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pferdesportverband sh - Pferd+Sport

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PFERDESPORTVERBAND S-H | LANDESTURNIER 2009 MEISTER UND CHAMPIONS<br />

12 <strong>Pferd+Sport</strong> 11 I 09<br />

Landesturnier 2009 – Meister und Champions<br />

<strong>Pferd+Sport</strong> 11 I<br />

09 13<br />

Foto: www.sportfotos-lafrentz.de


Fotos: www.sportfotos-lafrentz.de<br />

PFERDESPORTVERBAND S-H | LANDESTURNIER 2009 MEISTER UND CHAMPIONS<br />

Die flotte Ehrenrunde des neuen<br />

Landesmeisters der Springreiter Jörg<br />

Naeve mit Gruß an die Ehrengäste,<br />

Zuschauer und Richter<br />

14 <strong>Pferd+Sport</strong> 11 I 09<br />

Jörg Naeve Christina<br />

Gustafsson<br />

Alessa Hennings<br />

Springen Herren<br />

JÖRG NAEVE<br />

> Jörg Naeve ist zwar einer der erfolgreichsten Springreiter im Lande, holte alleine zwei Mal hintereinander den Gesamtsieg<br />

bei der Springserie Holsteiner Masters 3plus1, aber den Landesmeister-Titel gewann er bislang nur bei den Junioren.<br />

„Das ist ja schon etwas her”, räumt der 41-jährige Nationenpreisreiter aus Bovenau lachend ein, der in Bad Segeberg den<br />

achtjährigen, „sehr leistungsbereiten, vermögenden und vorsichtigen” Calando I-Landgraf I-Sohn Calado (Gunter Stange-<br />

Steinmetz, Krempe) gesattelt hatte. Den Sieg beim Landesturnier und den dritten Platz beim Großen Preis in Dobrock (ebenfalls<br />

mit Calado) zählt der Berufsreiter in dieser Saison dann auch zu seinen schönsten Erfolgen. Jörg Naeve betreibt einen<br />

Verkaufs- und Ausbildungsstall und kann auf verschiedene Erfolgspferde setzen, darunter den Oldenburger Likido, mit<br />

dem er in Kopenhagen beim Großen Preis siebter wurde. Auch in diesem Jahr ist Naeve fürs Finale der Holsteiner Master<br />

3plus1 qualifiziert und will während der Baltic Horse Show versuchen, seinen Titel zu verteidigen. jem<br />

Springen Damen<br />

CHRISTINA GUSTAFSSON<br />

> Seit rund vier Jahren ist Schleswig-Holstein das Zuhause der aus Schweden stammenden Landesmeisterin im Springen<br />

der Damen. Nach einigen Jahren im Handels- und Ausbildungsstall von Rolf-Göran Bengtsson und Bo Kristoffersen in Breitenburg<br />

übersiedelte die 34-jährige Christina Gustafsson vor vier Monaten nach Ehlersdorf auf die Anlage von Jörg Naeve.<br />

Beim Landesturnier in Bad Segeberg ritt Gustafsson die neunjährige Fuchsstute Lime. Gefragt nach den herausragenden<br />

Eigenschaften ihres in Dänemark gezogenen Erfolgspferdes lacht die Berufsreiterin und meint. „Sie ist hübsch, und das weiß<br />

sie auch.” Aber vor allem sei Lime sehr willig und wolle immer ihr Bestes geben. Aufgrund des Alters habe sie die Stute<br />

bislang wenig auf Turnieren vorgestellt, daher sei der Landesmeister-Titel ein „sehr schöner Erfolg”.<br />

2007 „schnupperte” die Schwedin schon mal Medaillen-Luft auf dem Landesturnier, damals landete sie im Sattel von<br />

Julius auf dem zweiten Platz hinter Janne-Friederike Meyer. Mit dem braunen Wallach von Cantus-Coriander gehörte Christina<br />

Gustafsson auch mehrfach zur schwedischen Nationenpreis-Mannschaft, die unter anderem in Kecskemét und Athen<br />

siegte.<br />

Für die Hallensaison habe sie „keine großen Pläne”, erzählt die 34-Jährige. Sie plane kaum Starts, ihr sei es wichtiger, Lime<br />

und ihre anderen, meist noch sehr jungen Pferde weiter zu trainieren, um nächstes Jahr weiter erfolgreich sein zu können.<br />

Eine große Hilfe hierbei sei Jörg Naeve, der ihr bei Bedarf im Training mit Rat und Tat zur Seite stehe. KD<br />

Springen Junge Reiter<br />

ALESSA HENNINGS<br />

Gold: Jörg Naeve/Calado<br />

Silber: Lars Bak Andersen/Nekton<br />

Bronze: Mike Patrick Leichle/Coco Banga<br />

Gold: Christina Gustafsson/Lime<br />

Silber: Ulrike Pöhls/Little Kimba<br />

Bronze: Yvonne Dude/United MG<br />

Gold: Alessa Hennings/Ca<strong>sh</strong> H<br />

Silber: Ann-Kathrin Brune/Gio Chanto<br />

Bronze: Geraldine Lüthje/Clayton<br />

> Das war ein krönender Abschluss”, freut sich Alessa Hennings nach ihrem Titelgewinn bei den Jungen Reitern. Sie hat<br />

die „Altersgrenze” erreicht. „Im kommenden Jahr muss ich nun bei den Damen mithalten,“ sagt die neue Meisterin, „das<br />

wird nicht einfacher”. Doch zunächst geht es bei den Jungen Reitern weiter. Das Jugend-Hallenturnier in Verden und das<br />

Salut-Festival in Aachen stehen noch auf dem Programm. Dort wird sie Pikeur Fairy und Ca<strong>sh</strong> H v. Ca<strong>sh</strong>-Fernando (ZG Stademann/Lamke,<br />

Heiligenstedtenerkamp) satteln. Letzterer war in dieser Saison vom Pech verfolgt. Bei den Europameisterschaften<br />

in Ermelo machte ihm ein Insektenstich vorne links zu schaffen. „Er sprang schon in der ersten Runde komisch,<br />

in der zweiten - am nächsten Tag - kam er mit vier Abwürfen nach Hause. Und das ist völlig untypisch für ihn”, erzählt<br />

Alessa. Und damit nicht genug: Vor den Deutschen Meisterschaften in München hatte Ca<strong>sh</strong> H mit einem auf dem Transporter<br />

in Behrendorf zugezogenen Ballentritt den gelben Schein eingereicht. Doch das ist nun alles Schnee von gestern.<br />

Neben den beiden Routiniers hat Alessa zwei hoch interessante Youngster in ihrem Springstall Stall: die von Andreas<br />

Ripke kommende Catalina v. Caretino-Landgraf I (Cora Ackermann-Ripke, Steinfeld) und einen sechsjährigen Quantum-<br />

Nimmerdor-Sohn (Karsten Voss, Hohenlockstedt), den sie bei der Baltic Horse Show im Holsteiner Masters Zukunftspreis<br />

reiten will. Im Moment steht für Alessa Hennings das Reiten im Vordergrund. Eigentlich will sie bei ihrem Vater eine<br />

Lehre machen, doch noch steht die deutsche Bürokratie im Weg. Davon lässt sie sich aber nicht beirren: „Dann<br />

mache ich eben erst nach vier Jahren meine Prüfung”, sagt sie. Vormittags wird geritten, nachmittags<br />

arbeitet sie im Zuchtbetrieb ihres Vaters. Und im Moment ist dort auch genug zu tun, denn<br />

die Fohlen werden abgesetzt. DvP<br />

<strong>Pferd+Sport</strong> 11 I<br />

09 15


PFERDESPORTVERBAND S-H | LANDESTURNIER 2009 MEISTER UND CHAMPIONS<br />

Dressur Herren<br />

WIEGER DERK DE BOER<br />

16 <strong>Pferd+Sport</strong> 11 I 09<br />

Springen Junioren<br />

CASSANDRA ORSCHEL<br />

> Zum dritten Mal haben Wieger de Boer und Cosmopolitan v. Corleone-Lago Maggiore (Bernd Möller, Kattendorf) den Landesmeistertitel<br />

der Dressur Herren gewonnen. Cosmopolitan, der gekörte Holsteiner Hengst, ist inzwischen 17 Jahre alt,<br />

und nun denkt sein Reiter darüber nach, ihn langsam aus dem großen Sport herauszunehmen. Cosmopolitan hat an die 50<br />

Grand Prix und mehr als 100 000 Euro gewonnen. Das ist schon eine Nummer. Im kommenden Jahr soll der Dunkelbraune<br />

vermehrt ins Deckgeschäft einsteigen. „Ich denke, das hat er sich verdient“, so Wieger de Boer, der Cosmopolitan nur noch<br />

zu „schönen“ Turnieren mitnehmen will, wenn „er sich wohl fühlt“. Mit Kupfermann v. Lucky Champ-Donnerhall (Dr.<br />

Dörte Kupfermann, Holm) steht ein Nachfolger bereit. „Er hat sehr lange Zeit benötigt, um die notwendige Kraft zu bekommen“,<br />

so Wieger de Boer, der von Zeit zu Zeit vom bekannten dänischen Ausbilder Morten Thomsen beim Training unterstützt<br />

wird. Dieser wurde im Sommer des Jahres von der amerikanischen Federation als Nachfolger von Klaus Balkenhol<br />

als Bundestrainer engagiert. In Norderstedt leitet Wieger de Boer, wie er sagt, einen „Mischbetrieb“. „Normaler“ Reitunterricht<br />

- „das macht mir unheimlich viel Spaß - wird ebenso angeboten wie der Beritt von hoch klassigen Dressurpferden. Seit<br />

der Hochzeit von Tochter Sarah mit Philipp Stut steht auch Springausbildung auf dem Programm. Erst seit vier Jahren hat<br />

Wieger de Boer, der bei keinem Geringeren als Paul Stecken gelernt hat, den deutschen Pass. Er wollte klare Verhältnisse<br />

schaffen, denn „für den holländischen Trainer war ich Deutscher und für den deutschen Trainer Holländer.“ DvP<br />

Dressur Damen<br />

ALEXANDRA BIMSCHAS<br />

Gold: Cassandra Orschel/Feuerfunke<br />

Silber: Andreas Theurer/Lupus<br />

Bronze: Kendra Claricia Brinkop/Konto<br />

> Cassandra Orschel war bereits in ihren „Ponyjahren“ erfolgreich. Mit der New Forest-Stute Megan<br />

holte sie unter anderem den Titel der Deutschen Meisterin und den Landesmeister-Titel. Seit 2009<br />

startet die 16-jährige Henstedt-Ulzburgerin bei den Junioren und konnte mit dem 15-jährigen<br />

Westfalen-Wallach Feuerfunke, der sie zum Gold in Bad Segeberg trug, und dem neunjährigen<br />

Oldenburger Herzblatt nahtlos an alte Erfolge anknüpfen.<br />

Der Titelgewinn mache sie stolz, sagt die Gymnasiastin. Auch über den dritten Platz mit<br />

der Junioren-Nationenpreis-Mannschaft in Reims, über den zweiten Platz beim Preis der<br />

Besten in Warendorf, über den ersten S-Sieg in Schneverdingen und über den fünften Platz<br />

in der S**-Springprüfung in Elmlohe freut sie sich.<br />

Anfang des Jahres habe sie noch mit Peter Teeuwen trainiert, jetzt reite sie aber die meiste<br />

Zeit alleine, erzählt die Gymnasiastin selbstbewusst. Im Training springe sie wenig und<br />

Cassandra<br />

reite „eher lockere Gymnastik“. In dieser Saison plant Cassandra noch Starts beim Salut- www.sportfotos-lafrentz.de<br />

Orschel Festival in Aachen und bei der Baltic Horse Show. jem<br />

Foto:<br />

Gold: Wieger Derk de Boer/Cosmopolitan<br />

Silber: Rainhard Nielsen/Donero<br />

Bronze: Martin Christensen/Anatol<br />

Gold: Alexandra Bimschas/Wito Corleone<br />

Silber: Petra Wilm/King Arthur TSF<br />

Bronze: Sophie Wels/Diomedes<br />

> Vor der alles entscheidenden Kür hatte Alexandra Bimschas mit Wito Corleone noch auf Rang zwei hinter Petra Wilm gelegen.<br />

„Wir hatten im Grand Prix die Galopptour völlig kaputt“, erkärt die alte und neue Meisterin. „Geärgert hat mich das<br />

nicht, im Gegenteil, ich bin froh, dass sich Wito wieder so wohl fühlt”. Dieser hatte Anfang des Jahres lange an einer bakteriellen<br />

Entzündung in der Fesselbeuge laboriert und war erst spät wieder in Gang gekommen. Das Paar war Anfang des<br />

Jahres aufgrund seiner guten Leistungen in den aus bekannten Gründen, inzwischen aufgelösten B-Kader des DOKR gekommen<br />

und war dann auch in Hamburg und Wiesbaden an den Start gegangen. Starts, die Alexandra Bimschas heute ein<br />

wenig reut, denn „da waren wir nach der Pause noch nicht wieder voll da“. 35 Pferde stehen in ihrem Boostedter Stall, den<br />

sie zusammen mit ihrem Lebensgefährten Rainhard Nielsen, der in Segeberg bei den Herren die Silbermedaille gewann,<br />

managt. Auch die Koppeln werden in Boostedt genutzt. „Auch Wito kommt jeden Tag auf die Koppel“, erzählt Alexandra<br />

Bimschas, der es ganz wichtig ist, dass die Pferde die „Seele baumeln” lassen können. Dazu gehören auch die täglichen Ausritte<br />

im Schritt am langen Zügel im nahe gelegenen Wald. „Auch ich kann herrlich dabei entspannen. Für mich ist es das<br />

Schönste, an einem freien Sonntag Nachmittag mit Wito und Jule (dem Boarder-Terrier) ins Gelände zu gehen“. Vier Bereiter<br />

stehen Alexandra Bimschas und Rainhard Nielsen zur Seite. Beim Landesturnier war das Paar nicht nur selbst im Sattel<br />

aktiv, sie hatten auch zwei Schüler dabei. Friederike „Fritzi” Hahn und den erst seit kurzem in Boostedt trainierenden Jost<br />

Wieger Derk<br />

de Boer<br />

Die alten und neuen Landesmeister:<br />

Wieger de Boer und der gekörte Holsteiner<br />

Cosmopolitan<br />

Foto: Janne Bugtrup<br />

Alexandra<br />

Bimschas<br />

Foto: Janne Bugtrup<br />

Franziska<br />

Sauer<br />

<strong>Pferd+Sport</strong> 11 I<br />

09 17<br />

Foto: Janne Bugtrup<br />

Foto: www.sportfotos-lafrentz.de


PFERDESPORTVERBAND S-H | LANDESTURNIER 2009 MEISTER UND CHAMPIONS<br />

Meister vom Landesverband Hamburg. „Das macht schon viel Spaß, wenn die Schüler mitziehen und Erfolg haben“ freut<br />

sich Alexandra Bimschas. „Und wenn einem dann noch gesagt wird: Sie (Friederike) reitet ja wie Du, freut man sich schon<br />

sehr”. Was will man auch mehr. DvP<br />

Dressur Junge Reiter<br />

FRANZISKA SAUER<br />

> Bei der abschließenden Kür passte einfach alles, und so sicherte sich Franziska Sauer auf ihrer Allernixe doch noch den<br />

Meistertitel in der Dressur der Jungen Reiter. In den Qualifikationsprüfungen gab es ein knappes Kopf-an-Kopf- Rennen mit<br />

Friederike Hahn und ihrem Richard Löwenherz. So richtig entscheiden mochten sich die Richter nicht zwischen den beiden<br />

Paaren. Und wie sich Franziska freute: Zweimal wurde sie bei den Junioren Landesmeisterin und nun im letzten Jahr<br />

bei den Jungen Reitern zum dritten Mal Landesmeisterin in dieser Altersklasse. Immer auf ihrer treuen Allernixe, die sich<br />

mit den Anforderungen von Jahr zu Jahr steigerte. Im nächsten Jahr soll sie den verdienten Abschied in die Zucht nehmen,<br />

denn die Piaff- und- Passage -Tour muss die 16jährige Stute nun nicht mehr lernen. Wie nicht anders zu erwarten, trainiert<br />

Franziska fast ausschließlich mit ihrem Vater - wer sonst von den Nachwuchsreitern im Lande hat schließlich einen Ex-<br />

Mannschafts-Olympiasieger der Dressur zum Lehrmeister? Dennoch übernimmt der Herr Papa auf großen Turnieren neben<br />

der Rolle des Betreuers auch mal die des Turniertrottels. „Als TT hat er viel gelernt in den letzten Jahren”, meint Franziska<br />

mit einem Augenzwinkern. Die Studentin der Jurisprudenz im dritten Semester wohnt noch zu Hause, damit sie Uni und<br />

Dressursport erfolgreich managen kann. Und sie hat noch viel vor. Ein vermögender Fünfjähriger wartet in Pinneberg auf die<br />

weitere Grundausbildung, und nächstes Jahr soll der Einstieg in den Grand Prix Sport mit zwei weiteren Pferden glücken.<br />

So einige erfolgreiche Inter II im nächsten Jahr sollen sie motivieren auf dem schwierigen Weg vom Jugendlager in die Altersklasse<br />

der „Senioren“. Franziska, eine immer gut gelaunte junge Dressursportlerin, hat das Zeug, für die ganz jungen<br />

Pferdesportler nicht nur aufgrund ihrer Erfolge, sondern auch durch ihre Einstellung zum Sport ein Vorbild zu werden. AKS<br />

Dressur Junioren<br />

ANNA-LENA KRACHT<br />

COMFORT<br />

Gold: Franziska Sauer/Allernixe<br />

Silber: Friederike Hahn/Richard Löwenherz<br />

Bronze: Helena Vick/Deichhof’s Romeo<br />

Gold: Anna-Lena Kracht/Willi<br />

Silber: Marie Chiara Hümpel/Domfee vom Rappenberg<br />

Bronze: Jost Meister/Weltstern<br />

> Seit 2005 ist Anna-Lena Kracht schon recht erfolgreich in der Junioren Tour unterwegs. Dass es ausgerechnet<br />

in ihrem letzten Jahr in dieser Altersklasse endlich mit der Landesmeisterschaft klappte, freute<br />

sie und ihre Familie ganz besonders, zumal sie sich erst in der abschließenden Kür die Goldmedaille sichern<br />

konnte und schon gar nicht mehr an diesen schönen Erfolg geglaubt hatte. Spannung pur also für<br />

die Jüngsten in den Dressurwettbewerben 2009. Da Anna-Lena in eine schleswig-holsteinischhamburgische<br />

Reiter- und Züchterfamilie geboren wurde, lag es nahe, dass sie zunächst ihr Glück im<br />

Springsattel versuchen sollte. Aber das Pony zeigte wenig Lust, und so langsam musste die Familie akzeptieren,<br />

dass für Anna-Lena das Glück der Erde unter dem Dressursattel trabt und galoppiert. Zum<br />

Glück kann Anna Lena ihre drei Pferde direkt am Haus in der eigenen Reitanlage arbeiten, so dass<br />

noch genügend Zeit für die Schule bleibt. Dank der Unterstützung der Familie kann sie sich relativ ent-<br />

Anna Lena<br />

spannt neben der Schule auf die Reiterei konzentrieren. Viel Zeit für andere Hobbies bleibt allerdings<br />

Kracht<br />

nicht. Denn eines ihrer wichtigsten Ziele ist das Abitur. Ob sie dann Profi werden will, weiß sie noch<br />

nicht genau. Aber auszuschließen ist es natürlich bei ihrem familiären Umfeld nicht.<br />

Anna-Lena wird reiterlich insbesondere von ihrer Mutter unterstützt, aber betont auch, dass ihr das Training mit Sonja<br />

Ellerbrock in den letzten Jahren beiden Jahren viel geholfen hat. Auch das Aufgabenreiten für die Junioren hat sie motiviert<br />

und fokussiert auf die Championate im Lande und bei der Norddeutschen Jugendmeisterschaft. Ihr größter Wunsch ist, dass<br />

CLASSIC<br />

Foto: www.sportfotos-lafrentz.de<br />

Zwei Mal stand der Fehmarnsche Ringreiterverein ganz vorn: links die Junioren, rechts die Senioren<br />

sie auf hohem Niveau Anschluss finden kann in der Altersklasse der Jungen Reiter. Ihr Sportpartner, der 12jährige Oldenburger<br />

Willi v. Don Schufro hat die nötige Qualität, um diesen Schritt erfolgreich zu meistern. AKS<br />

Landeswettkämpfe der Junioren-<br />

und Seniorenreitabteilungen<br />

FEHMARNSCHER RINGREITERVEREIN<br />

> Die Inselreiter beherrschen den Mannschaftssport wie kaum ein anderes Team: Zum vierten Mal in Folge setzte sich der<br />

Fehmarnsche Ringreiterverein an die Spitze der Junioren-Reitabteilungen im Wettkampf um die begehrte Landesstandarte.<br />

Bei den Senioren löste Fehmarn Neuengörs ab.<br />

31 sechsköpfige Mannschaften waren bei den Junioren und 26 bei den Senioren angetreten, um in den Einzelwettbewerben<br />

Dressur und Springen (bei den Erwachsenen noch zusätzlich Gelände) und in der am meisten zählenden Abteilungsdressur<br />

Punkte fürs Team zu holen. „Die Einzelleistungen kann man nicht verbessern, aber man kann daran arbeiten, dass die<br />

Abteilungsaufgabe möglichst harmonisch wird”, erklärte Fehmarns Mannschaftsführerin Birgit Beck-Broichsitter, die für die<br />

erkrankte Marthe Eichner eingesprungen war.<br />

Trainiert hat die Abteilungen dieses Jahr Klaus Witt. Eichner hatte mit Fehmarn bereits drei Mal in Folge die Junioren-<br />

Landesstandarte auf die Insel geholt. Bei den Junioren waren dabei: Stephanie Dau/Wolke, Annika Bader/Akeby´s Saphiro,<br />

Anette Störtenbecker/Justeen (die drei zählten bereits 2008 zum siegreichen Team) sowie Johanna Weiland /Excalibur, Jeanette<br />

Doyen/Reggae-Time, Finja Blieseman/Askari und Greta Kölln/Levistina).<br />

Bei den Senioren ritten für Fehmarn: Anna Detlef/Calita, Eva Junkelmann/Carl der Große, Johanna Tabea<br />

Henze/Heavy on my Heart, Edith Schless - die ebenfalls Justeen gesattelt hatte, Maxi Hewald/Levistina (auch<br />

zwei Mal eingesetzt), Frauke Oelerich/Luan Ho und Inga Marie Höper/Nick Diamond. jem<br />

FIRST CLASS TRANSPORT<br />

COMPACT 3<br />

COMPACT 2<br />

Foto: Janne Bugtrup<br />

COMPACT TL<br />

Gold: Fehmarnscher Ringreiterverein<br />

Silber: PS Granderheide<br />

Bronze: Garstedt-Ochsenzoller RV<br />

www.boeckmann.com<br />

Foto: Janne Bugtrup


PFERDESPORTVERBAND S-H | LANDESTURNIER 2009 MEISTER UND CHAMPIONS<br />

Hannes Lütt präsentierte Kaspian, den Champion der Reitpferde (li.), und Al Martino stand unter Claudia Delfs an der Spitze der fünfjährigen Dressurpferde.<br />

Champion der Reitpferde<br />

KASPIAN<br />

> Völlig unterschiedliche Typen von Sportnachwuchspferden präsentierten sich beim Landeschampionat der drei- und<br />

vierjährigen Reitpferde. Dr. Christian Stampehl betonte die Schwierigkeit bei der Beurteilung derart unterschiedlicher Pferdetypen<br />

in seinem Kommentar und erwartete, dass, wie so häufig, die jüngeren Pferde leichte Vorteile haben könnten auch<br />

bei der Bewertung der Fremdreiter. Das Richterkollegium hatte das gleichmäßigste Pferd, den schicken dreijährigen Trakehner<br />

Hengst Kaspian v. King Arthur-Invernel aus der Zucht und dem Besitz von Nicola Offen, Hamburg, am höchsten vornotiert.<br />

Die beiden Fremdreiter Markus Waterhues und Silke Buck waren derart angetan von der Rittigkeit der beiden<br />

dreijährigen Finalisten, dass sie sehr hohe Noten zückten. Bereits unter Hannes Lütt präsentierte sich Kaspian losgelassen<br />

und mit rittigem Schmelz, unter Markus Waterhues sah das Ganze dann gleich noch eine Spur eleganter und leichtfüßiger<br />

aus. Blitzschnell fiel seine Entscheidung, obwohl die Zuschauer gerne noch etwas mehr gesehen hätten. „Die Dreijährigen<br />

haben genug getan, gestern und heute. Kaspian konnte ich ganz schnell einfühlen. Zum Wohle der Pferde versuche ich,<br />

schnell zu einer Beurteilung zu kommen“, meinte Waterhues nachher. Er und seine Mitstreiterin Silke Buck zückten jeweils<br />

eine 9.5. Auch der zweite Dreijährige im Finale, der Holsteiner Asparados v. Aljano-Exorbitant xx (ZG Ellerbrock, Barkholz)<br />

wurde einhellig positiv bewertet mit einer sehr hohen Note - ein Lächeln breitete sich auf den Lippen von Silke Buck während<br />

des Tests aus. Note: jeweils 9.0. Die beiden Vierjährigen konnten da nicht ganz mithalten. Bronze holte der noch in<br />

der Entwicklung stehende Don Boston v. Dolany-Exorbitant xx, also eng verwandt mit dem Zweitplatzierten, von der ZG<br />

Ellerbrock. Die Töchter Ellerbrock, Sonja Marie und Nina Magdalena stellten die Pferde in den Qualifikationsprüfungen vor.<br />

Ende gut, alles gut. Zwei renommierte Zuchtstätten im Lande freuten sich über ihre Erfolge und die Fremdreiter darüber,<br />

dass sowohl rittige Trakehner als auch rittige Holsteiner mit besten Dressurgenen auf dem Weg in den Topsport von morgen<br />

sind. AKS<br />

Champion der fünfjährigen Dressurpferde<br />

AL MARTINO<br />

> Gestüt Tasdorfs Almoretto gewann nicht nur unter Petra Wilm beide Prüfungen der Kleinen Tour, er stellte auch die beiden<br />

Erstplatzierten im Landeschampionat der fünfjährigen Dressurpferde. Al Martino gewann unter Claudia Delfs mit 7,5<br />

vor den mit 7,4 gemeinsam zweitplatzierten Anuk a. e. Latino-Mutter (Züchter Janine Plattner, Neumünster) unter Jan Lens<br />

und der Blaue-Band-Trägerin US Beauty v. Paramount-Ligorett (Waltraud Sobirey, Hüttblek) unter ihrer Besitzerin<br />

20 <strong>Pferd+Sport</strong> 11 I 09<br />

Fotos: Janne Bugtrup<br />

Susanne Mohr. Al Martino sind die Dressurgene mit auf dem Weg gegeben, denn<br />

sein Muttervater ist Lorentin I, der unter Wolfgang Schade bis hin zum Grand Prix<br />

erfolgreich war. Claudia Delfs hatte ihn erstmals als drei Tage altes Fohlen bei seinen<br />

Züchtern, der Familie Witt in Norderwöhrden, gesehen. Sie war begeistert, und<br />

als Absetzer kam der Braune in ihren Besitz. Nachdem er keine Zulassung zur Körung<br />

erhalten hatte, wurde Al Martino kastriert und angeritten. Obgleich er auch ordentlich<br />

springt, war es keine Frage, dass der Dressursport sein Metier sein würde.<br />

Vor allem im Trab und Galopp kann Al Martino punkten. „Ich war überrascht, wie<br />

gut Al Martino mit dem Pagel-Platz zu Recht kam“, sagte Claudia Delfs, denn der<br />

Fünfjährige erwies sich von Beginn an als etwas „guckig“. „De<strong>sh</strong>alb habe ich ihn<br />

als Drei- und Vierjährigen oft mit auf Turniere genommen.“ In der täglichen Arbeit,<br />

die von Wolfgang Schierloh begleitet wird, ist der Almoretto-Sohn immer bei der<br />

Sache, und er lernt schnell. „Er geht schon sehr gute Traversalen, und auch die<br />

Galoppwechsel bereiten ihm keinerlei Probleme”, weiß Claudia Delfs zu berichten.<br />

So wird es dann im kommenden Jahr bei den Sechsjährigen weitergehen,<br />

hoffentlich mit genauso viel Erfolg wie in diesen Jahr. DvP<br />

Champion der sechs jährigen Dressurpferde<br />

CIPRIANO<br />

> Der Züchter von Cipriano v. Carpaccio-Rossini, Heiner Klose, ist den Zuschauern der Holsteiner Zuchtveranstaltungen<br />

als unermüdlicher Peitschenführer bestens bekannt. Ciprianos Besitzerin und Reiterin, Marita Ziepa, hatte den Braunen als<br />

Dreijährigen auf der Koppel bei seinem Züchter entdeckt. Besser gesagt, es war eine Freundin, die ihr sagte: „Den musst Du<br />

unbedingt kaufen.” Gesagt getan, und Cipriano kam<br />

in den Stall von Karl-Ernst Kruse-Sönke in Kollmar.<br />

Dort reitet Marita Ziepa die jungen Pferde des Holsteiner<br />

Züchters. Unter Aufsicht von Dierk Groth<br />

und Susanna Dahlke formte die gelernte Bankkauffrau<br />

den Sechsjährigen zu dem, was er heute ist.<br />

Dabei wurde viel Wert auf die klassische Grund-<br />

ausbildung gelegt. „Wir haben ihn viel lang und tief<br />

gearbeitet“, sagt seine Reiterin, die Cipriano auch<br />

schon mal auf der Weide arbeitet, um ihn an die<br />

Maße eines 60-iger Vierecks zu gewöhnen. Auch auf<br />

den täglichen Weidegang des Wallachs wird viel<br />

Wert gelegt. Angesichts der vielen „Namen“ auf der<br />

Starterliste in Bad Segeberg war Marita Ziepa ins<br />

Grübeln gekommen. „Da müssen wir nun durch”,<br />

sagte sie sich. Und wie das gelang. Das Paar siegte<br />

mit der Wertnote 7,8 vor Sophie Wels mit Lord von<br />

Holstein v. Limbus-Coriano (manfred von Allwöhrden,<br />

Seedorf) und Willi Wacker (Han.) v. Wilawander<br />

xx unter Wolfgang Schade. Nach diesem Sieg<br />

sind etliche Kaufanfragen bei Marita Ziepa eingetrudelt.<br />

„Eigentlich will ich ihn nicht verkaufen”,<br />

meint sie, denn ihr Ziel ist es,<br />

noch einmal S zu reiten. Doch irgendwann,<br />

das weiß auch Margit Ziepa, ist<br />

die Schmerzgrenze erreicht. DvP<br />

Eine strahlende<br />

Martia Ziepa und<br />

ihr Champion der<br />

sechsjährigen<br />

Dressurpferde,<br />

Cipriano.<br />

Dressurausbildung<br />

von A bis Grand Prix in Hamburg<br />

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abgestimmter Unterricht in<br />

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Ihr Ansprechpartner:<br />

Herr Petersen, Tel.: 0160-96217229<br />

<strong>Pferd+Sport</strong> 11 I<br />

09 21


PFERDESPORTVERBAND S-H | LANDESTURNIER 2009 IMPRESSIONEN<br />

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Fotos: www.sportfotos-lafrentz.de Ruge (12), Verhaagh (5), Weinert (16), janne (1), Mehlhorn Bugtrup (4)<br />

(1), Privat (1)<br />

1 Franziska Sauer freut sich über ihren<br />

Titel bei den Jungen Reitern Dressur.<br />

2 Das Champ-Hindernisfahren ist eine<br />

der Attraktionen beim Landesturnier.<br />

3 Die Dressur-Landesmeister auf der<br />

wohl verdienten Ehrenrunde<br />

4 Falk Rosenbauer siegte mit Elderman<br />

in der unter Flutlicht ausgetragenen<br />

Kür.<br />

5 Klaus Buß gratuliert der Landes -<br />

meisterin im Springen Christina<br />

Gustafsson.<br />

6 Wieger de Boer und Cosmopolitan<br />

hatten ihren eigenen Fanclub mit -<br />

gebracht.<br />

7 Meister unter sich: Alexandra<br />

Bimschas und Wieger de Boer<br />

8 Verpassten knapp den Landesmeistertitel:<br />

Lars Bak Andersen und Verband<strong>sh</strong>engst<br />

Nekton<br />

9 Die Landesmeister der Voltigierer –<br />

der RuFV Hoisbüttel - wurden auf der<br />

Rennkoppel geehrt.<br />

10 Auf der Teilnehmertribüne wird<br />

mächtig mit gezittert.<br />

11 Jörg Naeve und Calado bei ihrem<br />

Siegesritt im Großen Preis<br />

12 Landwirtschaftsminister Dr. Christian<br />

von Boetticher gratuliert Cassandra<br />

Orschel.<br />

13 Viele Besucher kamen zum Traditionsturnier<br />

auf der Rennkoppel.<br />

14 Das Bad im Wassergraben gehört zum<br />

gewonnenen Titel einfach dazu. Hier<br />

muss Jörg Naeve dran glauben.<br />

15 Ines Jückstock beeindruckte die<br />

Zuschauer mit ihrer Kür.<br />

16 Peter G. Rathmann gratuliert Sören<br />

von Rönne zum zweiten Platz im Preis<br />

des RathmannVerlages.<br />

17 Stimmungsvoll ging es in der Dressurkür<br />

unter Flutlicht zu.<br />

18 Rasmus Lüneburg und Siska gewannen<br />

das Finale der Youngster-Tour, Preis<br />

der Fa. ALDRA-Solar GmbH.<br />

19 Ingrid Thomsen gratuliert dem Erfolgsduo<br />

Ines und Ruth Jückstock.<br />

20 Rosemarie Springer (2.v.l.) unterstützt<br />

seit vielen, vielen Jahren den Dressursport.<br />

Zur Siegerehrung wird sie<br />

begleitet von Ulrich Kolster (li.),<br />

G abriele Nausch und Christian<br />

Schlicht.

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