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FCL-Frauen Matchprogramm 05

Das Matchprogramm zum Heimspiel gegen den FC St. Gallen

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den Zweitletzten. Es läuft die Nachspielzeit, als<br />

Fabienne Humm per Kopfball zum 5:0 trifft, es<br />

ist ihr zweites Tor im Spiel, die anderen drei hat<br />

sie vorbereitet. Humm erlangte im Sommer ein<br />

wenig Berühmtheit, als sie an der WM in Kanada<br />

den schnellsten Hattrick der WM-Geschichte<br />

erzielte. Sie hat erlebt, wie <strong>Frauen</strong>fussball in der<br />

öffentlichen Wahrnehmung wichtiger wurde und<br />

wie sich die Medien dafür zu interessieren begannen.<br />

Doch die Aufmerksamkeit sei nach der WM verebbt,<br />

sagt Humm, und sie kehre nur dann zurück,<br />

wenn das Nationalteam um die Teilnahme an der<br />

EM oder an den Olympischen Spielen spiele. «Die<br />

Nationalliga A ist eine Ausbildungsliga», sagt<br />

die Nationaltrainerin Martina Voss-Tecklenburg.<br />

Im Moment sei es für die Entwicklung des Nationalteams<br />

wichtig, dass die besten Spielerinnen<br />

ausserhalb der Schweiz spielen. Auch Humm<br />

könnte im Ausland spielen, in Deutschland. Aber<br />

sie will ihr Umfeld und den Job nicht aufgeben<br />

– neben den täglichen Trainings arbeitet sie<br />

im 100-Prozent-Pensum. Statt Bundesliga also<br />

Heerenschürli, Ligaspiele vor etwas mehr als 50<br />

Zuschauern. «Er sind Freunde und Familie und<br />

ein paar Fans», sagt Humm.<br />

Die Liga leidet unter dem Nischendasein. Das<br />

Interesse am <strong>Frauen</strong>fussball und am Nationalteam<br />

steigt, aber die Leute kommen nicht zu den<br />

Ligaspielen – oft wissen sie nicht einmal davon.<br />

Der FCZ versucht, mehr Zuschauer anzulocken.<br />

Neuerdings arbeitet er mit einem Social-Media-Manager<br />

zusammen. Die Fan-Basis im Internet<br />

wächst. «Man muss kreativ sein, Sachen<br />

ausprobieren», sagt Tatjana Haenni, die Präsidentin<br />

der FCZ-<strong>Frauen</strong>.<br />

Andy Egli kommt zu spät zum Termin, er hat viel<br />

zu tun. Seit drei Monaten ist er für das <strong>Frauen</strong>team<br />

des FC Luzern verantwortlich. Er sagt, die<br />

Liga sei zu wenig attraktiv, deshalb fehlten die<br />

Zuschauer. Und er glaubt, zu wissen, wie das zu<br />

ändern ist. Die Liga müsse ausgeglichener werden,<br />

das Niveau besser. Er will mehr Mädchen<br />

zu Spitzenfussballerinnen ausbilden. Dereinst<br />

soll es genug starke Spielerinnen für alle Teams<br />

geben, nicht nur für den FCZ. Für Egli muss die<br />

Liga von innen heraus wachsen.<br />

Auch der Schweizerische Fussballverband (SFV)<br />

will Mädchen besser ausbilden. Gegenwärtig<br />

gibt es 26 000 registrierte Fussballspielerinnen,<br />

die Zahl ist in den letzten Jahren leicht gestiegen.<br />

Schon seit 2004 betreibt der Verband ein<br />

Leistungszentrum für talentierte Juniorinnen.<br />

Und ähnlich wie bei den Männern hat er ein Bonus/Malus-System<br />

für jene Nationalliga-Klubs<br />

entwickelt, die Juniorinnenteams unterhalten.<br />

Die Mädchen sollen mindestens viermal in der<br />

Woche trainieren, sie brauchen diplomierte Goalietrainer.<br />

Es sind hohe Anforderungen, die für<br />

kleine Klubs schwierig zu erfüllen sind, nur schon<br />

wegen der Infrastruktur.<br />

Sechs Schweizer Profiklubs stellen derzeit ein<br />

<strong>Frauen</strong>team in der NLA: Basel, YB, Luzern,<br />

GC, St. Gallen und der FC Zürich. Nicht überall<br />

geniessen die <strong>Frauen</strong> die gleiche Akzeptanz.<br />

Franziska Schild, die Verantwortliche im SFV<br />

für <strong>Frauen</strong>fussball, sagt, dass einige der grossen<br />

Klubs wieder skeptischer gegenüber dem<br />

<strong>Frauen</strong>fussball eingestellt sind als vor ein paar<br />

Jahren, als viele <strong>Frauen</strong>teams gegründet wurden.<br />

Andere, wie der FC Luzern, prüfen die Integration

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