08.04.2016 Aufrufe

MANmagazin Truck 1_2016

In dieser Ausgabe des MANmagazin geht es um das breite Produktportfolio, das MAN 2016 auf der Baumesse bauma präsentiert. In unserem Themen-Special werfen wir einen Blick auf die langjährige Branchenkompetenz von MAN. Außerdem lesen Sie, warum die Truck-Trial Profis Marc Stegmaier und Marcel Schoch auf MAN vertrauen, lernen die beste Werkstatt der Welt kennen und begleiten Müllentsorger-Lkw in Hongkong und Macau.

In dieser Ausgabe des MANmagazin geht es um das breite Produktportfolio, das MAN 2016 auf der Baumesse bauma präsentiert. In unserem Themen-Special werfen wir einen Blick auf die langjährige Branchenkompetenz von MAN. Außerdem lesen Sie, warum die Truck-Trial Profis Marc Stegmaier und Marcel Schoch auf MAN vertrauen, lernen die beste Werkstatt der Welt kennen und begleiten Müllentsorger-Lkw in Hongkong und Macau.

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1/<strong>2016</strong><br />

Deutschland<br />

Themen-<br />

Special<br />

Traktion auf jedem Untergrund<br />

Ab ins Gelände!


1/<strong>2016</strong><br />

Entdecken Sie<br />

das<br />

Ausgabe auf dem Tablet.<br />

auch als digitale<br />

04<br />

06<br />

inhalt<br />

04 Bis ans Limit<br />

Marc Stegmaier und Marcel Schoch<br />

vertrauen im <strong>Truck</strong>-Trial auf MAN.<br />

Deutschland<br />

für Android<br />

Einfach die<br />

App kostenlos<br />

downloaden:<br />

für ios<br />

Welche Lkw kommen auf einer Großbaustelle<br />

zum Einsatz? Wie werden Baustoffe in<br />

England transportiert? Und welche Herausforderungen<br />

bewältigen MAN-Kunden beim Bau<br />

von Bohrstellen in Sibirien? In dieser Ausgabe<br />

des <strong>MANmagazin</strong> geht es um das breite Produktportfolio,<br />

das MAN <strong>2016</strong> auf der Baumesse<br />

bauma präsentiert. In unserem Themen-Special<br />

werfen wir einen Blick auf die langjährige Bran-<br />

1/<strong>2016</strong><br />

Deutschland<br />

Das Beste aus der MAN-Welt<br />

Themen-<br />

Special<br />

Traktion auf jedem Untergrund<br />

Ab ins Gelände!<br />

chenkompetenz von MAN. Doch auch weitere<br />

Themen zu Technologie, Produkten und Mobilität<br />

wie eine Reportage zur Müllentsorgung in<br />

Hongkong oder die Lkw-Sommererprobung in<br />

der Sierra Nevada laden zum Lesen ein.<br />

Viel Freude und spannende Unterhaltung<br />

mit dem <strong>MANmagazin</strong> – oder laden Sie sich<br />

gratis die digitale Tablet-Ausgabe herunter,<br />

erhältlich als App für iOS und Android.<br />

Impressum<br />

Das <strong>MANmagazin</strong> erscheint zweimal jährlich in<br />

16 Sprachen.<br />

Herausgeber MAN <strong>Truck</strong> & Bus<br />

Stefan Klatt (V.i.S.d.P.),<br />

Dachauer Straße 667, 80995 München<br />

chefredakteur & Objektleiter Joachim Kelz,<br />

Tel.: +49. 89. 1580-1175, magazin@man.eu,<br />

www.man.eu<br />

Redaktion Vor Ort Deutschland Alwin Berti,<br />

Deike Kornblum; freie Autoren: Tobias Birzer, Frank<br />

Hausmann, Sandra Moser, Oliver Willms<br />

Verlag C3 Creative Code and Content GmbH,<br />

Heiligegeistkirchplatz 1, 10178 Berlin, www.c3.co.<br />

Gesellschafter der C3 Creative Code and Content GmbH<br />

sind die Burda Gesellschaft mit beschränkter Haftung,<br />

Offenburg, und die KB Holding GmbH, Berlin, zu je 50 %.<br />

Alleinige Gesellschafterin der Burda Gesellschaft<br />

mit beschränkter Haftung ist die Hubert Burda Media<br />

Holding Kommanditgesellschaft, Offenburg. Gesellschafter<br />

der KB Holding GmbH sind die Herren Lukas<br />

Kircher (Geschäftsführer, Berlin) und Rainer Burkhardt<br />

(Geschäftsführer, Berlin) zu je 50 %.<br />

Head of CONTENT UNIT Klaus-Peter Hilger<br />

Redaktion & Autoren Yasmine Sailer (Ltg.)<br />

Freie Autoren: Beata Cece, Katrin Nürnberger, Marcus<br />

Schick, Vanessa Schmidt, Wolfgang Tschakert, Jana<br />

Tscheklina, Xifan Yang<br />

MANAgiNg editor Sara Austen-Schrick<br />

Grafik Christian Kühn, Tom Märkl (freier Mitarbeiter),<br />

Marika Simon<br />

Bildredaktion Elke Maria Latinovic, Silke Frohmann<br />

(freie Mitarbeiterin)<br />

Titelbild MAN<br />

Lektorat Dr. Michael Petrow (Ltg.), Jutta Schreiner<br />

produktioN C3 Creative Code and Content GmbH<br />

Druck Gotteswinter und Aumaier GmbH,<br />

Joseph-Dollinger-Bogen 22, 80807 München<br />

Nachdruck mit Quellenangabe gestattet.<br />

Änderungen sind mit der Redaktion abzustimmen.<br />

aboservice Thomas Mahler GmbH,<br />

Postfach 50 04 65, 80974 München,<br />

Tel.: +49. 89. 1580-3724,<br />

Thomas.Mahler-ext@man.eu<br />

Anzeigenvertrieb Zeitzeichen Vertriebs GmbH,<br />

Radka Neumann, Tel.: +49. 8323. 9984630,<br />

radkaneumann@zeitzeichen.de<br />

Copyright ©<strong>2016</strong> bei MAN und C3 Creative Code<br />

and Content GmbH<br />

Foto: APPLE INC. Pr<br />

28<br />

64<br />

THEMEN-SPECIAL<br />

MAN präsentiert auf der bauma <strong>2016</strong><br />

Fahrzeuge und ganzheitliche<br />

Lösungen für die Baubranche.<br />

12<br />

06 Rockstar<br />

Ein MAN-Lkw wird zum Partymobil.<br />

08 News<br />

Meldungen aus dem MAN-Kosmos<br />

12 Auf MAN können Sie bauen<br />

MAN ist mit seiner geballten Baukompetenz<br />

auf der bauma <strong>2016</strong> vertreten.<br />

16 Einsatz im ewigen Eis<br />

In Sibirien leisten MAN-Fahrzeuge bei<br />

klirrender Kälte zuverlässig Dienst.<br />

22 Englands Baulöwen<br />

Für Saint Gobain UK transportieren<br />

723 TGM und TGS Baustoffe durchs Land.<br />

26 Genau unsere Baustelle!<br />

Eine Großbaustelle – viele MAN-Lkw<br />

28 Die beste Werkstatt der Welt<br />

ROSIERVANDENBOSCH aus den Niederlanden<br />

ist das beste MAN-Servicecenter.<br />

34 Happy Birthday!<br />

Der Fahrerclub MAN <strong>Truck</strong>er’s World<br />

feiert seinen zehnten Geburstag.<br />

38 Volles Programm<br />

Neue Features für den TGX D38 bringen<br />

mehr Effizienz, Komfort und Sicherheit.<br />

42 Vor Ort<br />

Aktuelles aus dem deutschen MAN-Markt<br />

58 Training für Profis<br />

Auch die Besten müssen üben: Fußball-<br />

Mannschaftsbus-Fahrer beim Fahrtraining.<br />

62 Oldie in neuem Glanz<br />

Ein 42 Jahre alter Büssing-Bus ist<br />

dank MAN-Azubis wieder wie neu.<br />

64 Saubermänner<br />

Unterwegs mit Müllentsorgern in<br />

Hongkong und Macau<br />

70 Härtetest am Hitzepol<br />

In der spanischen Sierra Nevada werden<br />

MAN-Lkw auf Herz und Nieren geprüft.<br />

02<br />

03


1/<strong>2016</strong><br />

Junger Profi: In der Dreiachser-<br />

Klasse ist Marc Stegmaier (M.)<br />

ganz vorne mit dabei.<br />

Begeistertes Publikum: Fans auf der ganzen Welt bewundern die geschickten Manöver der <strong>Truck</strong>-Trial-Fahrer.<br />

my man<br />

Bis ans Limit<br />

Marcel Schoch, 34 Jahre, fährt mit Beifahrer<br />

Johnny Stumpp in der <strong>Truck</strong>-Trial-Königsklasse<br />

S5. Mit seinem MAN TGS 35.480/8x8 BB<br />

geht er seit acht Jahren für das HS-Schoch<br />

<strong>Truck</strong>-Trial Team an den Start und wurde in dieser<br />

Zeit sechs Mal Europameister.<br />

Herr Schoch, was ist das Besondere an<br />

Ihrem MAN? Ich fahre einen Vierachser – das<br />

größte im <strong>Truck</strong>-Trial zugelassene Fahrzeug.<br />

Wir haben uns für einen seriennahen Lkw mit<br />

relativ leichtem Chassis und Allradantrieb entschieden,<br />

um die extremen Steigungen ohne<br />

unnötiges Gewicht meistern zu können.<br />

Was schätzen Sie an Ihrem Fahrzeug am<br />

meisten? Mit der Zeit wächst man als Fahrer<br />

mit dem Fahrzeug zusammen, weiß genau,<br />

wie es sich in jeder Situation verhält. An meinem<br />

MAN schätze ich vor allem seine Zuverlässigkeit,<br />

Kraft und Traktion.<br />

Was müssen Sie als Fahrer beim <strong>Truck</strong>-<br />

Trial besonders beachten? Wir durchfahren<br />

verschiedene Sektionen, die wir möglichst fehlerfrei<br />

und in einer vorgegebenen Zeit bewäl-<br />

tigen sollen. Pro Sektion gibt es Tore, die wir<br />

passieren müssen. Dabei sind maximal sechs<br />

Richtungswechsel erlaubt. Am wichtigsten<br />

sind neben dem Fahrgefühl die Erfahrung und<br />

die Vorbereitung. Wir gehen vor dem Wettbewerb<br />

die Sektionen zu Fuß ab und überlegen<br />

uns eine Taktik. Zum Beispiel kann es vorkommen,<br />

dass wir ein Tor bewusst auslassen, um<br />

die anderen gut passieren zu können.<br />

Warum fahren Sie <strong>Truck</strong>-Trial? Ich bin<br />

seit 15 Jahren im <strong>Truck</strong>-Trial aktiv, zuerst in der<br />

Servicemannschaft und seit acht Jahren als<br />

Fahrer. Für mich ist das ein super Ausgleich zu<br />

meinem Schreibtischjob als Geschäftsführer.<br />

Der Dreck, das Rumschrauben an den Fahrzeugen,<br />

Camping mit dem Team – das alles<br />

weckt die Leidenschaft für den Sport.<br />

Was war Ihr schönster <strong>Truck</strong>-Trial-<br />

Moment bisher? Der Gewinn unseres ersten<br />

Europameistertitels 2009. Ich hätte nie gedacht,<br />

dass wir es so weit bringen würden.<br />

Mittlerweile sind wir schon zum sechsten<br />

Mal Europameister und damit alleiniger<br />

Spitzenreiter in der Klasse S5.<br />

Sechsfacher Europameister:<br />

Marcel Schoch<br />

fährt erfolgreich in der<br />

Klasse der Vierachser.<br />

Beim <strong>Truck</strong>-Trial kommt<br />

es darauf an, extreme<br />

Geländepassagen möglichst<br />

geschickt zu meistern.<br />

Immer wieder tasten sich<br />

die Fahrer an die Grenzen<br />

des physikalisch Machbaren<br />

heran. Zwei der<br />

erfolgreichsten <strong>Truck</strong>-Trial-<br />

Profis vertrauen dabei<br />

auf Fahrzeuge von MAN.<br />

Hautnah erleben können<br />

Sie Marcel Schoch und<br />

seinen <strong>Truck</strong> auf der<br />

Trainingsstrecke – im<br />

Video in der App.<br />

Marc Stegmaier, 23 Jahre, fährt seit drei<br />

Jahren <strong>Truck</strong>-Trial in der Klasse S4. Mit Beifahrer<br />

Jan Plieninger ist er bisher zweimal Vizeeuropameister<br />

und einmal Dritter geworden. Von Anfang<br />

an setzen der Fahrer und sein BFS <strong>Truck</strong>sport<br />

Team auf einen Dreiachser von MAN.<br />

Herr Stegmaier, welchen Lkw fahren Sie<br />

beim <strong>Truck</strong>-Trial? Einen MAN TGS 33.480<br />

BB-WW. Das ist ein 6x6-Allradfahrzeug mit<br />

zehn Tonnen und 550 PS Leistung.<br />

Ist das ein modifiziertes Serienfahrzeug?<br />

Genau, das Fahrzeug haben wir bei<br />

MAN bestellt, und es wird bis auf die Modifikationen,<br />

die für diesen Sport notwendig<br />

sind, so auch in Serie gefertigt.<br />

Inwiefern wurde es modifiziert? Wir<br />

haben sicherheitsrelevante Bauteile wie einen<br />

Überrollbügel und einen Käfig eingebaut,<br />

die uns beim Umfallen schützen. Außerdem<br />

haben wir sämtliche Aggregate wie den Tank<br />

und die Luftkessel, die seitlich am Rahmen<br />

befestigt waren, nach oben gesetzt. Die Stoßstange<br />

wurde verstärkt und das Verteiler-<br />

getriebe geschützt. Bei den Reifen fahren<br />

wir ein russisches Fabrikat, welches auch bei<br />

Militärfahrzeugen zum Einsatz kommt.<br />

Beim <strong>Truck</strong>-Trial fahren Sie extreme<br />

Passagen. Was bedeutet das für das Fahrzeug?<br />

Der Lkw wird bis zum Äußersten beansprucht.<br />

Steigungen von über 45 Grad sind<br />

keine Seltenheit. Teilweise geht es durch<br />

metertiefe Schlammlöcher oder über Felsen,<br />

die zu Fuß nicht zu bewältigen wären. Dabei<br />

kommt es schon mal vor, dass das Fahrzeug<br />

etwas beschädigt wird, zum Beispiel ein Reifen<br />

platt ist. Diese Schäden werden von unserem<br />

Serviceteam gleich vor Ort behoben.<br />

Was schätzen Sie an Ihrem Fahrzeug am<br />

meisten? Die Robustheit. Es ist immer wieder<br />

aufs Neue spannend, welche Hindernisse und<br />

welche extremen Steigungen mit diesem<br />

MAN bewältigt werden können.<br />

Fahren Sie schon immer MAN? Aufgrund<br />

unserer Firmengeschichte – Stegmaier<br />

Nutzfahrzeuge ist seit 1965 MAN-Vertragspartner<br />

– sind wir mit MAN schon eine lange<br />

Zeit verbunden.<br />

Fotos: BFS <strong>Truck</strong>sport (2), HS-Schoch (2)<br />

Über Stock und Stein:<br />

Steile Geröllpisten sind<br />

beim <strong>Truck</strong>-Trial die Regel.<br />

04<br />

05


1/<strong>2016</strong><br />

Rockst ar<br />

Rock ’n’ Roll: Den Thundertruck<br />

fand das Publikum<br />

des Wacken Open Air echt<br />

anbetungswürdig.<br />

Mattschwarzes Kraftpaket:<br />

Der Teufel Thundertruck ist ein<br />

Partymobil auf acht Rädern.<br />

Fotos: Teufel.de ( 2)<br />

13 Quadratmeter Tanzfläche, vier Nebelmaschinen,<br />

Lichtanlage, eine Bar und der<br />

Sound von zehn Teufel-Rockster-Lautsprechern<br />

mit insgesamt über 8 000 Watt: Der<br />

Teufel Thundertruck ist Rock ’n’ Roll auf Rädern.<br />

Seinen ersten öffentlichen Auftritt feierte<br />

der rockige Lkw im Rahmen des Christopher<br />

Street Day in Berlin im Sommer 2015.<br />

Seitdem sorgte er auf vielen Events – unter<br />

anderem auf der Kölner Spielemesse<br />

Gamescom, der Internationalen Funkausstellung<br />

(IFA) in Berlin und dem Wacken Open<br />

Air Festival – für die perfekte Party.<br />

Basis des Thundertrucks ist ein ehemaliger<br />

Bundeswehr-Lkw von MAN, Baujahr 1977.<br />

Beauftragt vom deutschen Hi-Fi-Boxen-<br />

Hersteller Teufel, hatte ein Team von acht<br />

Leuten innerhalb von sieben Wochen den<br />

MAN KAT1 8x8 zum Rockmobil umgebaut.<br />

Das Chassis des ehemaligen Transportfahrzeugs<br />

wurde dabei im Originalzustand belassen.<br />

Während nur der olivgrüne Bundeswehr-Lack<br />

einem rockigen Mattschwarz<br />

wich, war der üppige Ein- und Aufbau des<br />

Vierachsers eine größere Herausforderung.<br />

Der Thundertruck hat 320 PS, acht Räder und<br />

bringt 25,4 Tonnen auf die Waage – das ist<br />

„Heavy Metal“ in seiner coolsten Form.<br />

06<br />

07


1/<strong>2016</strong><br />

Wüsten-Giganten<br />

mit 1 000 PS<br />

<strong>2016</strong><br />

Nachhaltigkeitspreis<br />

für MAN<br />

Teile und Zubehör<br />

MAN <strong>Truck</strong> & Bus<br />

MAN Originalteile® Ecoline<br />

die Zeitung „transport“ hat im<br />

Bei der Rallye Dakar <strong>2016</strong> waren sie<br />

wieder die heimlichen Stars: die 55 starken<br />

Renntrucks, die im Januar zwei Wochen<br />

lang 9 000 Kilometer durch die Wüsten<br />

Argentiniens und Boliviens zurücklegten.<br />

Mit 16 Renntrucks war MAN wie schon im<br />

Vorjahr der füh rende Lkw-Hersteller in der<br />

<strong>Truck</strong>-Klasse – lange Zeit ging es sogar Kopf<br />

an Kopf mit Kamaz und Iveco um den Gesamtsieg.<br />

Durchs Ziel in Rosario fuhren Hans<br />

Stacey und sein EUROL/VEKA MAN-Rallyeteam<br />

schließlich als Vierte.<br />

Zu diesem guten Ergebnis haben auch die<br />

MAN-Serviceteams beigetragen: Die Rennteams<br />

konnten sich wie immer voll auf deren<br />

zuverlässige Unterstützung verlassen. 15 der<br />

16 MAN-Fahrzeuge erreichten so das Ziel,<br />

lediglich ein Lkw fiel wegen eines irreparablen<br />

Unfallschadens aus. Neben der Versorgung<br />

mit Ersatzteilen in der Wüste führte die<br />

Ser vice mannschaft auch viele Reparaturen<br />

durch: vom Scheibenwechsel über Unfallreparaturen<br />

bis zu einem Zylinderkopfwechsel –<br />

ohne Kran, dafür mit fünf kräftigen Männern.<br />

vergangenen November in München<br />

den „Europäischen Transportpreis für<br />

Nachhaltigkeit <strong>2016</strong>“ vergeben. MAN<br />

<strong>Truck</strong> & Bus konnte sich gleich zwei<br />

Mal als Sieger durchsetzen: in der Kategorie<br />

„Teile und Zubehör“ und mit<br />

Euro-Leasing/MAN Financial Services<br />

in der Kategorie „Nutzfahrzeug- und<br />

Trailervermietung“. Insgesamt wurden<br />

17 Unternehmen in 16 Kategorien<br />

ausgezeichnet. Der Nachhaltigkeitspreis,<br />

der zum dritten Mal vergeben<br />

wurde, soll Unternehmen aus der<br />

Nutzfahrzeug- und Transportlogistikbranche<br />

in ihrem nachhaltigen Handeln<br />

bestärken.<br />

Platoon-Prototyp: Führungs- und Folge-Lkw fahren hintereinander und sparen durch den verkürzten Abstand Kraftstoff.<br />

Effizienz im Windschatten<br />

Platooning, bei dem mehrere Fahrzeuge<br />

mithilfe eines technischen Steuerungslichen<br />

Straßen. MAN beteiligte sich mit<br />

fuhren Anfang April Platoons auf öffentsystems<br />

in sehr geringem Abstand hintereinanderfahren,<br />

ist eine vielversprechende tionsfahrt von München nach Rotterdam.<br />

einem Platoon-Prototyp an der Demonstra-<br />

Lösung für die Mobilität der Zukunft. Das Zwei mit Car-to-Car-Kommunikation und<br />

automatisierte und vernetzte Fahren in entsprechender bordeigener Sensorik aufgerüstete<br />

Serienfahrzeuge fuhren im Mindest-<br />

Platoons ermöglicht durch den verkürzten<br />

Sicherheitsabstand eine Reduktion des abstand von zehn Metern auf der Autobahn.<br />

Kraftstoffverbrauchs. Dieses Potenzial aufzuzeigen<br />

war das Ziel der „European <strong>Truck</strong> tische Diskussion anstoßen und langfristig<br />

Die Demonstrationsfahrten sollen die poli-<br />

Platooning Challenge <strong>2016</strong>“ der niederländischen<br />

EU-Ratspräsidentschaft. Bei dieser zeugkonzepte<br />

für die Realisierung solch innovativer Fahr-<br />

sorgen.<br />

Ältester MAN-Lkw im Nahen Osten<br />

Bester MAN-Fahrer bei der<br />

Rallye Dakar <strong>2016</strong>: Hans Stacey<br />

fuhr auf Rang vier.<br />

Fotos: Robert W. Kranz / Rallyewerk.com, MAN (2)<br />

Stolzer Besitzer: Walid<br />

Seif mit seinem MAN-Lkw<br />

von 1956 (l.) und einem<br />

aktuellen MAN TGS<br />

Im Rahmen von 100 jahre MAN hat das<br />

Unternehmen gemeinsam mit dem MAN-Importeur<br />

Terramar den ältesten Lkw im Nahen<br />

Osten gesucht – und gefunden. Ein <strong>Truck</strong> mit<br />

Baujahr 1956 aus Damaskus ist der Gewinner<br />

des Wettbewerbs. Besitzer Walid Seif berichtete,<br />

dass der Lkw seit fünf Jahrzehnten und drei Generationen<br />

im Familienbesitz ist. Das Fahrzeug<br />

war in der gesamten Region unterwegs – von<br />

Jordanien über den Irak bis in den Libanon.<br />

Dabei leistete es zuverlässig und unermüdlich<br />

seinen Dienst. „Wir haben vor 25 Jahren einen<br />

Achtzylinder-Motor eingesetzt – seitdem läuft<br />

der Lkw ohne Reparatur“, so Seif. Auch heute ist<br />

der <strong>Truck</strong> noch auf den Straßen im Nahen<br />

Osten unterwegs: Jede Woche transportiert er<br />

Güter zwischen Damaskus und dem Libanon.<br />

08<br />

09


1/<strong>2016</strong><br />

WELTNEUHEIT<br />

von MAN Diesel & Turbo<br />

Es ist ein Quantensprung für die Öl- und<br />

Gasindustrie: Im September 2015 ging am<br />

Grund des norwegischen Nordmeers, 300 Meter<br />

unter der Meeresoberfläche, die erste Unterwasserverdichterstation<br />

zur Gasförderung<br />

in Betrieb – eine Weltneuheit. Die Station ist<br />

mit zwei Motor-Kompressor-Einheiten von<br />

MAN Diesel & Turbo ausgestattet. In der Entwicklungsphase<br />

hatte MAN intensiv mit dem<br />

Endkunden, dem norwegischen Öl- und Gaskonzern<br />

Statoil, zusammengearbeitet und die<br />

Technologie kontinuierlich anhand von Kundenbedürfnissen<br />

optimiert.<br />

Verglichen mit der konventionellen Offshoreförderung<br />

von Erdöl und Gas bedeutet<br />

Zu Wasser gelassen: Im September wurde<br />

die weltweit erste Unterwasserverdichterstation<br />

in Betrieb genommen.<br />

In den Tiefen der See:<br />

Die Unterwasserverdichterstation<br />

liegt 300 Meter<br />

unter der Meeresoberfläche.<br />

der Einsatz der neuen Unterwassertechnologie<br />

nicht nur geringere Investitionskosten, sondern<br />

vor allem eine signifikant höhere Förderrate<br />

und somit rund 306 Millionen Barrel Öleinheiten<br />

zusätzlich. Gleichzeitig sinken Energiebedarf<br />

und CO2-Emissionen. Während der<br />

natürliche Druck in den Lagerstätten kontinuierlich<br />

nachlässt, helfen die Motor-Kompressor-Einheiten<br />

von MAN, den Druck über<br />

den gesamten Produktionszyklus zu erhalten.<br />

Im Jahr 2010 vergab Aker Solutions als Generalunternehmen<br />

den Auftrag für die Kompressoren<br />

an MAN Diesel & Turbo in Zürich.<br />

Die Bestellung umfasst vier Motor-Kompressor-Einheiten<br />

sowie Wartung und Service.<br />

MAN <strong>Truck</strong> & Bus liefert seit 25 Jahren<br />

Achsen über seinen Generalimporteur<br />

MAN Engines & Components nach Nordamerika.<br />

<strong>2016</strong> feiert das Unternehmen ein<br />

großes Jubiläum: die 50 000. in die USA gelieferte<br />

Achse.<br />

Ein wichtiger Abnehmer der Achsen<br />

aus dem Hause MAN ist der kanadische<br />

Bushersteller New Flyer, der jährlich circa<br />

4 000 Einheiten bezieht. Mit einem Markt-<br />

Großstadtverkehr: In<br />

New York dominiert<br />

New Flyer den städtischen<br />

Nahverkehr.<br />

Unterwegs in New York<br />

auf deutschen Achsen<br />

anteil von fast 50 Prozent sind die Kanadier<br />

Marktführer in den USA und somit ein<br />

wichtiger Kooperationspartner für MAN. In<br />

New York dominiert New Flyer den städtischen<br />

Nahverkehr: Allein bei New York City<br />

Transit – den lokalen Verkehrsbetrieben –<br />

hat MAN über New Flyer etwa 2 000 Busachsen<br />

im Einsatz.<br />

Mehr Informationen zu den Achsen von<br />

MAN gibt es auf > www.man.eu/engines-achsen<br />

Gold für MAN<br />

Lion’s Intercity<br />

Der MAN Lion’s Intercity hat Gold beim<br />

„iF design award <strong>2016</strong>“ in der Kategorie „Automobiles/Vehicles/Bikes“<br />

gewonnen. Der Überlandbus<br />

von MAN ist damit einer von 75 Goldpreisträgern<br />

aus Tausenden Einreichungen.<br />

Der Preis, der jährlich von der iF International<br />

Forum Design GmbH vergeben wird, ist<br />

ein weltweit anerkanntes Design-Qualitätssiegel.<br />

Neben den in vergangenen Jahren gewonnenen<br />

Preisen – darunter „red dot design<br />

award“ und „german design award“ – rundet<br />

diese Auszeichnung die Designerfolge von<br />

MAN ab. Seit dem Jahr 2002 haben die Busse<br />

von MAN und NEOPLAN bereits 13 Designpreise<br />

bekommen.<br />

Höchste Designauszeichnung: Der MAN Lion’s Intercity<br />

hat den „iF design award <strong>2016</strong>“ gewonnen.<br />

UR:BAN: Abschluss des Forschungsprojekts<br />

Mensch-Maschine-Interaktion: MAN erforschte im<br />

Rahmen von UR:BAN die Schnittstelle zwischen Fahrer<br />

und Nutzfahrzeug unter verschiedenen Gesichtspunkten.<br />

Im Oktober 2015 haben die 31 UR:BAN-<br />

Partner in Düsseldorf die Ergebnisse ihrer vierjährigen<br />

Forschungsarbeit vorgestellt. Experten<br />

aus den UR:BAN-Projekten präsentierten<br />

rund 50 Demonstrationsfahrzeuge; MAN war<br />

mit zwei Prototypen und einer begehbaren<br />

Lkw-Kabine als einziger Nutzfahrzeughersteller<br />

vertreten. Ziel des Projekts war es, den<br />

Stadtverkehr sicherer, effizienter und flüssiger<br />

zu machen. Für MAN stand dabei die Interaktion<br />

von Fahrer und Fahrzeug im Mittelpunkt.<br />

Mehr zum Projekt: > www.urban-online.org<br />

2 000<br />

Motoren<br />

hat MAN Engines & Components seit<br />

1993 an den US-amerikanischen<br />

Luxus-Sportfischerboothersteller Viking<br />

Yachts geliefert. Die Acht- und Zwölfzylinder-Marinemotoren<br />

sind ideal für<br />

Sportfischerboote, da diese mit bis zu<br />

1 000 Betriebsstunden im Jahr gleichzeitig<br />

hocheffizient, zuverlässig und<br />

sparsam im Verbrauch sein müssen.<br />

Fotos: Aker Solutions/ Subsea, Sorin Morar, plainpicture/Westend61, MAN<br />

1 2<br />

Reparaturstatus in Echtzeit Daten hinterlegen<br />

Auf einen Blick: Die<br />

Mobile24-Broschüre<br />

informiert über den<br />

Tracking Link.<br />

mit dem „Mobile24 Tracking link“ bietet MAN<br />

den Nutzern des Pannendiensts Mobile24 die Möglichkeit,<br />

sich über den aktuellen Stand einer Reparatur<br />

zu informieren. Unter dem Internetlink sieht der<br />

Kunde auf einen Blick die voraussichtliche Ankunftszeit<br />

des Monteurs, ob der Monteur die Reparatur<br />

begonnen hat, das voraussichtliche Reparaturende<br />

beziehungsweise ob die Reparatur des Fahrzeugs beendet<br />

wurde. Voraussetzung ist die Registrierung des<br />

Kunden über ein Formular im Mobile24-Prospekt. Die<br />

Anmeldung kann im betreuenden MAN-Stützpunkt<br />

abgegeben und jederzeit widerrufen werden.<br />

3<br />

Tracking Link erhalten<br />

@<br />

Tracking Website<br />

5 ✔<br />

Panne melden<br />

4<br />

Klicken und aktuellen<br />

Status einsehen<br />

@<br />

Volle Transparenz: Kunden behalten mit dem<br />

Mobile24 Tracking Link die Reparatur im Blick.<br />

10<br />

11


1/<strong>2016</strong><br />

Auf MAN können<br />

Sie bauen<br />

Außenbereich. Im Mittelpunkt steht dabei<br />

das kundenorientierte Portfolio, was sich unter<br />

anderem an der Allradtechnik bemerkbar<br />

macht: MAN zeigt mit dem zuschaltbaren<br />

und dem permanenten Allradantrieb sowie<br />

mit dem MAN HydroDrive drei bedarfsgerechte<br />

Systeme.<br />

Traktionskompetenz<br />

Mit dem zuschaltbaren<br />

und dem permanenten<br />

Allradantrieb hat MAN<br />

zwei bedarfsgerechte<br />

Systeme im Portfolio.<br />

ZU DEN AUSSTELLUNGSFAHRZEUGEN gehört<br />

zum Beispiel ein Transportbetonmischer auf<br />

einem vierachsigen MAN TGS. Das leichte<br />

Hypoidachstandem dieses Fahrzeugs feiert<br />

bei der bauma Weltpremiere. Das neue Feature<br />

spart 180 Kilogramm gegenüber bisher üblichen<br />

Hypoidachsen und 280 Kilogramm<br />

gegenüber AP-Achsen ein und sorgt so für<br />

maximale Nutzlastkapazität. Vorteile sind<br />

der geringere Kraftstoffverbrauch und das<br />

Plus an Bodenfreiheit.<br />

Ein weiteres Highlight: ein zweiachsiger<br />

MAN TGS mit HydroDrive-Antrieb als Sattelzugmaschine.<br />

Den hydrostatischen Vorder-<br />

Alle drei Jahre im April<br />

verwandelt sich die<br />

Messe München in einen<br />

riesigen Abenteuerspielplatz:<br />

Dieses Jahr ist wieder<br />

bauma-Zeit. MAN<br />

präsentiert auf der<br />

größten Baumesse der<br />

Welt zehn Fahrzeuge und<br />

ganzheitliche Lösungen<br />

für die Baubranche.<br />

E<br />

s ist ein Spektakel der Superlative,<br />

das Menschen aus der ganzen Welt<br />

nach München zieht. Nein, die<br />

Rede ist ausnahmsweise nicht vom Münchner<br />

Oktoberfest, denn diesmal ragen nicht Riesenräder<br />

in den Himmel, sondern Baukräne. Es<br />

geht um die bauma. Die Baumesse gilt als flächenmäßig<br />

größte Messe der Welt. Sie belegt<br />

mit 605 000 Quadratmetern das gesamte<br />

Messegelände und erstreckt sich über 16 Hallen<br />

und ein riesiges Freigelände. Die Rekordschau<br />

steigt alle drei Jahre und lockt mehr als<br />

eine halbe Million Besucher aus über 200 Län-<br />

dern an. Die Fahrzeuge von MAN finden die<br />

Besucher in Halle B4. Den Stand mit 1 000<br />

Quadratmetern innen und 250 Quadratmetern<br />

außen hat sich MAN frühzeitig gesichert.<br />

„In dieser Hinsicht ist die bauma wie das Oktoberfest“,<br />

erklärt Michael Makowsky, Leiter<br />

Produktmarketing <strong>Truck</strong>/Traktion bei MAN.<br />

Bereits Monate im Voraus sind die Plätze ausgebucht.<br />

Der Grund ist simpel: Die Messe ist<br />

ohne Zweifel das Highlight der Baubranche.<br />

Am 11. April <strong>2016</strong> geht die bauma in die<br />

nächste Runde. MAN präsentiert insgesamt<br />

zehn Fahrzeuge – fünf in der Halle, fünf im<br />

Fotos: MAN<br />

Hypoidachse<br />

Das leichte Hypoidachstandem an<br />

der Hinterachse des TGS-Transportmischers<br />

feiert bei der bauma Weltpremiere<br />

– für ein Plus an Nutzlast.<br />

achsantrieb dieses Bestseller-Fahrzeugs, der<br />

für eine bedarfsweise Erhöhung der Traktion<br />

und eine bessere Bremswirkung in steilem<br />

Gelände sorgt, gab es bisher nur mit Handschaltgetriebe.<br />

Bei der bauma wird der MAN<br />

HydroDrive zum ersten Mal mit dem automatisierten<br />

Schaltgetriebe MAN TipMatic<br />

präsentiert.<br />

MAN zeigt zudem die Baureihe TGX D38,<br />

welche die idealen Fahrzeuge für den schweren<br />

Traktionseinsatz sind. Der ausgestellte<br />

dreiachsige MAN TGX als Kipper mit dem<br />

neuen 560 PS starken D38-Motor kann<br />

12<br />

13


1/<strong>2016</strong><br />

MAN TGM<br />

Mit Tonnagen zwischen<br />

13 und 26 Tonnen und erstklassiger<br />

Nutzlast bietet der<br />

MAN TGM wirtschaftliche<br />

Transportlösungen im mittelschweren<br />

Traktionsverkehr.<br />

ter nutzen. Alternativ kann ein Fahrzeug mit<br />

einem kürzeren Radstand gewählt werden,<br />

was die Wendigkeit erhöht.<br />

Für den Einsatz im Bergbau und in der<br />

Kiesgewinnung bietet MAN in Märkten außerhalb<br />

Europas das robuste und tragfähige<br />

MAN TGS-Fahrgestell aus seiner WorldWide-<br />

Produktfamilie an. Der auf der bauma präsentierte,<br />

auf 33 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht<br />

ausgelegte MAN TGS-Muldenkipper ist<br />

eine kostengünstigere Alternative zu einem<br />

Knicklenker und kommt mit schwierigen<br />

Straßenverhältnissen sowie extremen Klimabedingungen<br />

bestens zurecht.<br />

Ebenfalls auf der Liste der Ausstellungsfahrzeuge:<br />

ein Krankipper aus der Baureihe<br />

TGL, ein auf 50 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht<br />

ausgelegter Fünfachser sowie ein<br />

MAN TGM in Allradausführung.<br />

DIE PROGNOSEN für die bauma <strong>2016</strong> sind<br />

verheißungsvoll: Die Messe München erwartet<br />

wieder über 500 000 internationale Gäste.<br />

Für Michael Makowsky ist es genau dieser<br />

Austausch mit Besuchern aus der ganzen<br />

Welt, der die bauma zu etwas Besonderem<br />

macht. „Wir haben die Gelegenheit, mit Menschen<br />

zu sprechen, die jeden Tag mit unseren<br />

Fahrzeugen zu tun haben – vom Fahrer<br />

bis zum Fuhrparkleiter. Sie sagen uns, was<br />

sie an unseren Fahrzeugen gut finden und<br />

was wir verbessern können.“ Das Fazit ist<br />

laut Makowsky aber nach jeder bauma das<br />

gleiche: „Auf MAN können die Kunden einfach<br />

bauen.“<br />

Mehr Informationen zum Messeauftritt<br />

von MAN auf der bauma <strong>2016</strong> gibt es auf<br />

> www.man.eu/bauma<br />

605 000<br />

Quadratmeter<br />

Ausstellungsfläche hat die bauma <strong>2016</strong>.<br />

Sie erstreckt sich über 16 Hallen und ein<br />

riesiges Freigelände.<br />

500 000<br />

Besucher<br />

aus 200 Ländern kommen alle drei Jahre<br />

zur weltgrößten Baumesse nach München.<br />

TGX D38<br />

Die Baureihe TGX D38 liefert<br />

das ideale Fahrzeug für<br />

schwere Transportaufgaben –<br />

ob mit 520 oder 560 PS.<br />

schwergewichtige Lasten transportieren und<br />

zugleich mit höheren Durchschnittsgeschwindigkeiten<br />

fahren. Spitzenleistung bietet<br />

der MAN TGX D38 im Schwerlasttransport:<br />

Der Vierachser MAN TGX 41.640 8x4/4<br />

kombiniert den stärksten D38-Motor und die<br />

neue Getriebegeneration MAN TipMatic TX.<br />

Dieses Getriebe bietet den Kunden einige<br />

Komfortfunktionen und spart Kraftstoff ein<br />

(siehe auch Seite 38–40).<br />

HydroDrive<br />

MAN zeigt auf der bauma<br />

erstmals die Kombination<br />

aus HydroDrive und MAN<br />

TipMatic. Die Lösung wird<br />

ab 2017 verfügbar sein.<br />

Die teilhochgestellte Abgasanlage unterstreicht,<br />

wie stark sich MAN an den Kunden<br />

orientiert. Vierachsige TGS-Fahrgestelle<br />

bietet MAN mit einer zweigeteilten Abgasanlage<br />

an. Der Dieselpartikelfilter ist zwischen<br />

den beiden Vorderachsen angebracht,<br />

der SCR-Kat auf einem Rahmen hinter dem<br />

Fahrerhaus. Diese Anordnung bewirkt, dass<br />

weniger Staub aufgewirbelt wird, und schafft<br />

gleichzeitig mehr Platz am Rahmen. Dieser<br />

freie Bauraum lässt sich für Kraftstoffbehäl-<br />

Fotos: MAN<br />

14<br />

15


1/<strong>2016</strong><br />

Einsatz im<br />

ewigen<br />

42 Grad Celsius,<br />

Glatteis und meterhoher<br />

Schnee: Die Einsatzbedingungen<br />

in Westsibirien sind<br />

alles andere als komfortabel.<br />

Hier im hohen Norden<br />

sind zähe Männer und<br />

robuste Lkw gefragt – ein<br />

EISMinus<br />

Fall für SIBITEK und MAN.<br />

16<br />

Zuverlässig und robust:<br />

In Westsibirien leisten<br />

MAN-Lkw unter härtesten<br />

Bedingungen ihren Dienst.<br />

Foto:<br />

Foto: Frank Herfort<br />

17


1/<strong>2016</strong><br />

Harter Einsatz: Die MAN-<br />

Fahrzeuge kommen mit den<br />

winterlichen Offroadsituationen<br />

bestens zurecht.<br />

„Die MAN-Technik<br />

hält einfach am<br />

längsten durch.“<br />

Sergej Chernov, technischer Direktor von SIBITEK<br />

- 42 °<br />

Celsius<br />

D<br />

er Zaun, der die Unterkünfte<br />

umgibt, reicht zwei Meter tief<br />

in den Boden hinein – eine<br />

Sicherheitsmaßnahme, welche die Männer vor<br />

Bären schützen soll. Zwar schlafen die Tiere<br />

jetzt, im tiefen Winter der wilden Taiga Westsibiriens,<br />

doch sicher ist sicher. Und während<br />

die Bären ruhen, herrscht für die Männer und<br />

ihre MAN-Lkw Hochsaison: Auf dem zugefrorenen<br />

Sumpfgrund wird derzeit ein weit verzweigtes<br />

Netz an Erdölförderstellen angelegt.<br />

Dutzende 50-Tonner sind hier 20 Stunden pro<br />

Tag im Einsatz und transportieren täglich<br />

20 000 Kubikmeter Sand zu den Bohrstellen.<br />

Es ist kurz vor acht Uhr morgens, der Tag<br />

bricht gerade erst an. Dunkle Tannen ragen<br />

hoch aus dem Mischwald heraus; ihre Zweige<br />

werden von wuchtigen Schneekappen in die<br />

Tiefe gezogen. In all dem glitzernden Weiß<br />

rollt ein knallroter MAN-Kipper, Schneeflocken<br />

tanzen zwischen seinen Rädern. Die<br />

Sicherheitsvorschriften auf den Erdölfeldern<br />

erlauben hier maximal 30 Stundenkilometer,<br />

und bei Steigungen mit Schnee und Glatteis<br />

ist diese Geschwindigkeit eine echte Herausforderung.<br />

Doch der MAN TGS ist geradezu dafür<br />

geschaffen, winterliche Offroadsituationen<br />

zu meistern. In nur wenigen Minuten<br />

wird der Kipper mit Sand beladen. Der Bagger<br />

streicht den Sandhaufen ein letztes Mal vorsichtig<br />

glatt, und schon arbeitet sich der Lkw<br />

mit seinen vier Achsen und 480 PS stetig aus<br />

der Sandgrube empor. Fahrer Artyom Nurgaliev<br />

lächelt zufrieden: „Ich habe ein gutes Gefühl<br />

für den <strong>Truck</strong>, denn er hat ein stabiles<br />

Fahrwerk und einen leistungsstarken Antrieb.<br />

Es ist sehr wichtig, die Fahrsituation richtig einzuschätzen,<br />

folglich die optimale Geschwindigkeit<br />

zu wählen und die Sperren korrekt zu betätigen.<br />

Dafür nehmen wir hier regelmäßig an<br />

Trainings teil“, erzählt der 25-Jährige.<br />

Wohnbasis: Die Männer, die für<br />

SIBITEK in Sibirien arbeiten, schlafen<br />

in einer Wohnwagensiedlung.<br />

Fotos: Frank Herfort<br />

Verlässt sich auf seinen MAN:<br />

Fahrer Artyom Nurgaliev<br />

schätzt das stabile Chassis und<br />

den starken Antrieb seines Lkw.<br />

Unermüdlich: 20 Stunden am Tag<br />

transportieren die MAN-Lkw Sand,<br />

um Pisten aufzuschütten und Bohrstellen<br />

zu erschließen.<br />

können es im westsibirischen Winter<br />

werden. Der Norden Russlands zählt zu<br />

den kältesten Regionen der Erde.<br />

Westsibirien<br />

Oft liegt hier der Schnee 150 Zentimeter<br />

hoch, und die Temperatur fällt bis auf minus<br />

42 Grad. Im Norden Russlands sind zähe Menschen<br />

und eine robuste Technik gefragt. „Hier<br />

sind nur Allrader im Einsatz. Andere <strong>Truck</strong>s<br />

würden mit diesen Bedingungen gar nicht<br />

fertig“, meint Sergej Chernov. Der 38-Jährige<br />

ist technischer Direktor des Bauunternehmens<br />

SIBITEK. „Die MAN-Technik hält einfach<br />

am längsten durch.“ Chernov ist ausgebildeter<br />

Konstrukteur, Hobbyrennfahrer und seit<br />

Kindheitstagen Autofan. Er verwaltet den<br />

86 MAN-starken Fuhrpark von SIBITEK. „Als<br />

wir vor fünf Jahren beschlossen, auf europäische<br />

Kipper umzusteigen, haben wir unterschiedliche<br />

Marken miteinander verglichen.<br />

Wir haben uns dann für MAN entschieden,<br />

weil die Firma eine der ersten 6x6-Allradantrieb-Maschinen<br />

in Europa entwickelt hat<br />

und somit fundierte Erfahrungen in diesem<br />

Bereich mitbringt“, ergänzt Salambek Maigov,<br />

CEO bei SIBITEK. „Bei der bauma 2013 wurde<br />

zum ersten Mal der 8x4-Lkw vorgestellt. Das<br />

war ein exklusiver 50-Tonner für Chile. Wir haben<br />

auf dieser Messe mit MAN vereinbart, dass<br />

das Modell für uns zu einem 8x8-50-Tonner<br />

18<br />

19


1/<strong>2016</strong><br />

„Wir finden es<br />

wichtig, dass<br />

MAN flexibel auf<br />

unsere Bedürfnisse<br />

eingeht.“<br />

Salambek Maigov, CEO von SIBITEK<br />

aufgerüstet wird. Wirtschaftlich zahlt sich das<br />

aus: Denn bei gleichen Fahreigenschaften und<br />

ähnlichem Betriebsverbrauch kann der <strong>Truck</strong><br />

an die sieben Tonnen mehr fassen als der 6x6-<br />

Kipper, insgesamt 32 Tonnen“, erzählt Maigov.<br />

Somit gab SIBITEK den ersten Impuls für das<br />

neue Modell und entwickelte zusammen mit<br />

MAN eine maßgeschneiderte Lösung. „Wir lieben<br />

diese Technik. Es macht richtig Spaß, so<br />

gute Maschinen zu bedienen“, betont Maigov.<br />

„Als Kunden finden wir es außerdem sehr<br />

wichtig, dass MAN flexibel auf unsere Bedürfnisse<br />

eingeht.“ Die Fahrzeuge verfügen über<br />

MAN TipMatic mit Offroad software, also ein<br />

Getriebe mit mehr Komfort für den Fahrer.<br />

An hohen Komfortstandards ist dem<br />

Firmenchef viel gelegen. Einmal im Monat<br />

kommt der CEO hinaus in die sibirischen Weiten<br />

und verbringt eine Woche auf der Basis.<br />

Gerne steigt er dann selbst mit ein, um Feedback<br />

zum Fahrzeugbetrieb zu bekommen.<br />

die Lastwagenkarawane fährt weiter<br />

zur nächsten Baustelle, und die wendigen roten<br />

Giganten entladen ihre Last. Die Ladeflächen<br />

dampfen in der Kälte, sie sind mit Extraheizungen<br />

ausgestattet, damit an den Seitenwänden<br />

kein gefrorener Sand hängen bleibt.<br />

Sibirien kann nur selten mit angenehmen<br />

Wetterbedingungen aufwarten, doch das ist<br />

mit den isolierten Fahrerhäusern kein Problem:<br />

Sie sind voll klimatisiert und darüber<br />

hinaus mit Sitzheizung und Armstützen ausgestattet<br />

– voller Luxus selbst bei tiefsten<br />

Minusgraden. Chefs und Fahrer sind sich<br />

einig: MAN ist die First Class unter den Lkw.<br />

Seit einigen Stunden ist es dunkel. Der<br />

Himmel ist von riesigen Erdgasfackeln rot erleuchtet.<br />

Auf der Wohnbasis, die mit kleinen<br />

blauen Wohnwagen vollgestellt ist, wartet<br />

in der Kantine bereits das Abendessen auf<br />

die Männer: Buchweizen, Kartoffeln, Nudeln,<br />

Rote Bete, Hühnchen, Buletten und Gulasch.<br />

Die Fahrer werden sich von dem langen, harten<br />

Arbeitstag schon bald ausruhen können.<br />

Die starken MAN-Lastwagen aber werden nie<br />

müde: Geduldig warten sie im Dunkeln auf<br />

ihre nächste Schicht.<br />

Mehr über SIBITEK-CEO Salambek Maigov<br />

und Fahrer Artyom Nurgaliev erfahren Sie in<br />

unseren Interviews auf > www.man.eu/sibirien<br />

Fotos: Frank Herfort<br />

Nachtfahrt: Bereits um 15 Uhr<br />

geht im Winter in Sibirien<br />

die Sonne unter, dann geht<br />

die Arbeit im Dunkeln weiter.<br />

20<br />

21


1/<strong>2016</strong><br />

Englands<br />

Baulöwen<br />

Fotos: Olivier Hess<br />

Wendig, effizient und bestens<br />

geeignet für schwere Lasten:<br />

Der Baustoffkonzern Saint<br />

Gobain setzt auf MAN-Lkw.<br />

Enger könnte die kleine Seitenstraße<br />

im südenglischen Küstenstädtchen<br />

Hythe wirklich nicht sein. Es<br />

geht steil aufwärts, noch dazu in<br />

einer starken Kurve. Auf der einen<br />

Seite reihen sich dicht geparkte<br />

Autos, auf der anderen wölbt sich die mit Gras<br />

bewachsene Böschung. Zwei Fußgänger sind<br />

stehen geblieben und beobachten, wie Dennis<br />

Brown seinen neun Meter langen 18-Tonner<br />

mit dem gelben Jewson-Logo langsam und<br />

millimetergenau den Berg hinaufsteuert – im<br />

Rückwärtsgang. Auch die Arbeiter am Ende der<br />

Straße, für die Brown eine Palette mit Zementsäcken<br />

geladen hat, haben ihre Mittagspause<br />

für das Spektakel unterbrochen.<br />

Brown lässt sich von seinem Publikum<br />

nicht aus der Ruhe bringen. Konzentriert beobachtet<br />

er in den Seitenspiegeln seine Position,<br />

justiert sie sachte. Mann und Lkw funktionieren<br />

als perfekte Einheit. „Mein TGM<br />

mit seinem kleinen Wendekreis ist ideal für<br />

schmale Gassen wie diese“, lenkt Brown mit<br />

britischer Bescheidenheit von seinen Fahrkünsten<br />

ab. Er deutet auf die vier Außenspiegel,<br />

die jeden Winkel der Straße zeigen. „Bei<br />

den MAN-Lkw ist die Rundumsicht hervorragend,<br />

das hilft enorm.“ Dann zeigt er auf ein<br />

Display, auf dem die Straße zu sehen ist. „Das<br />

ist eine von zwei Kameras, mit denen wir<br />

Fahrradfahrer besser sehen können. Sicherheit<br />

ist in meinem Job das Allerwichtigste.“<br />

Seit 14 Jahren fährt Dennis Brown Touren<br />

für den Baustoffhändler Jewson, eine<br />

Marke der internationalen Unternehmensgruppe<br />

Saint Gobain. Der in Frankreich gegründete<br />

Konzern produziert und vertreibt<br />

in Großbritannien Baumaterialien von rund<br />

1 000 Standorten aus. „Mit den Produkten<br />

von Saint Gobain UK können der kleinste<br />

private Hausanbau und das größte Hochhaus<br />

realisiert werden“, sagt Transportdirektor Ian<br />

Berrill. Die lebhafte Bauindustrie auf der Insel<br />

Aufbaufreundlich: Einen Kran<br />

am Rahmen montieren zu<br />

können, war für Saint Gobain<br />

ein wichtiges Kaufargument.<br />

„Ich habe schon<br />

alle Lkw-Marken<br />

ausprobiert. Ein<br />

MAN fährt sich<br />

am besten.“<br />

Dennis Brown, Lkw-Fahrer bei Saint Gobain UK<br />

22<br />

23


1/<strong>2016</strong><br />

„Bei MAN stimmt einfach alles –<br />

von den Lkw bis zum Service.“<br />

Ian Berrill, Transportdirektor von Saint Gobain UK<br />

Unterwegs in Südengland:<br />

Die Fahrt führt Dennis<br />

Brown durch das Naturschutzgebiet<br />

New Forest.<br />

bedeute viele Touren für die 723 <strong>Truck</strong>s<br />

von Saint Gobain UK: „Unsere MAN-Flotte<br />

legt rund 37 Millionen Kilometer pro Jahr<br />

zurück.“ Der wendige MAN TGM und sein größerer<br />

Bruder TGS sind ideal für Saint Gobains<br />

Business – Lieferungen auf Kurzstrecken bis<br />

zu 80 Kilometern –, denn beide Fahrzeugtypen<br />

können dank ihres geringen Eigengewichts<br />

umso mehr Nutzlast transportieren.<br />

Berrill schätzt auch die Stabilität und Aufbaufreundlichkeit<br />

des TGM-Fahrgestells: „Die<br />

Rahmenkonstruktion ermöglicht es uns, einen<br />

Kran vorne oder hinten zu montieren,<br />

ohne das Fahrverhalten zu beeinträchtigen.“<br />

„Bei MAN stimmt einfach alles“, findet<br />

Berrill. „Die <strong>Truck</strong>s sind zuverlässig und effizient,<br />

und das landesweite Servicenetzwerk<br />

mit 67 MAN-Stationen ist breit gefächert.<br />

Wenn wir Hilfe benötigen, ist MAN immer ein<br />

verläss licher Partner.“ Der Baustoffgigant ist so<br />

überzeugt von der TGM- und TGS-Serie, dass er<br />

seinen MAN-Fahrzeugbestand in Großbritannien<br />

bis Ende 2017 auf voraussichtlich 1 122<br />

<strong>Truck</strong>s aufstocken will – das wären dann mehr<br />

als zwei Drittel des gesamten Fuhrparks.<br />

Dennis Browns TGM hat die Absperrung<br />

erreicht, hinter der die Straßenarbeiter den<br />

Fußweg erneuern. Er setzt seinen Schutzhelm<br />

auf, streift Arbeitshandschuhe über und klettert<br />

leichtfüßig aus dem pieksauberen Fahrerhaus.<br />

Er ist 60 Jahre alt, hat drei Töchter, fünf<br />

Enkel und ist fit wie ein junger Mann. Mit<br />

geübten Handgriffen klappt er die Seiten der<br />

Ladefläche hinunter – ein von Saint Gobain<br />

entwickeltes Sicherheitssystem – und löst die<br />

Seile, mit denen die Zementpalette festgezurrt<br />

war. Per Fernbedienung fährt er die Beine des<br />

Heckkrans gen Boden, die den <strong>Truck</strong> für die<br />

Entladung stabilisieren. Dann greift er mit<br />

dem Kran die 1,5 Tonnen schwere Palette und<br />

dirigiert sie geübt über die Barriere hinweg –<br />

eine große Hilfe für Kunden, die ihre Bestellungen<br />

so über Zäune und Mauern direkt in<br />

den Garten geliefert bekommen. „Bitte schön,<br />

meine Herren, wo soll der Einkauf denn hin?“<br />

Der Vorarbeiter deutet auf eine freie Stelle und<br />

scherzt mit einem Kopfnicken zum Container:<br />

„Nächstes Mal bitte direkt da rein!“ Dennis<br />

kontert grinsend: „Kein Problem, und ich mix<br />

euch den Zement auf der Fahrt schon an!“<br />

Fotos: Olivier Hess<br />

Lieferung frei Haus: Per<br />

Fernbedienung steuert<br />

Dennis Brown den Kran und<br />

hebt die Ladung vom Lkw.<br />

„Das gefällt mir am Job: die Vielfalt, die<br />

Abwechslung und die Beziehung zu unseren<br />

Kunden“, erzählt Brown nach der nächsten<br />

Lieferung – drei Säcke Kies für den Gehweg<br />

einer kleinen Farm im Dorf Bartley. Er hat<br />

schon so manchen Hausbau vom Fundament<br />

bis zur Fertigstellung miterlebt. Sich über<br />

Monate regelmäßig zu sehen, verbindet. Am<br />

Ende wird Brown oft eingeladen, um das fertige<br />

Produkt zu begutachten.<br />

Weiter geht die fahrt durch den New<br />

Forest, ein Naturschutzgebiet in der Grafschaft<br />

Hampshire. Während die 250 PS den<br />

Motor des TGM tief und satt brummen lassen,<br />

gleiten uralte Wälder und mit Heide bewachsene<br />

Hügel vorbei, auf denen wilde Ponys<br />

und Schafe grasen. Brown kommt in seiner<br />

Freizeit oft hierher, geht mit Familie und<br />

Hund spazieren oder fährt Tandem mit seiner<br />

jüngsten Tochter. Der Lkw rollt nach<br />

Totton hinein, eine Kleinstadt am Rand von<br />

Southampton, wo Brown heute seine fünfte<br />

Auslieferung hat: eine Tonne Betonbruch,<br />

mit dem Tracy Noble eine durch Dauerregen<br />

verschlammte Auffahrt befestigen will. Mit<br />

großen Augen schaut ihre kleine Tochter zu,<br />

wie Brown den Sack mit dem Kran von der<br />

Ladefläche auf den Boden hebt. „Ich werde<br />

oft gefragt, ob ich bei den Greifautomaten<br />

auf dem Jahrmarkt immer alle Teddys bekomme.<br />

Genug Übung habe ich ja“, scherzt er<br />

augenzwinkernd.<br />

Mit 17 Jahren hat Brown seinen ersten<br />

<strong>Truck</strong> gefahren, in der Armee. „Ich mag das<br />

Gefühl der Freiheit auf der Straße heute noch<br />

genauso sehr wie damals“, sagt er auf der<br />

Rückfahrt zum Jewson-Depot. „Die Jahreszeiten<br />

mitzuerleben, den Überblick aus der Höhe<br />

zu haben, eine kraftvolle Maschine zu steuern<br />

– das ist schon was.“ Als die luftgefederten<br />

Sitze ein Schlagloch perfekt ausgleichen, fügt<br />

er hinzu: „Und hier in meinem neuen TGM ist<br />

nicht nur alles schön übersichtlich, sondern<br />

auch ganz komfortabel. Ein MAN-Lkw fährt<br />

sich viel besser als andere Marken. Und ich<br />

kann das sagen, denn ich habe sie in meinem<br />

Berufsleben alle schon ausprobiert.“<br />

723<br />

MAN-Lkw<br />

sind derzeit bei Saint Gobain UK im Einsatz.<br />

Bis Ende 2017 sollen 399 weitere<br />

TGM und TGS hinzukommen.<br />

24<br />

25


1/<strong>2016</strong><br />

Genau unsere<br />

Baustelle!<br />

Transportieren, mischen, asphaltieren:<br />

An einer Autobahnbaustelle kommen<br />

MAN-Lkw bei den unterschiedlichsten<br />

Arbeitsschritten zum Einsatz.<br />

MAN TGS-Kipper: Für<br />

die Asphaltanlieferung<br />

kommen Lkw mit Kipperaufbau<br />

zum Einsatz.<br />

MAN TGM mit Kehrmaschinenaufbau:<br />

Vor<br />

der Asphaltierung<br />

reinigt das Fahrzeug<br />

den Straßenbelag.<br />

Betonmischer: Im Fahrmischer<br />

wird der Frischbeton zur Baustelle<br />

transportiert und dort mit einer<br />

Betonpumpe aus der Trommel befördert.<br />

MAN TGS mit Autokran:<br />

Der starke Lkw hebt<br />

Betonbauteile an die<br />

Brückenbaustelle.<br />

Muldenkipper: Ein MAN TGS 8x8<br />

eignet sich besonders gut, um<br />

Erdreich umzuschichten oder<br />

abzutransportieren.<br />

Illustration: Peter Diehl<br />

MAN TGX: Die kraftvollen<br />

Schwerlaster transportieren<br />

schweres Arbeitsgerät<br />

wie Planierraupen.<br />

V<br />

on der Bearbeitung eines unberührten<br />

Ackers bis zum Asphaltieren<br />

der neuen Fahrbahn:<br />

Hinter Straßenbauprojekten steckt ein enorm<br />

großer Zeit- und Arbeitsaufwand. Insbesondere<br />

Großbaustellen auf der Autobahn sind<br />

wegen der vielen Arbeitsschritte eine Herausforderung<br />

– in planerischer wie auch in technischer<br />

Hinsicht.<br />

Bei den zahlreichen verschiedenen Aufgaben<br />

spielen Lkw eine gewichtige Rolle: primär<br />

im Transport, etwa für die Anlieferung von<br />

Baustoffen oder für den Abtransport von Abraum.<br />

Doch auch als Arbeitsgerät mit Kran<br />

oder Kehrmaschinenaufbau kommen die<br />

Fahrzeuge zum Einsatz. MAN-Lkw aus allen<br />

vier Baureihen (TGL, TGM, TGX und TGS) sind<br />

dafür eine gute Wahl, denn sie bringen neben<br />

zuverlässiger Leistung auch die nötige Effizienz<br />

mit. Damit die Baustelle im Zeit- und<br />

Budgetplan bleibt, müssen alle Puzzleteile perfekt<br />

zusammenpassen – da sind MAN-Lkw, die<br />

mit niedrigem Kraftstoffverbrauch und geringem<br />

Verschleiß auch unter härtesten Einsatzbedingungen<br />

unterwegs sind, bares Geld wert.<br />

Darüber hinaus punktet MAN mit 75 Jahren<br />

Branchenkompetenz sowie mit maßgeschneiderten<br />

Lösungen für jeden Kunden und einem<br />

umfangreichen Dienstleistungsportfolio.<br />

Wer mehr über eine effiziente Baulogistik<br />

und die Baustellenfahrzeuge von MAN<br />

erfahren möchte, kann sich informieren auf<br />

> www.man.eu/baustelle-modellvergleich<br />

26<br />

27


1/<strong>2016</strong><br />

Moderner Standort: Das<br />

MAN-Servicezentrum im<br />

niederländischen Schelluinen<br />

erfüllt höchste Ansprüche.<br />

Der Mannschaft des MAN-Servicezentrums ROSIERVANDENBOSCH im niederländischen<br />

Schelluinen sind Probleme, die gar nicht erst auftauchen, die liebsten.<br />

„Die weltbeste MAN-Werkstatt 2015“ bringt so auch ihre Kunden in Fahrt.<br />

Die beste<br />

WERKSTATT der Welt<br />

Wartungstermin: Arie Cornelis<br />

Korevaar bringt seinen MAN TGS<br />

zum Servicezentrum<br />

ROSIERVANDENBOSCH.<br />

Junges Team: Die Mannschaft<br />

von ROSIERVANDENBOSCH<br />

besteht aus hochmotivierten<br />

Mitarbeitern.<br />

Fotos: Julius Schrank<br />

65,6 %<br />

MAN-Lkw<br />

sind auch nach fünf Jahren noch<br />

mängelfrei, stellte der TÜV in seinem<br />

aktuellen Report fest – Rekord unter<br />

allen Lkw-Herstellern.<br />

S<br />

chnell kommen, schnell gehen –<br />

und das alles möglichst unauffällig.<br />

Arie Cornelis Korevaar<br />

kennt das Geschäft aus dem Effeff. Der 34-Jährige<br />

ist seit vielen Jahren in der Abfallwirtschaft<br />

tätig. „Mülltransport und Recycling sind<br />

wichtig, aber nicht gerade schick. Das ist wie<br />

mit einer Zeitung: Jeder will sie lesen, aber keiner<br />

wissen, wie sie in den Briefkasten kommt“,<br />

sagt der Inhaber und Geschäftsführer des<br />

Recyclingunternehmens KoreNet aus Groot-<br />

Ammers in den Niederlanden. Zum Erfolg seines<br />

Unternehmens gehöre eine gute Portion<br />

„Understatement“, indem es möglichst ge-<br />

räuschlos und unsichtbar im städtischen und<br />

kommunalen Alltag unterwegs sei. „Meine<br />

Flotte muss problemlos funktionieren, zuverlässig,<br />

leise und effizient sein – und das sechs<br />

Tage die Woche“, sagt Korevaar, während er<br />

am Steuer seiner TGS-Zugmaschine sitzt. Der<br />

MAN-Lkw ist eines von 30 Fahrzeugen, mit<br />

denen KoreNet in der Region tagtäglich unterwegs<br />

ist. „Acht davon sind MAN-Fahrzeuge,<br />

sechs TGS und zwei TGX“, sagt der Unternehmer.<br />

Der königsblaue TGS mit seinen imposanten<br />

vier Scheinwerfern auf dem Kabinendach<br />

hat heute einen Wartungstermin im<br />

MAN-Servicezentrum ROSIERVANDENBOSCH<br />

28<br />

29


1/<strong>2016</strong><br />

„Ich vertraue aufs<br />

Know-how der<br />

MAN-Mechaniker.<br />

Sie wissen alles<br />

über meine Lkw.“<br />

Arie Cornelis Korevaar, Inhaber KoreNet BV (r.), hier<br />

mit Erik Rosier, Geschäftsführer ROSIERVANDENBOSCH<br />

Für jeden Job gerüstet:<br />

Die Servicetechniker von<br />

ROSIERVANDENBOSCH<br />

kennen sich mit allen<br />

MAN-Fahrzeugen aus.<br />

Die Besten der Besten:<br />

MAN ServiceQuality-<br />

Award 2015<br />

Der MAN-Servicepartner ROSIERVAN-<br />

DENBOSCH Bedrijfswagens B. V. aus<br />

Schelluinen in den Niederlanden ist die<br />

weltweit beste MAN-Werkstatt 2015.<br />

Das junge Team mit Pieter de Jong, 34,<br />

Wessel van den Berg, 24, Leander<br />

Nieuwkoop, 20, und Jan van Niekerk, 29,<br />

sicherte sich beim Finalevent des<br />

diesjährigen MAN ServiceQualityAward<br />

den Titel vor den Kollegen der Georg<br />

Buchner Ges.m.b.H. aus Österreich und<br />

dem Servicebetrieb Rosenheim der<br />

MAN <strong>Truck</strong> & Bus Deutschland GmbH.<br />

Im Mittelpunkt des Aftersales-Wettbewerbs,<br />

der bereits zum sechsten Mal<br />

stattfand, stehen die Optimierung von<br />

Teambuilding, Service, Fachwissen und<br />

Kundenzufriedenheit.<br />

Der MAN ServiceQualityAward ist sehr<br />

begehrt. 799 Werkstätten, das ist mehr<br />

als die Hälfte aller MAN-Servicestützpunkte<br />

weltweit, hatten sich 2015 für<br />

den mehrstufigen Ausscheidungswettkampf<br />

angemeldet. Die 22 besten<br />

Teams aus den Vertriebsregionen Osteuropa/CIS,<br />

Deutschland, Middle<br />

East & Africa und Westeuropa traten<br />

im Oktober 2015 zum großen Finale in<br />

München an.<br />

in Schelluinen. „Nichts Großes“, sagt Korevaar.<br />

„Nur der Luftfilter muss ausgetauscht werden.“<br />

Die Werkstatt ist gut gewählt: Kurz bevor er auf<br />

den Hof der Werkstatt einbiegt, begrüßt ihn ein<br />

sechs Meter langer Schriftzug auf der glänzenden<br />

Glasfassade: „’s Werelds beste MAN Werkplaats“<br />

– „die weltbeste MAN-Werkstatt“.<br />

Dass gerade „seine“ Werkstatt kürzlich<br />

den MAN ServiceQualityAward gewinnen<br />

konnte, freut Korevaar. „Das passt zu<br />

meiner Philosophie: Du musst nicht der<br />

Größte deiner Branche sein, aber immer<br />

einer der Besten.“ Mit diesem Anspruch sei er<br />

selbst 2003 als 22-Jähriger in das Unternehmen<br />

des Vaters eingestiegen. Damals hatte<br />

KoreNet zwölf Beschäftigte, mittlerweile sind<br />

es nach diversen strategischen Zukäufen<br />

rund 120 Mitarbeiter in drei unterschiedlichen<br />

Unternehmenszweigen. Mit dem<br />

ROSIERVANDENBOSCH-Team um Geschäftsführer<br />

Erik Rosier versteht sich Korevaar bestens.<br />

„Wir ticken ähnlich“, sagt Korevaar über<br />

seinen Servicepartner. Rosier, ein gelernter<br />

Physiotherapeut, ist seit 1982 im <strong>Truck</strong>geschäft.<br />

1999 bekam es der patente Selfmademan<br />

erstmals mit MAN-Fahrzeugen zu tun<br />

und blieb dabei. 2000 übernahm er das hiesige<br />

MAN-Servicezentrum. Mittlerweile leitet<br />

Rosier drei Filialen – in Schelluinen, Utrecht<br />

und Tiel. „Mich hat an der Aufgabe immer<br />

interessiert, wie ich im Zusammenspiel mit<br />

Fuhrunternehmern das Beste aus den Fahrzeugen<br />

herausholen kann“, sagt Rosier.<br />

A. C. Korevaar weiSS, dass er ein „anspruchsvoller<br />

Kunde“ ist und seiner Werkstatt<br />

viel abverlangt. „Geduld ist nicht meine Stärke.<br />

Unsere Fahrzeuge müssen immer unterwegs<br />

sein, sechs Tage die Woche, nur dann<br />

verdienen sie Geld“, stellt Korevaar fest. Damit<br />

trifft er den Nerv des Werkstattteams.<br />

„Gerade unsere jungen Mitarbeiter sind extrem<br />

motiviert und wissbegierig, sie wollen<br />

immer alles genau verstehen, noch besser<br />

machen und nutzen dafür alle verfügbaren<br />

Kanäle: das Internet, das MAN After Sales Portal,<br />

den Austausch mit erfahrenen Kollegen“,<br />

stellt Rosier fest. Das hätte sie schließlich<br />

auch für die Teilnahme und den Sieg beim<br />

MAN ServiceQualityAward motiviert. Für<br />

Jan van Niekerk, Servicekoordinator der Werkstatt<br />

und Teil des vierköpfigen „Weltmeister“-<br />

Teams, sollte sich Neugier mit fachlichem<br />

Know-how verbinden: „Neue Fahrzeuggenerationen<br />

lassen die Anforderungen an die Werkstätten<br />

immer komplexer werden, es kommt<br />

immer mehr Elektronik in die Fahrzeuge, die<br />

Komponenten und Bauteile sind zunehmend<br />

vernetzt und werden zu Trägern von vielen<br />

unterschiedlichen Informationen“, beschreibt<br />

der 29-Jährige die Herausforderun-<br />

Fotos: Julius Schrank<br />

Früh übt sich: Auch<br />

die Jüngsten im Team<br />

werden voll in die<br />

tägliche Arbeit integriert.<br />

gen an Service und Wartung. A. C. Korevaar<br />

überlässt diese Komplexität seit 2014 vollständig<br />

dem Servicezentrum. „Wir konzentrieren<br />

uns auf das, was wir am besten können:<br />

unser Kerngeschäft. Früher haben wir Wartungs-<br />

und Reparaturarbeiten in unserer eigenen<br />

Werkstatt durchgeführt – spätestens seit<br />

der Umstellung auf Euro 6 ist damit Schluss.<br />

Ich vertraue da lieber auf das Know-how der<br />

MAN-Mechaniker. Die wissen einfach alles<br />

über meine <strong>Truck</strong>s“, sagt der Unternehmer.<br />

Damit es dabei keine unliebsamen finanziellen<br />

Überraschungen gibt, setzen viele<br />

MAN-Kunden auf Rundum-Servicepakete<br />

oder Garantieverlängerungen. „Fixe Serviceraten,<br />

die vom tatsächlichen Wartungs- und<br />

Reparaturaufwand unabhängig sind, garantieren<br />

die Mobilität der Kunden und machen<br />

die Servicekosten kalkulierbar“, sagt Erik<br />

Rosier. Bei TGX- und TGS-Fahrzeugen mit den<br />

Radformeln 4x2 und 6x2 gilt die Garantie auf<br />

den Antriebsstrang über drei Jahre oder maximal<br />

450 000 Kilometer Laufleistung. „Eine<br />

garantiert funktionierende Fahrzeugtechnik“,<br />

so der Werkstattchef, „schafft eine zuverlässige<br />

Grundlage für den Geschäftserfolg<br />

unserer Kunden.“<br />

30<br />

31


Goods<br />

Der Schriftzug auf der Fassade zeigt es bereits:<br />

Das ist „die weltbeste MAN-Werkstatt“.<br />

Dass MAN-Nutzfahrzeuge, die regelmäßig<br />

zum Service kommen, mit Qualität<br />

punkten, zeigen auch die guten Ergebnisse<br />

der von TÜV-Unternehmen durchgeführten<br />

Hauptuntersuchungen. 2015 lag der Anteil der<br />

mangelfreien einjährigen MAN-Fahrzeuge bei<br />

85,9 Prozent. Spitze ist MAN zudem bei den älteren<br />

Semestern, wo 65,6 Prozent der Fünfjährigen<br />

die Hauptuntersuchung ohne Mängel<br />

passieren. „Das ist einsamer Rekord bei den<br />

Lkw-Herstellern“, urteilt der TÜV-Report.<br />

Wie hoch seine Einsparungen durch das<br />

umfassende MAN-Servicepaket sind, bleibt<br />

für A. C. Korevaar abzuwarten. „Um belastbare<br />

Zahlen zu bekommen, müssen wir betriebswirtschaftlich<br />

erst noch ein bisschen mehr<br />

Strecke machen. Fest steht aber bereits jetzt,<br />

dass wir seither keine großen Kostenausschläge<br />

im Fuhrparkmanagement erlebt haben.<br />

Unser Geschäft ist dadurch ein gutes Stück<br />

kalkulierbarer geworden“, lobt der Unternehmer.<br />

Mit seinen Werkstatt-Weltmeistern<br />

ist er daher sehr zufrieden. Für Erik Rosier ist<br />

dies jedoch kein Grund, sich entspannt zurückzulehnen.<br />

„Wir sind stolz auf das Erreichte,<br />

hinterfragen uns selbst aber immer wieder<br />

kritisch“, sagt Rosier. „Es gibt keinen Stillstand.<br />

Wir wollen immer besser werden. Jeden<br />

Tag aufs Neue.“ Und das klingt doch wahrlich<br />

weltmeisterlich.<br />

Mehr zu den rekordverdächtigen Leistungen<br />

von MAN im TÜV-Report finden Sie auf<br />

> www.man.eu/tuev-report<br />

Neue Maßstäbe für<br />

den Regionalverkehr:<br />

Conti Hybrid<br />

Angesichts stets steigender Anforderungen<br />

an das Transportwesen werden Nutzfahrzeuge<br />

immer vielseitiger eingesetzt.<br />

Mit ihren innovativen technischen Merkmalen ist die<br />

neue Reifenlinie der Generation 3 – Conti Hybrid –<br />

auf Autobahnen, im Verteiler- wie auch im Stadtverkehr<br />

gleichermaßen heimisch. Und dies mit Spezialisten<br />

für alle Achspositionen.<br />

Wieder einsatzbereit:<br />

Nach der Wartung ist<br />

der Lkw gerüstet für<br />

seine nächsten Aufgaben.<br />

Fotos: Julius Schrank<br />

Darüber hinaus bietet sie höchste Laufleistung<br />

und geringsten Kraftstoffverbrauch!<br />

Für Ihre effektiv niedrigsten Gesamtkosten.<br />

GENERATION 3. DRIVEN BY YOUR NEEDS.<br />

www.continental-lkw-reifen.de<br />

Conti Hybrid LS3<br />

17.5<br />

Conti Hybrid HS3<br />

19.5<br />

Conti Hybrid HS3<br />

22.5<br />

32


1/<strong>2016</strong><br />

Freut sich über den<br />

runden Geburtstag:<br />

das Team von MAN<br />

<strong>Truck</strong>er’s World<br />

Dänemark<br />

Der dänische Club verlost<br />

auch dieses Jahr wieder<br />

IAA-Tickets – und ist<br />

gespannt, ob er wie 2014<br />

aufgrund der Nachfrage<br />

wieder die dreifache Menge<br />

bestellen muss.<br />

England<br />

Mark Christie<br />

fühlt sich bei MAN<br />

<strong>Truck</strong>er’s World im<br />

englischen Club sehr<br />

wohl. Unter anderem<br />

liegt das an<br />

den angebotenen<br />

Clubaktionen.<br />

Niederlande<br />

Hier treffen sich die<br />

Clubmitglieder traditionell<br />

auf dem <strong>Truck</strong>run in Berkel<br />

en Rodenrijs zu Paraden,<br />

Rundfahrten und einem<br />

tollen Rahmenprogramm.<br />

Polen<br />

Auf der internationalen<br />

Tuning-<strong>Truck</strong>-Show<br />

„Master <strong>Truck</strong>“ werden<br />

Europas schönste<br />

<strong>Truck</strong>s ausgestellt. Der<br />

polnische Club ist<br />

natürlich mit dabei.<br />

Happy Birthday!<br />

10 Jahre MAN <strong>Truck</strong>er’s World<br />

Russland<br />

In Russland fuhr Sergej<br />

Sapronov mit einem<br />

MAN-<strong>Truck</strong> durchs Land<br />

und ließ interessierte<br />

Menschen hinter die<br />

Kulissen des Fernfahrerlebens<br />

blicken. Das ist<br />

Pionierarbeit!<br />

Beim Fahrerclub MAN <strong>Truck</strong>er’s<br />

World dreht sich alles um das<br />

Wohl der Lkw-Fahrer. Dieses Jahr<br />

feiern die Mitglieder das zehnjährige<br />

Jubiläum ihres Clubs.<br />

Etwas für diejenigen zu tun, die<br />

jeden Tag auf der Straße einen<br />

knüppelharten Job machen, bei<br />

jedem Wetter, rund um die Uhr –<br />

das war die Idee, aus der 2005<br />

MAN <strong>Truck</strong>er’s World geboren<br />

wurde. Mittlerweile hat der Fahrerclub von<br />

MAN knapp 20 000 Mitglieder und ist in insgesamt<br />

elf Ländern etabliert. Seit einem Jahr gibt<br />

es auch Firmenmitgliedschaften, die gerne angenommen<br />

werden, erzählt Susann Stürze, die<br />

den Club seit seinen Anfängen leitet. „Fahrermangel<br />

ist für Spediteure und Transportunter-<br />

Portugal<br />

Der portugiesische<br />

Club lädt zum Feiern<br />

auf die nationale<br />

Landwirtschaftsausstellung<br />

„Feira<br />

do Ribatejo“ in<br />

Santarém ein.<br />

Frankreich<br />

Die Franzosen feierten gern<br />

auf der Rennstrecke in<br />

Le Mans, wo das Finale der<br />

European <strong>Truck</strong> Racing<br />

Championship stattfindet.<br />

Spanien<br />

Besonders familiär geht es<br />

auf der <strong>Truck</strong>er-Fiesta in<br />

Jarama zu: MAN <strong>Truck</strong>er’s<br />

World verlost Eintrittskarten,<br />

damit die Clubmitglieder<br />

Lokalheld Antonio<br />

Albacete anfeuern können.<br />

Schweiz<br />

Lkw-Fahrer aus ganz<br />

Europa freuen sich jedes<br />

Jahr auf das internationale<br />

<strong>Truck</strong>er & Country-<br />

Festival in Interlaken, wo<br />

der Schweizer Club als<br />

Stammgast für gute<br />

Stimmung sorgt.<br />

Italien<br />

Den italienischen Club trifft<br />

man zum Beispiel auf dem<br />

Misano World Circuit, wenn<br />

dort die Renntrucks um die<br />

Kurven jagen.<br />

Österreich<br />

Seit 1992 setzt sich der<br />

Commander Club für ein<br />

gutes Image von Lkwund<br />

Busfahrern ein. Bei<br />

den Mitgliedern stehen<br />

gemeinsame Ausflüge<br />

hoch im Kurs.<br />

Fotos: MAN<br />

34<br />

35


1/<strong>2016</strong><br />

Tolle Aktionen: Die von MAN<br />

<strong>Truck</strong>er’s World organisierten<br />

MAN-Werksführungen sind bei<br />

Mitgliedern sehr beliebt.<br />

nehmer ein zentrales Problem. Da ist es wichtiger<br />

denn je, seine Leute zu halten.“ Und das<br />

schafft man vor allem durch Wertschätzung,<br />

da ist sich die Clubbetreuerin sicher.<br />

Sie kennt den Alltag und die Nöte der Fahrer,<br />

die durch ihren Beruf oft besonderen Belastungen<br />

ausgesetzt sind. „Sie haben wenig<br />

Freizeit und selten Gelegenheit, sich um ihre<br />

Familien und ihr Umfeld zu kümmern.“ Bei<br />

Veranstaltungen wie der bauma, der IAA, den<br />

MAN <strong>Truck</strong>nology Days oder beim <strong>Truck</strong> Race<br />

am Nürburgring werden deshalb stets auch Familien<br />

und Freunde der Fahrer herzlich empfangen<br />

und im MAN <strong>Truck</strong>er’s World Club-Zelt<br />

bewirtet. „Uns ist es wichtig, dass die Fahrer<br />

bei unseren Veranstaltungen in Ruhe fachsimpeln<br />

können, nicht auf Etikette achten müssen<br />

und sich einfach rundum wohlfühlen“, erklärt<br />

Susann Stürze. Um den Clubmitgliedern besondere<br />

Erlebnisse bieten zu können, gibt es<br />

auf Messen und Veranstaltungen immer wieder<br />

Sonderaktionen. Rundfahrten bei <strong>Truck</strong>-<br />

Trial-Wettbewerben oder exklusive Boxenführungen<br />

am Nürburgring gehören dabei zu den<br />

Highlights. Doch auch der persönliche Kontakt<br />

zum MAN <strong>Truck</strong>er’s World Club-Team ist<br />

wichtig. „Es kommt durchaus vor, dass ein Fahrer<br />

mal von persönlichen Problemen erzählt,<br />

dafür haben wir immer ein offenes Ohr“, sagt<br />

die Clubbetreuerin. „Es ist ganz egal, ob jemand<br />

einen V8 oder einen 7,5-Tonner fährt, ob<br />

er Geschäftsführer oder Kieskutscher ist. Bei<br />

uns im Club sind alle gleich wichtig.“<br />

für die perfekte unterstützung musste<br />

sich Susann Stürze über die Jahre immer wieder<br />

in die Situation der Fahrer hineinversetzen,<br />

sich genau überlegen, welchen Bedürfnissen<br />

und Problemen der Club durch seine Angebote<br />

optimal entgegenkommen kann. So<br />

entstand auch die Kooperation mit DocStop,<br />

einem Verein, der sich um die medizinische<br />

Unterwegsversorgung der Berufskraftfahrer<br />

kümmert. Zahlreiche Ärzte engagieren sich<br />

für den Verein und bilden so ein deutschlandweites<br />

Netzwerk. Bei akuten Problemen wie<br />

Zahnschmerzen oder Magenkrämpfen können<br />

die <strong>Truck</strong>er über eine Hotline die nächstgelege-<br />

Alles für die Fahrer: Susann<br />

Stürze (r. u.) und ihrem Team von<br />

MAN <strong>Truck</strong>er’s World liegt das<br />

Wohl aller Mitglieder am Herzen.<br />

ne Arztpraxis erreichen und werden sofort behandelt.<br />

Denn wer mit einem 40-Tonner unterwegs<br />

ist, hat in der Regel keine Zeit, sich<br />

stundenlang ins Wartezimmer zu setzen.<br />

Für Fahrer, die dauerhaft durch Krankheit,<br />

Unfall oder Arbeitslosigkeit in Not geraten<br />

sind, setzt sich der Club besonders ein. Seit<br />

2007 gibt es den eigens gegründeten Verein<br />

<strong>Truck</strong>er’s World – Fahrer helfen Fahrern e. V.<br />

Von den 25 Euro Mitgliedsbeitrag, die Clubmitglieder<br />

jährlich zahlen, fließen 7,50 Euro in den<br />

Verein, der Fahrer unterstützt, die nach einem<br />

Schicksalsschlag in finanzielle Not geraten.<br />

„Das Krankengeld von Berufskraftfahrern<br />

reicht oft hinten und vorne nicht“, sagt die<br />

Clubbetreuerin. Je nach Schwere des Falls spendet<br />

der Verein zwischen 1 000 und 5 000 Euro<br />

und hilft den Betroffenen so, wieder auf die<br />

Beine zu kommen. Nebenbei unterstützt der<br />

Hilfsfonds auch immer wieder andere Hilfsorganisationen<br />

mit Spenden. So zum Beispiel<br />

die Aktion Kinder-Unfallhilfe e. V.: Damit kein<br />

Kind im toten Winkel eines Lkw zu Schaden<br />

„Die Fahrer sollen<br />

sich bei unseren<br />

Veranstaltungen<br />

wohlfühlen.“<br />

Susann Stürze, MAN <strong>Truck</strong>er’s World<br />

Fotos: MAN<br />

Ganz frisch dabei: Marcel N. ist seit<br />

2015 Mitglied bei MAN <strong>Truck</strong>er’s World.<br />

Seine Freunde hatten ihm schon länger<br />

vom Club vorgeschwärmt.<br />

20 000<br />

mitglieder<br />

zählt MAN <strong>Truck</strong>er’s World heute. Der<br />

internationale Fahrerclub ist in insgesamt<br />

elf Ländern vertreten.<br />

Zwei Generationen Clubmitglieder:<br />

Marcel B. ist seit 2010 im MAN <strong>Truck</strong>er’s<br />

World Club. Zum zehnjährigen Jubiläum<br />

hat er auch seinen Sohn angemeldet.<br />

kommt, fördert der Verein Maßnahmen zur<br />

Unfallverhütung und unterstützt außerdem<br />

Kinder und Jugendliche nach Verkehrsunfällen.<br />

So konnten bisher mit 283 000 Euro sowohl<br />

Fahrer in Not als auch gemeinnützige<br />

Vereine erfolgreich unterstützt werden.<br />

Für die Sicherheit im Straßenverkehr<br />

sind regelmäßige Schulungen für die <strong>Truck</strong>er<br />

unverzichtbar. Seit 2006 die EU-Berufskraftfahrerrichtlinie<br />

in Kraft getreten ist, sind<br />

Lkw-Fahrer verpflichtet, innerhalb eines Zeitraums<br />

von fünf Jahren 35 Stunden Weiterbildungsmaßnahmen<br />

nachzuweisen. Mitglieder<br />

des MAN <strong>Truck</strong>er’s World Club können von<br />

kostenfreien ProfiDrive-Schulungen profitieren.<br />

„Für viele lohnt sich eine Mitgliedschaft<br />

allein schon wegen der Schulungen, denn in<br />

manchen Fällen übernimmt die Firma die<br />

Kosten nicht, oder die Fahrer sind selbstständig<br />

und müssen die Weiterbildung aus eigener<br />

Tasche zahlen“, erklärt Susann Stürze. Ein<br />

gutes Argument für Transportunternehmer,<br />

ihre Mitarbeiter mit einer Mitgliedschaft zu<br />

Rolf H. (2. v. r.): „MAN <strong>Truck</strong>er’s<br />

World begeistert mich mit<br />

den tollen Aktionen seit acht<br />

Jahren. Danke dafür!“<br />

beschenken, denn der Jahresbeitrag liegt<br />

deutlich unter den regulären Kosten für die<br />

verpflichtenden Weiterbildungsmaßnahmen.<br />

Informationen über alle Vorteile, Veranstaltungen<br />

und Aktionen bekommen die<br />

Mitglieder nicht nur per E-Mail, sondern auch<br />

postalisch. Und so hat auch das am weitesten<br />

entfernte Mitglied des Clubs regelmäßig Post<br />

im Briefkasten – ein <strong>Truck</strong>er in Forest Lake bei<br />

Brisbane, Australien. Der kam 2015 extra angereist,<br />

um an einer Werksführung für Clubmitglieder<br />

teilzunehmen. Und war so begeistert<br />

von dem herzlichen Empfang, dass er danach<br />

ein Dankespäckchen mit fünf Kilogramm<br />

Schokolade aus Australien schickte.<br />

Weitere Informationen zu MAN <strong>Truck</strong>er’s<br />

World gibt es auf > www.man-truckers-world.de<br />

Auch auf Facebook und Instagram<br />

können Fans und Mitglieder<br />

MAN <strong>Truck</strong>er’s World folgen.<br />

36<br />

37


1/<strong>2016</strong><br />

Volles Pro gramm<br />

Alle MAN-Baureihen, allen voran der TGX D38, werden<br />

im Modelljahr <strong>2016</strong> noch weiter aufgewertet. MAN-Kunden<br />

profitieren nun von verbesserten Funktionen für mehr<br />

Effizienz, Komfort und Sicherheit.<br />

Neuer EfficientCruise<br />

Durch die Kombination des GPS-Tempomaten<br />

EfficientCruise mit dem Segelmodus<br />

EfficientRoll sowie einem aktiven Eingriff in<br />

die Gangwahl kann der Lkw automatisch<br />

besonders vorausschauend fahren. So spart<br />

er viel Kraftstoff.<br />

D<br />

er TGX D38 ist das Topmodell<br />

von MAN und überzeugt mit<br />

Zuverlässigkeit, Kraft und Effizienz.<br />

Nun überrascht die Modellgeneration<br />

<strong>2016</strong> die Kunden mit einer Vielzahl an Neuerungen<br />

und Verbesserungen, um die Gesamtbetriebskosten<br />

(TCO) des TGX D38 noch weiter<br />

zu senken und dem Fahrer noch mehr<br />

Sicherheit und Komfort zu bieten. Die Einspareffekte<br />

der neuen Features werden im<br />

Unterhalt des Fahrzeugs für den Unternehmer<br />

deutlich sichtbar. Das beweisen auch<br />

Vergleichsfahrten, bei denen das neue Topmodell<br />

gegenüber einem TGX 18.680 4x2 BLS<br />

mit V8-Motor 15 Prozent weniger Kraftstoff<br />

verbrauchte.<br />

Zu den Neuerungen, die auf hohe Effizienz<br />

zielen, gehört zum einen die neue Version<br />

des GPS-Tempomaten EfficientCruise,<br />

der nun noch mehr Kraftstoff spart. Er aktiviert<br />

in Verbindung mit dem Segelmodus<br />

EfficientRoll immer dann die Rollfunktion,<br />

wenn dadurch tatsächlich Kraftstoff eingespart<br />

wird. Dazu nutzt das System gespeichertes<br />

3D-Kartenmaterial der Strecke und eine<br />

Ortung des Fahrzeugs über GPS. Der Einsatz<br />

von EfficientCruise im Fern- oder Verteilerverkehr<br />

kann den Kraftstoffverbrauch eines<br />

Lkw spürbar senken, ohne dass damit ein<br />

Zeitverlust verbunden wäre. Dieser Assistent<br />

unterstützt den Fahrer auf langen Strecken,<br />

indem er die anspruchsvolle Aufgabe übernimmt,<br />

immer äußerst vorausschauend Gas<br />

zu geben und zu schalten.<br />

Eine weitere Verbesserung, um Kraftstoff<br />

zu sparen, ist die konsequente Weiterentwicklung<br />

des Antriebsstrangs. Die neue Getriebegeneration<br />

MAN TipMatic TX weist eine<br />

besonders hohe Spreizung der zwölf Gänge<br />

auf (16,69 – 1). Ein lang übersetzter „größter“<br />

Gang in Verbindung mit einer für den Fernverkehr<br />

optimierten Achsübersetzung macht<br />

kraftstoffsparendes Fahren mit sehr niedriger<br />

Drehzahl möglich. Gleichzeitig erlaubt<br />

ein kurz übersetzter „kleinster“ Gang langsames<br />

Fahren und komfortables Rangieren,<br />

was den Verschleiß der Kupplung reduziert.<br />

Den Kunden steht zusätzlich eine Reihe<br />

von Komfortfunktionen im Antriebsstrang<br />

zur Verfügung. Sie tragen dazu bei, dass der<br />

TGX D38 bei hoher Leistung besonders effizient<br />

ist: Durch einen integrierten Neigungssensor<br />

berücksichtigt er die aktuelle Topografie<br />

bei der Gangwahl. Besonders beim Anfahren<br />

findet der Antriebsstrang immer den<br />

richtigen Gang – ob in Steigungen, bei Leerfahrten<br />

oder bei voller Beladung. Die neue<br />

Funktion „Active Driveline Damping“ unterstützt<br />

feinfühliges Losfahren auch unter<br />

schwierigen Anfahrbedingungen. Auch der<br />

Rangiermodus wurde optimiert: Das Zusammenspiel<br />

von Fahrpedalstellung und Kupplungssteuerung<br />

ist noch feinfühliger ausgelegt,<br />

sodass der Fahrer exakter rangieren<br />

kann. Auf schneebedeckter Fahrbahn oder<br />

15 %<br />

Kraftstoff<br />

spart der TGX D38 durch die Neuerungen.<br />

Das beweisen Vergleichsfahrten mit<br />

einem MAN TGX mit V8-Motor.<br />

Foto: MAN<br />

Baustellen erleichtert die neue Freischaukel-<br />

Funktion das Losfahren eines festgefahrenen<br />

Fahrzeugs. Ist die Funktion aktiviert, wird die<br />

Kupplung sehr schnell geöffnet, wenn der Fahrer<br />

vom Gas geht. Wird das Fahrpedal wieder<br />

betätigt, schließt die Kupplung. Die Wahl des<br />

geeigneten Gangs erfolgt dabei automatisch,<br />

um ein Durchdrehen der Räder zu vermeiden.<br />

Neben dem Komfort steht bei der neuen<br />

Modellgeneration des TGX D38 auch die<br />

Sicherheit im Fokus. Für diese sorgen neue<br />

Assistenzsysteme, die in fast allen MAN-Fahrzeugtypen<br />

verfügbar sind. Der serienmäßige<br />

Notbremsassistent Emergency Brake Assist<br />

(EBA) erfüllt bereits heute die verschärften<br />

gesetzlichen Anforderungen, die ab Novem-<br />

Antriebsstrang mit TipMatic TX und<br />

neuen Komfortfunktionen<br />

Der weiterentwickelte Antriebsstrang im<br />

TGX D38 spart durch das TipMatic TX-<br />

Getriebe Kraftstoff, erleichtert das Fahren<br />

und reduziert den Verschleiß. Zusätzlich<br />

sorgen neue Komfortfunktionen für ein<br />

verbessertes Anfahr-, Schalt- und Rangierverhalten<br />

des Lkw.<br />

Turbo EVBec mit 630 Kilowatt<br />

Das elektronisch geregelte Primärdauerbremssystem<br />

Turbo EVBec bietet nicht nur<br />

ein Plus an Sicherheit, sondern kann mit<br />

einer Bremsleistung von maximal 630 Kilowatt<br />

im Fernverkehrseinsatz bis 40 Tonnen<br />

sogar einen Intarder ersetzen.<br />

Verbesserte Sicherheitssysteme<br />

Neben dem serienmäßigen Notbremsassistenten<br />

EBA verfügen alle Baureihen über<br />

neue, verbesserte Generationen von Lane<br />

Guard System, dem Notbremssignal<br />

Emergency Stopping Signal sowie dem<br />

abstandsgeregelten Tempomaten Adaptive<br />

Cruise Control.<br />

LED-Tagfahrlicht und<br />

Regen-Licht-Automatik<br />

Das neue LED-Tagfahrlicht sorgt für eine<br />

erhöhte Sichtbarkeit bei gleichzeitig<br />

niedrigerem Energieverbrauch. Mit der<br />

optionalen Regen-Licht-Automatik<br />

bedient das Fahrzeug Abblendlicht und<br />

Frontscheibenwischer automatisch.<br />

38<br />

39


echnet deren Geschwindigkeit, Entfernung<br />

und Position zum eigenen Fahrzeug, die Kamera<br />

in der Frontscheibe besitzt eine unabhängige<br />

Objekterkennung und erfasst außerdem<br />

die Fahrbahnmarkierungen.<br />

Das neue, markantere Lichtdesign erhöht<br />

die Sicherheit bei allen Baureihen zusätzlich.<br />

In den Hauptscheinwerfern leuchtet nun<br />

während der Fahrt permanent das LED-Tagfahrlicht<br />

als horizontaler Leuchtbalken und<br />

sorgt so dafür, dass der Lkw auch tagsüber aus<br />

Zwei wichtige Neuerungen:<br />

die neue Getriebegeneration<br />

MAN TipMatic TX (o.) und das<br />

markante Lichtdesign (u.)<br />

Videos zu den neuen<br />

Assistenzsystemen<br />

EBA, ACC und LGS<br />

finden Sie in der App.<br />

ber 2018 für neu zugelassene Fahrzeuge gelten.<br />

Die neue Generation des EBA kombiniert<br />

die Informationen aus Radarsensor in der<br />

Fahrzeugfront und Kamera in der Frontscheibe.<br />

Durch diese Sensorfusion kann das<br />

System mögliche Gefahrensituationen früher<br />

und zuverlässiger interpretieren. Das<br />

Notbremssi gnal Emergency Stopping Signal<br />

(ESS) aktiviert bei einer Gefahrenbremsung<br />

zusätzlich zu den Bremslichtern die Warnblinkanlage<br />

mit erhöhter Blinkfrequenz<br />

(Notbremsblinken) und signalisiert so dem<br />

nachfolgenden Verkehr die Notsituation. Das<br />

neue Lane Guard System (LGS) verfügt über<br />

die aktuellste Kameratechnologie. Dies ermöglicht<br />

eine präzisere Spurerkennung und<br />

ein Minimum an unberechtigten Warnungen.<br />

Zudem berücksichtigt das neue LGS,<br />

dass viele Fahrer gerne sicherheitsorientiert<br />

an der Außenseite der Fahrspur fahren, und<br />

warnt auf dieser Fahrzeugseite später. Ebenso<br />

stellt sich das System automatisch auf Länder<br />

mit Rechts- und Linksverkehr ein. Der abstandsgeregelte<br />

Tempomat Adaptive Cruise<br />

Control (ACC) passt auf Autobahnen und<br />

Bundesstraßen automatisch die Fahrgeschwindigkeit<br />

an und hält einen angemessenen<br />

Sicherheitsabstand ein. Das neue ACC<br />

arbeitet mit zwei miteinander kommunizierenden<br />

Sensorsystemen: Der Radarsensor<br />

erkennt vorausfahrende Fahrzeuge und be­<br />

großer Entfernung gut sichtbar ist. Gleichzeitig<br />

spart es deutlich Energie gegenüber den bisherigen<br />

Scheinwerfern ein. Auf Wunsch kann<br />

auch eine Lichtautomatik eingebaut werden:<br />

Wählt der Fahrer am Lichtschalter die Stellung<br />

„Auto“, schaltet das Fahrzeug das Abblendlicht<br />

entsprechend der Umgebungshelligkeit automatisch<br />

ein und aus. Zusätzlich kann die Lichtautomatik<br />

mit einer Regen-Wisch-Automatik<br />

kombiniert werden. Diese übernimmt das Einund<br />

Ausschalten der Frontscheibenwischer<br />

und reguliert das Wischintervall bis hin zum<br />

Dauerwischen. Auch diese neue Funktion<br />

sorgt für mehr Sicherheit für den Fahrer.<br />

Ebenfalls sicherheitsrelevant ist die<br />

elektronisch geregelte Turbo EVBec. Starke<br />

Motorbremsen bieten als verschleißfreie Dauerbremssysteme<br />

hohe Sicherheit. Durch das<br />

gezielte Aufladen der Zylinder im Motorbremsbetrieb<br />

steigt die Bremsleistung des<br />

Primärdauerbremssystems auf über 630 Kilowatt<br />

bei 2 400 Umdrehungen pro Minute. Das<br />

Kühlsystem wird wesentlich geringer belastet<br />

als bei Verwendung von Sekundärdauerbremsen<br />

– ein wichtiges Sicherheitsplus. Für den<br />

TCO-optimierten Fernverkehrseinsatz bietet<br />

die Turbo EVBec zusätzlich einen entscheidenden<br />

Vorteil: Durch die sehr hohe Dauerbremsleistung<br />

und ein verfügbares Primärbremsmoment<br />

von maximal 2500 Newtonmetern kann<br />

sie die Aufgabe der Dauerbremse komplett erfüllen.<br />

Es ist dann kein Intarder notwendig. Damit<br />

können Fernverkehrskunden Kosten sowie<br />

rund 70 Kilogramm Gewicht sparen.<br />

Fotos: MAN<br />

Besser bremsen mit Wasser.<br />

Der Aquatarder PWR<br />

Wirtschaftlich und umweltschonend unterwegs: Mit dem Voith Aquatarder PWR. Das<br />

primäre Dauerbremssystem arbeitet mit dem Kühlwasser als Betriebsmedium und ist<br />

daher wartungsfrei. Es führt bis zu 90 % aller Bremsungen verschleißfrei durch – das<br />

reduziert Ihre Werkstattaufent halte.<br />

Als Teil des MAN PriTarder Bremssystems erzielt der Aquatarder PWR eine hohe<br />

Bremsleistung bereits bei niedrigen Geschwindigkeiten. Und das mit einem Gewicht von<br />

nur 33 kg. All das macht ihn zum idealen Dauer bremssystem für Verteiler- und<br />

Baustellenfahrzeuge sowie den kombinierten Einsatz mit MAN HydroDrive.<br />

www.voith.de<br />

40


1/<strong>2016</strong><br />

Nur wenig Zeit bleibt für Michael Fuchs<br />

Lkw als<br />

Talstation<br />

Der Forst- und Holzspezialist Hubert<br />

aus dem oberbayerischen Aying setzt<br />

auf Mobilität. Sein Gebirgsharvester mit<br />

mobiler Seilbahn baut auf dem starken<br />

Rückgrat des MAN TGS 8x8 auf.<br />

E<br />

ine wahrhaft tragende Rolle<br />

spielt der MAN TGS 41.440 im<br />

Alltag der bayerischen Forstprofis<br />

der Hubert Forst GmbH.<br />

Denn Teamleiter Norman Klein<br />

und seine Männer reisen mit<br />

ihrer eigenen Seilbahn auf dem<br />

Rücken eines schweren MAN-Vierachsers an,<br />

um gefällte Baumstämme aus unwegsamem<br />

Berggelände zu holen. Für den Forstingenieur<br />

und sein fünfköpfiges Team ist diese einwöchige<br />

Rodung ein alltägliches Geschäft, diesmal<br />

freilich mit historischen Dimensionen. Die<br />

Forstexperten schlagen eine breitere Schneise<br />

für die neue Eibsee-Seilbahn, die ab Dezember<br />

2017 Touristen und Einheimische auf Deutschlands<br />

höchsten Berg befördern soll.<br />

Für den Neubau der seit 1963 laufenden<br />

Seilbahn arbeiten Bauarbeiter in stahlseilgesicherten<br />

Baggern am Abgrund der Bergstation<br />

und errichten die mit 127 Metern höchste<br />

Seilbahnstütze der Welt. Fast 2 000 Meter<br />

tiefer kämpft die Mannschaft der Hubert<br />

Forst GmbH mit den Herausforderungen einer<br />

alpinen Rodung. Im steilen Gelände ist<br />

der Einsatz von klassischen Holzrückfahrzeugen<br />

kaum möglich. Ein Fall für die Koller<br />

K307GH, eine mobile Seilbahn mit Harvester-Kran,<br />

der auf dem verstärkten Chassis eines<br />

MAN TGS 8x8 sitzt. Zehn Meter ragt der<br />

Seilbahnmast auf dem Rücken des MAN-Lkw<br />

in die Höhe, von dem ein zwei Zentimeter<br />

dickes Tragseil zur „Bergstation“ mitten im<br />

Wald führt.<br />

Foto: Richard Kienberger<br />

Sicherer Stand: Der MAN<br />

TGS dient der mobilen Seilbahn<br />

im Wald am Fuße der<br />

Zugspitze als Talstation.<br />

1 944,75<br />

Meter<br />

überwindet die Eibsee-Seilbahn von ihrer<br />

Talstation auf knapp 1 000 Metern Höhe<br />

bis zum Zugspitzgipfel. Damit ist sie die<br />

höchste Pendelseilbahn der Welt.<br />

Dort oben haben die Waldarbeiter die<br />

schwere Umlenkrolle an einem massiven<br />

Baum festgemacht und hängen die geschlagenen<br />

Baumstämme an die Stahlseile des Seillaufwagens.<br />

300 Meter weiter unten, an der<br />

„Talstation“ der mobilen Seilkrananlage, haben<br />

die Vorbereitungen für den Seilakt deutlich<br />

länger gedauert. Einen ganzen Tag waren<br />

Norman Klein und drei seiner Mitarbeiter damit<br />

beschäftigt, den Standplatz für den schweren<br />

Vierachser zu präparieren, die Statik zu<br />

berechnen, die Seilsicherung für den Mast<br />

an kräftigen Bäumen zu verzurren sowie die<br />

Trag- und Laufseile zu spannen.<br />

Dafür geht es heute umso schneller zur<br />

Sache: Zum sonoren Motorklang des sauberen<br />

Euro 6-Sechszylinders, der die gesamte<br />

Anlage mit hydraulischer Antriebskraft versorgt,<br />

sirrt das fingerdicke Zugseil der Seilanlage<br />

über die Winde, bis der Laufwagen mit<br />

einem Bündel frisch eingeschlagener Baumstämme<br />

automatisch vor dem Arbeitstisch<br />

des Seilkrans anhält.<br />

Jetzt kommt Michael Fuchs im Kabinenhaus<br />

des Harvesters zum Einsatz. Gekonnt<br />

steuert der 28-Jährige den Hydraulikarm ans<br />

Holz und nimmt die Ladung mit eisernem<br />

Griff an. Nun beginnt das rasante Schauspiel<br />

des Harvesters am Kopf des Kranauslegers. Ein<br />

Baumstamm wird zielsicher eingespannt,<br />

computergesteuert am Stumpf gekappt und<br />

in Sekundenschnelle durch den Ernteprozessor<br />

gezogen. Dieser streift armdicke Äste mit<br />

der Kraft des gehärteten Stahls der Zopfsäge<br />

wie Streichhölzer ab. Ein schneller Schnitt mit<br />

der Kappsäge, und der Baum, der sich vor einer<br />

halben Stunde noch im Wind wiegte, liegt als<br />

normlanger Stamm auf dem Abholstapel.<br />

und seinen Kollegen Max Wastlhuber. In nur<br />

einer Woche muss die verbreiterte Schneise<br />

für die neue Seilbahn geschlagen sein. Trotz<br />

des engen Zeitplans heißt es, bei dieser Arbeit<br />

besonders wachsam zu sein. „Nach dem<br />

Bergbau ist unser Job die gefährlichste Arbeit<br />

in Deutschland“, mahnt Norman Klein. Im<br />

Schnitt habe jeder dritte Waldarbeiter pro Jahr<br />

einen schweren Arbeitsunfall. Da hilft nur<br />

ständiges Aufpassen auf die schwere Ladung.<br />

Sogar der MAN schützt sich mit einer übermannshohen<br />

soliden Stahlplatte, die seitlich<br />

vor das Fahrerhaus geschwenkt wird, vor der<br />

Kraft unkontrollierter Baumbewegungen.<br />

Seinen Job erledigt der hochgeländegängige<br />

Allrad-TGS wortwörtlich im Stehen. Erst<br />

wenn der letzte Baum geborgen und säuberlich<br />

auf dem Holzstoß gelagert ist, darf der<br />

32-Tonner wieder auf die Straße. Maximal<br />

40 000 Kilometer legen die Hubert-Waldarbeiter<br />

mit dem über 500 000 Euro teuren Seilbahn-<strong>Truck</strong>,<br />

der von der Tiroler Firma Koller<br />

aufgebaut wird, pro Jahr zurück. Man bedient<br />

mit dem hochspezialisierten Fahrzeug Kunden<br />

im Süden Deutschlands, von der Pfalz bis<br />

in den Bayerischen Wald.<br />

Nicht nur bei widrigem Wetter ist diese<br />

Arbeit eine Herausforderung für Mann und<br />

Maschine. „Den Allradantrieb brauchen wir tatsächlich.<br />

Mit 32 Tonnen im Wald ist man über<br />

jede zusätzliche Traktion froh“, meint Michael<br />

Fuchs, der neben dem Lkw-Führerschein auch<br />

den wesentlich aufwendigeren Seilbahn-Führerschein<br />

besitzt. „Die Technik erleichtert die<br />

Arbeit erheblich“, ergänzt Norman Klein, der<br />

seit 16 Jahren bei Hubert Forst arbeitet. „Aber<br />

alles steht und fällt mit dem Personal!“ Nachwuchs<br />

zu bekommen sei gerade in Deutschland<br />

sehr schwierig, deswegen rekrutiert sich<br />

heute der Großteil der versierten Waldarbeiter<br />

aus Osteuropa. Der Job im Wald ist hart, die<br />

Pausen sind kurz, und die Arbeitszeit im komfortablen<br />

MAN-Cockpit beschränkt sich auf<br />

die Fahrt zum nächsten Einsatz. Der soll für<br />

Norman Klein und seine Wald-Meister nächste<br />

Woche in der Pfalz stattfinden. Dann bekommt<br />

auch der TGS ein wenig Auslauf auf der<br />

Straße, bevor er mit seinen 440 PS wieder für<br />

tonnenschweren Transport am Seil sorgt.<br />

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1/<strong>2016</strong><br />

„Unser Spektrum reicht<br />

vom 7,5-Tonner bis<br />

zur Schwerlastzugmaschine<br />

mit 650 PS.“<br />

Willibald Braun, Leiter Technik Logistik bei Max Bögl<br />

Kundenbesuch: Josef Wilhelm,<br />

Leiter des MAN <strong>Truck</strong> &<br />

Bus Centers Nürnberg,<br />

Verkäufer Alexander Hefele<br />

und Heinz-Jürgen Löw, Vorstand<br />

Sales & Marketing<br />

MAN <strong>Truck</strong> & Bus, übergaben<br />

über 40 neue Lkw an Gesellschafter<br />

Johann Bögl, Vorstand<br />

Johann Braun und<br />

Peter Guttenberger, Gesamtleiter<br />

Transport und Geräte<br />

bei Max Bögl (v. l.).<br />

Schwer in Fahrt<br />

Die Firmengruppe Max Bögl spielt erfolgreich in den Top Ten der größten Unternehmen<br />

in der deutschen Baubranche. Für die anspruchsvollen Projekte zwischen Tunnelbau<br />

und Wolkenkratzer ist eine Armada von spezialisierten Fahrzeugen im Einsatz.<br />

300<br />

Lastwagen<br />

– davon 50 Prozent von MAN – fahren<br />

für die Max Bögl Unternehmensgruppe<br />

von Baustelle zu Baustelle.<br />

Einfach, so versichert Willibald<br />

Braun, sei in seinem Geschäft ganz<br />

bestimmt nichts. Einfacher wäre<br />

aus seiner Sicht ein Speditionsbetrieb<br />

mit 100 Planensattelzügen.<br />

Wer Brauns Betätigungsfeld kennenlernt,<br />

merkt schnell, dass der Bayer nicht<br />

übertreibt. Denn wenn der Fuhrparkprofi das<br />

ganze Spektrum seines Fahrzeugeinsatzbereichs<br />

darstellt, so ist das nicht in ein, zwei Sätzen<br />

erledigt. Braun, 52, führt als Leiter Technik<br />

des Fachbereichs Logistik, Transport und Gerät<br />

die Regie über die Lkw-Flotte des bayerischen<br />

Bauspezialisten Max Bögl.<br />

Rund 300 Lkw sind hier im Einsatz, eine<br />

entsprechende Zahl von Anhängern und Aufliegern<br />

addiert sich zu einem Megafuhrpark.<br />

Die eigentliche Komplexität liegt allerdings<br />

in der Vielfalt, mit der die Bögl-Lkw antreten.<br />

„Unser Spektrum reicht vom einfachen<br />

7,5-Tonner mit 180 PS bis zur Schwerlastzugmaschine<br />

mit 650 PS“, erläutert der Herr über<br />

die durchgängig narzissengelb lackierte Lkw-<br />

Flotte. Dazwischen liegen Koffer-Lkw, klassische<br />

Kipperzüge, Kipper mit Kranaufbau,<br />

Fahrmischer, Sattelzüge mit Planenauflieger,<br />

Schwerlastzugmaschinen und etliche weitere<br />

spezielle Lkw-Variationen.<br />

Fotos: Raphael Harazim<br />

Knapp die Hälfte der Max Bögl-Lkw-Flotte<br />

trägt den Löwen am Kühlergrill – und das<br />

nicht nur aus Verbundenheit mit dem bayerischen<br />

Hersteller. Der Erfolg der MAN-<strong>Truck</strong>s<br />

im Fuhrpark setzt sich aus vielen Bausteinen<br />

zusammen: Zum einen sind es die passenden<br />

Fahrzeuge – vom 4x2 bis zum 8x6, vom Allrad<br />

über HydroDrive bis zur Straßenzugmaschine,<br />

die aus dem breiten MAN-Programm nach<br />

genauer Spezifikation vom Lkw-Experten<br />

Willi Braun auf die Räder gestellt werden.<br />

Zum anderen ist es die perfekte Betreuung<br />

durch Verkaufsberater Alexander Hefele und<br />

das MAN-Serviceteam im nahen Neumarkt in<br />

der Oberpfalz, die für MAN spricht. Dabei<br />

müssen die Partner besonders flexibel agieren.<br />

Denn was Bögl macht, ist an Vielfalt<br />

kaum zu überbieten: Die Firmengruppe ist sowohl<br />

beim Straßen- und Schienenbau wie<br />

auch bei Brücken, Häuserkomplexen und<br />

Megaprojekten wie Sportstadien tätig. Dafür<br />

müssen ständig neue Fahrzeugkonzepte erstellt,<br />

geprüft und realisiert werden.<br />

Technikleiter Braun hat die anspruchsvolle<br />

Aufgabe, diese höchst unterschiedlichen<br />

Anforderungen in einen funktionierenden<br />

Fuhrpark umzusetzen. „Unsere Fahrzeuge<br />

müssen über die gesamte Lebensdauer im-<br />

Über Max Bögl<br />

1929 von Max Bögl gegründet, kann die<br />

Firmengruppe mit Stammsitz in Neumarkt<br />

in der Oberpfalz auf über 86 Jahre Firmengeschichte<br />

zurückblicken. Heute in dritter<br />

Generation von der Bögl-Familie geführt,<br />

zählt Max Bögl mit über 1,6 Milliarden Euro<br />

Jahresumsatz und weltweit über 6 000 hoch<br />

qualifizierten Mitarbeitern zu den Top Ten<br />

der deutschen Bauindustrie.<br />

Mit Innovationen in Technik und Organisation<br />

hat sich Max Bögl vom Anbieter reiner<br />

Bauleistungen zu einem international agierenden<br />

Technologie- und Dienstleistungsunternehmen<br />

gewandelt. Heute erstrecken<br />

sich die Aktivitäten über alle Bereiche des<br />

modernen Bauwesens – vom Hoch- und<br />

Verkehrswegebau über den Ingenieur- und<br />

Tunnelbau bis zum Stahl- und Anlagenbau<br />

sowie dem Fertigteilbau.<br />

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1/<strong>2016</strong><br />

Rhein-West verstärkt MAN-Flotte<br />

Die Logistik-Experten der Rhein-West<br />

Güterverkehr GmbH aus Emsdetten haben<br />

ihren modernen Fuhrpark um 15 MAN TGX<br />

18.440 vergrößert. Die Fahrzeuge wurden<br />

vom MAN <strong>Truck</strong> & Bus Center Hannover/<br />

Osnabrück ausgeliefert. Rhein-West bietet<br />

seinen Kunden aus Industrie und Handel<br />

prozessorientierte Logistik und termingerechte<br />

Transporte an. Die neuen MAN-<br />

<strong>Truck</strong>s sind zum Beispiel für Lebensmitteltransporte<br />

mit Kühltrailern und Doppelstocktechnik<br />

sowie als Zugmaschinen für<br />

Sattel-Curtainsider im Einsatz. Sämtliche<br />

Fahrzeuge von Rhein-West sind mit einem<br />

modernen Telematiksystem und umfassender<br />

Sicherheitstechnik ausgestattet, um<br />

den Standort der Fahrzeuge des Transportguts<br />

jederzeit verfolgen zu können.<br />

Modernes Bauwesen: Max Bögl ist unter<br />

anderem im Verkehrswegebau tätig.<br />

mer volle Leistung bringen“, erklärt der Techniker.<br />

„Und wir müssen selber erkennen,<br />

wann nach einem erfüllten Transportleben<br />

Ersatz nötig ist.“ Das Feedback der Fahrer, die<br />

Analysen aus seiner Lkw-Werkstatt und vor<br />

allem die Werte aus der hauseigenen Fahrzeugdatentelemetrie<br />

helfen dabei, den richtigen<br />

Zeitpunkt zu treffen. Zugmaschinen gehen<br />

nach einem arbeitsreichen Leben in die<br />

eigene Vermarktung, die oft aufwendig gebauten<br />

Schwerlastauflieger bekommen nach<br />

acht bis zehn Jahren Einsatz eine Generalüberholung<br />

spendiert.<br />

ausschlieSSlich am Bau ist die Flotte<br />

schon lange nicht mehr unterwegs. Die Energiewende<br />

hat bei Max Bögl ein neues Geschäftsfeld<br />

aufblühen lassen: den Bau von<br />

Windkraftanlagen. Auf 36 Schwerlastsattelzügen<br />

transportiert Max Bögl die in eigener<br />

Produktion hergestellten Windturmsegmente,<br />

die vor Ort mit eigenen Mobilkränen errichtet<br />

werden. „Vom Fundament bis zur Unterkante<br />

des Maschinenhauses sind die Anlagen<br />

reine Max Bögl-Produkte!“, berichtet Willi<br />

Braun, der mit Logistikleiter Erhard Wolfrum<br />

das knifflige Zusammenspiel zwischen Technik<br />

und Einsatz meistert.<br />

Für die einwandfreie Funktion der Technik<br />

stehen Willi Braun und seine rund 25 Mitarbeiter<br />

starke Werkstattcrew in Sengenthal<br />

und Gera in der Pflicht. Für klassische Serviceaufgaben<br />

will man sich künftig vom örtlichen<br />

MAN-Service unterstützen lassen, um<br />

die vorhandenen Kapazitäten für sonstige<br />

Aufgaben zu nutzen.<br />

Der Bögl-Fuhrpark verfügt neben der<br />

rund 300 Einheiten großen Lkw-Flotte noch<br />

über mehr als 1 650 Straßenfahrzeuge. Darüber<br />

hinaus rollt weiteres Großgerät in Bögl-<br />

Gelb: vom Gabelstapler über Raupen, Radlader,<br />

Grader, Schwerlastkräne oder Bohrgeräte<br />

bis zur eigenen Diesellokomotive.<br />

Für den für Außenstehende nahezu unübersichtlich<br />

großen Einsatzbereich muss<br />

Willi Braun seine Flotte immer auf dem neuesten<br />

Stand der Technik halten. So nutzt der<br />

Lkw-Fachmann seit Jahren die automatisierte<br />

TipMatic-Schaltung, um Verbrauch und Verschleiß<br />

zu minimieren. In den Langstreckenfahrzeugen<br />

setzt Braun konsequent auf die<br />

satellitengestützte EfficientCruise-Temporegelung.<br />

Vergleichstests mit einem 560 PS<br />

starken TGX-Sattelzug mit dem neuen D38-<br />

Triebwerk hätten beim Einsatz des intelligenten<br />

Tempomaten Kraftstoffeinsparungen von<br />

bis zu 13 Prozent ergeben, berichtet der Experte.<br />

Assistenzsysteme wie Lane Guard System,<br />

Abstandsregeltempomat oder Notbremsassistent<br />

gehören bei Bögl schon zum Standard.<br />

Auch nach 22 Jahren Erfahrung geht Willi<br />

Braun stetig mit der neuen Technik mit: „Die<br />

Technik wird heute immer komplexer, man<br />

lernt jeden Tag dazu!“ Stillstand kann man<br />

sich in dem sich ständig wandelnden Anforderungsprofil<br />

an den Fuhrpark ganz sicher<br />

nicht leisten. Und einfach – da würde sich<br />

Fuhrparkprofi Braun sicher bald langweilen.<br />

Interview mit<br />

Peter Guttenberger<br />

Gesamtleiter Transport und Geräte<br />

bei Max Bögl<br />

Wie sehen Sie die strategische Ausrichtung<br />

Ihres Fuhrparks in der Zukunft?<br />

Max Bögl wird sicher an der eigenen Logistikabwicklung<br />

festhalten. Dieser Bereich<br />

wird in Zukunft eher noch wachsen. Gleichzeitig<br />

werden alternative Transportmittel<br />

wie Schiene oder Wasserweg noch mehr an<br />

Bedeutung gewinnen.<br />

Was ist für Sie das wichtigste Kriterium<br />

bei der Beschaffung von Lkw?<br />

Abhängig vom vorgesehenen Einsatz ist<br />

sicher die Total Cost of Ownership (TCO)<br />

am wichtigsten. Es kann jedoch auch sein,<br />

dass für kurzfristige Projekte die garantierte<br />

Rückgabe von Fahrzeugen zu kundenfreundlichen<br />

Bedingungen eine ausschlaggebende<br />

Rolle spielt.<br />

Wie wichtig sind für Sie das Fahrermonitoring<br />

und „Training on the Job“?<br />

Der Fahrer ist ein entscheidender Erfolgsfaktor.<br />

Um ihn entsprechend zu unterstützen,<br />

ist eine digitale Verbindung mit dem<br />

Fahrzeug von großer Bedeutung. Der Fahrer<br />

soll durch entsprechende Informationen den<br />

durch ihn gestaltbaren Ablauf optimieren.<br />

Was würden Sie sich von der<br />

Verkehrspolitik wünschen?<br />

Einen Abbau der Bürokratie. Wenn zum Betrieb<br />

eines Fuhrparks mehr Personen in der<br />

Verwaltung nötig sind als Fahrer, dann<br />

stimmt etwas nicht.<br />

Fotos: MAN<br />

MAN-Jubiläum bei der Wandt Spedition<br />

Symbolische Schlüsselübergabe: Mitglieder aus mehreren Generationen der Unternehmerfamilie Wandt waren<br />

anwesend, als MAN-Verkaufsleiter Kay-Uwe Schaaf (M.) den Jubiläums-MAN den neuen Besitzern übergab.<br />

Mit mehreren Personen war das traditionsreiche<br />

Familienunternehmen Wandt<br />

Spedition Transportberatung aus Braunschweig<br />

bei der Übernahme des 400. MAN-<br />

Lkw vertreten. Im Oktober übergaben MAN-<br />

Verkaufsleiter Kay-Uwe Schaaf und der<br />

Jubiläumsfahrzeug: MAN-Verkäufer Alexander Hefele,<br />

Ralf und Susann Jäger, Inhaber Greiner Spedition,<br />

und Josef Wilhelm, MAN-Centerleiter Nürnberg (v. l.)<br />

MAN-Verkaufsbeauftragte Wolfgang Leukel<br />

aus dem Verkaufsbüro Hannover das TGX-<br />

Jubiläumsfahrzeug sowie eine weitere Zugmaschine<br />

an die Kunden. Die Familie Wandt<br />

ist seit über 75 Jahren mit eigenen Ressourcen<br />

in Logistik und Transport tätig.<br />

100 Years Edition für Greiner<br />

Ende Oktober fand über das MAN-Verkaufsbüro<br />

Nürnberg die Übergabe der MAN<br />

TGX 100 Years Edition an die Spedition Greiner<br />

statt. Greiner hat damit den 70. MAN<br />

im Fuhrpark übernommen. Das Transportunternehmen<br />

mit Sitz in Hiltpoltstein deckt<br />

über den eigenen Fuhrpark Zustellungen<br />

von Stückgut, Teil- und Komplettladungen<br />

in ganz Süddeutschland ab.<br />

2 000<br />

Fahrzeuge<br />

der Marke MAN hat der Nutzfahrzeugvermieter<br />

KLVrent in seiner 20-jährigen<br />

Partnerschaft mit MAN <strong>Truck</strong> & Bus<br />

bisher gekauft. Mit der Übergabe eines<br />

Fahrzeugpakets von TGX 18.480-Sattelzugmaschinen<br />

mit XXL-Fahrerhaus am<br />

28. September feierten KLVrent und<br />

MAN das Jubiläum ihrer partnerschaftlichen<br />

Zusammenarbeit. „Die Kontinuität<br />

in der Geschäftsbeziehung zahlt sich<br />

für beide Partner aus“, meinte Holger<br />

Mandel, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

von MAN <strong>Truck</strong> & Bus Deutschland,<br />

bei der Übergabe.<br />

Lange Partnerschaft: Holger Mandel mit<br />

Bernd Kaindlsdorfer, KLVrent-Geschäftsführer,<br />

und Karl Reitlinger vom MAN<br />

<strong>Truck</strong> & Bus Center in München (v. l.)<br />

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1/<strong>2016</strong><br />

Getränketransport mit hohem<br />

Standard<br />

Getränke Ziegler hat hohe<br />

Ansprüche. Für seine Lkw hat<br />

der Getränkefachgroßhandel<br />

deshalb sogar einen eigenen<br />

Standard entwickelt.<br />

Hochbetrieb herrscht in der Lagerhalle.<br />

Etliche Gabelstapler sind<br />

unterwegs, und pausenlos ist das<br />

mechanische Geräusch zu hören,<br />

das beim Heben und Senken<br />

des Gabelträgers entsteht. In einem<br />

der Fahrzeuge sitzt Markus Fleischmann.<br />

Er fährt zu einem der Lagerregale und hebt mit<br />

dem Gabelträger drei Europaletten auf einmal<br />

an. Auf jeder Palette stehen etwa 40 Getränkekisten.<br />

Geschickt manövriert er seine zerbrechliche<br />

Fracht zu seinem MAN-Lkw. Für<br />

den 43-Jährigen ist das tägliche Routine. Seit<br />

20 Jahren ist er Fahrer bei Getränke Ziegler. In<br />

dieser Zeit hat er schon in vielen unterschiedlichen<br />

Gabelstaplern gesessen. Doch auf die<br />

Frage, ob er jemals etwas anderes als einen<br />

Modernisierter Fuhrpark: Getränke<br />

Ziegler stellt die Flotte momentan von<br />

TGM- auf TGX-Lkw um.<br />

Bayerischer Gigant: Mit 290 Mitarbeitern,<br />

2 000 Kunden und 80 Lkw ist<br />

Ziegler einer der größten Getränkefachgroßhändler<br />

in Bayern.<br />

MAN-Lkw gefahren hat, antwortet er lachend:<br />

„Nein, unser Chef ist total vernarrt in MAN,<br />

dem kommt nichts anderes auf den Hof.“<br />

Firmenchef Waldemar Ziegler ist bereits<br />

seit 1980 Kunde von MAN. In seinem Fuhrpark<br />

stehen 80 Fahrzeuge, nur zwei davon sind von<br />

einer anderen Marke. „Angeheiratet“ nennt<br />

Erwin Dörner, Finanzgeschäftsführer von<br />

Getränke Ziegler, die beiden Fahrzeuge. Sie<br />

wurden bei Firmenübernahmen integriert<br />

und sollen bald gegen MAN-Modelle ausgetauscht<br />

werden. „Wir brauchen lang lebige,<br />

leistungsfähige Fahrzeuge“, erklärt Geschäftsführer<br />

Klaus Endres diese Entscheidung. Der<br />

Getränketransport sei ein schwieriges Geschäft,<br />

die Tonnage hoch. Jeden Tag schickt<br />

das Unternehmen mit Sitz in Ottensoos bei<br />

Nürnberg bis zu 120 000 Getränkekisten auf<br />

die Reise. „Dabei legen wir viel Wert auf Quali-<br />

Setzen auf MAN: die Ziegler-Geschäftsführer<br />

Erwin Dörner (r.) und Klaus Endres<br />

„Wir legen Wert auf<br />

Qualität und Leistung.<br />

Das spiegelt sich auch<br />

in der Wahl unserer<br />

Fahrzeuge wider.“<br />

Erwin Dörner, Finanzgeschäftsführer von Getränke Ziegler<br />

tät, Pünktlichkeit und Leistung – und das spiegelt<br />

sich auch in der Wahl unserer Fahrzeuge<br />

wider“, sagt Dörner. Auch Vertrauen spielt für<br />

das Familienunternehmen eine große Rolle.<br />

Wie groß das Vertrauen zu MAN ist, erklärt<br />

Alexander Hefele sehr anschaulich. Der<br />

MAN-Verkäufer betreut Getränke Ziegler seit<br />

sechs Jahren und sagt lächelnd: „Die Zieglers<br />

haben mich in ihre Familie aufgenommen, ich<br />

wurde sozusagen adoptiert.“<br />

Nachdem Markus Fleischmann den Lkw<br />

beladen hat, geht es los. Getränke Ziegler hat<br />

insgesamt 2 000 Kunden, die sich auf einen<br />

Umkreis von etwa 100 Kilometern verteilen.<br />

In diesem Gebiet beliefern die Fahrer verschiedene<br />

Händler unter anderem mit Bieren,<br />

Limonaden, Säften oder Mineralwasser. Und<br />

seit einigen Monaten sind Fleischmann und<br />

seine Kollegen auf ihren Lieferfahrten noch<br />

komfortabler unterwegs. Denn Getränke<br />

Ziegler stellt den Fuhrpark nach und nach von<br />

der TGM-Baureihe auf die TGX-Serie um. „Wir<br />

haben dafür gemeinsam mit MAN einen eigenen<br />

Standard kreiert, der wirklich sehr hoch<br />

ist“, erklärt Dörner. Durch ein größeres Fahrerhaus,<br />

Schlafkabine, Kühlschrank, Klimaanlage,<br />

ein Soundsystem und ausgeklügelte<br />

Sicherheitsfeatures eignet sich das neue Ziegler-Fahrzeug<br />

für den Nah- und Fernverkehr.<br />

So wie seine Kollegen freut sich Fleischmann<br />

über das Plus an Komfort und Sicherheit –<br />

und zeigt das auch. Auf dem Namensschild,<br />

das die Frontscheibe seines neuen TGX ziert,<br />

steht es schwarz auf weiß: In fetten Buchstaben<br />

prangt dort das Wort „Luxus“.<br />

Über Getränke Ziegler<br />

Seit über 50 Jahren dreht sich bei Getränke<br />

Ziegler in Ottensoos bei Nürnberg alles um<br />

Getränke. Los ging es, als Seniorchef Fritz<br />

Ziegler das Unternehmen 1957 mit drei<br />

Fahrzeugen und drei Mitarbeitern gründete.<br />

Heute ist Getränke Ziegler mit 290 Mitarbeitern,<br />

65 000 Quadratmetern Firmenfläche,<br />

80 Lkw und einer eigenen Werkstatt<br />

mit Waschanlage einer der größten<br />

Getränkefachgroßhändler in Bayern.<br />

Fotos: Max Kratzer<br />

48<br />

49


1/<strong>2016</strong><br />

Neues Flaggschiff: Der MAN TGX überzeugt die<br />

Spedition Schwarz durch Zuverlässigkeit und<br />

Leistung bei gleichzeitig niedrigem Verbrauch.<br />

Partner für die<br />

Logistik der Zukunft<br />

Die Schwarz Firmengruppe bietet ihren Kunden außer reinen Transporten<br />

auch umfassende und integrierte Logistikkonzepte bis hin zur Teilmontage an.<br />

41 neue MAN TGX machen die Flotte der Spedition nun noch schlagkräftiger.<br />

Fotos: Patrick Schmidt<br />

Vom Pferdefuhrunternehmen zur<br />

internationalen Spedition: Die<br />

Unternehmensgruppe Schwarz<br />

hat sich seit Ende des 19. Jahrhunderts<br />

gewaltig gemausert.<br />

Die im Jahr 1936 gegründete<br />

Spedition aus Herbrechtingen auf der Schwäbischen<br />

Alb hat heute eine eigene Logistiksparte<br />

und eine Tochterfirma in der Tschechischen<br />

Republik. Dabei ist die Firma im Kern<br />

ein Familienunternehmen mit Tradition geblieben.<br />

Die Brüder Thomas, Hans-Günther<br />

und Georg Schwarz führen die Spedition in der<br />

vierten Generation.<br />

Die Spedition Schwarz ist spezialisiert auf<br />

den Transport großvolumiger Güter, etwa<br />

von Haushaltsgeräten. Für den effizienten<br />

Transport setzt Schwarz auf ein konsequentes<br />

Konzept mit Wechselbrücken, die an strategischen<br />

Standorten des Unternehmens sowie<br />

direkt bei den Kunden stationiert sind.<br />

Die Spedition Schwarz konzentriert sich<br />

auf den deutschen Heimatmarkt sowie die<br />

Schweiz und Österreich. Zusätzlich bedient<br />

die Schwestergesellschaft Kareka den tschechischen<br />

Markt.<br />

Seit 2005 bietet das Unternehmen mit seiner<br />

Tochter Schwarz Logistik auch umfangreiche<br />

Dienstleistungen in der Logistik und<br />

Lagerwirtschaft an. Unter dem Stichwort<br />

„Logistik 4.0“ ist Schwarz dabei direkt in die<br />

IT-Systeme seiner Kunden integriert. So lassen<br />

sich Warenflüsse optimal an die Bedürfnisse<br />

der Kunden anpassen und beispielsweise Bauteile<br />

just in time zur Produktion anliefern. Zusätzlich<br />

bietet Schwarz die Vormontage von<br />

kleineren Bauteilen an. Vor Kurzem wurde ein<br />

neues Logistikzen trum mit 18 000 Quadratmetern<br />

Fläche und eigener Montage- und Fertigungszone<br />

eröffnet.<br />

Für die Schwarz Gruppe sind tagtäglich<br />

insgesamt über 230 Lkw unterwegs. Seit Kurzem<br />

verstärken 41 MAN TGX, fast alle als Dreiachs-Wechselbrückenfahrzeuge<br />

sowie vier<br />

Zugmaschinen für Megatrailer, die Flotte.<br />

Schwarz hat die Fahrzeuge im Rahmen einer<br />

großen Sammelorder des Europäischen<br />

Ladungs-Verbunds Internationaler Spediteure<br />

(ELVIS) bestellt, an der die Schwarz Gruppe<br />

auch als Aktionär beteiligt ist.<br />

„Wir hatten früher bereits Fahrzeuge von<br />

MAN und haben uns nun wieder für die Marke<br />

entschieden“, sagt Hans-Günther Schwarz,<br />

der im Familienunternehmen für den Fuhrpark<br />

verantwortlich ist. Die ersten Fahrzeuge<br />

sind seit über einem Jahr im Einsatz. „Einer<br />

der MAN-Lkw hat bereits 190 000 Kilometer<br />

auf dem Tacho und läuft ohne Ausfälle“, berichtet<br />

Hans-Günther Schwarz zufrieden.<br />

Neben der hohen Zuverlässigkeit lobt er den<br />

niedrigen Spritverbrauch bei einer vergleichsweise<br />

hohen Leistung. „Mit den MAN<br />

sind unsere Fahrer immer ein bisschen<br />

schneller unterwegs“, so Schwarz.<br />

Die Fahrer von Schwarz profitieren vom<br />

geräumigen XXL-Fahrerhaus der TGX-<strong>Truck</strong>s.<br />

Einer von ihnen ist Kurt Ungermann. Er fährt<br />

seit 33 Jahren für die Spedition Schwarz und<br />

ist von seinem neuen MAN TGX angenehm<br />

überrascht. „Das Fahrverhalten ist einfach<br />

herrlich“, schwärmt er. „Und auch die Ausstattung<br />

ist klasse.“ Sein Arbeitgeber legt besonderen<br />

Wert auf die Sicherheit der Fahrer.<br />

Deshalb sind alle TGX mit Spur- und Notbremsassistent<br />

sowie abstandsgeregeltem<br />

Tempomaten ausgestattet.<br />

Technische Wartungen führt Schwarz in<br />

der eigenen Werkstatt durch, die dafür auch<br />

mit dem Fahrzeugdiagnosesystem MAN-cats<br />

ausgerüstet ist. Für weitergehende Serviceleistungen<br />

arbeitet die Spedition mit dem<br />

MAN-Servicepartner Klingler in Heidenheim<br />

zusammen. „Die Verbindung besteht schon<br />

seit vielen Jahren“, erklärt Hans-Günther<br />

Schwarz. Und die Zusammenarbeit mit dem<br />

MAN-Partner wird auch weiter bestehen“, versichert<br />

der Fuhrparkleiter.<br />

Zufriedene Chefs: Hans-Günther (l.) und<br />

Thomas Schwarz setzen auf MAN.<br />

„Mit den MAN<br />

sind unsere Fahrer<br />

immer ein bisschen<br />

schneller.“<br />

Hans-Günther Schwarz,<br />

Fuhrparkleiter der Spedition Schwarz<br />

Schwarz Firmengruppe<br />

Unternehmen: Spedition Schwarz,<br />

Schwarz Logistik (Herbrechtingen, Baden-<br />

Württemberg, Deutschland), Kareka<br />

(Ústí nad Labem, Tschechische Republik)<br />

Gründungsjahr: 1936<br />

Mitarbeiter: 450<br />

Dienstleistungen: Volumentransporte,<br />

Teilladungstransporte im ELVIS-Verbund,<br />

umfassende Logistiklösungen wie Kontraktlogistik,<br />

Beschaffungslogistik, Produktionslogistik,<br />

Montage und Konfektionierung,<br />

Versand- und Internethandel-Logistik<br />

50<br />

51


1/<strong>2016</strong><br />

Tradition und<br />

Innovation<br />

Die erfolgreiche Zusammenarbeit<br />

von Bohnen<br />

Logistik und MAN nahm<br />

bereits vor 47 Jahren<br />

ihren Anfang.<br />

Chef seit 1986: Jürgen Bohnen führt das<br />

Familienunternehmen in der dritten Generation.<br />

Löwenpower: 65 Lkw fahren für<br />

Bohnen durch Deutschland<br />

und die Beneluxländer, 85 Prozent<br />

davon sind von MAN.<br />

Jürgen Bohnen, heute Geschäftsführer<br />

von Bohnen Logistik, erinnert<br />

sich noch gut an seinen<br />

ersten Berührungspunkt mit<br />

MAN: Als Zehnjähriger begleitete<br />

er seinen Vater bei der Abholung<br />

des ersten MAN-Lkw im Werk München.<br />

Bis heute ist dieser Moment Jürgen Bohnen in<br />

Erinnerung geblieben, denn es war der Beginn<br />

der jahrzehntelangen erfolgreichen Zusammenarbeit<br />

von MAN und Bohnen Logistik. Traditionen,<br />

Werte und Innovationen spielen in<br />

dem Unternehmen, das heute von Jürgen Bohnen<br />

in der dritten Generation geführt wird,<br />

eine große Rolle. Konsequente Kundenorientierung<br />

steht dabei im Mittelpunkt des Handelns.<br />

Durch präzise Planung und Umsetzung<br />

liefert Bohnen Logistik jedem Kunden seine<br />

individuell optimierte Logistiklösung. Das<br />

schafft die Basis für langfristige und erfolg-<br />

„MAN war stets<br />

ein verlässlicher<br />

Partner. Wir haben<br />

immer gemeinsam<br />

Lösungen<br />

gefunden.“<br />

Jürgen Bohnen, Geschäftsführer von Bohnen Logistik<br />

Fotos: Dominik Asbach<br />

Vielseitiger Transporteur: Neben<br />

Industriegütern und Teilen für die<br />

Automobilindustrie transportiert<br />

Bohnen auch Getränke.<br />

52<br />

53


1/<strong>2016</strong><br />

Neue Fahrzeuge für Bohnen: Insgesamt<br />

29 MAN-Lkw nahm Bohnen Logistik 2015<br />

in Betrieb. Im November war Schlüsselübergabe<br />

für die letzten vier Fahrzeuge<br />

(v. l. Markus Schulz, MAN-Verkaufsleiter<br />

Neuss, Geschäftsführer Jürgen Bohnen,<br />

Christoph Kunold, Beauftragter für den<br />

Lkw-Verkauf, und Bohnen Logistik-<br />

Geschäftsführer Volker Grzybowski).<br />

Entsorger<br />

mit Vision<br />

Seit rund 50 Jahren setzt die Gustav Scherrieble<br />

GmbH & Co. KG bei der Müllsammlung auf die<br />

zukunftssicheren Fahrzeuge der Marke MAN.<br />

reiche Partnerschaften. Intelligente Logistik<br />

bedeutet für Bohnen die Kombination aus<br />

jahrzehntelanger Erfahrung, modernsten Informationstechnologien<br />

und dem täglichen<br />

Miteinander vieler begeisterter Menschen.<br />

Heute verfügt Bohnen über den reinen<br />

Transport hinaus über weitere Kernkompetenzen<br />

für komplexe logistische Herausforderungen.<br />

Die Durchführung umfangreicher<br />

Supply-Chains mittels eigener Infrastruktur<br />

und Logistik-Know-how gehört ebenso dazu<br />

wie die Entwicklung, Planung und Steuerung<br />

globaler Lieferketten hinsichtlich der Optimierung<br />

von Geschäfts- und Transportprozessen.<br />

Die Lkw, mit denen Industriegüter,<br />

Teile für die Automobilindustrie oder Getränke<br />

transportiert werden, spielen dabei eine<br />

besondere Rolle: Sie müssen effizient, zuverlässig<br />

und sicher sein. Schließlich sind sie<br />

als Visitenkarte des Unternehmens in ganz<br />

Deutschland und über die Grenzen hinaus in<br />

Europa unterwegs. Und das Fahrpersonal<br />

muss sich in den Lkw wohlfühlen. Aus diesem<br />

Grund gewährt Bohnen seinen Fahrern auch<br />

ein gewisses Mitspracherecht bei der Fahrzeugbeschaffung.<br />

Aber auch der MAN-Service<br />

spielt im Hinblick auf die Fahrzeug-Performance<br />

eine wichtige Rolle. Jürgen Bohnen:<br />

„Das Werkstattnetz von MAN ist zu jeder<br />

Tages- und Nachtzeit für uns da. Unbürokratisch,<br />

schnell und problemlos.“<br />

Das ist dem traditionsbewussten Unternehmenschef<br />

wichtig und das Erfolgsrezept<br />

für die erfolgreiche langjährige Zusammenarbeit:<br />

„MAN war stets ein verlässlicher Partner.<br />

Wir haben immer gemeinsam Lösungen<br />

gefunden, auch in schwierigen Zeiten.“ Das<br />

Unternehmen Bohnen Logistik kennt die<br />

„Ups and Downs“ der Transportbranche und<br />

ist für die Zukunft gewappnet. Denn, so<br />

Jürgen Bohnen: „Das Transportwesen ist das<br />

Rückgrat unserer Wirtschaft. Ich bin deshalb<br />

überzeugt, dass unsere Branche auf Dauer<br />

unverzichtbar bleibt.“<br />

Bohnen Logistik<br />

ist ein mittelständischer, inhabergeführter,<br />

europaweit operierender<br />

Logistikdienstleister<br />

blickt auf eine über 80-jährige Unternehmensgeschichte<br />

zurück<br />

beschäftigt etwa 150 Mitarbeiter, hat<br />

seinen Firmensitz in Niederkrüchten<br />

nahe der deutsch-niederländischen<br />

Grenze sowie Niederlassungen in<br />

Sietzsch bei Leipzig, in Obertshausen bei<br />

Frankfurt und in Duisburg<br />

zeichnet sich durch strategische Ausrichtung,<br />

konsequente Kundenorientierung,<br />

kontinuierliche Optimierung der<br />

Transportprozesse und umfassende<br />

Managementkompetenz aus<br />

Foto: Dominik Asbach<br />

Fotos: Thomas Küppers<br />

Freitags geht’s rund in Plochingen<br />

am Neckar nahe Stuttgart. Dann<br />

kurven die Müllsammelfahrzeuge<br />

aus der MAN-Flotte von Scherrieble<br />

durch die Stadt und leeren die<br />

Hausmülltonnen am Straßenrand.<br />

Eines davon ist der MAN TGS 35.400 von Fahrer<br />

Rainer Heinitz. Er bugsiert den blau-pinken<br />

Vierachser auch durch die verwinkeltsten<br />

Ecken der Altstadt. „Mit der lenkbaren zweiten<br />

Achse ist der TGS nahezu so wendig wie die<br />

Dreiachser im Fuhrpark, bietet aber bis zu<br />

3,5 Tonnen mehr Nutzlast. Das spart Fahrten<br />

zum Müllheizkraftwerk ein“, erklärt Heinitz.<br />

Heinitz’ Arbeitgeber Rainer Scherrieble<br />

beschreibt die Erfahrungen mit seinen neuen<br />

MAN als durchweg positiv: „Bereits zum Jahreswechsel<br />

2014/2015 stellten wir zwölf MAN-<br />

Dreiachser in Dienst und ergänzten im Mai<br />

letzten Jahres die Flotte um zwei Vierachser.“<br />

Seit Anfang 2015 ist Scherrieble für die kommunale<br />

Entsorgung im gesamten Landkreis<br />

Esslingen zuständig. „Mit unserer Dienstleistungsphilosophie<br />

konnten wir uns als<br />

zertifiziertes und lokales Unternehmen in der<br />

internationalen Ausschreibung durchsetzen.<br />

Die topmodernen MAN-Lkw unserer Euro 6-<br />

Flotte spielten dabei eine entscheidende Rolle.“<br />

Großvater Gustav Scherrieble legte 1931<br />

mit der Übernahme eines kleinen Transportgeschäfts<br />

den Grundstein für das Familienunternehmen,<br />

das inzwischen rund 250 Mitarbeiter<br />

an mehreren Standorten in Bayern<br />

und Baden-Württemberg beschäftigt. Bereits<br />

sein Sohn Hans Scherrieble setzte in den<br />

1960er-Jahren auf schmucke Hauber aus<br />

München. Seitdem sind MAN in verschiedensten<br />

Konfigurationen im Fuhrpark zu finden,<br />

sei es in der Hausmüllsammlung, im Absetzcontainerbereich<br />

oder im Speditionsbetrieb.<br />

Wie die MAN-<strong>Truck</strong>s auch bei der Müllsammlung<br />

gefordert sind, wird oft erst auf<br />

den zweiten Blick klar, schließlich kommt so<br />

ein Fahrzeug pro Jahr „nur“ auf 20 000 bis<br />

30000 Kilometer Fahrleistung. „Durch den Nebenantrieb,<br />

der die Aggregate für den Aufbau<br />

versorgt, bringt der TGS aber locker seine acht<br />

Betriebsstunden am Tag zusammen“, merkt<br />

Rainer Scherrieble an. „Motor und Mechanik<br />

sind also genauso beansprucht wie etwa bei<br />

einem Fahrzeug, das dreimal pro Woche Hamburg<br />

– Stuttgart in Linie fährt.“ Ganz anders<br />

jedoch als im Fernverkehr bleiben die Lkw<br />

durchschnittlich acht bis zehn Jahre im Fuhrpark,<br />

hier ist bei der Anschaffung also Weitsicht<br />

gefragt. „Modernste Technik ist ein Muss,<br />

denn sonst kann ich schon in ein paar Jahren<br />

bei einer entsprechenden Auftragsausschreibung<br />

schlechte Karten haben“, begründet der<br />

Geschäftsführer seine Entscheidung für die<br />

MAN-Fahrzeuge in Euro 6-Ausführung.<br />

Wie weit Rainer Scherrieble mit seinen<br />

MAN in die Zukunft blickt, zeigt übrigens der<br />

damals deutschlandweit einzige MAN TGM<br />

26.290 Hybrid, den sein Unternehmen seit<br />

2014 besitzt und in der Biomüllsammlung<br />

einsetzt. Einzig in seiner Lkw-Oldtimer-<br />

Sammlung fehlt noch ein altes Schätzchen<br />

mit den drei Buchstaben am Kühlergrill.<br />

„Aber das wird noch“, sagt der Chef und zwinkert<br />

dabei verschmitzt.<br />

„Modernste Technik<br />

ist ein Muss.“<br />

Rainer Scherrieble, Geschäftsführer Gustav Scherrieble<br />

GmbH & Co. KG<br />

Höchste Wendigkeit: Mit zwei<br />

lenkbaren Achsen kommt der<br />

MAN TGS auch durch die enge<br />

Altstadt von Plochingen.<br />

54<br />

55


1/<strong>2016</strong><br />

Chef der<br />

Blauen Engel<br />

Dank der humanitären<br />

und technischen Hilfeleistungen<br />

in Krisengebieten<br />

ist das Technische Hilfswerk<br />

(THW) auch als „Die<br />

Blauen Engel“ bekannt. Zuverlässige<br />

MAN-Fahrzeuge<br />

haben ihren Anteil daran,<br />

verrät THW-Präsident<br />

Albrecht Broemme.<br />

Robuste und zuverlässige Fahrzeuge<br />

benötigt das Technische<br />

Hilfswerk (THW) für seine Einsätze<br />

in Krisenge bieten. Insgesamt<br />

kann die Bundesanstalt<br />

auf rund 3700 Lkw zurückgreifen,<br />

davon etwa 900 von MAN.<br />

Die geländegängigen TGM sind mit 4x4-Allradantrieb<br />

und Singlebereifung unterwegs. Für<br />

den Kran aufbau vertraut das THW auf MAN<br />

TGS 6x2-Chassis. Wie wichtig das technische<br />

Equipment der Fahrzeuge ist und wie die Hilfseinsätze<br />

organisiert werden, erklärt THW-Präsident<br />

Albrecht Broemme:<br />

Das THW ist im In- und Ausland gern<br />

gesehen und wird sogar als „Die Blauen<br />

Engel“ bezeichnet. Wie erklären Sie sich diese<br />

Beliebtheit? Das THW kommt, wenn Menschen<br />

in Not Hilfe brauchen. Humanitäre Hilfe<br />

und Unterstützung nach Katastrophen werden<br />

überall auf der Welt gern in Anspruch genommen.<br />

Unsere kompetent und engagiert arbeitenden<br />

Helfer haben sich seit der Gründung<br />

des THW 1950 diesen guten Ruf erarbeitet. Die<br />

Kleidung und die Einsatzfahrzeuge in Blau haben<br />

letztendlich zu dem Beinamen geführt.<br />

Welche Aufgaben hat das THW zu<br />

meistern? Das THW leistet technische und<br />

logistische Hilfe bei der Bekämpfung von<br />

Katastrophen, öffentlichen Notständen und<br />

Unglücksfällen größeren Ausmaßes. Dazu<br />

zählen etwa Hochwasser, Orkanschäden,<br />

Dürre, Erdbeben oder aktuell die Flüchtlingskrise.<br />

Seit Mitte 2014 waren schon<br />

15 000 THW-Kräfte in Deutschland mit der<br />

Flüchtlingshilfe beschäftigt.<br />

Gab es jemals größere THW-Einsätze?<br />

Noch mehr waren es bei der Oderflut im Jahr<br />

1997, als 20 000 THWler über drei Wochen<br />

gegen die Wassermassen kämpften. Oder beim<br />

Elbehochwasser 2002, als rund 24 000 THW-<br />

Kräfte sechs Wochen lang im Einsatz waren.<br />

Auf wie viele Hilfskräfte kann das THW<br />

im Bedarfsfall zurückgreifen? Insgesamt<br />

zählt das THW 80 000 Einsatzkräfte. Davon<br />

sind bundesweit nur ein Prozent hauptamtlich<br />

tätig. Der überwiegende Teil der Helferinnen<br />

und Helfer arbeitet ehrenamtlich.<br />

Mit Leib und Seele<br />

dabei: THW-Präsident<br />

Albrecht Broemme<br />

900<br />

MAN-lkw<br />

sind derzeit beim THW im Einsatz.<br />

Die robusten Fahrzeuge bringen Helfer<br />

und Equipment zuverlässig zu den oft<br />

schlecht zugänglichen Einsatzorten.<br />

Fotos: Frank Hausmann (1), THW (2)<br />

„Helfen mit Herz<br />

und Verstand<br />

lautet das Motto<br />

beim THW.“<br />

Albrecht Broemme, Präsident des Technischen Hilfswerks<br />

Steckbrief<br />

Albrecht Broemme<br />

1953: in Darmstadt geboren<br />

1970: Eintritt ins Technische Hilfswerk<br />

(THW)<br />

1976: Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr<br />

in Darmstadt<br />

1977: Abschluss des Hochschulstudiums<br />

als Diplomingenieur für Elektrotechnik<br />

und Karrierestart bei der<br />

Berliner Feuerwehr<br />

1980: Referatsleiter der Berliner Feuerwehr<br />

1992: Landesbranddirektor und Chef der<br />

Berliner Feuerwehr<br />

2006: Ernennung zum Präsidenten der<br />

Bundesanstalt THW<br />

Blaue Flotte: Das<br />

THW setzt auf<br />

geländegängige<br />

Lkw von MAN.<br />

Welche Bedeutung hat die blaue THW-<br />

Fahrzeugflotte? Ohne eigene Fahrzeuge geht<br />

fast nichts. Um Sandsäcke, Trinkwasseranlagen,<br />

Hochleistungspumpen oder andere technische<br />

Ausrüstung sowie die THW-Helfer an<br />

die oft schlecht zugänglichen Einsatzorte zu<br />

bringen, sind wir auf geländegängige Lkw mit<br />

Doppelkabine angewiesen.<br />

Fast ein Viertel der Fahrzeuge stammt<br />

von MAN. Warum greift das THW immer<br />

wieder gerne auf Basisfahrzeuge der Marke<br />

mit dem Löwen zurück? Auf der Beliebtheitsskala<br />

unserer THW-Helfer rangiert MAN immer<br />

weit oben. Die Fahrzeuge sind robust, haltbar<br />

und gehen durch dick und dünn. Damit bei<br />

der Anschaffung die Kosten nicht aus dem<br />

Ruder laufen, suchen wir verstärkt nach seriennahen<br />

Modellen. MAN kann schon ab Werk<br />

Doppelkabine, Allradantrieb und Einzelbereifung<br />

bieten. Bei anderen Herstellern muss<br />

dagegen die Kabine aufgeschnitten und verlängert<br />

werden, um mehr Platz zu schaffen.<br />

Außerdem lässt sich bei den Münchnern das<br />

ESP auch bei Geländefahrzeugen abschalten,<br />

was bei uns gefordert wird.<br />

Die Lkw bleiben beim THW gut 20 Jahre<br />

im Bestand. Können Sie sich jederzeit auf<br />

die Einsatzbereitschaft verlassen? Ja. Bei<br />

uns werden die Fahrzeuge recht alt, haben<br />

aber keine hohe Kilometerlaufleistung. Um<br />

stets einsatzbereit zu sein, haben Wartung<br />

und Pflege bei uns einen hohen Stellenwert.<br />

Deshalb sehen die THW-Fahrzeuge selbst<br />

nach 20 oder 30 Jahren fast aus wie neu und<br />

zeigen kaum Rostspuren.<br />

Auch wenn das THW eine Ausnahmegenehmigung<br />

für die Abgasgrenzwerte bekommen<br />

könnte, haben Sie sich für Euro 6<br />

entschieden. Warum? Was Sicherheit und<br />

Emissionen der Fahrzeuge betrifft, wollen wir<br />

als Bund mit der Zeit gehen und nicht von<br />

gesetzlichen Bestimmungen abweichen. In<br />

zehn Jahren ist Euro 6 ohnehin der Standard.<br />

Dann redet keiner mehr davon, und die Industrie<br />

wird in Europa serienmäßig nur noch<br />

Euro 6-Fahrzeuge anbieten. Über die vielen<br />

Jahre, die unsere Fahrzeuge rollen, will ich mir<br />

später nicht den Vorwurf machen lassen, rückständig<br />

gehandelt zu haben.<br />

Warum sollten sich junge Männer und<br />

Frauen ehrenamtlich im THW engagieren?<br />

Das THW ist weltweit bekannt und hat einen<br />

hervorragenden Ruf. In Europa sind wir einmalig.<br />

Ähnliche Zivilschutzorganisationen<br />

findet man derzeit nur in China. In anderen<br />

Ländern sind solche Hilfsorganisationen erst<br />

im Aufbau. Hierzulande hat das THW rund<br />

15 000 Junghelfer unter 17 Jahren. Wir bieten<br />

ihnen eine interessante und abwechslungsreiche<br />

Freizeitbeschäftigung. Sie lernen beim<br />

THW Teamgeist, Verantwortungsbewusstsein<br />

und den Umgang mit Technik. Später können<br />

sie sogar THW-Lehrgänge mit einem anerkannten<br />

IHK-Abschluss absolvieren.<br />

Was war Ihr bislang größter Erfolg im<br />

THW? Mein größter Erfolg war es, Israel auch<br />

für Katastrophen durch Waldbrände, Erdbeben<br />

oder Tsunamis sensibilisiert zu haben.<br />

Ich war der erste und bisher einzige Deutsche,<br />

der dazu im israelischen Kabinett einen Vortrag<br />

halten durfte. Ich habe dort vorgestellt,<br />

wie internationale Hilfe im Fall der Fälle<br />

funktionieren könnte und welche Vorbereitungen<br />

dafür erforderlich sind.<br />

Im Sommer feierte das THW das 65. Jubiläum.<br />

Was wünschen Sie dem THW für<br />

die Zukunft? Erstens wünsche ich mir keine<br />

weiteren tödlichen Unfälle beim THW. Vor<br />

zwei Jahren sind zwei Helferinnen bei einer<br />

Übung auf der Elbe ertrunken. Das will ich<br />

nicht noch einmal erleben. Zweitens freue ich<br />

mich über stets ausreichende Haushaltsmittel,<br />

um unsere Aufgaben im In- und Ausland<br />

übernehmen zu können. Drittens hoffe ich,<br />

dass wir möglichst oft helfen können und<br />

nicht nur Scherben und Leichen beseitigen.<br />

Dazu brauchen wir viele freiwillige Helferinnen<br />

und Helfer, die von ihren Arbeitgebern<br />

– zum Beispiel MAN – für die Zeit der Einsätze<br />

freigestellt werden.<br />

56<br />

57


1/<strong>2016</strong><br />

Zuverlässiger Partner: Als Sponsor zahlreicher<br />

Fußballclubs sorgt MAN dafür,<br />

dass die Mannschaften sicher und<br />

komfortabel zu den Spielen kommen.<br />

Mehr Fotos vom rasanten<br />

Training der Bundesliga-<br />

Fahrer gibt es in der App.<br />

Training für<br />

PROFIS<br />

59<br />

Wenn sich die Luxusbusse<br />

der Bundesliga-Spitzenteams<br />

treffen, sind eine gehörige<br />

Dosis Adrenalin und viel<br />

Aufregung im Spiel. Aber nicht<br />

nur das: Auf dem Trainingsplatz<br />

des ADAC steht vor allem die<br />

Sicherheit im Vordergrund.<br />

Denn selbst die besten Profi-<br />

Busfahrer können hier noch<br />

etwas dazulernen.<br />

Foto: Bernd Jaufmann<br />

B<br />

eim Zusammentreffen auf dem<br />

ADAC-Trainingsgelände in<br />

Schlüsselfeld, Nordbayern,<br />

herrscht ein großes Hallo. Man kennt sich ja<br />

von unzähligen Bundesliga- und Pokalspielen<br />

und lässt das letzte Spielwochenende gern<br />

mit etwas Spaß und flotten Sprüchen Revue<br />

passieren. Aber damit ist es auch gut, denn<br />

heute geht es um die Sicherheit, und damit ist<br />

nicht zu spaßen. „Der nächste Winter kommt<br />

bestimmt“, sagt Michael Lauerbach nachdenklich.<br />

Der Stammfahrer des FC Bayern<br />

München spricht über vereiste Straßen und<br />

sichere Fahrten zu den Einsatzorten. Der Busprofi<br />

weiß, wovon er redet: Mehr als 60 000<br />

Kilometer legen er und seine Kollegen jährlich<br />

mit dem roten Mannschaftsbus des deutschen<br />

Rekordmeisters zurück. Auf dem Weg<br />

zu den Stadien ist die Zeit knapp, und es darf<br />

nichts passieren. Gerade im europäischen<br />

Wettbewerb sind lange Distanzen die Regel.<br />

Davon kann auch Christian Schulz, der<br />

„Schulle“ genannte Lenker des Borussia-Dortmund-Busses,<br />

ein Lied singen: „Bis zu 300 Kilometer<br />

Distanz fahren die BVB-Profis mit<br />

dem Bus“, sagt er. Zu weiteren Spielorten<br />

nimmt die Mannschaft das Flugzeug, und der<br />

Mannschaftsbus eilt voraus. Er bringt von<br />

den Trikots und Fußballschuhen bis zu den<br />

Trainingsutensilien alles mit, was die Fußballprofis<br />

für das Spiel und den Ablauf brauchen.<br />

Und nicht zuletzt gilt der Mannschaftsbus<br />

als das Allerheiligste und als Rückzugsort,<br />

gerade bei einem Auswärtsspiel.<br />

Es geht richtig bunt zu auf dem ADAC-<br />

Trainingsgelände. Neben dem roten Bayern-<br />

Bus steht der schwarz-gelbe MAN der Dortmunder<br />

Borussia, schräg gegenüber der neue<br />

Dreiachser des FC Augsburg in Silber und<br />

58


1/<strong>2016</strong><br />

Aquaplaning mal anders: der Bus<br />

des FC Bayern beim Manövrieren<br />

auf nasser Fahrbahn<br />

Grün. Bis auf die Busse der Gladbacher und<br />

des Hamburger Sportvereins sind alle MAN-<br />

Teambusse aus der Bundesliga vertreten. Dafür<br />

dürfen der TSV 1860 München und die<br />

Braunschweiger Eintracht heute ein wenig<br />

Bundesliga-Luft schnuppern – auch die beiden<br />

Zweitliga-Vereine fahren MAN. Ein besonderer<br />

Blickfang ist der neue Mannschaftsbus des<br />

FC Basel 1893, der heute beim Gipfeltreffen der<br />

Bundesliga-Busse mittrainiert.<br />

Gerade eben rollt der grüne Wölfe-Bus des<br />

VfL Wolfsburg in die Bahn. Richtiges Bremsen<br />

steht auf dem Plan. Die Vollbremsung aus voller<br />

Fahrt mit 60 Stundenkilometern klappt<br />

hervorragend. Gerade erfahrene Busfahrer<br />

verzichten meist auf eine echte Vollbremsung,<br />

da sie ihren Fahrgästen ein solch heftiges<br />

Fahrmanöver nicht zumuten möchten.<br />

Aber die rechtzeitige Einleitung einer Vollbremsung<br />

und der volle Bremsdruck können<br />

Unfälle verhindern, und ein zögerliches Handeln<br />

wäre im Ernstfall einfach falsch. Jetzt<br />

wird die Übung verschärft, es geht auf den<br />

Gleitbelag. Der Reibwert dort entspricht dem<br />

einer Glatteisfläche auf der Straße. Und hier<br />

staunen die Chauffeure, wie sich der Bremsweg<br />

verlängert, während die ABS-Systeme<br />

der Lion’s Coach-Reisebusse mit rhythmischen<br />

Stotterbremsungen blockierende Räder<br />

verhindern. Und es geht noch schärfer: Mit<br />

Schwung auf die Gleitfläche, dort zwingen<br />

Wasserfontänen zum Bremsen und gleichzeitigen<br />

Ausweichen. Die segensreiche Funktion<br />

der ESP-Systeme unterbindet den Drang zur<br />

Querdynamik, die forsch gefahrenen Dreiachser<br />

kommen nach kurzem Heckschwenk<br />

sicher zum Stehen.<br />

Christian „Schulle“ Schulz lobt die<br />

Ernsthaftigkeit des Trainings und den Effekt<br />

für die Praxis: „Wo kannst du mit einem so<br />

großen Fahrzeug sonst Extremsitua tionen<br />

erproben? Wenn du mal auf glatter Straße ins<br />

Rutschen kommst, hast du das schon mal<br />

erlebt und weißt, was du tun kannst.“ Auch<br />

wenn die Fahrer alles längst kennen, wiederholen<br />

die Trainer allseits bekannte Regeln, die<br />

Fünf Profis: die Fahrer von<br />

Dortmund, Wolfsburg, Basel,<br />

Augsburg und München (v. l. n. r.)<br />

beim Fahrsicherheitstraining<br />

Basel fährt MAN<br />

Seit Saisonbeginn 2015/<strong>2016</strong> ist MAN offizieller Partner<br />

des aktuellen und 18-fachen Schweizer Fußballmeisters<br />

FC Basel 1893. MAN stellt den neuen Mannschaftsbus, einen<br />

Lion’s Coach L. Der Dreiachser in den Vereinsfarben Blau-<br />

Rot, mit dem die Profispieler des FC Basel 1893 zu den<br />

Spielorten in der Schweiz und in Europa reisen, ist mit allem<br />

erdenklichen Komfort ausgestattet. Die Übergabe an das<br />

Team war spektakulär: Der MAN-Mannschaftsbus wurde<br />

auf einem schwimmenden Ponton vom Löschboot der Basler<br />

Feuerwehr getauft. Er heißt „Bebbibus“ (Bebbi ist der Spitzname<br />

für die Basler), der Verein hatte die Namensfindung in<br />

einem Fanwettbewerb ausgeschrieben.<br />

Fotos: Bernd Jaufmann<br />

man im Alltag gern vernachlässigt. Das beginnt<br />

beim richtigen Sitzen, das fürs Reagieren<br />

in kniffligen Situationen unerlässlich ist.<br />

Dies offenbart sich anschaulich beim Riesenslalom<br />

auf rutschiger Fahrbahn. Wer zu tief<br />

im Sitz lümmelt oder mit gestreckten Armen<br />

lenkt, schafft den erforderlichen Lenkeinschlag<br />

nicht. Bei wohlgemerkt 30 Stundenkilometern.<br />

Man merkt sich alles besser, wenn man<br />

auch die physikalischen Zusammenhänge<br />

kennt. Deshalb wird noch mal die Schulbank<br />

gedrückt, die ProfiDrive-Trainer von MAN<br />

pauken mit den Fahrern das Basiswissen. Wie<br />

Trockentraining: ProfiDrive-<br />

Trainer Rolf Lechner erklärt die<br />

physikalischen Zusammenhänge<br />

der Fahrmanöver.<br />

schätzt man den erforderlichen Bremsweg<br />

richtig ein? Wie funktionieren die Assistenzsysteme,<br />

was kann ein Notbremsassistent<br />

leisten? Die Trainer orientieren sich am jeweiligen<br />

Wissensstand und setzen auf multimediale<br />

Methoden. Das Lehrgangskonzept<br />

heißt „Lernen und Fahren“, und kaum hat<br />

man seinen eigenen Fahrstil überprüft, wird<br />

man nach absolviertem Training zum Überzeugungstäter.<br />

Wie Michael Lauerbach vom<br />

FC Bayern, der sagt: „Eine regelmäßige Auffrischung<br />

der Kenntnisse lohnt sich immer,<br />

allein schon, um mit der neuesten Fahrzeugtechnik<br />

vertraut zu werden.“<br />

Drei Fragen an ...<br />

Michael Lauerbach und Christian Schulz,<br />

die Busfahrer von FC Bayern München und<br />

Borussia Dortmund:<br />

Wie ist das, wenn ihr euch zu einem<br />

Spitzenspiel in München oder Dortmund<br />

trefft?<br />

Christian: Zuerst gibt’s ein großes Hallo ...<br />

Michael: ... und dann wartet die vollgepackte<br />

Tagesordnung, jede Minute zählt.<br />

Eure Teams sind ja die schärfsten Konkurrenten<br />

in der Liga. Müssen sich da<br />

auch die Fahrer in die Wadln beißen?<br />

Michael: Wir sind zwar Fans unseres<br />

Vereins und unserer Mannschaft, aber<br />

grundsätzlich Kollegen.<br />

Christian: Und zwar gute, die auch ein paar<br />

Sprüche vertragen. Wir unterstützen uns,<br />

wo wir können. Schon bei der Anfahrt zum<br />

Stadion, damit keiner im Stau hängen bleibt.<br />

Wie wichtig ist ein Sicherheitstraining,<br />

und wie schätzt ihr den Lerneffekt ein?<br />

Christian: Wir sind Profis am Steuer, wie<br />

Formel-1-Fahrer. Die trainieren, um sich zu<br />

verbessern – und wir auch. Nur, dass es<br />

bei uns nicht um Rundenzeiten, sondern<br />

um absolute Sicherheit geht.<br />

Michael: Wir stehen jedenfalls voll dahinter.<br />

Hier lernt man, mit extremen Fahrsituationen<br />

umzugehen. Und wenn es im Alltag<br />

mal eng hergeht, kann man die Fertigkeiten<br />

abrufen.<br />

60<br />

61


1/<strong>2016</strong><br />

Fast wie neu: Dank der<br />

wochenlangen Restauration ist<br />

der historische Büssing-Bus<br />

heute wieder top in Form.<br />

Restaurationsbedürftig:<br />

Nach 14 Einsatzjahren in<br />

Zürich war der Bus nicht<br />

mehr fahrtüchtig.<br />

Oldie in neuem Glanz<br />

Zum 100-jährigen Jubiläum hat MAN<br />

von den Verkehrsbetrieben Zürich (VBZ) ein<br />

ganz besonderes Geschenk bekommen: einen<br />

42 Jahre alten Büssing-Bus, der von 1974 bis<br />

1988 auf innerstädtischen Linien in Zürich<br />

fuhr. Um einen schnelleren Fahrgastfluss zu<br />

gewährleisten, hatte der Bus drei statt der einst<br />

üblichen zwei Türen – war also schon damals<br />

ein Vorreiter in Sachen urbaner Mobilität.<br />

Nach seinem Einsatzende bei der VBZ war<br />

der Oldtimer in einem nicht fahrtüchtigen<br />

Zustand gewesen. Auszubildende der MAN-<br />

Niederlassung in Otelfingen nahe Zürich<br />

sorgten jedoch dafür, dass der historische Bus<br />

wieder zu seiner alten Schönheit zurückfand.<br />

Mehrere Wochen lang brachten die Lernenden<br />

unter Anleitung von Ausbildungsverantwortlichem<br />

Peter Sterchi Bremsen, Motor,<br />

Bordelektronik und Seitenklappen auf den<br />

neuesten Stand, ersetzten den weiß-blauen<br />

Lack und die Beklebung.<br />

Nach der fachmännischen Restauration<br />

wurde der Bus für Pressefahrten eingesetzt<br />

und ergänzt heute die umfangreiche Sammlung<br />

historischer Fahrzeuge im MAN Bus<br />

Forum in München.<br />

Fotos: MAN<br />

Liebe zum Detail: Die MAN-Auszubildenden<br />

in Zürich-Otelfingen<br />

restaurierten den Bus originalgetreu.<br />

62<br />

63


1/<strong>2016</strong><br />

Viel Müll auf wenig Fläche: Hongkong und Macau<br />

zählen zu den am dichtesten bewohnten Städten der<br />

Welt. Abfallentsorgung bedeutet dort eine Herausforderung.<br />

Um sie zu meistern, setzt SUEZ Recycling<br />

and Waste Recovery Asia auf MAN.<br />

64<br />

SAUBER<br />

Fotos: Glow Images, Virgile Bertrand<br />

MÄNNER65


1/<strong>2016</strong><br />

M<br />

orgens acht Uhr, Kong Sai<br />

schwingt sich in die Fahrerkabine,<br />

schaltet Radio<br />

Macau ein, seine Schicht beginnt. Der Himmel<br />

Einsatz in Macau:<br />

Kong Sai fährt seinen<br />

MAN TGM durch die<br />

koloniale Altstadt.<br />

ist klar, vom Hafen weht salzige Seeluft in die<br />

Straßen, Kong fährt bei offenem Fenster vorbei<br />

am Olympiastadion, unter den neuen Metrotrassen<br />

durch, hinein in die portugiesische Altstadt,<br />

die wuselige Rua da Restauração mit den<br />

vielen Teegeschäften entlang, weiter über das<br />

steile Kopfsteinpflaster der Largo do Carmo, wo<br />

vor einer neoklassizistischen Kirche aus dem<br />

19. Jahrhundert Touristen aus Festlandchina<br />

fleißig Fotos knipsen. Einen 13 Tonnen schweren<br />

Lkw durch die hügeligen, schmalen Gassen<br />

Macaus zu navigieren, ist kein Kinderspiel.<br />

Kong allerdings könnte jeden Anstieg und jede<br />

Kurve wohl auch im Schlaf abfahren. „Es gibt<br />

keine Ecke dieser Stadt, die ich nicht kenne“,<br />

sagt er und lacht. 1980, da war er 19, kam er<br />

mit nichts als einer Plastiktasche aus einem<br />

Bauerndorf hinter der Grenze zu Südchina in<br />

die damalige portugiesische Kolonie. „Hauptsache,<br />

Arbeit“ war Kongs Ziel, die ersten Jahre<br />

schlug er sich auf dem Bau und in Restaurants<br />

durch, dann heuerte er im Hafen an, wo er seinen<br />

Lkw-Führerschein machte.<br />

Seit 2007 steuert der 55-Jährige für<br />

die Abfallentsorgungsfirma CSR Macau einen<br />

nachtblauen MAN TGM, „ein wahres<br />

Allround-Wunder“, lobt Kong. „Belastbar,<br />

zu verlässig und mit neuer Automatiksteuerung.“<br />

Seine erste Station ist an diesem Morgen<br />

Habitaçao de Seac Pai Van, eine Siedlung<br />

mit 30-stöckigen Hochhäusern, knapp<br />

10 000 Menschen leben hier. „Vor 15 Jahren<br />

war hier Brachland“, erzählt Kong und zeigt<br />

auf die Neubauten. In den vergangenen Jahrzehnten<br />

wuchs Macaus Wirtschaft rasant,<br />

immer mehr Festlandchinesen zogen her,<br />

Apartmentblocks schossen in den Himmel.<br />

Heute zählt die Sonderwirtschaftszone zu<br />

den am dichtesten besiedelten Städten der<br />

Welt: Zu den 600 000 Einwohnern kommen<br />

jährlich 27 Millionen Touristen, die in die<br />

Stadt strömen, um in den unzähligen Casinos<br />

ihr Glück zu versuchen. Für die Abfallentsorgung<br />

bedeutet das: viel Müll auf wenig Fläche,<br />

täglich rund 800 Tonnen Plastik-, Papier-,<br />

Metall-, Glas-, Elektro-, Restmüll und sonstiger<br />

Schrott, pro Einwohner umgerechnet<br />

1,5 Kilo am Tag. „Jedes Taschentuch, das auf<br />

Macaus Bürgersteigen landet, wird von unserem<br />

Unternehmen entsorgt“, sagt Kong Sai<br />

stolz. 670 Mitarbeiter beschäftigt CSR in<br />

Macau, die Firma gehört zu SUEZ Recycling<br />

and Waste Recovery Asia, einem der größten<br />

Recycling- und Abfallaufbereitungsdienstleister<br />

weltweit. Der Fuhrpark von CSR in<br />

Macau umfasst 140 Fahrzeuge, die Müll einsammeln<br />

und Straßen reinigen. Seit 2013<br />

setzt die Firma MAN-Laster auf ausgewählten<br />

Unterwegs zur Deponie: Mui Wai<br />

Kwok beaufsichtigt die Transportfahrten<br />

der Müllfahrzeuge zur Halde.<br />

8 000<br />

Tonnen<br />

Müll bringen die 33 MAN-Lkw von<br />

SUEZ täglich zur Mülldeponie West New<br />

Territories Landfill in Hongkong.<br />

Fotos: Virgile Bertrand<br />

Routen ein; den blauen Wechsellader mit dem<br />

Kennzeichen MQ46TM fährt Kong Sai.<br />

Anders als Entsorgungsfahrzeuge, die am<br />

Straßenrand Mülltonnen und kleine Container<br />

entleeren, belädt Kong seinen MAN-Lkw<br />

pro Fahrt nur einmal: Der vier Meter lange<br />

Großcontainer, der an diesem Vormittag in<br />

der Einfahrt der Hochhaussiedlung wartet<br />

– ein sogenannter Compactor –, fasst drei Tonnen<br />

Müll, so viel wie 35 Kleinbehälter zusammen.<br />

Möglich macht das eine Presse im Inneren<br />

des Compactors, die den zugeladenen Müll<br />

zusammendrückt – eine ebenso zeit- wie<br />

platzsparende Lösung, eigens von CSR für<br />

Macaus dicht bewohnte Gegenden konzipiert<br />

und passgenau auf die MAN-Fahrzeuge abgestimmt.<br />

Im Rückwärtsgang fährt Kong zentimetergenau<br />

an den Compactor heran. Auf<br />

Knopfdruck fährt der hydraulische Lastarm<br />

surrend aus und hebt den mobilen Compactor<br />

auf die Ladefläche. „Das Chassis von MAN ist<br />

unheimlich stabil und langlebig“, sagt Kong.<br />

„Pannen können wir uns bei dem Verkehr in<br />

Macau und unserem durchgetakteten Arbeitstag<br />

ohnehin nicht leisten.“ Das Beladen des<br />

Lkw hat kaum zwei Minuten gedauert. Jetzt<br />

Professionelles Entsorgungsmanagement:<br />

Der Müll aus Hongkong wird mit<br />

speziellen Schiffen und MAN-Lkw zur<br />

WENT-Deponie gebracht.<br />

geht es zurück Richtung Firmenzentrale, zur<br />

Müllverbrennungsanlage gegenüber, dort<br />

wird Kong den Compactor entleeren.<br />

Auch in der Megacity Hongkong, zehnmal<br />

größer als Macau und 50 Kilometer östlich<br />

gelegen, verlässt man sich beim Recycling und<br />

der Müllaufbereitung auf MAN. Es ist Mittagszeit,<br />

in der Ferne schimmern die Stahlstreben<br />

der neuen Meeresbrücke nach Shenzhen, im<br />

Wasser treiben die Bänke einer Austernfarm.<br />

Hier am Ufer der Halbinsel Tuen Mun liegt die<br />

Mülldeponie West New Territories Landfill<br />

(WENT), ebenfalls betrieben von SUEZ. Täglich<br />

werden hier 8 000 Tonnen Abfall der 7,8 Millionen<br />

Einwohner Hongkongs angeliefert.<br />

Der Müll gelangt zuerst mit Spezialfahrzeugen<br />

an Sammelpunkte. Anschließend wird er auf<br />

selbstfahrenden SUEZ-Schiffen, die extra für<br />

diesen Zweck entworfen wurden, zur Deponie<br />

gebracht. Sobald die Schiffe an der Mole angelegt<br />

haben, kommen 33 MAN-Laster des Modells<br />

TGX und TGS zum Einsatz: 40 Fahrer sind<br />

hier von Montag bis Samstag im Einsatz, um<br />

täglich etwa 500 Einheiten Müllcontainer zur<br />

Haldenrampe zu liefern. Mui Wai Kwok, der<br />

„MAN-Lkw fahren<br />

emissionsarm und<br />

umweltfreundlich.“<br />

Madison Tang, stellvertretender Direktor der<br />

SUEZ-Niederlassungen in Hongkong und Macau<br />

66<br />

67


GUT BREMSEN. BESSER FAHREN. INTARDER!<br />

Wer gut bremst, fährt besser. Wer besser fährt, fährt wirtschaftlicher, sicherer und umweltfreundlicher. Die<br />

hydrodynamische Strömungsbremse ZF-Intarder ermöglicht Bremsen ohne Fading und Verschleiß, entlastet die<br />

Betriebsbremsen um bis zu 90 Prozent und senkt dabei gleichzeitig die Wartungskosten. Über die gesamte Lebensdauer<br />

des Fahrzeugs betrachtet, eröffnet der Intarder so ein beachtliches Einspar potenzial, das eine schnelle<br />

Amortisation gewährleistet. Zusätzlich profitiert die Umwelt von reduzierten Bremsstaub- und Lärm emissionen.<br />

Wer sich für den ZF-Intarder entscheidet, ist einfach besser unterwegs. www.zf.com/intarder<br />

Schichtende in Macau: Kong Sai<br />

bringt den Müll, den er tagsüber<br />

einsammelt, zur Verbrennungsanlage.<br />

die Transportfahrten beaufsichtigt, will auf<br />

seine MAN-Flotte nicht mehr verzichten: „Der<br />

Aftersales-Service von MAN ist unschlagbar.<br />

Wenn mal etwas defekt ist, sind Ersatzteile<br />

im Handumdrehen organisiert“, sagt er. Sein<br />

Chef, Madison Tang, stellvertretender Direktor<br />

der örtlichen SUEZ-Niederlassung, fügt<br />

hinzu: „Wir haben bewusst in deutsche Qualität<br />

investiert, weil wir wissen, dass sich das auf<br />

Dauer auszahlt.“ Tang, ein gelernter Autoingenieur,<br />

hat die Fahrzeuge höchstpersönlich<br />

ausgesucht. „MAN-Modelle fahren emissionsarm<br />

und immer nach den neuesten Umweltstandards,<br />

darauf legt auch unser Auftraggeber,<br />

die Stadt Hongkong, Wert.“ Sowohl hier als<br />

auch in Macau wird die Gruppe neue MAN-<br />

<strong>Truck</strong>s nachbestellen, um das expandierende<br />

Recyclinggeschäft <strong>2016</strong> zu unterstützen.<br />

trieb, auf der Rampe drängt sich Lkw an Lkw. Es<br />

stinkt, Staub liegt in der Luft. Manchen fiele es<br />

schwer, es zu glauben, aber er liebe seinen Job,<br />

sagt Kong: „Die Fahrerkabine ist wie mein<br />

zweites Zuhause, jeden Tag entdecke ich die<br />

Stadt neu.“ Der Sprecher von Radio Macau sagt<br />

die Abendnachrichten an. Kong steuert seinen<br />

13-Tonner auf die Straße, kurbelt das Fenster<br />

hinunter und schaut aufs Meer.<br />

Mehr Fotos vom Alltag der<br />

SUEZ-Mitarbeiter in Hongkong<br />

und Macau finden Sie in der App.<br />

MAN auf der IFAT <strong>2016</strong><br />

MAN präsentiert auf der Weltleitmesse für<br />

Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft<br />

IFAT Fahrzeuge und Services als<br />

ganzheitliche Lösungen für kommunale<br />

Anwendungen. MAN bietet Fahrzeuge von<br />

7,49 bis 41 Tonnen für den kommunalen<br />

Einsatz an – von Kehrmaschinen über Kipper<br />

und Abfallsammel-Lkw bis zu Winterdienstfahrzeugen.<br />

Zudem können sich die<br />

Kunden über branchengerecht zugeschnittene<br />

Leasing- und Finanzierungsdienstleistungen<br />

sowie Angebote von MAN ProfiDrive,<br />

MAN TeleMatics und MAN ServiceCare<br />

informieren. MAN stellt vom 30. Mai bis<br />

3. Juni <strong>2016</strong> vier Fahrzeuge auf Stand 317<br />

in der Halle C4 auf der Messe München<br />

aus. Weitere Informationen gibt es auf<br />

> www.ifat.de<br />

Endstation: In der<br />

Verbrennungsanlage<br />

werden die Compactors<br />

entleert.<br />

Zurück in Macau, inzwischen ist es 17 Uhr.<br />

16 Mal war Kong Sai heute zwischen diversen<br />

Sammelstellen in der Stadt und der Zentrale<br />

unterwegs. Jetzt ist noch ein Casino dran, dann<br />

wird er auf dem Motorrad nach Hause düsen<br />

zu seiner Frau und den beiden Töchtern. In der<br />

Müllverbrennungsanlage herrscht Hochbe-<br />

Fotos: Virgile Bertrand<br />

68


1/<strong>2016</strong><br />

HÄrTE TEST<br />

am Hitzepol<br />

Hitze, Staub und hohe Berge: Bei der Sommererprobung in der spanischen<br />

Sierra Nevada müssen MAN-Lkw unter extremen Bedingungen beweisen, was in<br />

ihnen steckt. Erst wenn sie sich hier bewähren, dürfen sie verkauft werden.<br />

Foto: Max Kratzer<br />

70<br />

71


1/<strong>2016</strong><br />

Harte Probe: Dem Test-<br />

Lkw wird in der Sierra<br />

Nevada einiges abverlangt.<br />

Testet die MAN-Lkw auf Herz<br />

und Nieren: Philipp Freischlag,<br />

Erprobungsleiter TGL/TGM<br />

E<br />

s ist Nachmittag, 14 Uhr. In Granada<br />

klettert das Thermometer langsam<br />

an die 40-Grad-Marke. Wie<br />

nahezu jeden Tag im Hochsommer verwandelt<br />

sich Andalusien in einen Glutofen. Höchste<br />

Zeit für eine Siesta? Ganz im Gegenteil. Für<br />

Versuchsingenieurin Sabine Lützeler sind gerade<br />

dies die idealen Bedingungen, um ihren<br />

Laptop anzuwerfen. Gemeinsam mit Erprobungsleiter<br />

Philipp Freischlag startet sie eine<br />

weitere Testfahrt mit dem 15-Tonnen-TGM.<br />

Ihr Ziel: den MAN-Lkw an sein Limit bringen.<br />

Etwa 35 Kilometer geht es dazu hoch in die<br />

Sierra Nevada, eine heiße Kletterpartie von<br />

700 auf 2 500 Meter, auf engen Serpentinen<br />

mit Steigungen von bis zu 22 Prozent. Eine<br />

Her ausforderung für Fahrer und Fahrzeuge.<br />

Kraftvoll nimmt der TGM die Steigung.<br />

Am Straßenrand hat ein Pärchen sein Auto<br />

geparkt und fotografiert das pittoreske Panorama.<br />

Radfahrer quälen sich den Pass hoch.<br />

Leichter tut sich ein Steinbock, der mit geschickten<br />

Sprüngen ins Felsmassiv entschwindet.<br />

Für all dies haben die MAN-Tester<br />

heute keinen Blick. In ihrem Fokus steht neben<br />

dem sicheren Fahren auf den anspruchsvollen<br />

Serpentinen vor allem eine optimale<br />

Kraftstoffverbrennung bei konsequenter Einhaltung<br />

der neuen Euro 6c-Abgasnorm. Ab<br />

2017 wird diese verbindlich sein, bis dahin<br />

muss das letzte Motor-Set-up stehen. Bei<br />

MAN im österreichischen Steyr war der Motor<br />

des TGM zuvor mit zahlreichen Sonden<br />

und Messgeräten bestückt worden, die jetzt<br />

einen unaufhörlichen breiten Datenstrom<br />

erzeugen. So bekommt Sabine Lützeler unterwegs<br />

auf ihren Laptop eine Vielzahl von Grafiken<br />

zugespielt, aus denen die 33-jährige Entwicklungsingenieurin<br />

die unterschiedlichen<br />

Fahrsituationen ablesen und in Echtzeit verschiedene<br />

Parameter verändern kann. Zum<br />

Beispiel die Temperatur der Saugluft vor dem<br />

Verdichter und die Temperatur der Ladeluft<br />

nach dem Verdichter. „Das ist wie eine Operation<br />

am offenen Herzen“, sagt Lützeler.<br />

Die Sommererprobung ist – neben ihrem<br />

Pendant im nordschwedischen Winter – der<br />

letzte große Härtetest, bevor sich die neuen<br />

Fahrzeuge und ihre Technologie am Markt<br />

behaupten müssen. Bis dahin fließt viel Arbeit<br />

und Innovationskraft in die Technik.<br />

„Insgesamt sind bei MAN rund 250 Entwick-<br />

„Die Sommererprobung<br />

von<br />

MAN ist wie eine<br />

Operation am<br />

offenen Herzen.“<br />

Sabine Lützeler, Versuchsingenieurin bei MAN<br />

Fotos: Max Kratzer<br />

250<br />

Experten<br />

aus der MAN-Entwicklungsabteilung<br />

sind in Granada bei der Sommererprobung<br />

dabei.<br />

In Granada mit vor Ort:<br />

Georg Grüneißl, Erprobungsleiter<br />

TGX/TGS bei MAN<br />

lungsexperten in Granada vor Ort: Fahrer,<br />

Fahrzeugbetreuer, Werkstattmitarbeiter, Applikateure<br />

und Ingenieure“, berichtet Rainer<br />

Miksch. Der 50-Jährige verantwortet den Erprobungsbereich<br />

Gesamtfahrzeug <strong>Truck</strong> und<br />

Bus. Heute Morgen um acht Uhr hatte er gemeinsam<br />

mit Georg Grüneißl, seinem Erprobungsleiter<br />

TGX/TGS aus dem Bereich Engineering<br />

Vehicle Validation Coordination, das<br />

Testteam zusammengerufen. In der Fahrzeughalle<br />

in Granada haben sie mit den Ingenieuren,<br />

Werkstattmitarbeitern und Fahrern<br />

das Tagesprogramm durchgesprochen. In der<br />

Halle sind doppelstöckige Bürocontainer auf-<br />

gebaut, auf den Tischen darin stehen dicht an<br />

dicht aufgeklappte Laptops. Das Kabelgewirr<br />

zeigt, dass hier alle Fäden der Erprobung<br />

zusammenlaufen. In der Halle stehen Busse<br />

und Lkw aufgereiht – auf den ersten Blick<br />

alles bekannte Fahrzeuge aus den laufenden<br />

Serien. „Die Neuerungen stecken in diesem<br />

Jahr in den Motoren und Antriebssträngen“,<br />

sagt Grüneißl. Lediglich Schilder wie „Test<br />

Vehicle“ oder „Videoaufzeichnung Versuchsfahrzeug“<br />

lassen auf den speziellen Einsatzzweck<br />

schließen.<br />

„Auf unserer To-do-Liste der siebenwöchigen<br />

Sommererprobung stehen Funktions-<br />

und Dauerlauf-Härtetests für Motor<br />

und Getriebe, die Überprüfung und Justierung<br />

des Bremsenmanagements sowie die<br />

Funktionalität neuartiger Fahrerassistenzsysteme<br />

und GPS-gesteuerter Tempomate“,<br />

erklärt Rainer Miksch die Mission seiner<br />

Mannschaft. „Ein halbes Jahr“, so Miksch,<br />

„dauert allein die Vorbereitung auf die Erprobung.<br />

Die entscheidenden Parameter<br />

müssen definiert, alle Mess- und Kontrollpunkte<br />

bestimmt und eingerichtet werden.“<br />

Für Miksch ist es bereits die 19. Sommererprobung.<br />

„Angefangen haben wir mit zwei Mitarbeitern<br />

und vier Fahrzeugen“, erinnert sich<br />

der Testleiter. „Es ist schon beeindruckend,<br />

was daraus geworden ist.“<br />

Motor- und Getriebeanpassungen seien<br />

wie ein Puzzle, erklärt Miksch. „Alle Teile<br />

müssen am Ende zu 100 Prozent zusammenpassen.“<br />

Damit dies in einem „Feldversuch“<br />

fernab der Entwicklungsabteilungen mit<br />

ihren top ausgestatteten Prüfständen, Messanlagen<br />

und Ersatzteillagern reibungslos<br />

gelingen kann, bedarf es großer Erfahrung<br />

und einer ausgefeilten Erprobungslogistik.<br />

Mitverantwortlich dafür ist Josef Betz. Der<br />

50-jährige gelernte Landmaschinenmechaniker<br />

ist als einer der Organisatoren der<br />

72<br />

73


1 800 Höhenmeter,<br />

Steigungen von 22 Prozent:<br />

Die Sierra Nevada ist eine<br />

anspruchsvolle Teststrecke.<br />

Besuchen<br />

Sie uns auf der<br />

bauma<br />

Halle B4<br />

„Wenn ich unsere<br />

Fahrzeuge beim<br />

Kunden sehe, haben<br />

wir einen guten Job<br />

gemacht.“<br />

Rainer Miksch, verantwortlich für die Erprobung<br />

Gesamtfahrzeug <strong>Truck</strong> und Bus<br />

Sommer- und Wintererprobung seit 25 Jahren<br />

im Testgeschehen. Mit all seiner Routine kümmert<br />

er sich um die Verbindung zwischen<br />

Ingenieuren und den 50 Mitarbeitern der<br />

Werkstatt, sorgt für die An- und Rückfahrt der<br />

Testfahrzeuge, das Quartier und die Grundversorgung<br />

des Teams. „Für mich beginnt die<br />

Sommererprobung schon Ende März mit den<br />

ersten konkreten Planungen, Vorbereitungen<br />

und den Umbauten der Testfahrzeuge“, berichtet<br />

Betz. „Und wenn wir uns von Granada<br />

aus wieder auf den Heimweg machen, laufen<br />

bereits die Vorbereitungen für die Wintererprobung<br />

im schwedischen Lappland.“<br />

Sabine Lützeler und Philipp Freischlag<br />

haben mit ihrem TGM den höchsten Punkt<br />

der Passstraße erreicht: die Plaza de Pradollano<br />

an der Skistation Meliá am Fuße des<br />

3 398 Meter hohen Veleta. „Sol y Nieve“, Sonne<br />

und Schnee, steht auf dem Hotel linker<br />

Hand. Kaum vorstellbar, dass in dieser kargen<br />

Felswüste im Winter ein Skizirkus tobt –<br />

selbst eine alpine WM wurde hier schon ausgetragen.<br />

Nach einem kurzen Stopp geht es<br />

für die beiden Tester auch schon wieder zurück.<br />

35 Kilometer Passstraße abwärts – eine<br />

Herausforderung für Bremsen und Retarder.<br />

„Vom Motor her läuft alles gut“, sagt Lützeler,<br />

„nächste Woche schauen wir uns dann das<br />

Getriebe genauer an.“<br />

Die Sommererprobung bringt auf unterschiedlichste<br />

Art und Weise Praxis und Engineering<br />

zusammen. „Es ist beeindruckend,<br />

wie das Team zusammenspielt und wie sich<br />

dabei wissenschaftliche Reife mit langjähriger<br />

Praxiserfahrung verbindet“, sagt Rainer<br />

Miksch. Überall seien Produktbegeisterung<br />

und hohe Eigenmotivation aller Beteiligten<br />

zu spüren. „Das ist kein Job wie jeder andere“,<br />

ist Miksch überzeugt. Zufrieden ist er erst,<br />

wenn er die getesteten Fahrzeuge und Komponenten<br />

schließlich als Serienprodukte<br />

beim Kunden sieht. „Dann weiß ich, dass wir<br />

einen guten Job gemacht haben.“<br />

Fotos: Max Kratzer<br />

Aufdrehen statt durchdrehen.<br />

Die MAN-Traktionsfahrzeuge. MAN kann.<br />

Effizienz bringt Erfolg auf Touren – onroad wie offroad. Ob im Bauverkehr oder Kommunaleinsatz, im Brand- und Katastrophenschutz<br />

oder in der Land- und Forstwirtschaft: Die robusten MAN-Traktionsfahrzeuge bringen perfekten Fahrkomfort mit<br />

höchster Wirtschaftlichkeit und Sicherheit zusammen – und Sie zuverlässig an jedes Ziel. Zum Beispiel ans Sparziel. Denn<br />

mit ihrer bewährten Motoren-Technologie fahren sie Bestwerte beim Kraftstoffverbrauch heraus und neue Erfolge für Sie ein.<br />

Erfahren Sie mehr unter www.man.eu/trucks<br />

MAN kann.<br />

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Die neue KMAX Serie.<br />

Mehr Kilometer pro Reifen.<br />

Die neue KMAX Reifenserie liefert bis zu 35% mehr<br />

Kilometerleistung im Vergleich zur Vorgängerserie und<br />

bietet ausgezeichnete Ganzjahreseignung. *<br />

ALL-SEASON<br />

*<br />

Vergleichstests des Goodyear Innovation Center Luxembourg mit der Größe 315/80R22.5 von Juli 2011 bis Juni 2013 haben gezeigt, dass die neuen KMax S Lenkachs- und KMax D Antriebsachsreifen bis zu<br />

30 bzw. 35% höhere Laufl eistung aufweisen, als die Vorgängerserie Goodyear RHS II und RHD II+.

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