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10 Jahre HALLO Lüdinghausen

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<strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> Hallo<br />

Sonntag, 3. April 2016<br />

In Jeans und Pulli<br />

Tatjana Pankratz Milstein und Alexey Milstein mögen’s schlicht<br />

Was in einem Onlineforum<br />

für russischsprachige<br />

Leute in Deutschland<br />

begann, währt mittlerweile<br />

mehr als zehn<br />

<strong>Jahre</strong>: Tatjana Pankratz-<br />

Milstein und Alexey Milstein<br />

haben sich am<br />

11. April 2006 in Münsters<br />

Standesamt das<br />

Ja-Wort gegeben.<br />

Von Annika Wienhölter<br />

Ganz schlicht. In<br />

Jeans und Pulli.<br />

Nur das Paar und<br />

die Standesbeamtin<br />

haben damals<br />

in dem kleinen Zimmer im<br />

Stadthaus an der Klemensstraße<br />

Platz genommen.<br />

Denn: Der heute 38-Jährige<br />

und seine fünf <strong>Jahre</strong> jüngere<br />

Frau haben sich an ein<br />

Sprichwort gehalten, wie sie<br />

erzählen: „Je aufwendiger die<br />

Hochzeit, desto kürzer die<br />

Ehe.“ Die beiden schauen sich<br />

tief in die Augen – und lachen.<br />

Geklappt hat’s. In wenigen<br />

Tagen feiern sie ihre Rosenhochzeit.<br />

Ebenfalls in trauter<br />

Zweisamkeit. Mit einem<br />

Theaterbesuch und einem<br />

Essen im Restaurant. „Das<br />

ist einfach unsere Feier“,<br />

sagt Tatjana Pankratz-<br />

Milstein. „Aber“, fügt Alexey<br />

Milstein hinzu,<br />

„gratulieren dürfen natürlich<br />

alle.“ Er grinst<br />

verschmitzt. Und:<br />

„Wenn wir 25 <strong>Jahre</strong><br />

schaffen, dann<br />

feiern<br />

wir groß.“<br />

Apropos<br />

Theater: Im<br />

vergangenen Jahrzehnt<br />

haben es die beiden<br />

Wahl-Münsteraner stets genossen,<br />

sich verschiedene<br />

Schauspiele in diversen Kulturstätten<br />

anzusehen. Welches<br />

ihr erstes gemeinsames<br />

Stück gewesen ist? „Kleine<br />

Eheverbrechen“ im Wolfgang-<br />

Borchert-Theater – daran erinnern<br />

sich Tatjana Pankratz-<br />

Milstein und Alexey Milstein<br />

noch ganz genau. Ebenso an<br />

den ersten gemeinsamen<br />

„Urlaub ganz weit weg“. Einen<br />

kurzen Moment schwelgen<br />

die beiden in Erinnerungen.<br />

Aber auch Pläne<br />

für die Zukunft<br />

schmieden sie fleißig:<br />

Die beiden Kinder, David<br />

Michael (9 <strong>Jahre</strong>) und Ida<br />

(4), sollen einmal das<br />

Land kennenlernen, in<br />

dem Alexey Milstein groß<br />

geworden ist: Russland.<br />

„Sie sollen wissen, wo sie<br />

ihre Wurzeln haben“, sagt<br />

der stolze Vater, der zunächst<br />

in Göttingen studierte,<br />

2006 nach Münster<br />

kam und nun in der<br />

Domstadt als Schulpsychologe<br />

arbeitet. Seine<br />

Frau stammt aus Kirgisistan,<br />

lebt seit 2004 in<br />

Münster. Sie ist gelernte<br />

Dolmetscherin, aktuell<br />

studiert sie Jura. Als Kind<br />

wohnte sie mit ihren Eltern<br />

ein Jahr lang in Argentinien.<br />

Deshalb pflegt<br />

auch sie einen speziellen<br />

Reisewunsch: „Irgendwann<br />

geht’s mit allen<br />

nach Südamerika. Wenn<br />

die Kinder älter sind und<br />

’was davon haben.“<br />

Heute wohnen ihre Eltern<br />

lediglich einige Straßen<br />

weiter. Es sei „pures<br />

Glück“, Oma und Opa in<br />

unmittelbarer Reichweite<br />

zu haben. Die Kinder seien<br />

immer gerne da. Und die<br />

Großeltern würden sich<br />

stets bedanken, wenn sie<br />

ihre Enkel aufpassen dürfen,<br />

erzählt Alexey Milstein. „Dabei<br />

müssten wir ja eigentlich<br />

‚Danke‘ sagen. Das machen<br />

wir natürlich aber auch.“ Er<br />

grinst.<br />

Komplizierter waren da die<br />

Vorbereitungen der standesamtlichen<br />

Hochzeit vor zehn<br />

<strong>Jahre</strong>n. Vor allem das Regeln<br />

aller bürokratischen Formalitäten.<br />

Erstens ist Alexey Milstein<br />

schon einmal verheiratet<br />

gewesen, von 1999 bis 2005.<br />

Zweitens hat er die russische<br />

Staatsbürgerschaft. Aber: Die<br />

Standesbeamtin sei super gewesen<br />

und habe sich klasse<br />

gekümmert, erzählt Tatjana<br />

Pankratz-Milstein. Ihr Mann<br />

nickt zustimmend.<br />

Wie sie sich kennengelernt<br />

haben? Im Spätsommer 2005,<br />

„in einem Online-Forum für<br />

russischsprachige Leute, die<br />

in Deutschland leben“, erzählt<br />

die 33-Jährige. Das sei aber<br />

kein Dating-Portal gewesen.<br />

Die beiden hätten einfach<br />

über diverse Themen diskutiert,<br />

sich die Fotos des jeweils<br />

anderen angesehen – und irgendwann<br />

dann auch<br />

telefoniert. Schließlich<br />

stand das erste<br />

Treffen an. In Osnabrück.<br />

Weil sie in<br />

Münster und er in<br />

Göttingen studierte<br />

– und die<br />

Semester-Tickets<br />

beider<br />

Hochschulen<br />

bis nach Osnabrück<br />

reichten.<br />

Ganz<br />

pragmatisch<br />

geplant. Ähnlich<br />

lief’s mit<br />

dem Heiratsantrag:<br />

„Das<br />

hat er am<br />

Telefon gemacht,<br />

eine<br />

Woche vor Valentinstag:<br />

‚Wie sieht‘s<br />

aus? Wollen<br />

wir heiraten?‘“<br />

Tatjana Pankratz-Milstein<br />

lacht, ihr Mann<br />

verteidigt sich: „Bei<br />

uns,dawoichherkomme,<br />

wird halt<br />

schnell geheiratet.“<br />

Dann stimmt er in<br />

das Lachen seiner<br />

Frau ein.<br />

Und wie ging’s weiter?<br />

Zunächst hat die<br />

Angebetete um eine<br />

Denkpause gebeten.<br />

Es war Klausurenphase,<br />

sie total im<br />

Stress. Und dann war<br />

sie schwanger. „Das<br />

habe ich ihm per SMS<br />

mitgeteilt“, sagt Tatjana<br />

Pankratz-Milstein.<br />

„Stimmt. Die habe ich<br />

sogar immer noch, die<br />

Nachricht“, fügt ihr<br />

Mann hinzu. Und danach<br />

stand fest: Jetzt<br />

wird geheiratet! Nur diese<br />

Info bekamen die Verwandten,<br />

erst nach der<br />

Trauung erfuhren sie per<br />

E-Mail davon, dass das<br />

Paar die Eheringe getauscht<br />

hat.<br />

Und seitdem haben die<br />

Milsteins allerlei tolle Tage<br />

miteinander erlebt: „Eigentlich<br />

war alles besonders für<br />

uns“, resümiert Alexey Milstein.<br />

„Auch die alltäglichen<br />

Dinge.“ Dazu zählt nicht zuletzt<br />

ihr gemeinsames Hobby,<br />

das Tanzen.<br />

Die Milsteins – das sind Tatjana mit Ida (v.l.), David<br />

Michael und Alexey. Foto: awi<br />

Die Misericordia GmbH, zu der Münsters erfolgreiche Kliniken<br />

Clemenshospital und Raphaelsklinik gehören, haben sich mit der<br />

Alexianer GmbH zusammengeschlossen.<br />

Auf diese Weise ist ein neuer Verbund entstanden, der die medizinische<br />

und pflegerische Versorgung der Menschen in unserer Stadt und in<br />

der Region weiter stärkt.<br />

Clemens, Alex und Raphael<br />

spielen jetzt im selben Team!<br />

Das Leistungsspektrum, die Behandlungsmöglichkeiten, die gewohnten<br />

Ansprechpartner und auch der hohe qualitative Anspruch der Kliniken<br />

bleiben selbstverständlich erhalten.

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