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Geschäftsbericht 2008 - Switzerland Cheese Marketing AG

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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2008</strong><br />

<strong>Switzerland</strong> <strong>Cheese</strong> <strong>Marketing</strong> <strong>AG</strong><br />

Impressum<br />

Texte:<br />

<strong>Switzerland</strong> <strong>Cheese</strong> <strong>Marketing</strong> <strong>AG</strong>, Bern<br />

Redaktion:<br />

Manuela Sonderegger,<br />

<strong>Switzerland</strong> <strong>Cheese</strong> <strong>Marketing</strong> <strong>AG</strong>, Bern<br />

Konzeption und Layout:<br />

Stoll, Traber und Partner <strong>AG</strong>, Bern<br />

Druck:<br />

Vögeli <strong>AG</strong> Druckzentrum, Langnau<br />

© <strong>Switzerland</strong> <strong>Cheese</strong> <strong>Marketing</strong> <strong>AG</strong>, Bern<br />

Schweiz. Natürlich.<br />

Adressen<br />

<strong>Switzerland</strong> <strong>Cheese</strong> <strong>Marketing</strong> <strong>AG</strong><br />

Brunnmattstrasse 21<br />

CH-3001 Bern<br />

Tel. +41 31 385 26 26<br />

Fax +41 31 385 26 27<br />

CEO: Dr. David Escher<br />

E-Mail: info@switzerland-cheese.com<br />

www.switzerland-cheese.ch<br />

www.switzerland-cheese.com<br />

Italien<br />

<strong>Switzerland</strong> <strong>Cheese</strong> <strong>Marketing</strong> S.r.l.<br />

Corso Magenta, 56<br />

I-20123 Milano<br />

Tel. +39 024 815 435<br />

Fax +39 024 800 0121<br />

Geschäftsleitung: Giovanna Frova<br />

E-Mail: info@switzerland-cheese.it<br />

www.swisscheese.it<br />

Frankreich<br />

<strong>Switzerland</strong> <strong>Cheese</strong> <strong>Marketing</strong> s.à.r.l.<br />

38, rue des Blancs Manteaux<br />

F-75004 Paris<br />

Tel. +33 1 49 96 64 10<br />

Fax +33 1 49 96 64 14<br />

Geschäftsleitung: Franck Lefèvre<br />

E-Mail: scmfrance@fromagesdesuisse.com<br />

www.fromagesdesuisse.com<br />

Spanien/Portugal<br />

<strong>Switzerland</strong> <strong>Cheese</strong> <strong>Marketing</strong>, SL<br />

c/o Promociones Fre-Cor 2001, SL<br />

C/ Mollet, 8<br />

E-08120 La Llagosta (Barcelona)<br />

Tel. +34 93 574 76 16<br />

Fax +34 93 574 76 17<br />

Beauftragter: Frederic Corbacho<br />

E-Mail: info@switzerland-cheesesl.es<br />

www.switzerland-cheesesl.es<br />

Deutschland<br />

<strong>Switzerland</strong> <strong>Cheese</strong> <strong>Marketing</strong> GmbH<br />

Neue Poststrasse 17<br />

D-85598 Baldham<br />

Tel. +49 8106 89 87-0<br />

Fax +49 8106 89 87-10<br />

Geschäftsleitung: Andreas Müller-Henze<br />

E-Mail: info@kaese-schweiz.com<br />

www.kaese-schweiz.com<br />

Belgien, Holland, Luxemburg<br />

<strong>Switzerland</strong> <strong>Cheese</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Benelux SA<br />

c/o The Brand Embassy<br />

Chaussée de Waterloo 870<br />

B-1180 Bruxelles<br />

Tel. +32 2 340 84 20<br />

Fax +32 2 346 90 88<br />

Beauftragte: Pascale Dedoncker<br />

E-Mail: scm@thebrandembassy.be<br />

www.switzerland-cheese.be<br />

Esst Schweizer Käse.<br />

www.switzerland-cheese.ch<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2008</strong><br />

<strong>Switzerland</strong> CheeSe <strong>Marketing</strong> ag


Editorial<br />

Das Jahr <strong>2008</strong> war gekennzeichnet durch grosse Bewegungen in den internationalen<br />

Milch- und Käsemärkten. Zu Jahresbeginn war von einem weltweiten<br />

Milchmangel die Rede und die Preise schossen ungebremst in die Höhe. Auch<br />

in der Schweiz kam es zu Milchpreisrunden, wobei gleichzeitig die Menge stark<br />

ausgedehnt wurde. Zur Jahresmitte kam die Wende mit einem sich abzeichnenden<br />

Überschuss bei Standard-Milchprodukten und weltweit stark sinkenden<br />

Preisen. Aufgrund des internationalen Preisdrucks bildeten sich auch in der<br />

Schweiz die Milchpreise ab September wieder zurück.<br />

In diesem bewegten Umfeld konnte sich der Schweizer Käse auf den<br />

Exportmärkten behaupten. Im Berichtsjahr wurden 3,2 % mehr Käse exportiert,<br />

was eine neue Rekordmenge von 61 191 Tonnen (t) ergab. Allerdings kam dieses<br />

Resultat nur zustande, weil im Dezember noch viel Ware ins Ausland verschoben<br />

wurde. Grund für die Warenverschiebungen war die Abschaffung der<br />

Bundesbeiträge für den Export ausserhalb der Europäischen Union (EU) auf den<br />

1. Januar 2009.<br />

Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise haben gegen Jahresende bereits zu<br />

deutlichen Verkaufsrückgängen im Ausland geführt. Die schweizerischen<br />

Handelsfirmen bekunden vor allem grosse Mühe mit den massiv gefallenen<br />

Kursen des Euros und des britischen Pfunds. Sie müssen aus Währungsgründen<br />

die Preise erhöhen, während die ausländische Konkurrenz ihre Preise senkt.<br />

<strong>2008</strong> war das erste Jahr mit vollständig liberalisiertem Käsemarkt mit der EU.<br />

Wie die Zahlen deutlich zeigen, hielt sich der Export von Schweizer Käse gut,<br />

doch der Importdruck wurde durch diese Marktöffnung ebenfalls grösser. Aus<br />

diesem Grund müssen auch in der Schweiz Massnahmen ergriffen werden.<br />

Denn das Ergebnis <strong>2008</strong> zeigt, dass die absatzfördernden Massnahmen der<br />

<strong>Switzerland</strong> <strong>Cheese</strong> <strong>Marketing</strong> <strong>AG</strong> (SCM) in den bearbeiteten Märkten eine<br />

signifikante Wirkung auf die Verkäufe ausübten. Die SCM ist nicht direkt in den<br />

Verkauf von Schweizer Käse involviert. Sie leistet jedoch mit der Bündelung der<br />

Mittel sowie dem Aufbau und Erhalt der Bekanntheit und des Images von<br />

Schweizer Käse einen wesentlichen Beitrag für den Absatz von Schweizer<br />

Käse.<br />

Guy Emmenegger, Präsident des Verwaltungsrats<br />

3 SCM Jahresbericht <strong>2008</strong>


Jahresbericht <strong>2008</strong><br />

Politisches Umfeld<br />

Integration der KOS in die SCM<br />

Um Doppelspurigkeiten zu vermeiden, die Effizienz zu steigern und die Kosten<br />

zu senken, wurde die Käseorganisation Schweiz (KOS) per 30. April <strong>2008</strong> aufgelöst.<br />

Folgende Aufgaben wurden von der SCM übernommen:<br />

■ Vertretung der gesamten schweizerischen Käsebranche in verschiedenen<br />

Gremien des Bundes, der Milchwirtschaft und des Codex Alimentarius;<br />

■ Wahrung der politischen Interessen der schweizerischen Käsewirtschaft;<br />

■ Plattform für die schweizerische Käsebranche zum Gedankenaustausch über<br />

politische Fragen.<br />

Liberalisierter Käsemarkt<br />

Von 2002 bis 2007 wurde der Käsemarkt mit der EU schrittweise liberalisiert.<br />

Sämtliche Exportbeihilfen, Importzölle, Importlizenzen und interne Stützungen für<br />

Käse wurden abgebaut. <strong>2008</strong> ist das erste ganze Jahr mit vollständig liberalisiertem<br />

Käsemarkt. Aufgrund der Liberalisierung des Käsemarktes mit der EU ist der<br />

Warenaustausch vor allem in den letzten drei Jahren deutlich gestiegen. Dabei<br />

nahm das Wachstum der Importe stärker zu als jenes der Exporte. Die schweizerische<br />

Käsewirtschaft muss den Inlandmarkt mit allen Mitteln verteidigen.<br />

«Swissness»-Gesetzgebung<br />

Der Bundesrat will den Schutz der Bezeichnung «Schweiz» und des<br />

Schweizerkreuzes verstärken und die für die Bezeichnung anwendbaren Krite -<br />

rien präzisieren. Ziel ist die Schaffung von mehr Klarheit, Transparenz und<br />

Rechtssicherheit. Die heutige Gesetzgebung beantwortet nicht eindeutig die<br />

Frage, wer was und unter welchen Voraussetzungen mit dem Begriff «Schweiz»<br />

bezeichnen darf. Zudem ist das im Wappenschutzgesetz enthaltene Verbot,<br />

das Schweizerkreuz auf Waren anzubringen, nicht praxistauglich. Die Vorlage<br />

wird von der SCM grundsätzlich begrüsst. Insbesondere die Verstärkung des<br />

In stru mentariums zur Bekämpfung von Missbräuchen im Ausland entspricht<br />

einem Bedürfnis der Käsewirtschaft. Bei der Präzisierung der Kriterien für die<br />

Bezeichnung «Schweiz» muss allerdings branchenspezifischen Besonderheiten<br />

Rechnung getragen werden. Für die schweizerische Käsewirtschaft ist der<br />

inländische Anteil der Herstellungskosten auf mindestens 90,0 % anzuheben.<br />

Die Liberalisierung im Bereich des Wappenschutzgesetzes wird begrüsst.<br />

Milch- und Käsepreisanpassungen<br />

Dramatisch verlief <strong>2008</strong> der Milchmarkt. Nachdem Ende 2007 bzw. Anfang<br />

<strong>2008</strong> der Preis für Käsereimilch um durchschnittlich 6 Rp./kg angehoben worden<br />

war, wurde nach einem Milchlieferstreik Ende Mai eine weitere Preiserhöhung<br />

für Industriemilch von 6 Rp./kg per 1. Juli ausgehandelt. Nach dem weltweiten<br />

Einbruch des Milchpreises ab Jahresmitte, geriet dieser auch in der Schweiz in<br />

der zweiten Jahreshälfte immer mehr unter Druck und sank ab September/<br />

Oktober deutlich.<br />

Agrarfreihandel<br />

Ein Freihandelsabkommen Schweiz–EU im Agrar- und Lebensmittelbereich<br />

(FHAL) soll die Märkte für Landwirtschaftsprodukte und Lebensmittel gegenseitig<br />

öffnen. Das Abkommen würde sowohl tarifäre Handelshemmnisse (wie Zölle<br />

und Kontingente) als auch nicht-tarifäre Hürden (wie unterschiedliche Produktvorschriften<br />

und Zulassungsbestimmungen) abbauen. Neben den landwirtschaftlichen<br />

Rohstoffen sollen zudem auch die der Landwirtschaft vor- und<br />

nachgelagerten Stufen der Produktionskette in den Freihandel einbezogen werden.<br />

Ziel ist es, die schweizerische Landwirtschaft international wettbewerbsfähiger<br />

zu machen. Eine Öffnung gegenüber der EU würde die Produktionskosten<br />

für die Schweizer Landwirte und die Verarbeitungsindustrie senken und gleichzeitig<br />

den Zugang auf den EU-Absatzmarkt verbessern. Die Öffnung stellt die<br />

Landwirtschaft sowie ihre vor- und nachgelagerten Stufen vor grosse<br />

Herausforderungen. Die Verhandlungen mit der EU und in der Schweiz mit<br />

Branchenverbänden haben begonnen.<br />

5 SCM Jahresbericht <strong>2008</strong>


Produktion, Export und Import von Käse<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> haben die Milchproduzenten insgesamt 3,423 Mio. t Milch an<br />

Käsereien und Molkereien geliefert, 5,0 % mehr als im Vorjahr. Die Menge von<br />

über 3,4 Mio. t ist eine neue Höchstproduktion. Vor allem die höheren<br />

Milchpreise begünstigten die Produktion. Nach einem starken Anstieg bis<br />

September bildeten sich die Milchpreise allerdings gegen Jahresende wieder<br />

deutlich zurück. Der durchschnittliche Preis für zu Käse verarbeitete Milch<br />

betrug 77,88 Rp./kg und lag um 10,2 % über dem Wert des Vorjahres.<br />

Die Mehrproduktion an Milch wurde vor allem zu Butter und Milchpulver verarbeitet.<br />

Auch die zu Käse verarbeitete Milchmenge nahm um 16 909 t (+1,2 %)<br />

auf 1443 644 t Milch zu. Die Käseproduktion wurde um 3058 t (+1,7 %) gesteigert<br />

und erreichte eine Menge von 179 338 t. Die grössten Zunahmen erreichten<br />

die Kategorien Halbhartkäse (+3490 t) und Frischkäse (+1235 t), während<br />

bei Hartkäse (-2161 t) die Produktion am stärksten eingeschränkt wurde.<br />

<strong>2008</strong> exportierte die Schweiz 61191 t Käse, Schmelzkäse und Fertigfondue,<br />

1888 t (+3,2 %) mehr als im Vorjahr (siehe Tabelle). Die Details zu den Käseexporten<br />

lesen Sie ab Seite 9.<br />

Der Käseexport ist für die ganze Land- und Milchwirtschaft von grosser<br />

Bedeutung. In der Schweiz werden mehr als 40,0 % der Milch zu Käse verarbeitet.<br />

Davon wird rund ein Drittel im Ausland abgesetzt. Dies bedeutet, dass etwa<br />

14,0 % der Milchmenge in Form von Käse exportiert wird.<br />

Die Importe von Käse und Schmelzkäse nahmen <strong>2008</strong> insgesamt um 3751 t<br />

(+10,0 %) auf 41 080 t zu. Mengenmässig haben die Einfuhren vor allem bei<br />

den Kategorien andere Frischkäse, andere Weichkäse und andere Halbhartkäse<br />

zugenommen, bei welchen es sich vorwiegend um preisgünstige<br />

Industrieware handelt, die in den Grossverbraucher- und Industriesektor fliessen.<br />

Deutlich gesunken sind die Importe von Schmelzkäse.<br />

Insgesamt wurden 20 111 t Käse mehr exportiert als importiert. Weil die Importe<br />

stärker zunahmen als die Exporte, verschlechterte sich allerdings die<br />

Aussenhandelsbilanz um 1863 t. Die schweizerische Käsewirtschaft sollte alles<br />

daran setzen, um den Inlandmarkt zu verteidigen, auch im preisgünstigen<br />

Segment.<br />

Käseproduktion /-export und Exportanteil<br />

Käsesorte Produktion Produktion Export Exportanteil<br />

2007 (t) <strong>2008</strong> (t) <strong>2008</strong> (t) <strong>2008</strong> (%)<br />

Sbrinz AOC 2 002 2 128 359.5 16.9 %<br />

Total Extrahartkäse 2 002 2 128 359.5 16.9 %<br />

Emmentaler AOC 30 773 28 830 21 603.3 74.9 %<br />

Le Gruyère AOC 28 211 28 206 11 779.1 41.8 %<br />

Andere Hartkäse 13 854 13 641 2 812.4 20.3 %<br />

Total Hartkäse 72 838 70 677 36 194.8 51.2 %<br />

Raclette 11 609 11 538 1 189.9 10.3 %<br />

Appenzeller ® 8 841 8 924 5 249.4 58.8 %<br />

Tilsiter 4 126 4 177 726.8 17.4 %<br />

Vacherin Fribourgeois AOC 2 322 2 547 255.7 10.0 %<br />

Walliser Raclette AOC 2 102 2 164 – –<br />

Tête de Moine AOC 2 222 2 197 1 403.2 63.9 %<br />

Andere Halbhartkäse 20 937 24 102 3 574.1 14.8 %<br />

Total Halbhartkäse 52 159 55 649 12 399.2 22.3 %<br />

Vacherin Mont-d'Or AOC 520 529 35.5 6.7 %<br />

Andere Weichkäse 6 389 6 653 754.0 45.4 %<br />

Total Weichkäse 6 909 7 182 789.5 11.0 %<br />

Total Frischkäse 41 382 42 617 1 177.2 2.8 %<br />

Total Spezialkäse * 997 1 080 – –<br />

Total Käseproduktion 176 280 179 338 – –<br />

Schmelzkäse 10 253 10 509 4 091.6 38.9 %<br />

Fertigfondue (Ff) 8 351 8 657 5 042.1 58.2 %<br />

Total Schmelzkäse / Ff 18 604 19 166 9 133.7 47.7 %<br />

Export andere Käse – – 1 135.7 –<br />

Total Export – – 61 190.8 34.1 %<br />

* Käse aus Schafs- und Ziegenmilch<br />

(Die Produktion der Rohware für die Schmelzkäseindustrie ist im Total Käseproduktion enthalten.<br />

Rundungsdifferenzen sind möglich. Quelle: TSM/SESK)<br />

7 SCM Jahresbericht <strong>2008</strong>


Wirtschaftliches Umfeld der Entwicklung<br />

des Käseexportes<br />

<strong>2008</strong> konnten die Schweizer Käseexporte seit der Liberalisierung des<br />

Käsemarktes mit der EU im Jahre 2002 erneut ein Rekordhoch vermelden.<br />

■ Leider hat sich die Situation seit einigen Monaten stark verschlechtert. Die<br />

globale Finanz- und Wirtschaftskrise und die Rezession in verschiedenen Ab -<br />

nehmerländern haben im letzten Quartal zu deutlichen Absatz rückgängen<br />

geführt.<br />

■ Die Schweizerischen Handelsfirmen bekunden grosse Mühe mit den massiv<br />

gefallenen Kursen des Euros und des britischen Pfunds. Sie müssen aus<br />

Währungsgründen die Preise erhöhen, während die ausländische Konkurrenz<br />

ihre Preise senkt.<br />

■ Aufgrund der Aufhebung der Bundesbeiträge für den Export ausserhalb der<br />

EU ab 1. Januar 2009, wurde im Dezember <strong>2008</strong> noch viel Ware ins Ausland<br />

verschoben. Die effektiven Verkäufe sind bereits ab Mitte <strong>2008</strong> stark zurück-<br />

ge gangen.<br />

■ Das zukünftige Modell für die Milchpreisgestaltung und Milchmengenkontrolle<br />

durch die Produzenten und Verarbeiter wird ebenfalls seinen Einfluss auf die<br />

Käsebranche haben. Der Käseexport ist für die ganze Land- und Milchwirtschaft<br />

von grosser Bedeutung. In der Schweiz werden mehr als 40,0 % der Milch zu<br />

Käse verarbeitet. Davon wird rund ein Drittel im Ausland abgesetzt. Dies<br />

bedeutet, dass etwa 14,0 % der Milchmenge in Form von Käse exportiert<br />

wird.<br />

Die folgenden Zahlen entsprechen den von der Treuhandstelle Milch (TSM)<br />

ermittelten Exportmengen. Es ist zu erwähnen, dass die einzelnen Ländermärkte<br />

auch untereinander Handel tätigen. Die von der TSM erhobenen Zahlen umfassen<br />

allerdings nur das Exportvolumen von der Schweizer Grenze in ein bestimmtes<br />

Land. Die Warenflüsse innerhalb der EU kann die TSM nicht berücksichtigen.<br />

Käseexporte nach Produkten /Gruppen <strong>2008</strong> im Vergleich zum Vorjahr<br />

Käsesorte/Gruppe <strong>2008</strong> 2007 Differenz Differenz<br />

Exporte Exporte zum Vorjahr zum Vorjahr<br />

in Tonnen in Tonnen in Tonnen in Prozent<br />

Emmentaler AOC 21 603.3 22 993.1 -1 389.8 -6.0%<br />

Le Gruyère AOC 11 779.1 10 891.8 887.3 8.1%<br />

Appenzeller ® 5 249.4 5 435.4 -186.0 -3.4%<br />

Tête de Moine AOC 1 403.2 1 300.4 102.8 7.9%<br />

Sbrinz AOC 359.5 390.6 -31.1 -8.0%<br />

Raclette 1 189.9 908.3 281.6 31.0%<br />

Tilsiter 726.8 553.3 173.5 31.4%<br />

Vacherin Fribourgeois AOC 255.7 231.2 24.5 10.6%<br />

Vacherin Mont-d'Or AOC 35.5 49.3 -13.8 -28.0%<br />

Fertigfondue total 5 042.1 4 893.3 148.8 3.0%<br />

Schmelzkäse total 4 091.6 4 403.1 - 311.5 -7.1%<br />

Übrige Halbhartkäse 3 574.1 2 045.3 1 528.8 74.7%<br />

Übrige Weichkäse 754.0 338.8 415.2 122.6%<br />

Übrige Hartkäse 1 146.6 1 544.9 - 398.3 -25.8%<br />

Frischkäse inkl. Quark 1 177.2 415.9 761.3 183.0%<br />

Andere Käse total 1 135.7 883.0 252.7 28.6%<br />

<strong>Switzerland</strong> Swiss 1 665.8 2 025.3 - 359.5 -17.8%<br />

Total 61 190.8 59 302.9 1 887.9 3.2%<br />

Quelle: TSM/SESK<br />

Im letzten Jahr exportierte die Schweiz 61 191 t Käse, Schmelzkäse und<br />

Fertigfondue, davon 49 360 t (80,7 %) nach Europa. Dies entspricht einer<br />

Zunahme von +1888 t (+3,2 %). Dieses Resultat sieht wohl erfreulich aus, doch<br />

hat sich die Situation stark verschlechtert. Die globale Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

und die Rezession in verschiedenen Abnehmerländern haben in den<br />

letzten drei Monaten zu deutlichen Absatzrückgängen geführt. Besonders auf<br />

dem italienischen Markt machte sich die schlechte Konsumentenstimmung<br />

bemerkbar; hier wurde ein Absatzrückgang von -1679 t (-10,0 %) verzeichnet.<br />

9 SCM Jahresbericht <strong>2008</strong>


Der Emmentaler AOC spürte bereits <strong>2008</strong> die ersten Ausläufer der sich verschlechternden<br />

Konsumentenstimmung, so musste ein Exportrückgang von<br />

-1390 t (-6,0 %) hingenommen werden. Besonders auf dem Hauptmarkt Italien<br />

wurde ein Rückgang von -674 t (-5,5 %) verzeichnet. Weiter drückten die<br />

Absatzzahlen der Märkte Deutschland mit -196 t (-5,8 %) und USA mit -228 t<br />

(-17,8 %) das Ergebnis. Diese Zahlen haben bereits zu ersten<br />

Produktionseinschränkungen geführt.<br />

Le Gruyère AOC gehörte im vergangenen Jahr zu den Gewinnern. Die Exporte<br />

konnten um +887 t (+8,2 %) gesteigert werden. Dieses Wachstum wurde<br />

hauptsächlich auf dem amerikanischen Markt mit einem Absatzplus von 406 t<br />

(+16,6 %) realisiert. Der europäische Markt war für Le Gruyère AOC gemischt,<br />

so konnte der Absatz in Deutschland um +88 t (+3,7 %), Frankreich um +188 t<br />

(+10,8 %) und Grossbritannien um +95 t (+15,5 %) gesteigert werden. Verluste<br />

mussten hingegen in Italien mit -157 t (-39,5 %) und Spanien mit -83 t (-23,8 %)<br />

hingenommen werden.<br />

Appenzeller ® weist einen Verlust von -186 t (-3,4 %) aus. Auf dem Hauptexportmarkt<br />

Deutschland ging der Absatz um -138 t (-3,3 %) zurück und in<br />

Italien sanken die Exporte um -30 t (-69,4 %). Einzig in Grossbritannien mit +3 t<br />

(+23,0 %), Benelux mit +0,6 t (+0,8 %) und Kanada mit +2 t (+8,7 %) konnte der<br />

Absatz gesteigert werden.<br />

Tête de Moine AOC befindet sich noch immer auf Wachstumskurs mit +103 t<br />

(+7,9 %). Tilsiter wächst im zweistelligen Bereich um +174 t (+31,4 %), Raclette<br />

verzeichnet ein Absatzplus von +282 t (+31,0 %) und Vacherin Fribourgeois<br />

AOC eine Zunahme von +25 t (+10,6 %). Daneben konnten auch kleinere<br />

Spezialitäten im Halbhartkäsebereich die Exporte um +1529 t (+74,8 %) steigern.<br />

Exportrückgänge gab es vor allem bei <strong>Switzerland</strong> Swiss mit -360 t<br />

(-17,8 %) und bei Sbrinz AOC mit -31 t (-8,0 %).<br />

Weichkäse wächst mit total +1163 t (+144,6 %), wobei der Vacherin Mont-d’Or<br />

AOC eine Einbusse von -14 t (-28,0 %) verzeichnet.<br />

Schmelzkäse entwickelt sich mit -312 t (-7,1%) ebenfalls negativ. Fertigfondue<br />

gewinnt +149 t (+3,0 %).<br />

Käseexporte <strong>2008</strong> nach Märkten/Ländern<br />

Gesamtvolumen: 61 191 Tonnen<br />

Quelle: TSM/SESK<br />

29.4 % Deutschland<br />

24.6 % Italien<br />

9.7 % Frankreich<br />

5.9 % Benelux<br />

1.9 % Grossbritannien<br />

0.7 % Spanien/Portugal<br />

8.5 % Übriges Europa*<br />

10.2 % USA/Kanada<br />

9.1 % Übrige Länder<br />

*Aus Datenschutzgründen werden Exporte, die von weniger<br />

als drei Exporteuren getätigt wurden, nicht auf die<br />

einzel nen Länder verteilt, sondern unter «Übriges Europa»<br />

und «Übrige Länder» zusammengefasst.<br />

Mit einem Anteil von 29,4 % (17 978 t; +16,4 %) hat<br />

Deutschland Italien als Hauptexportmarkt von Schweizer<br />

Käse abgelöst. Italien liegt mit 24,6 % (15 033 t; -10,0 %)<br />

an zweiter Stelle vor Frankreich mit 5906 t (+3,9 %). Die<br />

Benelux-Länder stehen mit 3629 t (+0,1 %) an vierter<br />

Stelle. Spanien/Portugal erreicht ein Volumen von 454 t,<br />

Grossbritannien 1133 t und USA/Kanada 1495 t.<br />

Käseexporte <strong>2008</strong> nach Produkten/Gruppen<br />

Gesamtvolumen: 61 191 Tonnen<br />

Quelle: TSM/SESK<br />

35.3 % Emmentaler AOC<br />

19.2 % Le Gruyère AOC<br />

8.6 % Appenzeller ®<br />

2.3 % Tête de Moine AOC<br />

0.6 % Sbrinz AOC<br />

1.9 % Raclette<br />

1.2 % Tilsiter<br />

15.9 % Übrige Käse<br />

14.9 % Schmelzkäse inkl. Fertigfondue<br />

Trotz eines Exportrückgangs von -6,0 % bleibt Emmentaler<br />

AOC <strong>2008</strong> der klare Exportspitzenreiter mit 35,3 %<br />

Marktanteil. Le Gruyère AOC folgt an zweiter Stelle mit<br />

19,2 % vor Appenzeller ® mit 8,6%.<br />

11 SCM Jahresbericht <strong>2008</strong>


<strong>Marketing</strong>-Kommunikation<br />

Die zielgerechte und gebündelte Kommunikation der SCM und ihrer Marktpartner<br />

hat im Berichtsjahr zu positiven Entwicklungen des Absatzes von Schweizer<br />

Käse auf den Exportmärkten beigetragen. Dies zeigt, dass die Anstrengung der<br />

SCM zur Bündelung der Kräfte aller auf den Exportmärkten für Schweizer Käse<br />

tätigen Akteure Früchte trägt. Die Kommunikation richtet sich an die Endverbraucher<br />

im In- und Ausland mit Fokus auf die Hauptexportmärkte.<br />

Mitteleinsatz <strong>2008</strong> nach Märkten/Ländern<br />

Markt Total Projektkosten in CHF<br />

Schweiz, inkl. zentrale Massnahmen 4 912 204<br />

Italien 7 187 677<br />

Deutschland 12 635 173<br />

Frankreich 6 451 450<br />

Benelux 3 001 715<br />

Spanien/Portugal 1 510 165<br />

Grossbritannien 435 682<br />

Total 36 134 066<br />

Der Einsatz sämtlicher Kommunikationsinstrumente ist auf den Auftrag der SCM<br />

ausgerichtet. Nämlich den Schweizer Käse im Ausland eindeutig zu positionieren<br />

und damit das gewünschte Image von Schweizer Käse in den Exportmärkten<br />

nachhaltig zu festigen, seine Bekanntheit bei Konsumentinnen und Konsumenten<br />

zu erhöhen, die Produktwerte zu verankern sowie die Schweiz als ursprüngliches<br />

Käseland zu positionieren.<br />

Die Sortenspezifische Kommunikation beinhaltet Kampagnen wie zum<br />

Beispiel die nationalen Promotionskampagnen für Le Gruyère AOC oder die<br />

Appenzeller ® -Kampagne in Deutschland. Die Konsumenten ordnen durch das<br />

Corporate Design von SCM (gemeinsames Erscheinungsbild und Signatur)<br />

solche Massnahmen eindeutig der Dachmarke «Schweizer Käse» zu. Somit<br />

werden sowohl das Image und die Bekanntheit der entsprechenden Käsesorten<br />

als auch allgemein von Schweizer Käse gefördert.<br />

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der SCM-Kommunikation bildet die Werbung.<br />

Deren Zielsetzung ist, das Image und die Bekanntheit von Schweizer Käse allgemein<br />

international zu fördern. Dies geschieht durch diverse Massnahmen und<br />

Kampagnen.<br />

Promotionen in Form von Produktedegustationen sind ein sehr wirkungsvolles<br />

Instrument zur Verkaufsförderung von Schweizer Käse. Dies insbesondere deshalb,<br />

weil der Konsument den Käse degustieren und in den meisten Fällen<br />

gleich kaufen kann.<br />

Der Bereich Public Relations (PR) bildet einen wichtigen Pfeiler der SCM-<br />

Kommunikation. SCM informiert Journalisten und Meinungsführer laufend über<br />

Produkte und Neuerungen, wodurch gewährleistet wird, dass der Konsument<br />

stets über die aktuellen Geschehnisse betreffend Schweizer Käse auf dem<br />

Laufenden gehalten wird. Dieses Kommunikationsinstrument wird durch diverse<br />

Pressereisen, Medienmitteilungen, Events und durch die neuen Medien verstärkt.<br />

Die SCM ist alljährlich an verschiedenen bedeutenden Publikumsmessen im<br />

In- und Ausland vertreten: «Internationale Grüne Woche» in Berlin, «Olma» in<br />

St. Gallen, «BEA/Pferd in Bern etc. Durch die Teilnahme an Fachmessen wie der<br />

«SIAL» in Paris oder die «InterMopro» in Düsseldorf bietet die SCM den<br />

Exporteuren eine ideale Plattform für die Kundenpflege.<br />

Mit der Marktforschung und dem Controlling erhebt die SCM Marktinformationen<br />

für die Marktakteure und überprüft sämtliche Aktivitäten auf der<br />

Kosten-/Nutzen-Basis, um sich stetig verbessern zu können.<br />

<strong>Marketing</strong>-Kommunikation <strong>2008</strong>*<br />

Mitteleinsatz gesamt: CHF 36.1 Mio.<br />

33.1 % Werbung<br />

11.2 % Verkaufsförderung<br />

7.6 % Public Relations<br />

0.4 % Neue Medien/Direct Mail<br />

8.7 % Messen<br />

1.2 % Marktforschung/Controlling<br />

37.8 % Sortenspezifische Kommunikation<br />

*Basis: Mitteleinsatz länderspezifische Projekte und ge-<br />

mein same Projekte.<br />

13 SCM Jahresbericht <strong>2008</strong>


Eine repräsentative Käsekonsumentenumfrage misst seit 1999 jährlich die<br />

Bekanntheit, die Werbeerinnerung und die Affinität von Schweizer Käse in den<br />

drei wichtigsten Exportmärkten. Dabei gilt es zu beachten, dass die eigentliche<br />

Zielgruppe – die Feinschmecker – viel enger gefasst sind und somit dort die<br />

Werte höher ausfallen.<br />

Beim Bekanntheitsgrad der Schweiz als Käse produzierendes Land sind die prozentualen<br />

Werte generell gesunken. In Deutschland kommt die Schweiz an vierter<br />

Stelle hinter Holland, Deutschland und Frankreich. Auch in Frankreich kommt die<br />

Schweiz an vierter Stelle hinter Frankreich, Holland und Italien. In Italien wird die<br />

Schweiz an dritter Stelle genannt, hinter Italien selbst und Frankreich.<br />

Spontane Nennung der Schweiz als Käse produzierendes Land<br />

70 %<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

58<br />

55<br />

2007 <strong>2008</strong><br />

36<br />

Deutschland Frankreich Italien<br />

Quelle: Interface <strong>Marketing</strong> <strong>AG</strong><br />

In der Kommunikation der SCM bilden die Eigenschaften unserer Produkte wichtige<br />

Pfeiler. Dies sind zum Beispiel die traditionelle, handwerkliche Herstellung,<br />

der volle würzige Geschmack, die lange Affinage und die Produktion aus<br />

Rohmilch. Die Bekanntheit dieser Eigenschaften und Werte konnte vor allem in<br />

Italien und Frankreich markant gesteigert werden und erreichte im Schnitt einen<br />

hohen Wert von über 65,0 %. In Deutschland, wo bereits die höchsten Werte<br />

erzielt werden, konnten trotz fehlender, breit angelegter Werbekampagne die<br />

Werte auf dem sehr erfreulichen Niveau von über 75,0 % gehalten werden.<br />

22<br />

57<br />

48<br />

Spontane Werbeerinnerung<br />

60 %<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

7<br />

9<br />

3<br />

Deutschland Frankreich Italien<br />

Gestützte Werbeerinnerung<br />

60 %<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

9<br />

12<br />

6<br />

Deutschland Frankreich Italien<br />

2007 <strong>2008</strong><br />

3<br />

7<br />

12<br />

14<br />

17<br />

20<br />

Quelle: Interface <strong>Marketing</strong> <strong>AG</strong><br />

Werbeerinnerung von Schweizer Käse<br />

In Deutschland hat sich sowohl die spontane als<br />

auch die gestützte Werbeerinnerung verbessert.<br />

Dieses Resultat ist umso erfreulicher, da aus<br />

Budgetgründen keine traditionelle Basis werbekampagne<br />

durchgeführt werden kann, welche<br />

die Wahrnehmungsschwelle erreichen würde.<br />

Das Ausweichen auf Below-the-Line-Massnahmen<br />

wie der Teilnahme an Gourmetmessen<br />

sowie eine massive Verstärkung der Massnahmen<br />

am Verkaufspunkt verteuern zwar die<br />

Kon taktkosten, bringen dafür qualitativ bessere<br />

Kontakte mit weniger Streuverlusten.<br />

In Frankreich wurde das Resultat leicht verbessert.<br />

Die breit angelegte Basiswerbekampagne in<br />

Form von Publireportagen in auflagestarken<br />

Publikumszeitschriften wurde durch eine neue<br />

TV-Kampagne für Le Gruyère AOC erstmals verstärkt.<br />

In Italien konnten sowohl die spontane als auch<br />

die gestützte Werbeerinnerung am markantesten<br />

gesteigert werden. Dazu trugen die neue Basisprintwerbekampagne<br />

und die Weiterführung des<br />

Emmentaler-AOC-TV-Spots bei.<br />

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass<br />

trotz eines relativ kleinen Werbebudgets im<br />

Vergleich zur Konkurrenz sowohl die spontanen<br />

als auch die gestützten Werbeerinnerungswerte<br />

gesteigert werden konnten und nun jeder fünfte<br />

Deutsche, jeder zehnte Franzose und jeder dritte<br />

Italiener sich an Werbung von Käse aus der<br />

Schweiz erinnern kann.<br />

15<br />

SCM Jahresbericht <strong>2008</strong>


Qualität, Sympathie und Kaufinteresse<br />

Im Vergleich zum Vorjahr fallen die Um frageergebnisse<br />

betreffend Qualität, Sympathie und<br />

Kaufinteresse von Schweizer Käse mehrheitlich<br />

positiv aus.<br />

Bei der Beurteilung der Qualität sehen die<br />

Deutschen zum Vorjahr keinen Unterschied, hingegen<br />

beurteilen die Franzosen und Italiener die<br />

Qualität als etwas besser.<br />

Bei der Sympathie konnten sowohl die Resultate<br />

von Deutschland und Frankreich auf sehr hohem<br />

Niveau verbessert werden. In Italien bleibt die<br />

Wahrnehmung gleich.<br />

Beim Kaufinteresse verlieren Deutschland und<br />

Frankreich. Eine Erklärung dafür könnte die verstärkte<br />

Wahrnehmung der Konsumenten sein,<br />

dass Schweizer Käse teurer als vergleichbarer<br />

Käse geworden ist. Dies wird jedoch im Fall von<br />

Italien nicht bestätigt, wo das Kaufinteresse<br />

erfreulicherweise leicht zunimmt.<br />

Qualität<br />

60 %<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Sympathie<br />

100 %<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

43<br />

43<br />

19<br />

Deutschland Frankreich Italien<br />

79<br />

Kaufinteresse<br />

%<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2007 <strong>2008</strong><br />

20<br />

80<br />

76 78<br />

Deutschland Frankreich Italien<br />

42<br />

41<br />

46<br />

Deutschland Frankreich Italien<br />

43<br />

19<br />

60<br />

33<br />

20<br />

60<br />

36<br />

Quelle: Interface <strong>Marketing</strong> <strong>AG</strong><br />

Schweiz<br />

Die Schweiz produzierte <strong>2008</strong> laut TSM-Statistik 179 338 t Käse. Dies sind<br />

3058 t (+1,7 %) mehr als im Vorjahr. Die Käse- und Schmelzkäseimporte nahmen<br />

um 3751 t (+10,0 %) zu auf 41 080 t.<br />

Die Verkäufe erreichten bei den Privathaushalten <strong>2008</strong> einen Höchststand von<br />

89 800 t. Dies ergibt ein Wachstum des Käsekonsums von 2600 t bzw. 3,0 %.<br />

(Quelle: IHA-GfK) Die Teilmärkte Schnitt-, Frisch- und Weichkäse wachsen,<br />

Schmelzkäse und Fondue stagnieren.<br />

Gemeinsam mit der Schweizerischen Vereinigung zur Förderung der AOC-IGP<br />

wurde wiederum ein Gemeinschaftsstand für Schweizer Käse anlässlich der<br />

grössten Publikumsmessen «BEA/Pferd» in Bern, «Comptoir Suisse» in Lausanne<br />

und «OLMA» in St. Gallen realisiert.<br />

Der Internetauftritt www.switzerland-cheese.ch wurde laufend aktualisiert.<br />

Die Schaukäsereien stellen eine ausgezeichnete Möglichkeit dar, unsere<br />

Produkte nachhaltig vorzustellen. Besucher aus dem In- und Ausland können<br />

unmittelbar an der Herstellung teilnehmen und haben direkten Kontakt mit dem<br />

Käse, den sie vor Ort degustieren und kaufen können. Dieses wichtige<br />

PR-Instrument zieht jedes Jahr über 1,4 Mio. Gäste an.<br />

Mit dem Appenzeller Volkskunde-Museum zusammen wurde das Heim-Käserei-<br />

Set für Kinder neu lanciert. Dieses Spiel beinhaltet, nebst einer originell gestalteten<br />

Anleitung zum Käsen, alle benötigten Utensilien, um selber einen Käse<br />

herzustellen. Neu findet der Vertrieb auch über die Schaukäsereien statt.<br />

Anlässlich der «Swiss <strong>Cheese</strong> Awards» organisierte SCM die Teilnahme von<br />

Journalisten und Händlern aus unseren Hauptmärkten in der Jury. Dies sicherte<br />

nicht nur eine Berichterstattung im Ausland, sondern gab dem Anlass auch<br />

einen internationalen Touch.<br />

Die Informationskampagne betreffend der «freiwilligen Verzichtserklärung auf<br />

Zusatzstoffe» wurde weitergeführt.<br />

Mit Schweiz Tourismus wurde unter anderem das Projekt «Kulinarisch Reisen»<br />

weitergeführt.<br />

Absatz von Schweizer Käse <strong>2008</strong><br />

in der Schweiz, Privathaushalte<br />

Gesamtmenge: 89 800 Tonnen<br />

61.6 % Schnittkäse<br />

18.2 % Frischkäse<br />

12.5 % Weichkäse<br />

2.8 % Fertigfondue<br />

4.9 % Schmelzkäse<br />

Quelle: IHA-Gfk, Totalmarkt Schweiz ohne Tessin<br />

(RetailScan + ConsumerScan)<br />

Mitteleinsatz <strong>Marketing</strong>-Kommunikation<br />

<strong>2008</strong> in der Schweiz<br />

Gesamtsumme: CHF 3.4 Mio.<br />

24.5 % Werbung<br />

9.4 % Verkaufsförderung<br />

17.0 % Public Relations<br />

49.1 % Messen<br />

17 SCM Jahresbericht <strong>2008</strong>


Absatz von Schweizer Käse <strong>2008</strong><br />

in Italien<br />

Gesamtmenge: 15 033 Tonnen<br />

Quelle: TSM/SESK<br />

77.7 % Emmentaler AOC<br />

1.6 % Le Gruyère AOC<br />

1.1 % Übrige Hartkäse<br />

1.9 % Übrige Käse<br />

17.7 % Schmelzkäse inkl. Fertigfondue<br />

Mit einem Anteil von 77,7 % am Gesamtabsatz von<br />

Schwei zer Käse in Italien blieb der Emmentaler AOC im<br />

Jahr <strong>2008</strong> der beliebteste Schweizer Käse der<br />

Italienerinnen und Italiener.<br />

Italien<br />

Für Italien war <strong>2008</strong> ein besonders schwieriges Jahr. Die Folgen der<br />

Wirtschaftskrise waren auch im Lebensmittelsektor zu spüren. So musste<br />

Schweizer Käse eine deutliche Verringerung des Absatzvolumens von -16 779<br />

t (-10,0 %) verzeichnen. Der anhaltende Preiskrieg hat sich nachteilig auf den<br />

Emmentaler AOC ausgewirkt und ihn seine Markt führerposition gekostet: Der<br />

Marktanteil liegt heute bei 20,4 % gegenüber dem Leerdammer mit 21,8 %<br />

(Quelle: GfK). Im Exportbereich wiederum ist eine Verringerung um -5,5 % (-674 t)<br />

zu verzeichnen. Bei anderen Käsesorten wie dem Le Gruyère AOC oder dem<br />

Tête de Moine AOC sieht die Situation anders aus. Ungeachtet eines «offiziell»<br />

negativen Trends profitieren diese Sorten zweifellos von Parallelimporten aus<br />

anderen EU-Ländern.<br />

Ein weiterer sehr wichtiger Faktor war, dass der Vertrieb im Discountkanal dieses<br />

Jahr erstmalig gewachsen ist; er erreichte 13,0 % im Käsesektor, eine Zahl, die<br />

dem Anteil von 13,5 % der Hypermärkte sehr nahe liegt. Insbesondere im<br />

Segment ausländische Käse konnten 17,0 % erreicht werden.<br />

<strong>2008</strong> stellte SCM Italien gemeinsam mit Emmentaler <strong>Switzerland</strong> anlässlich<br />

einer Pressekonferenz eine neue Persönlichkeit aus dem Emmental vor: «Mukka<br />

Emma», die sympathische Kuh, die ein Hotel führt und in ihrer Freizeit den<br />

Mysterien der Schweizer Täler auf den Grund geht. Die ersten zwei Bücher über<br />

ihre Abenteuer wurden mit grossem Erfolg an die Buchläden in ganz Italien<br />

verteilt. Gleichzeitig nutzte SCM Italien die grosse Publizität und Sympathie von<br />

«Mukka Emma», um zusammen mit Emmentaler AOC Wettbewerbe und zahlreiche<br />

Degustationen in den wichtigen Handelsketten durchzuführen.<br />

In Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium hat SCM zahlreiche Initiativen<br />

von «O.N.D.A.» (Gesellschaft für den Kampf gegen Osteoporose) gesponsert.<br />

Insbesondere war Schweizer Käse im Rahmen des vom Verband geförderten<br />

Ärztekongresses mit entsprechendem Informationsmaterial präsent. Zusammen<br />

mit dem Frauenmagazin «Io Donna» wurden 900 000 Beilagen mit Informationen<br />

über die Vorteile des Genusses von Käse in Bezug auf die Ernährung verteilt.<br />

Auch in diesem Jahr hat sich das für die schweizerischen Täler typische Chalet<br />

an sechs verschiedene Orte begeben, um allen die Möglichkeit zu geben, Le<br />

Gruyère AOC in seinen drei Reifegraden und vor allem auch das Fondue Moitié-<br />

Moitié zu kosten.<br />

Im vierten Jahr in Folge hat Le Gruyère AOC, der immer schon in der Welt des<br />

Sports präsent war, den «Lauf der Hoffnung», einen Solidaritätslauf durch die<br />

Mailänder Innenstadt, gesponsert. Die Einnahmen aus dieser Veranstaltung<br />

gehen in die Krebsforschung.<br />

SCM Italien hat im Laufe des Jahres an verschiedenen Messen teilgenommen,<br />

um das Schweizer Käsesortiment zu präsentieren. Die erste war die Lebensmittelfachmesse<br />

«Cibus» in Parma. SCM Italien war dort mit einem eigenen<br />

Stand vertreten. In der zweiten Jahreshälfte waren die Schweizer Käsesorten<br />

am «Salone del Gusto» in Turin präsent. Im Anschluss wurde ein Degustationsstand<br />

in Mailand an der Konsumentenmesse «Artigiano in Fiera» aufgestellt.<br />

<strong>2008</strong> wurden 4000 Degustationstage in den grossen Supermärkten durchgeführt.<br />

Diese Aktionen erfolgten sowohl mit den einzelnen Sorten als auch mit<br />

dem ganzen Sortiment von Schweizer Käse.<br />

Mitteleinsatz <strong>Marketing</strong>-Kommunikation<br />

<strong>2008</strong> in Italien<br />

Gesamtsumme: CHF 7.2 Mio.<br />

63.2 % Werbung<br />

6.4 % Verkaufsförderung<br />

5.8 % Public Relations<br />

0.5 % Neue Medien/Direct Mail<br />

0.5 % Messen<br />

0.6 % Marktforschung/Controlling<br />

23.0 % Sortenspezifische Kommunikation<br />

Der Schwerpunkt wurde wie 2007 auf die Werbung<br />

gelegt.<br />

19 SCM Jahresbericht <strong>2008</strong>


Absatz von Schweizer Käse <strong>2008</strong><br />

in Deutschland<br />

Gesamtmenge: 17 978 Tonnen<br />

Quelle: TSM/SESK<br />

17.9 % Emmentaler AOC<br />

13.9 % Le Gruyère AOC<br />

22.6 % Appenzeller ®<br />

4.5 % Tête de Moine AOC<br />

3.3 % Tilsiter<br />

26.9 % Übrige Käse<br />

10.8 % Schmelzkäse inkl. Fertigfondue<br />

Mit einem Anteil von 22,6 % am Gesamtabsatz von<br />

Schwei zer Käse ist der Appenzeller ® der beliebteste<br />

Schwei zer Käse der Deutschen, gefolgt von Emmentaler<br />

AOC und Le Gruyère AOC.<br />

Deutschland<br />

Der Konsum von Molkereiprodukten ist <strong>2008</strong> weitgehend stabil geblieben,<br />

obwohl sich die Konsumenten infolge der höheren Preise für Milch- und<br />

Molkereiprodukte vorübergehend beim Kauf zurückhielten. Nach Angaben der<br />

ZMP (Zentrale Markt- und Preisberichtsstelle) sank der Käsekonsum geringfügig<br />

auf 22,1kg je Einwohner.<br />

Die Preise für Käse (abgesehen von Schweizer Käse) sanken im Jahresverlauf,<br />

weil die Milchpreise bis Ende <strong>2008</strong> auf ein Niveau wie vor 18 Monaten fielen.<br />

Hingegen erhöhten sich die Verbraucherpreise für Schweizer Käse im März<br />

durchschnittlich um rund 1 Euro pro Kilogramm. Auch der Wechselkurs hatte<br />

seinen Einfluss auf die Preise. Der Schweizer Franken wurde gegenüber dem<br />

Euro immer stärker – die ausländischen Importeure mussten teuerer einkaufen<br />

und waren gezwungen, die Preise anzupassen.<br />

Der Gesamtabsatz der «Gelben Linie» sank an der Theke um 12,0 % und am<br />

Selbstbedienungsregal um 1,0 % (Quelle: Nielsen), der Umsatz stieg an der<br />

Theke um 0,7 % und im Selbstbedienungsregal um 12,4 %. Gewinner sind in<br />

der Regel die preisgünstigen Käseprodukte, die deutlich unter 1 Euro pro<br />

100 g liegen.<br />

Die Distributionswerte der Hauptsorten bewegen sich auf hohem Niveau, allerdings<br />

mit fallender Tendenz. Die gewichtete Distribution liegt bei Appenzeller ®<br />

auf 94,0 %, bei Emmentaler AOC auf 88,0 %, bei Le Gruyère AOC auf 87,0 %<br />

und bei Tête de Moine AOC auf 70,0 %. Im Detail weist das Sortiment in der<br />

Absatzmenge ein Plus von 2,0 % auf. Die Menge stieg um 219 t auf 11 838 t.<br />

Bei den bedeutendsten Mengenprodukten wie Appenzeller ® (-3,0 %) und<br />

Emmentaler AOC (-6,0 %) schlägt sich das eingeschränkte Konsumverhalten<br />

besonders deutlich nieder. Den Absatz ausbauen konnten Le Gruyère AOC,<br />

Tête de Moine AOC, AlpenTilsiter sowie Raclette.<br />

Bei der klassischen Werbung wurde die Fachhandel-Anzeigenkampagne fortgesetzt<br />

und zeitgleich zu den Thekenpromotionen geschaltet. Erstmalig wurde<br />

für Tête de Moine AOC ein TV-Spot in den Monaten November und Dezember<br />

auf Sat.1 eingesetzt.<br />

Besonders stark waren die Bemühungen auf die Käsetheke ausgerichtet. Die<br />

Degustationen brachten ähnlich viel Probierer wie im Vorjahr (insgesamt<br />

266 000), doch das Kaufinteresse war geringer. Daher wurden die Sortimentsdegustationen<br />

auf 444 Tage, die Degustationen von Appenzeller ® auf 608 und<br />

von Le Gruyère AOC auf 309 Tage intensiviert.<br />

Für die gezielte Verkaufsunterstützung der rund 15 000 Käsetheken wurden<br />

insgesamt acht nationale Promotionen mit 123 500 Verkaufsförderungspaketen<br />

durchgeführt. Hierbei stand vor allem die Fussball-EM als Thema für die<br />

Emmentaler AOC- und die Sortiments-Promotion im Mittelpunkt. Die<br />

«Weihnachtspromotion» von Appenzeller ® wurde im Dezember von der<br />

Lebensmittel Zeitung DIREKT als beste Monatsaktion im Handel ausgezeichnet.<br />

Durch Messen, Pressereisen und Events werden dem Handel, den Journalisten<br />

und den Konsumenten eindrücklich und professionell die Werte von<br />

Schweizer Käse näher gebracht. Mit Aktivitäten wie der Teilnahme an der<br />

«Internationalen Grünen Woche» in Berlin, dem Sponsoring der 4-Schanzen-<br />

Tournee, dem Käsemarkt Lindenberg, der Messe «InterMopro», dem Langlauf-<br />

Weltcup in Düsseldorf oder den Gourmetmessen wird das Image von Käse aus<br />

der Schweiz nachhaltig geprägt.<br />

In der Öffentlichkeitsarbeit wurden mit allen Massnahmen insgesamt über 164<br />

Mio. Kontakte erreicht. Dieses Ergebnis ist als sehr gut einzustufen – der<br />

Anzeigenäquivalenzwert liegt bei 3,4 Mio. Euro. Damit erwirkt jeder eingesetzte<br />

Euro im PR-Bereich das über 13-fache an Gegenwert.<br />

Mitteleinsatz <strong>Marketing</strong>-Kommunikation<br />

<strong>2008</strong> in Deutschland<br />

Gesamtsumme: CHF 12.6 Mio.<br />

23.5 % Werbung<br />

9.4 % Verkaufsförderung<br />

6.1 % Public Relations<br />

0.2 % Neue Medien/Direct Mail<br />

4.5 % Messen<br />

0.2 % Marktforschung/Controlling<br />

56.1 % Sortenspezifische Kommunikation<br />

Etwas mehr als die Hälfte der Mittel wurden <strong>2008</strong> für die<br />

sortenspezifische Kommunikation, beispielsweise für<br />

Sponsoringprojekte mit Le Gruyère AOC und Emmentaler<br />

AOC, eingesetzt.<br />

21 SCM Jahresbericht <strong>2008</strong>


Absatz von Schweizer Käse <strong>2008</strong><br />

in Frankreich<br />

Gesamtmenge: 5906 Tonnen<br />

Quelle: TSM/SESK<br />

32.8 % Emmentaler AOC<br />

32.6 % Le Gruyère AOC<br />

10.3 % Appenzeller ®<br />

4.8 % Tête de Moine AOC<br />

2.6 % Vacherin Fribourgeois AOC<br />

6.5 % Übrige Käse<br />

10.4 % Schmelzkäse inkl. Fertigfondue<br />

Wie auch in Italien ist der Emmentaler AOC in Frankreich<br />

mit einem Anteil von 32,8 % Spitzenreiter beim Absatz,<br />

dicht gefolgt von Le Gruyère AOC mit 32,6 %.<br />

Frankreich<br />

<strong>2008</strong> betrug das Wirtschaftswachstum in Frankreich lediglich +0,7 % (+1,9 % im<br />

Jahr 2007); die Arbeitslosenquote lag bei 7,8 % (8,3 % im Jahr 2007). Die<br />

Konsumausgaben der privaten Haushalte stiegen um +1,2 % (+2,2 % im Jahr<br />

2007). Der Preisindex für die Lebenshaltung erhöhte sich um +1,0 %, während<br />

der Anstieg des Lebensmittelpreisindexes +3,2 % betrug (derjenige für Käse war<br />

+5,3 %).<br />

Der Verkauf von Schnittkäse mit einem Gesamtvolumen von 106 765 t sank<br />

innerhalb eines Jahres deutlich um -9,6 %. Auch der Anteil der an der Käsetheke<br />

verkauften Hart- und Halbhartkäse war mit einem Gesamtvolumen von 71 312 t<br />

(-9,6 %) stark von der Rezession betroffen (Quelle: Nielsen).<br />

Im Vergleich zum starken Rückgang beim Verkauf von Schnittkäsen stieg die<br />

Gesamtmenge des nach Frankreich exportierten Schweizer Käses mit insgesamt<br />

5906 t um 3,9 % (Quelle: TSM).<br />

Mit einer gezielten Basis-Werbekampagne in Form unterschiedlicher<br />

Publireportagen, die in rund 20 nationalen Pressetiteln mit einer Affinität zu<br />

Schweizer Käse veröffentlicht wurden, wurde die <strong>Marketing</strong>strategie für<br />

Schweizer Käse in den Massenmedien fortgesetzt.<br />

Zusammen mit der Sortenorganisation hat SCM zum ersten Mal in Frankreich<br />

eine TV-Werbekampagne für Le Gruyère AOC gestartet. Die Kampagne bestand<br />

aus einem 20-Sekunden-Spot, der im April und im November von den beiden<br />

grossen Fernsehsendern TF1 und M6 ausgestrahlt wurde.<br />

Das ganze Jahr über fanden in den grossen Supermärkten über 1000<br />

Veranstaltungs- und Degustationstage statt, bei denen die Konsumenten die<br />

gesamte Palette von Schweizer Käse oder bestimmte Sorten kennenlernen<br />

konnten.<br />

An ausgewählten Verkaufspunkten wurden rund 3500 Gewinnspiele in den<br />

Käseabteilungen aufgelegt, mit denen für den Verkauf der wichtigsten angebotenen<br />

Käsesorten geworben wurde.<br />

Nahezu 2000 ausgewählte Verkaufspunkte (Supermärkte >1200 m²) wurden<br />

von Merchandisern aufgesucht. Insgesamt fanden fünf Verkaufsförderungswellen<br />

für Emmentaler AOC, Appenzeller ® und Le Gruyère AOC statt.<br />

Im Herbst wurde unter der Bezeichnung «Le Chalet Suisse» ein Werbeevent für<br />

die Verantwortlichen des Handels durchgeführt. Ziel war es, die unterschiedlichen<br />

Schweizer Käse an den Käsetheken der Verkaufspunkte wirkungsvoll<br />

und mit einfachen, aber effizienten Kaufanreizen für die Konsumenten zur<br />

Geltung zu bringen. An die Käsehändler richtete sich das Informationsschreiben<br />

«Passionnément Suisse», das vierteljährlich an nahezu 3500 Käsedetaillisten<br />

versandt wurde.<br />

Im November veranstaltete SCM unter dem Motto «Swiss Lounge» einen neuartigen<br />

PR-Event. Zwei Wochen lang bot die im Herzen von Paris aufgebaute<br />

Käse-Bar Besuchern die Möglichkeit, Schweizer Käse auf eine neue Art kennen<br />

und schätzen zu lernen. Im Rahmen des Events fanden zahlreiche Degustationen<br />

und diverse thematische Workshops statt. Unterstützt wurde die Veranstal-<br />

tung durch eine im Vorfeld gestartete Pressekampagne sowie die Website<br />

www.barafromagesdesuisse.com, die speziell für die «Swiss Lounge» konzipiert<br />

worden war.<br />

Das ganze Jahr über fanden Aktivitäten für die breite Öffentlichkeit statt. So war<br />

Schweizer Käse an verschiedenen Veranstaltungen wie der Pariser Landwirtschaftsmesse<br />

«SIA», auf der Messe «Foire de Lyon», auf dem «AOC-Festival»<br />

in Cambremer in der Normandie, auf der Wein- und Käsemesse von Antony und<br />

beim «Salon des Produits du Terroir Saveurs» in Paris und der Fachmesse<br />

«SIAL» vertreten.<br />

Vor dem Hintergrund der vielfältigen Veranstaltungen und zahlreichen Presseaktivitäten<br />

wurden bis Ende <strong>2008</strong> über 330 Presseberichte und an die 183 Mio.<br />

Kontakte verzeichnet.<br />

Mitteleinsatz <strong>Marketing</strong>-Kommunikation<br />

<strong>2008</strong> in Frankreich<br />

Gesamtsumme: CHF 6.5 Mio.<br />

52.8 % Werbung<br />

7.4% Verkaufsförderung<br />

5.0 % Public Relations<br />

0.3 % Neue Medien/Direct Mail<br />

1.8 % Messen<br />

0.1 % Marktforschung/Controlling<br />

32.6 % Sortenspezifische Kommunikation<br />

Rund die Hälfte der Mittel wurde <strong>2008</strong> für die Werbung<br />

eingesetzt.<br />

23 SCM Jahresbericht <strong>2008</strong>


Absatz von Schweizer Käse <strong>2008</strong><br />

in Benelux<br />

Gesamtmenge: 3629 Tonnen<br />

Quelle: TSM/SESK<br />

29.7 % Emmentaler AOC<br />

20.4 % Le Gruyère AOC<br />

4.9 % Raclette<br />

2.1 % Appenzeller ®<br />

6.7 % Übrige Käse<br />

36.2 % Schmelzkäse inkl. Fertigfondue<br />

Mitteleinsatz <strong>Marketing</strong>-Kommunikation<br />

<strong>2008</strong> in Benelux<br />

Gesamtsumme: CHF 3.0 Mio.<br />

0.8 % Werbung<br />

26.8 % Verkaufsförderung<br />

6.6 % Public Relations<br />

0.5 % Neue Medien/Direct Mail<br />

1.9 % Marktforschung/Controlling<br />

63.4 % Sortenspezifische Kommunikation<br />

Benelux<br />

<strong>2008</strong> haben die Direktimporte von Schweizer Käse ein Volumen von 3629 t<br />

(+3 t; +0,1 %) erreicht. Für eine möglichst realitätsnahe Berechnung muss allerdings<br />

noch das Volumen berücksichtigt werden, welches über die Nachbarländer<br />

eingeführt wird (geschätzt: mindestens 630 t).<br />

Emmentaler AOC oder Le Gruyère AOC konnten ihr Niveau vom Vorjahr halten.<br />

Dennoch sahen sich diese beiden Sorten einem enormen Konkurrenzdruck<br />

ausgesetzt. Generell zeigt der Vertriebskanal über die «Hard Discounter» einen<br />

positiven Trend.<br />

Auch wenn man nicht mehr um die grossen Handelsketten umhinkommt, sollte<br />

der Einzelfachhandel weiter gefördert werden, da er nach wie vor einen wichtigen<br />

Marktanteil innehat. In diesem Zusammenhang wurden besondere<br />

Massnahmen eingeleitet. Die Promotionsaktionen in den Handelsketten wurden<br />

<strong>2008</strong> intensiviert; um so den Konsumenten am Kaufort zu erreichen.<br />

Im Rahmen der Medienkommunikation für Le Gruyère AOC wurden Plakataushänge<br />

realisiert; zudem gab es eine starke Werbepräsenz in den<br />

Einkaufszonen und in den Regalen der grossen Supermärkte.<br />

Die Website www.switzerland-cheese.be wurde eingerichtet, um eine grössere<br />

Nähe zum Konsumenten zu schaffen und ihm Informationen über die Produkte<br />

bieten zu können. In einer Rubrik wird jeden Monat ein «Botschafter» der<br />

Schweizer Käse in Belgien vorgestellt.<br />

Zudem wurden <strong>2008</strong> zahlreiche PR-Events in ausgewähltem Rahmen organisiert:<br />

Vorstellung in Weinbars mit Degustationen von Appenzeller ® , eine Veranstaltung<br />

mit Emmentaler AOC in den Niederlanden anlässlich der Euro <strong>2008</strong>,<br />

ein Degustations-Chalet von Emmentaler AOC an einer Winterveranstaltung,<br />

das traditionelle Weihnachtsdorf in Lüttich mit Le Gruyère AOC, eine Sportveranstaltung<br />

zu Füssen des Brüsseler Atomiums (European Cross Country<br />

Championship) mit zahlreichen Degustationen von Le Gruyère AOC.<br />

Spanien/Portugal<br />

Der Schweizer-Käse-Export nach Spanien erreichte im Geschäftsjahr <strong>2008</strong><br />

1051 t (inklusive Wiederausfuhr aus Drittländern). Dies entspricht einer Zunahme<br />

von +80 t. Mit 350 t verteidigt Le Gruyère AOC seine Leaderposition im spanischen<br />

Markt. Danach folgen Emmentaler AOC mit 217 t, Sbrinz AOC mit 24 t,<br />

Appenzeller ® mit 51 t, Tête de Moine AOC mit 53 t und Raclette sowie Vacherin<br />

Fribourgeois AOC mit jeweils 16 t. Der Emmentaler AOC verliert rund 11,0 % an<br />

Absatz, bedingt durch die starke Konkurrenz aus Frankreich und Holland. Nach<br />

einigen Jahren mit konstant steigenden Verkaufszahlen verliert auch Le Gruyère<br />

AOC 12,0 % an Volumen. Dieser Rückgang ist auf die Schliessung von<br />

Käsetheken einer nationalen Supermarktkette zurückzuführen.<br />

Hinsichtlich der Werbemassnahmen war SCM Spanien an über 2500<br />

Verkaufsstellen mit 1000 spezifischen Werbeaktivitäten aktiv: Produkte de gus tationen,<br />

Abgabe von Informationsmaterial, Broschüren und Rezepten an<br />

Konsumenten und Fachleute der Branche.<br />

Während des Jahres wurden – in Zusammenarbeit mit der Schweizer Botschaft<br />

und dem Schweizer Konsulat in Barcelona – zahlreiche Produktepräsentationen<br />

und Degustationen für Handel und Hotellerie durchgeführt.<br />

Zwischen Oktober und November fand ein Plakataushang in den Städten<br />

Barcelona und Madrid für den Le Gruyère AOC statt.<br />

In der Presse, dem Radio und dem Fernsehen wurden 399 Reportagen, Kurzberichte<br />

und Rezepte veröffentlicht. Zudem fanden drei Pressereisen in die<br />

Schweiz statt. Auf diese Weise wurden zusätzliche 73,5 Mio. Kontakte geschaffen,<br />

die einem Werbevolumen von 1,3 Mio. Euro entsprechen.<br />

Absatz von Schweizer Käse <strong>2008</strong><br />

in Spanien/Portugal<br />

Gesamtmenge: 455 Tonnen<br />

Quelle: TSM/SESK<br />

34.3 % Emmentaler AOC<br />

58.5 % Le Gruyère AOC<br />

7.2 % Übrige Käse inkl. Schmelzkäse<br />

und Fertigfondue<br />

Mitteleinsatz <strong>Marketing</strong>-Kommunikation<br />

<strong>2008</strong> in Spanien/Portugal<br />

Gesamtsumme: CHF 1.5 Mio.<br />

51.8 % Verkaufsförderung<br />

2.6 % Public Relations<br />

1.2 % Neue Medien/Direct Mail<br />

3.5 % Messen<br />

40.9 % Sortenspezifische Kommunikation<br />

25 SCM Jahresbericht <strong>2008</strong>


Absatz von Schweizer Käse <strong>2008</strong><br />

in Grossbritannien<br />

Gesamtmenge: 1133 Tonnen<br />

Quelle: TSM/SESK<br />

29.6 % Emmentaler AOC<br />

62.2 % Le Gruyère AOC<br />

1.6 % Appenzeller ®<br />

1.2 % Übrige Käse<br />

5.4 % Schmelzkäse inkl. Fertigfondue<br />

Mitteleinsatz <strong>Marketing</strong>-Kommunikation<br />

<strong>2008</strong> in Grossbritannien<br />

Gesamtsumme: CHF 435 682<br />

100 % Sortenspezifische Kommunikation<br />

Grossbritannien<br />

Dank der in den letzten Jahren geleisteten Arbeit ist der britische Markt zu einem<br />

der wichtigsten Märkte für den Export von Le Gruyère AOC geworden. Ein<br />

Exportniveau von nahezu 1000 t ist durchaus realistisch. Zu den ausgewiesenen<br />

Zahlen der TSM sind rund 300 t hinzuzurechnen, die aus Exporten via<br />

anderer Transitländer stammen.<br />

Diese deutlich gestiegenen Zahlen sind jedoch durch den sehr ungünstigen<br />

Wechselkurs der letzten Monate sowie durch die prekäre Wirtschaftslage unter<br />

enormen Druck geraten. Dennoch bleibt zu hoffen, dass diese gefährliche<br />

Klippe, dank des grossen Bekanntheitsgrads, den der Käse in den letzten<br />

Monaten erlangt hat, umschifft werden kann.<br />

Die Promotionstätigkeiten <strong>2008</strong> konzentrierten sich vor allem auf die Käsekenner,<br />

mit dem Ziel, das Image von Le Gruyère AOC weiter zu stärken. Die Medienarbeit<br />

sowie die verschiedenen Aktivitäten richteten sich in erster Linie an die<br />

Fachgeschäfte und Käseliebhaber. Degustationen sowie spezielle Abendveranstaltungen<br />

wie «Kochen mit Le Gruyère AOC» wurden sehr gut besucht.<br />

Diese personifizierte Arbeit ist Garant für ein besseres Produktverständnis, insbesondere<br />

mit Blick auf die Möglichkeit der wirtschaftlichen Nutzung eines<br />

Premium-Käses.<br />

Ein Höhepunkt war die Teilnahme von Le Gruyère AOC am «World <strong>Cheese</strong><br />

Award», der erstmalig in Irland in Dublin stattfand. Im Rahmen der Veranstaltung<br />

wurde ein Le Gruyère AOC Bio der Käserei aus Les Moulins ausgezeichnet und<br />

belegte über alle Kategorien den zweiten Platz.<br />

Alle diese Aktivitäten stossen auf sehr positive Reaktionen bei den grossen<br />

Handelsketten, die Le Gruyère AOC auch in den Selbstbedienungsregalen<br />

einen guten Platz reservieren.


Organe<br />

Verwaltungsrat<br />

Präsident Guy Emmenegger<br />

Vizepräsidenten Matthias Kunz<br />

3000 Bern 6 (1998)<br />

Emmi International Ltd., 3422 Kirchberg (1998)<br />

Philippe Bardet<br />

Mitglieder Markus Baumann<br />

Interprofession du Gruyère, 1663 Pringy (2000)<br />

Sbrinz Käse GmbH, 6210 Sursee (2004)<br />

Dominik Büchel<br />

Emmi International Ltd., 3422 Kirchberg (2001)<br />

Richard Gander<br />

Lustenberger & Dürst <strong>AG</strong>, 6330 Cham (2000)<br />

André Straub<br />

Fromalp <strong>AG</strong>, 3052 Zollikofen (2006)<br />

Olivier Isler<br />

Interprofession de la Tête de Moine, 2610 St-Imier (2005)<br />

Dr. Albert Rösti<br />

Schweizer Milchproduzenten, 3000 Bern 6 (2007)<br />

Anton Schmutz<br />

Fromarte, die Schweizer Käsespezialisten, 3001 Bern (2003)<br />

Dr. Jürg Simon<br />

Präsident Emmentaler <strong>Switzerland</strong>, 3011 Bern (2003)<br />

Revisionsstelle Refiba Treuhand <strong>AG</strong>, Bern<br />

Geschäftsleitung Dr. David Escher, CEO<br />

Bernard Wildeisen, CFO<br />

Pierre Gwinner, Head of <strong>Marketing</strong><br />

27 SCM Jahresbericht <strong>2008</strong>

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