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VDI Ingenieur forum 1_2016

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Bezirksverein Emscher Lippe<br />

Besichtigung Siemens-Kupplungswerk Bocholt<br />

Am 26.11.2015 begrüßte der Vorsitzende des <strong>Ingenieur</strong>netzwerkes Bocholt/Borken<br />

im <strong>VDI</strong>, Prof. Dr. Alfred J. H. Schoo, die Mitglieder des <strong>VDI</strong>, des REFA-Bezirksverbandes<br />

Niederrhein-Ems und des freien Unternehmensverbandes AIW, Stadtlohn, zur<br />

Besichtigung des Kupplungswerkes der Siemens AG.<br />

Siemens baut den<br />

Standort Mussum<br />

zur Leitfabrik für<br />

Kupplungen aus. Mit<br />

der Erweiterung und<br />

Modernisierung des<br />

Werkes werden die<br />

Innovationskraft und<br />

Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Kupplungseinheit<br />

gestärkt<br />

Bild: Siemens AG<br />

Das Kupplungswerk im Bocholter Industriepark<br />

gehört zur Business Unit Mechanical<br />

Drives (ehemals Flender AG) und ist im<br />

Segment „Process-Industries and Drives“ der<br />

Siemens AG eingebettet.<br />

Nicola Warning, Chefin des Kupplungswerkes,<br />

begrüßte die Gäste und stellte zunächst<br />

das Produktprogramm und die unterschiedlichsten<br />

Applikationen vor. Dabei machte sie<br />

deutlich, dass die „nichtschaltbare Kupplung“<br />

nicht nur ein Verbindungselement zwischen<br />

Antriebsmaschine und Getriebe sowie Getriebe<br />

und Arbeitsmaschine ist, sondern in<br />

vielen Fällen auch ein Sicherheitselement, das<br />

vor allem die teuren Komponenten eines Antriebsstranges<br />

vor Schäden schützen muss.<br />

Dies stellte sie an einem Film über Kupplungen<br />

in Hochgeschwindigkeitszügen sehr<br />

eindrucksvoll unter Beweis, siehe auch https://<br />

www.youtube.com/watch?v=2G9zHHLl77E.<br />

Anschließend erläuterte Fr. Wanning die<br />

strukturellen Änderungen am Standort Mussum.<br />

Das Kupplungswerk von Siemens hat<br />

nach der Übernahme des langjährigen Kooperationspartners<br />

Atec-Weiss im Jahr 2010<br />

entschieden, die Produktion von Vreden nach<br />

Bocholt zu überführen. Dazu wurden im Rahmen<br />

einer Sonderinvestition in Millionenhöhe<br />

im Zeitraum von März 2014 bis Februar<br />

2015 die Produktionsfläche um ca. 9100m²<br />

und der Verwaltungsbereich um 2.400m²<br />

erweitert, um ca. 85 Maschinen und 185 Mitarbeiter<br />

zu übernehmen und zu integrieren.<br />

Dazu kamen ein neues, voll automatisches<br />

Hochregallager mit 9500 Palettenplätzen und<br />

ein 350m² großes Prüffeld. Den Umzug konnte<br />

man im September dieses Jahres erfolgreich<br />

und ohne größere Störungen abschließen.<br />

Frau Warning und ihr Produktionsleiter<br />

Robert Peters haben die einmalige Chance<br />

des Umbaus aber auch genutzt, um die Fertigungsabläufe<br />

mit Unterstützung von Experten<br />

der RWTH Aachen neu zu gestalten. Während<br />

das Werk nach der Gründung 1990 rein<br />

werkstattorientiert aufgebaut wurde, hat man<br />

9 Jahre später die Abläufe produktorientiert<br />

in einzelne Fertigungsinseln umstrukturiert.<br />

Um die Maschinen noch besser auszulasten<br />

und die Mitarbeiter noch flexibler einsetzen<br />

zu können, hat man diese Philosophie jetzt<br />

verlassen und die Produktorientierung durch<br />

eine Prozessorientierung ersetzt.<br />

Die Verantwortlichen haben aber auch die<br />

Kunden und Mitarbeiter im Fokus gehabt. Ein<br />

Show-Room im neu gestalteten Eingangsbereich<br />

informiert mit neuester Simulationstechnik<br />

über das Produktprogramm und<br />

die Anwendungen. Und für die Mitarbeiter<br />

wurden eine neue Kantine, eine Außenterrasse,<br />

überdachte und windgeschützte Fahrradständer,<br />

sowie ein großzügiger asphaltierter<br />

Parkplatz eingerichtet.<br />

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<strong>Ingenieur</strong> <strong>forum</strong> 1/<strong>2016</strong>

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