ATZ - Aachener Kolloquium "Fahrzeug- und Motorentechnik"
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Dr. Klaus Bleyer, Vorstandsvorsitzender der ZF Friedrichshafen AG, Bild 3, hielt einen<br />
Vortrag über die „Perspektiven eines Systemlieferanten in der globalen Automobilwelt“. Nach<br />
Vorstellung der ZF Friedrichshafen AG wurden die Anforderungen an die Zulieferindustrie<br />
näher beleuchtet. Dies sind zum einen ein weiterer Ausbau des weltweiten Fertigungsnetzes<br />
<strong>und</strong> zum anderen die Zulieferung ganzer Systemkomponenten. Hierzu muss die<br />
Technologiekompetenz innerhalb der Zulieferbranche noch weiter gesteigert <strong>und</strong> auch eine<br />
höhere Informationsdichte, Integration <strong>und</strong> Transparenz aller Geschäftspartner durch die<br />
Nutzung von E-Tools erreicht werden.<br />
Dr. Klaus Neuhaus, Geschäftsführer der Boston Consulting Group, Düsseldorf, referierte<br />
über die „Herausforderungen des E-Commerce für die Automobilindustrie“. Gr<strong>und</strong>sätzlich ist<br />
hierbei zwischen B2B-Commerce (Business to Business) <strong>und</strong> B2C-Commerce (Business to<br />
Consumer) zu unterscheiden, wobei der Bereich des B2B als der in der Zukunft<br />
bedeutendere eingeschätzt wird. Wachstumsfaktoren des B2B-Commerce sind neben der<br />
Internet–Durchdringung der Unternehmen, die rasche Entwicklung <strong>und</strong> der Preisverfall der<br />
Informationstechnologie sowie die Dekonstruktion der Unternehmen (Wandel von<br />
Großunternehmen zu Spezialisten) <strong>und</strong> die Möglichkeit, qualitativ hochwertige Informationen<br />
einem großen K<strong>und</strong>enkreis zugänglich zu machen. Die neuen Herausforderungen zwingen<br />
die Industrie, sogenannte Product Development Portals zu schaffen. Im Bereich des<br />
Automobilvertriebs bieten Online Broker dem K<strong>und</strong>en zukünftig alle Detailinformationen <strong>und</strong><br />
auch neutrale Vergleiche, sorgen allerdings auch für eine schwindende emotionale<br />
K<strong>und</strong>enbindung - zum Nachteil der betroffenen Automobilhersteller.<br />
3 Fahrwerk<br />
3.1 Fahrwerkssimulation<br />
J. Nakahara, Honda R&D Co. Ltd., stellte einen Ansatz zur „Modellierung der<br />
Fahrwerksreibung mittels mehrerer Feder- <strong>und</strong> Reibungselement-Reihenschaltungen“ vor.<br />
Fahrwerke bestehen aus verschiedenen reibungsbehafteten Elementen, die, besonders bei<br />
kleinen Anregungen, häufig eine kritische Rolle in der Bewertung des Fahrverhaltens sowie<br />
des Fahrkomforts spielen. Eine simulationstechnisch exaktere Darstellung dieser<br />
Phänomene erlaubt zukünftig eine verbesserte <strong>Fahrzeug</strong>abstimmung <strong>und</strong> deren Bewertung.<br />
Die „Simulation des Pendelschlagversuchs in der Fahrwerkentwicklung bei BMW“ wurde von<br />
Dr. L. Sporer, BMW AG, am Beispiel der Vorderachse der aktuellen 5er Baureihe erläutert.<br />
Neben einer Darstellung der Vorgehensweise zur Entwicklung der Simulationsmethode,<br />
wurden das Deformationsverhalten einzelner Lenker bzw. die Schadenskette der gesamten<br />
Achse aufgezeigt.<br />
Im Beitrag „Lebensdauerberechnung von FE-MKS Verb<strong>und</strong>strukturen mit modalen<br />
Spannungen / Dynamik- <strong>und</strong> Schwingungseffekten“ von Dr. P. Fischer, Engineering Center<br />
Steyr GmbH, erfolgte eine Integration von FE <strong>und</strong> MKS in die Lebensdauerberechnung. Im<br />
Zuge der Component Mode Berechnung mittels FE werden zusätzlich zu den Modalformen<br />
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