MANmagazin Truck 1_2016
In dieser Ausgabe des MANmagazin geht es um das breite Produktportfolio, das MAN 2016 auf der Baumesse bauma präsentiert. In unserem Themen-Special werfen wir einen Blick auf die langjährige Branchenkompetenz von MAN. Außerdem lesen Sie, warum die Truck-Trial Profis Marc Stegmaier und Marcel Schoch auf MAN vertrauen, lernen die beste Werkstatt der Welt kennen und begleiten Müllentsorger-Lkw in Hongkong und Macau.
In dieser Ausgabe des MANmagazin geht es um das breite Produktportfolio, das MAN 2016 auf der Baumesse bauma präsentiert. In unserem Themen-Special werfen wir einen Blick auf die langjährige Branchenkompetenz von MAN. Außerdem lesen Sie, warum die Truck-Trial Profis Marc Stegmaier und Marcel Schoch auf MAN vertrauen, lernen die beste Werkstatt der Welt kennen und begleiten Müllentsorger-Lkw in Hongkong und Macau.
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1/<strong>2016</strong><br />
Deutschland<br />
Themen-<br />
Special<br />
Traktion auf jedem Untergrund<br />
Ab ins Gelände!
1/<strong>2016</strong><br />
Entdecken Sie<br />
das<br />
Ausgabe auf dem Tablet.<br />
auch als digitale<br />
04<br />
06<br />
inhalt<br />
04 Bis ans Limit<br />
Marc Stegmaier und Marcel Schoch<br />
vertrauen im <strong>Truck</strong>-Trial auf MAN.<br />
Deutschland<br />
für Android<br />
Einfach die<br />
App kostenlos<br />
downloaden:<br />
für ios<br />
Welche Lkw kommen auf einer Großbaustelle<br />
zum Einsatz? Wie werden Baustoffe in<br />
England transportiert? Und welche Herausforderungen<br />
bewältigen MAN-Kunden beim Bau<br />
von Bohrstellen in Sibirien? In dieser Ausgabe<br />
des <strong>MANmagazin</strong> geht es um das breite Produktportfolio,<br />
das MAN <strong>2016</strong> auf der Baumesse<br />
bauma präsentiert. In unserem Themen-Special<br />
werfen wir einen Blick auf die langjährige Bran-<br />
1/<strong>2016</strong><br />
Deutschland<br />
Das Beste aus der MAN-Welt<br />
Themen-<br />
Special<br />
Traktion auf jedem Untergrund<br />
Ab ins Gelände!<br />
chenkompetenz von MAN. Doch auch weitere<br />
Themen zu Technologie, Produkten und Mobilität<br />
wie eine Reportage zur Müllentsorgung in<br />
Hongkong oder die Lkw-Sommererprobung in<br />
der Sierra Nevada laden zum Lesen ein.<br />
Viel Freude und spannende Unterhaltung<br />
mit dem <strong>MANmagazin</strong> – oder laden Sie sich<br />
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erhältlich als App für iOS und Android.<br />
Impressum<br />
Das <strong>MANmagazin</strong> erscheint zweimal jährlich in<br />
16 Sprachen.<br />
Herausgeber MAN <strong>Truck</strong> & Bus<br />
Stefan Klatt (V.i.S.d.P.),<br />
Dachauer Straße 667, 80995 München<br />
chefredakteur & Objektleiter Joachim Kelz,<br />
Tel.: +49. 89. 1580-1175, magazin@man.eu,<br />
www.man.eu<br />
Redaktion Vor Ort Deutschland Alwin Berti,<br />
Deike Kornblum; freie Autoren: Tobias Birzer, Frank<br />
Hausmann, Sandra Moser, Oliver Willms<br />
Verlag C3 Creative Code and Content GmbH,<br />
Heiligegeistkirchplatz 1, 10178 Berlin, www.c3.co.<br />
Gesellschafter der C3 Creative Code and Content GmbH<br />
sind die Burda Gesellschaft mit beschränkter Haftung,<br />
Offenburg, und die KB Holding GmbH, Berlin, zu je 50 %.<br />
Alleinige Gesellschafterin der Burda Gesellschaft<br />
mit beschränkter Haftung ist die Hubert Burda Media<br />
Holding Kommanditgesellschaft, Offenburg. Gesellschafter<br />
der KB Holding GmbH sind die Herren Lukas<br />
Kircher (Geschäftsführer, Berlin) und Rainer Burkhardt<br />
(Geschäftsführer, Berlin) zu je 50 %.<br />
Head of CONTENT UNIT Klaus-Peter Hilger<br />
Redaktion & Autoren Yasmine Sailer (Ltg.)<br />
Freie Autoren: Beata Cece, Katrin Nürnberger, Marcus<br />
Schick, Vanessa Schmidt, Wolfgang Tschakert, Jana<br />
Tscheklina, Xifan Yang<br />
MANAgiNg editor Sara Austen-Schrick<br />
Grafik Christian Kühn, Tom Märkl (freier Mitarbeiter),<br />
Marika Simon<br />
Bildredaktion Elke Maria Latinovic, Silke Frohmann<br />
(freie Mitarbeiterin)<br />
Titelbild MAN<br />
Lektorat Dr. Michael Petrow (Ltg.), Jutta Schreiner<br />
produktioN C3 Creative Code and Content GmbH<br />
Druck Gotteswinter und Aumaier GmbH,<br />
Joseph-Dollinger-Bogen 22, 80807 München<br />
Nachdruck mit Quellenangabe gestattet.<br />
Änderungen sind mit der Redaktion abzustimmen.<br />
aboservice Thomas Mahler GmbH,<br />
Postfach 50 04 65, 80974 München,<br />
Tel.: +49. 89. 1580-3724,<br />
Thomas.Mahler-ext@man.eu<br />
Anzeigenvertrieb Zeitzeichen Vertriebs GmbH,<br />
Radka Neumann, Tel.: +49. 8323. 9984630,<br />
radkaneumann@zeitzeichen.de<br />
Copyright ©<strong>2016</strong> bei MAN und C3 Creative Code<br />
and Content GmbH<br />
Foto: APPLE INC. Pr<br />
28<br />
64<br />
THEMEN-SPECIAL<br />
MAN präsentiert auf der bauma <strong>2016</strong><br />
Fahrzeuge und ganzheitliche<br />
Lösungen für die Baubranche.<br />
12<br />
06 Rockstar<br />
Ein MAN-Lkw wird zum Partymobil.<br />
08 News<br />
Meldungen aus dem MAN-Kosmos<br />
12 Auf MAN können Sie bauen<br />
MAN ist mit seiner geballten Baukompetenz<br />
auf der bauma <strong>2016</strong> vertreten.<br />
16 Einsatz im ewigen Eis<br />
In Sibirien leisten MAN-Fahrzeuge bei<br />
klirrender Kälte zuverlässig Dienst.<br />
22 Englands Baulöwen<br />
Für Saint Gobain UK transportieren<br />
723 TGM und TGS Baustoffe durchs Land.<br />
26 Genau unsere Baustelle!<br />
Eine Großbaustelle – viele MAN-Lkw<br />
28 Die beste Werkstatt der Welt<br />
ROSIERVANDENBOSCH aus den Niederlanden<br />
ist das beste MAN-Servicecenter.<br />
34 Happy Birthday!<br />
Der Fahrerclub MAN <strong>Truck</strong>er’s World<br />
feiert seinen zehnten Geburstag.<br />
38 Volles Programm<br />
Neue Features für den TGX D38 bringen<br />
mehr Effizienz, Komfort und Sicherheit.<br />
42 Vor Ort<br />
Aktuelles aus dem deutschen MAN-Markt<br />
58 Training für Profis<br />
Auch die Besten müssen üben: Fußball-<br />
Mannschaftsbus-Fahrer beim Fahrtraining.<br />
62 Oldie in neuem Glanz<br />
Ein 42 Jahre alter Büssing-Bus ist<br />
dank MAN-Azubis wieder wie neu.<br />
64 Saubermänner<br />
Unterwegs mit Müllentsorgern in<br />
Hongkong und Macau<br />
70 Härtetest am Hitzepol<br />
In der spanischen Sierra Nevada werden<br />
MAN-Lkw auf Herz und Nieren geprüft.<br />
02<br />
03
1/<strong>2016</strong><br />
Junger Profi: In der Dreiachser-<br />
Klasse ist Marc Stegmaier (M.)<br />
ganz vorne mit dabei.<br />
Begeistertes Publikum: Fans auf der ganzen Welt bewundern die geschickten Manöver der <strong>Truck</strong>-Trial-Fahrer.<br />
my man<br />
Bis ans Limit<br />
Marcel Schoch, 34 Jahre, fährt mit Beifahrer<br />
Johnny Stumpp in der <strong>Truck</strong>-Trial-Königsklasse<br />
S5. Mit seinem MAN TGS 35.480/8x8 BB<br />
geht er seit acht Jahren für das HS-Schoch<br />
<strong>Truck</strong>-Trial Team an den Start und wurde in dieser<br />
Zeit sechs Mal Europameister.<br />
Herr Schoch, was ist das Besondere an<br />
Ihrem MAN? Ich fahre einen Vierachser – das<br />
größte im <strong>Truck</strong>-Trial zugelassene Fahrzeug.<br />
Wir haben uns für einen seriennahen Lkw mit<br />
relativ leichtem Chassis und Allradantrieb entschieden,<br />
um die extremen Steigungen ohne<br />
unnötiges Gewicht meistern zu können.<br />
Was schätzen Sie an Ihrem Fahrzeug am<br />
meisten? Mit der Zeit wächst man als Fahrer<br />
mit dem Fahrzeug zusammen, weiß genau,<br />
wie es sich in jeder Situation verhält. An meinem<br />
MAN schätze ich vor allem seine Zuverlässigkeit,<br />
Kraft und Traktion.<br />
Was müssen Sie als Fahrer beim <strong>Truck</strong>-<br />
Trial besonders beachten? Wir durchfahren<br />
verschiedene Sektionen, die wir möglichst fehlerfrei<br />
und in einer vorgegebenen Zeit bewäl-<br />
tigen sollen. Pro Sektion gibt es Tore, die wir<br />
passieren müssen. Dabei sind maximal sechs<br />
Richtungswechsel erlaubt. Am wichtigsten<br />
sind neben dem Fahrgefühl die Erfahrung und<br />
die Vorbereitung. Wir gehen vor dem Wettbewerb<br />
die Sektionen zu Fuß ab und überlegen<br />
uns eine Taktik. Zum Beispiel kann es vorkommen,<br />
dass wir ein Tor bewusst auslassen, um<br />
die anderen gut passieren zu können.<br />
Warum fahren Sie <strong>Truck</strong>-Trial? Ich bin<br />
seit 15 Jahren im <strong>Truck</strong>-Trial aktiv, zuerst in der<br />
Servicemannschaft und seit acht Jahren als<br />
Fahrer. Für mich ist das ein super Ausgleich zu<br />
meinem Schreibtischjob als Geschäftsführer.<br />
Der Dreck, das Rumschrauben an den Fahrzeugen,<br />
Camping mit dem Team – das alles<br />
weckt die Leidenschaft für den Sport.<br />
Was war Ihr schönster <strong>Truck</strong>-Trial-<br />
Moment bisher? Der Gewinn unseres ersten<br />
Europameistertitels 2009. Ich hätte nie gedacht,<br />
dass wir es so weit bringen würden.<br />
Mittlerweile sind wir schon zum sechsten<br />
Mal Europameister und damit alleiniger<br />
Spitzenreiter in der Klasse S5.<br />
Sechsfacher Europameister:<br />
Marcel Schoch<br />
fährt erfolgreich in der<br />
Klasse der Vierachser.<br />
Beim <strong>Truck</strong>-Trial kommt<br />
es darauf an, extreme<br />
Geländepassagen möglichst<br />
geschickt zu meistern.<br />
Immer wieder tasten sich<br />
die Fahrer an die Grenzen<br />
des physikalisch Machbaren<br />
heran. Zwei der<br />
erfolgreichsten <strong>Truck</strong>-Trial-<br />
Profis vertrauen dabei<br />
auf Fahrzeuge von MAN.<br />
Hautnah erleben können<br />
Sie Marcel Schoch und<br />
seinen <strong>Truck</strong> auf der<br />
Trainingsstrecke – im<br />
Video in der App.<br />
Marc Stegmaier, 23 Jahre, fährt seit drei<br />
Jahren <strong>Truck</strong>-Trial in der Klasse S4. Mit Beifahrer<br />
Jan Plieninger ist er bisher zweimal Vizeeuropameister<br />
und einmal Dritter geworden. Von Anfang<br />
an setzen der Fahrer und sein BFS <strong>Truck</strong>sport<br />
Team auf einen Dreiachser von MAN.<br />
Herr Stegmaier, welchen Lkw fahren Sie<br />
beim <strong>Truck</strong>-Trial? Einen MAN TGS 33.480<br />
BB-WW. Das ist ein 6x6-Allradfahrzeug mit<br />
zehn Tonnen und 550 PS Leistung.<br />
Ist das ein modifiziertes Serienfahrzeug?<br />
Genau, das Fahrzeug haben wir bei<br />
MAN bestellt, und es wird bis auf die Modifikationen,<br />
die für diesen Sport notwendig<br />
sind, so auch in Serie gefertigt.<br />
Inwiefern wurde es modifiziert? Wir<br />
haben sicherheitsrelevante Bauteile wie einen<br />
Überrollbügel und einen Käfig eingebaut,<br />
die uns beim Umfallen schützen. Außerdem<br />
haben wir sämtliche Aggregate wie den Tank<br />
und die Luftkessel, die seitlich am Rahmen<br />
befestigt waren, nach oben gesetzt. Die Stoßstange<br />
wurde verstärkt und das Verteiler-<br />
getriebe geschützt. Bei den Reifen fahren<br />
wir ein russisches Fabrikat, welches auch bei<br />
Militärfahrzeugen zum Einsatz kommt.<br />
Beim <strong>Truck</strong>-Trial fahren Sie extreme<br />
Passagen. Was bedeutet das für das Fahrzeug?<br />
Der Lkw wird bis zum Äußersten beansprucht.<br />
Steigungen von über 45 Grad sind<br />
keine Seltenheit. Teilweise geht es durch<br />
metertiefe Schlammlöcher oder über Felsen,<br />
die zu Fuß nicht zu bewältigen wären. Dabei<br />
kommt es schon mal vor, dass das Fahrzeug<br />
etwas beschädigt wird, zum Beispiel ein Reifen<br />
platt ist. Diese Schäden werden von unserem<br />
Serviceteam gleich vor Ort behoben.<br />
Was schätzen Sie an Ihrem Fahrzeug am<br />
meisten? Die Robustheit. Es ist immer wieder<br />
aufs Neue spannend, welche Hindernisse und<br />
welche extremen Steigungen mit diesem<br />
MAN bewältigt werden können.<br />
Fahren Sie schon immer MAN? Aufgrund<br />
unserer Firmengeschichte – Stegmaier<br />
Nutzfahrzeuge ist seit 1965 MAN-Vertragspartner<br />
– sind wir mit MAN schon eine lange<br />
Zeit verbunden.<br />
Fotos: BFS <strong>Truck</strong>sport (2), HS-Schoch (2)<br />
Über Stock und Stein:<br />
Steile Geröllpisten sind<br />
beim <strong>Truck</strong>-Trial die Regel.<br />
04<br />
05
1/<strong>2016</strong><br />
Rockst ar<br />
Rock ’n’ Roll: Den Thundertruck<br />
fand das Publikum<br />
des Wacken Open Air echt<br />
anbetungswürdig.<br />
Mattschwarzes Kraftpaket:<br />
Der Teufel Thundertruck ist ein<br />
Partymobil auf acht Rädern.<br />
Fotos: Teufel.de ( 2)<br />
13 Quadratmeter Tanzfläche, vier Nebelmaschinen,<br />
Lichtanlage, eine Bar und der<br />
Sound von zehn Teufel-Rockster-Lautsprechern<br />
mit insgesamt über 8 000 Watt: Der<br />
Teufel Thundertruck ist Rock ’n’ Roll auf Rädern.<br />
Seinen ersten öffentlichen Auftritt feierte<br />
der rockige Lkw im Rahmen des Christopher<br />
Street Day in Berlin im Sommer 2015.<br />
Seitdem sorgte er auf vielen Events – unter<br />
anderem auf der Kölner Spielemesse<br />
Gamescom, der Internationalen Funkausstellung<br />
(IFA) in Berlin und dem Wacken Open<br />
Air Festival – für die perfekte Party.<br />
Basis des Thundertrucks ist ein ehemaliger<br />
Bundeswehr-Lkw von MAN, Baujahr 1977.<br />
Beauftragt vom deutschen Hi-Fi-Boxen-<br />
Hersteller Teufel, hatte ein Team von acht<br />
Leuten innerhalb von sieben Wochen den<br />
MAN KAT1 8x8 zum Rockmobil umgebaut.<br />
Das Chassis des ehemaligen Transportfahrzeugs<br />
wurde dabei im Originalzustand belassen.<br />
Während nur der olivgrüne Bundeswehr-Lack<br />
einem rockigen Mattschwarz<br />
wich, war der üppige Ein- und Aufbau des<br />
Vierachsers eine größere Herausforderung.<br />
Der Thundertruck hat 320 PS, acht Räder und<br />
bringt 25,4 Tonnen auf die Waage – das ist<br />
„Heavy Metal“ in seiner coolsten Form.<br />
06<br />
07
1/<strong>2016</strong><br />
Wüsten-Giganten<br />
mit 1 000 PS<br />
<strong>2016</strong><br />
Nachhaltigkeitspreis<br />
für MAN<br />
Teile und Zubehör<br />
MAN <strong>Truck</strong> & Bus<br />
MAN Originalteile® Ecoline<br />
die Zeitung „transport“ hat im<br />
Bei der Rallye Dakar <strong>2016</strong> waren sie<br />
wieder die heimlichen Stars: die 55 starken<br />
Renntrucks, die im Januar zwei Wochen<br />
lang 9 000 Kilometer durch die Wüsten<br />
Argentiniens und Boliviens zurücklegten.<br />
Mit 16 Renntrucks war MAN wie schon im<br />
Vorjahr der füh rende Lkw-Hersteller in der<br />
<strong>Truck</strong>-Klasse – lange Zeit ging es sogar Kopf<br />
an Kopf mit Kamaz und Iveco um den Gesamtsieg.<br />
Durchs Ziel in Rosario fuhren Hans<br />
Stacey und sein EUROL/VEKA MAN-Rallyeteam<br />
schließlich als Vierte.<br />
Zu diesem guten Ergebnis haben auch die<br />
MAN-Serviceteams beigetragen: Die Rennteams<br />
konnten sich wie immer voll auf deren<br />
zuverlässige Unterstützung verlassen. 15 der<br />
16 MAN-Fahrzeuge erreichten so das Ziel,<br />
lediglich ein Lkw fiel wegen eines irreparablen<br />
Unfallschadens aus. Neben der Versorgung<br />
mit Ersatzteilen in der Wüste führte die<br />
Ser vice mannschaft auch viele Reparaturen<br />
durch: vom Scheibenwechsel über Unfallreparaturen<br />
bis zu einem Zylinderkopfwechsel –<br />
ohne Kran, dafür mit fünf kräftigen Männern.<br />
vergangenen November in München<br />
den „Europäischen Transportpreis für<br />
Nachhaltigkeit <strong>2016</strong>“ vergeben. MAN<br />
<strong>Truck</strong> & Bus konnte sich gleich zwei<br />
Mal als Sieger durchsetzen: in der Kategorie<br />
„Teile und Zubehör“ und mit<br />
Euro-Leasing/MAN Financial Services<br />
in der Kategorie „Nutzfahrzeug- und<br />
Trailervermietung“. Insgesamt wurden<br />
17 Unternehmen in 16 Kategorien<br />
ausgezeichnet. Der Nachhaltigkeitspreis,<br />
der zum dritten Mal vergeben<br />
wurde, soll Unternehmen aus der<br />
Nutzfahrzeug- und Transportlogistikbranche<br />
in ihrem nachhaltigen Handeln<br />
bestärken.<br />
Platoon-Prototyp: Führungs- und Folge-Lkw fahren hintereinander und sparen durch den verkürzten Abstand Kraftstoff.<br />
Effizienz im Windschatten<br />
Platooning, bei dem mehrere Fahrzeuge<br />
mithilfe eines technischen Steuerungslichen<br />
Straßen. MAN beteiligte sich mit<br />
fuhren Anfang April Platoons auf öffentsystems<br />
in sehr geringem Abstand hintereinanderfahren,<br />
ist eine vielversprechende tionsfahrt von München nach Rotterdam.<br />
einem Platoon-Prototyp an der Demonstra-<br />
Lösung für die Mobilität der Zukunft. Das Zwei mit Car-to-Car-Kommunikation und<br />
automatisierte und vernetzte Fahren in entsprechender bordeigener Sensorik aufgerüstete<br />
Serienfahrzeuge fuhren im Mindest-<br />
Platoons ermöglicht durch den verkürzten<br />
Sicherheitsabstand eine Reduktion des abstand von zehn Metern auf der Autobahn.<br />
Kraftstoffverbrauchs. Dieses Potenzial aufzuzeigen<br />
war das Ziel der „European <strong>Truck</strong> tische Diskussion anstoßen und langfristig<br />
Die Demonstrationsfahrten sollen die poli-<br />
Platooning Challenge <strong>2016</strong>“ der niederländischen<br />
EU-Ratspräsidentschaft. Bei dieser zeugkonzepte<br />
für die Realisierung solch innovativer Fahr-<br />
sorgen.<br />
Ältester MAN-Lkw im Nahen Osten<br />
Bester MAN-Fahrer bei der<br />
Rallye Dakar <strong>2016</strong>: Hans Stacey<br />
fuhr auf Rang vier.<br />
Fotos: Robert W. Kranz / Rallyewerk.com, MAN (2)<br />
Stolzer Besitzer: Walid<br />
Seif mit seinem MAN-Lkw<br />
von 1956 (l.) und einem<br />
aktuellen MAN TGS<br />
Im Rahmen von 100 jahre MAN hat das<br />
Unternehmen gemeinsam mit dem MAN-Importeur<br />
Terramar den ältesten Lkw im Nahen<br />
Osten gesucht – und gefunden. Ein <strong>Truck</strong> mit<br />
Baujahr 1956 aus Damaskus ist der Gewinner<br />
des Wettbewerbs. Besitzer Walid Seif berichtete,<br />
dass der Lkw seit fünf Jahrzehnten und drei Generationen<br />
im Familienbesitz ist. Das Fahrzeug<br />
war in der gesamten Region unterwegs – von<br />
Jordanien über den Irak bis in den Libanon.<br />
Dabei leistete es zuverlässig und unermüdlich<br />
seinen Dienst. „Wir haben vor 25 Jahren einen<br />
Achtzylinder-Motor eingesetzt – seitdem läuft<br />
der Lkw ohne Reparatur“, so Seif. Auch heute ist<br />
der <strong>Truck</strong> noch auf den Straßen im Nahen<br />
Osten unterwegs: Jede Woche transportiert er<br />
Güter zwischen Damaskus und dem Libanon.<br />
08<br />
09
1/<strong>2016</strong><br />
WELTNEUHEIT<br />
von MAN Diesel & Turbo<br />
Es ist ein Quantensprung für die Öl- und<br />
Gasindustrie: Im September 2015 ging am<br />
Grund des norwegischen Nordmeers, 300 Meter<br />
unter der Meeresoberfläche, die erste Unterwasserverdichterstation<br />
zur Gasförderung<br />
in Betrieb – eine Weltneuheit. Die Station ist<br />
mit zwei Motor-Kompressor-Einheiten von<br />
MAN Diesel & Turbo ausgestattet. In der Entwicklungsphase<br />
hatte MAN intensiv mit dem<br />
Endkunden, dem norwegischen Öl- und Gaskonzern<br />
Statoil, zusammengearbeitet und die<br />
Technologie kontinuierlich anhand von Kundenbedürfnissen<br />
optimiert.<br />
Verglichen mit der konventionellen Offshoreförderung<br />
von Erdöl und Gas bedeutet<br />
Zu Wasser gelassen: Im September wurde<br />
die weltweit erste Unterwasserverdichterstation<br />
in Betrieb genommen.<br />
In den Tiefen der See:<br />
Die Unterwasserverdichterstation<br />
liegt 300 Meter<br />
unter der Meeresoberfläche.<br />
der Einsatz der neuen Unterwassertechnologie<br />
nicht nur geringere Investitionskosten, sondern<br />
vor allem eine signifikant höhere Förderrate<br />
und somit rund 306 Millionen Barrel Öleinheiten<br />
zusätzlich. Gleichzeitig sinken Energiebedarf<br />
und CO2-Emissionen. Während der<br />
natürliche Druck in den Lagerstätten kontinuierlich<br />
nachlässt, helfen die Motor-Kompressor-Einheiten<br />
von MAN, den Druck über<br />
den gesamten Produktionszyklus zu erhalten.<br />
Im Jahr 2010 vergab Aker Solutions als Generalunternehmen<br />
den Auftrag für die Kompressoren<br />
an MAN Diesel & Turbo in Zürich.<br />
Die Bestellung umfasst vier Motor-Kompressor-Einheiten<br />
sowie Wartung und Service.<br />
MAN <strong>Truck</strong> & Bus liefert seit 25 Jahren<br />
Achsen über seinen Generalimporteur<br />
MAN Engines & Components nach Nordamerika.<br />
<strong>2016</strong> feiert das Unternehmen ein<br />
großes Jubiläum: die 50 000. in die USA gelieferte<br />
Achse.<br />
Ein wichtiger Abnehmer der Achsen<br />
aus dem Hause MAN ist der kanadische<br />
Bushersteller New Flyer, der jährlich circa<br />
4 000 Einheiten bezieht. Mit einem Markt-<br />
Großstadtverkehr: In<br />
New York dominiert<br />
New Flyer den städtischen<br />
Nahverkehr.<br />
Unterwegs in New York<br />
auf deutschen Achsen<br />
anteil von fast 50 Prozent sind die Kanadier<br />
Marktführer in den USA und somit ein<br />
wichtiger Kooperationspartner für MAN. In<br />
New York dominiert New Flyer den städtischen<br />
Nahverkehr: Allein bei New York City<br />
Transit – den lokalen Verkehrsbetrieben –<br />
hat MAN über New Flyer etwa 2 000 Busachsen<br />
im Einsatz.<br />
Mehr Informationen zu den Achsen von<br />
MAN gibt es auf > www.man.eu/engines-achsen<br />
Gold für MAN<br />
Lion’s Intercity<br />
Der MAN Lion’s Intercity hat Gold beim<br />
„iF design award <strong>2016</strong>“ in der Kategorie „Automobiles/Vehicles/Bikes“<br />
gewonnen. Der Überlandbus<br />
von MAN ist damit einer von 75 Goldpreisträgern<br />
aus Tausenden Einreichungen.<br />
Der Preis, der jährlich von der iF International<br />
Forum Design GmbH vergeben wird, ist<br />
ein weltweit anerkanntes Design-Qualitätssiegel.<br />
Neben den in vergangenen Jahren gewonnenen<br />
Preisen – darunter „red dot design<br />
award“ und „german design award“ – rundet<br />
diese Auszeichnung die Designerfolge von<br />
MAN ab. Seit dem Jahr 2002 haben die Busse<br />
von MAN und NEOPLAN bereits 13 Designpreise<br />
bekommen.<br />
Höchste Designauszeichnung: Der MAN Lion’s Intercity<br />
hat den „iF design award <strong>2016</strong>“ gewonnen.<br />
UR:BAN: Abschluss des Forschungsprojekts<br />
Mensch-Maschine-Interaktion: MAN erforschte im<br />
Rahmen von UR:BAN die Schnittstelle zwischen Fahrer<br />
und Nutzfahrzeug unter verschiedenen Gesichtspunkten.<br />
Im Oktober 2015 haben die 31 UR:BAN-<br />
Partner in Düsseldorf die Ergebnisse ihrer vierjährigen<br />
Forschungsarbeit vorgestellt. Experten<br />
aus den UR:BAN-Projekten präsentierten<br />
rund 50 Demonstrationsfahrzeuge; MAN war<br />
mit zwei Prototypen und einer begehbaren<br />
Lkw-Kabine als einziger Nutzfahrzeughersteller<br />
vertreten. Ziel des Projekts war es, den<br />
Stadtverkehr sicherer, effizienter und flüssiger<br />
zu machen. Für MAN stand dabei die Interaktion<br />
von Fahrer und Fahrzeug im Mittelpunkt.<br />
Mehr zum Projekt: > www.urban-online.org<br />
2 000<br />
Motoren<br />
hat MAN Engines & Components seit<br />
1993 an den US-amerikanischen<br />
Luxus-Sportfischerboothersteller Viking<br />
Yachts geliefert. Die Acht- und Zwölfzylinder-Marinemotoren<br />
sind ideal für<br />
Sportfischerboote, da diese mit bis zu<br />
1 000 Betriebsstunden im Jahr gleichzeitig<br />
hocheffizient, zuverlässig und<br />
sparsam im Verbrauch sein müssen.<br />
Fotos: Aker Solutions/ Subsea, Sorin Morar, plainpicture/Westend61, MAN<br />
1 2<br />
Reparaturstatus in Echtzeit Daten hinterlegen<br />
Auf einen Blick: Die<br />
Mobile24-Broschüre<br />
informiert über den<br />
Tracking Link.<br />
mit dem „Mobile24 Tracking link“ bietet MAN<br />
den Nutzern des Pannendiensts Mobile24 die Möglichkeit,<br />
sich über den aktuellen Stand einer Reparatur<br />
zu informieren. Unter dem Internetlink sieht der<br />
Kunde auf einen Blick die voraussichtliche Ankunftszeit<br />
des Monteurs, ob der Monteur die Reparatur<br />
begonnen hat, das voraussichtliche Reparaturende<br />
beziehungsweise ob die Reparatur des Fahrzeugs beendet<br />
wurde. Voraussetzung ist die Registrierung des<br />
Kunden über ein Formular im Mobile24-Prospekt. Die<br />
Anmeldung kann im betreuenden MAN-Stützpunkt<br />
abgegeben und jederzeit widerrufen werden.<br />
3<br />
Tracking Link erhalten<br />
@<br />
Tracking Website<br />
5 ✔<br />
Panne melden<br />
4<br />
Klicken und aktuellen<br />
Status einsehen<br />
@<br />
Volle Transparenz: Kunden behalten mit dem<br />
Mobile24 Tracking Link die Reparatur im Blick.<br />
10<br />
11
1/<strong>2016</strong><br />
Auf MAN können<br />
Sie bauen<br />
Außenbereich. Im Mittelpunkt steht dabei<br />
das kundenorientierte Portfolio, was sich unter<br />
anderem an der Allradtechnik bemerkbar<br />
macht: MAN zeigt mit dem zuschaltbaren<br />
und dem permanenten Allradantrieb sowie<br />
mit dem MAN HydroDrive drei bedarfsgerechte<br />
Systeme.<br />
Traktionskompetenz<br />
Mit dem zuschaltbaren<br />
und dem permanenten<br />
Allradantrieb hat MAN<br />
zwei bedarfsgerechte<br />
Systeme im Portfolio.<br />
ZU DEN AUSSTELLUNGSFAHRZEUGEN gehört<br />
zum Beispiel ein Transportbetonmischer auf<br />
einem vierachsigen MAN TGS. Das leichte<br />
Hypoidachstandem dieses Fahrzeugs feiert<br />
bei der bauma Weltpremiere. Das neue Feature<br />
spart 180 Kilogramm gegenüber bisher üblichen<br />
Hypoidachsen und 280 Kilogramm<br />
gegenüber AP-Achsen ein und sorgt so für<br />
maximale Nutzlastkapazität. Vorteile sind<br />
der geringere Kraftstoffverbrauch und das<br />
Plus an Bodenfreiheit.<br />
Ein weiteres Highlight: ein zweiachsiger<br />
MAN TGS mit HydroDrive-Antrieb als Sattelzugmaschine.<br />
Den hydrostatischen Vorder-<br />
Alle drei Jahre im April<br />
verwandelt sich die<br />
Messe München in einen<br />
riesigen Abenteuerspielplatz:<br />
Dieses Jahr ist wieder<br />
bauma-Zeit. MAN<br />
präsentiert auf der<br />
größten Baumesse der<br />
Welt zehn Fahrzeuge und<br />
ganzheitliche Lösungen<br />
für die Baubranche.<br />
E<br />
s ist ein Spektakel der Superlative,<br />
das Menschen aus der ganzen Welt<br />
nach München zieht. Nein, die<br />
Rede ist ausnahmsweise nicht vom Münchner<br />
Oktoberfest, denn diesmal ragen nicht Riesenräder<br />
in den Himmel, sondern Baukräne. Es<br />
geht um die bauma. Die Baumesse gilt als flächenmäßig<br />
größte Messe der Welt. Sie belegt<br />
mit 605 000 Quadratmetern das gesamte<br />
Messegelände und erstreckt sich über 16 Hallen<br />
und ein riesiges Freigelände. Die Rekordschau<br />
steigt alle drei Jahre und lockt mehr als<br />
eine halbe Million Besucher aus über 200 Län-<br />
dern an. Die Fahrzeuge von MAN finden die<br />
Besucher in Halle B4. Den Stand mit 1 000<br />
Quadratmetern innen und 250 Quadratmetern<br />
außen hat sich MAN frühzeitig gesichert.<br />
„In dieser Hinsicht ist die bauma wie das Oktoberfest“,<br />
erklärt Michael Makowsky, Leiter<br />
Produktmarketing <strong>Truck</strong>/Traktion bei MAN.<br />
Bereits Monate im Voraus sind die Plätze ausgebucht.<br />
Der Grund ist simpel: Die Messe ist<br />
ohne Zweifel das Highlight der Baubranche.<br />
Am 11. April <strong>2016</strong> geht die bauma in die<br />
nächste Runde. MAN präsentiert insgesamt<br />
zehn Fahrzeuge – fünf in der Halle, fünf im<br />
Fotos: MAN<br />
Hypoidachse<br />
Das leichte Hypoidachstandem an<br />
der Hinterachse des TGS-Transportmischers<br />
feiert bei der bauma Weltpremiere<br />
– für ein Plus an Nutzlast.<br />
achsantrieb dieses Bestseller-Fahrzeugs, der<br />
für eine bedarfsweise Erhöhung der Traktion<br />
und eine bessere Bremswirkung in steilem<br />
Gelände sorgt, gab es bisher nur mit Handschaltgetriebe.<br />
Bei der bauma wird der MAN<br />
HydroDrive zum ersten Mal mit dem automatisierten<br />
Schaltgetriebe MAN TipMatic<br />
präsentiert.<br />
MAN zeigt zudem die Baureihe TGX D38,<br />
welche die idealen Fahrzeuge für den schweren<br />
Traktionseinsatz sind. Der ausgestellte<br />
dreiachsige MAN TGX als Kipper mit dem<br />
neuen 560 PS starken D38-Motor kann<br />
12<br />
13
1/<strong>2016</strong><br />
MAN TGM<br />
Mit Tonnagen zwischen<br />
13 und 26 Tonnen und erstklassiger<br />
Nutzlast bietet der<br />
MAN TGM wirtschaftliche<br />
Transportlösungen im mittelschweren<br />
Traktionsverkehr.<br />
ter nutzen. Alternativ kann ein Fahrzeug mit<br />
einem kürzeren Radstand gewählt werden,<br />
was die Wendigkeit erhöht.<br />
Für den Einsatz im Bergbau und in der<br />
Kiesgewinnung bietet MAN in Märkten außerhalb<br />
Europas das robuste und tragfähige<br />
MAN TGS-Fahrgestell aus seiner WorldWide-<br />
Produktfamilie an. Der auf der bauma präsentierte,<br />
auf 33 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht<br />
ausgelegte MAN TGS-Muldenkipper ist<br />
eine kostengünstigere Alternative zu einem<br />
Knicklenker und kommt mit schwierigen<br />
Straßenverhältnissen sowie extremen Klimabedingungen<br />
bestens zurecht.<br />
Ebenfalls auf der Liste der Ausstellungsfahrzeuge:<br />
ein Krankipper aus der Baureihe<br />
TGL, ein auf 50 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht<br />
ausgelegter Fünfachser sowie ein<br />
MAN TGM in Allradausführung.<br />
DIE PROGNOSEN für die bauma <strong>2016</strong> sind<br />
verheißungsvoll: Die Messe München erwartet<br />
wieder über 500 000 internationale Gäste.<br />
Für Michael Makowsky ist es genau dieser<br />
Austausch mit Besuchern aus der ganzen<br />
Welt, der die bauma zu etwas Besonderem<br />
macht. „Wir haben die Gelegenheit, mit Menschen<br />
zu sprechen, die jeden Tag mit unseren<br />
Fahrzeugen zu tun haben – vom Fahrer<br />
bis zum Fuhrparkleiter. Sie sagen uns, was<br />
sie an unseren Fahrzeugen gut finden und<br />
was wir verbessern können.“ Das Fazit ist<br />
laut Makowsky aber nach jeder bauma das<br />
gleiche: „Auf MAN können die Kunden einfach<br />
bauen.“<br />
Mehr Informationen zum Messeauftritt<br />
von MAN auf der bauma <strong>2016</strong> gibt es auf<br />
> www.man.eu/bauma<br />
605 000<br />
Quadratmeter<br />
Ausstellungsfläche hat die bauma <strong>2016</strong>.<br />
Sie erstreckt sich über 16 Hallen und ein<br />
riesiges Freigelände.<br />
500 000<br />
Besucher<br />
aus 200 Ländern kommen alle drei Jahre<br />
zur weltgrößten Baumesse nach München.<br />
TGX D38<br />
Die Baureihe TGX D38 liefert<br />
das ideale Fahrzeug für<br />
schwere Transportaufgaben –<br />
ob mit 520 oder 560 PS.<br />
schwergewichtige Lasten transportieren und<br />
zugleich mit höheren Durchschnittsgeschwindigkeiten<br />
fahren. Spitzenleistung bietet<br />
der MAN TGX D38 im Schwerlasttransport:<br />
Der Vierachser MAN TGX 41.640 8x4/4<br />
kombiniert den stärksten D38-Motor und die<br />
neue Getriebegeneration MAN TipMatic TX.<br />
Dieses Getriebe bietet den Kunden einige<br />
Komfortfunktionen und spart Kraftstoff ein<br />
(siehe auch Seite 38–40).<br />
HydroDrive<br />
MAN zeigt auf der bauma<br />
erstmals die Kombination<br />
aus HydroDrive und MAN<br />
TipMatic. Die Lösung wird<br />
ab 2017 verfügbar sein.<br />
Die teilhochgestellte Abgasanlage unterstreicht,<br />
wie stark sich MAN an den Kunden<br />
orientiert. Vierachsige TGS-Fahrgestelle<br />
bietet MAN mit einer zweigeteilten Abgasanlage<br />
an. Der Dieselpartikelfilter ist zwischen<br />
den beiden Vorderachsen angebracht,<br />
der SCR-Kat auf einem Rahmen hinter dem<br />
Fahrerhaus. Diese Anordnung bewirkt, dass<br />
weniger Staub aufgewirbelt wird, und schafft<br />
gleichzeitig mehr Platz am Rahmen. Dieser<br />
freie Bauraum lässt sich für Kraftstoffbehäl-<br />
Fotos: MAN<br />
14<br />
15
1/<strong>2016</strong><br />
Einsatz im<br />
ewigen<br />
42 Grad Celsius,<br />
Glatteis und meterhoher<br />
Schnee: Die Einsatzbedingungen<br />
in Westsibirien sind<br />
alles andere als komfortabel.<br />
Hier im hohen Norden<br />
sind zähe Männer und<br />
robuste Lkw gefragt – ein<br />
EISMinus<br />
Fall für SIBITEK und MAN.<br />
16<br />
Zuverlässig und robust:<br />
In Westsibirien leisten<br />
MAN-Lkw unter härtesten<br />
Bedingungen ihren Dienst.<br />
Foto:<br />
Foto: Frank Herfort<br />
17
1/<strong>2016</strong><br />
Harter Einsatz: Die MAN-<br />
Fahrzeuge kommen mit den<br />
winterlichen Offroadsituationen<br />
bestens zurecht.<br />
„Die MAN-Technik<br />
hält einfach am<br />
längsten durch.“<br />
Sergej Chernov, technischer Direktor von SIBITEK<br />
- 42 °<br />
Celsius<br />
D<br />
er Zaun, der die Unterkünfte<br />
umgibt, reicht zwei Meter tief<br />
in den Boden hinein – eine<br />
Sicherheitsmaßnahme, welche die Männer vor<br />
Bären schützen soll. Zwar schlafen die Tiere<br />
jetzt, im tiefen Winter der wilden Taiga Westsibiriens,<br />
doch sicher ist sicher. Und während<br />
die Bären ruhen, herrscht für die Männer und<br />
ihre MAN-Lkw Hochsaison: Auf dem zugefrorenen<br />
Sumpfgrund wird derzeit ein weit verzweigtes<br />
Netz an Erdölförderstellen angelegt.<br />
Dutzende 50-Tonner sind hier 20 Stunden pro<br />
Tag im Einsatz und transportieren täglich<br />
20 000 Kubikmeter Sand zu den Bohrstellen.<br />
Es ist kurz vor acht Uhr morgens, der Tag<br />
bricht gerade erst an. Dunkle Tannen ragen<br />
hoch aus dem Mischwald heraus; ihre Zweige<br />
werden von wuchtigen Schneekappen in die<br />
Tiefe gezogen. In all dem glitzernden Weiß<br />
rollt ein knallroter MAN-Kipper, Schneeflocken<br />
tanzen zwischen seinen Rädern. Die<br />
Sicherheitsvorschriften auf den Erdölfeldern<br />
erlauben hier maximal 30 Stundenkilometer,<br />
und bei Steigungen mit Schnee und Glatteis<br />
ist diese Geschwindigkeit eine echte Herausforderung.<br />
Doch der MAN TGS ist geradezu dafür<br />
geschaffen, winterliche Offroadsituationen<br />
zu meistern. In nur wenigen Minuten<br />
wird der Kipper mit Sand beladen. Der Bagger<br />
streicht den Sandhaufen ein letztes Mal vorsichtig<br />
glatt, und schon arbeitet sich der Lkw<br />
mit seinen vier Achsen und 480 PS stetig aus<br />
der Sandgrube empor. Fahrer Artyom Nurgaliev<br />
lächelt zufrieden: „Ich habe ein gutes Gefühl<br />
für den <strong>Truck</strong>, denn er hat ein stabiles<br />
Fahrwerk und einen leistungsstarken Antrieb.<br />
Es ist sehr wichtig, die Fahrsituation richtig einzuschätzen,<br />
folglich die optimale Geschwindigkeit<br />
zu wählen und die Sperren korrekt zu betätigen.<br />
Dafür nehmen wir hier regelmäßig an<br />
Trainings teil“, erzählt der 25-Jährige.<br />
Wohnbasis: Die Männer, die für<br />
SIBITEK in Sibirien arbeiten, schlafen<br />
in einer Wohnwagensiedlung.<br />
Fotos: Frank Herfort<br />
Verlässt sich auf seinen MAN:<br />
Fahrer Artyom Nurgaliev<br />
schätzt das stabile Chassis und<br />
den starken Antrieb seines Lkw.<br />
Unermüdlich: 20 Stunden am Tag<br />
transportieren die MAN-Lkw Sand,<br />
um Pisten aufzuschütten und Bohrstellen<br />
zu erschließen.<br />
können es im westsibirischen Winter<br />
werden. Der Norden Russlands zählt zu<br />
den kältesten Regionen der Erde.<br />
Westsibirien<br />
Oft liegt hier der Schnee 150 Zentimeter<br />
hoch, und die Temperatur fällt bis auf minus<br />
42 Grad. Im Norden Russlands sind zähe Menschen<br />
und eine robuste Technik gefragt. „Hier<br />
sind nur Allrader im Einsatz. Andere <strong>Truck</strong>s<br />
würden mit diesen Bedingungen gar nicht<br />
fertig“, meint Sergej Chernov. Der 38-Jährige<br />
ist technischer Direktor des Bauunternehmens<br />
SIBITEK. „Die MAN-Technik hält einfach<br />
am längsten durch.“ Chernov ist ausgebildeter<br />
Konstrukteur, Hobbyrennfahrer und seit<br />
Kindheitstagen Autofan. Er verwaltet den<br />
86 MAN-starken Fuhrpark von SIBITEK. „Als<br />
wir vor fünf Jahren beschlossen, auf europäische<br />
Kipper umzusteigen, haben wir unterschiedliche<br />
Marken miteinander verglichen.<br />
Wir haben uns dann für MAN entschieden,<br />
weil die Firma eine der ersten 6x6-Allradantrieb-Maschinen<br />
in Europa entwickelt hat<br />
und somit fundierte Erfahrungen in diesem<br />
Bereich mitbringt“, ergänzt Salambek Maigov,<br />
CEO bei SIBITEK. „Bei der bauma 2013 wurde<br />
zum ersten Mal der 8x4-Lkw vorgestellt. Das<br />
war ein exklusiver 50-Tonner für Chile. Wir haben<br />
auf dieser Messe mit MAN vereinbart, dass<br />
das Modell für uns zu einem 8x8-50-Tonner<br />
18<br />
19
1/<strong>2016</strong><br />
„Wir finden es<br />
wichtig, dass<br />
MAN flexibel auf<br />
unsere Bedürfnisse<br />
eingeht.“<br />
Salambek Maigov, CEO von SIBITEK<br />
aufgerüstet wird. Wirtschaftlich zahlt sich das<br />
aus: Denn bei gleichen Fahreigenschaften und<br />
ähnlichem Betriebsverbrauch kann der <strong>Truck</strong><br />
an die sieben Tonnen mehr fassen als der 6x6-<br />
Kipper, insgesamt 32 Tonnen“, erzählt Maigov.<br />
Somit gab SIBITEK den ersten Impuls für das<br />
neue Modell und entwickelte zusammen mit<br />
MAN eine maßgeschneiderte Lösung. „Wir lieben<br />
diese Technik. Es macht richtig Spaß, so<br />
gute Maschinen zu bedienen“, betont Maigov.<br />
„Als Kunden finden wir es außerdem sehr<br />
wichtig, dass MAN flexibel auf unsere Bedürfnisse<br />
eingeht.“ Die Fahrzeuge verfügen über<br />
MAN TipMatic mit Offroad software, also ein<br />
Getriebe mit mehr Komfort für den Fahrer.<br />
An hohen Komfortstandards ist dem<br />
Firmenchef viel gelegen. Einmal im Monat<br />
kommt der CEO hinaus in die sibirischen Weiten<br />
und verbringt eine Woche auf der Basis.<br />
Gerne steigt er dann selbst mit ein, um Feedback<br />
zum Fahrzeugbetrieb zu bekommen.<br />
die Lastwagenkarawane fährt weiter<br />
zur nächsten Baustelle, und die wendigen roten<br />
Giganten entladen ihre Last. Die Ladeflächen<br />
dampfen in der Kälte, sie sind mit Extraheizungen<br />
ausgestattet, damit an den Seitenwänden<br />
kein gefrorener Sand hängen bleibt.<br />
Sibirien kann nur selten mit angenehmen<br />
Wetterbedingungen aufwarten, doch das ist<br />
mit den isolierten Fahrerhäusern kein Problem:<br />
Sie sind voll klimatisiert und darüber<br />
hinaus mit Sitzheizung und Armstützen ausgestattet<br />
– voller Luxus selbst bei tiefsten<br />
Minusgraden. Chefs und Fahrer sind sich<br />
einig: MAN ist die First Class unter den Lkw.<br />
Seit einigen Stunden ist es dunkel. Der<br />
Himmel ist von riesigen Erdgasfackeln rot erleuchtet.<br />
Auf der Wohnbasis, die mit kleinen<br />
blauen Wohnwagen vollgestellt ist, wartet<br />
in der Kantine bereits das Abendessen auf<br />
die Männer: Buchweizen, Kartoffeln, Nudeln,<br />
Rote Bete, Hühnchen, Buletten und Gulasch.<br />
Die Fahrer werden sich von dem langen, harten<br />
Arbeitstag schon bald ausruhen können.<br />
Die starken MAN-Lastwagen aber werden nie<br />
müde: Geduldig warten sie im Dunkeln auf<br />
ihre nächste Schicht.<br />
Mehr über SIBITEK-CEO Salambek Maigov<br />
und Fahrer Artyom Nurgaliev erfahren Sie in<br />
unseren Interviews auf > www.man.eu/sibirien<br />
Fotos: Frank Herfort<br />
Nachtfahrt: Bereits um 15 Uhr<br />
geht im Winter in Sibirien<br />
die Sonne unter, dann geht<br />
die Arbeit im Dunkeln weiter.<br />
20<br />
21
1/<strong>2016</strong><br />
Englands<br />
Baulöwen<br />
Fotos: Olivier Hess<br />
Wendig, effizient und bestens<br />
geeignet für schwere Lasten:<br />
Der Baustoffkonzern Saint<br />
Gobain setzt auf MAN-Lkw.<br />
Enger könnte die kleine Seitenstraße<br />
im südenglischen Küstenstädtchen<br />
Hythe wirklich nicht sein. Es<br />
geht steil aufwärts, noch dazu in<br />
einer starken Kurve. Auf der einen<br />
Seite reihen sich dicht geparkte<br />
Autos, auf der anderen wölbt sich die mit Gras<br />
bewachsene Böschung. Zwei Fußgänger sind<br />
stehen geblieben und beobachten, wie Dennis<br />
Brown seinen neun Meter langen 18-Tonner<br />
mit dem gelben Jewson-Logo langsam und<br />
millimetergenau den Berg hinaufsteuert – im<br />
Rückwärtsgang. Auch die Arbeiter am Ende der<br />
Straße, für die Brown eine Palette mit Zementsäcken<br />
geladen hat, haben ihre Mittagspause<br />
für das Spektakel unterbrochen.<br />
Brown lässt sich von seinem Publikum<br />
nicht aus der Ruhe bringen. Konzentriert beobachtet<br />
er in den Seitenspiegeln seine Position,<br />
justiert sie sachte. Mann und Lkw funktionieren<br />
als perfekte Einheit. „Mein TGM<br />
mit seinem kleinen Wendekreis ist ideal für<br />
schmale Gassen wie diese“, lenkt Brown mit<br />
britischer Bescheidenheit von seinen Fahrkünsten<br />
ab. Er deutet auf die vier Außenspiegel,<br />
die jeden Winkel der Straße zeigen. „Bei<br />
den MAN-Lkw ist die Rundumsicht hervorragend,<br />
das hilft enorm.“ Dann zeigt er auf ein<br />
Display, auf dem die Straße zu sehen ist. „Das<br />
ist eine von zwei Kameras, mit denen wir<br />
Fahrradfahrer besser sehen können. Sicherheit<br />
ist in meinem Job das Allerwichtigste.“<br />
Seit 14 Jahren fährt Dennis Brown Touren<br />
für den Baustoffhändler Jewson, eine<br />
Marke der internationalen Unternehmensgruppe<br />
Saint Gobain. Der in Frankreich gegründete<br />
Konzern produziert und vertreibt<br />
in Großbritannien Baumaterialien von rund<br />
1 000 Standorten aus. „Mit den Produkten<br />
von Saint Gobain UK können der kleinste<br />
private Hausanbau und das größte Hochhaus<br />
realisiert werden“, sagt Transportdirektor Ian<br />
Berrill. Die lebhafte Bauindustrie auf der Insel<br />
Aufbaufreundlich: Einen Kran<br />
am Rahmen montieren zu<br />
können, war für Saint Gobain<br />
ein wichtiges Kaufargument.<br />
„Ich habe schon<br />
alle Lkw-Marken<br />
ausprobiert. Ein<br />
MAN fährt sich<br />
am besten.“<br />
Dennis Brown, Lkw-Fahrer bei Saint Gobain UK<br />
22<br />
23
1/<strong>2016</strong><br />
„Bei MAN stimmt einfach alles –<br />
von den Lkw bis zum Service.“<br />
Ian Berrill, Transportdirektor von Saint Gobain UK<br />
Unterwegs in Südengland:<br />
Die Fahrt führt Dennis<br />
Brown durch das Naturschutzgebiet<br />
New Forest.<br />
bedeute viele Touren für die 723 <strong>Truck</strong>s<br />
von Saint Gobain UK: „Unsere MAN-Flotte<br />
legt rund 37 Millionen Kilometer pro Jahr<br />
zurück.“ Der wendige MAN TGM und sein größerer<br />
Bruder TGS sind ideal für Saint Gobains<br />
Business – Lieferungen auf Kurzstrecken bis<br />
zu 80 Kilometern –, denn beide Fahrzeugtypen<br />
können dank ihres geringen Eigengewichts<br />
umso mehr Nutzlast transportieren.<br />
Berrill schätzt auch die Stabilität und Aufbaufreundlichkeit<br />
des TGM-Fahrgestells: „Die<br />
Rahmenkonstruktion ermöglicht es uns, einen<br />
Kran vorne oder hinten zu montieren,<br />
ohne das Fahrverhalten zu beeinträchtigen.“<br />
„Bei MAN stimmt einfach alles“, findet<br />
Berrill. „Die <strong>Truck</strong>s sind zuverlässig und effizient,<br />
und das landesweite Servicenetzwerk<br />
mit 67 MAN-Stationen ist breit gefächert.<br />
Wenn wir Hilfe benötigen, ist MAN immer ein<br />
verläss licher Partner.“ Der Baustoffgigant ist so<br />
überzeugt von der TGM- und TGS-Serie, dass er<br />
seinen MAN-Fahrzeugbestand in Großbritannien<br />
bis Ende 2017 auf voraussichtlich 1 122<br />
<strong>Truck</strong>s aufstocken will – das wären dann mehr<br />
als zwei Drittel des gesamten Fuhrparks.<br />
Dennis Browns TGM hat die Absperrung<br />
erreicht, hinter der die Straßenarbeiter den<br />
Fußweg erneuern. Er setzt seinen Schutzhelm<br />
auf, streift Arbeitshandschuhe über und klettert<br />
leichtfüßig aus dem pieksauberen Fahrerhaus.<br />
Er ist 60 Jahre alt, hat drei Töchter, fünf<br />
Enkel und ist fit wie ein junger Mann. Mit<br />
geübten Handgriffen klappt er die Seiten der<br />
Ladefläche hinunter – ein von Saint Gobain<br />
entwickeltes Sicherheitssystem – und löst die<br />
Seile, mit denen die Zementpalette festgezurrt<br />
war. Per Fernbedienung fährt er die Beine des<br />
Heckkrans gen Boden, die den <strong>Truck</strong> für die<br />
Entladung stabilisieren. Dann greift er mit<br />
dem Kran die 1,5 Tonnen schwere Palette und<br />
dirigiert sie geübt über die Barriere hinweg –<br />
eine große Hilfe für Kunden, die ihre Bestellungen<br />
so über Zäune und Mauern direkt in<br />
den Garten geliefert bekommen. „Bitte schön,<br />
meine Herren, wo soll der Einkauf denn hin?“<br />
Der Vorarbeiter deutet auf eine freie Stelle und<br />
scherzt mit einem Kopfnicken zum Container:<br />
„Nächstes Mal bitte direkt da rein!“ Dennis<br />
kontert grinsend: „Kein Problem, und ich mix<br />
euch den Zement auf der Fahrt schon an!“<br />
Fotos: Olivier Hess<br />
Lieferung frei Haus: Per<br />
Fernbedienung steuert<br />
Dennis Brown den Kran und<br />
hebt die Ladung vom Lkw.<br />
„Das gefällt mir am Job: die Vielfalt, die<br />
Abwechslung und die Beziehung zu unseren<br />
Kunden“, erzählt Brown nach der nächsten<br />
Lieferung – drei Säcke Kies für den Gehweg<br />
einer kleinen Farm im Dorf Bartley. Er hat<br />
schon so manchen Hausbau vom Fundament<br />
bis zur Fertigstellung miterlebt. Sich über<br />
Monate regelmäßig zu sehen, verbindet. Am<br />
Ende wird Brown oft eingeladen, um das fertige<br />
Produkt zu begutachten.<br />
Weiter geht die fahrt durch den New<br />
Forest, ein Naturschutzgebiet in der Grafschaft<br />
Hampshire. Während die 250 PS den<br />
Motor des TGM tief und satt brummen lassen,<br />
gleiten uralte Wälder und mit Heide bewachsene<br />
Hügel vorbei, auf denen wilde Ponys<br />
und Schafe grasen. Brown kommt in seiner<br />
Freizeit oft hierher, geht mit Familie und<br />
Hund spazieren oder fährt Tandem mit seiner<br />
jüngsten Tochter. Der Lkw rollt nach<br />
Totton hinein, eine Kleinstadt am Rand von<br />
Southampton, wo Brown heute seine fünfte<br />
Auslieferung hat: eine Tonne Betonbruch,<br />
mit dem Tracy Noble eine durch Dauerregen<br />
verschlammte Auffahrt befestigen will. Mit<br />
großen Augen schaut ihre kleine Tochter zu,<br />
wie Brown den Sack mit dem Kran von der<br />
Ladefläche auf den Boden hebt. „Ich werde<br />
oft gefragt, ob ich bei den Greifautomaten<br />
auf dem Jahrmarkt immer alle Teddys bekomme.<br />
Genug Übung habe ich ja“, scherzt er<br />
augenzwinkernd.<br />
Mit 17 Jahren hat Brown seinen ersten<br />
<strong>Truck</strong> gefahren, in der Armee. „Ich mag das<br />
Gefühl der Freiheit auf der Straße heute noch<br />
genauso sehr wie damals“, sagt er auf der<br />
Rückfahrt zum Jewson-Depot. „Die Jahreszeiten<br />
mitzuerleben, den Überblick aus der Höhe<br />
zu haben, eine kraftvolle Maschine zu steuern<br />
– das ist schon was.“ Als die luftgefederten<br />
Sitze ein Schlagloch perfekt ausgleichen, fügt<br />
er hinzu: „Und hier in meinem neuen TGM ist<br />
nicht nur alles schön übersichtlich, sondern<br />
auch ganz komfortabel. Ein MAN-Lkw fährt<br />
sich viel besser als andere Marken. Und ich<br />
kann das sagen, denn ich habe sie in meinem<br />
Berufsleben alle schon ausprobiert.“<br />
723<br />
MAN-Lkw<br />
sind derzeit bei Saint Gobain UK im Einsatz.<br />
Bis Ende 2017 sollen 399 weitere<br />
TGM und TGS hinzukommen.<br />
24<br />
25
1/<strong>2016</strong><br />
Genau unsere<br />
Baustelle!<br />
Transportieren, mischen, asphaltieren:<br />
An einer Autobahnbaustelle kommen<br />
MAN-Lkw bei den unterschiedlichsten<br />
Arbeitsschritten zum Einsatz.<br />
MAN TGS-Kipper: Für<br />
die Asphaltanlieferung<br />
kommen Lkw mit Kipperaufbau<br />
zum Einsatz.<br />
MAN TGM mit Kehrmaschinenaufbau:<br />
Vor<br />
der Asphaltierung<br />
reinigt das Fahrzeug<br />
den Straßenbelag.<br />
Betonmischer: Im Fahrmischer<br />
wird der Frischbeton zur Baustelle<br />
transportiert und dort mit einer<br />
Betonpumpe aus der Trommel befördert.<br />
MAN TGS mit Autokran:<br />
Der starke Lkw hebt<br />
Betonbauteile an die<br />
Brückenbaustelle.<br />
Muldenkipper: Ein MAN TGS 8x8<br />
eignet sich besonders gut, um<br />
Erdreich umzuschichten oder<br />
abzutransportieren.<br />
Illustration: Peter Diehl<br />
MAN TGX: Die kraftvollen<br />
Schwerlaster transportieren<br />
schweres Arbeitsgerät<br />
wie Planierraupen.<br />
V<br />
on der Bearbeitung eines unberührten<br />
Ackers bis zum Asphaltieren<br />
der neuen Fahrbahn:<br />
Hinter Straßenbauprojekten steckt ein enorm<br />
großer Zeit- und Arbeitsaufwand. Insbesondere<br />
Großbaustellen auf der Autobahn sind<br />
wegen der vielen Arbeitsschritte eine Herausforderung<br />
– in planerischer wie auch in technischer<br />
Hinsicht.<br />
Bei den zahlreichen verschiedenen Aufgaben<br />
spielen Lkw eine gewichtige Rolle: primär<br />
im Transport, etwa für die Anlieferung von<br />
Baustoffen oder für den Abtransport von Abraum.<br />
Doch auch als Arbeitsgerät mit Kran<br />
oder Kehrmaschinenaufbau kommen die<br />
Fahrzeuge zum Einsatz. MAN-Lkw aus allen<br />
vier Baureihen (TGL, TGM, TGX und TGS) sind<br />
dafür eine gute Wahl, denn sie bringen neben<br />
zuverlässiger Leistung auch die nötige Effizienz<br />
mit. Damit die Baustelle im Zeit- und<br />
Budgetplan bleibt, müssen alle Puzzleteile perfekt<br />
zusammenpassen – da sind MAN-Lkw, die<br />
mit niedrigem Kraftstoffverbrauch und geringem<br />
Verschleiß auch unter härtesten Einsatzbedingungen<br />
unterwegs sind, bares Geld wert.<br />
Darüber hinaus punktet MAN mit 75 Jahren<br />
Branchenkompetenz sowie mit maßgeschneiderten<br />
Lösungen für jeden Kunden und einem<br />
umfangreichen Dienstleistungsportfolio.<br />
Wer mehr über eine effiziente Baulogistik<br />
und die Baustellenfahrzeuge von MAN<br />
erfahren möchte, kann sich informieren auf<br />
> www.man.eu/baustelle-modellvergleich<br />
26<br />
27
1/<strong>2016</strong><br />
Moderner Standort: Das<br />
MAN-Servicezentrum im<br />
niederländischen Schelluinen<br />
erfüllt höchste Ansprüche.<br />
Der Mannschaft des MAN-Servicezentrums ROSIERVANDENBOSCH im niederländischen<br />
Schelluinen sind Probleme, die gar nicht erst auftauchen, die liebsten.<br />
„Die weltbeste MAN-Werkstatt 2015“ bringt so auch ihre Kunden in Fahrt.<br />
Die beste<br />
WERKSTATT der Welt<br />
Wartungstermin: Arie Cornelis<br />
Korevaar bringt seinen MAN TGS<br />
zum Servicezentrum<br />
ROSIERVANDENBOSCH.<br />
Junges Team: Die Mannschaft<br />
von ROSIERVANDENBOSCH<br />
besteht aus hochmotivierten<br />
Mitarbeitern.<br />
Fotos: Julius Schrank<br />
65,6 %<br />
MAN-Lkw<br />
sind auch nach fünf Jahren noch<br />
mängelfrei, stellte der TÜV in seinem<br />
aktuellen Report fest – Rekord unter<br />
allen Lkw-Herstellern.<br />
S<br />
chnell kommen, schnell gehen –<br />
und das alles möglichst unauffällig.<br />
Arie Cornelis Korevaar<br />
kennt das Geschäft aus dem Effeff. Der 34-Jährige<br />
ist seit vielen Jahren in der Abfallwirtschaft<br />
tätig. „Mülltransport und Recycling sind<br />
wichtig, aber nicht gerade schick. Das ist wie<br />
mit einer Zeitung: Jeder will sie lesen, aber keiner<br />
wissen, wie sie in den Briefkasten kommt“,<br />
sagt der Inhaber und Geschäftsführer des<br />
Recyclingunternehmens KoreNet aus Groot-<br />
Ammers in den Niederlanden. Zum Erfolg seines<br />
Unternehmens gehöre eine gute Portion<br />
„Understatement“, indem es möglichst ge-<br />
räuschlos und unsichtbar im städtischen und<br />
kommunalen Alltag unterwegs sei. „Meine<br />
Flotte muss problemlos funktionieren, zuverlässig,<br />
leise und effizient sein – und das sechs<br />
Tage die Woche“, sagt Korevaar, während er<br />
am Steuer seiner TGS-Zugmaschine sitzt. Der<br />
MAN-Lkw ist eines von 30 Fahrzeugen, mit<br />
denen KoreNet in der Region tagtäglich unterwegs<br />
ist. „Acht davon sind MAN-Fahrzeuge,<br />
sechs TGS und zwei TGX“, sagt der Unternehmer.<br />
Der königsblaue TGS mit seinen imposanten<br />
vier Scheinwerfern auf dem Kabinendach<br />
hat heute einen Wartungstermin im<br />
MAN-Servicezentrum ROSIERVANDENBOSCH<br />
28<br />
29
1/<strong>2016</strong><br />
„Ich vertraue aufs<br />
Know-how der<br />
MAN-Mechaniker.<br />
Sie wissen alles<br />
über meine Lkw.“<br />
Arie Cornelis Korevaar, Inhaber KoreNet BV (r.), hier<br />
mit Erik Rosier, Geschäftsführer ROSIERVANDENBOSCH<br />
Für jeden Job gerüstet:<br />
Die Servicetechniker von<br />
ROSIERVANDENBOSCH<br />
kennen sich mit allen<br />
MAN-Fahrzeugen aus.<br />
Die Besten der Besten:<br />
MAN ServiceQuality-<br />
Award 2015<br />
Der MAN-Servicepartner ROSIERVAN-<br />
DENBOSCH Bedrijfswagens B. V. aus<br />
Schelluinen in den Niederlanden ist die<br />
weltweit beste MAN-Werkstatt 2015.<br />
Das junge Team mit Pieter de Jong, 34,<br />
Wessel van den Berg, 24, Leander<br />
Nieuwkoop, 20, und Jan van Niekerk, 29,<br />
sicherte sich beim Finalevent des<br />
diesjährigen MAN ServiceQualityAward<br />
den Titel vor den Kollegen der Georg<br />
Buchner Ges.m.b.H. aus Österreich und<br />
dem Servicebetrieb Rosenheim der<br />
MAN <strong>Truck</strong> & Bus Deutschland GmbH.<br />
Im Mittelpunkt des Aftersales-Wettbewerbs,<br />
der bereits zum sechsten Mal<br />
stattfand, stehen die Optimierung von<br />
Teambuilding, Service, Fachwissen und<br />
Kundenzufriedenheit.<br />
Der MAN ServiceQualityAward ist sehr<br />
begehrt. 799 Werkstätten, das ist mehr<br />
als die Hälfte aller MAN-Servicestützpunkte<br />
weltweit, hatten sich 2015 für<br />
den mehrstufigen Ausscheidungswettkampf<br />
angemeldet. Die 22 besten<br />
Teams aus den Vertriebsregionen Osteuropa/CIS,<br />
Deutschland, Middle<br />
East & Africa und Westeuropa traten<br />
im Oktober 2015 zum großen Finale in<br />
München an.<br />
in Schelluinen. „Nichts Großes“, sagt Korevaar.<br />
„Nur der Luftfilter muss ausgetauscht werden.“<br />
Die Werkstatt ist gut gewählt: Kurz bevor er auf<br />
den Hof der Werkstatt einbiegt, begrüßt ihn ein<br />
sechs Meter langer Schriftzug auf der glänzenden<br />
Glasfassade: „’s Werelds beste MAN Werkplaats“<br />
– „die weltbeste MAN-Werkstatt“.<br />
Dass gerade „seine“ Werkstatt kürzlich<br />
den MAN ServiceQualityAward gewinnen<br />
konnte, freut Korevaar. „Das passt zu<br />
meiner Philosophie: Du musst nicht der<br />
Größte deiner Branche sein, aber immer<br />
einer der Besten.“ Mit diesem Anspruch sei er<br />
selbst 2003 als 22-Jähriger in das Unternehmen<br />
des Vaters eingestiegen. Damals hatte<br />
KoreNet zwölf Beschäftigte, mittlerweile sind<br />
es nach diversen strategischen Zukäufen<br />
rund 120 Mitarbeiter in drei unterschiedlichen<br />
Unternehmenszweigen. Mit dem<br />
ROSIERVANDENBOSCH-Team um Geschäftsführer<br />
Erik Rosier versteht sich Korevaar bestens.<br />
„Wir ticken ähnlich“, sagt Korevaar über<br />
seinen Servicepartner. Rosier, ein gelernter<br />
Physiotherapeut, ist seit 1982 im <strong>Truck</strong>geschäft.<br />
1999 bekam es der patente Selfmademan<br />
erstmals mit MAN-Fahrzeugen zu tun<br />
und blieb dabei. 2000 übernahm er das hiesige<br />
MAN-Servicezentrum. Mittlerweile leitet<br />
Rosier drei Filialen – in Schelluinen, Utrecht<br />
und Tiel. „Mich hat an der Aufgabe immer<br />
interessiert, wie ich im Zusammenspiel mit<br />
Fuhrunternehmern das Beste aus den Fahrzeugen<br />
herausholen kann“, sagt Rosier.<br />
A. C. Korevaar weiSS, dass er ein „anspruchsvoller<br />
Kunde“ ist und seiner Werkstatt<br />
viel abverlangt. „Geduld ist nicht meine Stärke.<br />
Unsere Fahrzeuge müssen immer unterwegs<br />
sein, sechs Tage die Woche, nur dann<br />
verdienen sie Geld“, stellt Korevaar fest. Damit<br />
trifft er den Nerv des Werkstattteams.<br />
„Gerade unsere jungen Mitarbeiter sind extrem<br />
motiviert und wissbegierig, sie wollen<br />
immer alles genau verstehen, noch besser<br />
machen und nutzen dafür alle verfügbaren<br />
Kanäle: das Internet, das MAN After Sales Portal,<br />
den Austausch mit erfahrenen Kollegen“,<br />
stellt Rosier fest. Das hätte sie schließlich<br />
auch für die Teilnahme und den Sieg beim<br />
MAN ServiceQualityAward motiviert. Für<br />
Jan van Niekerk, Servicekoordinator der Werkstatt<br />
und Teil des vierköpfigen „Weltmeister“-<br />
Teams, sollte sich Neugier mit fachlichem<br />
Know-how verbinden: „Neue Fahrzeuggenerationen<br />
lassen die Anforderungen an die Werkstätten<br />
immer komplexer werden, es kommt<br />
immer mehr Elektronik in die Fahrzeuge, die<br />
Komponenten und Bauteile sind zunehmend<br />
vernetzt und werden zu Trägern von vielen<br />
unterschiedlichen Informationen“, beschreibt<br />
der 29-Jährige die Herausforderun-<br />
Fotos: Julius Schrank<br />
Früh übt sich: Auch<br />
die Jüngsten im Team<br />
werden voll in die<br />
tägliche Arbeit integriert.<br />
gen an Service und Wartung. A. C. Korevaar<br />
überlässt diese Komplexität seit 2014 vollständig<br />
dem Servicezentrum. „Wir konzentrieren<br />
uns auf das, was wir am besten können:<br />
unser Kerngeschäft. Früher haben wir Wartungs-<br />
und Reparaturarbeiten in unserer eigenen<br />
Werkstatt durchgeführt – spätestens seit<br />
der Umstellung auf Euro 6 ist damit Schluss.<br />
Ich vertraue da lieber auf das Know-how der<br />
MAN-Mechaniker. Die wissen einfach alles<br />
über meine <strong>Truck</strong>s“, sagt der Unternehmer.<br />
Damit es dabei keine unliebsamen finanziellen<br />
Überraschungen gibt, setzen viele<br />
MAN-Kunden auf Rundum-Servicepakete<br />
oder Garantieverlängerungen. „Fixe Serviceraten,<br />
die vom tatsächlichen Wartungs- und<br />
Reparaturaufwand unabhängig sind, garantieren<br />
die Mobilität der Kunden und machen<br />
die Servicekosten kalkulierbar“, sagt Erik<br />
Rosier. Bei TGX- und TGS-Fahrzeugen mit den<br />
Radformeln 4x2 und 6x2 gilt die Garantie auf<br />
den Antriebsstrang über drei Jahre oder maximal<br />
450 000 Kilometer Laufleistung. „Eine<br />
garantiert funktionierende Fahrzeugtechnik“,<br />
so der Werkstattchef, „schafft eine zuverlässige<br />
Grundlage für den Geschäftserfolg<br />
unserer Kunden.“<br />
30<br />
31
Goods<br />
Der Schriftzug auf der Fassade zeigt es bereits:<br />
Das ist „die weltbeste MAN-Werkstatt“.<br />
Dass MAN-Nutzfahrzeuge, die regelmäßig<br />
zum Service kommen, mit Qualität<br />
punkten, zeigen auch die guten Ergebnisse<br />
der von TÜV-Unternehmen durchgeführten<br />
Hauptuntersuchungen. 2015 lag der Anteil der<br />
mangelfreien einjährigen MAN-Fahrzeuge bei<br />
85,9 Prozent. Spitze ist MAN zudem bei den älteren<br />
Semestern, wo 65,6 Prozent der Fünfjährigen<br />
die Hauptuntersuchung ohne Mängel<br />
passieren. „Das ist einsamer Rekord bei den<br />
Lkw-Herstellern“, urteilt der TÜV-Report.<br />
Wie hoch seine Einsparungen durch das<br />
umfassende MAN-Servicepaket sind, bleibt<br />
für A. C. Korevaar abzuwarten. „Um belastbare<br />
Zahlen zu bekommen, müssen wir betriebswirtschaftlich<br />
erst noch ein bisschen mehr<br />
Strecke machen. Fest steht aber bereits jetzt,<br />
dass wir seither keine großen Kostenausschläge<br />
im Fuhrparkmanagement erlebt haben.<br />
Unser Geschäft ist dadurch ein gutes Stück<br />
kalkulierbarer geworden“, lobt der Unternehmer.<br />
Mit seinen Werkstatt-Weltmeistern<br />
ist er daher sehr zufrieden. Für Erik Rosier ist<br />
dies jedoch kein Grund, sich entspannt zurückzulehnen.<br />
„Wir sind stolz auf das Erreichte,<br />
hinterfragen uns selbst aber immer wieder<br />
kritisch“, sagt Rosier. „Es gibt keinen Stillstand.<br />
Wir wollen immer besser werden. Jeden<br />
Tag aufs Neue.“ Und das klingt doch wahrlich<br />
weltmeisterlich.<br />
Mehr zu den rekordverdächtigen Leistungen<br />
von MAN im TÜV-Report finden Sie auf<br />
> www.man.eu/tuev-report<br />
Neue Maßstäbe für<br />
den Regionalverkehr:<br />
Conti Hybrid<br />
Angesichts stets steigender Anforderungen<br />
an das Transportwesen werden Nutzfahrzeuge<br />
immer vielseitiger eingesetzt.<br />
Mit ihren innovativen technischen Merkmalen ist die<br />
neue Reifenlinie der Generation 3 – Conti Hybrid –<br />
auf Autobahnen, im Verteiler- wie auch im Stadtverkehr<br />
gleichermaßen heimisch. Und dies mit Spezialisten<br />
für alle Achspositionen.<br />
Wieder einsatzbereit:<br />
Nach der Wartung ist<br />
der Lkw gerüstet für<br />
seine nächsten Aufgaben.<br />
Fotos: Julius Schrank<br />
Darüber hinaus bietet sie höchste Laufleistung<br />
und geringsten Kraftstoffverbrauch!<br />
Für Ihre effektiv niedrigsten Gesamtkosten.<br />
GENERATION 3. DRIVEN BY YOUR NEEDS.<br />
www.continental-lkw-reifen.de<br />
Conti Hybrid LS3<br />
17.5<br />
Conti Hybrid HS3<br />
19.5<br />
Conti Hybrid HS3<br />
22.5<br />
32
1/<strong>2016</strong><br />
Freut sich über den<br />
runden Geburtstag:<br />
das Team von MAN<br />
<strong>Truck</strong>er’s World<br />
Dänemark<br />
Der dänische Club verlost<br />
auch dieses Jahr wieder<br />
IAA-Tickets – und ist<br />
gespannt, ob er wie 2014<br />
aufgrund der Nachfrage<br />
wieder die dreifache Menge<br />
bestellen muss.<br />
England<br />
Mark Christie<br />
fühlt sich bei MAN<br />
<strong>Truck</strong>er’s World im<br />
englischen Club sehr<br />
wohl. Unter anderem<br />
liegt das an<br />
den angebotenen<br />
Clubaktionen.<br />
Niederlande<br />
Hier treffen sich die<br />
Clubmitglieder traditionell<br />
auf dem <strong>Truck</strong>run in Berkel<br />
en Rodenrijs zu Paraden,<br />
Rundfahrten und einem<br />
tollen Rahmenprogramm.<br />
Polen<br />
Auf der internationalen<br />
Tuning-<strong>Truck</strong>-Show<br />
„Master <strong>Truck</strong>“ werden<br />
Europas schönste<br />
<strong>Truck</strong>s ausgestellt. Der<br />
polnische Club ist<br />
natürlich mit dabei.<br />
Happy Birthday!<br />
10 Jahre MAN <strong>Truck</strong>er’s World<br />
Russland<br />
In Russland fuhr Sergej<br />
Sapronov mit einem<br />
MAN-<strong>Truck</strong> durchs Land<br />
und ließ interessierte<br />
Menschen hinter die<br />
Kulissen des Fernfahrerlebens<br />
blicken. Das ist<br />
Pionierarbeit!<br />
Beim Fahrerclub MAN <strong>Truck</strong>er’s<br />
World dreht sich alles um das<br />
Wohl der Lkw-Fahrer. Dieses Jahr<br />
feiern die Mitglieder das zehnjährige<br />
Jubiläum ihres Clubs.<br />
Etwas für diejenigen zu tun, die<br />
jeden Tag auf der Straße einen<br />
knüppelharten Job machen, bei<br />
jedem Wetter, rund um die Uhr –<br />
das war die Idee, aus der 2005<br />
MAN <strong>Truck</strong>er’s World geboren<br />
wurde. Mittlerweile hat der Fahrerclub von<br />
MAN knapp 20 000 Mitglieder und ist in insgesamt<br />
elf Ländern etabliert. Seit einem Jahr gibt<br />
es auch Firmenmitgliedschaften, die gerne angenommen<br />
werden, erzählt Susann Stürze, die<br />
den Club seit seinen Anfängen leitet. „Fahrermangel<br />
ist für Spediteure und Transportunter-<br />
Portugal<br />
Der portugiesische<br />
Club lädt zum Feiern<br />
auf die nationale<br />
Landwirtschaftsausstellung<br />
„Feira<br />
do Ribatejo“ in<br />
Santarém ein.<br />
Frankreich<br />
Die Franzosen feierten gern<br />
auf der Rennstrecke in<br />
Le Mans, wo das Finale der<br />
European <strong>Truck</strong> Racing<br />
Championship stattfindet.<br />
Spanien<br />
Besonders familiär geht es<br />
auf der <strong>Truck</strong>er-Fiesta in<br />
Jarama zu: MAN <strong>Truck</strong>er’s<br />
World verlost Eintrittskarten,<br />
damit die Clubmitglieder<br />
Lokalheld Antonio<br />
Albacete anfeuern können.<br />
Schweiz<br />
Lkw-Fahrer aus ganz<br />
Europa freuen sich jedes<br />
Jahr auf das internationale<br />
<strong>Truck</strong>er & Country-<br />
Festival in Interlaken, wo<br />
der Schweizer Club als<br />
Stammgast für gute<br />
Stimmung sorgt.<br />
Italien<br />
Den italienischen Club trifft<br />
man zum Beispiel auf dem<br />
Misano World Circuit, wenn<br />
dort die Renntrucks um die<br />
Kurven jagen.<br />
Österreich<br />
Seit 1992 setzt sich der<br />
Commander Club für ein<br />
gutes Image von Lkwund<br />
Busfahrern ein. Bei<br />
den Mitgliedern stehen<br />
gemeinsame Ausflüge<br />
hoch im Kurs.<br />
Fotos: MAN<br />
34<br />
35
1/<strong>2016</strong><br />
Tolle Aktionen: Die von MAN<br />
<strong>Truck</strong>er’s World organisierten<br />
MAN-Werksführungen sind bei<br />
Mitgliedern sehr beliebt.<br />
nehmer ein zentrales Problem. Da ist es wichtiger<br />
denn je, seine Leute zu halten.“ Und das<br />
schafft man vor allem durch Wertschätzung,<br />
da ist sich die Clubbetreuerin sicher.<br />
Sie kennt den Alltag und die Nöte der Fahrer,<br />
die durch ihren Beruf oft besonderen Belastungen<br />
ausgesetzt sind. „Sie haben wenig<br />
Freizeit und selten Gelegenheit, sich um ihre<br />
Familien und ihr Umfeld zu kümmern.“ Bei<br />
Veranstaltungen wie der bauma, der IAA, den<br />
MAN <strong>Truck</strong>nology Days oder beim <strong>Truck</strong> Race<br />
am Nürburgring werden deshalb stets auch Familien<br />
und Freunde der Fahrer herzlich empfangen<br />
und im MAN <strong>Truck</strong>er’s World Club-Zelt<br />
bewirtet. „Uns ist es wichtig, dass die Fahrer<br />
bei unseren Veranstaltungen in Ruhe fachsimpeln<br />
können, nicht auf Etikette achten müssen<br />
und sich einfach rundum wohlfühlen“, erklärt<br />
Susann Stürze. Um den Clubmitgliedern besondere<br />
Erlebnisse bieten zu können, gibt es<br />
auf Messen und Veranstaltungen immer wieder<br />
Sonderaktionen. Rundfahrten bei <strong>Truck</strong>-<br />
Trial-Wettbewerben oder exklusive Boxenführungen<br />
am Nürburgring gehören dabei zu den<br />
Highlights. Doch auch der persönliche Kontakt<br />
zum MAN <strong>Truck</strong>er’s World Club-Team ist<br />
wichtig. „Es kommt durchaus vor, dass ein Fahrer<br />
mal von persönlichen Problemen erzählt,<br />
dafür haben wir immer ein offenes Ohr“, sagt<br />
die Clubbetreuerin. „Es ist ganz egal, ob jemand<br />
einen V8 oder einen 7,5-Tonner fährt, ob<br />
er Geschäftsführer oder Kieskutscher ist. Bei<br />
uns im Club sind alle gleich wichtig.“<br />
für die perfekte unterstützung musste<br />
sich Susann Stürze über die Jahre immer wieder<br />
in die Situation der Fahrer hineinversetzen,<br />
sich genau überlegen, welchen Bedürfnissen<br />
und Problemen der Club durch seine Angebote<br />
optimal entgegenkommen kann. So<br />
entstand auch die Kooperation mit DocStop,<br />
einem Verein, der sich um die medizinische<br />
Unterwegsversorgung der Berufskraftfahrer<br />
kümmert. Zahlreiche Ärzte engagieren sich<br />
für den Verein und bilden so ein deutschlandweites<br />
Netzwerk. Bei akuten Problemen wie<br />
Zahnschmerzen oder Magenkrämpfen können<br />
die <strong>Truck</strong>er über eine Hotline die nächstgelege-<br />
Alles für die Fahrer: Susann<br />
Stürze (r. u.) und ihrem Team von<br />
MAN <strong>Truck</strong>er’s World liegt das<br />
Wohl aller Mitglieder am Herzen.<br />
ne Arztpraxis erreichen und werden sofort behandelt.<br />
Denn wer mit einem 40-Tonner unterwegs<br />
ist, hat in der Regel keine Zeit, sich<br />
stundenlang ins Wartezimmer zu setzen.<br />
Für Fahrer, die dauerhaft durch Krankheit,<br />
Unfall oder Arbeitslosigkeit in Not geraten<br />
sind, setzt sich der Club besonders ein. Seit<br />
2007 gibt es den eigens gegründeten Verein<br />
<strong>Truck</strong>er’s World – Fahrer helfen Fahrern e. V.<br />
Von den 25 Euro Mitgliedsbeitrag, die Clubmitglieder<br />
jährlich zahlen, fließen 7,50 Euro in den<br />
Verein, der Fahrer unterstützt, die nach einem<br />
Schicksalsschlag in finanzielle Not geraten.<br />
„Das Krankengeld von Berufskraftfahrern<br />
reicht oft hinten und vorne nicht“, sagt die<br />
Clubbetreuerin. Je nach Schwere des Falls spendet<br />
der Verein zwischen 1 000 und 5 000 Euro<br />
und hilft den Betroffenen so, wieder auf die<br />
Beine zu kommen. Nebenbei unterstützt der<br />
Hilfsfonds auch immer wieder andere Hilfsorganisationen<br />
mit Spenden. So zum Beispiel<br />
die Aktion Kinder-Unfallhilfe e. V.: Damit kein<br />
Kind im toten Winkel eines Lkw zu Schaden<br />
„Die Fahrer sollen<br />
sich bei unseren<br />
Veranstaltungen<br />
wohlfühlen.“<br />
Susann Stürze, MAN <strong>Truck</strong>er’s World<br />
Fotos: MAN<br />
Ganz frisch dabei: Marcel N. ist seit<br />
2015 Mitglied bei MAN <strong>Truck</strong>er’s World.<br />
Seine Freunde hatten ihm schon länger<br />
vom Club vorgeschwärmt.<br />
20 000<br />
mitglieder<br />
zählt MAN <strong>Truck</strong>er’s World heute. Der<br />
internationale Fahrerclub ist in insgesamt<br />
elf Ländern vertreten.<br />
Zwei Generationen Clubmitglieder:<br />
Marcel B. ist seit 2010 im MAN <strong>Truck</strong>er’s<br />
World Club. Zum zehnjährigen Jubiläum<br />
hat er auch seinen Sohn angemeldet.<br />
kommt, fördert der Verein Maßnahmen zur<br />
Unfallverhütung und unterstützt außerdem<br />
Kinder und Jugendliche nach Verkehrsunfällen.<br />
So konnten bisher mit 283 000 Euro sowohl<br />
Fahrer in Not als auch gemeinnützige<br />
Vereine erfolgreich unterstützt werden.<br />
Für die Sicherheit im Straßenverkehr<br />
sind regelmäßige Schulungen für die <strong>Truck</strong>er<br />
unverzichtbar. Seit 2006 die EU-Berufskraftfahrerrichtlinie<br />
in Kraft getreten ist, sind<br />
Lkw-Fahrer verpflichtet, innerhalb eines Zeitraums<br />
von fünf Jahren 35 Stunden Weiterbildungsmaßnahmen<br />
nachzuweisen. Mitglieder<br />
des MAN <strong>Truck</strong>er’s World Club können von<br />
kostenfreien ProfiDrive-Schulungen profitieren.<br />
„Für viele lohnt sich eine Mitgliedschaft<br />
allein schon wegen der Schulungen, denn in<br />
manchen Fällen übernimmt die Firma die<br />
Kosten nicht, oder die Fahrer sind selbstständig<br />
und müssen die Weiterbildung aus eigener<br />
Tasche zahlen“, erklärt Susann Stürze. Ein<br />
gutes Argument für Transportunternehmer,<br />
ihre Mitarbeiter mit einer Mitgliedschaft zu<br />
Rolf H. (2. v. r.): „MAN <strong>Truck</strong>er’s<br />
World begeistert mich mit<br />
den tollen Aktionen seit acht<br />
Jahren. Danke dafür!“<br />
beschenken, denn der Jahresbeitrag liegt<br />
deutlich unter den regulären Kosten für die<br />
verpflichtenden Weiterbildungsmaßnahmen.<br />
Informationen über alle Vorteile, Veranstaltungen<br />
und Aktionen bekommen die<br />
Mitglieder nicht nur per E-Mail, sondern auch<br />
postalisch. Und so hat auch das am weitesten<br />
entfernte Mitglied des Clubs regelmäßig Post<br />
im Briefkasten – ein <strong>Truck</strong>er in Forest Lake bei<br />
Brisbane, Australien. Der kam 2015 extra angereist,<br />
um an einer Werksführung für Clubmitglieder<br />
teilzunehmen. Und war so begeistert<br />
von dem herzlichen Empfang, dass er danach<br />
ein Dankespäckchen mit fünf Kilogramm<br />
Schokolade aus Australien schickte.<br />
Weitere Informationen zu MAN <strong>Truck</strong>er’s<br />
World gibt es auf > www.man-truckers-world.de<br />
Auch auf Facebook und Instagram<br />
können Fans und Mitglieder<br />
MAN <strong>Truck</strong>er’s World folgen.<br />
36<br />
37
1/<strong>2016</strong><br />
Volles Pro gramm<br />
Alle MAN-Baureihen, allen voran der TGX D38, werden<br />
im Modelljahr <strong>2016</strong> noch weiter aufgewertet. MAN-Kunden<br />
profitieren nun von verbesserten Funktionen für mehr<br />
Effizienz, Komfort und Sicherheit.<br />
Neuer EfficientCruise<br />
Durch die Kombination des GPS-Tempomaten<br />
EfficientCruise mit dem Segelmodus<br />
EfficientRoll sowie einem aktiven Eingriff in<br />
die Gangwahl kann der Lkw automatisch<br />
besonders vorausschauend fahren. So spart<br />
er viel Kraftstoff.<br />
D<br />
er TGX D38 ist das Topmodell<br />
von MAN und überzeugt mit<br />
Zuverlässigkeit, Kraft und Effizienz.<br />
Nun überrascht die Modellgeneration<br />
<strong>2016</strong> die Kunden mit einer Vielzahl an Neuerungen<br />
und Verbesserungen, um die Gesamtbetriebskosten<br />
(TCO) des TGX D38 noch weiter<br />
zu senken und dem Fahrer noch mehr<br />
Sicherheit und Komfort zu bieten. Die Einspareffekte<br />
der neuen Features werden im<br />
Unterhalt des Fahrzeugs für den Unternehmer<br />
deutlich sichtbar. Das beweisen auch<br />
Vergleichsfahrten, bei denen das neue Topmodell<br />
gegenüber einem TGX 18.680 4x2 BLS<br />
mit V8-Motor 15 Prozent weniger Kraftstoff<br />
verbrauchte.<br />
Zu den Neuerungen, die auf hohe Effizienz<br />
zielen, gehört zum einen die neue Version<br />
des GPS-Tempomaten EfficientCruise,<br />
der nun noch mehr Kraftstoff spart. Er aktiviert<br />
in Verbindung mit dem Segelmodus<br />
EfficientRoll immer dann die Rollfunktion,<br />
wenn dadurch tatsächlich Kraftstoff eingespart<br />
wird. Dazu nutzt das System gespeichertes<br />
3D-Kartenmaterial der Strecke und eine<br />
Ortung des Fahrzeugs über GPS. Der Einsatz<br />
von EfficientCruise im Fern- oder Verteilerverkehr<br />
kann den Kraftstoffverbrauch eines<br />
Lkw spürbar senken, ohne dass damit ein<br />
Zeitverlust verbunden wäre. Dieser Assistent<br />
unterstützt den Fahrer auf langen Strecken,<br />
indem er die anspruchsvolle Aufgabe übernimmt,<br />
immer äußerst vorausschauend Gas<br />
zu geben und zu schalten.<br />
Eine weitere Verbesserung, um Kraftstoff<br />
zu sparen, ist die konsequente Weiterentwicklung<br />
des Antriebsstrangs. Die neue Getriebegeneration<br />
MAN TipMatic TX weist eine<br />
besonders hohe Spreizung der zwölf Gänge<br />
auf (16,69 – 1). Ein lang übersetzter „größter“<br />
Gang in Verbindung mit einer für den Fernverkehr<br />
optimierten Achsübersetzung macht<br />
kraftstoffsparendes Fahren mit sehr niedriger<br />
Drehzahl möglich. Gleichzeitig erlaubt<br />
ein kurz übersetzter „kleinster“ Gang langsames<br />
Fahren und komfortables Rangieren,<br />
was den Verschleiß der Kupplung reduziert.<br />
Den Kunden steht zusätzlich eine Reihe<br />
von Komfortfunktionen im Antriebsstrang<br />
zur Verfügung. Sie tragen dazu bei, dass der<br />
TGX D38 bei hoher Leistung besonders effizient<br />
ist: Durch einen integrierten Neigungssensor<br />
berücksichtigt er die aktuelle Topografie<br />
bei der Gangwahl. Besonders beim Anfahren<br />
findet der Antriebsstrang immer den<br />
richtigen Gang – ob in Steigungen, bei Leerfahrten<br />
oder bei voller Beladung. Die neue<br />
Funktion „Active Driveline Damping“ unterstützt<br />
feinfühliges Losfahren auch unter<br />
schwierigen Anfahrbedingungen. Auch der<br />
Rangiermodus wurde optimiert: Das Zusammenspiel<br />
von Fahrpedalstellung und Kupplungssteuerung<br />
ist noch feinfühliger ausgelegt,<br />
sodass der Fahrer exakter rangieren<br />
kann. Auf schneebedeckter Fahrbahn oder<br />
15 %<br />
Kraftstoff<br />
spart der TGX D38 durch die Neuerungen.<br />
Das beweisen Vergleichsfahrten mit<br />
einem MAN TGX mit V8-Motor.<br />
Foto: MAN<br />
Baustellen erleichtert die neue Freischaukel-<br />
Funktion das Losfahren eines festgefahrenen<br />
Fahrzeugs. Ist die Funktion aktiviert, wird die<br />
Kupplung sehr schnell geöffnet, wenn der Fahrer<br />
vom Gas geht. Wird das Fahrpedal wieder<br />
betätigt, schließt die Kupplung. Die Wahl des<br />
geeigneten Gangs erfolgt dabei automatisch,<br />
um ein Durchdrehen der Räder zu vermeiden.<br />
Neben dem Komfort steht bei der neuen<br />
Modellgeneration des TGX D38 auch die<br />
Sicherheit im Fokus. Für diese sorgen neue<br />
Assistenzsysteme, die in fast allen MAN-Fahrzeugtypen<br />
verfügbar sind. Der serienmäßige<br />
Notbremsassistent Emergency Brake Assist<br />
(EBA) erfüllt bereits heute die verschärften<br />
gesetzlichen Anforderungen, die ab Novem-<br />
Antriebsstrang mit TipMatic TX und<br />
neuen Komfortfunktionen<br />
Der weiterentwickelte Antriebsstrang im<br />
TGX D38 spart durch das TipMatic TX-<br />
Getriebe Kraftstoff, erleichtert das Fahren<br />
und reduziert den Verschleiß. Zusätzlich<br />
sorgen neue Komfortfunktionen für ein<br />
verbessertes Anfahr-, Schalt- und Rangierverhalten<br />
des Lkw.<br />
Turbo EVBec mit 630 Kilowatt<br />
Das elektronisch geregelte Primärdauerbremssystem<br />
Turbo EVBec bietet nicht nur<br />
ein Plus an Sicherheit, sondern kann mit<br />
einer Bremsleistung von maximal 630 Kilowatt<br />
im Fernverkehrseinsatz bis 40 Tonnen<br />
sogar einen Intarder ersetzen.<br />
Verbesserte Sicherheitssysteme<br />
Neben dem serienmäßigen Notbremsassistenten<br />
EBA verfügen alle Baureihen über<br />
neue, verbesserte Generationen von Lane<br />
Guard System, dem Notbremssignal<br />
Emergency Stopping Signal sowie dem<br />
abstandsgeregelten Tempomaten Adaptive<br />
Cruise Control.<br />
LED-Tagfahrlicht und<br />
Regen-Licht-Automatik<br />
Das neue LED-Tagfahrlicht sorgt für eine<br />
erhöhte Sichtbarkeit bei gleichzeitig<br />
niedrigerem Energieverbrauch. Mit der<br />
optionalen Regen-Licht-Automatik<br />
bedient das Fahrzeug Abblendlicht und<br />
Frontscheibenwischer automatisch.<br />
38<br />
39
echnet deren Geschwindigkeit, Entfernung<br />
und Position zum eigenen Fahrzeug, die Kamera<br />
in der Frontscheibe besitzt eine unabhängige<br />
Objekterkennung und erfasst außerdem<br />
die Fahrbahnmarkierungen.<br />
Das neue, markantere Lichtdesign erhöht<br />
die Sicherheit bei allen Baureihen zusätzlich.<br />
In den Hauptscheinwerfern leuchtet nun<br />
während der Fahrt permanent das LED-Tagfahrlicht<br />
als horizontaler Leuchtbalken und<br />
sorgt so dafür, dass der Lkw auch tagsüber aus<br />
Zwei wichtige Neuerungen:<br />
die neue Getriebegeneration<br />
MAN TipMatic TX (o.) und das<br />
markante Lichtdesign (u.)<br />
Videos zu den neuen<br />
Assistenzsystemen<br />
EBA, ACC und LGS<br />
finden Sie in der App.<br />
ber 2018 für neu zugelassene Fahrzeuge gelten.<br />
Die neue Generation des EBA kombiniert<br />
die Informationen aus Radarsensor in der<br />
Fahrzeugfront und Kamera in der Frontscheibe.<br />
Durch diese Sensorfusion kann das<br />
System mögliche Gefahrensituationen früher<br />
und zuverlässiger interpretieren. Das<br />
Notbremssi gnal Emergency Stopping Signal<br />
(ESS) aktiviert bei einer Gefahrenbremsung<br />
zusätzlich zu den Bremslichtern die Warnblinkanlage<br />
mit erhöhter Blinkfrequenz<br />
(Notbremsblinken) und signalisiert so dem<br />
nachfolgenden Verkehr die Notsituation. Das<br />
neue Lane Guard System (LGS) verfügt über<br />
die aktuellste Kameratechnologie. Dies ermöglicht<br />
eine präzisere Spurerkennung und<br />
ein Minimum an unberechtigten Warnungen.<br />
Zudem berücksichtigt das neue LGS,<br />
dass viele Fahrer gerne sicherheitsorientiert<br />
an der Außenseite der Fahrspur fahren, und<br />
warnt auf dieser Fahrzeugseite später. Ebenso<br />
stellt sich das System automatisch auf Länder<br />
mit Rechts- und Linksverkehr ein. Der abstandsgeregelte<br />
Tempomat Adaptive Cruise<br />
Control (ACC) passt auf Autobahnen und<br />
Bundesstraßen automatisch die Fahrgeschwindigkeit<br />
an und hält einen angemessenen<br />
Sicherheitsabstand ein. Das neue ACC<br />
arbeitet mit zwei miteinander kommunizierenden<br />
Sensorsystemen: Der Radarsensor<br />
erkennt vorausfahrende Fahrzeuge und be<br />
großer Entfernung gut sichtbar ist. Gleichzeitig<br />
spart es deutlich Energie gegenüber den bisherigen<br />
Scheinwerfern ein. Auf Wunsch kann<br />
auch eine Lichtautomatik eingebaut werden:<br />
Wählt der Fahrer am Lichtschalter die Stellung<br />
„Auto“, schaltet das Fahrzeug das Abblendlicht<br />
entsprechend der Umgebungshelligkeit automatisch<br />
ein und aus. Zusätzlich kann die Lichtautomatik<br />
mit einer Regen-Wisch-Automatik<br />
kombiniert werden. Diese übernimmt das Einund<br />
Ausschalten der Frontscheibenwischer<br />
und reguliert das Wischintervall bis hin zum<br />
Dauerwischen. Auch diese neue Funktion<br />
sorgt für mehr Sicherheit für den Fahrer.<br />
Ebenfalls sicherheitsrelevant ist die<br />
elektronisch geregelte Turbo EVBec. Starke<br />
Motorbremsen bieten als verschleißfreie Dauerbremssysteme<br />
hohe Sicherheit. Durch das<br />
gezielte Aufladen der Zylinder im Motorbremsbetrieb<br />
steigt die Bremsleistung des<br />
Primärdauerbremssystems auf über 630 Kilowatt<br />
bei 2 400 Umdrehungen pro Minute. Das<br />
Kühlsystem wird wesentlich geringer belastet<br />
als bei Verwendung von Sekundärdauerbremsen<br />
– ein wichtiges Sicherheitsplus. Für den<br />
TCO-optimierten Fernverkehrseinsatz bietet<br />
die Turbo EVBec zusätzlich einen entscheidenden<br />
Vorteil: Durch die sehr hohe Dauerbremsleistung<br />
und ein verfügbares Primärbremsmoment<br />
von maximal 2500 Newtonmetern kann<br />
sie die Aufgabe der Dauerbremse komplett erfüllen.<br />
Es ist dann kein Intarder notwendig. Damit<br />
können Fernverkehrskunden Kosten sowie<br />
rund 70 Kilogramm Gewicht sparen.<br />
Fotos: MAN<br />
Besser bremsen mit Wasser.<br />
Der Aquatarder PWR<br />
Wirtschaftlich und umweltschonend unterwegs: Mit dem Voith Aquatarder PWR. Das<br />
primäre Dauerbremssystem arbeitet mit dem Kühlwasser als Betriebsmedium und ist<br />
daher wartungsfrei. Es führt bis zu 90 % aller Bremsungen verschleißfrei durch – das<br />
reduziert Ihre Werkstattaufent halte.<br />
Als Teil des MAN PriTarder Bremssystems erzielt der Aquatarder PWR eine hohe<br />
Bremsleistung bereits bei niedrigen Geschwindigkeiten. Und das mit einem Gewicht von<br />
nur 33 kg. All das macht ihn zum idealen Dauer bremssystem für Verteiler- und<br />
Baustellenfahrzeuge sowie den kombinierten Einsatz mit MAN HydroDrive.<br />
www.voith.de<br />
40
1/<strong>2016</strong><br />
Nur wenig Zeit bleibt für Michael Fuchs<br />
Lkw als<br />
Talstation<br />
Der Forst- und Holzspezialist Hubert<br />
aus dem oberbayerischen Aying setzt<br />
auf Mobilität. Sein Gebirgsharvester mit<br />
mobiler Seilbahn baut auf dem starken<br />
Rückgrat des MAN TGS 8x8 auf.<br />
E<br />
ine wahrhaft tragende Rolle<br />
spielt der MAN TGS 41.440 im<br />
Alltag der bayerischen Forstprofis<br />
der Hubert Forst GmbH.<br />
Denn Teamleiter Norman Klein<br />
und seine Männer reisen mit<br />
ihrer eigenen Seilbahn auf dem<br />
Rücken eines schweren MAN-Vierachsers an,<br />
um gefällte Baumstämme aus unwegsamem<br />
Berggelände zu holen. Für den Forstingenieur<br />
und sein fünfköpfiges Team ist diese einwöchige<br />
Rodung ein alltägliches Geschäft, diesmal<br />
freilich mit historischen Dimensionen. Die<br />
Forstexperten schlagen eine breitere Schneise<br />
für die neue Eibsee-Seilbahn, die ab Dezember<br />
2017 Touristen und Einheimische auf Deutschlands<br />
höchsten Berg befördern soll.<br />
Für den Neubau der seit 1963 laufenden<br />
Seilbahn arbeiten Bauarbeiter in stahlseilgesicherten<br />
Baggern am Abgrund der Bergstation<br />
und errichten die mit 127 Metern höchste<br />
Seilbahnstütze der Welt. Fast 2 000 Meter<br />
tiefer kämpft die Mannschaft der Hubert<br />
Forst GmbH mit den Herausforderungen einer<br />
alpinen Rodung. Im steilen Gelände ist<br />
der Einsatz von klassischen Holzrückfahrzeugen<br />
kaum möglich. Ein Fall für die Koller<br />
K307GH, eine mobile Seilbahn mit Harvester-Kran,<br />
der auf dem verstärkten Chassis eines<br />
MAN TGS 8x8 sitzt. Zehn Meter ragt der<br />
Seilbahnmast auf dem Rücken des MAN-Lkw<br />
in die Höhe, von dem ein zwei Zentimeter<br />
dickes Tragseil zur „Bergstation“ mitten im<br />
Wald führt.<br />
Foto: Richard Kienberger<br />
Sicherer Stand: Der MAN<br />
TGS dient der mobilen Seilbahn<br />
im Wald am Fuße der<br />
Zugspitze als Talstation.<br />
1 944,75<br />
Meter<br />
überwindet die Eibsee-Seilbahn von ihrer<br />
Talstation auf knapp 1 000 Metern Höhe<br />
bis zum Zugspitzgipfel. Damit ist sie die<br />
höchste Pendelseilbahn der Welt.<br />
Dort oben haben die Waldarbeiter die<br />
schwere Umlenkrolle an einem massiven<br />
Baum festgemacht und hängen die geschlagenen<br />
Baumstämme an die Stahlseile des Seillaufwagens.<br />
300 Meter weiter unten, an der<br />
„Talstation“ der mobilen Seilkrananlage, haben<br />
die Vorbereitungen für den Seilakt deutlich<br />
länger gedauert. Einen ganzen Tag waren<br />
Norman Klein und drei seiner Mitarbeiter damit<br />
beschäftigt, den Standplatz für den schweren<br />
Vierachser zu präparieren, die Statik zu<br />
berechnen, die Seilsicherung für den Mast<br />
an kräftigen Bäumen zu verzurren sowie die<br />
Trag- und Laufseile zu spannen.<br />
Dafür geht es heute umso schneller zur<br />
Sache: Zum sonoren Motorklang des sauberen<br />
Euro 6-Sechszylinders, der die gesamte<br />
Anlage mit hydraulischer Antriebskraft versorgt,<br />
sirrt das fingerdicke Zugseil der Seilanlage<br />
über die Winde, bis der Laufwagen mit<br />
einem Bündel frisch eingeschlagener Baumstämme<br />
automatisch vor dem Arbeitstisch<br />
des Seilkrans anhält.<br />
Jetzt kommt Michael Fuchs im Kabinenhaus<br />
des Harvesters zum Einsatz. Gekonnt<br />
steuert der 28-Jährige den Hydraulikarm ans<br />
Holz und nimmt die Ladung mit eisernem<br />
Griff an. Nun beginnt das rasante Schauspiel<br />
des Harvesters am Kopf des Kranauslegers. Ein<br />
Baumstamm wird zielsicher eingespannt,<br />
computergesteuert am Stumpf gekappt und<br />
in Sekundenschnelle durch den Ernteprozessor<br />
gezogen. Dieser streift armdicke Äste mit<br />
der Kraft des gehärteten Stahls der Zopfsäge<br />
wie Streichhölzer ab. Ein schneller Schnitt mit<br />
der Kappsäge, und der Baum, der sich vor einer<br />
halben Stunde noch im Wind wiegte, liegt als<br />
normlanger Stamm auf dem Abholstapel.<br />
und seinen Kollegen Max Wastlhuber. In nur<br />
einer Woche muss die verbreiterte Schneise<br />
für die neue Seilbahn geschlagen sein. Trotz<br />
des engen Zeitplans heißt es, bei dieser Arbeit<br />
besonders wachsam zu sein. „Nach dem<br />
Bergbau ist unser Job die gefährlichste Arbeit<br />
in Deutschland“, mahnt Norman Klein. Im<br />
Schnitt habe jeder dritte Waldarbeiter pro Jahr<br />
einen schweren Arbeitsunfall. Da hilft nur<br />
ständiges Aufpassen auf die schwere Ladung.<br />
Sogar der MAN schützt sich mit einer übermannshohen<br />
soliden Stahlplatte, die seitlich<br />
vor das Fahrerhaus geschwenkt wird, vor der<br />
Kraft unkontrollierter Baumbewegungen.<br />
Seinen Job erledigt der hochgeländegängige<br />
Allrad-TGS wortwörtlich im Stehen. Erst<br />
wenn der letzte Baum geborgen und säuberlich<br />
auf dem Holzstoß gelagert ist, darf der<br />
32-Tonner wieder auf die Straße. Maximal<br />
40 000 Kilometer legen die Hubert-Waldarbeiter<br />
mit dem über 500 000 Euro teuren Seilbahn-<strong>Truck</strong>,<br />
der von der Tiroler Firma Koller<br />
aufgebaut wird, pro Jahr zurück. Man bedient<br />
mit dem hochspezialisierten Fahrzeug Kunden<br />
im Süden Deutschlands, von der Pfalz bis<br />
in den Bayerischen Wald.<br />
Nicht nur bei widrigem Wetter ist diese<br />
Arbeit eine Herausforderung für Mann und<br />
Maschine. „Den Allradantrieb brauchen wir tatsächlich.<br />
Mit 32 Tonnen im Wald ist man über<br />
jede zusätzliche Traktion froh“, meint Michael<br />
Fuchs, der neben dem Lkw-Führerschein auch<br />
den wesentlich aufwendigeren Seilbahn-Führerschein<br />
besitzt. „Die Technik erleichtert die<br />
Arbeit erheblich“, ergänzt Norman Klein, der<br />
seit 16 Jahren bei Hubert Forst arbeitet. „Aber<br />
alles steht und fällt mit dem Personal!“ Nachwuchs<br />
zu bekommen sei gerade in Deutschland<br />
sehr schwierig, deswegen rekrutiert sich<br />
heute der Großteil der versierten Waldarbeiter<br />
aus Osteuropa. Der Job im Wald ist hart, die<br />
Pausen sind kurz, und die Arbeitszeit im komfortablen<br />
MAN-Cockpit beschränkt sich auf<br />
die Fahrt zum nächsten Einsatz. Der soll für<br />
Norman Klein und seine Wald-Meister nächste<br />
Woche in der Pfalz stattfinden. Dann bekommt<br />
auch der TGS ein wenig Auslauf auf der<br />
Straße, bevor er mit seinen 440 PS wieder für<br />
tonnenschweren Transport am Seil sorgt.<br />
42<br />
43
1/<strong>2016</strong><br />
„Unser Spektrum reicht<br />
vom 7,5-Tonner bis<br />
zur Schwerlastzugmaschine<br />
mit 650 PS.“<br />
Willibald Braun, Leiter Technik Logistik bei Max Bögl<br />
Kundenbesuch: Josef Wilhelm,<br />
Leiter des MAN <strong>Truck</strong> &<br />
Bus Centers Nürnberg,<br />
Verkäufer Alexander Hefele<br />
und Heinz-Jürgen Löw, Vorstand<br />
Sales & Marketing<br />
MAN <strong>Truck</strong> & Bus, übergaben<br />
über 40 neue Lkw an Gesellschafter<br />
Johann Bögl, Vorstand<br />
Johann Braun und<br />
Peter Guttenberger, Gesamtleiter<br />
Transport und Geräte<br />
bei Max Bögl (v. l.).<br />
Schwer in Fahrt<br />
Die Firmengruppe Max Bögl spielt erfolgreich in den Top Ten der größten Unternehmen<br />
in der deutschen Baubranche. Für die anspruchsvollen Projekte zwischen Tunnelbau<br />
und Wolkenkratzer ist eine Armada von spezialisierten Fahrzeugen im Einsatz.<br />
300<br />
Lastwagen<br />
– davon 50 Prozent von MAN – fahren<br />
für die Max Bögl Unternehmensgruppe<br />
von Baustelle zu Baustelle.<br />
Einfach, so versichert Willibald<br />
Braun, sei in seinem Geschäft ganz<br />
bestimmt nichts. Einfacher wäre<br />
aus seiner Sicht ein Speditionsbetrieb<br />
mit 100 Planensattelzügen.<br />
Wer Brauns Betätigungsfeld kennenlernt,<br />
merkt schnell, dass der Bayer nicht<br />
übertreibt. Denn wenn der Fuhrparkprofi das<br />
ganze Spektrum seines Fahrzeugeinsatzbereichs<br />
darstellt, so ist das nicht in ein, zwei Sätzen<br />
erledigt. Braun, 52, führt als Leiter Technik<br />
des Fachbereichs Logistik, Transport und Gerät<br />
die Regie über die Lkw-Flotte des bayerischen<br />
Bauspezialisten Max Bögl.<br />
Rund 300 Lkw sind hier im Einsatz, eine<br />
entsprechende Zahl von Anhängern und Aufliegern<br />
addiert sich zu einem Megafuhrpark.<br />
Die eigentliche Komplexität liegt allerdings<br />
in der Vielfalt, mit der die Bögl-Lkw antreten.<br />
„Unser Spektrum reicht vom einfachen<br />
7,5-Tonner mit 180 PS bis zur Schwerlastzugmaschine<br />
mit 650 PS“, erläutert der Herr über<br />
die durchgängig narzissengelb lackierte Lkw-<br />
Flotte. Dazwischen liegen Koffer-Lkw, klassische<br />
Kipperzüge, Kipper mit Kranaufbau,<br />
Fahrmischer, Sattelzüge mit Planenauflieger,<br />
Schwerlastzugmaschinen und etliche weitere<br />
spezielle Lkw-Variationen.<br />
Fotos: Raphael Harazim<br />
Knapp die Hälfte der Max Bögl-Lkw-Flotte<br />
trägt den Löwen am Kühlergrill – und das<br />
nicht nur aus Verbundenheit mit dem bayerischen<br />
Hersteller. Der Erfolg der MAN-<strong>Truck</strong>s<br />
im Fuhrpark setzt sich aus vielen Bausteinen<br />
zusammen: Zum einen sind es die passenden<br />
Fahrzeuge – vom 4x2 bis zum 8x6, vom Allrad<br />
über HydroDrive bis zur Straßenzugmaschine,<br />
die aus dem breiten MAN-Programm nach<br />
genauer Spezifikation vom Lkw-Experten<br />
Willi Braun auf die Räder gestellt werden.<br />
Zum anderen ist es die perfekte Betreuung<br />
durch Verkaufsberater Alexander Hefele und<br />
das MAN-Serviceteam im nahen Neumarkt in<br />
der Oberpfalz, die für MAN spricht. Dabei<br />
müssen die Partner besonders flexibel agieren.<br />
Denn was Bögl macht, ist an Vielfalt<br />
kaum zu überbieten: Die Firmengruppe ist sowohl<br />
beim Straßen- und Schienenbau wie<br />
auch bei Brücken, Häuserkomplexen und<br />
Megaprojekten wie Sportstadien tätig. Dafür<br />
müssen ständig neue Fahrzeugkonzepte erstellt,<br />
geprüft und realisiert werden.<br />
Technikleiter Braun hat die anspruchsvolle<br />
Aufgabe, diese höchst unterschiedlichen<br />
Anforderungen in einen funktionierenden<br />
Fuhrpark umzusetzen. „Unsere Fahrzeuge<br />
müssen über die gesamte Lebensdauer im-<br />
Über Max Bögl<br />
1929 von Max Bögl gegründet, kann die<br />
Firmengruppe mit Stammsitz in Neumarkt<br />
in der Oberpfalz auf über 86 Jahre Firmengeschichte<br />
zurückblicken. Heute in dritter<br />
Generation von der Bögl-Familie geführt,<br />
zählt Max Bögl mit über 1,6 Milliarden Euro<br />
Jahresumsatz und weltweit über 6 000 hoch<br />
qualifizierten Mitarbeitern zu den Top Ten<br />
der deutschen Bauindustrie.<br />
Mit Innovationen in Technik und Organisation<br />
hat sich Max Bögl vom Anbieter reiner<br />
Bauleistungen zu einem international agierenden<br />
Technologie- und Dienstleistungsunternehmen<br />
gewandelt. Heute erstrecken<br />
sich die Aktivitäten über alle Bereiche des<br />
modernen Bauwesens – vom Hoch- und<br />
Verkehrswegebau über den Ingenieur- und<br />
Tunnelbau bis zum Stahl- und Anlagenbau<br />
sowie dem Fertigteilbau.<br />
44<br />
45
1/<strong>2016</strong><br />
Rhein-West verstärkt MAN-Flotte<br />
Die Logistik-Experten der Rhein-West<br />
Güterverkehr GmbH aus Emsdetten haben<br />
ihren modernen Fuhrpark um 15 MAN TGX<br />
18.440 vergrößert. Die Fahrzeuge wurden<br />
vom MAN <strong>Truck</strong> & Bus Center Hannover/<br />
Osnabrück ausgeliefert. Rhein-West bietet<br />
seinen Kunden aus Industrie und Handel<br />
prozessorientierte Logistik und termingerechte<br />
Transporte an. Die neuen MAN-<br />
<strong>Truck</strong>s sind zum Beispiel für Lebensmitteltransporte<br />
mit Kühltrailern und Doppelstocktechnik<br />
sowie als Zugmaschinen für<br />
Sattel-Curtainsider im Einsatz. Sämtliche<br />
Fahrzeuge von Rhein-West sind mit einem<br />
modernen Telematiksystem und umfassender<br />
Sicherheitstechnik ausgestattet, um<br />
den Standort der Fahrzeuge des Transportguts<br />
jederzeit verfolgen zu können.<br />
Modernes Bauwesen: Max Bögl ist unter<br />
anderem im Verkehrswegebau tätig.<br />
mer volle Leistung bringen“, erklärt der Techniker.<br />
„Und wir müssen selber erkennen,<br />
wann nach einem erfüllten Transportleben<br />
Ersatz nötig ist.“ Das Feedback der Fahrer, die<br />
Analysen aus seiner Lkw-Werkstatt und vor<br />
allem die Werte aus der hauseigenen Fahrzeugdatentelemetrie<br />
helfen dabei, den richtigen<br />
Zeitpunkt zu treffen. Zugmaschinen gehen<br />
nach einem arbeitsreichen Leben in die<br />
eigene Vermarktung, die oft aufwendig gebauten<br />
Schwerlastauflieger bekommen nach<br />
acht bis zehn Jahren Einsatz eine Generalüberholung<br />
spendiert.<br />
ausschlieSSlich am Bau ist die Flotte<br />
schon lange nicht mehr unterwegs. Die Energiewende<br />
hat bei Max Bögl ein neues Geschäftsfeld<br />
aufblühen lassen: den Bau von<br />
Windkraftanlagen. Auf 36 Schwerlastsattelzügen<br />
transportiert Max Bögl die in eigener<br />
Produktion hergestellten Windturmsegmente,<br />
die vor Ort mit eigenen Mobilkränen errichtet<br />
werden. „Vom Fundament bis zur Unterkante<br />
des Maschinenhauses sind die Anlagen<br />
reine Max Bögl-Produkte!“, berichtet Willi<br />
Braun, der mit Logistikleiter Erhard Wolfrum<br />
das knifflige Zusammenspiel zwischen Technik<br />
und Einsatz meistert.<br />
Für die einwandfreie Funktion der Technik<br />
stehen Willi Braun und seine rund 25 Mitarbeiter<br />
starke Werkstattcrew in Sengenthal<br />
und Gera in der Pflicht. Für klassische Serviceaufgaben<br />
will man sich künftig vom örtlichen<br />
MAN-Service unterstützen lassen, um<br />
die vorhandenen Kapazitäten für sonstige<br />
Aufgaben zu nutzen.<br />
Der Bögl-Fuhrpark verfügt neben der<br />
rund 300 Einheiten großen Lkw-Flotte noch<br />
über mehr als 1 650 Straßenfahrzeuge. Darüber<br />
hinaus rollt weiteres Großgerät in Bögl-<br />
Gelb: vom Gabelstapler über Raupen, Radlader,<br />
Grader, Schwerlastkräne oder Bohrgeräte<br />
bis zur eigenen Diesellokomotive.<br />
Für den für Außenstehende nahezu unübersichtlich<br />
großen Einsatzbereich muss<br />
Willi Braun seine Flotte immer auf dem neuesten<br />
Stand der Technik halten. So nutzt der<br />
Lkw-Fachmann seit Jahren die automatisierte<br />
TipMatic-Schaltung, um Verbrauch und Verschleiß<br />
zu minimieren. In den Langstreckenfahrzeugen<br />
setzt Braun konsequent auf die<br />
satellitengestützte EfficientCruise-Temporegelung.<br />
Vergleichstests mit einem 560 PS<br />
starken TGX-Sattelzug mit dem neuen D38-<br />
Triebwerk hätten beim Einsatz des intelligenten<br />
Tempomaten Kraftstoffeinsparungen von<br />
bis zu 13 Prozent ergeben, berichtet der Experte.<br />
Assistenzsysteme wie Lane Guard System,<br />
Abstandsregeltempomat oder Notbremsassistent<br />
gehören bei Bögl schon zum Standard.<br />
Auch nach 22 Jahren Erfahrung geht Willi<br />
Braun stetig mit der neuen Technik mit: „Die<br />
Technik wird heute immer komplexer, man<br />
lernt jeden Tag dazu!“ Stillstand kann man<br />
sich in dem sich ständig wandelnden Anforderungsprofil<br />
an den Fuhrpark ganz sicher<br />
nicht leisten. Und einfach – da würde sich<br />
Fuhrparkprofi Braun sicher bald langweilen.<br />
Interview mit<br />
Peter Guttenberger<br />
Gesamtleiter Transport und Geräte<br />
bei Max Bögl<br />
Wie sehen Sie die strategische Ausrichtung<br />
Ihres Fuhrparks in der Zukunft?<br />
Max Bögl wird sicher an der eigenen Logistikabwicklung<br />
festhalten. Dieser Bereich<br />
wird in Zukunft eher noch wachsen. Gleichzeitig<br />
werden alternative Transportmittel<br />
wie Schiene oder Wasserweg noch mehr an<br />
Bedeutung gewinnen.<br />
Was ist für Sie das wichtigste Kriterium<br />
bei der Beschaffung von Lkw?<br />
Abhängig vom vorgesehenen Einsatz ist<br />
sicher die Total Cost of Ownership (TCO)<br />
am wichtigsten. Es kann jedoch auch sein,<br />
dass für kurzfristige Projekte die garantierte<br />
Rückgabe von Fahrzeugen zu kundenfreundlichen<br />
Bedingungen eine ausschlaggebende<br />
Rolle spielt.<br />
Wie wichtig sind für Sie das Fahrermonitoring<br />
und „Training on the Job“?<br />
Der Fahrer ist ein entscheidender Erfolgsfaktor.<br />
Um ihn entsprechend zu unterstützen,<br />
ist eine digitale Verbindung mit dem<br />
Fahrzeug von großer Bedeutung. Der Fahrer<br />
soll durch entsprechende Informationen den<br />
durch ihn gestaltbaren Ablauf optimieren.<br />
Was würden Sie sich von der<br />
Verkehrspolitik wünschen?<br />
Einen Abbau der Bürokratie. Wenn zum Betrieb<br />
eines Fuhrparks mehr Personen in der<br />
Verwaltung nötig sind als Fahrer, dann<br />
stimmt etwas nicht.<br />
Fotos: MAN<br />
MAN-Jubiläum bei der Wandt Spedition<br />
Symbolische Schlüsselübergabe: Mitglieder aus mehreren Generationen der Unternehmerfamilie Wandt waren<br />
anwesend, als MAN-Verkaufsleiter Kay-Uwe Schaaf (M.) den Jubiläums-MAN den neuen Besitzern übergab.<br />
Mit mehreren Personen war das traditionsreiche<br />
Familienunternehmen Wandt<br />
Spedition Transportberatung aus Braunschweig<br />
bei der Übernahme des 400. MAN-<br />
Lkw vertreten. Im Oktober übergaben MAN-<br />
Verkaufsleiter Kay-Uwe Schaaf und der<br />
Jubiläumsfahrzeug: MAN-Verkäufer Alexander Hefele,<br />
Ralf und Susann Jäger, Inhaber Greiner Spedition,<br />
und Josef Wilhelm, MAN-Centerleiter Nürnberg (v. l.)<br />
MAN-Verkaufsbeauftragte Wolfgang Leukel<br />
aus dem Verkaufsbüro Hannover das TGX-<br />
Jubiläumsfahrzeug sowie eine weitere Zugmaschine<br />
an die Kunden. Die Familie Wandt<br />
ist seit über 75 Jahren mit eigenen Ressourcen<br />
in Logistik und Transport tätig.<br />
100 Years Edition für Greiner<br />
Ende Oktober fand über das MAN-Verkaufsbüro<br />
Nürnberg die Übergabe der MAN<br />
TGX 100 Years Edition an die Spedition Greiner<br />
statt. Greiner hat damit den 70. MAN<br />
im Fuhrpark übernommen. Das Transportunternehmen<br />
mit Sitz in Hiltpoltstein deckt<br />
über den eigenen Fuhrpark Zustellungen<br />
von Stückgut, Teil- und Komplettladungen<br />
in ganz Süddeutschland ab.<br />
2 000<br />
Fahrzeuge<br />
der Marke MAN hat der Nutzfahrzeugvermieter<br />
KLVrent in seiner 20-jährigen<br />
Partnerschaft mit MAN <strong>Truck</strong> & Bus<br />
bisher gekauft. Mit der Übergabe eines<br />
Fahrzeugpakets von TGX 18.480-Sattelzugmaschinen<br />
mit XXL-Fahrerhaus am<br />
28. September feierten KLVrent und<br />
MAN das Jubiläum ihrer partnerschaftlichen<br />
Zusammenarbeit. „Die Kontinuität<br />
in der Geschäftsbeziehung zahlt sich<br />
für beide Partner aus“, meinte Holger<br />
Mandel, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
von MAN <strong>Truck</strong> & Bus Deutschland,<br />
bei der Übergabe.<br />
Lange Partnerschaft: Holger Mandel mit<br />
Bernd Kaindlsdorfer, KLVrent-Geschäftsführer,<br />
und Karl Reitlinger vom MAN<br />
<strong>Truck</strong> & Bus Center in München (v. l.)<br />
46<br />
47
1/<strong>2016</strong><br />
Getränketransport mit hohem<br />
Standard<br />
Getränke Ziegler hat hohe<br />
Ansprüche. Für seine Lkw hat<br />
der Getränkefachgroßhandel<br />
deshalb sogar einen eigenen<br />
Standard entwickelt.<br />
Hochbetrieb herrscht in der Lagerhalle.<br />
Etliche Gabelstapler sind<br />
unterwegs, und pausenlos ist das<br />
mechanische Geräusch zu hören,<br />
das beim Heben und Senken<br />
des Gabelträgers entsteht. In einem<br />
der Fahrzeuge sitzt Markus Fleischmann.<br />
Er fährt zu einem der Lagerregale und hebt mit<br />
dem Gabelträger drei Europaletten auf einmal<br />
an. Auf jeder Palette stehen etwa 40 Getränkekisten.<br />
Geschickt manövriert er seine zerbrechliche<br />
Fracht zu seinem MAN-Lkw. Für<br />
den 43-Jährigen ist das tägliche Routine. Seit<br />
20 Jahren ist er Fahrer bei Getränke Ziegler. In<br />
dieser Zeit hat er schon in vielen unterschiedlichen<br />
Gabelstaplern gesessen. Doch auf die<br />
Frage, ob er jemals etwas anderes als einen<br />
Modernisierter Fuhrpark: Getränke<br />
Ziegler stellt die Flotte momentan von<br />
TGM- auf TGX-Lkw um.<br />
Bayerischer Gigant: Mit 290 Mitarbeitern,<br />
2 000 Kunden und 80 Lkw ist<br />
Ziegler einer der größten Getränkefachgroßhändler<br />
in Bayern.<br />
MAN-Lkw gefahren hat, antwortet er lachend:<br />
„Nein, unser Chef ist total vernarrt in MAN,<br />
dem kommt nichts anderes auf den Hof.“<br />
Firmenchef Waldemar Ziegler ist bereits<br />
seit 1980 Kunde von MAN. In seinem Fuhrpark<br />
stehen 80 Fahrzeuge, nur zwei davon sind von<br />
einer anderen Marke. „Angeheiratet“ nennt<br />
Erwin Dörner, Finanzgeschäftsführer von<br />
Getränke Ziegler, die beiden Fahrzeuge. Sie<br />
wurden bei Firmenübernahmen integriert<br />
und sollen bald gegen MAN-Modelle ausgetauscht<br />
werden. „Wir brauchen lang lebige,<br />
leistungsfähige Fahrzeuge“, erklärt Geschäftsführer<br />
Klaus Endres diese Entscheidung. Der<br />
Getränketransport sei ein schwieriges Geschäft,<br />
die Tonnage hoch. Jeden Tag schickt<br />
das Unternehmen mit Sitz in Ottensoos bei<br />
Nürnberg bis zu 120 000 Getränkekisten auf<br />
die Reise. „Dabei legen wir viel Wert auf Quali-<br />
Setzen auf MAN: die Ziegler-Geschäftsführer<br />
Erwin Dörner (r.) und Klaus Endres<br />
„Wir legen Wert auf<br />
Qualität und Leistung.<br />
Das spiegelt sich auch<br />
in der Wahl unserer<br />
Fahrzeuge wider.“<br />
Erwin Dörner, Finanzgeschäftsführer von Getränke Ziegler<br />
tät, Pünktlichkeit und Leistung – und das spiegelt<br />
sich auch in der Wahl unserer Fahrzeuge<br />
wider“, sagt Dörner. Auch Vertrauen spielt für<br />
das Familienunternehmen eine große Rolle.<br />
Wie groß das Vertrauen zu MAN ist, erklärt<br />
Alexander Hefele sehr anschaulich. Der<br />
MAN-Verkäufer betreut Getränke Ziegler seit<br />
sechs Jahren und sagt lächelnd: „Die Zieglers<br />
haben mich in ihre Familie aufgenommen, ich<br />
wurde sozusagen adoptiert.“<br />
Nachdem Markus Fleischmann den Lkw<br />
beladen hat, geht es los. Getränke Ziegler hat<br />
insgesamt 2 000 Kunden, die sich auf einen<br />
Umkreis von etwa 100 Kilometern verteilen.<br />
In diesem Gebiet beliefern die Fahrer verschiedene<br />
Händler unter anderem mit Bieren,<br />
Limonaden, Säften oder Mineralwasser. Und<br />
seit einigen Monaten sind Fleischmann und<br />
seine Kollegen auf ihren Lieferfahrten noch<br />
komfortabler unterwegs. Denn Getränke<br />
Ziegler stellt den Fuhrpark nach und nach von<br />
der TGM-Baureihe auf die TGX-Serie um. „Wir<br />
haben dafür gemeinsam mit MAN einen eigenen<br />
Standard kreiert, der wirklich sehr hoch<br />
ist“, erklärt Dörner. Durch ein größeres Fahrerhaus,<br />
Schlafkabine, Kühlschrank, Klimaanlage,<br />
ein Soundsystem und ausgeklügelte<br />
Sicherheitsfeatures eignet sich das neue Ziegler-Fahrzeug<br />
für den Nah- und Fernverkehr.<br />
So wie seine Kollegen freut sich Fleischmann<br />
über das Plus an Komfort und Sicherheit –<br />
und zeigt das auch. Auf dem Namensschild,<br />
das die Frontscheibe seines neuen TGX ziert,<br />
steht es schwarz auf weiß: In fetten Buchstaben<br />
prangt dort das Wort „Luxus“.<br />
Über Getränke Ziegler<br />
Seit über 50 Jahren dreht sich bei Getränke<br />
Ziegler in Ottensoos bei Nürnberg alles um<br />
Getränke. Los ging es, als Seniorchef Fritz<br />
Ziegler das Unternehmen 1957 mit drei<br />
Fahrzeugen und drei Mitarbeitern gründete.<br />
Heute ist Getränke Ziegler mit 290 Mitarbeitern,<br />
65 000 Quadratmetern Firmenfläche,<br />
80 Lkw und einer eigenen Werkstatt<br />
mit Waschanlage einer der größten<br />
Getränkefachgroßhändler in Bayern.<br />
Fotos: Max Kratzer<br />
48<br />
49
1/<strong>2016</strong><br />
Neues Flaggschiff: Der MAN TGX überzeugt die<br />
Spedition Schwarz durch Zuverlässigkeit und<br />
Leistung bei gleichzeitig niedrigem Verbrauch.<br />
Partner für die<br />
Logistik der Zukunft<br />
Die Schwarz Firmengruppe bietet ihren Kunden außer reinen Transporten<br />
auch umfassende und integrierte Logistikkonzepte bis hin zur Teilmontage an.<br />
41 neue MAN TGX machen die Flotte der Spedition nun noch schlagkräftiger.<br />
Fotos: Patrick Schmidt<br />
Vom Pferdefuhrunternehmen zur<br />
internationalen Spedition: Die<br />
Unternehmensgruppe Schwarz<br />
hat sich seit Ende des 19. Jahrhunderts<br />
gewaltig gemausert.<br />
Die im Jahr 1936 gegründete<br />
Spedition aus Herbrechtingen auf der Schwäbischen<br />
Alb hat heute eine eigene Logistiksparte<br />
und eine Tochterfirma in der Tschechischen<br />
Republik. Dabei ist die Firma im Kern<br />
ein Familienunternehmen mit Tradition geblieben.<br />
Die Brüder Thomas, Hans-Günther<br />
und Georg Schwarz führen die Spedition in der<br />
vierten Generation.<br />
Die Spedition Schwarz ist spezialisiert auf<br />
den Transport großvolumiger Güter, etwa<br />
von Haushaltsgeräten. Für den effizienten<br />
Transport setzt Schwarz auf ein konsequentes<br />
Konzept mit Wechselbrücken, die an strategischen<br />
Standorten des Unternehmens sowie<br />
direkt bei den Kunden stationiert sind.<br />
Die Spedition Schwarz konzentriert sich<br />
auf den deutschen Heimatmarkt sowie die<br />
Schweiz und Österreich. Zusätzlich bedient<br />
die Schwestergesellschaft Kareka den tschechischen<br />
Markt.<br />
Seit 2005 bietet das Unternehmen mit seiner<br />
Tochter Schwarz Logistik auch umfangreiche<br />
Dienstleistungen in der Logistik und<br />
Lagerwirtschaft an. Unter dem Stichwort<br />
„Logistik 4.0“ ist Schwarz dabei direkt in die<br />
IT-Systeme seiner Kunden integriert. So lassen<br />
sich Warenflüsse optimal an die Bedürfnisse<br />
der Kunden anpassen und beispielsweise Bauteile<br />
just in time zur Produktion anliefern. Zusätzlich<br />
bietet Schwarz die Vormontage von<br />
kleineren Bauteilen an. Vor Kurzem wurde ein<br />
neues Logistikzen trum mit 18 000 Quadratmetern<br />
Fläche und eigener Montage- und Fertigungszone<br />
eröffnet.<br />
Für die Schwarz Gruppe sind tagtäglich<br />
insgesamt über 230 Lkw unterwegs. Seit Kurzem<br />
verstärken 41 MAN TGX, fast alle als Dreiachs-Wechselbrückenfahrzeuge<br />
sowie vier<br />
Zugmaschinen für Megatrailer, die Flotte.<br />
Schwarz hat die Fahrzeuge im Rahmen einer<br />
großen Sammelorder des Europäischen<br />
Ladungs-Verbunds Internationaler Spediteure<br />
(ELVIS) bestellt, an der die Schwarz Gruppe<br />
auch als Aktionär beteiligt ist.<br />
„Wir hatten früher bereits Fahrzeuge von<br />
MAN und haben uns nun wieder für die Marke<br />
entschieden“, sagt Hans-Günther Schwarz,<br />
der im Familienunternehmen für den Fuhrpark<br />
verantwortlich ist. Die ersten Fahrzeuge<br />
sind seit über einem Jahr im Einsatz. „Einer<br />
der MAN-Lkw hat bereits 190 000 Kilometer<br />
auf dem Tacho und läuft ohne Ausfälle“, berichtet<br />
Hans-Günther Schwarz zufrieden.<br />
Neben der hohen Zuverlässigkeit lobt er den<br />
niedrigen Spritverbrauch bei einer vergleichsweise<br />
hohen Leistung. „Mit den MAN<br />
sind unsere Fahrer immer ein bisschen<br />
schneller unterwegs“, so Schwarz.<br />
Die Fahrer von Schwarz profitieren vom<br />
geräumigen XXL-Fahrerhaus der TGX-<strong>Truck</strong>s.<br />
Einer von ihnen ist Kurt Ungermann. Er fährt<br />
seit 33 Jahren für die Spedition Schwarz und<br />
ist von seinem neuen MAN TGX angenehm<br />
überrascht. „Das Fahrverhalten ist einfach<br />
herrlich“, schwärmt er. „Und auch die Ausstattung<br />
ist klasse.“ Sein Arbeitgeber legt besonderen<br />
Wert auf die Sicherheit der Fahrer.<br />
Deshalb sind alle TGX mit Spur- und Notbremsassistent<br />
sowie abstandsgeregeltem<br />
Tempomaten ausgestattet.<br />
Technische Wartungen führt Schwarz in<br />
der eigenen Werkstatt durch, die dafür auch<br />
mit dem Fahrzeugdiagnosesystem MAN-cats<br />
ausgerüstet ist. Für weitergehende Serviceleistungen<br />
arbeitet die Spedition mit dem<br />
MAN-Servicepartner Klingler in Heidenheim<br />
zusammen. „Die Verbindung besteht schon<br />
seit vielen Jahren“, erklärt Hans-Günther<br />
Schwarz. Und die Zusammenarbeit mit dem<br />
MAN-Partner wird auch weiter bestehen“, versichert<br />
der Fuhrparkleiter.<br />
Zufriedene Chefs: Hans-Günther (l.) und<br />
Thomas Schwarz setzen auf MAN.<br />
„Mit den MAN<br />
sind unsere Fahrer<br />
immer ein bisschen<br />
schneller.“<br />
Hans-Günther Schwarz,<br />
Fuhrparkleiter der Spedition Schwarz<br />
Schwarz Firmengruppe<br />
Unternehmen: Spedition Schwarz,<br />
Schwarz Logistik (Herbrechtingen, Baden-<br />
Württemberg, Deutschland), Kareka<br />
(Ústí nad Labem, Tschechische Republik)<br />
Gründungsjahr: 1936<br />
Mitarbeiter: 450<br />
Dienstleistungen: Volumentransporte,<br />
Teilladungstransporte im ELVIS-Verbund,<br />
umfassende Logistiklösungen wie Kontraktlogistik,<br />
Beschaffungslogistik, Produktionslogistik,<br />
Montage und Konfektionierung,<br />
Versand- und Internethandel-Logistik<br />
50<br />
51
1/<strong>2016</strong><br />
Tradition und<br />
Innovation<br />
Die erfolgreiche Zusammenarbeit<br />
von Bohnen<br />
Logistik und MAN nahm<br />
bereits vor 47 Jahren<br />
ihren Anfang.<br />
Chef seit 1986: Jürgen Bohnen führt das<br />
Familienunternehmen in der dritten Generation.<br />
Löwenpower: 65 Lkw fahren für<br />
Bohnen durch Deutschland<br />
und die Beneluxländer, 85 Prozent<br />
davon sind von MAN.<br />
Jürgen Bohnen, heute Geschäftsführer<br />
von Bohnen Logistik, erinnert<br />
sich noch gut an seinen<br />
ersten Berührungspunkt mit<br />
MAN: Als Zehnjähriger begleitete<br />
er seinen Vater bei der Abholung<br />
des ersten MAN-Lkw im Werk München.<br />
Bis heute ist dieser Moment Jürgen Bohnen in<br />
Erinnerung geblieben, denn es war der Beginn<br />
der jahrzehntelangen erfolgreichen Zusammenarbeit<br />
von MAN und Bohnen Logistik. Traditionen,<br />
Werte und Innovationen spielen in<br />
dem Unternehmen, das heute von Jürgen Bohnen<br />
in der dritten Generation geführt wird,<br />
eine große Rolle. Konsequente Kundenorientierung<br />
steht dabei im Mittelpunkt des Handelns.<br />
Durch präzise Planung und Umsetzung<br />
liefert Bohnen Logistik jedem Kunden seine<br />
individuell optimierte Logistiklösung. Das<br />
schafft die Basis für langfristige und erfolg-<br />
„MAN war stets<br />
ein verlässlicher<br />
Partner. Wir haben<br />
immer gemeinsam<br />
Lösungen<br />
gefunden.“<br />
Jürgen Bohnen, Geschäftsführer von Bohnen Logistik<br />
Fotos: Dominik Asbach<br />
Vielseitiger Transporteur: Neben<br />
Industriegütern und Teilen für die<br />
Automobilindustrie transportiert<br />
Bohnen auch Getränke.<br />
52<br />
53
1/<strong>2016</strong><br />
Neue Fahrzeuge für Bohnen: Insgesamt<br />
29 MAN-Lkw nahm Bohnen Logistik 2015<br />
in Betrieb. Im November war Schlüsselübergabe<br />
für die letzten vier Fahrzeuge<br />
(v. l. Markus Schulz, MAN-Verkaufsleiter<br />
Neuss, Geschäftsführer Jürgen Bohnen,<br />
Christoph Kunold, Beauftragter für den<br />
Lkw-Verkauf, und Bohnen Logistik-<br />
Geschäftsführer Volker Grzybowski).<br />
Entsorger<br />
mit Vision<br />
Seit rund 50 Jahren setzt die Gustav Scherrieble<br />
GmbH & Co. KG bei der Müllsammlung auf die<br />
zukunftssicheren Fahrzeuge der Marke MAN.<br />
reiche Partnerschaften. Intelligente Logistik<br />
bedeutet für Bohnen die Kombination aus<br />
jahrzehntelanger Erfahrung, modernsten Informationstechnologien<br />
und dem täglichen<br />
Miteinander vieler begeisterter Menschen.<br />
Heute verfügt Bohnen über den reinen<br />
Transport hinaus über weitere Kernkompetenzen<br />
für komplexe logistische Herausforderungen.<br />
Die Durchführung umfangreicher<br />
Supply-Chains mittels eigener Infrastruktur<br />
und Logistik-Know-how gehört ebenso dazu<br />
wie die Entwicklung, Planung und Steuerung<br />
globaler Lieferketten hinsichtlich der Optimierung<br />
von Geschäfts- und Transportprozessen.<br />
Die Lkw, mit denen Industriegüter,<br />
Teile für die Automobilindustrie oder Getränke<br />
transportiert werden, spielen dabei eine<br />
besondere Rolle: Sie müssen effizient, zuverlässig<br />
und sicher sein. Schließlich sind sie<br />
als Visitenkarte des Unternehmens in ganz<br />
Deutschland und über die Grenzen hinaus in<br />
Europa unterwegs. Und das Fahrpersonal<br />
muss sich in den Lkw wohlfühlen. Aus diesem<br />
Grund gewährt Bohnen seinen Fahrern auch<br />
ein gewisses Mitspracherecht bei der Fahrzeugbeschaffung.<br />
Aber auch der MAN-Service<br />
spielt im Hinblick auf die Fahrzeug-Performance<br />
eine wichtige Rolle. Jürgen Bohnen:<br />
„Das Werkstattnetz von MAN ist zu jeder<br />
Tages- und Nachtzeit für uns da. Unbürokratisch,<br />
schnell und problemlos.“<br />
Das ist dem traditionsbewussten Unternehmenschef<br />
wichtig und das Erfolgsrezept<br />
für die erfolgreiche langjährige Zusammenarbeit:<br />
„MAN war stets ein verlässlicher Partner.<br />
Wir haben immer gemeinsam Lösungen<br />
gefunden, auch in schwierigen Zeiten.“ Das<br />
Unternehmen Bohnen Logistik kennt die<br />
„Ups and Downs“ der Transportbranche und<br />
ist für die Zukunft gewappnet. Denn, so<br />
Jürgen Bohnen: „Das Transportwesen ist das<br />
Rückgrat unserer Wirtschaft. Ich bin deshalb<br />
überzeugt, dass unsere Branche auf Dauer<br />
unverzichtbar bleibt.“<br />
Bohnen Logistik<br />
ist ein mittelständischer, inhabergeführter,<br />
europaweit operierender<br />
Logistikdienstleister<br />
blickt auf eine über 80-jährige Unternehmensgeschichte<br />
zurück<br />
beschäftigt etwa 150 Mitarbeiter, hat<br />
seinen Firmensitz in Niederkrüchten<br />
nahe der deutsch-niederländischen<br />
Grenze sowie Niederlassungen in<br />
Sietzsch bei Leipzig, in Obertshausen bei<br />
Frankfurt und in Duisburg<br />
zeichnet sich durch strategische Ausrichtung,<br />
konsequente Kundenorientierung,<br />
kontinuierliche Optimierung der<br />
Transportprozesse und umfassende<br />
Managementkompetenz aus<br />
Foto: Dominik Asbach<br />
Fotos: Thomas Küppers<br />
Freitags geht’s rund in Plochingen<br />
am Neckar nahe Stuttgart. Dann<br />
kurven die Müllsammelfahrzeuge<br />
aus der MAN-Flotte von Scherrieble<br />
durch die Stadt und leeren die<br />
Hausmülltonnen am Straßenrand.<br />
Eines davon ist der MAN TGS 35.400 von Fahrer<br />
Rainer Heinitz. Er bugsiert den blau-pinken<br />
Vierachser auch durch die verwinkeltsten<br />
Ecken der Altstadt. „Mit der lenkbaren zweiten<br />
Achse ist der TGS nahezu so wendig wie die<br />
Dreiachser im Fuhrpark, bietet aber bis zu<br />
3,5 Tonnen mehr Nutzlast. Das spart Fahrten<br />
zum Müllheizkraftwerk ein“, erklärt Heinitz.<br />
Heinitz’ Arbeitgeber Rainer Scherrieble<br />
beschreibt die Erfahrungen mit seinen neuen<br />
MAN als durchweg positiv: „Bereits zum Jahreswechsel<br />
2014/2015 stellten wir zwölf MAN-<br />
Dreiachser in Dienst und ergänzten im Mai<br />
letzten Jahres die Flotte um zwei Vierachser.“<br />
Seit Anfang 2015 ist Scherrieble für die kommunale<br />
Entsorgung im gesamten Landkreis<br />
Esslingen zuständig. „Mit unserer Dienstleistungsphilosophie<br />
konnten wir uns als<br />
zertifiziertes und lokales Unternehmen in der<br />
internationalen Ausschreibung durchsetzen.<br />
Die topmodernen MAN-Lkw unserer Euro 6-<br />
Flotte spielten dabei eine entscheidende Rolle.“<br />
Großvater Gustav Scherrieble legte 1931<br />
mit der Übernahme eines kleinen Transportgeschäfts<br />
den Grundstein für das Familienunternehmen,<br />
das inzwischen rund 250 Mitarbeiter<br />
an mehreren Standorten in Bayern<br />
und Baden-Württemberg beschäftigt. Bereits<br />
sein Sohn Hans Scherrieble setzte in den<br />
1960er-Jahren auf schmucke Hauber aus<br />
München. Seitdem sind MAN in verschiedensten<br />
Konfigurationen im Fuhrpark zu finden,<br />
sei es in der Hausmüllsammlung, im Absetzcontainerbereich<br />
oder im Speditionsbetrieb.<br />
Wie die MAN-<strong>Truck</strong>s auch bei der Müllsammlung<br />
gefordert sind, wird oft erst auf<br />
den zweiten Blick klar, schließlich kommt so<br />
ein Fahrzeug pro Jahr „nur“ auf 20 000 bis<br />
30000 Kilometer Fahrleistung. „Durch den Nebenantrieb,<br />
der die Aggregate für den Aufbau<br />
versorgt, bringt der TGS aber locker seine acht<br />
Betriebsstunden am Tag zusammen“, merkt<br />
Rainer Scherrieble an. „Motor und Mechanik<br />
sind also genauso beansprucht wie etwa bei<br />
einem Fahrzeug, das dreimal pro Woche Hamburg<br />
– Stuttgart in Linie fährt.“ Ganz anders<br />
jedoch als im Fernverkehr bleiben die Lkw<br />
durchschnittlich acht bis zehn Jahre im Fuhrpark,<br />
hier ist bei der Anschaffung also Weitsicht<br />
gefragt. „Modernste Technik ist ein Muss,<br />
denn sonst kann ich schon in ein paar Jahren<br />
bei einer entsprechenden Auftragsausschreibung<br />
schlechte Karten haben“, begründet der<br />
Geschäftsführer seine Entscheidung für die<br />
MAN-Fahrzeuge in Euro 6-Ausführung.<br />
Wie weit Rainer Scherrieble mit seinen<br />
MAN in die Zukunft blickt, zeigt übrigens der<br />
damals deutschlandweit einzige MAN TGM<br />
26.290 Hybrid, den sein Unternehmen seit<br />
2014 besitzt und in der Biomüllsammlung<br />
einsetzt. Einzig in seiner Lkw-Oldtimer-<br />
Sammlung fehlt noch ein altes Schätzchen<br />
mit den drei Buchstaben am Kühlergrill.<br />
„Aber das wird noch“, sagt der Chef und zwinkert<br />
dabei verschmitzt.<br />
„Modernste Technik<br />
ist ein Muss.“<br />
Rainer Scherrieble, Geschäftsführer Gustav Scherrieble<br />
GmbH & Co. KG<br />
Höchste Wendigkeit: Mit zwei<br />
lenkbaren Achsen kommt der<br />
MAN TGS auch durch die enge<br />
Altstadt von Plochingen.<br />
54<br />
55
1/<strong>2016</strong><br />
Chef der<br />
Blauen Engel<br />
Dank der humanitären<br />
und technischen Hilfeleistungen<br />
in Krisengebieten<br />
ist das Technische Hilfswerk<br />
(THW) auch als „Die<br />
Blauen Engel“ bekannt. Zuverlässige<br />
MAN-Fahrzeuge<br />
haben ihren Anteil daran,<br />
verrät THW-Präsident<br />
Albrecht Broemme.<br />
Robuste und zuverlässige Fahrzeuge<br />
benötigt das Technische<br />
Hilfswerk (THW) für seine Einsätze<br />
in Krisenge bieten. Insgesamt<br />
kann die Bundesanstalt<br />
auf rund 3700 Lkw zurückgreifen,<br />
davon etwa 900 von MAN.<br />
Die geländegängigen TGM sind mit 4x4-Allradantrieb<br />
und Singlebereifung unterwegs. Für<br />
den Kran aufbau vertraut das THW auf MAN<br />
TGS 6x2-Chassis. Wie wichtig das technische<br />
Equipment der Fahrzeuge ist und wie die Hilfseinsätze<br />
organisiert werden, erklärt THW-Präsident<br />
Albrecht Broemme:<br />
Das THW ist im In- und Ausland gern<br />
gesehen und wird sogar als „Die Blauen<br />
Engel“ bezeichnet. Wie erklären Sie sich diese<br />
Beliebtheit? Das THW kommt, wenn Menschen<br />
in Not Hilfe brauchen. Humanitäre Hilfe<br />
und Unterstützung nach Katastrophen werden<br />
überall auf der Welt gern in Anspruch genommen.<br />
Unsere kompetent und engagiert arbeitenden<br />
Helfer haben sich seit der Gründung<br />
des THW 1950 diesen guten Ruf erarbeitet. Die<br />
Kleidung und die Einsatzfahrzeuge in Blau haben<br />
letztendlich zu dem Beinamen geführt.<br />
Welche Aufgaben hat das THW zu<br />
meistern? Das THW leistet technische und<br />
logistische Hilfe bei der Bekämpfung von<br />
Katastrophen, öffentlichen Notständen und<br />
Unglücksfällen größeren Ausmaßes. Dazu<br />
zählen etwa Hochwasser, Orkanschäden,<br />
Dürre, Erdbeben oder aktuell die Flüchtlingskrise.<br />
Seit Mitte 2014 waren schon<br />
15 000 THW-Kräfte in Deutschland mit der<br />
Flüchtlingshilfe beschäftigt.<br />
Gab es jemals größere THW-Einsätze?<br />
Noch mehr waren es bei der Oderflut im Jahr<br />
1997, als 20 000 THWler über drei Wochen<br />
gegen die Wassermassen kämpften. Oder beim<br />
Elbehochwasser 2002, als rund 24 000 THW-<br />
Kräfte sechs Wochen lang im Einsatz waren.<br />
Auf wie viele Hilfskräfte kann das THW<br />
im Bedarfsfall zurückgreifen? Insgesamt<br />
zählt das THW 80 000 Einsatzkräfte. Davon<br />
sind bundesweit nur ein Prozent hauptamtlich<br />
tätig. Der überwiegende Teil der Helferinnen<br />
und Helfer arbeitet ehrenamtlich.<br />
Mit Leib und Seele<br />
dabei: THW-Präsident<br />
Albrecht Broemme<br />
900<br />
MAN-lkw<br />
sind derzeit beim THW im Einsatz.<br />
Die robusten Fahrzeuge bringen Helfer<br />
und Equipment zuverlässig zu den oft<br />
schlecht zugänglichen Einsatzorten.<br />
Fotos: Frank Hausmann (1), THW (2)<br />
„Helfen mit Herz<br />
und Verstand<br />
lautet das Motto<br />
beim THW.“<br />
Albrecht Broemme, Präsident des Technischen Hilfswerks<br />
Steckbrief<br />
Albrecht Broemme<br />
1953: in Darmstadt geboren<br />
1970: Eintritt ins Technische Hilfswerk<br />
(THW)<br />
1976: Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr<br />
in Darmstadt<br />
1977: Abschluss des Hochschulstudiums<br />
als Diplomingenieur für Elektrotechnik<br />
und Karrierestart bei der<br />
Berliner Feuerwehr<br />
1980: Referatsleiter der Berliner Feuerwehr<br />
1992: Landesbranddirektor und Chef der<br />
Berliner Feuerwehr<br />
2006: Ernennung zum Präsidenten der<br />
Bundesanstalt THW<br />
Blaue Flotte: Das<br />
THW setzt auf<br />
geländegängige<br />
Lkw von MAN.<br />
Welche Bedeutung hat die blaue THW-<br />
Fahrzeugflotte? Ohne eigene Fahrzeuge geht<br />
fast nichts. Um Sandsäcke, Trinkwasseranlagen,<br />
Hochleistungspumpen oder andere technische<br />
Ausrüstung sowie die THW-Helfer an<br />
die oft schlecht zugänglichen Einsatzorte zu<br />
bringen, sind wir auf geländegängige Lkw mit<br />
Doppelkabine angewiesen.<br />
Fast ein Viertel der Fahrzeuge stammt<br />
von MAN. Warum greift das THW immer<br />
wieder gerne auf Basisfahrzeuge der Marke<br />
mit dem Löwen zurück? Auf der Beliebtheitsskala<br />
unserer THW-Helfer rangiert MAN immer<br />
weit oben. Die Fahrzeuge sind robust, haltbar<br />
und gehen durch dick und dünn. Damit bei<br />
der Anschaffung die Kosten nicht aus dem<br />
Ruder laufen, suchen wir verstärkt nach seriennahen<br />
Modellen. MAN kann schon ab Werk<br />
Doppelkabine, Allradantrieb und Einzelbereifung<br />
bieten. Bei anderen Herstellern muss<br />
dagegen die Kabine aufgeschnitten und verlängert<br />
werden, um mehr Platz zu schaffen.<br />
Außerdem lässt sich bei den Münchnern das<br />
ESP auch bei Geländefahrzeugen abschalten,<br />
was bei uns gefordert wird.<br />
Die Lkw bleiben beim THW gut 20 Jahre<br />
im Bestand. Können Sie sich jederzeit auf<br />
die Einsatzbereitschaft verlassen? Ja. Bei<br />
uns werden die Fahrzeuge recht alt, haben<br />
aber keine hohe Kilometerlaufleistung. Um<br />
stets einsatzbereit zu sein, haben Wartung<br />
und Pflege bei uns einen hohen Stellenwert.<br />
Deshalb sehen die THW-Fahrzeuge selbst<br />
nach 20 oder 30 Jahren fast aus wie neu und<br />
zeigen kaum Rostspuren.<br />
Auch wenn das THW eine Ausnahmegenehmigung<br />
für die Abgasgrenzwerte bekommen<br />
könnte, haben Sie sich für Euro 6<br />
entschieden. Warum? Was Sicherheit und<br />
Emissionen der Fahrzeuge betrifft, wollen wir<br />
als Bund mit der Zeit gehen und nicht von<br />
gesetzlichen Bestimmungen abweichen. In<br />
zehn Jahren ist Euro 6 ohnehin der Standard.<br />
Dann redet keiner mehr davon, und die Industrie<br />
wird in Europa serienmäßig nur noch<br />
Euro 6-Fahrzeuge anbieten. Über die vielen<br />
Jahre, die unsere Fahrzeuge rollen, will ich mir<br />
später nicht den Vorwurf machen lassen, rückständig<br />
gehandelt zu haben.<br />
Warum sollten sich junge Männer und<br />
Frauen ehrenamtlich im THW engagieren?<br />
Das THW ist weltweit bekannt und hat einen<br />
hervorragenden Ruf. In Europa sind wir einmalig.<br />
Ähnliche Zivilschutzorganisationen<br />
findet man derzeit nur in China. In anderen<br />
Ländern sind solche Hilfsorganisationen erst<br />
im Aufbau. Hierzulande hat das THW rund<br />
15 000 Junghelfer unter 17 Jahren. Wir bieten<br />
ihnen eine interessante und abwechslungsreiche<br />
Freizeitbeschäftigung. Sie lernen beim<br />
THW Teamgeist, Verantwortungsbewusstsein<br />
und den Umgang mit Technik. Später können<br />
sie sogar THW-Lehrgänge mit einem anerkannten<br />
IHK-Abschluss absolvieren.<br />
Was war Ihr bislang größter Erfolg im<br />
THW? Mein größter Erfolg war es, Israel auch<br />
für Katastrophen durch Waldbrände, Erdbeben<br />
oder Tsunamis sensibilisiert zu haben.<br />
Ich war der erste und bisher einzige Deutsche,<br />
der dazu im israelischen Kabinett einen Vortrag<br />
halten durfte. Ich habe dort vorgestellt,<br />
wie internationale Hilfe im Fall der Fälle<br />
funktionieren könnte und welche Vorbereitungen<br />
dafür erforderlich sind.<br />
Im Sommer feierte das THW das 65. Jubiläum.<br />
Was wünschen Sie dem THW für<br />
die Zukunft? Erstens wünsche ich mir keine<br />
weiteren tödlichen Unfälle beim THW. Vor<br />
zwei Jahren sind zwei Helferinnen bei einer<br />
Übung auf der Elbe ertrunken. Das will ich<br />
nicht noch einmal erleben. Zweitens freue ich<br />
mich über stets ausreichende Haushaltsmittel,<br />
um unsere Aufgaben im In- und Ausland<br />
übernehmen zu können. Drittens hoffe ich,<br />
dass wir möglichst oft helfen können und<br />
nicht nur Scherben und Leichen beseitigen.<br />
Dazu brauchen wir viele freiwillige Helferinnen<br />
und Helfer, die von ihren Arbeitgebern<br />
– zum Beispiel MAN – für die Zeit der Einsätze<br />
freigestellt werden.<br />
56<br />
57
1/<strong>2016</strong><br />
Zuverlässiger Partner: Als Sponsor zahlreicher<br />
Fußballclubs sorgt MAN dafür,<br />
dass die Mannschaften sicher und<br />
komfortabel zu den Spielen kommen.<br />
Mehr Fotos vom rasanten<br />
Training der Bundesliga-<br />
Fahrer gibt es in der App.<br />
Training für<br />
PROFIS<br />
59<br />
Wenn sich die Luxusbusse<br />
der Bundesliga-Spitzenteams<br />
treffen, sind eine gehörige<br />
Dosis Adrenalin und viel<br />
Aufregung im Spiel. Aber nicht<br />
nur das: Auf dem Trainingsplatz<br />
des ADAC steht vor allem die<br />
Sicherheit im Vordergrund.<br />
Denn selbst die besten Profi-<br />
Busfahrer können hier noch<br />
etwas dazulernen.<br />
Foto: Bernd Jaufmann<br />
B<br />
eim Zusammentreffen auf dem<br />
ADAC-Trainingsgelände in<br />
Schlüsselfeld, Nordbayern,<br />
herrscht ein großes Hallo. Man kennt sich ja<br />
von unzähligen Bundesliga- und Pokalspielen<br />
und lässt das letzte Spielwochenende gern<br />
mit etwas Spaß und flotten Sprüchen Revue<br />
passieren. Aber damit ist es auch gut, denn<br />
heute geht es um die Sicherheit, und damit ist<br />
nicht zu spaßen. „Der nächste Winter kommt<br />
bestimmt“, sagt Michael Lauerbach nachdenklich.<br />
Der Stammfahrer des FC Bayern<br />
München spricht über vereiste Straßen und<br />
sichere Fahrten zu den Einsatzorten. Der Busprofi<br />
weiß, wovon er redet: Mehr als 60 000<br />
Kilometer legen er und seine Kollegen jährlich<br />
mit dem roten Mannschaftsbus des deutschen<br />
Rekordmeisters zurück. Auf dem Weg<br />
zu den Stadien ist die Zeit knapp, und es darf<br />
nichts passieren. Gerade im europäischen<br />
Wettbewerb sind lange Distanzen die Regel.<br />
Davon kann auch Christian Schulz, der<br />
„Schulle“ genannte Lenker des Borussia-Dortmund-Busses,<br />
ein Lied singen: „Bis zu 300 Kilometer<br />
Distanz fahren die BVB-Profis mit<br />
dem Bus“, sagt er. Zu weiteren Spielorten<br />
nimmt die Mannschaft das Flugzeug, und der<br />
Mannschaftsbus eilt voraus. Er bringt von<br />
den Trikots und Fußballschuhen bis zu den<br />
Trainingsutensilien alles mit, was die Fußballprofis<br />
für das Spiel und den Ablauf brauchen.<br />
Und nicht zuletzt gilt der Mannschaftsbus<br />
als das Allerheiligste und als Rückzugsort,<br />
gerade bei einem Auswärtsspiel.<br />
Es geht richtig bunt zu auf dem ADAC-<br />
Trainingsgelände. Neben dem roten Bayern-<br />
Bus steht der schwarz-gelbe MAN der Dortmunder<br />
Borussia, schräg gegenüber der neue<br />
Dreiachser des FC Augsburg in Silber und<br />
58
1/<strong>2016</strong><br />
Aquaplaning mal anders: der Bus<br />
des FC Bayern beim Manövrieren<br />
auf nasser Fahrbahn<br />
Grün. Bis auf die Busse der Gladbacher und<br />
des Hamburger Sportvereins sind alle MAN-<br />
Teambusse aus der Bundesliga vertreten. Dafür<br />
dürfen der TSV 1860 München und die<br />
Braunschweiger Eintracht heute ein wenig<br />
Bundesliga-Luft schnuppern – auch die beiden<br />
Zweitliga-Vereine fahren MAN. Ein besonderer<br />
Blickfang ist der neue Mannschaftsbus des<br />
FC Basel 1893, der heute beim Gipfeltreffen der<br />
Bundesliga-Busse mittrainiert.<br />
Gerade eben rollt der grüne Wölfe-Bus des<br />
VfL Wolfsburg in die Bahn. Richtiges Bremsen<br />
steht auf dem Plan. Die Vollbremsung aus voller<br />
Fahrt mit 60 Stundenkilometern klappt<br />
hervorragend. Gerade erfahrene Busfahrer<br />
verzichten meist auf eine echte Vollbremsung,<br />
da sie ihren Fahrgästen ein solch heftiges<br />
Fahrmanöver nicht zumuten möchten.<br />
Aber die rechtzeitige Einleitung einer Vollbremsung<br />
und der volle Bremsdruck können<br />
Unfälle verhindern, und ein zögerliches Handeln<br />
wäre im Ernstfall einfach falsch. Jetzt<br />
wird die Übung verschärft, es geht auf den<br />
Gleitbelag. Der Reibwert dort entspricht dem<br />
einer Glatteisfläche auf der Straße. Und hier<br />
staunen die Chauffeure, wie sich der Bremsweg<br />
verlängert, während die ABS-Systeme<br />
der Lion’s Coach-Reisebusse mit rhythmischen<br />
Stotterbremsungen blockierende Räder<br />
verhindern. Und es geht noch schärfer: Mit<br />
Schwung auf die Gleitfläche, dort zwingen<br />
Wasserfontänen zum Bremsen und gleichzeitigen<br />
Ausweichen. Die segensreiche Funktion<br />
der ESP-Systeme unterbindet den Drang zur<br />
Querdynamik, die forsch gefahrenen Dreiachser<br />
kommen nach kurzem Heckschwenk<br />
sicher zum Stehen.<br />
Christian „Schulle“ Schulz lobt die<br />
Ernsthaftigkeit des Trainings und den Effekt<br />
für die Praxis: „Wo kannst du mit einem so<br />
großen Fahrzeug sonst Extremsitua tionen<br />
erproben? Wenn du mal auf glatter Straße ins<br />
Rutschen kommst, hast du das schon mal<br />
erlebt und weißt, was du tun kannst.“ Auch<br />
wenn die Fahrer alles längst kennen, wiederholen<br />
die Trainer allseits bekannte Regeln, die<br />
Fünf Profis: die Fahrer von<br />
Dortmund, Wolfsburg, Basel,<br />
Augsburg und München (v. l. n. r.)<br />
beim Fahrsicherheitstraining<br />
Basel fährt MAN<br />
Seit Saisonbeginn 2015/<strong>2016</strong> ist MAN offizieller Partner<br />
des aktuellen und 18-fachen Schweizer Fußballmeisters<br />
FC Basel 1893. MAN stellt den neuen Mannschaftsbus, einen<br />
Lion’s Coach L. Der Dreiachser in den Vereinsfarben Blau-<br />
Rot, mit dem die Profispieler des FC Basel 1893 zu den<br />
Spielorten in der Schweiz und in Europa reisen, ist mit allem<br />
erdenklichen Komfort ausgestattet. Die Übergabe an das<br />
Team war spektakulär: Der MAN-Mannschaftsbus wurde<br />
auf einem schwimmenden Ponton vom Löschboot der Basler<br />
Feuerwehr getauft. Er heißt „Bebbibus“ (Bebbi ist der Spitzname<br />
für die Basler), der Verein hatte die Namensfindung in<br />
einem Fanwettbewerb ausgeschrieben.<br />
Fotos: Bernd Jaufmann<br />
man im Alltag gern vernachlässigt. Das beginnt<br />
beim richtigen Sitzen, das fürs Reagieren<br />
in kniffligen Situationen unerlässlich ist.<br />
Dies offenbart sich anschaulich beim Riesenslalom<br />
auf rutschiger Fahrbahn. Wer zu tief<br />
im Sitz lümmelt oder mit gestreckten Armen<br />
lenkt, schafft den erforderlichen Lenkeinschlag<br />
nicht. Bei wohlgemerkt 30 Stundenkilometern.<br />
Man merkt sich alles besser, wenn man<br />
auch die physikalischen Zusammenhänge<br />
kennt. Deshalb wird noch mal die Schulbank<br />
gedrückt, die ProfiDrive-Trainer von MAN<br />
pauken mit den Fahrern das Basiswissen. Wie<br />
Trockentraining: ProfiDrive-<br />
Trainer Rolf Lechner erklärt die<br />
physikalischen Zusammenhänge<br />
der Fahrmanöver.<br />
schätzt man den erforderlichen Bremsweg<br />
richtig ein? Wie funktionieren die Assistenzsysteme,<br />
was kann ein Notbremsassistent<br />
leisten? Die Trainer orientieren sich am jeweiligen<br />
Wissensstand und setzen auf multimediale<br />
Methoden. Das Lehrgangskonzept<br />
heißt „Lernen und Fahren“, und kaum hat<br />
man seinen eigenen Fahrstil überprüft, wird<br />
man nach absolviertem Training zum Überzeugungstäter.<br />
Wie Michael Lauerbach vom<br />
FC Bayern, der sagt: „Eine regelmäßige Auffrischung<br />
der Kenntnisse lohnt sich immer,<br />
allein schon, um mit der neuesten Fahrzeugtechnik<br />
vertraut zu werden.“<br />
Drei Fragen an ...<br />
Michael Lauerbach und Christian Schulz,<br />
die Busfahrer von FC Bayern München und<br />
Borussia Dortmund:<br />
Wie ist das, wenn ihr euch zu einem<br />
Spitzenspiel in München oder Dortmund<br />
trefft?<br />
Christian: Zuerst gibt’s ein großes Hallo ...<br />
Michael: ... und dann wartet die vollgepackte<br />
Tagesordnung, jede Minute zählt.<br />
Eure Teams sind ja die schärfsten Konkurrenten<br />
in der Liga. Müssen sich da<br />
auch die Fahrer in die Wadln beißen?<br />
Michael: Wir sind zwar Fans unseres<br />
Vereins und unserer Mannschaft, aber<br />
grundsätzlich Kollegen.<br />
Christian: Und zwar gute, die auch ein paar<br />
Sprüche vertragen. Wir unterstützen uns,<br />
wo wir können. Schon bei der Anfahrt zum<br />
Stadion, damit keiner im Stau hängen bleibt.<br />
Wie wichtig ist ein Sicherheitstraining,<br />
und wie schätzt ihr den Lerneffekt ein?<br />
Christian: Wir sind Profis am Steuer, wie<br />
Formel-1-Fahrer. Die trainieren, um sich zu<br />
verbessern – und wir auch. Nur, dass es<br />
bei uns nicht um Rundenzeiten, sondern<br />
um absolute Sicherheit geht.<br />
Michael: Wir stehen jedenfalls voll dahinter.<br />
Hier lernt man, mit extremen Fahrsituationen<br />
umzugehen. Und wenn es im Alltag<br />
mal eng hergeht, kann man die Fertigkeiten<br />
abrufen.<br />
60<br />
61
1/<strong>2016</strong><br />
Fast wie neu: Dank der<br />
wochenlangen Restauration ist<br />
der historische Büssing-Bus<br />
heute wieder top in Form.<br />
Restaurationsbedürftig:<br />
Nach 14 Einsatzjahren in<br />
Zürich war der Bus nicht<br />
mehr fahrtüchtig.<br />
Oldie in neuem Glanz<br />
Zum 100-jährigen Jubiläum hat MAN<br />
von den Verkehrsbetrieben Zürich (VBZ) ein<br />
ganz besonderes Geschenk bekommen: einen<br />
42 Jahre alten Büssing-Bus, der von 1974 bis<br />
1988 auf innerstädtischen Linien in Zürich<br />
fuhr. Um einen schnelleren Fahrgastfluss zu<br />
gewährleisten, hatte der Bus drei statt der einst<br />
üblichen zwei Türen – war also schon damals<br />
ein Vorreiter in Sachen urbaner Mobilität.<br />
Nach seinem Einsatzende bei der VBZ war<br />
der Oldtimer in einem nicht fahrtüchtigen<br />
Zustand gewesen. Auszubildende der MAN-<br />
Niederlassung in Otelfingen nahe Zürich<br />
sorgten jedoch dafür, dass der historische Bus<br />
wieder zu seiner alten Schönheit zurückfand.<br />
Mehrere Wochen lang brachten die Lernenden<br />
unter Anleitung von Ausbildungsverantwortlichem<br />
Peter Sterchi Bremsen, Motor,<br />
Bordelektronik und Seitenklappen auf den<br />
neuesten Stand, ersetzten den weiß-blauen<br />
Lack und die Beklebung.<br />
Nach der fachmännischen Restauration<br />
wurde der Bus für Pressefahrten eingesetzt<br />
und ergänzt heute die umfangreiche Sammlung<br />
historischer Fahrzeuge im MAN Bus<br />
Forum in München.<br />
Fotos: MAN<br />
Liebe zum Detail: Die MAN-Auszubildenden<br />
in Zürich-Otelfingen<br />
restaurierten den Bus originalgetreu.<br />
62<br />
63
1/<strong>2016</strong><br />
Viel Müll auf wenig Fläche: Hongkong und Macau<br />
zählen zu den am dichtesten bewohnten Städten der<br />
Welt. Abfallentsorgung bedeutet dort eine Herausforderung.<br />
Um sie zu meistern, setzt SUEZ Recycling<br />
and Waste Recovery Asia auf MAN.<br />
64<br />
SAUBER<br />
Fotos: Glow Images, Virgile Bertrand<br />
MÄNNER65
1/<strong>2016</strong><br />
M<br />
orgens acht Uhr, Kong Sai<br />
schwingt sich in die Fahrerkabine,<br />
schaltet Radio<br />
Macau ein, seine Schicht beginnt. Der Himmel<br />
Einsatz in Macau:<br />
Kong Sai fährt seinen<br />
MAN TGM durch die<br />
koloniale Altstadt.<br />
ist klar, vom Hafen weht salzige Seeluft in die<br />
Straßen, Kong fährt bei offenem Fenster vorbei<br />
am Olympiastadion, unter den neuen Metrotrassen<br />
durch, hinein in die portugiesische Altstadt,<br />
die wuselige Rua da Restauração mit den<br />
vielen Teegeschäften entlang, weiter über das<br />
steile Kopfsteinpflaster der Largo do Carmo, wo<br />
vor einer neoklassizistischen Kirche aus dem<br />
19. Jahrhundert Touristen aus Festlandchina<br />
fleißig Fotos knipsen. Einen 13 Tonnen schweren<br />
Lkw durch die hügeligen, schmalen Gassen<br />
Macaus zu navigieren, ist kein Kinderspiel.<br />
Kong allerdings könnte jeden Anstieg und jede<br />
Kurve wohl auch im Schlaf abfahren. „Es gibt<br />
keine Ecke dieser Stadt, die ich nicht kenne“,<br />
sagt er und lacht. 1980, da war er 19, kam er<br />
mit nichts als einer Plastiktasche aus einem<br />
Bauerndorf hinter der Grenze zu Südchina in<br />
die damalige portugiesische Kolonie. „Hauptsache,<br />
Arbeit“ war Kongs Ziel, die ersten Jahre<br />
schlug er sich auf dem Bau und in Restaurants<br />
durch, dann heuerte er im Hafen an, wo er seinen<br />
Lkw-Führerschein machte.<br />
Seit 2007 steuert der 55-Jährige für<br />
die Abfallentsorgungsfirma CSR Macau einen<br />
nachtblauen MAN TGM, „ein wahres<br />
Allround-Wunder“, lobt Kong. „Belastbar,<br />
zu verlässig und mit neuer Automatiksteuerung.“<br />
Seine erste Station ist an diesem Morgen<br />
Habitaçao de Seac Pai Van, eine Siedlung<br />
mit 30-stöckigen Hochhäusern, knapp<br />
10 000 Menschen leben hier. „Vor 15 Jahren<br />
war hier Brachland“, erzählt Kong und zeigt<br />
auf die Neubauten. In den vergangenen Jahrzehnten<br />
wuchs Macaus Wirtschaft rasant,<br />
immer mehr Festlandchinesen zogen her,<br />
Apartmentblocks schossen in den Himmel.<br />
Heute zählt die Sonderwirtschaftszone zu<br />
den am dichtesten besiedelten Städten der<br />
Welt: Zu den 600 000 Einwohnern kommen<br />
jährlich 27 Millionen Touristen, die in die<br />
Stadt strömen, um in den unzähligen Casinos<br />
ihr Glück zu versuchen. Für die Abfallentsorgung<br />
bedeutet das: viel Müll auf wenig Fläche,<br />
täglich rund 800 Tonnen Plastik-, Papier-,<br />
Metall-, Glas-, Elektro-, Restmüll und sonstiger<br />
Schrott, pro Einwohner umgerechnet<br />
1,5 Kilo am Tag. „Jedes Taschentuch, das auf<br />
Macaus Bürgersteigen landet, wird von unserem<br />
Unternehmen entsorgt“, sagt Kong Sai<br />
stolz. 670 Mitarbeiter beschäftigt CSR in<br />
Macau, die Firma gehört zu SUEZ Recycling<br />
and Waste Recovery Asia, einem der größten<br />
Recycling- und Abfallaufbereitungsdienstleister<br />
weltweit. Der Fuhrpark von CSR in<br />
Macau umfasst 140 Fahrzeuge, die Müll einsammeln<br />
und Straßen reinigen. Seit 2013<br />
setzt die Firma MAN-Laster auf ausgewählten<br />
Unterwegs zur Deponie: Mui Wai<br />
Kwok beaufsichtigt die Transportfahrten<br />
der Müllfahrzeuge zur Halde.<br />
8 000<br />
Tonnen<br />
Müll bringen die 33 MAN-Lkw von<br />
SUEZ täglich zur Mülldeponie West New<br />
Territories Landfill in Hongkong.<br />
Fotos: Virgile Bertrand<br />
Routen ein; den blauen Wechsellader mit dem<br />
Kennzeichen MQ46TM fährt Kong Sai.<br />
Anders als Entsorgungsfahrzeuge, die am<br />
Straßenrand Mülltonnen und kleine Container<br />
entleeren, belädt Kong seinen MAN-Lkw<br />
pro Fahrt nur einmal: Der vier Meter lange<br />
Großcontainer, der an diesem Vormittag in<br />
der Einfahrt der Hochhaussiedlung wartet<br />
– ein sogenannter Compactor –, fasst drei Tonnen<br />
Müll, so viel wie 35 Kleinbehälter zusammen.<br />
Möglich macht das eine Presse im Inneren<br />
des Compactors, die den zugeladenen Müll<br />
zusammendrückt – eine ebenso zeit- wie<br />
platzsparende Lösung, eigens von CSR für<br />
Macaus dicht bewohnte Gegenden konzipiert<br />
und passgenau auf die MAN-Fahrzeuge abgestimmt.<br />
Im Rückwärtsgang fährt Kong zentimetergenau<br />
an den Compactor heran. Auf<br />
Knopfdruck fährt der hydraulische Lastarm<br />
surrend aus und hebt den mobilen Compactor<br />
auf die Ladefläche. „Das Chassis von MAN ist<br />
unheimlich stabil und langlebig“, sagt Kong.<br />
„Pannen können wir uns bei dem Verkehr in<br />
Macau und unserem durchgetakteten Arbeitstag<br />
ohnehin nicht leisten.“ Das Beladen des<br />
Lkw hat kaum zwei Minuten gedauert. Jetzt<br />
Professionelles Entsorgungsmanagement:<br />
Der Müll aus Hongkong wird mit<br />
speziellen Schiffen und MAN-Lkw zur<br />
WENT-Deponie gebracht.<br />
geht es zurück Richtung Firmenzentrale, zur<br />
Müllverbrennungsanlage gegenüber, dort<br />
wird Kong den Compactor entleeren.<br />
Auch in der Megacity Hongkong, zehnmal<br />
größer als Macau und 50 Kilometer östlich<br />
gelegen, verlässt man sich beim Recycling und<br />
der Müllaufbereitung auf MAN. Es ist Mittagszeit,<br />
in der Ferne schimmern die Stahlstreben<br />
der neuen Meeresbrücke nach Shenzhen, im<br />
Wasser treiben die Bänke einer Austernfarm.<br />
Hier am Ufer der Halbinsel Tuen Mun liegt die<br />
Mülldeponie West New Territories Landfill<br />
(WENT), ebenfalls betrieben von SUEZ. Täglich<br />
werden hier 8 000 Tonnen Abfall der 7,8 Millionen<br />
Einwohner Hongkongs angeliefert.<br />
Der Müll gelangt zuerst mit Spezialfahrzeugen<br />
an Sammelpunkte. Anschließend wird er auf<br />
selbstfahrenden SUEZ-Schiffen, die extra für<br />
diesen Zweck entworfen wurden, zur Deponie<br />
gebracht. Sobald die Schiffe an der Mole angelegt<br />
haben, kommen 33 MAN-Laster des Modells<br />
TGX und TGS zum Einsatz: 40 Fahrer sind<br />
hier von Montag bis Samstag im Einsatz, um<br />
täglich etwa 500 Einheiten Müllcontainer zur<br />
Haldenrampe zu liefern. Mui Wai Kwok, der<br />
„MAN-Lkw fahren<br />
emissionsarm und<br />
umweltfreundlich.“<br />
Madison Tang, stellvertretender Direktor der<br />
SUEZ-Niederlassungen in Hongkong und Macau<br />
66<br />
67
GUT BREMSEN. BESSER FAHREN. INTARDER!<br />
Wer gut bremst, fährt besser. Wer besser fährt, fährt wirtschaftlicher, sicherer und umweltfreundlicher. Die<br />
hydrodynamische Strömungsbremse ZF-Intarder ermöglicht Bremsen ohne Fading und Verschleiß, entlastet die<br />
Betriebsbremsen um bis zu 90 Prozent und senkt dabei gleichzeitig die Wartungskosten. Über die gesamte Lebensdauer<br />
des Fahrzeugs betrachtet, eröffnet der Intarder so ein beachtliches Einspar potenzial, das eine schnelle<br />
Amortisation gewährleistet. Zusätzlich profitiert die Umwelt von reduzierten Bremsstaub- und Lärm emissionen.<br />
Wer sich für den ZF-Intarder entscheidet, ist einfach besser unterwegs. www.zf.com/intarder<br />
Schichtende in Macau: Kong Sai<br />
bringt den Müll, den er tagsüber<br />
einsammelt, zur Verbrennungsanlage.<br />
die Transportfahrten beaufsichtigt, will auf<br />
seine MAN-Flotte nicht mehr verzichten: „Der<br />
Aftersales-Service von MAN ist unschlagbar.<br />
Wenn mal etwas defekt ist, sind Ersatzteile<br />
im Handumdrehen organisiert“, sagt er. Sein<br />
Chef, Madison Tang, stellvertretender Direktor<br />
der örtlichen SUEZ-Niederlassung, fügt<br />
hinzu: „Wir haben bewusst in deutsche Qualität<br />
investiert, weil wir wissen, dass sich das auf<br />
Dauer auszahlt.“ Tang, ein gelernter Autoingenieur,<br />
hat die Fahrzeuge höchstpersönlich<br />
ausgesucht. „MAN-Modelle fahren emissionsarm<br />
und immer nach den neuesten Umweltstandards,<br />
darauf legt auch unser Auftraggeber,<br />
die Stadt Hongkong, Wert.“ Sowohl hier als<br />
auch in Macau wird die Gruppe neue MAN-<br />
<strong>Truck</strong>s nachbestellen, um das expandierende<br />
Recyclinggeschäft <strong>2016</strong> zu unterstützen.<br />
trieb, auf der Rampe drängt sich Lkw an Lkw. Es<br />
stinkt, Staub liegt in der Luft. Manchen fiele es<br />
schwer, es zu glauben, aber er liebe seinen Job,<br />
sagt Kong: „Die Fahrerkabine ist wie mein<br />
zweites Zuhause, jeden Tag entdecke ich die<br />
Stadt neu.“ Der Sprecher von Radio Macau sagt<br />
die Abendnachrichten an. Kong steuert seinen<br />
13-Tonner auf die Straße, kurbelt das Fenster<br />
hinunter und schaut aufs Meer.<br />
Mehr Fotos vom Alltag der<br />
SUEZ-Mitarbeiter in Hongkong<br />
und Macau finden Sie in der App.<br />
MAN auf der IFAT <strong>2016</strong><br />
MAN präsentiert auf der Weltleitmesse für<br />
Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft<br />
IFAT Fahrzeuge und Services als<br />
ganzheitliche Lösungen für kommunale<br />
Anwendungen. MAN bietet Fahrzeuge von<br />
7,49 bis 41 Tonnen für den kommunalen<br />
Einsatz an – von Kehrmaschinen über Kipper<br />
und Abfallsammel-Lkw bis zu Winterdienstfahrzeugen.<br />
Zudem können sich die<br />
Kunden über branchengerecht zugeschnittene<br />
Leasing- und Finanzierungsdienstleistungen<br />
sowie Angebote von MAN ProfiDrive,<br />
MAN TeleMatics und MAN ServiceCare<br />
informieren. MAN stellt vom 30. Mai bis<br />
3. Juni <strong>2016</strong> vier Fahrzeuge auf Stand 317<br />
in der Halle C4 auf der Messe München<br />
aus. Weitere Informationen gibt es auf<br />
> www.ifat.de<br />
Endstation: In der<br />
Verbrennungsanlage<br />
werden die Compactors<br />
entleert.<br />
Zurück in Macau, inzwischen ist es 17 Uhr.<br />
16 Mal war Kong Sai heute zwischen diversen<br />
Sammelstellen in der Stadt und der Zentrale<br />
unterwegs. Jetzt ist noch ein Casino dran, dann<br />
wird er auf dem Motorrad nach Hause düsen<br />
zu seiner Frau und den beiden Töchtern. In der<br />
Müllverbrennungsanlage herrscht Hochbe-<br />
Fotos: Virgile Bertrand<br />
68
1/<strong>2016</strong><br />
HÄrTE TEST<br />
am Hitzepol<br />
Hitze, Staub und hohe Berge: Bei der Sommererprobung in der spanischen<br />
Sierra Nevada müssen MAN-Lkw unter extremen Bedingungen beweisen, was in<br />
ihnen steckt. Erst wenn sie sich hier bewähren, dürfen sie verkauft werden.<br />
Foto: Max Kratzer<br />
70<br />
71
1/<strong>2016</strong><br />
Harte Probe: Dem Test-<br />
Lkw wird in der Sierra<br />
Nevada einiges abverlangt.<br />
Testet die MAN-Lkw auf Herz<br />
und Nieren: Philipp Freischlag,<br />
Erprobungsleiter TGL/TGM<br />
E<br />
s ist Nachmittag, 14 Uhr. In Granada<br />
klettert das Thermometer langsam<br />
an die 40-Grad-Marke. Wie<br />
nahezu jeden Tag im Hochsommer verwandelt<br />
sich Andalusien in einen Glutofen. Höchste<br />
Zeit für eine Siesta? Ganz im Gegenteil. Für<br />
Versuchsingenieurin Sabine Lützeler sind gerade<br />
dies die idealen Bedingungen, um ihren<br />
Laptop anzuwerfen. Gemeinsam mit Erprobungsleiter<br />
Philipp Freischlag startet sie eine<br />
weitere Testfahrt mit dem 15-Tonnen-TGM.<br />
Ihr Ziel: den MAN-Lkw an sein Limit bringen.<br />
Etwa 35 Kilometer geht es dazu hoch in die<br />
Sierra Nevada, eine heiße Kletterpartie von<br />
700 auf 2 500 Meter, auf engen Serpentinen<br />
mit Steigungen von bis zu 22 Prozent. Eine<br />
Her ausforderung für Fahrer und Fahrzeuge.<br />
Kraftvoll nimmt der TGM die Steigung.<br />
Am Straßenrand hat ein Pärchen sein Auto<br />
geparkt und fotografiert das pittoreske Panorama.<br />
Radfahrer quälen sich den Pass hoch.<br />
Leichter tut sich ein Steinbock, der mit geschickten<br />
Sprüngen ins Felsmassiv entschwindet.<br />
Für all dies haben die MAN-Tester<br />
heute keinen Blick. In ihrem Fokus steht neben<br />
dem sicheren Fahren auf den anspruchsvollen<br />
Serpentinen vor allem eine optimale<br />
Kraftstoffverbrennung bei konsequenter Einhaltung<br />
der neuen Euro 6c-Abgasnorm. Ab<br />
2017 wird diese verbindlich sein, bis dahin<br />
muss das letzte Motor-Set-up stehen. Bei<br />
MAN im österreichischen Steyr war der Motor<br />
des TGM zuvor mit zahlreichen Sonden<br />
und Messgeräten bestückt worden, die jetzt<br />
einen unaufhörlichen breiten Datenstrom<br />
erzeugen. So bekommt Sabine Lützeler unterwegs<br />
auf ihren Laptop eine Vielzahl von Grafiken<br />
zugespielt, aus denen die 33-jährige Entwicklungsingenieurin<br />
die unterschiedlichen<br />
Fahrsituationen ablesen und in Echtzeit verschiedene<br />
Parameter verändern kann. Zum<br />
Beispiel die Temperatur der Saugluft vor dem<br />
Verdichter und die Temperatur der Ladeluft<br />
nach dem Verdichter. „Das ist wie eine Operation<br />
am offenen Herzen“, sagt Lützeler.<br />
Die Sommererprobung ist – neben ihrem<br />
Pendant im nordschwedischen Winter – der<br />
letzte große Härtetest, bevor sich die neuen<br />
Fahrzeuge und ihre Technologie am Markt<br />
behaupten müssen. Bis dahin fließt viel Arbeit<br />
und Innovationskraft in die Technik.<br />
„Insgesamt sind bei MAN rund 250 Entwick-<br />
„Die Sommererprobung<br />
von<br />
MAN ist wie eine<br />
Operation am<br />
offenen Herzen.“<br />
Sabine Lützeler, Versuchsingenieurin bei MAN<br />
Fotos: Max Kratzer<br />
250<br />
Experten<br />
aus der MAN-Entwicklungsabteilung<br />
sind in Granada bei der Sommererprobung<br />
dabei.<br />
In Granada mit vor Ort:<br />
Georg Grüneißl, Erprobungsleiter<br />
TGX/TGS bei MAN<br />
lungsexperten in Granada vor Ort: Fahrer,<br />
Fahrzeugbetreuer, Werkstattmitarbeiter, Applikateure<br />
und Ingenieure“, berichtet Rainer<br />
Miksch. Der 50-Jährige verantwortet den Erprobungsbereich<br />
Gesamtfahrzeug <strong>Truck</strong> und<br />
Bus. Heute Morgen um acht Uhr hatte er gemeinsam<br />
mit Georg Grüneißl, seinem Erprobungsleiter<br />
TGX/TGS aus dem Bereich Engineering<br />
Vehicle Validation Coordination, das<br />
Testteam zusammengerufen. In der Fahrzeughalle<br />
in Granada haben sie mit den Ingenieuren,<br />
Werkstattmitarbeitern und Fahrern<br />
das Tagesprogramm durchgesprochen. In der<br />
Halle sind doppelstöckige Bürocontainer auf-<br />
gebaut, auf den Tischen darin stehen dicht an<br />
dicht aufgeklappte Laptops. Das Kabelgewirr<br />
zeigt, dass hier alle Fäden der Erprobung<br />
zusammenlaufen. In der Halle stehen Busse<br />
und Lkw aufgereiht – auf den ersten Blick<br />
alles bekannte Fahrzeuge aus den laufenden<br />
Serien. „Die Neuerungen stecken in diesem<br />
Jahr in den Motoren und Antriebssträngen“,<br />
sagt Grüneißl. Lediglich Schilder wie „Test<br />
Vehicle“ oder „Videoaufzeichnung Versuchsfahrzeug“<br />
lassen auf den speziellen Einsatzzweck<br />
schließen.<br />
„Auf unserer To-do-Liste der siebenwöchigen<br />
Sommererprobung stehen Funktions-<br />
und Dauerlauf-Härtetests für Motor<br />
und Getriebe, die Überprüfung und Justierung<br />
des Bremsenmanagements sowie die<br />
Funktionalität neuartiger Fahrerassistenzsysteme<br />
und GPS-gesteuerter Tempomate“,<br />
erklärt Rainer Miksch die Mission seiner<br />
Mannschaft. „Ein halbes Jahr“, so Miksch,<br />
„dauert allein die Vorbereitung auf die Erprobung.<br />
Die entscheidenden Parameter<br />
müssen definiert, alle Mess- und Kontrollpunkte<br />
bestimmt und eingerichtet werden.“<br />
Für Miksch ist es bereits die 19. Sommererprobung.<br />
„Angefangen haben wir mit zwei Mitarbeitern<br />
und vier Fahrzeugen“, erinnert sich<br />
der Testleiter. „Es ist schon beeindruckend,<br />
was daraus geworden ist.“<br />
Motor- und Getriebeanpassungen seien<br />
wie ein Puzzle, erklärt Miksch. „Alle Teile<br />
müssen am Ende zu 100 Prozent zusammenpassen.“<br />
Damit dies in einem „Feldversuch“<br />
fernab der Entwicklungsabteilungen mit<br />
ihren top ausgestatteten Prüfständen, Messanlagen<br />
und Ersatzteillagern reibungslos<br />
gelingen kann, bedarf es großer Erfahrung<br />
und einer ausgefeilten Erprobungslogistik.<br />
Mitverantwortlich dafür ist Josef Betz. Der<br />
50-jährige gelernte Landmaschinenmechaniker<br />
ist als einer der Organisatoren der<br />
72<br />
73
1 800 Höhenmeter,<br />
Steigungen von 22 Prozent:<br />
Die Sierra Nevada ist eine<br />
anspruchsvolle Teststrecke.<br />
Besuchen<br />
Sie uns auf der<br />
bauma<br />
Halle B4<br />
„Wenn ich unsere<br />
Fahrzeuge beim<br />
Kunden sehe, haben<br />
wir einen guten Job<br />
gemacht.“<br />
Rainer Miksch, verantwortlich für die Erprobung<br />
Gesamtfahrzeug <strong>Truck</strong> und Bus<br />
Sommer- und Wintererprobung seit 25 Jahren<br />
im Testgeschehen. Mit all seiner Routine kümmert<br />
er sich um die Verbindung zwischen<br />
Ingenieuren und den 50 Mitarbeitern der<br />
Werkstatt, sorgt für die An- und Rückfahrt der<br />
Testfahrzeuge, das Quartier und die Grundversorgung<br />
des Teams. „Für mich beginnt die<br />
Sommererprobung schon Ende März mit den<br />
ersten konkreten Planungen, Vorbereitungen<br />
und den Umbauten der Testfahrzeuge“, berichtet<br />
Betz. „Und wenn wir uns von Granada<br />
aus wieder auf den Heimweg machen, laufen<br />
bereits die Vorbereitungen für die Wintererprobung<br />
im schwedischen Lappland.“<br />
Sabine Lützeler und Philipp Freischlag<br />
haben mit ihrem TGM den höchsten Punkt<br />
der Passstraße erreicht: die Plaza de Pradollano<br />
an der Skistation Meliá am Fuße des<br />
3 398 Meter hohen Veleta. „Sol y Nieve“, Sonne<br />
und Schnee, steht auf dem Hotel linker<br />
Hand. Kaum vorstellbar, dass in dieser kargen<br />
Felswüste im Winter ein Skizirkus tobt –<br />
selbst eine alpine WM wurde hier schon ausgetragen.<br />
Nach einem kurzen Stopp geht es<br />
für die beiden Tester auch schon wieder zurück.<br />
35 Kilometer Passstraße abwärts – eine<br />
Herausforderung für Bremsen und Retarder.<br />
„Vom Motor her läuft alles gut“, sagt Lützeler,<br />
„nächste Woche schauen wir uns dann das<br />
Getriebe genauer an.“<br />
Die Sommererprobung bringt auf unterschiedlichste<br />
Art und Weise Praxis und Engineering<br />
zusammen. „Es ist beeindruckend,<br />
wie das Team zusammenspielt und wie sich<br />
dabei wissenschaftliche Reife mit langjähriger<br />
Praxiserfahrung verbindet“, sagt Rainer<br />
Miksch. Überall seien Produktbegeisterung<br />
und hohe Eigenmotivation aller Beteiligten<br />
zu spüren. „Das ist kein Job wie jeder andere“,<br />
ist Miksch überzeugt. Zufrieden ist er erst,<br />
wenn er die getesteten Fahrzeuge und Komponenten<br />
schließlich als Serienprodukte<br />
beim Kunden sieht. „Dann weiß ich, dass wir<br />
einen guten Job gemacht haben.“<br />
Fotos: Max Kratzer<br />
Aufdrehen statt durchdrehen.<br />
Die MAN-Traktionsfahrzeuge. MAN kann.<br />
Effizienz bringt Erfolg auf Touren – onroad wie offroad. Ob im Bauverkehr oder Kommunaleinsatz, im Brand- und Katastrophenschutz<br />
oder in der Land- und Forstwirtschaft: Die robusten MAN-Traktionsfahrzeuge bringen perfekten Fahrkomfort mit<br />
höchster Wirtschaftlichkeit und Sicherheit zusammen – und Sie zuverlässig an jedes Ziel. Zum Beispiel ans Sparziel. Denn<br />
mit ihrer bewährten Motoren-Technologie fahren sie Bestwerte beim Kraftstoffverbrauch heraus und neue Erfolge für Sie ein.<br />
Erfahren Sie mehr unter www.man.eu/trucks<br />
MAN kann.<br />
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Die neue KMAX Serie.<br />
Mehr Kilometer pro Reifen.<br />
Die neue KMAX Reifenserie liefert bis zu 35% mehr<br />
Kilometerleistung im Vergleich zur Vorgängerserie und<br />
bietet ausgezeichnete Ganzjahreseignung. *<br />
ALL-SEASON<br />
*<br />
Vergleichstests des Goodyear Innovation Center Luxembourg mit der Größe 315/80R22.5 von Juli 2011 bis Juni 2013 haben gezeigt, dass die neuen KMax S Lenkachs- und KMax D Antriebsachsreifen bis zu<br />
30 bzw. 35% höhere Laufl eistung aufweisen, als die Vorgängerserie Goodyear RHS II und RHD II+.