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INTERVIEW INTERVIEW PRO & CONTRA JU BW - Junge Union ...

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NORDWÜRTTEMBERG E 8336<br />

DAS <strong>JU</strong>NGE POLITMAGAZIN FÜR BADEN-WÜRTTEMBERG • MITGLIEDERZEITSCHRIFT DER <strong>JU</strong>NGEN UNION<br />

<strong>INTERVIEW</strong> <strong>PRO</strong> & <strong>CONTRA</strong> <strong>JU</strong> <strong>BW</strong> 2008.2<br />

DIETER „SCHLANKE HUNDT LÖSUNGEN“ PRÄMIE STATT ZWANG LANDESTAG 2008<br />

DER Seit Oktober ARBEITGEBER-CHEF<br />

2005 ist<br />

REFORMSTAU IN DER<br />

STEFFEN BILGER<br />

ÜBER Dr. Norbert MANGELNDE Lammert MdB KOALITION: DIE CDU-<br />

WIEDERGEWÄHLT UND<br />

REFORMEN Präsident des UND Deutschen. DEN MUT GESUNDHEITSPRÄMIE<br />

KONZEPT „FÜNF AB FÜNF“<br />

ZU VERÄNDERUNGEN<br />

ALS ALLHEILMITTEL?<br />

BESCHLOSSEN 7WWW.<strong>JU</strong>-<strong>BW</strong>.DE


2<br />

<strong>JU</strong>-DEUTSCHLANDTAG<br />

07.–09. November 2008<br />

Im Europapark Rust (www.europapark.de)<br />

7 3 Tage Politik aus nächster Nähe<br />

7 Gäste:<br />

• Bundeskanzlerin Angela Merkel<br />

• Ministerpräsident Günther H. Oettinger<br />

• <strong>JU</strong>-Bundesvorsitzender Philipp Mißfelder<br />

und viele weitere Gäste<br />

www.ju-bw.de<br />

QUALIFIZIERTER MITTELSTAND!<br />

Unternehmensgruppe REMAG AG:<br />

Leistungsvielfalt in Stahl<br />

<strong>JU</strong>NGE UNION<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

Der wahre Motor für den Erfolg der<br />

deutschen Wirtschaft sind die Menschen<br />

im Mittelstand. Ihr Entwicklungswille, ihre<br />

Flexibilität und ihr Fleiß sind die Schlüssel<br />

zum Erfolg. Dieser einfache und klare<br />

Fokus auf unsere Märkte macht die<br />

REMAG Unternehmensgruppe seit mehr<br />

als sieben Jahrzehnten erfolgreich.<br />

Mit über 600 engagierten und gut qualifizierten<br />

Mitarbeitern trotzen wir als<br />

unabhängiges Unternehmen allen Marktschwankungen.<br />

Und sorgen durch systematische<br />

Entwicklung unseres eigenen<br />

Personals für eine sichere Zukunft. Mehr<br />

Informationen unter www.remag.de<br />

„Ich bin 44 und schon seit 14 Jahren bei<br />

der REMAG. Hier zählt nicht das Alter, sondern<br />

das Engagement.“<br />

Johann Fässler, Fertigungsleiter Stahl Distribution<br />

und Service, Niederlassung Südbayern


INHALT<br />

<strong>INTERVIEW</strong> ................................... 4-5<br />

THEMA: REFORMSTAU ............. 6-7<br />

<strong>JU</strong> BADEN-WÜRTTEMBERG .......... 8<br />

<strong>PRO</strong> & <strong>CONTRA</strong>................................ 9<br />

<strong>INTERVIEW</strong><br />

KEINE WAHLGESCHENKE AUF<br />

KOSTEN VON WACHSTUM UND<br />

BESCHÄFTIGUNG<br />

Der Präsident der deutschen<br />

Arbeitgeberverbände Dieter Hundt<br />

kritisiert die Spendierlaune der<br />

Sozialsysteme und fordert zugleich<br />

Steuerentlastungen<br />

THEMA<br />

DAUER-REFORMSTAU<br />

IM STEUERSYSTEM<br />

Die <strong>Union</strong> braucht 2009 ein<br />

Steuerkonzept, das Familien<br />

belohnt und Subventionen<br />

abschafft<br />

ÜBERALL REFORMBAUSTELLEN?<br />

<strong>JU</strong>-Landesvorstandsmitglieder<br />

suchen nach Lösungen<br />

<strong>INTERVIEW</strong> ..................................... 10<br />

SCHULE & HOCHSCHULE .......... 11<br />

AUS’M LÄNDLE ........................ 12-14<br />

BILGERS BOTSCHAFT .................. 15<br />

<strong>PRO</strong>&<strong>CONTRA</strong><br />

PRÄMIE STATT ZWANG<br />

Die Gesundheitsprämie als<br />

Allheilmittel für das<br />

Gesundheitssystem?<br />

<strong>INTERVIEW</strong><br />

RENTENREBELL JENS SPAHN<br />

Die verlässliche Rente als<br />

Wunschtraum für die junge<br />

Generation<br />

BEZIRKSTAGE IN BADEN<br />

UND WÜRTTEMBERG-<br />

HOHENZOLLERN<br />

EDITORIAL<br />

eigentlich sollte die große Koalition große<br />

Pro bleme lösen. Zwei Volksparteien - oder<br />

was von ihnen übrig ist - wollten zusammen<br />

diejenigen Reformen anpacken, für die "kleinen"<br />

Koalitionen die Kraft fehlt. Aber die<br />

Wirklichkeit sieht anders aus. Von der Renten -<br />

reform bis zur Haushaltssanierung, von der<br />

Unternehmens- oder Erbschaftssteuer bis zur<br />

Gesundheitsreform - nirgends geht es wirklich<br />

voran. Und wenn sich etwas bewegt, dann an -<br />

scheinend in die falsche Richtung. Schließlich<br />

glauben inzwischen viele <strong>JU</strong>-Mitglieder, dass<br />

die angeblich unionsgeführte Bundes re gierung<br />

ungeniert sozialdemokratische Politik macht.<br />

Die aktuelle Ausgabe der hg hat dieses<br />

Stimmung aufgenommen und sich auf die<br />

Suche nach dem allgegenwärtigen Reformstau<br />

gemacht. Gefunden haben wir ihn zusammen<br />

mit Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt in der<br />

Arbeits- und Wirtschaftspolitik, mit dem jungen<br />

Bundestagsabgeordneten Jens Spahn in<br />

der Rentendebatte und dank SPD-Sozial ex -<br />

perte Karl Lauterbach auch im Streit um die<br />

Gesundheitspolitik.<br />

Keinem Beitrag geht es dabei nur darum<br />

Probleme zu thematisieren, alle Autoren und<br />

Interview partner eint vielmehr die Forderung<br />

nach baldigen Lösungen. Der Ruf nach Re -<br />

formen kommt dabei auch in den State ments<br />

der Mitglieder des Landesvorstands zum Aus -<br />

druck. Sie zeigen gleichzeitig, wie breit die <strong>JU</strong><br />

im Land inhaltlich aufgestellt ist. Abgerundet<br />

wird die Ausgabe 2008.2 der hg durch Be -<br />

richte vom <strong>JU</strong>-Landestag und aus der Arbeit<br />

der Bezirksverbände.<br />

Euer<br />

Ralf Stefan Hübner<br />

ralf.huebner@ju-bw.de<br />

3


<strong>INTERVIEW</strong><br />

REFORMEN FÜR MEHR<br />

WETTBEWERBSFÄHIGKEIT<br />

Er ist ein Kind unseres Landes: geboren in Esslingen, aufgewachsen in Göppingen. Die Allgaier Werke in<br />

Uhingen sind unter ihm zu einem internationalen Maschinenbauer im Bereich der automotiven Umform -<br />

technik und der Verfahrenstechnik geworden. Seit 1996 steht er als Präsident der Bundesvereinigung der<br />

Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) vor. In dieser Funktion sprachen wir mit ihm über ausstehende<br />

Reformen, teure Wahlgeschenke und die Politik in Baden-Württemberg.<br />

hg: Herr Dr. Hundt, gerade im Vorfeld der<br />

letzten Bundestagswahl wurden zahlreiche<br />

Reformprojekte diskutiert. Die große<br />

Steuerreform ist schon im Wahlkampf<br />

gescheitert, über die Gesundheitsreform wird<br />

noch immer diskutiert. Welche Reformen<br />

sind aus Sicht der deutschen Arbeitgeber am<br />

vordringlichsten?<br />

DR. DIETER HUNDT: Wir brauchen deutliche<br />

Verbesserungen bei Bildung und<br />

Forschung, mehr betriebliche Flexibilität und<br />

eine Senkung der Abgaben- und Steuerlast.<br />

Die derzeitige Politik der großen Koalition<br />

geht leider in die falsche Richtung: Sie verteilt<br />

Wahlgeschenke auf Kosten von<br />

Wachstum und Beschäftigung. Damit muss<br />

Schluss sein! Außerdem erwarte ich ein klares<br />

Nein zu gesetzlichen Mindestlöhnen. Sie<br />

vernichten Arbeitsplätze und verhindern,<br />

dass Langzeitarbeitslose und Gering -<br />

qualifizierte den Wiedereinstieg in Arbeit<br />

schaffen. Vollbeschäftigung und Min -<br />

destlöhne schließen sich gegenseitig aus.<br />

4<br />

1938 geboren in Esslingen, verheiratet, zwei Kinder<br />

Maschinenbau-Studium an der ETH Zürich, Promotion<br />

1964 Vorstandsassistent bei AEG-Telefunken<br />

1975 Geschäftsführender Gesellschafter der Allgaier Werke, Uhingen<br />

1996 Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen<br />

Arbeitgeberverbände (BDA)<br />

2002 Vorsitzender des Aufsichtsrats des VfB Stuttgart<br />

2007 Verleihung des Großen Verdienstkreuzes<br />

mit Stern und Schulterband<br />

2008 Vorsitzender des Aufsichtsrats der Allgaier Werke, Uhingen<br />

„ Die derzeitige<br />

Politik der großen<br />

Koalition geht leider<br />

in die falsche<br />

Richtung: Sie verteilt<br />

Wahlgeschenke auf<br />

Kosten von<br />

Wachstum und<br />

Beschäftigung.“<br />

hg: Ein wichtiges Reformthema ist auch<br />

der Abbau bürokratischer Lasten. Jüngst<br />

warfen Sie der Regierung vor, sie be -<br />

schränke ihre Arbeit auf das Messen selbiger.<br />

DR. DIETER HUNDT: Die Messung der<br />

Bürokratielasten ist ein erster, richtiger<br />

Schritt. Notwendig sind aber vor allem konkrete<br />

Maßnahmen, um die Bürokratie abzubauen.<br />

Der Bundesregierung fehlt hier noch<br />

immer ein schlüssiges Gesamtkonzept, wie<br />

sie das selbst gesteckte Ziel erreichen will,<br />

die Bürokratiekosten bis 2011 um 25 Prozent<br />

zu senken.<br />

hg: Welche bürokratischen Lasten sollten<br />

aus Ihrer Sicht als erstes abgebaut werden?<br />

DR. DIETER HUNDT: Die Wirtschaft hat<br />

konkrete Vorschläge unterbreitet: Als erstes<br />

müssen die Unternehmen von den belastenden<br />

Informationspflichten befreit werden.<br />

hg: Die Neustrukturierung des Steuer -<br />

systems war zentrales Thema im Wahl -<br />

kampf. Reichen die Reformen bei den<br />

Unter nehmenssteuern aus und für wie<br />

wichtig erachten Sie eine Reform der Ein -<br />

kommenssteuer, wo recht wenig passiert ist?<br />

DR. DIETER HUNDT: Trotz teilweise<br />

berechtigter Kritik im Detail haben sich die<br />

wirtschaftlichen Rahmenbedingungen durch<br />

die Unternehmenssteuerreform verbessert.<br />

Für den Mittelstand kommt es jetzt darauf<br />

an, dass auch die anstehende Erbschafts -


steuer reform erfolgreich abgeschlossen wird.<br />

Jahr für Jahr stehen über 70.000 Unter -<br />

nehmen vor dem Generationswechsel. Dieser<br />

Übergang muss erleichtert werden, wozu<br />

mittelfristig die vollständige Abschaffung<br />

der Erb schaftssteuer gehört.<br />

„Jahr für Jahr stehen<br />

über 70.000 Unter -<br />

nehmen vor dem<br />

Generationswechsel.“<br />

hg: Jüngst haben Sie sich mit anderen<br />

Wirtschaftsvertretern dafür ausgesprochen,<br />

dass die derzeitigen Steuermehreinnahmen<br />

auch bei den Bürgern ankommen müssen.<br />

Auf der anderen Seite steht die große Her -<br />

ausforderung des Schuldenabbaus. Welche<br />

Prioritäten sind hier für Sie wichtig?<br />

DR. DIETER HUNDT: Beides ist möglich,<br />

wenn der Staat sparsam wirtschaftet. Die<br />

Konsolidierung der öffentlichen Haushalte<br />

ist richtig. Sie darf aber nicht als Ausrede<br />

dafür benutzt werden, notwendige Kor -<br />

rekturen bei Steuern und Abgaben auf die<br />

lange Bank zu schieben.<br />

hg: Ein wichtiges Thema mit Konflikt -<br />

potential ist auch die Reform des Sozial -<br />

systems. In welchen Bereichen sehen Sie hier<br />

den größten Handlungsbedarf? Und woher<br />

kann das zu seiner Aufrechterhaltung notwendige<br />

Geld genommen werden, wenn<br />

sowohl die jüngere und die ältere Generation<br />

als auch die Wirtschaft die Belastungs -<br />

grenzen schon für überschritten halten?<br />

DR. DIETER HUNDT: Es ist keine Lösung,<br />

mehr Geld in das System zu pumpen. Unsere<br />

sozialen Sicherungssysteme kranken an<br />

Strukturproblemen, die nur mit tief greifenden<br />

Reformen in den Griff zu bekommen<br />

sind. Leider setzt die Bundesregierung aber<br />

mehr auf das Verteilen vermeintlich sozialer<br />

Wohltaten als auf echte Strukturreformen.<br />

Beispiel Pflegeversicherung: Trotz der kürzlich<br />

beschlossenen Pflegereform taumelt sie<br />

weiter unvorbereitet auf die absehbaren<br />

demografischen Veränderungen zu. Nicht<br />

einmal der im Koalitionsvertrag vereinbarte<br />

Einstieg in die kapitalgedeckte Vorsorge<br />

wurde umgesetzt.<br />

„Unsere sozialen<br />

Sicherungssysteme<br />

kranken an<br />

Strukturproblemen,<br />

die nur mit tief greifenden<br />

Reformen<br />

in den Griff zu<br />

bekommen sind.“<br />

hg: In welchen weiteren Bereichen sehen<br />

Sie sonst noch dringenden Handlungs -<br />

bedarf?<br />

DR. DIETER HUNDT: Was wir außerdem<br />

brauchen, sind Investitionen in Bildung und<br />

Forschung, um auch in Zukunft wettbewerbs<br />

fähig zu sein und Wachstum und<br />

Beschäftigung nachhaltig zu sichern. Ich fordere<br />

deshalb mit Nachdruck eine Bildungs -<br />

offensive in Deutschland.<br />

hg: Sie haben ihre Heimat bis heute im<br />

Kreis Göppingen und sind mit den Ge -<br />

schehnissen in Baden-Württemberg bestens<br />

vertraut. Wo sehen Sie im Ländle den dringendsten<br />

Bedarf für Reformen?<br />

DR. DIETER HUNDT: Die Landesregierung<br />

bemüht sich sehr, zum Erfolg des Wirt -<br />

schafts standorts Baden-Württemberg beizutragen.<br />

Wirtschaft und Politik arbeiten in<br />

vielen Bereichen eng und gut zusammen. In<br />

der Bildungspolitik wird beispielsweise der<br />

angestrebte Ausbau der Studienplätze von<br />

den Unternehmen unterstützt. Ich würde mir<br />

allerdings wünschen, dass die finanzielle<br />

Ausstattung der ingenieur- und naturwissenschaftlichen<br />

Studiengänge weiter verbessert<br />

wird. Diese Studiengänge sind für die<br />

Zukunftsfähigkeit unseres „Ländles“ von<br />

herausragender Bedeutung.<br />

6<br />

<strong>INTERVIEW</strong><br />

„Jahr für Jahr stehen<br />

über 70.000<br />

Unternehmen vor<br />

dem<br />

Generationswechsel.<br />

“<br />

5


7<br />

THEMA<br />

WETTBEWERB<br />

TUT GUT<br />

Mit der ersten Föderalismus reform hat<br />

die Große Koalition einst ihren Reform -<br />

willen bewiesen. Die Zu ständig keiten<br />

von Bund und Ländern wurden entflochten,<br />

die Länder be kamen mehr Spiel -<br />

raum für eigenverantwortliche Politik -<br />

konzepte. Jetzt geht es darum, die Ver -<br />

teilung der Finanzmittel anzupassen und<br />

das Verschuldungskarussell zu stoppen.<br />

Martin Weng leitet die PG Föderalismus<br />

EINER der größten Problembereiche sind die<br />

Finanzen und die Finanzbeziehungen zwischen<br />

dem Bund und den Ländern. Gerade erst haben<br />

die Leiter der Föderalismuskommission II die<br />

Eckpunkte für zur Modernisierung der Bund-<br />

Länder-Finanzbeziehungen vorgestellt. Aus Sicht<br />

der <strong>JU</strong> Baden-Württemberg werden etliche<br />

Hoffnungen enttäuscht. Die radikale Schulden -<br />

bremse unseres Ministerpräsidenten Günther<br />

Oettinger in Baden-Württemberg haben wir sehr<br />

begrüßt. Schuldenmachen ist aber weiterhin Teil<br />

des aktuellen politischen Programms der SPD. Es<br />

wird schwer, einen vernünftigen Kompromiss zu<br />

finden. Echter Wettbewerb zwischen den<br />

Ländern fehlt weiterhin. Einige Länder trauen<br />

sich den Wettbewerb nicht zu, weil sie viele<br />

Kredit zinsen zahlen müssen. Das heißt für<br />

Baden-Württemberg: Wir zahlen noch viele<br />

Jahre weiter für politisches Unvermögen in<br />

anderen Ländern. Außerdem brauchen wir unbedingt<br />

die Möglichkeit eigener Hebesätze für die<br />

Länder, besser auch noch für die Kommunen, bei<br />

den wichtigen Steuerarten. Das heißt Wett be werb,<br />

aber auch direkte Verantwortung: Wenn ein<br />

Ministerpräsident oder ein Bürgermeister teure<br />

Projekte finanzieren will, muss er seine Bürger<br />

dafür zahlen lassen – kann er die nicht sinnvoll<br />

erklären, werden die Wähler darauf antworten. 6<br />

6<br />

ÜBERALL<br />

REFORMBAUSTELLEN<br />

Reformbedarf findet sich in jedem Politikbereich. Vier Mitglieder des <strong>JU</strong>-<br />

Landesvorstands haben sich auf die Suche gemacht und beispielhaft einige unerledigte<br />

Aufgaben in der Arbeitsmarktpolitik, im Bereich der Infrastruktur und der<br />

inneren Sicherheit sowie in der Rundfunkpolitik gefunden. Und das gute daran: Die<br />

<strong>JU</strong> bietet Lösungen an.<br />

Standort Deutschland stärken<br />

Landesvorstandsmitglied<br />

Maria-Lena Weiß<br />

UNSER Arbeitsmarkt hat<br />

Reformen bitter nötig. In<br />

einer globalen Wirt schaft<br />

sind Rahmen beding ungen,<br />

wie Lohn nebenkosten für<br />

Unter nehmen die wesentlichen<br />

Faktoren einer<br />

Standortentscheidung.<br />

Daran müssen sich unsere<br />

Sozialsysteme orientieren und einen Ausgleich<br />

zwischen Effizienz und Bedürftigkeit gewährleisten.<br />

Darüber hinaus muss unser Ar beits -<br />

markt endlich flexibler werden. Be trieben müssen<br />

mehr Gestaltungsmöglichkeiten zugestanden,<br />

antiquierte Flächentarife aufgekündigt<br />

und starre Arbeitszeitregelungen überdacht<br />

werden. Ein Weniger an Bürokratie schafft ein<br />

Mehr an Arbeitsplätzen.<br />

„Weniger an<br />

Bürokratie schafft<br />

ein Mehr an<br />

Arbeitsplätzen!“<br />

Datenautobahn fürs Land<br />

Alexander Rechner leitet<br />

den AK Ländlicher Raum<br />

DIE Breitband ver sorg -<br />

ung gehört in der heutigen<br />

Zeit neben dem Straßenund<br />

Schienen netz zu den<br />

entscheidenden Stand ort -<br />

fak toren einer Re gion.<br />

Gerade in man chen ländlichen<br />

Ge genden fehlt je -<br />

doch noch immer der An -<br />

schluss an die Datenautobahn. Will man die<br />

Zukunfts fähigkeit des ländlichen Raums und die<br />

dortige Arbeits- und Aus bildungsplätze sichern<br />

sowie jungen Fa milien eine Per spektive geben,<br />

so muss die öffentliche Hand mit den privaten<br />

Anbietern intensiv über den Ausbau der<br />

Breitbandnetze auch auf dem Land diskutieren.<br />

Ohne eine Anpassung der staatlichen För -<br />

derung wird diese wichtige Weiter ent wicklung<br />

der Infra struktur jedoch nicht vorankommen.<br />

Kriminalität wirksam bekämpfen<br />

Sicherheitsexperte<br />

Siegfried Lorek<br />

EINE effektive Straf ver -<br />

folgung braucht den ge -<br />

netischen Fingerabdruck.<br />

Seit Einführung der DNA-<br />

Analyse-Datei konnten<br />

bundesweit über 50.000<br />

Personen begangene Straf -<br />

taten zugeordnet werden<br />

Diese Erfolgs ge schichte<br />

spricht für sich! Keinem Opfer ist zu er klären,<br />

warum die Po lizei zwar bei jedem mittelmäßig<br />

gefährlichen Täter Fingerabdrücke neh men und<br />

Fotos machen, nicht aber den deutlich erfolgversprechenderen<br />

DNA-Abgleich durchführen<br />

darf. Und dennoch verwehrt die Politik bislang<br />

der Polizei den vollwertigen Einsatz des DNA-<br />

Abgleichs - auf Kosten der Sicherheit. Das muss<br />

sich ändern.<br />

Rundfunkgebühren ganz einfach<br />

Landesvorstandsmitglied<br />

Swen Menzel<br />

FÜR die Finanzierung<br />

des öffentlich-rechtlichen<br />

Rund funks müssen klarere<br />

Wege ge funden werden.<br />

Denn das derzeitige<br />

System zeichnet sich vor<br />

allem durch zwei Dinge<br />

aus: mangelnde Trans -<br />

parenz und komplizierte<br />

Verwaltungsstrukturen. Hinzu kommt die Art der<br />

Überprüfung sogenannter Schwarzseher durch<br />

„Rundfunk ge bührenbeauftragte“. Ver letzungen<br />

der Privats phäre sind hier an der Tagesordnung,<br />

Daten schutz ist ein Fremdwort. Klar ist: die GEZ<br />

muss grundlegend reformiert werden. Eine geräteunabhängige<br />

Haushalts ab gabe wäre eine<br />

Möglich keit, das Gebühren chaos zu beenden und<br />

Büro kratie abzubauen.<br />

„Haushaltsabgabe<br />

statt GEZ-Chaos.“<br />

6


DEUTSCHLAND BRAUCHT<br />

EIN MODERNES STEUERSYSTEM<br />

Die Steuerpolitik hat es wieder ins Zentrum der öffentlichen Diskussion geschafft. Und tatsächlich, zumindest<br />

in einem sind sich alle Parteien einig: „Es kann nicht so bleiben wie es ist.“ Die Bürger erwarten zu<br />

Recht eine Steuerreform, die den Vorschriftendschungel lichtet und Menschen wie Unternehmen entlastet.<br />

MONAT für Monat kann es die arbeitende<br />

Bevölkerung auf dem Gehaltszettel sehen:<br />

Vom erwirtschafteten Bruttolohn bleibt netto<br />

immer weniger übrig. Steuern und Sozial -<br />

beiträge zehren derzeit in Deutschland mehr<br />

als die Hälfte des Volkseinkommens auf. Diese<br />

so genannte Einkommens belastungs quote<br />

lag im Jahre 2007 bei 53%.<br />

Die enorme Belastung der Arbeit mit<br />

Steuern und Abgaben gibt den Menschen An -<br />

reize, weniger zu arbeiten, auf eine gute Aus -<br />

bildung zu verzichten oder ihr Geld „schwarz“<br />

zu verdienen. Bei letzterem entsteht übrigens<br />

der größte finanzielle Schaden im Bereich der<br />

Steuerhinterziehung – im letzten Jahr wurden<br />

in Deutschland etwa 348 Milliarden Euro<br />

durch Schwarzarbeit und damit am Fiskus<br />

vorbei erwirtschaftet.<br />

Die Reform der Einkommensteuer wird da -<br />

her im nächsten Bundestagswahlkampf ein<br />

zentrales Thema sein. Eine nachhaltige Politik<br />

muss eine steuerliche Entlastung aber auch<br />

seriös finanzieren. So müssen Subventionen,<br />

wie beispielsweise die steuerfreie Investitions -<br />

zulage für Ostdeutschland, auf den Prüfstand.<br />

Allein diese Beihilfe wird den Staatshaushalt<br />

in diesem Jahr mit etwa 500 Millionen Euro<br />

belasten.<br />

„Eine geringere<br />

Besteuerung wird<br />

mehr Arbeitsplätze<br />

schaffen.“<br />

Eine geringere Besteuerung der Arbeit wird<br />

deutlich mehr Arbeitsplätze schaffen. Denn<br />

der Keil, den Steuern und Abgaben zwischen<br />

die Lohnkosten der Unternehmen und den<br />

Nettolohn der Arbeitnehmer treibt, wird<br />

dadurch kleiner. So werden die von den Unter -<br />

nehmen zu zahlenden Bruttolöhne sinken, was<br />

Arbeitsplätze schafft. Gleichzeitig werden die<br />

Nettolöhne der Arbeitnehmer steigen, so dass<br />

die Menschen in Deutschland wieder mehr<br />

finanziellen Spielraum haben.<br />

Dabei benötigen vor allem Familien eine<br />

kräftige Entlastung. So sind hohe steuerliche<br />

Frei beträge pro Familienmitglied notwendig,<br />

damit Kinder nicht zu einer finanziellen Be -<br />

lastung für ihre Eltern werden.<br />

Ein weiterer Baustein einer solchen Steuer -<br />

reform muss die Abschaffung der „kalten Pro -<br />

gression“ sein. Steigerungen der nominalen<br />

Löhne führen nämlich in unserem jetzigen<br />

Steuersystem dazu, dass aufgrund der progressiven<br />

Steuersätze mehr Steuern zu bezahlen<br />

sind, auch wenn aufgrund der Inflation den<br />

Menschen real nicht mehr Geld in der Tasche<br />

verbleibt.<br />

Auch müssen im deutschen Steuerrecht An -<br />

reize abgebaut werden, Geld lieber heute auszugeben<br />

als für die Zukunft zu sparen. Denn<br />

erstens ist Sparen in einer Volkswirtschaft eine<br />

wichtige Voraussetzung für Investitionen und<br />

langfristiges Wirtschaftswachstum. Und zweitens<br />

muss jeder einzelne bekanntlich mehr fürs<br />

Alter vorsorgen. Daher müssen Kapital ein -<br />

künfte in Zukunft deutlich geringer be steuert<br />

werden. Die Abgeltungssteuer ab dem Jahre<br />

2009 ist im Grundsatz richtig, ihr Steuersatz<br />

muss jedoch von 25% auf maximal 15%<br />

gesenkt werden. Denn Zukunftsvorsorge darf<br />

nicht steuerlich bestraft werden.<br />

„Zukunftsvorsorge<br />

darf nicht steuerlich<br />

bestraft werden.“<br />

Eine geringere Abgeltungsteuer schafft auch<br />

mehr Möglichkeiten für große Teile der<br />

Bevölkerung an steigenden Unternehmens -<br />

gewinnen zu partizipieren. Solche Teilhabe ist<br />

ein wichtiger Beitrag für soziale Gerechtigkeit<br />

in Deutschland. Denn das Problem einer<br />

größer werdenden Kluft zwischen Arbeits -<br />

einkommen und Kapitaleinkommen lässt sich<br />

nicht durch staatliche Reglementierung, sondern<br />

am einfachsten und effizientesten über<br />

die richtigen Rahmenbedingungen in einem<br />

modernen Steuerrecht bekämpfen.<br />

Wir müssen deshalb die Chance ergreifen,<br />

mit einem sowohl leistungs- als auch familienfreundlichen<br />

Konzept für ein besseres<br />

Steuer system in den Bundestagswahlkampf<br />

2009 zu gehen und dann auch den Mut haben,<br />

dieses nach der Wahl umzusetzen. 6<br />

7


<strong>JU</strong> BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

6<br />

GUTE WAHLERGEBNISSE UND<br />

KLARE ENTSCHEIDUNGEN<br />

Über 250 Delegierte sorgten beim <strong>JU</strong>-Landestag in Remchingen Ende April<br />

für gute Stimmung und spannende inhaltliche Debatten<br />

SCHON der Auftakt verlief nach Maß: Mit<br />

94,4 Prozent übertraf Steffen Bilger sein<br />

bereits sehr gutes Wahlergebnis vom letzten<br />

Jahr und steht damit auch im kommenden<br />

Amtsjahr wieder an der Spitze der über<br />

11.000 <strong>JU</strong>-Mitglieder im Land. Aber auch die<br />

weiteren Vorstandmitglieder konnten zufrieden<br />

nach Hause fahren. Peter Bausenhart<br />

und Frank Burkhard wurden als Stell ver -<br />

treter wiedergewählt, neue Aufgaben übernahmen<br />

jedoch Martin Weng (Finanzen),<br />

Ralf Stefan Hübner (Presse) und Sven Ganter<br />

(Protokoll).<br />

Inhaltlich stand die Bildungspolitik und<br />

dabei insbesondere das Konzept "Fünf ab<br />

Fünf" im Mittel punkt des Interesses. Kern -<br />

forderung ist die Ein führung eines verpflichtenden<br />

Kinderschuljahrs ab 5 Jahren an den<br />

Grundschulen. "In diesem Jahr soll ein Übergang<br />

vom spielerischen Lernen des Kinder -<br />

gartens zur Wissensvermittlung in der Grund -<br />

schule erfolgen und es sollen erste Lern in halte<br />

trans protiert werden", so der wiedergewählte<br />

<strong>JU</strong>-Chef Steffen Bilger. Der von einer Arbeits -<br />

gruppe um die stv. <strong>JU</strong>-Bundesvorsitzende<br />

Vorsitzender:<br />

Steffen Bilger, 29, KV Rems-Murr<br />

Stellvertretende Vorsitzende:<br />

Peter Bausenhart, 33, KV Alb-Donau-Ulm<br />

Frank Burkard, 31, KV Karlsruhe Land<br />

8<br />

„Die Kinderschule<br />

schafft den fließenden<br />

Übergang vom<br />

Kindergarten in die<br />

Grundschule.“<br />

Nina Bender erarbeitete Leit antrag plädierte<br />

ferner für eine landesweit einheitliche Ab -<br />

schlussprüfung in der Grund schule, den Aus -<br />

bau der Ganztages schulen und eine Kern -<br />

arbeitszeit der Lehrer an ihren Schulen.<br />

Finanzreferent:<br />

Martin Weng, 30, KV Zollernalb<br />

Pressereferent:<br />

Ralf Stefan Hübner, 29, KV Stuttgart<br />

Schriftführer:<br />

Sven Ganter, 26, KV Breisgau-<br />

Hochschwarzwald<br />

Beisitzer:<br />

Marcel Bonnet, 26, KV Reutlingen<br />

Katharina Caspary, 25, KV Calw<br />

Neben Vertretern von Bildungsverbänden<br />

und Kultusminister Helmut Rau konnte der<br />

Tagungsleiter und nordbadische <strong>JU</strong>-Chef<br />

Jochen Fürniß auch CDU-Fraktionschef<br />

Stefan Mappus begrüßen. Klare Worte zur<br />

Bundes politik fanden der <strong>JU</strong>-Bundes -<br />

vorsitzende Philipp Mißfelder und Minister -<br />

präsident Günther Oettinger. Oettinger, der<br />

auch deutlich Sympathie für das Konzept<br />

"Fünf ab Fünf" erkennen ließ, erklärte in seiner<br />

Rede und unter dem Applaus der<br />

Delegierten, dass Baden-Württemberg in der<br />

Bundespolitik noch stärker auf eine klare<br />

ordnungspolitische Linie und das Erreichen<br />

der Null ver schuldung dringen werde. Andere<br />

Bundes länder müssten in diesen Fragen endlich<br />

folgen. "Sonst muss Baden-Württemberg<br />

anderen Ländern die Freundschaft kündigen"<br />

so Oettingers Fazit.<br />

Der neugewählte Landesvorstand und der<br />

Leit an trag „Schule neu denken“ sind auch im<br />

Internet zu finden unter www.ju-bw.de 6<br />

DER NEU GEWÄHLTE LANDESVORSTAND<br />

Christian Dusch, 29, KV Ortenau<br />

Björn Hannemann, 25, KV Heilbronn<br />

Martina Hurst, 26, KV Rastatt<br />

Siegfried Lorek, 31, KV Freiburg<br />

Swen Menzel, 29, KV Böblingen<br />

Alexander Rechner, 30, KV Neckar-Odenwald<br />

Thomas Wagenblast, 33, KV Ostalb<br />

Maria-Lena Weiß, 27, KV Tuttlingen<br />

Ihr könnt die Landesvorstandsmitglieder<br />

auch per E-Mail erreichen:<br />

vorname.nachname@ju-bw.de<br />

6


<strong>PRO</strong> &<br />

<strong>CONTRA</strong><br />

7„DIE GESUNDHEITSPRÄMIE<br />

– ALLHEILMITTEL FÜR DAS GESUNDHEITSSYSTEM?!“<br />

MIT der Gesundheitsreform 2007 haben wir wichtige gesundheitspolitische<br />

Ziele der <strong>Union</strong> umgesetzt. Der Gesundheitsfond, als Kernelement der Reform,<br />

ermöglicht ab 2009 einen Einstieg in eine nachhaltige Finanzierungsstruktur<br />

in der gesetzlichen Krankenversicherung und bietet einen ersten wesentlichen<br />

Schritt zur Abkopplung der Gesundheits- von den Arbeitskosten über die<br />

tempo räre Festschreibung des Arbeitgeberbeitrages und die Etablierung von<br />

Pauschalen über Zusatzprämien bzw. Rückzahlungen. Dadurch wird die<br />

Trans parenz im Gesundheitswesen deutlich erhöht und der Wettbewerb zwischen<br />

den Krankenkassen belebt. Zudem eröffnen sich den Versicherten mehr<br />

Wahlmöglichkeiten, was ihre Position im System stärkt. Der Gesundheitsfond<br />

ermöglicht über die stetige Zuführung von Steuermitteln für gesamtgesellschaftliche<br />

Aufgaben innerhalb der GKV eine breitere, gerechtere und<br />

weniger konjunkturanfällige Finanzierungsbasis.<br />

Im Unterschied zur Bürger versicherung, bei der das Beitragsverfahren mit<br />

erheblichem Aufwand der Steuererhebung stark angenähert ist und das<br />

Verhältnis zwischen Beitrag und Leistung (Äquivalentsprinzip) immer mehr auseinanderdriftet,<br />

ermöglichen Gesundheitsprämien Transparenz über Preissignale<br />

und Wahlleistungstarife. Sie organisieren durch den Sozial ausgleich über<br />

Steuern eine breitere Solidarität, setzen positive Impulse für die ökonomische<br />

Wett bewerbsfähigkeit und fördern Innovationen im Gesundheitsmarkt.<br />

Teilhabe am medizinischen Fortschritt für Patienten bleibt möglich, ohne<br />

hochqualifizierte deutsche Arbeitsplätze zu gefährden. Solidarische Prämien<br />

bereichern den Wettbewerb zwischen den Krankenkassen um Leistung,<br />

Qualität und Service.<br />

<strong>PRO</strong> & <strong>CONTRA</strong><br />

Das bestehende Gesundheitssystem krankt an mehreren Stellen. Es leidet unter chronischer Unterfinanzierung und erhöhte gesetzliche<br />

Kassen beiträge belasten zudem den Faktor Arbeit. Fehlender Wettbewerb lässt die Kosten tumorartig wachsen und das Fort schreiten der<br />

Zwei-Klassen-Medizin ist eine bittere Pille für den Solidaritätsgedanken. Die Bürokratie im Gesundheitswesen breitet sich aus wie eine<br />

Wucherung und stellt nicht gerade eine Motivationsspritze für das medizinische Personal dar. Das Gesundheits system scheint schließlich<br />

fast einem Kollaps nahe zu sein. Kann dabei die Gesundheitsprämie – von manchen vereinfacht Kopf pauschale genannt – Heilung versprechen?<br />

5<br />

„Bürgerversicherung verletzt<br />

Verhältnis zwischen<br />

Beitrag und Leistung.“<br />

„Solidarische Prämien<br />

bereichern den Wettbewerb.“<br />

KOPFPAUSCHALEN werden begründet mit dem Argument, sie seien für den<br />

Arbeits markt vorteilhafter. Zunächst ist festzuhalten, dass sie zu einer ungerechten<br />

Umverteilung der Finanzierungslasten führen würden. Eine einheitliche<br />

Kopf pauschale von zweihundertzehn Euro mit einer Überforderungsschwelle<br />

von vierzehn Prozent des Einkommens hätte folgende Konsequenzen:<br />

- Sie wäre familienfeindlich, da die beitragsfreie Mitversicherung<br />

von nicht berufstätigen Ehepartnern entfiele.<br />

- Sie würde die mittlere Einkommensgruppe deutlich belasten,<br />

da diese weder den Steuerzuschuss der Bedürftigen noch die relative<br />

Entlastung der Gut verdiener durch den Pauschalbeitrag genießen würde.<br />

- Sie würde die Kosten der Krankenversicherung für Rentner<br />

um etwa fünfzig Prozent erhöhen.<br />

Gewinner der Kopfpauschalen wären besonders Alleinstehende mit hohen Ein -<br />

kommen. Daran ändert auch ein sozialer Ausgleich von fünfundzwanzig Milli -<br />

arden Euro nichts, der über Steuern finanziert werden muss. Die Ent last ungen<br />

konzentrieren sich auf die Haushalte mit hohen Einkommen und der höchsten<br />

Sparquote, die Belastungen dagegen fallen auf die Haushalte mit der höchsten<br />

Konsumquote. Daher wird es voraussichtlich zu einem Konsum rück gang kommen.<br />

„Die Kopfpauschale führt zu einer<br />

ungerechten Umverteilung.“<br />

Die Bürgerversicherung schafft wahrscheinlich mehr Arbeitsplätze als die<br />

Kopf- pauschalen, weil sie zukünftige Beitragssatzsteigerungen durch die Einbe -<br />

ziehung gut Verdienender sowie von Miet-, Zins- und Kapitaleinkünften kompensiert,<br />

während uns die Kopfpauschalen in jeder Phase der konjunkturellen<br />

Schwäche erneut vor die Alternative der Rationierung oder höherer Zu zahlungen<br />

stellen.<br />

Außerdem schafft die Bürgerversicherung mehr Wettbewerb. Sie verstärkt den<br />

bestehenden Wettbewerb nicht nur durch mehr Vertragsfreiheiten auf An -<br />

bieterseite, sondern würde es auch den privaten Krankenkassen ermöglichen, die<br />

Bürgerversicherung anzubieten. Zukünftig könnte sich ein echter Qualitäts -<br />

wettbewerb innerhalb eines solidarischen Systems entwickeln - anstelle einer<br />

permanenten Entsolidarisierung ohne Wettbewerb. Die ungerechteste Lösung<br />

wäre aber eine Kopfpauschale für Normalverdiener, während sich gut<br />

Verdienende und Beamte weiter privat absichern könnten.<br />

6 6<br />

9


NEWS <strong>INTERVIEW</strong><br />

DIE VERLÄSSLICHE RENTE<br />

– NICHT MEHR ALS EIN WUNSCHTRAUM<br />

FÜR DIE JÜNGERE GENERATION?<br />

Wie kaum ein anderer junger Politiker hat Jens Spahn gegen die Rentenerhöhung der Bundesregierung Front gemacht.<br />

Egal ob in Polit-Talkshows, den Printmedien oder bei Veranstaltungen vor Ort – der junge Abgeordnete hat immer klar<br />

gesagt, dass die Rentengeschenke den Älteren nicht wirklich helfen und der jungen Generation aber spürbar schaden.<br />

hg: Herr Spahn, wie beurteilen Sie das jüngste<br />

Reformvorhaben der Bundes re gierung, den<br />

Eingriff in die Rentenformel?<br />

SPAHN: Ich habe großes Verständnis für die<br />

Situation vieler Rentnerinnen und Rentner. In<br />

vielen Gesprächen erlebe ich, dass es bei vielen<br />

von ihnen auf jeden Euro ankommt. Aber auch<br />

die Jüngeren leiden unter der Inflation. Hinzu -<br />

kommt, dass sie schon jetzt höhere Beiträge<br />

zahlen und wissen, dass sie einmal weniger<br />

Rente bekommen.<br />

Meiner Meinung nach ist deshalb die Änderung<br />

der Rentenformel falsch. Die Renten formel<br />

trägt zur Generationen ge rechtigkeit bei, indem<br />

die Rentnerinnen und Rentnern auf ein verlässliches<br />

Sicherungsniveau vertrauen können und<br />

die finanziellen Be last ungen der Jüngeren auf<br />

ein erträgliches Maß begrenzt werden.<br />

Und ich bin fest davon überzeugt, dass es<br />

auch im Interesse der Rentner wäre, wenn es<br />

nicht immer wieder willkürliche Eingriffe in die<br />

Rentenformel gäbe. Wir sollten wieder mehr Ver -<br />

10<br />

lässlichkeit in die Rentenpolitik bringen. Das ist<br />

am Ende für alle befriedigender, als wenn je nach<br />

Umfragewerten oder Kassenlage eingegriffen<br />

wird.<br />

„Wir sollten wieder<br />

mehr Verlässlichkeit<br />

in die Rentenpolitik<br />

bringen.“<br />

hg: Wie erklären Sie den Rentnern den<br />

"Verzicht"? Appellieren Sie an deren guten<br />

Willen und argumentieren, dass Renten kürz -<br />

ungen Investitionen in die Bildung er -<br />

möglichen, die wiederum deren Enkeln zu -<br />

gute kommt? Welches Vorgehen ist aus Ihrer<br />

Sicht ratsam?<br />

SPAHN: Die heutige Rentnergeneration hat<br />

jahrelang in das Rentensystem eingezahlt und<br />

hat ein Anrecht auf ihre Rente. Rente ist keine<br />

Sozialleistung. Das will ich nicht be streiten.<br />

Unser Rentensystem, muss sich aber der zu -<br />

künftigen Entwicklung der Be völkerung und<br />

der Arbeitswelt anpassen. Nur so kann gewährleistet<br />

werden, dass auch die zukünftigen Ge -<br />

nerationen eine verlässliche Rente erhalten.<br />

Ich möchte keinen Konflikt zwischen den Ge -<br />

nerationen. Ich sehe ihn auch nicht. Das Ver -<br />

hältnis zwischen jüngeren Menschen und ihren<br />

Eltern und Großeltern ist nach allen Studien so<br />

gut wie nie zuvor in der Ge schichte der Bundes -<br />

republik. Zum offenen und fairen Umgang der<br />

Generationen gehört aber auch, ehrlich über die<br />

Dinge zu reden.<br />

Bei vielen Diskussionen habe ich immer wieder<br />

die Erfahrung gemacht, dass viele Ältere zu -<br />

mindest Verständnis für die Anliegen der jüngeren<br />

Generation haben. Man bekommt keinen<br />

rauschenden Applaus dafür, aber immerhin<br />

wird einem zugehört. Was mir Mut macht, sind<br />

die Zuschriften vieler Rentner innen und Rentner,<br />

die ich erhalten habe. Sie sagen, ich solle<br />

standhaft bleiben für die Zukunft ihrer Kinder<br />

und Enkelkinder.<br />

hg: Ist Altersarmut in Deutschland an und<br />

für sich überhaupt ein großes Thema? Sind<br />

nicht viel mehr junge Familien von Armut<br />

bedroht und benötigen aus diesem Grunde<br />

eine umfassendere Unterstützung?<br />

SPAHN: Der gerade erschienene Armuts- und<br />

Reichtumsbericht der Bundesregierung zeigt,<br />

dass das größte Armutsrisiko bei alleinerziehenden<br />

Eltern und Langzeitarbeitslosen liegt.<br />

Natürlich ist auch die Armut im Alter problematisch<br />

zu sehen. Bislang betrifft dies aber -<br />

zum Glück - nur sehr wenige ältere Menschen.<br />

Aber Altersarmut kann für unsere Generation<br />

zu einem Riesenproblem werden, wenn nicht<br />

rechtzeitig zusätzlich privat vorgesorgt wird.<br />

Ich halte es deshalb für richtig, dass junge<br />

Familien in diesem Sinne intensiv gefördert<br />

werden. Dabei ist auch der Ausbau der Kinder -<br />

betreuung wichtig, da dies den alleinerziehenden<br />

Eltern die Aufnahme eine Arbeit und damit<br />

den Erwerb von Rentenansprüchen erleichtert.<br />

hg: Stichwort Arbeit im Alter. Was sagen<br />

Sie zu dem drohenden Wieder aufkommen<br />

der Altersteilzeit und damit der weiteren Ver -<br />

drängung Älterer vom Arbeitsmarkt? Sollte<br />

man diesbezüglich nicht mehr auf ein Mit -<br />

einander setzen, auch um auf die Er fahr -<br />

ungen der Älteren nicht zwangsläufig zu verzichten?<br />

SPAHN: Mir wird von Unternehmern immer<br />

wieder berichtet, dass es schwierig ist, in<br />

Deutschland Facharbeiter zu finden. Der<br />

Mangel an Facharbeitern wird in den nächsten<br />

Jahren nach Expertenangaben vermutlich sogar<br />

noch steigen. Wir müssen daher das Wissen<br />

und die Erfahrungen älterer Menschen in den<br />

Betrieben halten. Eine neue Welle der Alter -<br />

teilzeit darf es aus diesem Grund nicht geben.<br />

Außerdem wären die hohen Belastungen für die<br />

Rentenkassen, die dieses Privileg für wenige<br />

mit sich brächte, nicht zu verantworten.<br />

1980 Geboren am 16. Mai 1980<br />

1999 Abitur<br />

2002 gelernter Bankkaufmann<br />

2002 Mitglied des Bundestages im Wahlkreis<br />

Steinfurt - Borken , NRW<br />

2003 Studienbeginn in Politik und Recht<br />

6


REFORMEN SATT<br />

– WIE FÄLLT DIE ERNTE AUS?<br />

Die letzten Jahre bedeuteten für die deutsche Hochschullandschaft vor allem eins:<br />

Reformen, Reformen, Reformen.<br />

SEIT Jahren wird kritisiert, dass das<br />

Studium für sechs Semester zu überfrachtet ist<br />

und die ursprünglichen Ideen von Bologna<br />

dadurch konterkariert werden: Mobilität der<br />

Studenten und gegenseitige Anerkennung<br />

der Abschlüsse. Beides wird dadurch behindert,<br />

dass Studenten durch die kurze Studien -<br />

zeit seltener als zuvor im Ausland studieren,<br />

zumindest nicht in der Zeit ihres Bachelor -<br />

studiengangs. Was hilft dann die gegenseitige<br />

Anerkennung durch die Universitäten<br />

innerhalb Europas?<br />

Lösungsvorschläge gibt Christian Bode,<br />

Generalsekretär des Deutschen Aka demischen<br />

Austauschdienstes: So plädiert er für eine<br />

deutlich kürzere Schulzeit, die dann die<br />

Möglichkeit eines früheren Einstiegs in ein<br />

Studium ermöglicht. Erste Schritte dahin<br />

wurden mit dem G8 gemacht.<br />

7<br />

RING CHRISTLICH-DEMOKRATISCHER STUDENTEN<br />

An dieser Stelle findet Ihr regelmäßig die Meinung des RCDS<br />

an den Hochschulen in Baden-Württemberg<br />

Ist aber durch diese Verkürzung der Aus -<br />

bildungsdauer weiterhin die Qualität unserer<br />

Ausbildung gesichert? Müssen wir nicht versuchen,<br />

immer flexibler zu werden? Wir dürfen<br />

nicht Abschied von den Humboldt’schen<br />

Idealen nehmen und den Studierenden den<br />

Weg zu einer umfassenden Erweiterung ihres<br />

Horizontes verbauen. Ehrenamtliches, auch<br />

politisches Engagement ist ebenso wichtig<br />

wie das fächerübergreifende Studium.<br />

Angesichts der steigenden Studierenden -<br />

anfängerzahlen bis zum Jahr 2013 hat die<br />

Landesregierung ein Programm ins Leben gerufen,<br />

dass die Kapazitäten der Universitäten<br />

in Baden-Württemberg ausbauen soll: das<br />

Projekt „Hochschule 2012“. Dadurch sollen<br />

16.000 neue Studienplätze in Baden-Württem -<br />

berg geschaffen werden. Das Land hat hierfür<br />

bisher 150 Millionen Euro zugesichert. Die<br />

ES läuft. Die Republik erwartet mit kurzen<br />

Hosen im Büro den Familienurlaub. Aber dann<br />

auf der Autobahn, kurz vor Schluss der Reise<br />

sollte man nicht stehen bleiben und einen Stau<br />

bilden. Stillstand. Und genau hier bedarf es der<br />

Führung. Man kann nicht sagen: Wir sind<br />

schon fast da, jetzt können wir das ALG I verlängern,<br />

die Rentenformel aussetzen und den<br />

Mindestlohn einführen. Die unionsgeführte<br />

Bundesregierung darf nicht in der Sonne sitzen<br />

bleiben und wichtige Reform projekte liegen<br />

lassen. Das Gesundheitssystem braucht<br />

eine klare Strukturreform, die Pflege ver -<br />

sicherung muss auf Kapitaldeckung umgestellt<br />

werden und den Arbeitnehmern durch den<br />

Investivlohn die Möglichkeit gegeben werden,<br />

an den Gewinnen der Unter nehmen teilzuha-<br />

Landesregierung muss dafür sorgen, dass be -<br />

darfsgerecht mindestens 16.000 neue Studienplätze<br />

bis zum Jahre 2012 angeboten werden.<br />

Wichtig bleibt, dass die Qualität der Aus -<br />

bildung auch in der Breite gewährleistet ist.<br />

Gerade auch angesichts der Ereignisse in<br />

Hessen stehen wir nach wie vor zu den<br />

Studiengebühren. Jetzt ist es aber mehr denn<br />

je wichtig, diese sozialverträglich zu gestalten.<br />

Die Landesregierung hat, nachdem die<br />

Zinsen für Studienkredite massiv gestiegen<br />

sind eine vom Land finanzierte Deckelung<br />

bei 5,5 % eingeführt. Wir begrüßen diesen<br />

Schritt, aber auch dabei darf es nicht bleiben.<br />

Eine Deckelung bei 5,5% ist eine Deckelung<br />

auf hohem Zinsenniveau, hier bedarf es einer<br />

weiteren Senkung.<br />

6<br />

ZWISCHENRUF:<br />

SOMMER - SONNE - STAU<br />

SCHULE & HOCHSCHULE<br />

www.rcds-bw.de<br />

ben. An dem Ziel der Null ver schuldung 2011<br />

im Bund darf nicht gerüttelt werden und die<br />

Finanzverfassung muss tiefgreifend reformiert<br />

werden. So ein Sonnen bad im warmen Auto<br />

auf der Autobahn ist nur begrenzt angenehm.<br />

Und wenn die SPD zum Geister fahrer wird,<br />

muss erst Recht die CDU Gas geben - wir wollen<br />

an den Strand!<br />

6<br />

11


AUS’M LÄNDLE<br />

<strong>JU</strong> GEGEN ANTI -<br />

DISKRIMINIERUNGS-<br />

RICHTLINIE<br />

Bilger: Keine neuen EU-Vorschriften nötig.<br />

DIE <strong>Junge</strong>n <strong>Union</strong> Baden-Württemberg<br />

wendet sich gegen die Ausweitung der EU-<br />

Antidiskriminierungsrichtlinie auf weitere<br />

Lebens- und Wirtschaftsbereiche. „Anstatt<br />

endlich den Bürokratieabbau voranzutreiben,<br />

will Brüssel die Bürger jetzt noch stärker gängeln“,<br />

kritisiert <strong>JU</strong>-Landeschef Steffen Bilger<br />

die Pläne der EU-Verwaltung. Die <strong>JU</strong> sehe mit<br />

Sorge, wie immer neue Gesetzesideen aus<br />

Brüssel die Menschen und Unternehmen im<br />

Land mit noch mehr bürokratischen Zwangs -<br />

vorschriften belasteten. Gleichzeitig bekräftigt<br />

die <strong>JU</strong> ihre Forderung, das von der großen<br />

Koalition 2006 beschlossene Allgemeine<br />

Gleichbehandlungsgesetz (AGG) zu reformieren<br />

und auf das europarechtlich Notwendige<br />

zu reduzieren. 6<br />

„NEIN“ ZUR<br />

TICKETABGABE<br />

Bilger: Kein Aktionismus auf Kosten<br />

junger Reisender<br />

DIE <strong>Junge</strong> <strong>Union</strong> wendet sich gegen die<br />

Forderung von CDU-Generalsekretär Thomas<br />

Strobl nach einer pauschalen Ticketabgabe<br />

für Flugpassagiere. "Natürlich muss der<br />

Luft verkehr einen Beitrag zum Klimaschutz<br />

leisten - eine Anti-Mobilitäts-Maut lehnen<br />

wir aber ab", so <strong>JU</strong>-Landechef Steffen Bilger.<br />

Die <strong>Junge</strong> <strong>Union</strong> plädiert stattdessen für eine<br />

möglichst baldige Einbeziehung des Flug -<br />

verkehrs in den Emissions handel und tritt<br />

seit Jahren für eine europaweit einheitliche<br />

Flugbenzinbesteuerung ein. Steffen Bilger<br />

weiter: "Wir wollen Mobilität für junge Men -<br />

schen ermöglichen. Eine Pauschale auf jedes<br />

Ticket würde Schüler, Auszubildende, Stu -<br />

denten und Menschen mit geringem Ein -<br />

kommen besonders treffen und die Mobilität<br />

einschränken". Für die <strong>JU</strong> ist es ein offener<br />

Widerspruch, einerseits gerade von Jugend -<br />

lichen und jungen Er wachse nen Mobilität<br />

und Internationalität zu fordern, anderseits<br />

für junge Menschen Mobilität über den<br />

Geldbeutel immer weiter einzuschränken. 6<br />

12<br />

NORDWÜRTTEMBERG:<br />

FUSSBALL UND HALBZEITBILANZ<br />

FC Bayern München gegen VfB Stuttgart.<br />

Es gibt wohl nur wenige Fußballbe ge -<br />

gnungen, die aus baden-württembergischer<br />

Sicht mehr Spannung versprechen. Und<br />

Karten sind praktisch kaum zu erhalten.<br />

Zusammen mit dem Landesverband war es<br />

der <strong>JU</strong> Nord württemberg gelungen, 50<br />

Teilnehmern den Besuch dieses Spiels in der<br />

Allianz-Arena im direkten Anschluss an den<br />

<strong>JU</strong>-Landestag zu ermöglichen.<br />

Die Halbzeitbilanz der CDU-Landtags -<br />

fraktion stand im Mittelpunkt einer Be zirks -<br />

ausschusssitzung der <strong>JU</strong> Nord württem berg<br />

mit dem Fraktionsvorsitzenden Stefan Mappus.<br />

Zur Sprache kamen insbesondere Themen<br />

wie die Verschuldungspolitik, Reformen im<br />

Bildungsbereich und beim Landtag. Bezirks -<br />

vorsitzender Uwe Wiedmann lobte die bisherige<br />

Bilanz der CDU-Abgeordneten, mahnte<br />

aber an, dass gerade vor dem Hintergrund<br />

des Superwahljahres 2009 nun kein Still -<br />

stand eintreten dürfe.<br />

6<br />

ISLAMUNTERRICHT IN DEUTSCHER SPRACHE<br />

Diskussion mit Kultusminister Rau.<br />

IM Rahmen einer gemeinsamen Bezirks -<br />

aus schusssitzung diskutierten die <strong>JU</strong> Süd -<br />

baden und Württemberg-Hohenzollern mit<br />

Kultus minister Helmut Rau MdL intensiv<br />

über das dreigliedrige Schulsystem, die Lehrer -<br />

aus bildung und Islamunterricht in Baden-<br />

BEI einer Anhörung der CDU-Landtags -<br />

fraktion zum nächtlichen Alkoholver kauf -<br />

verbot an Tankstellen waren sich alle Ex -<br />

perten einig. Zusammen mit Siegfried Lorek,<br />

<strong>JU</strong>-Landesvorstandsmitglied und Polizist aus<br />

Freiburg, unterstützten sie die <strong>JU</strong>-Forderung<br />

nach einem Alkohol-Verkaufsstopp nach 22<br />

Uhr. Die CDU-Landtagsfraktion schloss sich<br />

letztlich der Forderung an und hat inzwischen<br />

einen entsprechenden Gesetzentwurf<br />

auf den Weg gebracht.<br />

6<br />

Beim Spiel FC Bayern München gegen VfB Stuttgart<br />

Uwe Wiedmann mit Stefan Mappus im Landtag<br />

Württemberg. Die Anwesenden be für -<br />

worteten als Teil der Integrationspolitik die<br />

Ein führung eines unter staatlicher Schul -<br />

aufsicht stehenden Islamunterrichts in deutscher<br />

Sprache. Rau unterstrich in diesem Zu -<br />

sammenhang, dass der Islamunterricht nur<br />

in deutscher Sprache, von in Deutschland<br />

ausgebildeten Lehrern und unter Aufsicht<br />

des Schulamtes durchgeführt werden könne.<br />

Die Runde war sich auch über den Erfolg des<br />

dreigliedrigen Schulsystems, an welchem<br />

auch in Zukunft festgehalten werden müsse,<br />

einig. „Die Bildungspolitik im Land ist beispielhaft<br />

für Deutschland!“, betonte der Vor -<br />

sitzende der <strong>JU</strong> Südbaden, Johannes Rothen -<br />

berger.<br />

6<br />

NÄCHTLICHES ALKOHOLVERBOT


BEZIRKSTAG DER <strong>JU</strong>NGEN UNION<br />

SÜDBADEN: „FÜR DIE REGION“<br />

WAS kann die <strong>Junge</strong> <strong>Union</strong> Südbaden tun –<br />

für die junge Generation, für die Region und<br />

für gelungene Arbeitsmarktreformen? Zu<br />

diesen Fragestellungen wurden auf dem<br />

Bezirkstag der <strong>Junge</strong>n <strong>Union</strong> Südbaden im<br />

Kreis Lörrach prominente Gäste wie Thomas<br />

Strobl MdB, Generalsekretär der CDU Baden-<br />

Württemberg und Julian Würtenberger,<br />

Regierungspräsident des Regierungsbezirks<br />

Freiburg, befragt.<br />

Gleichzeitig diskutierten Experten den<br />

Leitantrag „Arbeit 2020 – Für eine neue bürgerliche<br />

Sozialpolitik“. Für ein Umdenken in<br />

der Arbeitsmarktpolitik plädierte der wiedergewählte<br />

<strong>JU</strong>-Bezirkschef Johannes Rothen -<br />

berger: „Die <strong>Junge</strong> Ge neration darf nicht<br />

länger Verlierer auf dem Arbeitsmarkt sein“.<br />

Dabei einigten sich die Delegierten unter<br />

BEZIRKSTAG DER <strong>JU</strong> NORDBADEN<br />

JOCHEN Fürniß ist mit 90,7 Prozent der<br />

Delegiertenstimmen an die Spitze des zweitgrößten<br />

Bezirksverbandes im Land gewählt<br />

worden. Der 27-jährige Stutenseer Ge -<br />

meinderat tritt damit die Nachfolge des<br />

Europaabgeordneten Daniel Caspary an, der<br />

nach sieben Jahren nicht mehr für das Amt<br />

des Bezirkschefs kandidiert hatte.<br />

Der neue Bezirksvorsitzende Fürniß kündigte<br />

an, sich auch weiterhin in politische<br />

Aktualitäten, darunter schwerpunktmäßig<br />

die Bildungspolitik, einzubringen.<br />

anderem auf die strikte Ablehnung eines<br />

generellen Mindestlohnes und die sofortige<br />

Rücknahme der Ver längerung des ALG I für<br />

ältere Arbeitnehmer. Johannes Rothenberger<br />

war zuvor zum dritten Mal mit großer<br />

Mehrheit an die Spitze der über 2.100<br />

Mitglieder in Südbaden gewählt worden. 6<br />

An der Seite von Jochen Fürniß stehen die<br />

beiden stellvertretenden Vorsitzenden, Antje<br />

Becker und Matthias Ling, Schatzmeister<br />

Christian Stalf, Pressereferent David Ruf,<br />

Schriftführer Patrick Hennig und Bildungs -<br />

beauftragter Tobias Stark sowie zehn Bei -<br />

sitzer.<br />

Prominenteste Redner auf dem Bezirkstag<br />

waren Ministerpräsident Günther H. Oettinger,<br />

Innenminister Heribert Rech, Landwirt schafts -<br />

minister Peter Hauk sowie der <strong>JU</strong>-Landes -<br />

vorsitzende Steffen Bilger.<br />

6<br />

AUS’M LÄNDLE<br />

WAHLERGEBNISSE I<br />

BV NORDBADEN<br />

Vorsitzender: Jochen Fürniß I Stv. Vorsitzende:<br />

Antje Becker, Matthias Ling I Finanzreferent:<br />

Christian Stalf I Pressereferent: David Ruf<br />

Schriftführer/Internetbeauftragter: Patrick<br />

Henning I Bildungsreferent: Tobias Stark I<br />

Beisitzer: Matthias Damm, Katharina Dörr, Martin<br />

Gegenheimer, Victoria Götz, Markus Haas,<br />

Benjamin Koch, Andreas Köhler, Ferry Kohlmann,<br />

Andreas Reifsteck, Christian Volk<br />

BV SÜDBADEN<br />

Vorsitzender: Johannes Rothenberger IStv. Vorsitzende: Dennis Mauch, Moritz Scheibe I<br />

Finanzreferentin: Nadja Meister I Schriftführer:<br />

Kevin Skirka I Pressereferentin: Isabell Siedler I<br />

Bildungsreferentin: Franziska Lasch I<br />

Geschäftsführer: Yannick Bury I Beisitzer: Micha<br />

Bächle, Alexander Gary, Emanuel Ionescu, Stefan<br />

Padberg, Matthias Rombach, Franziska Schädler,<br />

Johannes Schnell, Thomas Volk, Jan-Marc Weber<br />

BV WÜRTTEMBERG-HOHENZOLLERN<br />

Vorsitzender: Norbert Lins I Stv. Vorsitzende:<br />

Christoph Koch, Claudia Wiese I Pressereferent:<br />

Alexander Dörr Finanzreferent: Patrick Weber I<br />

Schriftführer: Julius Trugenberger I Bildungs -<br />

referent: Raid Gharib I Beisitzer: Martin Arnegger,<br />

Stefan Buhmann, Jan Döring, Steffen Gleich, Armin<br />

Härle, Jessica Kulitz, Christoph Müller, Christof<br />

Nagel, Max Nastold, Michael Schulze<br />

KV BIBERACH<br />

Vorsitzender: Armin Härle I Stv. Vorsitzende:<br />

Peter Böttcher, Christoph Keuchel I Finanz -<br />

referent: Gerd Stöferle I Schriftührer: Sebastian<br />

Maurus I Beisitzer: Harald Kammerlander,<br />

Ferdinand Locher, Hermann Reich, Karl-Friedrich<br />

Reiner, Mario Wied, Alexander Weiß<br />

KV BÖBLINGEN<br />

Vorsitzender: Swen Menzel I Stv. Vorsitzende:<br />

Magdalena Hachula, Hanno Kreuter I<br />

Finanzreferent: Alexander Burr I Geschäftsfürer:<br />

Michael Pogadl I Pressereferentin: Sofia<br />

Borodulina I Schriftführerin: Vera Sailer I<br />

Medienreferent: Dirk Dannenfeld<br />

I Internetreferent: Martin Schmer I Beisitzer:<br />

Johanna Forster, Daniel Grömminger, Volker Hasel,<br />

Frieder Hiller, Tim Kröske, Dominik Rettig<br />

KV GÖPPINGEN<br />

Vorsitzender: Kai Steffen Meier I Stv. Vorsitzende:<br />

Marco Emmert, Axel Raisch I Finanzreferent: Frank<br />

Horlacher I Generalsekretär: Simon Weißenfels I<br />

Pressereferent: Fabian Waldhans I Schriftführerin:<br />

Stephanie Hägele I Mem.Rel.Manager: Matthias<br />

Kreuzinger I Beisitzer: Jo Frey, Simon Frey, Lisa<br />

Grotepaß, Jochen Huber, Susanne Kreisinger,<br />

Angelika Müller, Fabian Oßwald, Volker Rieger,<br />

Moritz Vogel, Katharina Vogl<br />

7<br />

Neuwahlen im Kreis oder Bezirk?<br />

Alle Wahlergebnisse zur Veröffentlichung<br />

bitte an: hg@ju-bw.de<br />

13


AUS’M LÄNDLE<br />

WAHLERGEBNISSE II<br />

KV HEIDELBERG<br />

Vorsitzender: Matthias Damm I Stv. Vorsitzende:<br />

Matthias Lang, Max Vogel I Schatzmeister: Olivier<br />

Henry I Pressereferent: Sebastian Schabehorn I<br />

Geschäftsführer: Sebastian Schabehorn<br />

I Internet referent: Matthias Würzebeser I Schrift -<br />

führer: Marius Mrotzek I Beisitzer: Peter Braun,<br />

Alexander Föhr, Matthias Kutsch, Jan-Peter Linke,<br />

Marion Mack, Patrick Rüppel, Marco-Karl Schoos,<br />

Ulrich Stellmacher<br />

KV HOHENLOHE<br />

Vorsitzender: David Kappel I Stv. Vorsitzende:<br />

Konstantin Kiesel, Damian Komor, Peter Wirth I<br />

Schatzmeister: Rüdiger Volk I Pressereferent:<br />

Christian Wick I Schriftführer: Kai Rüdele I<br />

Geschäftsführer: Tim Grobshäuser I Beisitzer:<br />

Matthias Kammerer, Michael Köber, Markus Kraft,<br />

Sasan Krenkler, Anja Lips, Melissa Lips, Daniel Reif,<br />

Tobias Scheerle, Dominik Tröber, Karl Vekony,<br />

Nicole Woithe<br />

KV LÖRRACH<br />

Vorsitzender: Matthias Rombach I Stv. Vor -<br />

sitzende: Viktor Brunner, André Stephany I<br />

Finanzreferent: André Stephany I Presse re -<br />

ferentin: Stephanie Werner I Schriftführer: Daniel<br />

Lorenzen I Internetbeauftragter: Bernd Stoll I<br />

Beisitzer: Bastian Kellmayer, Jérôme Lagarde,<br />

Björn Reich, Ilona Senn<br />

KV REMS-MURR<br />

Vorsitzender: Manuel Häußer I Stv. Vorsitzende:<br />

Tobias Artzt, Sebastian Feller, Simon Lange I<br />

Finanzreferent: Björn Lücker I Generalsekretär:<br />

Marvin Bux I Homepagereferent: Stefan Orner I<br />

Pressereferent: Jan Kistner I Schriftführerin:<br />

Ricarda Hegny I Beisitzer: Patrick Bell, Matthias<br />

Gruber, Christina Holzwarth, Matthias Layher,<br />

Boris Leinweber, Corinna Marx, Mark Rakowsky,<br />

Harald Yamlicha, Matthias Zientek, Björn Schweda<br />

KV SIGMARINGEN<br />

Vorsitzender: Raid Gharib I Stv. Vorsitzende: Jan<br />

Döring, Clemens Moll I Finanzwart: Martin Stuwe<br />

I Geschäftsführer: Markus Rogg Pressewart I<br />

Schriftführer: Stephan Wachsmuth I Beisitzer:<br />

Bettina Agemar, Alexander Deibert, David Keller,<br />

Phillip Kleiner, Verena Koch, Martin Meyer-König,<br />

Renate Sigrist, Karina Voggel, Anna Wedel, Thomas<br />

Reichert<br />

7<br />

14<br />

Neuwahlen im Kreis oder Bezirk?<br />

Alle Wahlergebnisse zur Veröffentlichung<br />

bitte an: hg@ju-bw.de<br />

WV<br />

GLÜCKWÜNSCHE<br />

AM 19. März 2008 wurde unser langjähriger<br />

Landes geschäftsführer Andreas Züfle stolzer Vater<br />

von Christian Johannes Andreas. Die <strong>Junge</strong> <strong>Union</strong><br />

Baden-Württemberg und die hg-Redaktion gratulieren<br />

herzlich!<br />

6<br />

EUROPA GEHT UNS ALLE AN!<br />

Bezirkstag in Bad Saulgau zur Zukunft der EU.<br />

EIN Jahr vor den Wahlen zum Euro -<br />

päischen Parlament stand der diesjährige Be -<br />

zirkstag der <strong>JU</strong> Württemberg-Hohen zollern<br />

ganz im Zeichen Europas. „Wir wollen die<br />

junge Ge neration für die Europa politik be -<br />

geistern.“, erläuterte Bezirks vor sitzender<br />

Norbert Lins den Grund für den gewählten<br />

Schwer punkt.<br />

In einem 16-seitigen Papier setzten sich die<br />

Delegierten intensiv mit der künftigen Rolle<br />

der EU auseinander. Ein entscheidender<br />

Punkt des Leitantrags stellte dabei die Auf -<br />

nahme weiterer Staaten dar. Die An wesenden<br />

forderten einen ehrlichen Umgang mit der<br />

Türkei und die Beitrittsver hand lungen daher<br />

schnellstmöglich abzubrechen.<br />

Ausdrücklich wurde in den Diskussion der<br />

Lissabon-Vertrag als unverzichtbare Voraus -<br />

setzung für die weitere Handlungsfähigkeit<br />

der EU gelobt. Dieser stelle einen wichtigen<br />

Meilenstein auf dem Weg zu einer verstärkten<br />

Integration dar.<br />

6<br />

LANDESVORSTAND AUF KLAUSURTAGUNG<br />

Wahlkämpfe, die Organisation der Landesverbandarbeit und die beginnenden<br />

Fußball-EM prägten den Start ins neue Amtsjahr.<br />

WENIGE Wochen nach dem Landestag ist<br />

der neugewählte Landesvorstand in Gerlingen<br />

bei Stuttgart zu einer zweitägigen Auf -<br />

taktsitzung zusammengekommen.<br />

Im Hinblick auf das anstehende Super -<br />

wahljahr 2009 stellte <strong>JU</strong>-Landeschef Steffen<br />

Bilger zahlreiche Unter stützungs maß nahmen<br />

für die Wahlkämpfe vor Ort in Aussicht: "Es<br />

wird eine <strong>JU</strong>-Werbe linie zur Kommunalwahl<br />

geben und wir bereiten auch ein junges<br />

Werbe mittel zur Europa wahl vor." Alle<br />

Themen felder würden auf wahlkampftaugliche<br />

Inhalte untersucht, um eine Kampagne<br />

auch programmatisch zu untermauern.<br />

Gleichzeitig will der Landesvorstand am<br />

Leit thema "Nachhaltigkeit" festhalten. "Für<br />

uns ge hört dazu die Haushaltskonsolidierung<br />

genauso wie Sozialpolitik oder die Bewahrung<br />

der Schöp fung", umschreibt ein Landes vor -<br />

standsmitglied das umfassende Verständnis<br />

der <strong>JU</strong>. Weitere Themen der Tagung waren der<br />

Deutschlandtag im No vember im Europapark<br />

in Rust und der <strong>JU</strong>-Freundeskreis für ehemalige<br />

<strong>JU</strong>-Mitglieder. Für Spannung sorgten<br />

daneben die Auf taktspiele der Euro 2008, die<br />

Dank einer fußballbegeisterten Tagungs -<br />

leitung problemlos in die Sitzung integriert<br />

werden konnten.<br />

6


5BB<br />

– BILGERS BOTSCHAFT<br />

Kolumne des Landesvorsitzenden<br />

die <strong>Junge</strong> <strong>Union</strong> gehört zu den wichtigsten Mo -<br />

toren in Sachen Haushaltssanierung. Bei unserem<br />

Landestag Ende April in Remchingen hat Mini -<br />

sterpräsident Günther Oettinger den Beitrag der<br />

<strong>Junge</strong>n <strong>Union</strong> zum Ende der Verschuldungspolitik<br />

in Baden-Württemberg ausdrücklich hervorgehoben:<br />

Ohne unser stetes Beharren wäre der jetzige<br />

Kurs des Landes so nicht begonnen worden. Die<br />

spürbaren Sparanstrengungen Baden-Württem -<br />

bergs stießen auch deshalb auf Akzeptanz bei<br />

Regierung, Landtag und Bevölkerung, weil wir die<br />

Verschuldung des Landes immer wieder zum<br />

Thema gemacht hätten.<br />

Die Haushaltspolitik ist schon länger ein Schwer -<br />

punktthema der <strong>Junge</strong>n <strong>Union</strong> und sie muss es auch<br />

bleiben. Mit großer Sorge beobachten wir die unseren<br />

Interessen entgegengesetzten Ent wick lungen:<br />

im Bund haben die meisten Regierenden den Ernst<br />

der Lage noch immer nicht begriffen. Selbst in konjunkturell<br />

guten Zeiten, in denen der Staat allein<br />

zwischen 2004 und 2007 ganze 91 Mrd. Euro mehr<br />

eingenommen hat, macht der Bund noch immer<br />

Schulden: 12 Mrd. Euro neues Geld von der Bank<br />

sind in diesem Jahr vorgesehen. Umso er staunlicher,<br />

dass der Bund dennoch freigiebig teure Geschenke<br />

verteilt: Mit mehreren Milliarden jährlich mischt er<br />

sich in Aufgaben der Länder oder Kommunen ein,<br />

riesige Beträge fließen in fragwürdige soziale<br />

Wohltaten und auf internationaler Bühne gewährt<br />

Deutschland unserem Konkurrenten China großzügige<br />

Entwicklungshilfe.<br />

Doch auch im Land müssen wir wachsam bleiben.<br />

Wir freuen uns sehr über den konsequenten Sparund<br />

Konsolidierungskurs von Ministerpräsident<br />

Günther Oettinger und des bisherigen Finanz -<br />

ministers Gerhard Stratthaus. Und für Willi Stächele<br />

gilt: Er kann sich bei der Haushaltskonsolidierung<br />

voll auf die <strong>JU</strong> im Land verlassen. Damit verbunden<br />

ist aber auch unsere klare Erwartung, dass Baden-<br />

Württemberg verlässlich und seriös bleibt. In diesem<br />

Zusammenhang haben wir sehr aufmerksam registriert,<br />

dass der Ministerpräsident ausdrücklich darauf<br />

hingewiesen hat, ein Konsolidierungskurs<br />

mache nur Sinn, wenn auch der Bund und die<br />

anderen Länder mitmachten. Das sehe ich nicht<br />

so. Wir können durchaus selbst unseren eigenen<br />

Weg gehen, auch wenn die anderen Länder und der<br />

Bund weiterhin einer nicht generationengerechten<br />

Politik Vorschub leisten. Umso wichtiger erscheint es<br />

mir daher zurzeit verstärkt die Verankerung der Null -<br />

verschuldung in der Landesverfassung einzufordern.<br />

Spätestens wenn klar ist, wohin der Weg der<br />

Föderalismusreform führt, werden wir diese<br />

Forderung lautstark erheben, falls Bund und Länder<br />

sich nicht darauf verständigen können verbindlich<br />

für ganz Deutschland ein Ende der Verschuldungs -<br />

politik festzulegen.<br />

Aber nicht nur im Land und im Bund ist dieses<br />

Thema wichtig, sondern auch im Hinblick auf die<br />

Kommunalwahlen am 7. Juni 2009 sollten wir die<br />

Haushaltssituation in unseren baden-württembergischen<br />

Kommunen im Auge behalten. Auch vor Ort<br />

gibt es neben vielen positiven Beispielen von Ge -<br />

meinden und Städten, in denen gut gewirtschaftet<br />

wird. Aber es gibt auch Beispiele von Kommunen,<br />

die schon heute hoch verschuldet sind und dennoch<br />

weitere Ausgaben beschließen, die den Gestaltungs -<br />

spielraum in der Zukunft einengen. Da es dabei um<br />

die Gestaltungsspielräume unserer Generation geht,<br />

werden wir auch vor Ort weiter für eine nachhaltige<br />

Haushaltspolitik lautstark kämpfen müssen.<br />

Herzliche Grüße<br />

BILGER<br />

MITGLIEDERSTATISTIK<br />

Bezirksverbände im Vergleich<br />

Zugang/Abgang 31.12.07/31.05.08<br />

01.01.07/30.06.07<br />

BILGERS BOTSCHAFT<br />

Platz Bezirksverband Gesamt Veränderung<br />

1. 2. 3. 4. Württemberg-Hoh. Nordbaden 2.840 2.472 1,6% 3,4%<br />

Nordbaden Nordwürttemberg 3.664 2.891 0,6% 1,4%<br />

Nordwürttemberg Südbaden 2.134 3.674 0,6% -0,5%<br />

Südbaden Württemberg-Hoh. 2.360 2.096 -2,6% -1,2%<br />

Kreisverbände im Vergleich<br />

Kreisverbände Zugang/Abgang im 01.01.07 Vergleich / 30.06.07<br />

Zugang/Abgang 31.12.07/31.05.08<br />

Platz Kreisverband Gesamt Veränderung<br />

Platz<br />

1.<br />

Kreisverband Gesamt Veränderung<br />

Breisgau-Hochschw. 162 14,9%<br />

1. 2.<br />

2. 3.<br />

3. 4.<br />

4. 5.<br />

5. 6.<br />

6. 7.<br />

7. 8.<br />

8. 9.<br />

9. 10.<br />

10. 11.<br />

11. 12.<br />

12. 13.<br />

13. 14.<br />

14. 15.<br />

15. 16.<br />

16. 17.<br />

17. 18.<br />

18. 19.<br />

19. 20.<br />

20. 21.<br />

21. 22.<br />

22. 23.<br />

23. 24.<br />

24. 25.<br />

25. 27.<br />

26. 28.<br />

27. 29.<br />

28. 30.<br />

29. 31.<br />

30. 32.<br />

31. 33.<br />

32. 34.<br />

33. 35.<br />

34. 36.<br />

35. 37.<br />

36. 38.<br />

37. 39.<br />

38. 40.<br />

39. 41.<br />

40. 42.<br />

Sigmaringen Neckar-Odenwald<br />

Baden-Baden Freiburg<br />

Main-Tauber Heidelberg<br />

Rems-Murr Ravensburg<br />

Enzkreis/Pforzheim Lörrach<br />

Tübingen Schwäbisch-Hall<br />

Karlsruhe-Stadt Enzkreis/Pforzheim<br />

Schwarzwald-Baar Heidenheim<br />

Reutlingen Heilbronn<br />

Rastatt Hohenlohe<br />

Böblingen Tuttlingen<br />

Ravensburg Main-Tauber<br />

Emmendingen Schwarzwald-Baar<br />

Mannheim Rems-Murr<br />

Göppingen Stuttgart<br />

Bodensee Mannheim<br />

Rottweil Bodensee<br />

Freudenstadt Zollernalb<br />

Tuttlingen Konstanz<br />

Neckar-Odenwald Göppingen<br />

Rhein-Neckar Calw<br />

Calw Freudenstadt<br />

Heidelberg Rastatt<br />

Ostalb Biberach<br />

Alb-Donau/Ulm Reutlingen<br />

Karlsruhe-Land Rhein-Neckar<br />

Stuttgart Alb-Donau/Ulm<br />

Freiburg Karlsruhe-Land<br />

Waldshut Ostalb<br />

Konstanz Waldshut<br />

Breisgau-Hochschw. Esslingen<br />

Biberach Karlsruhe-Stadt<br />

Hohnelohe Böblingen<br />

Schwäbisch-Hall Emmendingen<br />

Ortenau Zollernalb<br />

Heidenheim Ludwigsburg<br />

Heilbronn Rottweil<br />

Lörrach Tübingen<br />

Ludwigsburg Baden-Baden<br />

Ortenau Sigmaringen<br />

476 435 10,7% 14,8%<br />

203 60 7,4% 9,1%<br />

114 419 6,5% 8,3%<br />

365 417 6,4% 5,6%<br />

87 172 6,1% 5,5%<br />

122 157 6,1% 5,4%<br />

161 241 5,9% 5,2%<br />

135 218 5,5% 4,8%<br />

343 336 4,6% 4,3%<br />

124 132 3,3% 3,9%<br />

366 242 3,1% 3,4%<br />

343 414 3,0% 3,2%<br />

202 67 2,5% 3,1%<br />

408 156 2,5% 2,6%<br />

437 271 2,3% 2,3%<br />

148 198 2,1% 1,0%<br />

196 342 1,6% 0,9%<br />

369 116 0,5% 0,9%<br />

225 368 0,4% 0,8%<br />

267 480 0,4% 0,6%<br />

72 703 0,0% 0,4%<br />

117 73 0,0% 0,0%<br />

122 109 0,0% 0,0%<br />

226 595 0,0% 0,0%<br />

321 372 -0,3% -0,0%<br />

688 649 -0,6% -0,2%<br />

372 455 -0,8% -0,2%<br />

649 197 -0,9% -0,5%<br />

599 144 -1,3% -0,7%<br />

145 222 -1,4% -0,9%<br />

288 173 -1,7% -1,1%<br />

236 215 -2,5% -1,4%<br />

234 131 -2,9% -1,5%<br />

76 114-3,8% -1,7%<br />

330 345-4,9% -2,3%<br />

364 127 -5,7% -3,1%<br />

338 335 -6,1% -3,7%<br />

147 81 -7,0% -6,9%<br />

57 325 -8,1% -8,2%<br />

364 284 -17,3% -9,8%<br />

41. Esslingen 243 -12,6%<br />

<strong>JU</strong>-Landesverband 10.998 0,1%<br />

<strong>JU</strong>-Landesverband 11.133 0,8%<br />

REDAKTIONSSCHLUSS<br />

7<br />

01. September 2008<br />

Alle Beiträge sind in digitaler Form und einschließlich<br />

Fotos mit einer Bildauflösung von min. 300 dpi an<br />

hg@ju-bw.de zu senden. Die Redaktion behält sich Änderungen<br />

und Kürzungen der eingereichten Beiträge vor.<br />

Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt<br />

die Meinung von Herausgeber und Redaktion wieder.<br />

15


Herausgeber:<br />

<strong>Junge</strong> <strong>Union</strong> Baden-Württemberg,<br />

Hasenbergerstraße 49 b, 70176 Stuttgart<br />

Tel. 0711/66904-53, Fax 0711/66904-45<br />

hg@ju-bw.de · www.ju-bw.de<br />

Chefredakteur:<br />

Ralf Stefan Hübner<br />

Chef vom Dienst/Anzeigen:<br />

Swen Menzel<br />

Redaktion:<br />

Gregor Birkenmeier, Raid Gharib,<br />

Philipp Kordowich, Christian Volk,<br />

Isabelle Weichselgartner, Uwe Wiedmann<br />

Weitere Autoren:<br />

Peter Bausenhart, Steffen Bilger, Alexander Dörr,<br />

Björn Hannemann, Siegfried Lorek, Alexander<br />

Rechner, Johannes Rothenberger, Isabell Siedler,<br />

Maria-Lena Weiß, Martin Weng<br />

<strong>JU</strong>LI<br />

25. <strong>JU</strong>-Landesverband<br />

Landesvorstand<br />

in Karlsruhe<br />

Beginn 18:00 Uhr<br />

25. <strong>JU</strong>-Landesverband<br />

Landesausschuss mit<br />

Dr. Dirk Notheis in Karlsruhe<br />

Beginn 19:00Uhr<br />

AUGUST<br />

02./03. <strong>JU</strong>-Bezirksverband SB<br />

3. Weinseminar<br />

IMPRESSUM<br />

Druck:<br />

Rösler Druck GmbH, 73614 Schorndorf<br />

www.roeslerdruck.de<br />

Layout und Satz:<br />

DOGMA 360° Communications<br />

Ingo Sombrutzki<br />

Falkengasse 4, 73614 Schorndorf<br />

Tel. 07181/40698-0, Fax 07181/40698-20<br />

hg@dogma.info, www.dogma.info<br />

Auflage/Erscheinungsweise<br />

13.000 Exemplare, vierteljährlich<br />

Für <strong>JU</strong>-Mitglieder ist der Bezugspreis im<br />

Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />

gemeinsam mit dem<br />

<strong>JU</strong>-BV Rhein hessen<br />

in Oberkirch/Ortenau<br />

Beginn 11:30 Uhr<br />

04. <strong>JU</strong>-Landesverband<br />

AK Wirtschafts-<br />

und Steuerpolitik<br />

in Stuttgart,<br />

<strong>JU</strong>-Landesge schäfts stelle<br />

Beginn 19:30 Uhr<br />

14.–17. <strong>JU</strong>-Landesverband<br />

Cadenabbia Kolloqium<br />

TERMINE 2008<br />

25.– <strong>JU</strong> BV Nordbaden<br />

05.09. <strong>JU</strong>-Reise nach Südafrika;<br />

Kosten: 999,-€; Weitere<br />

Informationen und<br />

Anmeldung:<br />

info@ju-nordbaden.de<br />

SEPTEMBER<br />

13. <strong>JU</strong>-Landesverband<br />

Orts- und Kreisvor -<br />

sitzenden konferenz<br />

in Weinheim,<br />

Wachenburg<br />

Beginn 10:00 Uhr<br />

<strong>JU</strong>-BILDUNGSREISE NACH<br />

CADENABBIA<br />

Auch in diesem jahr findet wieder eine<br />

Bildungsreise in die Villa La Collina am<br />

Comer See statt, die seit 1959 Ferien -<br />

residenz von Konrad Adenauer war.<br />

Termin: 14.–17. August 2008<br />

EUCH ERWARTET EIN VIELFÄLTIGES<br />

POLITISCHES <strong>PRO</strong>GRAMM, U.A.:<br />

• Informationen über die aktuelle<br />

Arbeit des <strong>JU</strong>-Landesvorstands<br />

• Meinungs- und Gedankenaustausch<br />

zwischen den Kreis- und Ortsver -<br />

bänden gemäß unserem Motto<br />

„Party and Politics“<br />

• Ein Ausflug rund um den Comer See<br />

• Viele interessante Begegnungen<br />

KOSTEN:<br />

Preis pro Person<br />

im Doppelzimmer mit Vollpension<br />

(bei individueller Anreise):<br />

7<br />

209,-€<br />

Kolloqium der <strong>Junge</strong>n <strong>Union</strong><br />

Baden-Württemberg<br />

ANMELDUNG:<br />

Ab sofort über die Landes -<br />

geschäftsstelle der <strong>Junge</strong>n <strong>Union</strong><br />

Baden-Württemberg. Aufgrund des<br />

begrenzten Teilnehmerkontigentes<br />

werden die Plätze nach der<br />

Reihenfolge der Anmeldungen<br />

vergeben.<br />

Fax: 0711-66904-45<br />

E-Mail: info@ju-bw.de<br />

ANZEIGEN<br />

27./28. <strong>JU</strong>-Landesverband<br />

Südwestkonferenz<br />

gemeinsam mit den<br />

<strong>JU</strong>-Landesverbänden<br />

Rheinland-Pfalz und<br />

Saarland in Ludwigshafen<br />

OKTOBER<br />

04./05. <strong>JU</strong>-Bezirksverband NW<br />

Bezirkstag<br />

18. CDU-Landesverband<br />

Landesparteitag und<br />

Landesvertreter -<br />

NOVEMBER<br />

versammlung<br />

in Karlsruhe, Messe<br />

07.–09. <strong>JU</strong>-Bundesverband<br />

Deutschlandtag,<br />

Europa-Park Rust<br />

30.– CDU-Bundesverband<br />

02.12. Bundesparteitag<br />

in Stuttgart, Neue Messe

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