Broschüre Linde
Die 1000-jährige Linde von Schenklengsfeld
Die 1000-jährige Linde von Schenklengsfeld
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Karl dem Großen eingeführten Ratsversammlungen als Thing oder Rügegericht<br />
abgehalten. Die verurteilten Feldfrevler wurden unter der <strong>Linde</strong> an einem Pfahl<br />
eine oder mehrere Stunden, teilweise auch einen oder mehrere Tage, angekettet.<br />
Dies wird belegt durch den Fund eines Schließeisens, mit dem Verurteilte am<br />
Pranger befestigt wurden. Hartwig Goerss schrieb 1981 darüber:<br />
„In früheren Zeiten fanden unter der <strong>Linde</strong> die Rügegerichte […] statt. […]<br />
wurden von der Gemeindevertretung abgehalten und hatten den Zweck, die<br />
Feldfrevler zu verurteilen. Diese Missetäter<br />
[…] wurden an einen unter der <strong>Linde</strong> angebrachten<br />
Pfahl (Löngestock), an welchem<br />
sich ein Schließeisen befand, eine oder mehrere<br />
Stunden, oft auch einen ganzen Tag, angeschlossen.“<br />
Heutige Bedeutung<br />
Das Tanztreffen hat sich bis in die heutige Zeit erhalten und wird alle zwei Jahre<br />
im Juni als <strong>Linde</strong>nblütenfest gefeiert. Dabei zeigen Trachtengruppen, Gesangvereine<br />
und historische Festzüge Szenen aus der Geschichte. Als Höhepunkt findet<br />
zum Abschluss des Festes eine Illuminierung der <strong>Linde</strong> durch ein Feuerwerk<br />
statt. Die <strong>Linde</strong> ist eine der Sehenswürdigkeiten der Gemeinde.<br />
Gedicht: Die Sommerlinde<br />
Oh, Sommerlinde,<br />
was wehst du dort im rauen Winde?<br />
Komm doch zu uns,<br />
und gib uns die Gunst,<br />
deiner Weisheit Glück,<br />
denn das bringt uns Stück für Stück,<br />
voran auf rechtem Wege.<br />
Unbekannter Verfasser<br />
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