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Die 2030-Agenda

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38 <strong>Die</strong> <strong>2030</strong>-<strong>Agenda</strong> – Globale Zukunftsziele für eine nachhaltige Entwicklung<br />

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Reformansätze<br />

Zur Verbesserung dieser Situation stehen eine ganze Reihe politischer<br />

Maßnahmen zur Auswahl. Dabei liegt es an den politischen Prioritäten,<br />

ob eher auf Marktinstrumente oder gezielte politische Steuerung gesetzt<br />

wird. Zivilgesellschaftliche Organisationen weisen immer wieder darauf<br />

hin, dass Hunger in erster Linie das Resultat der Machtstrukturen<br />

in einem globalen Ernährungssystem sei, in dem die Priorität auf der<br />

Erwirtschaftung von Profiten liegt – völlig unabhängig von den Folgen.<br />

Es gibt allerdings Vorschläge für Alternativen, 46 auch von offizieller Seite.<br />

Im Follow-Up des Weltgipfels über Nachhaltige Entwicklung 2002<br />

wurde in einem Weltagrarbericht (International Assessment of Agricultural<br />

Science, Knowledge and Technology for Development, IAASTD) umfassendes<br />

Wissen über nachhaltige Wasser-, Land- und Ernährungspolitik zusammengetragen.<br />

47 Auf ähnliche Weise wurde im Menschenrechtssystem der<br />

Vereinten Nationen der normative Rahmen abgesteckt. Er besteht u.a. aus<br />

den Freiwilligen Leitlinien zum Recht auf Nahrung (Voluntary Guidelines<br />

on the Right to Food), dem Allgemeinen Kommentar zum Recht auf Wasser<br />

(General Comment on the Right to Water) und den Freiwilligen Leitlinien<br />

für die verantwortungsvolle Verwaltung von Boden, Fischgründen und<br />

Wäldern im Rahmen der Nationalen Ernährungssicherung (Voluntary<br />

Guidelines on the Responsible Governance of Tenure of Land, Fisheries and<br />

Forests in the context of National Food Security). <strong>Die</strong>se wichtigen politischen<br />

Empfehlungen und Hinweise warten jedoch immer noch auf ihre<br />

entschlossene Umsetzung. Vielmehr stehen sie praktisch in direkter<br />

Konkurrenz zu anderen Ansätzen, die eine technisch forcierte Steigerung<br />

der Produktion im Zentrum haben. 48 Zu den im Weltagrarbericht genannten<br />

Reformvorschlägen gehören:<br />

» Der Stopp der Erweiterung der Produktionsflächen für den<br />

Konsum im globalen Norden. Nach Schätzungen Land Matrix<br />

Initiative, einer Initiative von NGOs und wissenschaftlichen Instituten,<br />

wurden seit 2000 mehr als 39 Millionen Hektar Land in über 1.000<br />

Transaktionen für exportorientierte Landwirtschaft allein in im globalen<br />

Süden erworben. 49 Durch Landnahme haben mehrere zehn<br />

Millionen Kleinproduzent/innen ihren Lebensunterhalt verloren.<br />

Armut und Hunger wurden dadurch noch verschärft.<br />

» Den Schwerpunkt auf Kleinproduzent/innen und ökologischen<br />

Landbau setzen. Großflächige industrielle Landwirtschaft und<br />

die Veränderung der Landnutzung, zum Beispiel durch Entwaldung,<br />

46 Vgl. auch Forum Umwelt und Entwicklung (2015).<br />

47 Vgl. IAASTD (2009).<br />

48 Für weitere Informationen zum IAASTD, den darin behandelten Themen und Vorschlägen,<br />

vgl. www.globalagriculture.org.<br />

49 Vgl. www.landmatrix.org.

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