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Psychedelische Chemie

Ein Buch über Chemische Substanzen mit psychedelischer Wirkung.

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2. Definitionen und Grundlagen<br />

Es gibt Möglichkeiten, gewisse psychoaktive Substanzen durch Kombination<br />

mit MAO-Hemmern länger wirken zu lassen. Beispielsweise gibt es<br />

Indianerstämme, welche Rituale mit Harmin-haltigen und gleichzeitig<br />

anderen Pflanzen durchführen. Da diese psychoaktiven Substanzen gleichzeitig<br />

als MAO-Hemmer fungieren, bereiten sich die Indianer wochenlang<br />

auf das Ritual vor, d.h. sie konsumieren während dieser Zeit weder Fisch<br />

noch sonst irgend welche Amin-haltigen Nahrungsmittel. Nur so ist ein<br />

gefahrloser Ablauf des Harmin-Rausches gewährleistet. Es ist beachtlich,<br />

dass solche Urkulturen dies ohne jegliche Kenntnisse der <strong>Chemie</strong> oder<br />

„unserer" Pharmakologie entdeckt haben.<br />

Eine weitere Anwendung von MAO-Hemmern ist die Kombination von<br />

Harmalin mit DMT. Oral eingenommen zeigt DMT keine Wirkung; es wird<br />

von der Monoaminooxidase abgebaut, bevor es ins Hirn treten kann. Wird<br />

jedoch zuvor Harmalin eingenommen, so wird DMT über diesen Weg aktiv.<br />

Einige MAO-Hemmer:<br />

• Asarone<br />

• Harmine, Harmaline, Harmalole<br />

• Macromerine<br />

• Muskatnuss<br />

• verschiedene Tryptamine<br />

• Yohimbin<br />

Zusammenfassung:<br />

Der menschliche Organismus besitzt ein Enzym-System, die sogenannte<br />

Monoaminooxidase (MAO), welches für den Abbau von Aminen verantwortlich<br />

ist. MAO-Hemmer behindern diese Funktion. Somit können<br />

einmal in den Körper gelangte Amine nicht mehr genügend abgebaut<br />

werden, so dass sich diese Stoffe (u.U. stark) toxisch auswirken. Das<br />

Einnehmen von MAO-Hemmern ist mit Risiken verbunden. Es ist daher<br />

von grosser Wichtigkeit, sich bei einer beabsichtigten Einnahme zuvor<br />

genaustens über die Vorbereitung, das Verhalten während und nach der<br />

Wirkungszeit eines MAO-Hemmers zu informieren. Gleichzeitig sollte<br />

bekannt sein, ob sich der MAO-Hemmer und das Psychotomimetikum<br />

(=Substanz, welche man wirken lassen will) verträglich kombinieren<br />

lassen.<br />

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