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Solidarisch FEB-MÄRZ 2016

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K A B D I Ö Z E S A N V E R B A N D F U L D A (1)<br />

Seite 02<br />

Eindeutiges Ja zur gesetzlichen Krankenversicherung<br />

KAB fordert dazu gravierende Reformen<br />

Künzell. Provozierend klangen die Fragen „Können wir es uns noch leisten<br />

krank zu sein? - Hat die gesetzliche Krankenversicherung eine Zukunft?“<br />

die die KAB Diözesanverband Fulda anlässlich ihrer diesjährigen<br />

Jahresauftaktveranstaltung in den Raum stellte. Zu dem IMPULS<br />

<strong>2016</strong> hatte der Sozialverband die Referentin der KAB Deutschlands im<br />

Grundsatzreferat, die Juristin Sabrina Schmalz, München eingeladen.<br />

Die gesetzliche Krankenversicherung,<br />

als eine der Säulen des sozialen Sicherungssystems<br />

in Deutschland, habe sich<br />

über Jahrzehnte bewährt, so Schmalz,<br />

Expertin für Arbeits- und Sozialrecht<br />

in der KAB. Wenngleich nur Anspruch<br />

auf Leistungen bestehe, die notwendig,<br />

ausreichend und zweckmäßig seien, sei<br />

die GKV ein Garant für eine gute gesundheitliche<br />

Absicherung. Eine Weiterentwicklung,<br />

um gesellschaftlichen Gegebenheiten<br />

gerecht zu werden, war schon<br />

immer eine Herausforderung für das<br />

Solidarsystem. Diese Herausforderung<br />

sei allerdings in den letzten Jahren deutlich<br />

größer geworden. „Wer behauptet,<br />

die gesetzliche Krankenversicherung<br />

leide unter der demographischen Entwicklung<br />

und könne zukünftig nicht mehr<br />

bestehen, verkennt die Tatsachen“ so<br />

die KABlerin. Zum Beispiel seien die<br />

geburtenstarke Jahrgänge des 20. Jahrhunderts<br />

jetzt in einer Alterskohorde,<br />

in der erhöhter medizinischer Bedarf<br />

bestehe, andererseits sei aber auch die<br />

Zahl der versicherungspflichtig Beschäftigten<br />

und damit der Beitragszahler in<br />

die gesetzliche Krankenversicherung<br />

gestiegen. Der Produktivitätszuwachs<br />

würde zwar ausreichen, das Problem<br />

seien jedoch zu geringe Lohnsteigerungen.<br />

Hinzu kämen die hohe Zahl<br />

der prekären Beschäftigungsverhältnisse<br />

sowie eine steigende Zahl von Ungelernten<br />

und schlecht Qualifizierten,<br />

die sehr wenig verdienen. „Eine vollwertige<br />

Versorgung für jede und jeden<br />

kann über die GKV geleistet werden,<br />

wenn jede/r Einwohner/in in der GKV<br />

pflichtversichert ist“ so die Referentin.<br />

Dazu müsste die Beitragsbemessungsgrenze<br />

mindestens auf die der Rentenversicherung<br />

erhöht werden und für die<br />

Einkünfte der gleiche prozentuale Anteil<br />

eingezahlt werden. Genauso müsste<br />

der volle Beitragssatz für positive<br />

Einkünfte neben denen aus nichtselbständiger<br />

Arbeit erhoben werden. „Wir<br />

brauchen eine Vollversicherung für alle<br />

über die GKV, über die private Krankenversicherung<br />

könnten darüber hinaus<br />

Zusatzversicherungen abgeschlossenwerden“.<br />

Eine Reihe von weiteren Forderungen<br />

formulierte die KAB schon<br />

seit Jahren in einem eigenen Konzept<br />

zur gesetzlichen Krankenversicherung.<br />

Auf die aktuelle Lage eingehend kritisierte<br />

sie, dass zusätzliche Kosten, verursacht<br />

durch den Gesetzgeber, wie<br />

auch Ausgabensteigerungen durch allgemeine<br />

Teuerung, alleine von den Versicherten,<br />

d.h. Arbeitnehmern und Rentner,<br />

zu tragen seien. Durch die Festschreibung<br />

des Arbeitgeberanteils am

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