Reinhard Kapp - Staatliche Hochschule für Musik und darstellende ...
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ABB. in: The New Grove Dictionary of Music and<br />
Musicians, hrsg. von Stanley Sadie, Bd. 10,<br />
London 1980, S. 633.<br />
9.3. (gest. 2011)<br />
Ulrich Roloff-Momin (Berlin)<br />
im Gespräch mit Jörg Rothkamm (Mainz<br />
<strong>und</strong> Mannheim)<br />
19.4 (gest. 1983)<br />
Peter Gülke (Berlin)<br />
26.4. (gest. 1993)<br />
<strong>Reinhard</strong> <strong>Kapp</strong> (Wien)<br />
10.5 (gest. 1996)<br />
Tilmann Köster (Königstein)<br />
24.5. (gest. 1997)<br />
Eckhard Roelcke (Berlin)<br />
14.6 (gest. 1996)<br />
Dörte Schmidt (Berlin)<br />
21.6. (gest. 2002)<br />
Michael Kube (Tübingen)<br />
Ehrhard Wetz (Mannheim)<br />
28.6. (gest. 1983)<br />
Michael Stegemann (Dortm<strong>und</strong>)<br />
5.7.<br />
Klaus Arp (Mannheim)<br />
Mirga Gražinytė (Heidelberg)<br />
Peter Gülke (Berlin)<br />
Cosima Sophia Osthoff (Mannheim)<br />
Wolfgang Seeliger (Mannheim)<br />
(Kurt Sanderling)<br />
Der legendäre<br />
Dirigentenjahrgang 1912<br />
− Erbe der Tradition <strong>und</strong><br />
Zeitzeuge der Geschichte<br />
26.4<br />
<strong>Reinhard</strong> <strong>Kapp</strong> (Wien)<br />
Ort: Raum N 304<br />
Zeit: Donnerstag 26.04.<br />
16.15-17.45 Uhr<br />
(inges. neun Termine,<br />
vierzehntäglich wechselnd<br />
mit Hauptseminar,<br />
siehe Vorlesungsverzeichnis<br />
Frühjahrssemester 2012)<br />
Organisation: Thomas Schipperges<br />
<strong>Staatliche</strong> <strong>Hochschule</strong> <strong>für</strong> <strong>Musik</strong> <strong>und</strong><br />
Darstellende Kunst Mannheim<br />
N 7, 18, 68161 Mannheim<br />
http://www.muho-mannheim.de
Als am 18. September 2011 Kurt Sanderling<br />
im neun<strong>und</strong>neunzigsten Lebensjahr starb,<br />
titelten viele Nachrufe zeitgeschichtlich <strong>und</strong><br />
blickten auf den Abschluss einer Epoche: „Der<br />
letzte große Dirigent“ (Berliner Morgenpost)<br />
war „mit der Geschichte Deutschlands auf<br />
Engste verb<strong>und</strong>en“ (Süddeutsche Zeitung).<br />
„Ein deutsches Jahrh<strong>und</strong>ertleben“ (Berliner<br />
Morgenpost) erfüllte sich in ihm.<br />
Sanderling war − mit reichlich Abstand −<br />
der letzte des legendären Dirigentenjahrgangs<br />
1912, nach dem Tod von Günter<br />
Wand (gest. 2002), Georg Solti (gest. 1997),<br />
Ferdinand Leitner (gest. 1996), Sergiu<br />
Celibidache (gest. 1996), Erich Leinsdorf<br />
(gest. 1993) <strong>und</strong> Igor Markevitch (gest. 1983).<br />
Alle diese Dirigenten waren musikgeschichtliche<br />
<strong>und</strong> zeitgeschichtliche Figuren. Wie<br />
wirkte sich dies auf ihr Muszieren aus? Führte<br />
es diese Dirigenten, so Peter Ueding,<br />
„nach der Epoche des schändlichsten<br />
<strong>Musik</strong>missbrauchs“ in „eine „Ära der ästhetizistisch<br />
entrückten Klangkunst“, so dass sie<br />
sich einem „entschieden unpolitischen <strong>Musik</strong>er-Ideal“<br />
zuwandten (Berliner Zeitung,<br />
20.9.2011)? Aber lassen sich in solchen<br />
Lebensläufen <strong>Musik</strong> <strong>und</strong> Zeitgeschichte,<br />
<strong>Musik</strong> <strong>und</strong> Gesellschaft überhaupt säuberlich<br />
trennen?<br />
Ausgebildet in Wien (Klavier, Cello, Komposition<br />
<strong>und</strong> Dirigieren), dann Assistent von<br />
Bruno Walter <strong>und</strong> Arturo Toscanini bei den<br />
Salzburger Festspielen, musste Leinsdorf<br />
nach der Annexion Österreichs durch die<br />
Nazis sein Land verlassen. Er erhielt ein<br />
Engagement an der Metropolitan Opera in<br />
New York, emigrierte <strong>und</strong> wurde amerikanischer<br />
Staatsbürger. In den 1960er Jahren<br />
war er Chefdirigent des Boston Symphony<br />
Orchestra <strong>und</strong> wandte sich verstärkt wieder<br />
Engagements in Europa zu.<br />
Dirigieren verstand Leinsdorf stets, jenseits<br />
theatralischer Selbstdarstellung, als Dienst<br />
<strong>und</strong> Handwerk. Sein Repertoire war umfassend<br />
<strong>und</strong> zumal seine Opernkenntnis wurde<br />
wohl von keinem anderen Dirigenten seiner<br />
Zeit übertroffen.<br />
Erich Leinsdorf<br />
� Cadenza. A musical career, Boston 1976.<br />
� Lesen Sie <strong>Musik</strong> oder „aimez-vous<br />
Beethoven“? Einige musikalische Gedanken<br />
<strong>für</strong> alle, die Noten lesen (<strong>Musik</strong>er im<br />
Gespräch), Frankfurt am Main 1976.<br />
� Die Gefahr, überlieferte Gebräuche unkritisch<br />
zu übernehmen, in: <strong>Musik</strong> <strong>und</strong><br />
Medizin 2 (1976), Nr. 6, S. 51-57.<br />
<strong>Reinhard</strong> <strong>Kapp</strong> (Wien)<br />
Prof. Dr. <strong>Reinhard</strong> <strong>Kapp</strong> ist <strong>Musik</strong>wissenschaftler,<br />
ausgebildet in Heidelberg <strong>und</strong> Berlin.<br />
Seit 1992 lehrt er als Professor am Institut<br />
<strong>für</strong> Analyse, Theorie <strong>und</strong> Geschichte der<br />
<strong>Musik</strong> der Universität <strong>für</strong> <strong>Musik</strong> <strong>und</strong> <strong>darstellende</strong><br />
Kunst Wien. 1974-1978 nahm er als<br />
Pianist <strong>und</strong> Hörer an den Interpretationsseminaren<br />
des Geigers <strong>und</strong> Schönberg-<br />
Schwagers Rudolf Kolisch im Mödlinger<br />
Schönberg-Haus teil. Schwerpunkte von<br />
<strong>Kapp</strong>s wissenschaftlicher Arbeit sind Fragen<br />
der Interpretationspraxis <strong>und</strong> Aufführungsästhetik,<br />
der <strong>Musik</strong>ausbildung <strong>und</strong> der <strong>Musik</strong><br />
im Exil oder einzelne Komponisten (Schumann,<br />
Wagner, Schönberg <strong>und</strong> sein Umfeld<br />
<strong>und</strong> viele andere).<br />
Publikationen zu Fragen des Dirigierens <strong>und</strong><br />
des Dirigenten (genaue Nachweise unter<br />
http://www.iatgm.erg.at/iatgm-kapp.shtml):<br />
� René Leibowitz in Darmstadt (1996)<br />
� Michael Gielens Beethoven-Projekt<br />
(1996)<br />
� Zemlinsky als Dirigent (2001)<br />
� Ein österreichischer Dirigent <strong>und</strong> die <strong>Musik</strong><br />
der Wiener Schule - Herbert von<br />
Karajan (2008)<br />
� Zur Position des Dirigenten. Aufführungsgeschichtliche<br />
Miszellen (2009)