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Stadtwerke Augsburg, Kundensegmentierung, Referenzbericht, energiespektrum 1/2-2009

Kundenorientiertes Marketing ist ein wirkungsvolles Instrument zur Effizienzsteigerung des Vertriebs. Als bundesweit erster Versorger haben die Stadtwerke Augsburg eine konzernübergreifende CRM-Lösung umgesetzt: EVI von CURSOR.

Kundenorientiertes Marketing ist ein wirkungsvolles Instrument zur Effizienzsteigerung des Vertriebs. Als bundesweit erster Versorger haben die Stadtwerke Augsburg eine konzernübergreifende CRM-Lösung umgesetzt: EVI von CURSOR.

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TITEL > VERTRIEB<br />

><br />

INTERVIEW<br />

»Keine Wissenschaft, eher<br />

Teil einer Gesamtstrategie«<br />

DR. ROGER WENINGER, Betriebsdirektor Kundenservice der <strong>Stadtwerke</strong><br />

<strong>Augsburg</strong> Energie über die Vorteile differenzierter Kundenansprache.<br />

es: Welche Bedeutung hat die Segmentierung<br />

von Privatkunden für den Vertriebserfolg<br />

eines Energiedienstleisters?<br />

Ein aktiver Vertrieb ist ohne eine<br />

<strong>Kundensegmentierung</strong> kaum noch<br />

denkbar. Durch zunehmenden Wettbewerb<br />

sowie Effizienz- und Kostendruck<br />

wird eine differenzierte<br />

Kundenansprache immer wichtiger.<br />

Klassische Ziele sind die Einsparung<br />

von Ressourcen und die Prozessoptimierung,<br />

aber auch Kundenbindung<br />

und Cross-Selling.<br />

es: Was sind Ihrer Ansicht nach kritische<br />

Erfolgsfaktoren?<br />

<strong>Kundensegmentierung</strong> mithilfe mikrogeografischer<br />

Daten funktioniert<br />

mit vertretbarem Aufwand nur regional.<br />

Man muss sich intensiv Gedanken<br />

machen, nach welchen Kriterien<br />

man Cluster bildet und welche Ziele<br />

mit welchen Aktionen verfolgt werden<br />

sollen. Segmentierung darf nicht<br />

zur Wissenschaft ausarten, sondern<br />

muss Teil einer Gesamtstrategie sein<br />

und dem Unternehmen einen praktischen<br />

Nutzen bieten. Ganz entscheidend<br />

für den Erfolg sind die<br />

Schulung und das Engagement der<br />

Mitarbeiter, die im Servicecenter<br />

mit den zusätzlichen Informationen<br />

arbeiten müssen.<br />

es: Welche Rolle spielt hierbei die<br />

Qualität der Daten?<br />

Das ist ein weiterer entscheidender<br />

Punkt. Die durchschnittliche Wohndauer<br />

liegt bei ungefähr zehn Jahren,<br />

das heißt, es gibt jedes Jahr zehn bis<br />

15 Prozent Fluktuation. In einer Universitätsstadt<br />

wie <strong>Augsburg</strong> mit vielen<br />

Studenten ist der Anteil tendenziell<br />

sogar noch höher. Nach zwei<br />

Jahren hätte man also schon rund 25<br />

Prozent Kunden, die keinem Cluster<br />

mehr angehören. Deshalb muss man<br />

das Segmentierungsverfahren regelmäßig<br />

wiederholen. Bei uns werden<br />

die Daten jedes Quartal aktualisiert.<br />

es: Wie stellt sich das Kosten-Nutzen-<br />

Verhältnis dar?<br />

Die Anzahl der Kunden spielt bei dieser<br />

Frage eine wichtige Rolle. Meines<br />

Erachtens sollte für ein Verfahren,<br />

wie wir es praktizieren, eine Mindestgröße<br />

von rund 100.000 Verträgen<br />

vorhanden sein. Da der Segmentierungsaufwand<br />

unabhängig von der<br />

Unternehmensgröße annähernd konstant<br />

ist, würden bei kleineren Kundenzahlen<br />

die Kosten zwangsläufig<br />

aus dem Ruder laufen.<br />

Doch nicht nur bei solchen Aktionen bedeuten<br />

die Zusatzinformationen eine<br />

wertvolle Hilfe. Auch die Mitarbeiter im<br />

Service-Center erkennen im CRM-System<br />

unmittelbar, mit welchem Typ Kunden<br />

sie gerade sprechen. Mit diesem Wissen<br />

können sie die Beratungsleistung in<br />

gewissen Grenzen steuern und unmittelbar<br />

passende Produkte anbieten. Überhaupt<br />

spielt das CRM-System bei der segmentorientierten<br />

Kundenbetreuung eine<br />

zentrale Rolle. Die Kundendaten werden<br />

bei Aufruf eines Geschäftspartners mitsamt<br />

Clusterbezeichnung im Stammdatenfenster<br />

des CRM- und des Abrechnungssystems<br />

angezeigt. Doch nicht nur<br />

das: Die analytische Arbeit mit den Daten<br />

sowie alle folgenden Aktionen werden im<br />

CRM-System gesteuert, sei es Kundenselektion,<br />

Serienbriefaktionen, Kontaktverwaltung,<br />

Angebotsmanagement, Vertragsanbahnung<br />

oder statistische Auswertungen.<br />

DURCHGÄNGIGE PHILOSOPHIE<br />

Die Mitarbeiter erhalten alle Hilfen und<br />

Informationen, die für einen reibungslosen<br />

Ablauf benötigt werden.<br />

Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Augsburg</strong> setzen seit August<br />

2007 auf ››EVI Jet‹, die CRM-Branchenlösung<br />

der CURSOR Software AG<br />

aus Gießen. Als bundesweit erstes Unternehmen<br />

der Branche haben die <strong>Augsburg</strong>er<br />

eine konzernübergreifende CRM-Lösung<br />

unter Einbeziehung der ÖPNV-<br />

Sparte und einer Kundenkarte (›Karocard‹)<br />

realisiert. Ein Hinweis darauf,<br />

dass CRM in <strong>Augsburg</strong> als eine alle Prozesse<br />

durchdringende Philosophie verstanden<br />

wird.<br />

»Die <strong>Kundensegmentierung</strong> ist nur Teil<br />

einer integrierten Gesamtlösung« bestätigt<br />

Weninger. »Sie bleibt sinnlos, wenn<br />

man mit den Kundeninformationen<br />

nichts Vernünftiges anstellt. Dafür ist<br />

das CRM-System als zentrale Arbeitsplattform<br />

im Vertrieb am besten geeignet«.<br />

Aber auch die Software ist nur ein<br />

Teil des Ganzen. Optimale Wirkung entfalten<br />

alle Bausteine laut Weninger nur,<br />

wenn sie auf Basis einer klaren und konsequent<br />

verfolgten CRM-Strategie intelligent<br />

und stringent zusammenwirken. <<br />

Gerhard Großjohann<br />

www.stawa.de, www.cursor.de<br />

Sonderdruck aus <strong>energiespektrum</strong> > 1-2.<strong>2009</strong>

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