Foto: Roland Halbe, Stuttgart Behnisch Architekten, Stuttgart Die Firmenzentrale von Unilever und der Marco Polo Tower, Hamburg 8 <strong>Brillux</strong> <strong>colore</strong> „Die Diskussion über Nachhaltigkeit hat bei den Bauherren schon viel bewegt.“
In Ihren Entwürfen spielt die Nachhaltigkeit die bedeutende Rolle. Verstehen und akzeptieren die Bauherren diesen Anspruch? Im Wesentlichen schon. Es gilt aber bei jedem Projekt deutlich zu machen, dass Nachhaltigkeit nicht nur etwas mit Energieeffizienz zu tun hat. Man muss hinterfragen, ob es Sinn macht, dass das Haus da steht, wo es steht. Wird es bestmöglich genutzt oder ist es nur eine Funktionshülle? Und was ist, wenn die Funktion verschwindet? Ist es dann eine Belastung für die nächste Generation? Was verwende ich für Materialien, wie umweltfreundlich sind sie, wie werden sie recycelt etc. Dieser qualitative Anspruch, dass wir etwas schaffen, das Lebensqualität liefert, macht den nachhaltigen Ansatz aus, der auf den Menschen, den Mitarbeiter bezogen ist. Es ärgert mich, dass in Deutschland Nachhaltigkeit immer noch über den Energieverbrauch und den Quadratmeter definiert wird. Sie haben in den vergangenen Monaten viele Wettbewerbe gewonnen, die alle mit der intensiven Auseinandersetzung und unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit geplant wurden. Ist das Ihr Erfolgsrezept? Für uns ist es selbstverständlich, so an Architektur heranzugehen. Wir haben aber auch schon viele Wettbewerbe genau so durchgeführt und nicht gewonnen. Aber, die Diskussion über Nachhaltigkeit hat bei den Bauherren schon viel bewegt. Und die Themen, die wir schon lange adressieren, fallen vielleicht jetzt auf einen fruchtbaren Boden. Bauherren begreifen, dass Wohlbefinden und Maßstäblichkeit keine idealistischen, architektonischen oder akademischen Themen sind, sondern Selbstverständlichkeit. <strong>Das</strong> Thema der Prozessqualität, also die integralen Prozesse von Planung und Ausführung, spielen doch in diesem Zusammenhang sicher auch eine wichtige Rolle. Was wir für unsere Arbeit brauchen sind Impulse, die über das Normale hinausgehen. Wir haben Interesse daran, mit Partnern zusammenzuarbeiten, mit denen man neue Konzepte entwickeln und neue Wege beschreiten kann. Und das gilt auch für die Beteiligung der Industrie mit ihren Produkten und Systemen. Letztlich ist es wichtig, dass individuelle Lösungen entstehen. Die drei Partner unseres Büros geben keine Heldenskizzen vor <strong>–</strong> gute Ideen können auch von Praktikanten kommen. Wichtig ist die offene Kommunikation und Zusammenarbeit aller. Wir haben kein Spezialistentum. Projektarchitekten entwickeln Raumsituationen und schauen, was für ein Stimmungsbild in dem Raum, welche Atmosphäre, welche Ausblicke entstehen sollen, mit welchen Oberflächen <strong>–</strong> erste Materialüberlegungen werden hier angedacht. Der Architekt ist hier der Generalist, der versucht, das Konzert der Möglichkeiten in Einklang zu bringen. <strong>Das</strong> Büro Behnisch Architekten ist ein international tätiges Büro. Wie oft können sich die drei Partner noch über die Projekte abstimmen? Sehr häufig. Als verantwortlicher Partner ist man oft in seinen eigenen Gedanken gefangen. Deshalb ist es ganz wichtig, dass jemand anderes drüber schaut. Ein Erfolgsfaktor unseres Büros ist, dass uns die Kommunikation mit den Architekten in unserem Haus, nicht nur mit uns drei Partnern, extrem wichtig ist, gepflegt wird und unerlässlich ist. Wir haben Architekten im Büro, die klassisch ausgebildet sind und langsam an alle Themen herangeführt werden, die bewusst nicht mit Scheuklappen nur für ein Spezialgebiet denken. Jeder muss offen bleiben für alle Einflüsse und das alles gut jonglieren. Ohne diesen Ansatz könnte unser Anspruch an Architektur überhaupt nicht entstehen und erfüllt werden. Herr Haas, herzlichen Dank für das Gespräch. Martin Haas sprach mit Burkhard Fröhlich, Chefredakteur DBZ Deutsche Bauzeitschrift <strong>Brillux</strong> <strong>colore</strong> 9
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