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VERITAS - Das Genussmagazin / Ausgabe - 17-2016

Das Kundenmagazin der Oberkircher Winzer eG

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<strong>Das</strong> <strong>Genussmagazin</strong><br />

<strong>17</strong> // <strong>2016</strong><br />

Die Jungen<br />

bringen’s<br />

Interview Hofübergabe<br />

Wein trifft ins Herz<br />

„Weinberatung“<br />

Die Kolumne von<br />

Vincenzo De Biase<br />

Europa-Park-Sommelier<br />

Tock! Tock! Tock!<br />

Der alte Lanz kann’s<br />

Titelthema<br />

Alles Wächst<br />

Rebveredlung in Bottenau<br />

<strong>Das</strong> KUNDENMAGAZIN DER OBERKIRCHER WINZER<br />

veritas-genuss.de


Liebe Weinfreundin,<br />

lieber Weinfreund,<br />

eiter, immer weiter“, hat Fußballphilosoph<br />

und Titan Oliver Kahn<br />

getönt, es gilt wohl in jeder Sparte. Erst recht dort, wo<br />

eine Arbeit über viele Jahrzehnte hinweg verrichtet wird.<br />

Was sind im Weinberg zehn Jahre? Oder zwanzig? Nichts,<br />

der Mühe Lohn – Wein in Topqualität – gibt es nur dann,<br />

wenn der Weinberg über mehrere Generationen beackert<br />

wird. In Oberkirch-Ringelbach sprachen wir mit Vater und<br />

Sohn Huber, wie eine Hofübergabe abläuft. Der Vater sah<br />

und sieht sich als Landwirt pur, der Sohn definiert sich<br />

auch als Manager. Wie und warum die beiden getrennt und<br />

doch gemeinsam arbeiten, lesen Sie auf Seite 12 im Interview.<br />

Auch in unserer Titelgeschichte über die Rebveredlung<br />

Kiefer & Sester in Oberkirch-Bottenau haben wir<br />

Jung und Alt angetroffen. Der Firmengründer Josef „Sepp“<br />

Kiefer, unser Mann auf der Titelseite, packt immer noch<br />

mit an, damit seinem Nachfolger Ralf Sester Reben und<br />

Arbeit nicht über den Kopf wachsen. Auch für uns, liebe<br />

Leserinnen und Leser, geht es „weiter, immer weiter“. Wir<br />

haben das Erscheinungsbild der <strong>VERITAS</strong> überarbeitet.<br />

Die <strong>17</strong>. <strong>Ausgabe</strong> des <strong>Genussmagazin</strong>s zeigt sich schlanker,<br />

luftiger und lockerer. Wir finden, dass diese neue Leichtigkeit<br />

gut in eine Zeit passt, wo leichte Weine wieder<br />

schwer im Trend sind. Sehnsüchtig erwartet wird auch der<br />

Jahrgang 2015. Kenner bekommen schon Schnappatmung,<br />

wenn sie an dieses wunderbare Weinjahr denken. Aber wo<br />

ist der Wein? Geduld, sagt unser geschätzter Weinkolumnist<br />

mit Herz, Vincenzo De Biase. Gut Ding will Weile haben,<br />

der Wein braucht noch seine Zeit auf der Flasche. Die<br />

Lösung ist der 2014er, der ist noch nicht ausgetrunken<br />

und hat auch das Zeug für einen Wow-Effekt. Wer’s nicht<br />

glauben will, einfach à la De Biase handeln („Probieren<br />

Sie!“) und auf Seite 18 das Wein-ABC lesen. Guten Wein<br />

gibt es nur mit guten Trauben, steht dort. Ist das Weinjahr<br />

schlecht, dann wird halt weniger geerntet. Kleine Menge,<br />

große Qualität, lautet die Gleichung, die unser Qualitätsmanager<br />

Frank Männle aufstellt. In diesem Sinne trinken<br />

wir (auf) das Gute!<br />

Herzlichst<br />

Ihr <strong>VERITAS</strong>-Team<br />

VorWORT<br />

Für diese drei Herren muss Wein einen Wow-Effekt haben:<br />

Pascal Cames (Redakteur) und Rafael Yupanqui (Chefredakteur) im<br />

Gespräch mit Europa-Park Sommelier Vincenzo De Biase. (v. l.)<br />

INHALT<br />

In Wahrheit schön »Seite 6<br />

Titelgeschichte »Seite 8<br />

Interview – Hofübergabe »Seite 12<br />

Leibspeise »Seite 14<br />

Freizeit – Lanz-Traktor »Seite 16<br />

Wein-ABC »Seite 18<br />

Kolumne »Seite 19<br />

von Europa-Park-Sommelier Vincenzo De Biase<br />

Weinbekenntnisse »Seite 20<br />

Gewinnspiel »Seite 21<br />

Termine & Kalender »Seite 22<br />

Unterhaltung »Seite 23<br />

Titelbild: Jigal Fichtner – herrfichtner.de<br />

IMPRESSUM:<br />

Herausgeber: Oberkircher Winzer eG I Postanschrift Redaktion: YUPANQUI, Hauptstraße 57, 77652 Offenburg I Chefredakteur (v. i. S. d. P.): Rafael Yupanqui<br />

Redaktion: Pascal Cames I Artdirektion: Jule Stiefelhagen I Fotos: Jigal Fichtner, Hubert Grimmig, privat I Produktion: YUPANQUI GmbH, Offenburg<br />

Anzeigenleitung: Martin Benz I Druck: B&K Offsetdruck GmbH, Gutenbergstraße 4-10, 77833 Ottersweier I Auflage: 16.000<br />

Bei dieser <strong>Ausgabe</strong> haben mitgewirkt: Markus Ell, Martin Benz, Rafael Yupanqui, Jule Stiefelhagen, Isabell Müller,<br />

Pascal Cames, Jigal Fichtner I Veritas im Abo: Heftbestellung: 0 78 02 / 9 25 80


In Wahrheit schön<br />

Genussvoll<br />

aufblühen!<br />

Foto: Hubert Grimmig<br />

4


Rebleute, Landwirte und Wanderer wissen: Blüht die Kirsche, blüht bald alles.<br />

In Bottenau an der Kapelle St. Wendelin ist es jetzt so weit. Die Kirschen<br />

stehen in voller Blüte! Bald kommt noch mehr Farbe in dieses wunderbare Tal<br />

und verwandelt es in einen Paradiesgarten.<br />

5


In Wahrheit schön<br />

»Wo ist<br />

Boerne?«<br />

Tatort-Memory<br />

Wenn Thiel Boerne anpflaumt, ist<br />

das köstlich, und wenn Kopper seine<br />

Chefin Lena Odenthal zum Essen<br />

einlädt, dann würde man auch gerne<br />

dabeisitzen. Ein Garant für den Erfolg<br />

der Krimiserie Tatort sind die Ermittler-<br />

Duos, die sich auch nicht immer grün<br />

sind. Ganz klassisch muss man auch<br />

beim Tatort-Memory zusammenbringen,<br />

was zusammengehört.<br />

<strong>Das</strong> Spiel ist nicht nur Gaudi, sondern<br />

auch Gedächtnistraining.<br />

Tatort – das Memo, moses. Verlag,<br />

9,95 Euro, erhältlich über<br />

www.design-3000.de<br />

»Tatsächlich<br />

CO 2<br />

-frei?«<br />

Retro-Sporttasche<br />

Ganz schön abgefahren. Der VW<br />

Kastenwagen T1 war lange Jahre<br />

das Fahrzeug für einen lässigen<br />

Urlaub. Mit dem „Bulli“ brauchte<br />

man weder Hotel noch Zelt, da die<br />

Ladefläche super zum Pennen oder<br />

Chillen geeignet ist. Jetzt erlebt<br />

zumindest das klobige Design ein<br />

Comeback als Sporttasche. Da passt<br />

alles rein, damit die Sportskanone<br />

CO 2<br />

-frei Gas geben kann. Die Tasche<br />

hat zudem ein extra Schuh- und Nassfach. Clever!<br />

Tasche VW-Bus, blau/beige oder rot/weiß, 69,90 Euro,<br />

erhältlich über www.design-3000.de<br />

»Nur für<br />

Blumenkinder?«<br />

Blumensamenmischung<br />

Tatsächlich gibt es Dinge,<br />

um die der Badener den<br />

Schwaben beneidet. Zum<br />

Beispiel die Blumensamenmischung<br />

„Mössinger<br />

Sommer“ aus der selbst<br />

ernannten „Blumenstadt“<br />

von der Alb. Die dort komponierte<br />

Blumensamenmischung ist ein Fest fürs Auge – und<br />

blüht mittlerweile überall in Deutschland. Wer jetzt sät,<br />

darf sich auf sein ganz privates Sommermärchen freuen.<br />

Schön ist auch, dass die Rezeptur nochmals verbessert und<br />

etwas erweitert wurde.<br />

Saatgut-Tüten ab 2,75 Euro (für 3 Quadratmeter),<br />

erhältlich über Saatgut-Manufaktur Daniela Felger,<br />

www.saatgut-manufaktur.de<br />

»Ist schon<br />

Sommer?«<br />

Cuvée Royal Brut Nature<br />

Wer sich die Cuvée Royal Brut Natur<br />

schmecken lässt, wird Aromen von<br />

Apfel und Birnen, Quitte und Stachelbeere<br />

entdecken. <strong>Das</strong> ist schon fast ein<br />

Sommermärchen. Wie viele gute Tropfen<br />

stammt auch dieser von Reben, die auf<br />

mineralreichem Granitverwitterungsboden<br />

stehen. Die Cuvée aus Chardonnayund<br />

Pinot-Noir-Trauben wurde natürlich<br />

im Champagnerverfahren ausgebaut. Ein<br />

Merkmal dafür sind die dezenten Hefelageraromen.<br />

So schmeckt Winzersekt!<br />

Cuvée Royal Brut Natur 2012er,<br />

14,90 Euro, www.oberkircher-winzer.de<br />

6


»Aus Rot wird Gold«<br />

bester Rotweinbetrieb der Ortenau<br />

Wo sitzt die härteste Konkurrenz? Im Falle der Ortenau sicherlich in<br />

der Ortenau und darum macht der TOP-TEN-Rotwein-Wettbewerb<br />

definitiv Sinn. Die Jahrgänge 2012, 2013 und 2014 wurden im November<br />

2015 getestet. Die Oberkircher Winzer dominierten, wurden<br />

als bester Rotweinbetrieb der Ortenau ausgezeichnet und holten bei<br />

den trockenen Spätburgunder Rotweinen Platz zwei und Platz drei.<br />

Die Ortenauer Weinprinzessin Eva Harter überreichte die Urkunden<br />

und Dollenberg-Chef Meinrad Schmiederer zur Feier des Tages den<br />

Dollenberg-Pokal. „Diese Erfolge müssen jedes Jahr aufs Neue erarbeitet<br />

sein“, weiß Franz Benz, seines Zeichens Winzer in Oberkirch und<br />

stellvertretender Präsident des Weinbauverbands.<br />

»Tour de Rebhiesle«<br />

die Oberkircher Winzer laden ein<br />

Traumlage! Sie gehören zu den schönsten Plätzen der Ortenau. Steht man vor<br />

einem Rebhiesle, wünscht man sich nichts mehr als ein Glas Wein, die Reben<br />

drumherum schüren die Lust. Leider werden die „Chateaus“ nicht bewirtet.<br />

Jetzt wird eine Ausnahme gemacht. Was für ein Glück aber auch, dass die<br />

Oberkircher Winzer zur Rebhiesle-Tour einladen, selbstverständlich mit kulinarischen<br />

Schmankerl und den korrespondierenden Weinen. Gute Aussichten!<br />

Termin: Samstag, 23. April und Sonntag, 22. Mai <strong>2016</strong><br />

Anmeldung und weitere Infos unter: www.oberkircher-winzer.de<br />

»Genuss pur«<br />

Aus Tradition gut: Oberkircher<br />

Winzer beim „Ski-Plausch“<br />

Winzer lieben Südhänge, aber im Winter darf es ruhig<br />

ein Nordhang sein, weil der Schnee dort besser hält.<br />

Jeden Winter verschwinden die Oberkircher Winzer<br />

zum „Ski-Plausch“ in die Alpen und lassen es sich im<br />

Schnee und bei gutem Essen und Oberkircher Wein<br />

gut gehen. „Genuss pur“, sagt Kellermeister Martin Bäuerle,<br />

der im Chalet sein Können als „begnadeter Koch“<br />

(Martin Benz) zeigt. Zur entspannten „Ski-Plausch“-<br />

Atmosphäre gehört auch das lockere Gespräch der<br />

drei Macher Martin Bäuerle, Martin Benz und Markus Ell.<br />

7


TitelGeschichte – Reportage<br />

Wo klackern zum<br />

Aus zwei mach eins: Rebveredlung in Bottenau<br />

Ob Gegensätze sich wirklich<br />

anziehen, sei dahingestellt.<br />

Aber für die Rebveredlung sind<br />

sie zwingend notwendig.<br />

Tropische Hitze und Temperaturen<br />

um den Gefriergrad sind für die<br />

Entwicklung einer Rebe genauso<br />

Voraussetzung wie Gewächshaus<br />

und Freiland.<br />

Es macht „Klack!“ und wieder „Klack!“.<br />

Und wieder klackt es. So geht es im<br />

Sekundentakt in der großen Halle,<br />

wo im März von morgens bis abends<br />

Reben veredelt werden. „Man hört, ob jemand<br />

arbeitet“, lacht Ralf Sester (40), der Chef der<br />

Rebveredlung Kiefer & Sester in Bottenau.<br />

Sesters Partner ist Josef „Sepp“ Kiefer (80,<br />

siehe Titelbild). Der meist „Senior“ genannte<br />

Rentner startete 1965 das Unternehmen mit<br />

seiner Frau Meta (74). Im ersten Jahr veredelten<br />

sie 12.000 Reben, was sich großartig anhört,<br />

aber für heutige Verhältnisse ein Witz<br />

ist. Zwischen 400.000 bis 500.000 Reben werden<br />

derzeit pro Jahr veredelt. Vor 100 Jahren<br />

gab es den Beruf noch gar nicht. Da steckte man einfach eine Rebe in die Erde und dieser<br />

Zweig schlug wie eine Weide Wurzeln. Nachdem aber um 1900 die amerikanische Reblaus<br />

fast den ganzen europäischen Weinbau vernichtet hatte, waren Ideen gefragt. Die Lösung<br />

war genial. Man nahm als Wurzelholz amerikanische Reben als Unterlage und pfropfte<br />

auf die „Amerikaner“ sein Edelreis (z. B. Riesling oder Spätburgunder). So wurde Europas<br />

Weinkultur gerettet. Da die Reblaus bis heute aktiv ist, muss weiter gepfropft werden.<br />

8


Geschäft gehört<br />

Im Januar beginnt das Jahr des Rebveredlers. Unterlage<br />

und Edelreis werden mit einem Omega-Schnitt – die Form<br />

erinnert an den griechischen Buchstaben Omega – maschinell<br />

zusammengesteckt. Anfangs musste man noch mit<br />

einem Messer hantieren. „<strong>Das</strong> war harte Arbeit“, erinnert<br />

sich Meta Kiefer. Und gefährlich, denn die Messer waren<br />

scharf. Damals schaffte ein guter Rebveredler 1.200 Reben<br />

am Tag, heute sind es um die 4.000 Stück. Aber nicht<br />

die Menge ist entscheidend, sondern die Genauigkeit, erklärt<br />

Ralf Sester. Und die Qualität des Edelreises, das aus<br />

überwachten Rebanlagen stammt. „<strong>Das</strong> verheilt wie ein gebrochener<br />

Knochen“, erklärt er die Schnittstelle zwischen<br />

Januar<br />

Amerikaner und Edelreis, „Kallus“ genannt. Damit derjenige,<br />

der Riesling setzen will, kein blaues (Spätburgunder-)<br />

Wunder erlebt, herrscht bei Kiefer & Sester größte Sorgfalt,<br />

immerhin haben sie über 80 Rebkombinationen im Programm,<br />

vom klassischen Grauburgunder bis zu den neuen,<br />

pilzresistenten Sorten.<br />

Sind Unterlage (30 cm) und Edelreis (5 cm) zusammengesteckt,<br />

wird das obere Ende des Edelreises in rotes Paraffin<br />

getaucht. <strong>Das</strong> schützt die Veredlungsstelle und das Auge,<br />

wo die Reben später austreiben werden.<br />

Danach werden die Veredlungen für drei Wochen in feuchtem<br />

Sägemehl kistenweise im Kühlhaus gelagert.<br />

9


TitelGeschichte – Reportage<br />

März–April<br />

Dann weitere drei Wochen ins<br />

tropische Gewächshaus und bei<br />

30 Grad Celsius vorgetrieben.<br />

Mai–November<br />

Anfang Mai ist der Kallus gebildet und<br />

die Pflanzen sind reif fürs Freiland. „Ist<br />

das Spargel?“, wird Ralf Sester draußen<br />

auf den Feldern manchmal gefragt,<br />

denn die Pflanzen sprießen in schwarzer<br />

Folie, wo sie beste Bedingungen vorfinden.<br />

Würden Ralf Sester und sein Hund<br />

Lupo nicht nach dem Rechten schauen<br />

und mit dem Traktor die Reben schneiden,<br />

er hätte bald einen sechs bis acht<br />

Meter hohen Dschungel auf dem Acker.<br />

10


November–Dezember<br />

Mitte November ist Schluss und da werden die Reben auf<br />

eine Größe von 40 Zentimeter gestutzt und samt Wurzel<br />

aus der Erde geholt. Bündel für Bündel wird zusammengetragen,<br />

gehäuft und nach Bottenau gefahren und bei<br />

2,5 Grad Celsius im Kühlhaus gelagert. Wer sich mit der<br />

Materie nicht auskennt, wird bei der Ansammlung von<br />

Sträuchern denken: „Aha, da hat jemand den Garten gesäubert.“<br />

Tatsächlich ist das die Urzelle für Weine und<br />

Prämierungen. Damit die Winzer aber auch wirklich die<br />

beste Qualität erhalten, wird jeder Rebstock in Augenschein<br />

genommen, bevor er bei 2,5 Grad Celsius überwintert. „Nur<br />

Eins-a-Qualität“, gibt Ralf Sester vor. Ein Drittel ist Ausschuss.<br />

Aber: Woher weiß Ralf Sester, dass er seinen Weißburgunder<br />

auch an den Mann kriegt? Streng genommen<br />

weiß er es nicht, aber weil er mit Winzern und Önologen<br />

im Gespräch bleibt und das Ohr am Markt hat, kann er sich<br />

denken, was auf ihn zukommt. „<strong>Das</strong> macht es spannend!“<br />

Die Rebe sollte vor dem Setzen 10–12 Stunden<br />

do-it-yourselfDIY<br />

Reben selber pflanzen<br />

gewässert werden. Die Pflanze wird nahezu ganz eingegraben,<br />

nur 3–4 Zentimeter ragen aus der Bodenoberfläche heraus.<br />

Der Standort sollte windgeschützt, aber sonnig sein. 20 × 30 Zentimeter<br />

Fläche reichen, der Abstand zu einer Mauer sollte etwa<br />

20 Zentimeter betragen. Der Abstand zwischen mehreren Reben<br />

beträgt 1–1,5 Meter. Der Boden muss locker sein und kann mit<br />

Kompost oder Torf vorbereitet werden. Wichtig: Keinen zusätzlichen<br />

mineralischen Dünger verwenden. Mit 3–5 Liter Wasser wässern.<br />

Zum Pflanzen am besten geeignet sind die Monate April und Mai.<br />

INFO<br />

Für einen 1 Hektar großen Weinberg<br />

braucht es ca. 5.000 Reben. Bis eine<br />

Rebe voll im Ertrag ist, dauert es drei<br />

Jahre. Eine Rebe kann ungefähr 25–30<br />

Jahre alt werden, manchmal sogar<br />

noch älter,, dann muss sie ersetzt<br />

werden.<br />

Rebveredlung Kiefer & Sester<br />

Diebersbach 10a<br />

77704 Oberkirch-Bottenau<br />

Tel.: 0 78 02 98 02 81<br />

E-Mail: info@kiefer-sester-reben.de<br />

www.kiefer-sester-reben.de<br />

11


Interview<br />

Man muss Spaß an der Sache haben<br />

Was ist das Geheimnis einer erfolgreichen Hofübergabe? Wie das Interview zeigt, gehören<br />

Leidenschaft, Talent und Fleiß dazu und täglich ein paar kleine Konferenzen. Man isst und<br />

redet miteinander. Immer mit dabei ist auch die gute Seele, Ehefrau und Mutter Karola Huber.<br />

„Sie ist unersetzlich“, wie der Sohn sagt.<br />

Warum sind Sie Landwirt geworden?<br />

Helmut Huber: Aus Tradition. Da ich handwerkliches Geschick<br />

habe, kam auch etwas anderes infrage. Der Weinbau<br />

hat mich aber auch interessiert.<br />

Jörg Huber: In verschiedenen Praktika habe ich gemerkt,<br />

dass es mir in der Natur besser gefällt, als gefesselt im<br />

Büro zu sein. Zu Hause habe ich immer gerne mitgeholfen,<br />

das war eine gute Erfahrung.<br />

Helmut Huber: Man muss Spaß an der Sache haben, es darf<br />

nicht nur ums Geld gehen.<br />

Hätte Ihr Vater ein „Ich mach‘ nicht weiter“ akzeptiert?<br />

Helmut Huber: Hätte er wohl müssen. Unser Betrieb war<br />

damals nicht so groß, das wäre dann im Nebenerwerb weitergegangen.<br />

Da mein Vater schon investiert hatte, war es<br />

ihm so lieber.<br />

Jörg Huber: Für mich war mein Vater immer ein Vorbild.<br />

<strong>Das</strong> wäre ja schade gewesen, wenn keiner von uns drei<br />

Söhnen weitergeführt hätte, was andere aufgebaut haben.<br />

Wie haben Sie die Hofübergabe gemacht?<br />

Helmut Huber: Da gibt es mehrere Möglichkeiten. Man<br />

kann aufs Notariat gehen oder einen Berater vom Bauernverband<br />

dazuholen. Dann wird es nach den Bedingungen<br />

gemacht, die gesetzt sind. Ich bin aber noch nicht in Rente<br />

und muss den Schritt ja noch nicht zu 100 Prozent machen.<br />

Ich kann den Sohn beteiligen.<br />

Helmut Huber: Manchmal bin ich sein Dienstleister, manchmal<br />

ist er meiner.<br />

Jörg Huber: Wir machen nicht alles doppelt, wir teilen eher.<br />

Jeder hat seinen Bereich. Wir stehen nicht mehr den ganzen<br />

Tag zusammen auf dem Feld, aber wir sind trotzdem<br />

aufeinander angewiesen. Wir brauchen also ein paar kleine<br />

Konferenzen am Tag, zum Beispiel beim gemeinsamen Mittagessen<br />

in Ringelbach oder bei uns in Önsbach.<br />

Geben Sie Ihrem Sohn Ratschläge?<br />

Helmut Huber: Es hat sich ja alles geändert. Mein Sohn ist<br />

Manager in der Vermarktung, Verkauf, beim Personal und bei<br />

der Ernte. Muss ich Ratschläge geben oder nicht? Ich bin<br />

froh, wenn ich mal was fragen kann. Wir sitzen beim Kaffee<br />

zusammen und besprechen uns. Dann geht jeder wieder in<br />

seine Richtung. Da kann sich jeder auf den anderen verlassen.<br />

Ich weiß, der Hofladen wird betreut und die Ernte läuft.<br />

Wie lautet Ihr Fazit?<br />

Helmut Huber: Als ich mit 24 den Hof übernommen habe,<br />

wäre ich froh gewesen, ich hätte auch so ein Arrangement<br />

gehabt. Ich wusste, wenn ich mich verletze, dann<br />

steht der Hof still. <strong>Das</strong> macht mich gelassener.<br />

Jörg Huber: Der Hof war schon immer fortschrittlich und<br />

wächst in Qualität und Sortiment. <strong>Das</strong> kann man alleine<br />

nicht bewältigen. Dazu reicht auch die Zeit gar nicht. Es ist<br />

gut, wie wir das machen!<br />

Sie haben eine GbR gegründet?<br />

Helmut Huber: Nein, wir haben jetzt zwei Betriebe unter einem<br />

Dach. So kann er ohne allzu großes Risiko seine Erfahrung<br />

machen. Ich kann mit meinen 60 Prozent etwas zurückfahren,<br />

was ihm zugutekommt. Ich weiß ja noch nicht,<br />

wann genau ich in Rente gehe. Er hat sein Erfolgserlebnis,<br />

ich habe meines. Und es funktioniert gut.<br />

Werden Sie Ihrem Sohn noch helfen, wenn Sie in Rente sind?<br />

Helmut Huber: In der Landwirtschaft gibt es keine Rente!<br />

Wenn man mit Leidenschaft dabei ist und gesund, dann wird<br />

man immer gerne helfen. So einen glatten Schnitt nach dem<br />

Motto „Sohn, mach du jetzt weiter!“ kann ich mir nicht vorstellen.<br />

Wie sieht das im Alltag aus?<br />

Jörg Huber: Unsere Ackerflächen liegen nebeneinander, es<br />

gibt aber zwei getrennte Buchführungen. Ich mache viel<br />

im Verkauf und Mitarbeiterorganisation, mein Vater macht<br />

Kulturarbeiten im Obst- und Weinbau.<br />

INFO<br />

12


Wie funktioniert eine Hofübergabe?<br />

Vater und Sohn Huber stehen Rede<br />

und Antwort<br />

Der Huberhof in Ringelbach wird in der 5. Generation der Familie Huber bewirtschaftet. Helmut Huber übernahm<br />

1982 von seinem Vater, der auch Gründungsmitglied der Oberkircher Winzer war, den Hof mit 7 Hektar Fläche.<br />

Der Hof ist heute 25 Hektar groß, auf 3,5 Hektar wird Wein angebaut. Seit 2008 ist er in zwei Unternehmen<br />

geteilt: Vater Helmut Huber (58) kümmert sich um den Wein, Sohn Jörg (29) ums Obst. Die Hubers produzieren<br />

zudem Edelbrände und Liköre und haben in Önsbach einen Hofladen. www.huberhof-baden.de<br />

13


Leibspeise<br />

14<br />

Text: Pascal Cames Foto: Jigal Fichtner


Eine Wanderfalle namens<br />

»Fritz Burger«<br />

Wilde Zeiten in der Berghütte Lauterbad bei Freudenstadt<br />

Steffen Schillinger hat Gastronomie im Blut. Seine Mutter<br />

eröffnete schon im Alter von 23 Jahren das Hotel<br />

Lauterbad ****S und die weitverzweigte Verwandtschaft<br />

lässt ebenfalls die Wirtschaft florieren. Trotzdem war Steffen<br />

Schillingers Berufswunsch ursprünglich ein anderer. Seine<br />

Kreativität hätte er gerne in einer Werbeagentur oder als<br />

Architekt ausgelebt. Nach einem BWL- und Hotelmanagement-Studium<br />

sammelte er Erfahrungen in Frankfurt, Rust,<br />

Baiersbronn und Köln. Jetzt war die Zeit reif für Eigenes!<br />

Ein neuer Gedanke war geboren: „Wir bauen eine Hütte.“<br />

<strong>Das</strong> Grundstück dafür ist mit traumhafter Aussicht auf die<br />

Schwäbische Alb am Waldsaum gelegen, Wanderwege kreuzen<br />

sich hier, ein Skilift gondelt vis-à-vis, kurz: Ein Platz zum<br />

Verlieben. Anderthalb Jahre lang wurde geplant, 2014 wurde<br />

sie eröffnet. Die „Hütte“ hat robuste Bänke, aber auch Liegestühle,<br />

da will man gar nicht mehr raus. „Die Alten sind<br />

jung“, weiß Steffen Schillinger und hat darum die imposante<br />

Hütte im stylischen Alpenstil aufgepeppt. Hier finden sich<br />

alte Stühle mit Schrammen, formschöne Designerlampen<br />

und bodenständige Holztische. Der Holzboden knarzt nicht,<br />

wärmt aber von unten. Die Berghütte Lauterbad ist in jeder<br />

Hinsicht ausgeklügelt. Auch für Events ist sie täglich buchbar<br />

und bietet Platz für bis zu 80 Personen inklusive. Tanzfläche.<br />

Kurioserweise stammt das Holz im Inneren der Hütte<br />

aus einem über 400 Jahre alten Bauernhaus aus Welschensteinach<br />

in der Ortenau. Steffen Schillingers Schreiner ist<br />

ein „Holzflüsterer“ und hat so etwas auf Lager.<br />

Bei der Speisekarte ging Steffen Schillinger genauso ambitioniert<br />

zu Werke. Saftiges Schäufele und zartes Hirschragout,<br />

rustikaler Hüttensalat und Kartoffelsuppe locken die<br />

Wanderer in die Hütte wie Bären in die Honigfalle. Für manche<br />

Speisen haben sie das Rad gar neu erfunden. Wie kann<br />

man Bauernbratwürste noch schmackhafter machen? Zusammen<br />

mit einem guten Freund, einem Metzger aus der<br />

Region, hat Steffen Schillinger die Hüttenwurst mit Rosmarin,<br />

Parmesan und Walnusssplittern kreiert, so wie auch das<br />

ganz spezielle Bärlauch-Wienerle und den Fritz Burger. <strong>Das</strong><br />

besondere am Fritz Burger ist die köstliche Mischung aus<br />

Wild- und Rinderhack. Aromatisch geht es steil nach oben<br />

mit würzigem Speck, etwas Blauschimmelkäse und der<br />

besonderen – leider geheimen – Gewürzmischung. <strong>Das</strong> süß<br />

abgeschmeckte Drei-Komponenten-Sößchen aus Dijon-Senf,<br />

Crème fraîche und Preiselbeeren macht den Fritz Burger<br />

perfekt. Der Name „Fritz Burger“ ist ebenfalls ein Produkt<br />

der Schillinger’schen „Alte Schule trifft neuen Style“-Philosophie.<br />

Der Burger ist eine Verbeugung vor Steffen Schillingers<br />

Opa Friedrich, der im Freudenstädter Stadtwald auf die<br />

Pirsch ging. Der alte Fritz war „mehr Heger und Pfleger als<br />

Jäger“, erklärt Steffen Schillinger, aber einen Leckerbissen<br />

wusste er immer zu würdigen.<br />

BERGHÜTTE LAUTERBAD | Am Zollernblick 1 | 72250 Freudenstadt –<br />

Lauterbad | Tel.: 0 74 41 95 09 90 | www.berghuette-lauterbad.de<br />

Fritz Burger<br />

ZUTATEN (4 PERSONEN):<br />

Kräuterbrötchen, 400 Gramm Hackfleisch-Pellets<br />

(280 Gramm Hirschfleisch, 120 Gramm argentinisches<br />

Rindfleisch), Salz, Pfeffer, Knoblauch, Thymian,<br />

Muskat, Rucola, Speckstreifen, Blauschimmelkäse,<br />

Dijon-Senf, Preiselbeeren, Crème fraîche<br />

ZUBEREITUNG:<br />

Vier gleich große Hackfleisch-Pellets formen und<br />

scharf anbraten. Parallel die Speckstreifen kross<br />

braten. Für die Soße Dijon-Senf mit Crème fraîche<br />

mischen und Preiselbeeren unterheben. Alles gut<br />

vermengen. Beim Anrichten den Boden des Kräuterbrötchens<br />

mit Soße bestreichen, darauf das frisch<br />

angebratene Pellet, darüber den Blauschimmelkäse,<br />

gekrönt mit zwei Streifen kross gebratenem Speck.<br />

Veredelt mit einem guten Bündel Rucola. Fertig ist<br />

der Fritz Burger!<br />

Weinempfehlung:<br />

Vinum Nobile Weißer Burgunder<br />

15


Freizeit<br />

Wiedersehen macht Freude<br />

Wie Peter Spraul seinen<br />

alten Lanz-Traktor zurückbekam<br />

16<br />

Foto: Lina und Hannah links, Martha rechts


Technik kommt!<br />

Als Peter Spraul (72) vor zwölf Jahren daheim in Ulm an seinem Geburtstagstisch saß, kam ihm das immer näher<br />

kommende Geräusch sehr vertraut vor. Tock! Tock! Tock! Natürlich, das ist mein alter Lanz! So einen Klang<br />

vergisst man nicht.<br />

Reisen wir zurück in die<br />

1950er-Jahre. Deutschland<br />

war gerade dabei, sich<br />

wieder zu berappeln, und<br />

alles strebte aufwärts. Aber die Zeiten<br />

waren immer noch hart, gerade<br />

die Landwirte mussten ganz schön<br />

ackern. Damals hatten Bauern noch<br />

Kartoffeln, Wein, Obst, Erdbeeren …<br />

Dazu noch Ochsen, Milchkühe, Kälber …<br />

Wer Heu, Mist oder Rüben transportieren<br />

wollte, spannte die Ochsen an.<br />

Zufälligerweise war im Dorf ein Landmaschinenvertreter<br />

mit „Hermann<br />

Lanz Aulendorf“-Traktoren. „Die Technik<br />

ist gekommen“, erinnert sich Peter<br />

Spraul, dessen Vater Anton „zugeschlagen“<br />

hatte. Wie 30 andere Landwirte<br />

im Dorf auch. Aber dieser Lanz war<br />

ein besonderer. 18 PS! Wer hatte damals<br />

so viele Pferdestärken unter der<br />

Motorhaube? Kurz nach dem Kauf<br />

machte Peter Spraul den Führerschein<br />

für den „Schlepper“ und durfte auch<br />

fahren.<br />

1968 gab es einen großen Einschnitt.<br />

Durch die Flurbereinigung wurden<br />

Flächen zusammengelegt und Hügel<br />

urbar gemacht. Statt Erdbeeren am<br />

Steilhang (!) wurden dort Reben gesetzt.<br />

Da jeder die „saubersten Reben“<br />

(Spraul) wollte, kam der „Bulldog“, wie<br />

man im Badischen sagt, auch dort<br />

zum Einsatz. Aber bald gehörte auch<br />

der Lanz zum alten Eisen, weil immer<br />

neue, stärkere, bessere Modelle nachkamen.<br />

Heute sind Traktoren mehr als<br />

100 PS stark und mindestens dreimal<br />

so groß. Ein paar Jahre, nachdem Peter<br />

Spraul schon den Hof übernommen<br />

hatte, war die Zeit endgültig reif und er<br />

verkaufte seinen Lanz nach Mösbach.<br />

Hin und wieder dachte er etwas wehmütig<br />

an den Traktor. Aber als der neue<br />

Besitzer den Lanz weiterverkaufte, war<br />

für Peter Spraul die Sache erledigt.<br />

<strong>Das</strong> wäre es wohl tatsächlich gewesen,<br />

hätte nicht Sohn und Hofnachfolger<br />

Patric Spraul (40) von seinem Schwager<br />

einen Tipp bekommen. Er kenne jemanden,<br />

sagte der Schwager, der hätte einen<br />

„Hermann Lanz Aulendorf“ auf dem Hof,<br />

in den Papieren würde ein Anton Spraul<br />

als Vorbesitzer stehen und als Baujahr<br />

wäre 1958 angegeben. So viele Zufälle<br />

aufs Mal konnte es gar nicht geben!<br />

Der neue Besitzer verkaufte, ohne ein<br />

Geschäft daraus zu machen, den alten<br />

Lanz an Patric Spraul. <strong>Das</strong> alles geschah<br />

heimlich, weil der Traktor das Geschenk<br />

zum Sechzigsten sein sollte. Reparieren<br />

musste man nicht viel, erzählt Patric<br />

Spraul, ein paar neue Lampen, ein neuer<br />

Anstrich mit der Originalfarbe, fertig.<br />

Wenn heute Peter Spraul mal eine Ausfahrt<br />

macht, sitzen gerne die Enkelkinder<br />

links und rechts. Die Aussicht<br />

ist super von da oben. Der größte Enkel<br />

Philipp hat auch schon den Führerschein<br />

und die drei Mädchen Lina,<br />

Hannah und Martha warten bereits sehnsüchtig<br />

auf den Tag, an dem es „Klack!“<br />

macht, wenn man den Lichtschalter umdreht.<br />

Bis dahin könnte der Fuhrpark<br />

noch weiter anwachsen. In der Scheune<br />

steht noch ein weiterer Lanz und<br />

Patric Spraul träumt von einem Porsche.<br />

Natürlich einem Porsche-Traktor. Wäre<br />

doch auch ein Geburtstagsgeschenk …<br />

<strong>17</strong>


Wein-ABC<br />

Traube<br />

WEIN-ABC von:<br />

Frank Männle<br />

Qualitätsmanager<br />

Weinbau<br />

Oberkircher Winzer<br />

M<br />

an kann sie als „Tafeltrauben“<br />

frisch gepflückt<br />

essen oder zu Rosinen<br />

trocknen. Als „Keltertrauben“<br />

bilden sie den Rohstoff<br />

für Weinbrände (Cognac, Brandy) und Tresterschnaps<br />

(Grappa, Marc), vor allem aber für<br />

Wein. Die Vielfalt liegt quasi in der Natur der<br />

Traube, deren einzelne Bestandteile Weinbeere<br />

heißen. Oftmals werden die „Fruchtstände der<br />

Weinrebe“, wie die Traube im Fachjargon<br />

heißt, und die einzelnen<br />

Beeren sprachlich in einen Topf<br />

geschmissen, streng genommen<br />

müsste man es trennen.<br />

Reben sind anpassungsfähige<br />

Schlingpflanzen, die schon länger<br />

auf der Erde sind als der Mensch. Sie wachsen<br />

im gemäßigten Klima Mitteleuropas oder in<br />

sehr trockenen heißen Klimazonen wie Nordafrika.<br />

Die Reben können auf der Suche nach Wasser ihre Wurzeln<br />

viele Meter in die Tiefe treiben. Warum wird dann nicht<br />

überall auf der Welt in Wein gemacht? Die Reben brauchen ausreichend<br />

Wärme und Sonnenlicht („von der Sonne verwöhnt“),<br />

um ihre Früchte reif zu bekommen. Auch eine frostfreie Periode<br />

von mindestens 180 Tagen im Jahr ist notwendig. Im Laufe<br />

der Zeit wurde in Tafel- und Keltertrauben eingeteilt. Während<br />

die Beere einer Tafeltraube groß und knackig sein muss (und<br />

wenn's geht ohne Kerne), ist die Keltertraube meist kleiner. Für<br />

die Weinherstellung können sogar Beeren mit Pilzbefall (Botrytis)<br />

oder auch gefrorene Trauben interessant sein.<br />

Bekannt sind 16.000 Rebsorten auf der Welt, die sich in rote<br />

und weiße unterscheiden lassen. Bei der Pressung ergeben aber<br />

fast alle einen graugrünen Saft. Rotwein bekommt seine<br />

Farbe durch die Pigmente, die in der Haut der Beere<br />

stecken, welche erst extrahiert werden muss. Wind<br />

und Regen nehmen Einfluss auf die Traube. Alles<br />

ist gut, wenn es nicht zu viel davon gibt. Hagel und<br />

Starkregen während der Reife zerstören die Haut<br />

der Beeren und machen sie anfällig für Pilze, Hefen<br />

und Bakterien. Hitze und Trockenheit lassen die<br />

Beeren klein bleiben. Einige Sorten verlieren dann an<br />

Geschmack. Zu viel Regen wiederum erzeugt<br />

große Beeren mit einem „verwässertem“<br />

Aroma. Andauernde Feuchtigkeit<br />

bei warmer Witterung ist die<br />

Voraussetzung für schädlichen<br />

Pilzbefall. Erst wenn die Trauben<br />

vollreif sind und die Temperaturen<br />

niedrig, kann sich die sogenannte<br />

Edelfäule positiv auf den Geschmack des (Süß-)<br />

Weines auswirken. Für manche Weinkenner<br />

sind solche Trockenbeerenauslesen das Nonplusultra.<br />

Um Botrytis und anderen Pilzbefall zu verhindern, werden die<br />

Blätter vor den Trauben oft entfernt, damit sie nach Regen oder<br />

Tau schnell abtrocknen können. Für besondere Weinqualitäten<br />

werden überzählige Trauben schon im Sommer entfernt und<br />

bei der Lese im Herbst nur die schönsten geerntet. Auch für<br />

Beerenauslesen und Trockenbeerenauslesen gehen Pflücker<br />

durch die Reben und zupfen eingetrocknete, edelfaule Beeren<br />

heraus. Dagegen wird bei Rotweinen umgekehrt gehandelt: Nur<br />

unbeschädigte Trauben ohne Botrytis werden dafür verwendet.<br />

Auch bei einem schlechten Weinjahr lässt sich durch die selektive<br />

Lese ordentlicher Wein herstellen, denn gute Trauben ergeben<br />

auch gute Weine. Allerdings bleibt dann die Menge klein.<br />

18


DIE WEINKOLUMNE<br />

mit Vincenzo de Biase<br />

In Wahrheit schön<br />

Wein<br />

Lesen<br />

W ein trifft ins herz<br />

E ST 1973<br />

die Menschen sind wetterabhängig. Wenn es draußen<br />

kalt ist, wenn es schneit oder regnet, dann<br />

sehnt man sich nach einem offenen Kaminfeuer,<br />

dann will man es warm und kuschelig haben. <strong>Das</strong><br />

Essen darf dann gerne deftiger sein, vielleicht Wild<br />

auf geschmorte Art. Der passende Wein kann da<br />

nur ein starker Rotwein sein. Aus dem Barrique.<br />

Aber kaum wird das Gras wieder grüner und Wiesen<br />

und Bäume beginnen zu blühen, regen sich die<br />

Lebensgeister wieder. Nicht nur die Sonne strahlt,<br />

auch der Mensch. <strong>Das</strong> ist eine ganz andere Atmosphäre.<br />

So etwas kenne ich natürlich auch aus Italien,<br />

das eigentlich ein Rotweinland ist. Aber sobald es<br />

Frühjahr wird, kommt die Lust auf einen kühlen<br />

Rosé oder einen leichten, gut gekühlten Weißwein.<br />

Jetzt steht der Sinn nicht mehr nach schweren 13,<br />

14 Prozent Alkohol, sondern elf, zwölf Volumen<br />

reichen völlig aus. Italien ist ja überall vom Meer<br />

umgeben, darum gibt es im Frühjahr oft Fisch, natürlich<br />

mit Weißwein oder sogar mit Prosecco.<br />

Auch wenn es hier kein Mittelmeer gibt, die Lust<br />

auf Weißwein spüre ich auch in Deutschland. Grauburgunder<br />

und Weißer Burgunder, Rivaner und<br />

Riesling, Scheurebe und Blanc de Noir sind schöne<br />

Weißweine, die Freude machen. All diese Weißweine<br />

schmecken wunderbar zu allem, was im<br />

Frühjahr Saison hat, wie der Maibock, das ist ein<br />

gerade mal zwei Jahre altes Reh, schön zart, das<br />

muss man richtig genießen. Oder die Maischolle,<br />

natürlich mit Frühlingsgemüse und mit Olivenöl.<br />

Und natürlich den Spargel. Als ich zum ersten Mal<br />

in Baden war, dachte ich, was ist das denn? Heute<br />

kenne ich Spargel gut, und weiß, dass man für die<br />

bitteren Aromen einen besonderen Wein braucht,<br />

darum würde ich hier einen Weißen Burgunder<br />

empfehlen wollen, der ist ein bisschen feminin,<br />

nicht so kräftig, aber mit schönen Aromen.<br />

Manche Gäste sind ungeduldig. „Ja, haben Sie denn<br />

schon den 2015er?“, werden sie mich bestimmt<br />

fragen. Vergangenes Jahr wollten sie im Frühling<br />

schon den 2014er, dabei war der noch auf der Flasche.<br />

Auf den 2015er muss man noch eine Weile<br />

warten. Warum? „Naturprodukte brauchen ihre<br />

Zeit“, sage ich immer wieder, „Geduld, der Wein<br />

muss noch auf der Flasche nachreifen.“ Dann werde<br />

ich den 2014er empfehlen. „Probieren Sie!“,<br />

werde ich sagen, „wenn er nicht schmeckt, dann<br />

übernehme ich die Verantwortung.“ Aber ich bin<br />

mir sicher, dass auch der 2014er in der Blüte steht,<br />

genauso wie die Natur. <strong>Das</strong> sind schöne, leckere<br />

Weine für einen Wow-Effekt. Probieren Sie!<br />

Herzlichst, Ihr<br />

Veritas-Kolumnist Vincenzo De Biase stammt<br />

aus der Basilicata in Süditalien und lebt und liebt<br />

Wein. „Würde ich noch mal auf die Welt kommen,<br />

würde ich es wieder machen“, sagt er über<br />

seinen Beruf als Sommelier im Europa-Park.<br />

19


WeinBekenntnisse<br />

»... herrlich die Seele baumeln lassen ...«<br />

Nichts als Wahrheiten. <strong>VERITAS</strong>-Leser erzählen, was ihnen zum Wein schmeckt, und andere Bekenntnisse.<br />

Name: Benjamin Jung // Alter: 33 //<br />

Leibspeise: Natürlich Spaghetti mit allen<br />

erdenklichen Soßenvariationen // Wohnort:<br />

Schutterwald // Beruf: Sport- und Techniklehrer<br />

sowie begeisterter Kajakfahrerund<br />

-Guide // Wenn ich ein Glas zu viel<br />

getrunken habe: Schlafe ich teilweise im<br />

Gespräch ein. Dieser Zustand kommt aber<br />

selten vor.<br />

Ich trinke Wein, weil ... Am Rande von<br />

zahlreichen Weinanbaugebieten hat es sich<br />

nun mal ergeben, dass man sehr gute Weine<br />

nahe oder zumindest nicht sehr weit weg<br />

hat. Es macht einfach mehr Laune, Produkte<br />

aus der Region zu konsumieren, die noch<br />

dazu sehr gut schmecken und den einen<br />

oder anderen Abend angenehm abrunden.<br />

Name: Michael Knapp // Alter: 42 // Leibspeise:<br />

Rinderfilet mit selbst gemachten Spätzle.<br />

Dazu begleitend einen trockenen heimischen<br />

Rotwein, am liebsten im Barrique-Fass gereift<br />

// Wohnort: Kappelrodeck // Beruf: SAP-PM-<br />

Koordinator und Fitnesstrainer // Wenn ich ein<br />

Glas zu viel getrunken habe: Spüre ich das am<br />

nächsten Tag ganz deutlich, versuche aber,<br />

mit dem Gedanken an den schönen Vorabend<br />

den Kater zu vergessen.<br />

Ich trinke Wein, weil ...<br />

ich auch das Thema<br />

Genuss mit Ehrgeiz<br />

angehe und mit dem<br />

richtigen Wein hierbei<br />

zum gewünschten<br />

Ziel komme.<br />

Name: Frank Haist // Alter: 42 //Leibspeise:<br />

Spaghetti mit Walnusspesto // Wohnort:<br />

Friesenheim // Beruf: Sportlehrer – Geschäftsführer<br />

des BGM Zentrum Lahr //<br />

Wenn ich ein Glas zu viel getrunken habe:<br />

Bin ich am nächsten Morgen froh, dass<br />

ich ausschließlich Wein getrunken habe,<br />

und hoffe, dass meine Kinder eine Stunde<br />

länger schlafen.<br />

Ich trinke Wein, weil ... ich mit einem<br />

guten Glas Wein in der Hand so herrlich<br />

die Seele baumeln lassen kann.<br />

Name: Christian Meier // Alter: 52 //<br />

Leibspeise: Gute Deutsche Küche ohne<br />

Schnickschnack // Wohnort: Oberkirch //<br />

Beruf: gelernter Konditor, heute Dipl.-Fitnesstrainer<br />

aus Berufung // Wenn ich ein<br />

Glas zu viel getrunken habe: ... bisher noch<br />

nie vorgekommen!<br />

Ich trinke Wein, weil ...<br />

... ich nur zu besonderen<br />

Anlässen Wein<br />

trinke und es daher<br />

keine Kompromisse bei<br />

der Qualität gibt!<br />

20


Viel Glück!<br />

Trinken & Gewinnen<br />

Überraschungsmenü mit begleitenden<br />

Weinen für 2 Personen<br />

Gewinnen Sie ein Überraschungsmenü mit begleitenden Weinen<br />

für 2 Personen im Ringhotel Sonnenhof in Lautenbach.<br />

FRAGE:<br />

„Verfahren?“<br />

In welchem Verfahren wurde der Oberkircher<br />

Cuvée Royal Brut Nature ausgebaut?<br />

MITMACHEN BIS<br />

31.5.<strong>2016</strong><br />

Zu gewinnen gibt es ein Überraschungsmenü für 2 Personen mit begleitenden Weinen im Ringhotel Sonnenhof in Lautenbach.<br />

Und so geht’s: Einfach die Antwort auf unserer Facebook-Pinnwand (www.facebook.com/oberkircherwinzereG) posten oder<br />

eine E-Mail an info@oberkircher-winzer.de senden.<br />

Alternativ können Sie uns die Lösung auch auf einer Postkarte an folgende Adresse senden: Oberkircher Winzer eG, Renchener Straße 42, 77704 Oberkirch. Nur ausreichend<br />

frankierte Einsendungen mit vollständiger Absenderadresse nehmen an der Verlosung teil. Einsendeschluss ist der 31. 5. <strong>2016</strong>. Teilnehmen kann jeder mit Ausnahme der Mitarbeiter<br />

der beteiligten Unternehmen und deren Angehöriger. Eine Barauszahlung des Gewinnes und der Rechtsweg sind ausgeschlossen. Der Gewinner wird schriftlich benachrichtigt.<br />

Gewinner des letzten Gewinnspiels: Claudia Körber, 78730 Lauterbach<br />

SCHÖN<br />

„Wenn man über die 50 gehüpft<br />

ist, dann ist der Rotwein die<br />

Droge, die man am besten verträgt<br />

und am längsten zu sich<br />

nehmen kann. Wenn man nicht<br />

gerade zwei Flaschen alleine<br />

leert, kann man gut schlafen<br />

und ist am nächsten Tag kein<br />

Totalausfall.“<br />

Ulrich Tukur in Sono, September 2010<br />

Weltweit Wein<br />

Zur Zeit der Kurfürsten war es am<br />

Dresdner Hof üblich, dass Gäste einen<br />

Prunkpokal gezeigt bekamen, den sie<br />

auch leer trinken mussten. Diplomatischen<br />

Begegnungen wurde so „viel an<br />

Steifigkeit genommen.“<br />

(Aus Peter Richter „Über das Trinken“, Goldmann)<br />

gesagt<br />

21


Termine & Kalender<br />

Termine<br />

Thema Datum Ort<br />

Baden-Württemberg<br />

Classics Weinmesse<br />

2./3. April <strong>2016</strong> Duisburg<br />

Genuss-Seminar<br />

Wein & Schokolade<br />

Kulinarische<br />

„Rebhäusle“-Wanderung<br />

7. April <strong>2016</strong> Oberkircher Winzer eG<br />

23. April <strong>2016</strong> Oberkircher Winzer eG<br />

Badische Weinmess 7./8. Mai <strong>2016</strong><br />

Ortenauhalle &<br />

Baden-Arena, Offenburg<br />

Genuss-Seminar<br />

Exklusive Schokolade von der Confiserie<br />

Gmeiner und die passenden Weine der<br />

Oberkircher Winzer präsentieren<br />

Ihnen Frank Männle, Qualitätsmanager<br />

der Oberkircher Winzer eG, und Volker<br />

Gmeiner von der Confiserie Gmeiner.<br />

Telefonische Anmeldung unter<br />

Tel.: 0 78 02 9 25 80 oder<br />

www.oberkircher-winzer.de<br />

Kulinarische<br />

„Rebhäusle“-Wanderung<br />

5. Oberkircher<br />

Comedy-Night mit<br />

Marco Rima<br />

22. Mai <strong>2016</strong> Oberkircher Winzer eG<br />

3. Juni <strong>2016</strong> Oberkircher Winzer eG<br />

Fest der Sinne 5. Juni <strong>2016</strong> Oberkircher Winzer eG<br />

Oberkircher<br />

Weinfest<br />

Kulinarische<br />

Weinwanderung<br />

2.–5. September <strong>2016</strong> Oberkirch<br />

25. September <strong>2016</strong> Oberkirch<br />

Kalender <strong>2016</strong><br />

Nähere Infos zu den einzelnen Veranstaltungen erhalten Sie auf<br />

unserer Homepage unter www.oberkircher-winzer.de<br />

Foto: DECCA Philipp Müller<br />

David Garrett<br />

Star-Geiger David Garrett mag<br />

es virtuos, er komponiert und<br />

spielt gerne anderer Leute Lieder,<br />

wie z. B. von Metallica („Fuel“),<br />

Miley Cyrus („Wrecking Ball“)<br />

und David Guettas „Dangerous“.<br />

Der „schnellste Geiger der Welt“<br />

(Guinness-Buch der Rekorde) ist<br />

und bleibt „Explosive“.<br />

Musik & Kunst Datum Ort<br />

Femme Schmidt<br />

„Raw Tour <strong>2016</strong>“<br />

Cuba Percussion & Friends<br />

„Habana Tradicional“<br />

Äl Jawala „Hypnophonic“<br />

David Garrett<br />

Mika<br />

Sarah Connor<br />

„Muttersprache Live <strong>2016</strong>“<br />

Samstag,<br />

19. März <strong>2016</strong><br />

Montag,<br />

4. April <strong>2016</strong><br />

Freitag,<br />

29. April <strong>2016</strong><br />

Donnerstag,<br />

12. Mai <strong>2016</strong><br />

Samstag,<br />

28. Mai <strong>2016</strong><br />

Samstag,<br />

4. Juni <strong>2016</strong><br />

Jazzhaus, Freiburg<br />

Vaya Casa,<br />

Kappelrodeck<br />

Reithalle, Offenburg<br />

Palais de Congres et de<br />

Musiques, Straßburg,<br />

Le Zénith de<br />

Strasbourg, Straßburg<br />

Schloss, Rastatt<br />

22


unterHaltung<br />

Humor<br />

Rätsel<br />

1. Wie nennt man eine bauchige Glasflasche<br />

zum Servieren von Wein?<br />

2<br />

1<br />

2. Wie bezeichnet man die als positiv wahrgenommene<br />

Geruchsnote von Wein?<br />

3. Wie nennt man den Geschmackseindruck,<br />

den Wein beim Schlucken hinterlässt?<br />

4. Wo wird der meiste Wein produziert?<br />

5. Was ist ein Sommelier?<br />

6. Wie nennt man ein Holzfass zum Ausbau von Weinen?<br />

7. Wie bezeichnet man die Erntemenge bzw. Ernteausbeute?<br />

8. Wie nennt man das Einbringen der reifen Weintrauben<br />

im Herbst?<br />

9. Welche Farbe hat üblicherweise ein Merlot?<br />

10. Wie lautet der lateinische Begriff für Wein?<br />

3<br />

5<br />

4<br />

7<br />

6 7<br />

4 5<br />

6<br />

3<br />

8 9<br />

2<br />

Lösung<br />

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.<br />

10<br />

1<br />

Die Lösung finden Sie ab dem 31. 05.<strong>2016</strong> auf unserer Facebook-Seite oder unter www.oberkircher-winzer.de<br />

23

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