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Wir in Petershagen

Ausgabe Februar 2016

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Experiment Öspertal<br />

Wie e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Fluss se<strong>in</strong> Tal gestaltet<br />

Totholz, das vor e<strong>in</strong>em Prallhang platziert worden<br />

war, sorgte bei e<strong>in</strong>em Hochwasserereignis für verstärkte<br />

Erosion <strong>in</strong> der Böschung.<br />

Im Herbst 2014 wurde das Öspertal zwischen der B61-Brücke<br />

und der Bremer Straße auf e<strong>in</strong>er Länge von 700 m neu gestaltet.<br />

Der Talquerschnitt wurde verbreitert, e<strong>in</strong>e Flussr<strong>in</strong>ne <strong>in</strong> Schlangenl<strong>in</strong>ien<br />

ausgebaggert, Uferbefestigungen wurden entfernt,<br />

Steilkanten, Mulden und Retentionsraum für Hochwasser geschaffen.<br />

5700 Kubikmeter Boden wurden dabei nach Angaben<br />

des WASSERVERBANDES WESERNIEDERUNG bewegt. Knapp zwei<br />

Drittel davon, das entspricht umgerechnet etwa 200 Lkw-Ladungen<br />

á 30 Tonnen, wurden abgefahren und auf e<strong>in</strong>e Deponie<br />

verbracht. Auf diese Weise erhielt die Ösper Freiraum, dieses<br />

Teilstück selbständig zu verändern. Schon im ersten Jahr hat sie<br />

erkennbar Architekt und Baumasch<strong>in</strong>e gespielt.<br />

Es s<strong>in</strong>d zwei geologische Prozesse, mit denen Fließgewässer ihr<br />

Umfeld gestalten. Das ist zum e<strong>in</strong>en die Erosion (Abtragung) an<br />

den Uferböschungen und an der Sohle und zum anderen die<br />

Sedimentation (Ablagerung) von Geste<strong>in</strong>spartikeln, die e<strong>in</strong><br />

Fluss mit sich nimmt und bei nachlassender Transportkraft absetzt.<br />

Maßgeblich dafür s<strong>in</strong>d Wassermenge und Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

sowie die geologischen Verhältnisse im Flusstal,<br />

<strong>in</strong>sbesondere die Festigkeit des anstehenden Geste<strong>in</strong>smaterials.<br />

Die Wasserführung der Ösper unterliegt beachtlichen Schwankungen.<br />

In den längeren trockenen Phasen des vergangenen<br />

Jahres präsentierte sie sich nur mehr als kle<strong>in</strong>er Bach, der zu wenig<br />

Wasser führte, um nennenswerte geologische Veränderungen<br />

im Flussbett bewirken zu können (Bild unten l<strong>in</strong>ks). Anhaltende<br />

Regenfälle über 2-3 Tage können den Wasserstand jedoch<br />

schnell ansteigen lassen und auch für Hochwasser sorgen,<br />

wie e<strong>in</strong> Bild aus dem Frühjahr vom gleichen Ösperabschnitt<br />

zeigt (Bild unten rechts). Das <strong>in</strong> Beton gefasste Flussbett unterhalb<br />

der L770-Brücke eignet sich gut für Vergleiche (siehe folgende<br />

Seite oben).<br />

Nach Daten, die der WASSERVERBAND WESERNIEDERUNG freundlicherweise<br />

zur Verfügung gestellt hat, variiert die Abflussmenge<br />

im größten Teil des Jahres zwischen 110 und 1330 Litern pro Sekunde.<br />

An 60 Tagen im Jahr liegen die Werte laut Aufstellung<br />

über oder unter den genannten Werten. Rechnerisch ergibt sich<br />

e<strong>in</strong> Mittelwert von 530 Litern pro Sekunde. Bei kräftigem Hochwasser<br />

kann der Wert auf 5200 Liter und darüber h<strong>in</strong>aus steigen.<br />

Bei e<strong>in</strong>em hundertjährigen Hochwasser rechnet der Verband<br />

sogar mit dem Abfluss von 14400 Litern pro Sekunde.

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