2011 ferienhoch
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1 Wirtschafts- und Handwerksbetrieb Stift: Bruder Franz ist der multikulinarische gute Geist. Der Schnapsbrennerei und der Bäckerei gehört seine ganze Aufmerksamkeit.<br />
2 Die beiden Glocken im Giebelreiter. Den Kirchturm sucht man an der Stamser Basilika umsonst, die Bescheidenheit des Ordens gebietet den Verzicht darauf.<br />
3 Geschichte trifft Gegenwart: Der kundige Führer zeigt dem <strong>ferienhoch</strong> den Eingang zum Geheimversteck, als das Handy kurz seine ganze Aufmerksamkeit braucht.<br />
4 Tiroler Landesfürsten bewachen die Grablege selbiger. In der Krypta findet man die sterblichen Überreste der einst mächtigen Herren.<br />
Grundsatzes »Ora et labora“ lauten, denn von<br />
klösterlicher Ruhe ist weit und breit nichts zu<br />
hören. „Ich kenne das Kloster seit 30 Jahren<br />
und es steht immer irgendwo ein Kran“,<br />
zuckt Bruder Pirmin geduldig mit den Schultern.<br />
Zur Zeit des Besuchs von <strong>ferienhoch</strong><br />
wurde gerade rings um den gesamten Gebäudekomplex<br />
aufgegraben und insgesamt<br />
5 km Rohre verlegt, um das vom Dach schießende<br />
Regenwasser abzuleiten. Auch die<br />
20.000 qm große Dachfläche, der Wind und<br />
Wasser ordentlich zusetzen, wird gerade res -<br />
tauriert.<br />
Wir treten in den Innenhof zum modernen<br />
Brunnen. Warum steht das Stift überhaupt in<br />
Stams? Bruder Pirmin weiß auch das. Weil<br />
so ein Kloster ein Ding von Gewicht sei,<br />
brauche es ein hartes Fundament und der<br />
feste Untergrund in Stams habe bei der Bauplatzsuche<br />
die weichen Böden des Mieminger<br />
Plateaus locker ausgestochen. Trotzdem<br />
schauen die Ordensbrüder heute zwischen<br />
Mitte November und Mitte Jänner manchmal<br />
sehnsuchtsvoll auf die andere, helle Talseite.<br />
Berühren dann nach wochenlangem Schattendasein<br />
in Stams die ersten Sonnenstrahlen<br />
die Turmspitzen, dann gibt’s für die Mönche<br />
zur Feier des Tages ein Glas Wein zum Essen<br />
– fiat lux!<br />
Hide-Away vor der Welt<br />
Weiter geht die Führung zu den zwei „Geheimräumen“<br />
des Klosters. Der eine versteckt<br />
sich unter einer Stiege, ist zugänglich (für die,<br />
die wissen wo) über die Sakristei und diente<br />
im Zweiten Weltkrieg auch als Unterschlupf<br />
für verfolgte Juden. In den Carcer, ein enger,<br />
stockdunkler<br />
Treppenansatz<br />
unter<br />
einer Klappe im<br />
Holzboden, wurden einst<br />
Mönche vom Abt verbannt, um<br />
beim „Mea culpa“ über ihre Sünden<br />
zu sinnieren. Wer heute ganz<br />
offiziell mal ins „Kloster auf Zeit“<br />
Gast im Kloster<br />
Wer für eine kurze oder auch<br />
etwas längere Zeit das Klosterleben<br />
kennenlernen möchte,<br />
hat die Wahl zwischen den Programmen<br />
„Urlaub im Kloster“,<br />
„Kloster auf Zeit“ und<br />
Exerzitienkurse“.<br />
Anmeldung über<br />
www.stiftstams.at