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MWE Edelstahl Fachbuch

Wissenswertes über Edelstahl

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Werkstoffkunde 01<br />

Nickel<br />

<strong>Edelstahl</strong>kunde – Rostfreier <strong>Edelstahl</strong><br />

Phosphor<br />

Molybdän<br />

Mangan<br />

Kohlenstoff<br />

Schwefel<br />

Schon in den Anfängen der <strong>Edelstahl</strong>produktion gab es unterschiedliche<br />

Bezeichnungen für nichtrostenden Stahl – hierbei handelte es sich<br />

durchaus um bekannte Namen . . .<br />

V2A*<br />

1912 Friedrich Krupp AG – Versuchsschmelze 2 Austenit<br />

Austenitische Chrom-Nickel-Stähle ohne Molybdän<br />

Da wir uns hier in besonderem Maße für den rostfreien <strong>Edelstahl</strong><br />

interessieren, müssten die Unterschiede zunächst einmal verdeutlicht<br />

werden.<br />

Stahl als solcher wird durch seinen besonderen Reinheitsgrad zum<br />

<strong>Edelstahl</strong>. Es handelt sich sowohl um legierte als auch um unlegierte<br />

Stähle, die z. B. einen geringen Wert an sogenannten Eisenbegleitern<br />

aufweisen.<br />

Der Phosphor- und Schwefelgehalt darf für die Bezeichnung <strong>Edelstahl</strong> die<br />

0,020 % nicht überschreiten. Darüber hinaus werden weitere Anforderungen<br />

gestellt.<br />

Was macht eigentlich diesen rostfreien Stahl aus? In der Regel enthält die<br />

rostfreie Eisenlegierung einen Chromanteil von mehr als 10,5 %.<br />

Wenn dieser Chromanteil zusammen mit Nickel und Molybdän oder<br />

allein in der Legierung gelöst ist, kann sich eine schützende und<br />

dichte Passivschicht aus Chromoxid an der Oberfläche bilden.<br />

Sie ist in der Lage, sich bei Korrosion selbst zu regenerieren. Damit<br />

der Werkstoff nicht zu spröde wird, darf der Anteil von Kohlenstoff<br />

1,2 % nicht überschreiten.<br />

<strong>Edelstahl</strong> muss also nicht rostfrei sein, genauso ist rostfreier Stahl<br />

nicht unbedingt <strong>Edelstahl</strong>.<br />

Eindeutig ist jedoch die Definition der Anteile aller Legierungselemente<br />

zu den verschiedenen <strong>Edelstahl</strong>-Sorten (niedrig- oder hochlegiert).<br />

Zur Optimierung der Korrosionsbeständigkeit bzw. Verbesserung des<br />

mechanischen Verhaltens kann rostfreier <strong>Edelstahl</strong> außerdem Legierungsbestandteile<br />

wie Nickel, Molybdän, Mangan und Niob enthalten.<br />

V4A<br />

NIROSTA<br />

Cromargan<br />

REMANIT<br />

Wie V2A, aber – durch die 2%ige Zugabe von Molybdän in der Legierung –<br />

mit höherer Korrosionsbeständigkeit in chloridhaltiger Umgebung<br />

(Salzwasser, Chemieindustrie)<br />

Thyssen Krupp<br />

WMF<br />

Thyssen<br />

*<br />

Die heutige Legierung X5CrNi18-10 mit der Werkstoffnummer: 1.4301<br />

und der Aufschrift 18/10 (Chrom/Nickel-Anteil) V2A belegt 33 % der<br />

Produktion rostfreier Stähle. Es handelt sich um einen relativ weichen,<br />

nicht magnetischen Austenitstahl.<br />

Verwendung: Küchengeräte wie Töpfe, Pfannen, Essbestecke<br />

Spülbecken, Auspuffanlagen, Beschläge ...<br />

Allein die Bezeichnung „<strong>Edelstahl</strong>“ ist nicht aussagekräftig genug. Immer sollte auch der<br />

Zusatz „Rostfrei“ angefügt sein, um Missverständnisse zu vermeiden.<br />

Die Stahlgruppen wie Werkzeugstahl, Edelbaustahl, Wälzlagerstahl, Schnellarbeitsstahl<br />

gehören zu den Edelstählen. Allerdings werden sie in anderen kommerziellen<br />

oder industriellen Kontexten als der „allgemein“ rostfreie <strong>Edelstahl</strong><br />

eingesetzt.<br />

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