<br />

wortet werden, daraus ergeben sich konkrete Handlungsempfehlungen.<br />

Klingt zunächst theoretisch …<br />

Prof. Brandt: ist es aber nicht, ganz im Gegenteil. Wir<br />

gehen äußerst praxisbezogen an die aufgaben heran.<br />

So, wie auch unser gesamtes institut aufgestellt ist. Wir<br />

machen den Betrieben ganz konkrete Vorschläge, da<br />

bleibt keine Frage offen.<br />

Wie kann sich der Mitgliedsbetrieb<br />

an sie wenden, und welche Vorteile<br />

bringt die Kooperation?<br />

Prof. Brandt: Die unternehmen wenden sich am<br />

besten über den Verband an uns. <strong>Niedersachsen</strong><strong>Metall</strong><br />

hat außerordentlich kompetente Juristen, die in engem<br />

Kontakt mit unserem institut stehen. Der Vorteil der<br />

Kooperation, die übrigens meines Wissens nach in<br />

Deutschland bisher einzigartig ist, liegt in der fachlich<br />

fundierten und nicht auf einzelne umweltbereiche<br />

beschränkten Beratung, die obendrein für Mitgliedsunternehmen<br />

völlig kostenlos ist.<br />

report 2 i 2012


14<br />

> hIlDeSheIM<br />

tItEltHEMa tItEltHEMa 15<br />

hier spielt<br />

die musiK<br />

nIEdERSaCHSEnMEtall ERÖFFnEt HaUS dER IndUStRIE<br />

NiedersachseN<strong>Metall</strong><br />

Freude über das architektonische Meisterstück im Herzen Hildesheims:<br />

niedersachsen<strong>Metall</strong>-Präsident Wolfgang niemsch und der Hildesheimer<br />

Bundestagsabgeordnete Eckart von Klaeden.<br />

Mann am Klavier: Jazz-Pianist<br />

Paul Kuhn begeisterte die Gäste.<br />

Symbolische Schlüsselübergabe: Robert Cholewa, vorsitzender aGv-Hildes-<br />

heim, Wolfgang niemsch, Heike Hafenmaier, aGv-Geschäftsführerin,<br />

niedersachsen<strong>Metall</strong>-Repräsentant Christoph Putzer, dr. volker Schmidt,<br />

architekt Rainer lorey und Hildesheims Oberbürgermeister Kurt Machens.<br />

Ein Ort mit wechselvoller Geschichte – das<br />

ist die Bischofsmühle im Herzen Hildesheims.<br />

Einst gehörte sie dem bischöflichen<br />

Stuhl und wechselte später häufig die<br />

Eigentümer. Öl wurde hier gepresst und Getreide<br />

gemahlen. der Zweite Weltkrieg hinterließ nur noch<br />

einen Gebäudestumpf. Jetzt hat der Bau eine neue<br />

Bestimmung erhalten: als „Haus der Industrie“ repräsentiert<br />

die Bischofsmühle die regionale Wirtschaft,<br />

dient zahlreichen arbeitgeberverbänden als domizil<br />

und steht zugleich der Öffentlichkeit zur verfügung. e<br />

report 2 i 2012


16<br />

tItEltHEMa<br />

<strong>Niedersachsen</strong><strong>Metall</strong> hat in rund einjähriger Bauzeit<br />

auf den Mauern der alten Bischofsmühle ein modernes<br />

Zentrum für Wirtschaft und Kultur geschaffen, ideal<br />

positioniert in exponierter innenstadtlage und durch<br />

die moderne, offene und transparente architektur über-<br />

zeugend. Während der offiziellen einweihungsparty<br />

ende april betonte <strong>Niedersachsen</strong><strong>Metall</strong>-Präsident<br />

Wolfgang Niemsch die Bedeutung des Hauses: „Wir<br />

sehen unser engagement als Beitrag zur Verbesserung<br />

des regionalen Wirtschaftsstandortes. Die arbeitgeberverbände<br />

sollen eine stärker sichtbare repräsentanz<br />

erhalten.“<br />

Das ist voll und ganz gelungen, findet <strong>Niedersachsen</strong>-<br />

<strong>Metall</strong>-Hauptgeschäftsführer Dr. Volker Schmidt. Der<br />

Verband zeige mit dem architektonischen Meisterwerk,<br />

dass er ein integraler Bestandteil der Gesellschaft sei.<br />

„es ist nur konsequent, das neue Gebäude verstärkt der<br />

Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.“<br />

Jazz-Fans: Birgit und albert Steffen (Jensen GmbH),<br />

axel Busch (stellvertr. Hauptgeschäftsführer<br />

niedersachsen<strong>Metall</strong>) und Hans-Joachim Scheja<br />

(Personalleiter KME Osnabrück).<br />

NiedersachseN<strong>Metall</strong><br />

Oberbürgermeister Kurt Machens<br />

bezeichnete den Bau als Investition<br />

an der richtigen Stelle der Stadt.<br />

Mehr als 200 Gäste überzeugten sich bei frühlingshaftem<br />

Wetter vom gelungenen umbau. Sie genossen<br />

vom Dachgarten den Blick auf die rauschende innerste,<br />

streiften durch die gläsernen Büros und besichtigten<br />

die großzügigen Veranstaltungsräume. Zum Höhepunkt<br />

des Tages gingen viele in den Keller. Hier hat der Jazzclub<br />

„Cyclus 66“ sein neues Domizil erhalten, und hier<br />

spielte überraschungs- und ehrengast Paul Kuhn zur<br />

Feier des Tages. Der 84-jährige Jazz-Pianist begeisterte<br />

mit Songs von Duke ellington und Frank Sinatra, begleitete<br />

Sängerin Gaby Goldbeck und zeigte mit Bassist<br />

Gary Todd und Schlagzeuger Gregor Beck, dass Musik<br />

kein alter kennt. j<br />

Zur Musik in den Keller:<br />

Robert Stafflage und<br />

dr. volker Schmidt.<br />

Jazz vom Feinsten: Gaby Goldbeck und<br />

Paul Kuhn verzauberten ihr Publikum.<br />

cyclus 66 –<br />

KulTur für Die sTaDT<br />

tItEltHEMa 17<br />

1966 gründeten junge Schauspieler des Stadttheaters<br />

gemeinsam mit kulturbegeisterten Hildesheimern<br />

den Cyclus 66 e.V. Seit 1971 ist der Verein in der<br />

Bischofsmühle zu Hause. Der Verein hat derzeit<br />

etwa 350 Mitglieder. Sie leisten ehrenamtlich mehr<br />

als 5000 Arbeitsstunden pro Jahr und ermöglichen<br />

jährlich rund 70 Kulturveranstaltungen. Das Programm<br />

umfasst überwiegend Konzerte, aber auch<br />

Veranstaltungen aus den Bereichen Kabarett,<br />

Lesungen und Kleinkunst. Seit 1979 organisiert<br />

der Verein in Zusammenarbeit mit dem Stadt-<br />

theater, jetzt Theater für <strong>Niedersachsen</strong>, die Jazztime<br />

Hildesheim. Das dreitägige Jazz-Festival, stets<br />

zu Pfingsten, hat sich wie die Bischofsmühle im<br />

Laufe der Jahre zu einem kulturellen Marken-<br />

zeichen Hildesheims entwickelt.<br />

i<br />

www.cyclus66.de<br />

report 2 i 2012


18<br />

FÜR SIE FÜR SIE 19<br />

„techniKum“<br />

WaRM-UP FÜRS InGEnIEURStUdIUM<br />

> oSnabrück/hannover<br />

Ein weiterer Schritt, dem Fachkräftemangel<br />

aktiv entgegenzuwirken, folgt im Herbst<br />

landesweit: das „<strong>Niedersachsen</strong>-Technikum“.<br />

Das Niedersächsische Ministerium für<br />

Wissenschaft und Kultur will damit junge Frauen für<br />

das Studium von MiNT-Fächern und für technische<br />

Berufe begeistern. elf Hochschulen haben bereits ihre<br />

Kooperation zugesagt. ebenfalls unterstützt wird das<br />

vom Ministerium mit 800000 euro geförderte Projekt<br />

von <strong>Niedersachsen</strong><strong>Metall</strong> und der Volkswagen aG.<br />

Das „<strong>Niedersachsen</strong>-Technikum“ bietet eine Kombination<br />

aus Betriebspraxis und Schnupperstudium. im<br />

rahmen eines sechsmonatigen Praktikums in einem<br />

unternehmen besuchen die Teilnehmerinnen einmal<br />

wöchentlich Vorlesungen und Seminare in den beteiligten<br />

Hochschulen. Vorteil: Die jungen Frauen können<br />

konkrete Berufe kennenlernen und gleichzeitig die<br />

dazu passenden Studienangebote erkunden.<br />

in Osnabrück sind bereits zwei Probedurchgänge<br />

erfolgreich gelaufen. Zahlreiche unternehmen der <strong>Metall</strong>-<br />

und elektro-industrie haben die Pilotphase gemeinsam<br />

mit der Hochschule Osnabrück organisiert. Der erfolg<br />

spricht für sich: alle 16 Teilnehmerinnen haben ein Studium<br />

oder eine technische ausbildung aufgenommen.<br />

NiedersachseN<strong>Metall</strong><br />

TeilnehMenDe<br />

hochschulen<br />

» Leibniz Universität Hannover<br />

» Hochschule Hannover<br />

» Carl von Ossietzky Universität Oldenburg<br />

» Jade Hochschule<br />

» TU Clausthal<br />

» HAWK Hildesheim<br />

» Universität Hildesheim<br />

» TU Braunschweig<br />

» Ostfalia Hochschule<br />

» Universität Osnabrück<br />

» Hochschule Osnabrück<br />

» Hochschule Emden/Leer<br />

ramona Heye ist eine von ihnen. Sie hat ihr „Technikum“<br />

in dem auf Kupferverarbeitung spezialisierten unternehmen<br />

KMe in Osnabrück absolviert. Dort durfte sie<br />

verschiedene abteilungen durchlaufen und überall mit<br />

anpacken. inzwischen macht sie ein duales Studium an<br />

der Hochschule Osnabrück mit festen Praxisblöcken<br />

bei KMe.<br />

um auch das jetzt startende landesweite „<strong>Niedersachsen</strong>-Technikum“<br />

zu einem erfolg zu führen, rühren<br />

<strong>Niedersachsen</strong><strong>Metall</strong> und die Stiftung des Verbands die<br />

Werbetrommel. Stiftungs-Geschäftsführer Olaf Brandes:<br />

„Wir werben in unseren 300 Mitgliedsbetrieben gezielt<br />

für das Technikum.“ und VW hat bereits 25 vergütete<br />

Praktikumsstellen zugesagt.<br />

i<br />

Olaf Brandes, Geschäftsführer<br />

Stiftung <strong>Niedersachsen</strong><strong>Metall</strong><br />

Telefon 0511 8505-218<br />

www.niedersachsen-technikum.de<br />

Wer Wird<br />

ideenfänger?<br />

> hannover<br />

SCHÜlERWEttBEWERB<br />

ZUR IdEEnExPO 2013 GEStaRtEt<br />

Die Stiftung <strong>Niedersachsen</strong><strong>Metall</strong> hat den<br />

Startschuss für die vierte runde des<br />

Schülerwettbewerbes zur ideenexpo<br />

gegeben. erstmals haben auch Schüler<br />

außerhalb <strong>Niedersachsen</strong>s die Chance, mit ihren krea-<br />

tiven, praktischen und innovativen ideen für natur-<br />

wissenschaftlich-technische erfindungen die Jury zu<br />

überzeugen und damit zum aussteller auf der ideen-<br />

expo 2013 zu werden. Neu in der vierten auflage des Wettbewerbs<br />

ist, dass das reportagemagazin GeO und das<br />

Wissenschaftsmagazin für Kinder GeOlino den ideen-<br />

fang als Medienpartner unterstützen. aus „<strong>Niedersachsen</strong><br />

geht auf ideenfang“ ist damit „ideenfang:<br />

erfinden – entdecken – entwickeln“ geworden.<br />

auch außerhalb niedersachsens<br />

auf ideenfang gehen<br />

am Wettbewerb teilnehmen können alle Schüler allgemein-<br />

und berufsbildender Schulen, die sich in einem<br />

Team von mindestens drei Personen zusammenfinden<br />

und gemeinsam mit einer Lehrkraft neue ideen ent-<br />

wickeln und umsetzen. Die Beiträge aus den Jahrgängen<br />

1-4, 5-9 und 10-13 treten jeweils gegeneinander an.<br />

Die Teams, die mit ihren ideen die Jury in der Vor-<br />

und Zwischenrunde überzeugen, bekommen die Chance,<br />

sich in der endrunde auf der ideenexpo den neugierigen<br />

Besuchern zu präsentieren, Kontakte zu knüpfen und<br />

einmalige erfahrungen zu sammeln.<br />

Nach der Vorrunde erhalten die Sieger-Teams<br />

Fördergelder, mit denen sie ihre Projektarbeit weiter<br />

vorantreiben können. Die Schulen, deren Teams es bis<br />

auf die ideenexpo schaffen, werden nach der Veranstaltung<br />

als „Partnerschule der ideenexpo 2013“ ausgezeichnet.<br />

Zudem winken Gewinne von jeweils 2500<br />

euro und zusätzlich ein technisches Gruppenevent im<br />

Wert von bis zu 1000 euro!<br />

i<br />

www.stiftung-niedersachsenmetall.de<br />

report 2 i 2012


20<br />

FÜR SIE FÜR SIE 21<br />

Zum anpfiff<br />

in die Bischofsmühle<br />

> hIlDeSheIM<br />

NiedersachseN<strong>Metall</strong><br />

JaHRESvERSaMMlUnG WäHlt alBERt<br />

StEFFEn ZUM nEUEn vERHandlUnGS-<br />

FÜHRER vOn nIEdERSaCHSEnMEtall<br />

EM-Fieber an der innerste: Das Fußball-europa-<br />

meisterschaftsspiel Niederlande – Deutschland<br />

bildete den krönenden abschluss der<br />

Jahresversammlung 2012 von <strong>Niedersachsen</strong>-<br />

<strong>Metall</strong>. Der Verband hatte ins neue „Haus der industrie“<br />

im Herzen Hildesheims geladen. Bevor Mitglieder und<br />

Gäste sich zum Public Viewing versammelten, waren die<br />

regularien abzuarbeiten. Die Mitgliederversammlung<br />

stimmte dem Tarifabschluss mit der iG <strong>Metall</strong> zu. Sie<br />

beschloss, auch 2012 jeden ausbildungsplatz für Hauptschüler<br />

in der niedersächsischen <strong>Metall</strong>- und elektro-<br />

industrie mit 5 000 euro zu fördern. außerdem stellt der<br />

Verband für die ideenexpo 2013 insgesamt 1,8 Millionen<br />

euro zur Verfügung und unterstützt das Land <strong>Niedersachsen</strong><br />

bei der einrichtung einer Servicestelle zur<br />

„Offenen Hochschule <strong>Niedersachsen</strong>“ (OHN). Zum neuen<br />

Verhandlungsführer der Tarifkommission wurde albert<br />

Steffen, Jensen GmbH in Harsum, gewählt. rechnungsprüfer<br />

ist Lothar Murtzen, KSM Castings, Hildesheim.<br />

report 2 i 2012


22<br />

FÜR SIE<br />

Wenn die Belegschaft<br />

älter Wird<br />

> hannover/haMeln<br />

Kurze Wege – gleiche Höhe: Ralf Klöpfer<br />

greift sich ein Bauteil aus dem direkt<br />

angrenzenden lager.<br />

NiedersachseN<strong>Metall</strong><br />

i<br />

nEUE dEMOGRaFIEaGEntUR WIll<br />

StRatEGIEn BÜndEln Und nEtZ-<br />

WERKE aUFBaUEn<br />

WIE Man dIE GESUndHEIt FÖRdERt<br />

Und dIE PROdUKtIvItät StEIGERt,<br />

ZEIGt vOlvO<br />

Anfang april hat die „Demografieagentur<br />

für die niedersächsische Wirtschaft<br />

GmbH i.G.“ ihre arbeit aufgenommen.<br />

Sie wurde von <strong>Niedersachsen</strong><strong>Metall</strong>, dem<br />

DGB <strong>Niedersachsen</strong>, der aOK, dem Bildungswerk der<br />

Niedersächsischen Wirtschaft und der Handwerkskammer<br />

Osnabrück-emsland gegründet.<br />

Die in Hannover ansässige agentur will positive<br />

ansätze für eine „demografiefeste arbeitswelt“ bündeln<br />

und entwickeln. <strong>Niedersachsen</strong><strong>Metall</strong>-Hauptgeschäftsführer<br />

Dr. Volker Schmidt: „Wir wollen einen Beitrag<br />

leisten für den erhalt der arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit<br />

unserer Mitarbeiter. Die agentur ist ein Beispiel<br />

für gelebte Sozialpartnerschaft. Politik, Wirtschaft<br />

und Gewerkschaften gehen in <strong>Niedersachsen</strong> die demo-<br />

grafische Herausforderung gemeinsam an.“ Gefördert<br />

wird das Projekt vom Land <strong>Niedersachsen</strong> und aus<br />

Mitteln des europäischen Sozialfonds.<br />

Dass Gesundheitsschutz und Produktivität sich<br />

ergänzen, zeigt ein Beispiel aus Hameln. Dort ent-<br />

wickelt, baut und vermarktet Volvo Construction equip-<br />

ment, aBG, mit 550 Mitarbeitern schwere Straßenbaumaschinen.<br />

Dabei müssen die Mitarbeiter in der Produktion<br />

auf fast jeder Fertigungsstufe mit schweren<br />

Werkstücken hantieren.<br />

Werner Jesse,<br />

Büroleiter Geschäftsführung<br />

Telefon 0511 8505-287<br />

der niedersächsische dGB-vorsitzende<br />

Hartmut tölle, Ministerpräsident david<br />

Mcallister und dr. volker Schmidt stellen<br />

die neue demografie-agentur vor.<br />

Erleichtert die arbeit: Mit einem<br />

schwenkbaren Kran hebt Boris<br />

Rennemann eine antriebswelle an.<br />

© Sebastian Kaulitzki - Fotolia.com<br />

FÜR SIE 23<br />

armin Jandel, Produktionsleiter der vorfertigung,<br />

erläutert: „vor allem die vormontage der antriebswellen<br />

war bis vor einiger Zeit mit hohem körper-<br />

lichen Einsatz verbunden. die Mitarbeiter mussten die<br />

schweren Wellen nicht nur selbst bewegen, sondern<br />

auch lager und lagerdeckel mit Gummihämmern<br />

festschlagen.“ das ging auf Knochen und Gelenke und<br />

hatte manchmal Krankmeldungen zur Folge.<br />

Inzwischen wurde gemeinsam mit den Mitarbeitern<br />

der arbeitsplatz ergonomisch völlig neu gestaltet.<br />

Mit einem flexibel schwenkbaren Kran können die<br />

Wellen angehoben und transportiert werden. auch<br />

der Hammer hat ausgedient: Zwei automatisch arbeitende<br />

Pressen drücken die lager auf die Wellen. Statt<br />

wie früher Muskelkraft einzusetzen, reicht nun ein<br />

druck auf den Joystick.<br />

damit nicht genug: alle zu verbauenden teile<br />

befinden sich in einem Regal auf arbeitshöhe. der<br />

Boden wurde mit Gummimatten ausgelegt, die das<br />

andauernde Stehen an der Werkbank erleichtern.<br />

Zudem sind alle teile in Griffweite verfügbar. Mitarbeiter<br />

Boris Rennemann findet’s gut: „nicht mehr<br />

bücken, weniger heben und kürzere Wege. das ist mit<br />

dem arbeitsplatz von früher nicht mehr zu vergleichen.“<br />

auch der Betrieb profitiert. „die Produktivität<br />

steigt, die Krankmeldungen gehen zurück und die Mit-<br />

arbeiter sind zufriedener“, freut sich armin Jandel.<br />

report 2 i 2012


24<br />

REPORtaGE REPORtaGE 25<br />

mit archimedes<br />

Zur Weissen Weste<br />

JEnSEn GMBH BaUt In HaRSUM WäSCHEREIMaSCHInEn<br />

FÜR KUndEn In allER WElt<br />

> harSUM<br />

NiedersachseN<strong>Metall</strong><br />

arbeit für Spezialisten:<br />

Schweißarbeiten im<br />

Inneren der trommel<br />

Waschen, trocknen, bügeln und zusammenlegen? Ja<br />

bitte! aber in blütenreiner Qualität, so schonend<br />

wie möglich und natürlich kostengünstig. derlei<br />

ansprüche seiner weltweiten Kundschaft kennt<br />

albert Steffen gut. der Prokurist und vertriebsmanager der Jensen<br />

GmbH weiß, was Großwäschereien und deren abnehmer – Krankenhäuser,<br />

altenheime, touristikunternehmen – wünschen. „verbrauchs-<br />

und wartungsarme Systeme, die so wirtschaftlich wie möglich arbeiten,<br />

höchste Qualität liefern und zudem noch prozessübergreifend gesteuert<br />

werden können“, fasst er zusammen.<br />

In Harsum bei Hildesheim bauen etwa 250 Jensen-Mitarbeiter –<br />

Ingenieure, techniker und Facharbeiter – genau solche Produkte. Rund<br />

100 Großanlagen verlassen pro Jahr den Betrieb, die meisten davon<br />

gehen in den Export. „Zurzeit bauen wir beispielsweise anlagen für<br />

Kunden in der türkei, Italien, Indien und China“, sagt Steffen.<br />

Prinzip aus dem 3. Jahrhundert<br />

vor Christus: die archimedische<br />

Schraube.<br />

Kernkompetenz trommelproduktion<br />

Welche Dimensionen eine Waschstraße von Jensen hat, wird beim Gang<br />

durch die Produktion mit Betriebsleiter Günter Hesse deutlich. eine 24<br />

Meter lange Drehbank bildet das Herz der Trommelfertigung. auf ihr können<br />

die größten Waschtrommeln mit bis zu 20 Kammern bearbeitet werden.<br />

Das Zusammenschweißen der einzelnen Kammern zu einer riesigen<br />

Trommel ist eine Kunst, die nicht jeder beherrscht. „eine unserer Kernkompetenzen“,<br />

bekräftigt Hesse. „Hier arbeiten nur unsere erfahrensten<br />

Schweißfachleute.“<br />

Mit archimedes zum Erfolg<br />

Riesige dimensionen:<br />

Eine Waschstraße<br />

von Jensen kann bis zu<br />

24 Meter lang werden.<br />

ein Blick ins innere der Trommel verrät das technische erfolgsgeheimnis.<br />

Der Transport der Wäsche von einer Kammer zur nächsten und durch die<br />

gesamte Maschine hindurch geschieht nach dem Prinzip der archime-<br />

dischen Schraube, die sich wie eine Schnecke durch die Maschine windet.<br />

„Das Prinzip haben wir uns patentieren lassen“, sagt Hesse.<br />

Die computergestützte Steuerung der Wäschereianlagen ist eine<br />

weitere Kernkompetenz. Klar, dass die entwicklung und Fertigung der<br />

Steuerungen ebenfalls vor Ort erfolgt.<br />

Der erfolg des Zusammenspiels zwischen Konstruktion, Mechanik und<br />

elektronik ist messbar. Weil jeder Tropfen Wasser, der wiederverwendet<br />

werden kann, auch genutzt wird, begnügen sich Jensen-anlagen mit drei<br />

bis acht Litern Wasser pro Kilogramm Wäsche. Zum Vergleich: Maschinen<br />

in Privathaushalten verbrauchen rund 20 Liter für dieselbe Menge Wäsche. e<br />

report 2 i 2012


26<br />

REPORtaGE RÜCKBlICK 27<br />

Prokurist albert Steffen (links)<br />

und Betriebsleiter Günter Hesse.<br />

Die jensen-Gruppe<br />

Die Jensen-Gruppe hat ihren Ursprung in<br />

einer 1937 auf der dänischen Insel Bornholm<br />

gegründeten Werkstatt. 1960 wurde die erste<br />

Wäsche-Faltmaschine entwickelt. Heute beschäftigt<br />

das Unternehmen weltweit 1170 Mit-<br />

arbeiter. 2011 erreichte es einen Umsatz<br />

von 216 Millionen Euro. Sechs Produktions-<br />

stätten arbeiten in Deutschland, Dänemark,<br />

der Schweiz, Schweden, den USA und China.<br />

Das Hildesheimer Senkingwerk wurde 1998<br />

gekauft, drei Jahre später wurde die Fertigungsstätte<br />

nach Harsum verlegt. 250 Mitarbeiter<br />

planen, entwickeln, produzieren, installieren<br />

und warten Maschinen und Systeme<br />

für Miettextilbetriebe, Industrie-, Zentral-<br />

sowie Krankenhaus- und Hotelwäschereien.<br />

i<br />

NiedersachseN<strong>Metall</strong><br />

www.jensen-group.com<br />

Zerspanungsmechaniker<br />

Sebastian Wardyn prüft<br />

einen Klemmring.<br />

Nach dem Waschvorgang wird die Wäsche in Pressen oder Zentrifugen<br />

entwässert und gelangt danach in die Trockner. am ende der Bearbeitung<br />

steht das Zusammenlegen und Sortieren. „Hier in Harsum bauen wir<br />

Waschmaschinen, Pressen, Zentrifugen und Trockner“, sagt Steffen. „aber<br />

wir bieten natürlich die gesamte Produktpalette der Jensen-Gruppe an<br />

und unterstützen unsere Kunden auch bei Planung und Bau schlüssel-<br />

fertiger Projekte.“<br />

Die Wirtschaftskrise 2008 hatte auch Jensen getroffen, aber nun geht<br />

es wieder aufwärts. „Wir sind gut ausgelastet, arbeiten im Zwei- und teilweise<br />

Drei-Schichtsystem“, sagt der Betriebsleiter. auch langfristig sind<br />

die aussichten positiv: Die Nachfrage der Großwäschereien nach Wasch-<br />

straßen wird steigen, ist Vertriebschef Steffen überzeugt. Die Gründe dafür<br />

sind vielfältig: Der Tourismus boomt, die ausgaben für alten- und Gesundheitspflege<br />

gehen in die Höhe, zugleich wird Wasser knapper. Weil auch<br />

arbeit immer teurer wird, wächst der Bedarf an Wäschereiautomatisierung.<br />

aber: auch in diesem Markt kann nur bestehen, wer sich fortwährend<br />

weiterentwickelt. „Deshalb haben wir eine eigene Forschungs- und entwicklungsabteilung<br />

eingerichtet“, berichtet Steffen. Maschinen von der<br />

Stange gibt’s nicht. „Von den rund 3000 anlagen, die wir seit der übernahme<br />

durch die Jensen-Gruppe gebaut haben, ist keine exakt so wie die<br />

andere“, sagt er. j<br />

im speed-dating<br />

Zum neuen JoB<br />

> hannover<br />

Während in vielen<br />

regionen<br />

europas und<br />

der Welt wirtschaftliches<br />

Krisenklima, Strukturschwäche<br />

und arbeitslosigkeit herr-<br />

schen, mangelt es in Deutschland<br />

an qualifizierten Fachkräften. Sie<br />

zu gewinnen, ist nicht leicht. Die<br />

<strong>Metall</strong>- und elektroindustrie geht<br />

daher neue Wege. Der arbeitgeberverband<br />

<strong>Niedersachsen</strong><strong>Metall</strong>, die<br />

regionaldirektion <strong>Niedersachsen</strong>-<br />

Bremen der Bundesagentur für arbeit,<br />

das Niedersächsische Ministerium<br />

für Wissenschaft und Kultur<br />

und die Deutsche Messe aG haben<br />

sich anlässlich der diesjährigen<br />

CeBiT etwas Besonderes einfallen<br />

lassen: einen Speed-Dating-Tag für<br />

High Potentials.<br />

Teilnehmer an der innovativen<br />

Jobbörse waren 53 künftige Hochschulabsolventen<br />

aus aller Herren<br />

Länder. Die jungen Leute studieren<br />

in Deutschland, stehen kurz vor<br />

ihrem examen und bringen in der<br />

regel exzellente Noten mit. Neben<br />

den „Speed-Dates“ mit acht namhaften<br />

unternehmen aus ganz<br />

Deutschland gab es für die künftigen<br />

Fach- und Führungskräfte<br />

auf einer angeschlossenen Firmenkontaktmesse<br />

die Möglichkeit, mit<br />

mehr als 50 potenziellen arbeit-<br />

gebern ungezwungen über Bewerberprofile<br />

oder konkrete Stellenangebote<br />

zu plaudern.<br />

Die idee wurde von den unternehmen<br />

begeistert angenommen.<br />

Claudia Mahrendorf, Personalmanagerin<br />

bei Wabco Vehicle Control<br />

Systems, sagt: „Wir suchen Talente<br />

mit Persönlichkeit, die genauso international<br />

ausgerichtet sind wie<br />

unser unternehmen. Nur so können<br />

weltweite Netzwerke funktionieren.<br />

Während des Speed-Datings waren<br />

einige Kandidaten dabei.“<br />

ariane Waschke, Personalentwicklerin<br />

bei MaN: „Wenn ein junger<br />

Mensch Tausende von Kilometern<br />

von seiner Heimat entfernt ein Studium<br />

aufnimmt, kann eine gewisse<br />

i Olaf Brandes,<br />

Telefon 0511 8505-218<br />

Man-Personalentwicklerin ariane Waschke: „Wir suchen<br />

flexible Fachkräfte mit internationalem Background.“<br />

Grundmobilität schon vorausgesetzt<br />

werden. Genau diese Leute suchen<br />

wir, flexibel und mit internationalem<br />

Background.“<br />

Michael Nagel, Manager Forschung<br />

und entwicklung bei den<br />

amazonen-Werken, sieht auch einen<br />

imagegewinn für sein unternehmen:<br />

„Die amazonen-Werke sind als Land-<br />

maschinenhersteller in den letzten<br />

Jahrzehnten zu einem sehr iT-<br />

und elektroniklastigen arbeitgeber<br />

geworden. Vielen Studienabsolventen<br />

ist das gar nicht klar. Die Kontaktmesse<br />

war eine tolle Möglichkeit,<br />

uns als modernen, internationalen<br />

Konzern mit 80 Prozent exportanteil<br />

in den Mittelpunkt zu rücken.“<br />

report 2 i 2012

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