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Bambolino - Das Familienmagazin für Bamberg Stadt und Land

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familie<br />

Geschenke überhaupt keine Wertschätzung spüren<br />

konnte.“ Gemeinsam überlegen wir, wie mit solchen<br />

Situationen umzugehen ist. „Die Kinder setzen sich<br />

hin <strong>und</strong> warten ab: Was wird mir präsentiert?“, ergänzt<br />

Martina, Mutter von fünfjährigen Zwillingen<br />

<strong>und</strong> einer siebjährigen Tochter. „Versorg mich“ steht<br />

als Aufforderung hinter dieser Konsumhaltung, die<br />

inzwischen auch schon Kindergartenkinder verinnerlicht<br />

haben, wenn sie gezielt nach hochwertigen<br />

<strong>und</strong> teuren Marken fragen. Die Moderatorin berichtet<br />

von einem Einkauf im Schuhgeschäft mit ihren<br />

Kindern, der sich <strong>für</strong> sie zu einem kleinen Alptraum<br />

entwickelte. „Der eine wollte plötzlich unbedingt<br />

teure Crocs, die wir eigentlich gar nicht brauchten,<br />

<strong>und</strong> während ich ihm das erklären wollte, schleppte<br />

meine Tochter bereits ein paar ebenfalls recht hochpreisige<br />

Stiefel an, die sie zum Ausgleich geschenkt<br />

haben wollte.“ Als das Ganze in eine turbulente<br />

Szene mit Wutanfall <strong>und</strong> Geschrei ausartete, habe<br />

sie schließlich nachgegeben <strong>und</strong> die gewünschten<br />

Schuhe gekauft. „Darüber ärgere ich mich noch<br />

heute, aber ich wusste mir in dem Moment einfach<br />

nicht anders zu helfen.“ <strong>Das</strong>s eine solche Lage mit<br />

mehreren Kindern ungleich schwieriger zu bewältigen<br />

ist, liegt auf der Hand. Doch auch mit nur mit<br />

einem Kind können Eltern beim Einkaufen in heikle<br />

Situationen geraten. Eine andere Mutter erzählt, wie<br />

ihr Nachwuchs im Urlaubsort eine teure Boutique<br />

mit coolen Klamotten entdeckte. Sie gingen hinein,<br />

<strong>und</strong> der Sohn wurde schnell fündig. Schnell drohte<br />

aus dem „eben mal gucken kurz vor Ladenschluss“<br />

ein 200 Euro Einkauf zu werden. Die Mutter rettete<br />

in der Situation ihr nachdrücklich formulierter Satz:<br />

„Heute kaufen wir nichts, sondern schauen erst mal.<br />

Wenn wir daheim in Ruhe überlegt <strong>und</strong> gerechnet<br />

haben, können wir morgen wieder kommen <strong>und</strong> Sachen<br />

kaufen.“ Im Feriendomizil setzten sich Mutter<br />

<strong>und</strong> Sohn zusammen <strong>und</strong> schrieben auf, welche der<br />

Sachen er sich unbedingt wünschte <strong>und</strong> worauf er<br />

auch verzichten könnte. Die Mutter erklärte, dass in<br />

der Urlaubskasse kein Extra-Geld <strong>für</strong> Modeeinkäufe<br />

vorgesehen war. Sie rechneten aus, wie viel alle Teile<br />

insgesamt kosten würden <strong>und</strong> wie viel er von seinem<br />

Urlaubsgeld beisteuern konnte. „Wir stellten sozusagen<br />

einen Finanzierungsplan <strong>für</strong> die Klamotten außer<br />

der Reihe auf.“ Gut gelöst – lobt Doris diesen Ansatz<br />

<strong>und</strong> gibt einen Satz in die R<strong>und</strong>e, den ich mir als wichtigste<br />

Erkenntnis aus diesem ELTERNTALK-Vormittag<br />

mit nach Hause nehme: „Wichtig ist, dass die Kinder<br />

das Gefühl haben, dass wir ihre Wünsche aufgreifen<br />

<strong>und</strong> vor allem auch ernst nehmen. Ablenkungsmanöver<br />

oder Hinhaltetaktiken werden von ihnen<br />

schnell durchschaut.“ In ihrem ELTERNTALK–Begleitheft<br />

findet Moderatorin Martina zu jeder Karte zusätzliche<br />

Hinweise, wie z.B. jenen, dass hinter jedem<br />

geäußerten Wunsch immer ein Bedürfnis stecke <strong>und</strong><br />

dass es <strong>für</strong> Eltern entscheidender sei, dieses heraus zu<br />

hören als jeden Wunsch tatsächlich zu erfüllen.<br />

Auch die Gestaltung von Kindergeburtstagen ist eines<br />

der Konsumthemen beim ELTERNTALK. Jenny erzählt,<br />

dass sogar ihr dreijähriger Sohn bereits ein Bewusstsein<br />

da<strong>für</strong> hat, wie <strong>und</strong> wie oft er feiern kann <strong>und</strong> von<br />

wem er Geschenke zu erwarten hat. Hier kann Christine<br />

Tipps geben, die als allein erziehende Mutter zwar<br />

kein großes Budget <strong>für</strong> aufwändige Partys hat, aber<br />

ein Händchen da<strong>für</strong>, mit ihren Mädels zu werkeln <strong>und</strong><br />

sich Spiele zu überlegen. „Wir haben aus einem großen<br />

Karton vom Fahrradgeschäft eine tolle Burgkulisse<br />

gebaut, <strong>und</strong> damit im Hof ein lustiges „Ritter- <strong>und</strong><br />

Prinzessinnenfest“ gefeiert. Schon die Vorbereitung<br />

zusammen hat viel Spaß gemacht <strong>und</strong> alle Kinder waren<br />

begeistert.“ Wir besprechen miteinander die inzwischen<br />

hohen Maßstäbe <strong>für</strong> Kindergeburtstage, zu<br />

denen oft auch teuer gefüllte Mitgebsel-Tüten gehören.<br />

Interessant ist, dass wir alle – trotz unterschiedler<br />

Herkunft, Berufe <strong>und</strong> Familiensituationen – diese Entwicklung<br />

gleich kritisch sehen <strong>und</strong> uns eigentlich alle<br />

weniger Aufwand <strong>und</strong> Kosten da<strong>für</strong> wünschen.<br />

Die zwei vorgesehenen St<strong>und</strong>en <strong>für</strong> den ELTERN-<br />

TALK gehen viel zu schnell vorbei. Aus dem anfangs<br />

noch zurückhaltenden Umgang miteinander hat<br />

sich schnell ein ungezwungenes Miteinander <strong>und</strong><br />

ein inhaltlich wertvolles Gespräch entwickelt. „Ich<br />

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6 bambolino Februar / März ’16

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