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Psychedelische Chemie

Ein Buch über Chemische Substanzen mit psychedelischer Wirkung.

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1. Klassifikation von psychotropen Substanzen<br />

Die Phencyclidine werden den synthetischen Opioiden zugeteilt. Sie werden<br />

entweder geschnupft (als Pulver, „Angel dust", „crystals", Wirkeintritt nach<br />

2-5min), oral eingenommen (als Pillen, „tic-tac", Wirkeintritt nach 20-<br />

60min), geraucht (aufgetragen auf Hanf oder Tabak) oder intravenös<br />

gespritzt. Die Wirkdauer hängt von der Applikationsart und Dosierung ab<br />

und kann bis 48 Stunden anhalten! Dosierung: 2-20mg. Das Wirkbild ist<br />

abhängig von Set/Setting, es bewegt sich zwischen Euphorie, Enthemmung,<br />

Halluzinationen, Aggressivität, und Depressionen. Die Fähigkeit, zwischen<br />

den sensorischen und seelischen Informationen zu unterscheiden, geht<br />

verloren, so dass ein Brei zwischen Realität und innerer Phantasie entsteht.<br />

Die Motorik und Artikulationsfähigkeit kann stark gestört werden.<br />

Auslöschung des Gedächtnisses. Der analgetische und anästhetische Effekt<br />

kann zu Selbstverstümmelungen führen. Es können Psychosen und Wahnsinn<br />

die Folge sein. Während keine physische Abhängigkeit beobachtbar ist,<br />

macht sich eine starke psychische Abhängigkeit bemerkbar. Es können noch<br />

lange nach dem Gebrauch psychotische Flash-Back-Effekte auftreten.<br />

Prodine (Pethidine) [90]<br />

Als Prodine bezeichnet man die inversen Ester des Pethidins, welches 1939<br />

erstmals hergestellt wurde. Die bekanntesten Prodine sind das MPPP<br />

(1 -Methyl-4-rjhenyl-4-r2ropionoxy-piperidin) und das PEPAOP (1-Phenylethyl-4-rj[henyl-4-acetoxy-r2iperidin).<br />

Die Prodine werden den synthetischen<br />

Opioiden zugeteilt. Das Synthesenebenprodukt MPTP (1 -Methyl-4-rjhenyl-<br />

1,2,5,6-tetrahydrorjyridin) (bzw. dessen Metabolit) ist neurotoxisch und wird<br />

heute als Modellsubstanz für die Parkinson-Forschung verwendet. Ein<br />

Metabolit des bei der Synthese von PEPAOP anfallenden Nebenprodukts<br />

PEPTP (l-Phenylethyl-4-rjhenyl-l,2,5,6-tetrahydrorjyridin) ist ebenfalls neurotoxisch.<br />

Der Missbrauch dieser Substanzen führte bei den Konsumenten zu<br />

irreversiblem Parkinsonismus.<br />

MPPP<br />

PEPAOP<br />

Abb.3: Pethidin und Prodine.<br />

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