08.04.2016 Aufrufe

MANmagazin Bus Ausgabe 1/2016

In dieser Ausgabe des MANmagazin begleiten wir die Mannschaftsbusfahrer der Fußballstars beim Fahrsicherheitstraining von MAN ProfiDrive. Denn: Auch die Besten müssen üben. Außerdem lesen Sie, warum der MAN Lion’s Intercity in der Bretagne das perfekte Fahrzeug für den Schulverkehr ist, lernen das Bus Modification Center Plauen kennen und machen eine Spritztour im Buszug durch München.

In dieser Ausgabe des MANmagazin begleiten wir die Mannschaftsbusfahrer der Fußballstars beim Fahrsicherheitstraining von MAN ProfiDrive. Denn: Auch die Besten müssen üben. Außerdem lesen Sie, warum der MAN Lion’s Intercity in der Bretagne das perfekte Fahrzeug für den Schulverkehr ist, lernen das Bus Modification Center Plauen kennen und machen eine Spritztour im Buszug durch München.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

1/<strong>2016</strong><br />

Deutschland<br />

Volltreffer!<br />

Fußballprofis fahren MAN


1/<strong>2016</strong><br />

Entdecken Sie<br />

das<br />

<strong>Ausgabe</strong> auf dem Tablet.<br />

für Android<br />

Einfach die<br />

App kostenlos<br />

downloaden:<br />

für ios<br />

Das Beste aus der MAN-Welt<br />

1/<strong>2016</strong><br />

Deutschland<br />

auch als digitale<br />

Volltreffer!<br />

Fußballprofis fahren MAN<br />

Impressum<br />

Das <strong>MANmagazin</strong> erscheint zweimal jährlich in<br />

16 Sprachen.<br />

Herausgeber MAN Truck & <strong>Bus</strong><br />

Stefan Klatt (V.i.S.d.P.),<br />

Dachauer Straße 667, 80995 München<br />

Chefredakteur & Objektleiter Joachim Kelz,<br />

Tel.: +49. 89. 1580-1175, magazin@man.eu,<br />

www.man.eu<br />

Verlag C3 Creative Code and Content GmbH,<br />

Heiligegeistkirchplatz 1, 10178 Berlin, www.c3.co.<br />

Gesellschafter der C3 Creative Code and Content GmbH<br />

sind die Burda Gesellschaft mit beschränkter Haftung,<br />

Offenburg, und die KB Holding GmbH, Berlin, zu je 50 %.<br />

Alleinige Gesellschafterin der Burda Gesellschaft<br />

mit beschränkter Haftung ist die Hubert Burda Media<br />

Holding Kommanditgesellschaft, Offenburg. Gesellschafter<br />

der KB Holding GmbH sind die Herren Lukas<br />

Kircher (Geschäftsführer, Berlin) und Rainer Burkhardt<br />

(Geschäftsführer, Berlin) zu je 50 %.<br />

Head of CONTENT UNIT Klaus-Peter Hilger<br />

Redaktion & Autoren Yasmine Sailer (Ltg.),<br />

Cedric Arnaud; freie Autoren: Marcus Schick,<br />

Wolfgang Tschakert<br />

MANAgiNg editor Sara Austen-Schrick<br />

Grafik Christian Kühn, Tom Märkl (freier Mitarbeiter),<br />

Marika Simon<br />

Bildredaktion Elke Maria Latinovic<br />

Titelbild Bernd Jaufmann<br />

Lektorat Dr. Michael Petrow (Ltg.), Jutta Schreiner<br />

produktioN C3 Creative Code and Content GmbH<br />

Druck Gotteswinter und Aumaier GmbH,<br />

Joseph-Dollinger-Bogen 22, 80807 München<br />

Nachdruck mit Quellenangabe gestattet.<br />

Änderungen sind mit der Redaktion abzustimmen.<br />

aboservice Thomas Mahler GmbH,<br />

Postfach 50 04 65, 80974 München,<br />

Tel.: +49. 89. 1580-3724,<br />

Thomas.Mahler-ext@man.eu<br />

Anzeigenvertrieb Zeitzeichen Vertriebs GmbH,<br />

Radka Neumann, Tel.: +49. 8323. 9984630,<br />

radkaneumann@zeitzeichen.de<br />

Copyright ©<strong>2016</strong> bei MAN und C3 Creative Code<br />

and Content GmbH<br />

20<br />

04<br />

TITELTHEMA<br />

Auf dem Trainingsplatz des ADAC lernen<br />

die <strong>Bus</strong>fahrer der Fußballprofis, wie sie<br />

die Stars sicher zu den Spielen bringen.<br />

14<br />

38<br />

inhalt<br />

04 Mit dem <strong>Bus</strong> über Berg und Tal<br />

Astrid und Fred Krummenacher fahren<br />

für die PostAuto Schweiz AG einen<br />

MAN Lion’s Regio durch Graubünden.<br />

06 Oldie in neuem Glanz<br />

Ein 42 Jahre alter Büssing-<strong>Bus</strong> ist<br />

dank MAN-Azubis wieder wie neu.<br />

08 Rockstar<br />

Ein MAN-Lkw wird zum Partymobil.<br />

10 News<br />

Meldungen aus dem MAN-Kosmos<br />

14 Härtetest am Hitzepol<br />

In der spanischen Sierra Nevada werden<br />

MAN- und NEOPLAN-<strong>Bus</strong>se auf Herz und<br />

Nieren geprüft.<br />

20 Training für Profis<br />

Auch die Besten müssen üben: die Mannschaftsbusfahrer<br />

der Fußballstars beim<br />

Fahrsicherheitstraining<br />

26 Weckruf zur Schulbank<br />

Brandneue MAN Lion’s Intercity-Überlandbusse<br />

leisten im Westen Frankreichs<br />

zuverlässige Dienste im Schulverkehr.<br />

32 Starkes Gespann<br />

Die Münchner Verkehrsbetriebe vertrauen<br />

auf die effizienten und flexiblen<br />

<strong>Bus</strong>züge von MAN.<br />

38 Der schwarze Hai<br />

Im <strong>Bus</strong> Modification Center Plauen<br />

entstand der luxuriöse Teambus der<br />

Eishockeymannschaft Kölner Haie.<br />

Deutschland<br />

Wie bereiten sich die Fahrer der Fußball-<br />

Bundesligisten auf ihre wichtige Aufgabe vor,<br />

die Stars sicher zu den Spielen zu bringen?<br />

Was macht den Lion’s Intercity zum perfekten<br />

Schulbus? Und welche Herausforderungen<br />

meistern die MAN-Ingenieure bei der <strong>Bus</strong>-<br />

Sommererprobung in der Sierra Nevada? In<br />

dieser <strong>Ausgabe</strong> des <strong>MANmagazin</strong> widmen wir<br />

uns wieder den Themen Technologie, Fahrzeuge<br />

und Mobilität. Reportagen, Interviews<br />

und Features rund um den <strong>Bus</strong> laden zum<br />

Lesen und Entdecken ein.<br />

Viel Freude und spannende Unterhaltung<br />

mit dem <strong>MANmagazin</strong> – oder laden Sie sich<br />

gratis die digitale Tablet-<strong>Ausgabe</strong> herunter,<br />

erhältlich als App für iOS und Android.<br />

Foto: APPLE INC. Pr<br />

32<br />

02<br />

03


1/<strong>2016</strong><br />

Wendiges Gefährt: Enge<br />

Ortsdurchfahrten meistert der<br />

MAN Lion’s Regio sicher.<br />

my man<br />

Mit dem <strong>Bus</strong> über<br />

Berg und Tal<br />

Fotos: Christian Grund<br />

Das Postauto ist eines der wichtigsten<br />

öffentlichen Verkehrsmittel der Schweiz – für<br />

Pendler genauso wie für Reisende. Die gelben<br />

<strong>Bus</strong>se versorgen alpine Seitentäler, Gebiete<br />

ohne Bahnanschluss und touristische Ziele,<br />

fahren aber auch in Städten. Im Kanton Graubünden<br />

sind für die PostAuto Schweiz AG<br />

22 MAN Lion’s Regio unterwegs. Gefahren werden<br />

diese unter anderem von Astrid und Fred<br />

Krummenacher.<br />

Was gefällt Ihnen an diesem Fahrzeug<br />

besonders gut? Astrid Krummenacher: Der<br />

MAN fährt sich sehr geschmeidig und hat<br />

einen extrem großen Radeinschlag. So ist er<br />

trotz des langen Radstandes sehr wendig.<br />

Fred Krummenacher: Das zeitlose, schöne<br />

Design, der kraftvolle Motorensound – es ist<br />

eine Freude, mit dem MAN fahren zu dürfen.<br />

Auf welchen Strecken fahren Sie den<br />

<strong>Bus</strong>? Fred Krummenacher: Wir fahren auf<br />

vier verschiedenen Linien. Entweder von<br />

Chur die Julierpass-Linie nach St. Moritz oder<br />

nach Davos, Flims–Laax oder Bellinzona. Jede<br />

dieser Linien hat besondere Herausforderungen.<br />

Auf der Julierpass-Linie sind es die Steigungen,<br />

Richtung Davos sind es enge Ortsdurchfahrten,<br />

und nach Bellinzona ist es die<br />

Kombination von Autobahnstrecken mit der<br />

Steigung zum San-Bernardino-Tunnel auf<br />

1 608 Metern über dem Meer. Der MAN-<strong>Bus</strong><br />

meistert das alles bestens, er ist genau das<br />

richtige Fahrzeug für dieses vielfältige Einsatzgebiet.<br />

Was zeichnet für Sie MAN aus? Astrid<br />

Krummenacher: Die Qualität und die schöne<br />

Verarbeitung. Die langjährige Erfahrung von<br />

MAN im <strong>Bus</strong>bau ist sicht- und spürbar.<br />

Fred Krummenacher: Die durchdachten<br />

Komponenten, etwa der Außenspiegel, die<br />

Instrumentenanordnung am Fahrerplatz und<br />

der kundenfreundliche Innenraum.<br />

Wie reagieren die Fahrgäste auf den <strong>Bus</strong>?<br />

Astrid Krummenacher: Die Fahrgäste finden<br />

es sehr angenehm, mit dem Lion’s Regio zu<br />

„Es ist eine Freude, mit<br />

dem MAN zu fahren.“<br />

Fred Krummenacher, <strong>Bus</strong>fahrer bei der PostAuto Schweiz AG<br />

Astrid Krummenacher ist seit 2001 <strong>Bus</strong>fahrerin,<br />

Fred fährt bereits seit 1990 <strong>Bus</strong>. Das Ehepaar<br />

hat sich auch in einem <strong>Bus</strong> kennengelernt – vor<br />

24 Jahren auf der Fahrt zu einem Jugendtreffen.<br />

fahren. Der riesige Kofferraum wird vor allem<br />

von Gästen mit viel Gepäck geschätzt.<br />

Fred Krummenacher: Und es gibt sogar<br />

Fahrgäste, die sich an der Postautostation<br />

spontan für einen MAN entscheiden, egal<br />

wohin er fährt …<br />

Was mögen Sie an Ihrem Beruf besonders?<br />

Astrid Krummenacher: Den Kontakt<br />

zu den Fahrgästen mag ich sehr. Mit einem<br />

großen Fahrzeug unterwegs zu sein, fordert<br />

mich heraus und macht mir einfach Freude.<br />

Fred Krummenacher: Den Passagieren die<br />

Fahrt so angenehm wie möglich zu machen.<br />

Für die Feriengäste soll der Urlaub bereits auf<br />

der Anreise beginnen. Und natürlich, dass ich<br />

meine Arbeit mit meiner Frau teilen kann.<br />

Erleben Sie in der<br />

App eine Fahrt im<br />

Postauto mit den<br />

Krummenachers.<br />

04<br />

05


1/<strong>2016</strong><br />

Fast wie neu: Dank der<br />

wochenlangen Restauration ist<br />

der historische Büssing-<strong>Bus</strong><br />

heute wieder top in Form.<br />

Restaurationsbedürftig:<br />

Nach 14 Einsatzjahren in<br />

Zürich war der <strong>Bus</strong> nicht<br />

mehr fahrtüchtig.<br />

Oldie in neuem Glanz<br />

Zum 100-jährigen Jubiläum hat MAN<br />

von den Verkehrsbetrieben Zürich (VBZ) ein<br />

ganz besonderes Geschenk bekommen: einen<br />

42 Jahre alten Büssing-<strong>Bus</strong>, der von 1974 bis<br />

1988 auf innerstädtischen Linien in Zürich<br />

fuhr. Um einen schnelleren Fahrgastfluss zu<br />

gewährleisten, hatte der <strong>Bus</strong> drei statt der einst<br />

üblichen zwei Türen – war also schon damals<br />

ein Vorreiter in Sachen urbaner Mobilität.<br />

Nach seinem Einsatzende bei der VBZ war<br />

der Oldtimer in einem nicht fahrtüchtigen<br />

Zustand gewesen. Auszubildende der MAN-<br />

Niederlassung in Otelfingen nahe Zürich<br />

sorgten jedoch dafür, dass der historische <strong>Bus</strong><br />

wieder zu seiner alten Schönheit zurückfand.<br />

Mehrere Wochen lang brachten die Lernenden<br />

unter Anleitung von Ausbildungsverantwortlichem<br />

Peter Sterchi Bremsen, Motor,<br />

Bordelektronik und Seitenklappen auf den<br />

neuesten Stand, ersetzten den weiß-blauen<br />

Lack und die Beklebung.<br />

Nach der fachmännischen Restauration<br />

wurde der <strong>Bus</strong> für Pressefahrten eingesetzt<br />

und ergänzt heute die umfangreiche Sammlung<br />

historischer Fahrzeuge im MAN <strong>Bus</strong><br />

Forum in München.<br />

Fotos: MAN<br />

Liebe zum Detail: Die MAN-Auszubildenden<br />

in Zürich-Otelfingen<br />

restaurierten den <strong>Bus</strong> originalgetreu.<br />

06<br />

07


1/<strong>2016</strong><br />

Rockst ar<br />

Rock ’n’ Roll: Den Thundertruck<br />

fand das Publikum<br />

des Wacken Open Air echt<br />

anbetungswürdig.<br />

Mattschwarzes Kraftpaket:<br />

Der Teufel Thundertruck ist ein<br />

Partymobil auf acht Rädern.<br />

Fotos: Teufel.de ( 2)<br />

13 Quadratmeter Tanzfläche, vier Nebelmaschinen,<br />

Lichtanlage, eine Bar und der<br />

Sound von zehn Teufel-Rockster-Lautsprechern<br />

mit insgesamt über 8 000 Watt: Der<br />

Teufel Thundertruck ist Rock ’n’ Roll auf Rädern.<br />

Seinen ersten öffentlichen Auftritt feierte<br />

der rockige Lkw im Rahmen des Christopher<br />

Street Day in Berlin im Sommer 2015.<br />

Seitdem sorgte er auf vielen Events – unter<br />

anderem auf der Kölner Spielemesse<br />

Gamescom, der Internationalen Funkausstellung<br />

(IFA) in Berlin und dem Wacken Open<br />

Air Festival – für die perfekte Party.<br />

Basis des Thundertrucks ist ein ehemaliger<br />

Bundeswehr-Lkw von MAN, Baujahr 1977.<br />

Beauftragt vom deutschen Hi-Fi-Boxen-<br />

Hersteller Teufel, hatte ein Team von acht<br />

Leuten innerhalb von sieben Wochen den<br />

MAN KAT1 8x8 zum Rockmobil umgebaut.<br />

Das Chassis des ehemaligen Transportfahrzeugs<br />

wurde dabei im Originalzustand belassen.<br />

Während nur der olivgrüne Bundeswehr-Lack<br />

einem rockigen Mattschwarz<br />

wich, war der üppige Ein- und Aufbau des<br />

Vierachsers eine größere Herausforderung.<br />

Der Thundertruck hat 320 PS, acht Räder und<br />

bringt 25,4 Tonnen auf die Waage – das ist<br />

„Heavy Metal“ in seiner coolsten Form.<br />

08<br />

09


1/<strong>2016</strong><br />

Wüsten-Giganten<br />

mit 1 000 PS<br />

<strong>2016</strong><br />

Nachhaltigkeitspreis<br />

für MAN<br />

Teile und Zubehör<br />

MAN Truck & <strong>Bus</strong><br />

MAN Originalteile® Ecoline<br />

die Zeitung „transport“ hat im<br />

Bei der Rallye Dakar <strong>2016</strong> waren sie<br />

wieder die heimlichen Stars: die 55 starken<br />

Renntrucks, die im Januar zwei Wochen<br />

lang 9 000 Kilometer durch die Wüsten<br />

Argentiniens und Boliviens zurücklegten.<br />

Mit 16 Renntrucks war MAN wie schon im<br />

Vorjahr der füh rende Lkw-Hersteller in der<br />

Truck-Klasse – lange Zeit ging es sogar Kopf<br />

an Kopf mit Kamaz und Iveco um den Gesamtsieg.<br />

Durchs Ziel in Rosario fuhren Hans<br />

Stacey und sein EUROL/VEKA MAN-Rallyeteam<br />

schließlich als Vierte.<br />

Zu diesem guten Ergebnis haben auch die<br />

MAN-Serviceteams beigetragen: Die Rennteams<br />

konnten sich wie immer voll auf deren<br />

zuverlässige Unterstützung verlassen. 15 der<br />

16 MAN-Fahrzeuge erreichten so das Ziel,<br />

lediglich ein Lkw fiel wegen eines irreparablen<br />

Unfallschadens aus. Neben der Versorgung<br />

mit Ersatzteilen in der Wüste führte die<br />

Ser vice mannschaft auch viele Reparaturen<br />

durch: vom Scheibenwechsel über Unfallreparaturen<br />

bis zu einem Zylinderkopfwechsel –<br />

ohne Kran, dafür mit fünf kräftigen Männern.<br />

vergangenen November in München<br />

den „Europäischen Transportpreis für<br />

Nachhaltigkeit <strong>2016</strong>“ vergeben. MAN<br />

Truck & <strong>Bus</strong> konnte sich gleich zwei<br />

Mal als Sieger durchsetzen: in der Kategorie<br />

„Teile und Zubehör“ und mit<br />

Euro-Leasing/MAN Financial Services<br />

in der Kategorie „Nutzfahrzeug- und<br />

Trailervermietung“. Insgesamt wurden<br />

17 Unternehmen in 16 Kategorien<br />

ausgezeichnet. Der Nachhaltigkeitspreis,<br />

der zum dritten Mal vergeben<br />

wurde, soll Unternehmen aus der<br />

Nutzfahrzeug- und Transportlogistikbranche<br />

in ihrem nachhaltigen Handeln<br />

bestärken.<br />

Platoon-Prototyp: Führungs- und Folge-Lkw fahren hintereinander und sparen durch den verkürzten Abstand Kraftstoff.<br />

Effizienz im Windschatten<br />

Platooning, bei dem mehrere Fahrzeuge<br />

mithilfe eines technischen Steuerungslichen<br />

Straßen. MAN beteiligte sich mit<br />

fuhren Anfang April Platoons auf öffentsystems<br />

in sehr geringem Abstand hintereinanderfahren,<br />

ist eine vielversprechende tionsfahrt von München nach Rotterdam.<br />

einem Platoon-Prototyp an der Demonstra-<br />

Lösung für die Mobilität der Zukunft. Das Zwei mit Car-to-Car-Kommunikation und<br />

automatisierte und vernetzte Fahren in entsprechender bordeigener Sensorik aufgerüstete<br />

Serienfahrzeuge fuhren im Mindest-<br />

Platoons ermöglicht durch den verkürzten<br />

Sicherheitsabstand eine Reduktion des abstand von zehn Metern auf der Autobahn.<br />

Kraftstoffverbrauchs. Dieses Potenzial aufzuzeigen<br />

war das Ziel der „European Truck tische Diskussion anstoßen und langfristig<br />

Die Demonstrationsfahrten sollen die poli-<br />

Platooning Challenge <strong>2016</strong>“ der niederländischen<br />

EU-Ratspräsidentschaft. Bei dieser zeugkonzepte<br />

für die Realisierung solch innovativer Fahr-<br />

sorgen.<br />

Ältester MAN-Lkw im Nahen Osten<br />

Bester MAN-Fahrer bei der<br />

Rallye Dakar <strong>2016</strong>: Hans Stacey<br />

fuhr auf Rang vier.<br />

Fotos: Robert W. Kranz / Rallyewerk.com, MAN (2)<br />

Stolzer Besitzer: Walid<br />

Seif mit seinem MAN-Lkw<br />

von 1956 (l.) und einem<br />

aktuellen MAN TGS<br />

Im Rahmen von 100 jahre MAN hat das<br />

Unternehmen gemeinsam mit dem MAN-Importeur<br />

Terramar den ältesten Lkw im Nahen<br />

Osten gesucht – und gefunden. Ein Truck mit<br />

Baujahr 1956 aus Damaskus ist der Gewinner<br />

des Wettbewerbs. Besitzer Walid Seif berichtete,<br />

dass der Lkw seit fünf Jahrzehnten und drei Generationen<br />

im Familienbesitz ist. Das Fahrzeug<br />

war in der gesamten Region unterwegs – von<br />

Jordanien über den Irak bis in den Libanon.<br />

Dabei leistete es zuverlässig und unermüdlich<br />

seinen Dienst. „Wir haben vor 25 Jahren einen<br />

Achtzylinder-Motor eingesetzt – seitdem läuft<br />

der Lkw ohne Reparatur“, so Seif. Auch heute ist<br />

der Truck noch auf den Straßen im Nahen<br />

Osten unterwegs: Jede Woche transportiert er<br />

Güter zwischen Damaskus und dem Libanon.<br />

10<br />

11


1/<strong>2016</strong><br />

WELTNEUHEIT<br />

von MAN Diesel & Turbo<br />

Es ist ein Quantensprung für die Öl- und<br />

Gasindustrie: Im September 2015 ging am<br />

Grund des norwegischen Nordmeers, 300 Meter<br />

unter der Meeresoberfläche, die erste Unterwasserverdichterstation<br />

zur Gasförderung<br />

in Betrieb – eine Weltneuheit. Die Station ist<br />

mit zwei Motor-Kompressor-Einheiten von<br />

MAN Diesel & Turbo ausgestattet. In der Entwicklungsphase<br />

hatte MAN intensiv mit dem<br />

Endkunden, dem norwegischen Öl- und Gaskonzern<br />

Statoil, zusammengearbeitet und die<br />

Technologie kontinuierlich anhand von Kundenbedürfnissen<br />

optimiert.<br />

Verglichen mit der konventionellen Offshoreförderung<br />

von Erdöl und Gas bedeutet<br />

Zu Wasser gelassen: Im September wurde<br />

die weltweit erste Unterwasserverdichterstation<br />

in Betrieb genommen.<br />

In den Tiefen der See:<br />

Die Unterwasserverdichterstation<br />

liegt 300 Meter<br />

unter der Meeresoberfläche.<br />

der Einsatz der neuen Unterwassertechnologie<br />

nicht nur geringere Investitionskosten, sondern<br />

vor allem eine signifikant höhere Förderrate<br />

und somit rund 306 Millionen Barrel Öleinheiten<br />

zusätzlich. Gleichzeitig sinken Energiebedarf<br />

und CO2-Emissionen. Während der<br />

natürliche Druck in den Lagerstätten kontinuierlich<br />

nachlässt, helfen die Motor-Kompressor-Einheiten<br />

von MAN, den Druck über<br />

den gesamten Produktionszyklus zu erhalten.<br />

Im Jahr 2010 vergab Aker Solutions als Generalunternehmen<br />

den Auftrag für die Kompressoren<br />

an MAN Diesel & Turbo in Zürich.<br />

Die Bestellung umfasst vier Motor-Kompressor-Einheiten<br />

sowie Wartung und Service.<br />

MAN Truck & <strong>Bus</strong> liefert seit 25 Jahren<br />

Achsen über seinen Generalimporteur<br />

MAN Engines & Components nach Nordamerika.<br />

<strong>2016</strong> feiert das Unternehmen ein<br />

großes Jubiläum: die 50 000. in die USA gelieferte<br />

Achse.<br />

Ein wichtiger Abnehmer der Achsen<br />

aus dem Hause MAN ist der kanadische<br />

<strong>Bus</strong>hersteller New Flyer, der jährlich circa<br />

4 000 Einheiten bezieht. Mit einem Markt-<br />

Großstadtverkehr: In<br />

New York dominiert<br />

New Flyer den städtischen<br />

Nahverkehr.<br />

Unterwegs in New York<br />

auf deutschen Achsen<br />

anteil von fast 50 Prozent sind die Kanadier<br />

Marktführer in den USA und somit ein<br />

wichtiger Kooperationspartner für MAN. In<br />

New York dominiert New Flyer den städtischen<br />

Nahverkehr: Allein bei New York City<br />

Transit – den lokalen Verkehrsbetrieben –<br />

hat MAN über New Flyer etwa 2 000 <strong>Bus</strong>achsen<br />

im Einsatz.<br />

Mehr Informationen zu den Achsen von<br />

MAN gibt es auf > www.man.eu/engines-achsen<br />

Gold für MAN<br />

Lion’s Intercity<br />

Der MAN Lion’s Intercity hat Gold beim<br />

„iF design award <strong>2016</strong>“ in der Kategorie „Automobiles/Vehicles/Bikes“<br />

gewonnen. Der Überlandbus<br />

von MAN ist damit einer von 75 Goldpreisträgern<br />

aus Tausenden Einreichungen.<br />

Der Preis, der jährlich von der iF International<br />

Forum Design GmbH vergeben wird, ist<br />

ein weltweit anerkanntes Design-Qualitätssiegel.<br />

Neben den in vergangenen Jahren gewonnenen<br />

Preisen – darunter „red dot design<br />

award“ und „german design award“ – rundet<br />

diese Auszeichnung die Designerfolge von<br />

MAN ab. Seit dem Jahr 2002 haben die <strong>Bus</strong>se<br />

von MAN und NEOPLAN bereits 13 Designpreise<br />

bekommen.<br />

Höchste Designauszeichnung: Der MAN Lion’s Intercity<br />

hat den „iF design award <strong>2016</strong>“ gewonnen.<br />

UR:BAN: Abschluss des Forschungsprojekts<br />

Mensch-Maschine-Interaktion: MAN erforschte im<br />

Rahmen von UR:BAN die Schnittstelle zwischen Fahrer<br />

und Nutzfahrzeug unter verschiedenen Gesichtspunkten.<br />

Im Oktober 2015 haben die 31 UR:BAN-<br />

Partner in Düsseldorf die Ergebnisse ihrer vierjährigen<br />

Forschungsarbeit vorgestellt. Experten<br />

aus den UR:BAN-Projekten präsentierten<br />

rund 50 Demonstrationsfahrzeuge; MAN war<br />

mit zwei Prototypen und einer begehbaren<br />

Lkw-Kabine als einziger Nutzfahrzeughersteller<br />

vertreten. Ziel des Projekts war es, den<br />

Stadtverkehr sicherer, effizienter und flüssiger<br />

zu machen. Für MAN stand dabei die Interaktion<br />

von Fahrer und Fahrzeug im Mittelpunkt.<br />

Mehr zum Projekt: > www.urban-online.org<br />

2 000<br />

Motoren<br />

hat MAN Engines & Components seit<br />

1993 an den US-amerikanischen<br />

Luxus-Sportfischerboothersteller Viking<br />

Yachts geliefert. Die Acht- und Zwölfzylinder-Marinemotoren<br />

sind ideal für<br />

Sportfischerboote, da diese mit bis zu<br />

1 000 Betriebsstunden im Jahr gleichzeitig<br />

hocheffizient, zuverlässig und<br />

sparsam im Verbrauch sein müssen.<br />

Fotos: Aker Solutions/ Subsea, Sorin Morar, plainpicture/Westend61, MAN<br />

1 2<br />

Reparaturstatus in Echtzeit Daten hinterlegen<br />

Auf einen Blick: Die<br />

Mobile24-Broschüre<br />

informiert über den<br />

Tracking Link.<br />

mit dem „Mobile24 Tracking link“ bietet MAN<br />

den Nutzern des Pannendiensts Mobile24 die Möglichkeit,<br />

sich über den aktuellen Stand einer Reparatur<br />

zu informieren. Unter dem Internetlink sieht der<br />

Kunde auf einen Blick die voraussichtliche Ankunftszeit<br />

des Monteurs, ob der Monteur die Reparatur<br />

begonnen hat, das voraussichtliche Reparaturende<br />

beziehungsweise ob die Reparatur des Fahrzeugs beendet<br />

wurde. Voraussetzung ist die Registrierung des<br />

Kunden über ein Formular im Mobile24-Prospekt. Die<br />

Anmeldung kann im betreuenden MAN-Stützpunkt<br />

abgegeben und jederzeit widerrufen werden.<br />

3<br />

Tracking Link erhalten<br />

@<br />

Tracking Website<br />

5 ✔<br />

Panne melden<br />

4<br />

Klicken und aktuellen<br />

Status einsehen<br />

@<br />

Volle Transparenz: Kunden behalten mit dem<br />

Mobile24 Tracking Link die Reparatur im Blick.<br />

12<br />

13


1/<strong>2016</strong><br />

HArTE TEST<br />

am Hitzepol<br />

Bei der Sommererprobung in der spanischen Sierra Nevada<br />

müssen MAN- und NEOPLAN-<strong>Bus</strong>se unter extremen<br />

Bedingungen beweisen, was in ihnen steckt. Erst wenn sie<br />

sich hier bewähren, sind sie bereit für die Kunden.<br />

Foto: Max Kratzer<br />

14<br />

15


1/<strong>2016</strong><br />

Datensammler: Sonden,<br />

Messgeräte und Computer<br />

zeichnen im <strong>Bus</strong> alle<br />

relevanten Testdaten auf.<br />

„Wenn ich unsere Fahrzeuge<br />

beim Kunden sehe, haben wir<br />

einen guten Job gemacht.“<br />

Rainer Miksch, verantwortlich für den Erprobungsbereich Gesamtfahrzeug Truck und <strong>Bus</strong><br />

E<br />

ndlich mal ein bisschen Schatten.<br />

Über der Reyes Católicos – einer<br />

der Prachtstraßen von Granada –<br />

sind großflächige Tücher gespannt und schützen<br />

die Flaneure vor der gleißenden Sonne am<br />

Rande der Sierra Nevada. Željko Krčelić steuert<br />

seinen weißen MAN Lion’s City GL durch die<br />

schmucke Altstadt. Sein 18-Meter-Gelenkbus<br />

zieht die Blicke auf sich. Die winkenden Menschen<br />

an den <strong>Bus</strong>haltestellen muss der 55-Jährige<br />

allerdings mit einer Geste des Bedauerns<br />

stehen lassen. Denn eigentlich möchte Krčelić<br />

vor allem eins: raus aus dem Schatten und rein<br />

in die pralle Sonne Andalusiens.<br />

Es sind gerade die Temperaturen von über<br />

40 Grad, weswegen Krčelić im August 2015<br />

2 400 Kilometer von München nach Granada<br />

zurückgelegt hat. Statt Fahrgästen thronten<br />

während der Fahrt Sandsäcke und gewichtige<br />

Passagier-Dummys auf den Sitzen. Die große<br />

Sommererprobung von MAN steht auf dem<br />

Programm. Krčelić ist gelernter Kfz-Elektriker<br />

und seit 38 Jahren bei MAN. Der erfahrene<br />

Testprofi nimmt schon zum fünften Mal an<br />

dem sommerlichen Härtetest teil.<br />

In Granada ist Mechatronik-Ingenieur<br />

Andreas Ruhtenberg mit an Bord. Er verantwortet<br />

den Bereich Engineering <strong>Bus</strong> Testing<br />

Chassis für die Erprobung elektrifizierter Antriebe<br />

bei Verbundbussen. „Wir untersuchen<br />

bei den hier vorherrschenden extremen Temperaturen<br />

die Motorkühlung und Getriebeabstimmung<br />

sowie den Fahrbetrieb bei optimalen<br />

Drehzahlen. Darüber hinaus stehen<br />

die Funktionalität der Türsysteme, der Luftverbrauch<br />

bei pneumatischen Türen sowie<br />

die Klimatisierung des Innenraums auf unserer<br />

Agenda“, sagt Ruhtenberg. Für all diese<br />

Daten arbeiten die Messgeräte, Sonden und<br />

Temperaturfühler im umfassend verkabelten<br />

<strong>Bus</strong> bereits auf Hochtouren.<br />

Bitte anschnallen: Passagier-<br />

Dummys simulieren während<br />

der Tests die echten Fahrgäste.<br />

Die Fahrt führt durch die Stadt, am Fluss<br />

entlang, durch enge Straßen und über von Platanen<br />

gesäumte Alleen zu Füßen der Alhambra.<br />

Über die Stadtautobahn geht es dann in<br />

ein Gewerbegebiet nahe dem Ortsteil Santa Fe.<br />

Ein bisschen sieht es hier aus wie in einer Geisterstadt:<br />

Es gibt gut ausgebaute Straßen, Bürgersteige,<br />

Kreuzungen und Kreisverkehre, aber<br />

keine Gebäude und Menschen. „Für uns ist das<br />

eine perfekte Teststrecke, wo wir ungestört alle<br />

Alltagsfahrsituationen durchspielen und entsprechend<br />

ausmessen können“, sagt Krčelić.<br />

250<br />

Experten<br />

aus der MAN-Entwicklungsabteilung<br />

sind in Granada bei der Sommererprobung<br />

vor Ort.<br />

Fotos: Max Kratzer<br />

Kurvenreiche Probefahrt: Die<br />

NEOPLAN-Reisebusse werden in<br />

der Sierra Nevada getestet, die<br />

MAN-Stadtbusse in Granada.<br />

Sonnenschutz: In der Altstadt von Granada spenden<br />

über die Straßen gespannte Tücher Schatten.<br />

Denn genau das ist das Ziel der MAN-<br />

Sommererprobung. Sie ist – neben ihrem Pendant<br />

im nordschwedischen Winter – der letzte<br />

große Härtetest, bevor sich die neuen Fahrzeuge<br />

und ihre Technologie am Markt behaupten<br />

müssen. Bis dahin fließen viel Arbeit<br />

und Innovationskraft in die Technik. „Insgesamt<br />

sind bei MAN rund 250 Entwicklungsexperten<br />

in Granada vor Ort: Fahrer, Fahrzeugbetreuer,<br />

Werkstattmitarbeiter, Applikateure<br />

und Ingenieure“, berichtet Rainer Miksch. Der<br />

50-Jährige verantwortet den Erprobungsbereich<br />

Gesamtfahrzeug Truck und <strong>Bus</strong>. Heute<br />

morgen um acht Uhr haben er und sein Projektleiter<br />

Andreas Ruhtenberg die Ingenieure,<br />

Werkstattmitarbeiter und Fahrer zur „Morgenlage“<br />

gerufen. In der Halle sind doppelstöckige<br />

Bürocontainer aufgebaut, auf den Tischen<br />

darin stehen dicht an dicht aufgeklappte<br />

Laptops. Das Kabelgewirr zeigt, dass hier<br />

alle Fäden der Erprobung zusammenlaufen.<br />

In der Halle stehen <strong>Bus</strong>se und Lkw aufgereiht<br />

– auf den ersten Blick alles bekannte Fahrzeuge<br />

16<br />

17


1/<strong>2016</strong><br />

Gute Seele: Joseph Betz sorgt nicht nur<br />

für den reibungslosen Ablauf, sondern<br />

auch für das Wohl der Mannschaft.<br />

Teststrecke: Im menschenleeren<br />

Gewerbegebiet nahe<br />

Santa Fe herrschen perfekte<br />

Erprobungsbedingungen.<br />

aus den laufenden Serien. „Die Neuerungen<br />

stecken in diesem Jahr in den Motoren und<br />

Antriebssträngen“, sagt Ruhtenberg. Lediglich<br />

Schilder wie „Test Vehicle“ oder „Videoaufzeichnung<br />

Versuchsfahrzeug“ lassen auf<br />

den speziellen Einsatzzweck schließen.<br />

„Auf unserer To-do-Liste der siebenwöchigen<br />

Sommererprobung stehen Funktionsund<br />

Dauerlauf-Härtetests für Motor und Getriebe,<br />

die Überprüfung und Justierung des<br />

Bremsenmanagements sowie die Funktionalität<br />

neuartiger Fahrerassistenzsysteme und<br />

GPS-gesteuerter Tempomate“, erklärt Rainer<br />

Miksch die Mission seiner Mannschaft. „Ein<br />

halbes Jahr“, so Miksch, „dauert allein die Vorbereitung<br />

auf die Erprobung. Die entscheidenden<br />

Parameter müssen definiert, alle<br />

Mess- und Kontrollpunkte bestimmt und eingerichtet<br />

werden.“ Für Miksch ist es bereits<br />

die 19. Sommererprobung. „Angefangen haben<br />

wir mit zwei Mitarbeitern und vier Autos“,<br />

erinnert sich der Testleiter. „Es ist schon beeindruckend,<br />

was daraus geworden ist.“<br />

Am Ende der Erprobung sollen alle Testresultate<br />

wie ein Puzzle zu einem 100-prozentigen<br />

Ergebnis zusammengefügt werden.<br />

Damit dies fernab der Entwicklungsabteilungen<br />

mit ihren top ausgestatteten Prüfständen,<br />

Messanlagen und Ersatzteillagern reibungslos<br />

gelingt, bedarf es großer Erfahrung und einer<br />

ausgefeilten Logistik. Mitverantwortlich dafür<br />

ist Josef Betz. Der 50-jährige gelernte Landmaschinenmechaniker<br />

ist als einer der Organisatoren<br />

der Sommer- und Wintererprobung seit<br />

25 Jahren im Testgeschehen. Mit all seiner Routine<br />

kümmert er sich um die Verbindung zwischen<br />

Ingenieuren und den 50 Mitarbeitern<br />

der Werkstatt, sorgt für die An- und Rückfahrt<br />

der Testfahrzeuge und das leibliche Wohl des<br />

Teams. „Für mich beginnt die Sommererprobung<br />

schon Ende März mit den ersten Planungen<br />

und Umbauten der Testfahrzeuge“, berichtet<br />

Betz. „Und wenn wir uns von Granada aus<br />

wieder auf den Heimweg machen, laufen bereits<br />

die Vorbereitungen für die Wintererprobung<br />

im schwedischen Lappland.“<br />

Fotos: Max Kratzer<br />

Noch ist es jedoch nicht so weit. Am<br />

nächsten Morgen wirft Željko Krčelić den<br />

Motor seines Lion’s City wieder an. Alle Messsysteme<br />

nehmen ihre Arbeit auf. Mit viel<br />

Fingerspitzengefühl rangiert Krčelić das<br />

18-Meter-Gefährt rückwärts aus der Halle auf<br />

das Betriebsgelände. Enger könnte es nicht<br />

mal in der Rushhour von Granada zugehen. Es<br />

geht Richtung Sierra Nevada, wo der andalusische<br />

Glutofen am intensivsten brennt. Der<br />

Ingenieur steigt zu. „Heute nehmen wir besonders<br />

die Klimatisierung des Fahrerbereichs ins<br />

Visier“, sagt Andreas Ruhtenberg. „Hier muss<br />

sich der Fahrer acht Stunden lang wohlfühlen“,<br />

ergänzt Krčelić. „Er hat in der Fahrerkabine andere<br />

Anforderungen als die Fahrgäste, für die<br />

die Temperaturschwankungen beim Ein- und<br />

Aussteigen nicht zu krass ausfallen sollten.“<br />

Die Sommererprobung bringt auf unterschiedlichste<br />

Art und Weise Praxis und Engineering<br />

zusammen. „Es ist beeindruckend,<br />

wie das Team zusammenspielt und wie sich<br />

dabei wissenschaftliche Reife mit langjähriger<br />

Praxiserfahrung verbindet“, sagt Rainer<br />

Miksch. Überall seien Produktbegeisterung<br />

und hohe Eigenmotivation aller Beteiligten<br />

zu spüren. „Das ist kein Job wie jeder andere“,<br />

ist Miksch überzeugt. Zufrieden ist er erst,<br />

wenn er die getesteten Fahrzeuge und Komponenten<br />

schließlich als Serienprodukte<br />

beim Kunden sieht. „Dann weiß ich, dass wir<br />

einen guten Job gemacht haben.“<br />

Aufzeichnung: Im<br />

<strong>Bus</strong> werden die Daten<br />

zahlreicher Testfahrten<br />

protokolliert.<br />

„Wir testen<br />

Motor und Antrieb<br />

bei extremen<br />

Temperaturen.“<br />

Mechatronik-Ingenieur Andreas Ruhtenberg (r.),<br />

hier mit Fahrer Željko Krčelić<br />

Auswertung: Auf den Laptops<br />

der Ingenieure laufen mit dem<br />

Eingang der Daten alle Fäden<br />

der Erprobung zusammen.<br />

18<br />

19


1/<strong>2016</strong><br />

Zuverlässiger Partner: Als Sponsor zahlreicher<br />

Fußballclubs sorgt MAN dafür,<br />

dass die Mannschaften sicher und<br />

komfortabel zu den Spielen kommen.<br />

Training für<br />

PROFIS<br />

Wenn sich die Luxusbusse<br />

der Bundesliga-Spitzenteams<br />

treffen, sind eine gehörige<br />

Dosis Adrenalin und viel<br />

Aufregung im Spiel. Aber nicht<br />

nur das: Auf dem Trainingsplatz<br />

des ADAC steht vor allem die<br />

Sicherheit im Vordergrund.<br />

Denn selbst die besten Profi-<br />

<strong>Bus</strong>fahrer können hier noch<br />

etwas dazulernen.<br />

Mehr Fotos vom rasanten<br />

Training der Bundesliga-<br />

Fahrer gibt es in der App.<br />

Fotos: Bernd Jaufmann<br />

20<br />

21


1/<strong>2016</strong><br />

Aquaplaning mal anders: der <strong>Bus</strong><br />

des FC Bayern beim Manövrieren<br />

auf nasser Fahrbahn<br />

B<br />

eim Zusammentreffen auf<br />

dem ADAC-Trainingsgelände<br />

in Schlüs selfeld, Nordbayern,<br />

herrscht ein großes Hallo. Man kennt sich ja<br />

von unzähligen Bundesliga- und Pokalspielen<br />

und lässt das letzte Spiel wochenende gern mit<br />

etwas Spaß und flotten Sprüchen Revue passieren.<br />

Aber damit ist es auch gut, denn heute geht<br />

es um die Sicherheit, und damit ist nicht zu spaßen.<br />

„Der nächste Winter kommt bestimmt“,<br />

sagt Michael Lauerbach nachdenklich. Der<br />

Stammfahrer des FC Bayern München spricht<br />

über vereiste Straßen und sichere Fahrten zu<br />

den Einsatzorten. Der <strong>Bus</strong>profi weiß, wovon er<br />

redet: Mehr als 60 000 Kilometer legen er und<br />

seine Kollegen jährlich mit dem roten Mannschaftsbus<br />

des deutschen Rekordmeisters zurück.<br />

Auf dem Weg zu den Stadien ist die Zeit<br />

knapp, und es darf nichts passieren. Gerade im<br />

europäischen Wettbewerb sind lange Distanzen<br />

die Regel. Davon kann auch Christian<br />

Schulz, der „Schulle“ genannte Lenker des<br />

Borussia-Dortmund-<strong>Bus</strong>ses, ein Lied singen:<br />

„Bis zu 300 Kilometer Distanz fahren die BVB-<br />

Profis mit dem <strong>Bus</strong>“, sagt Christian Schulz. Zu<br />

weiteren Spielorten nimmt die Mannschaft das<br />

Flugzeug, und der Mannschaftsbus eilt voraus.<br />

Er bringt von den Trikots und Fußballschuhen<br />

bis zu den Trainingsutensilien alles mit, was<br />

die Fußballprofis für das Spiel und den Ablauf<br />

brauchen. Und nicht zuletzt gilt der Mannschaftsbus<br />

als das Allerheiligste und als Rückzugsort,<br />

gerade bei einem Auswärtsspiel.<br />

Es geht richtig bunt zu auf dem ADAC-<br />

Trainingsgelände. Neben dem roten Bayern-<br />

<strong>Bus</strong> steht der schwarz-gelbe MAN der Dortmunder<br />

Borussia, schräg gegenüber der neue<br />

Dreiachser des FC Augsburg in Silber und<br />

Grün. Bis auf die <strong>Bus</strong>se der Gladbacher und<br />

Fünf Profis: die Fahrer von<br />

Dortmund, Wolfsburg, Basel,<br />

Augsburg und München (v. l. n. r.)<br />

beim Fahrsicherheitstraining<br />

Basel fährt MAN<br />

Seit Saisonbeginn 2015/<strong>2016</strong> ist MAN offizieller Partner<br />

des aktuellen und 18-fachen Schweizer Fußballmeisters<br />

FC Basel 1893. MAN stellt den neuen Mannschaftsbus,<br />

einen Lion’s Coach L. Der Dreiachser in den Vereinsfarben<br />

Blau-Rot, mit dem die Profispieler des FC Basel 1893 zu<br />

den Spielorten in der Schweiz und in Europa reisen, ist mit<br />

allem erdenklichen Komfort ausgestattet. Die Übergabe an<br />

das Team war spektakulär: Der MAN-Mannschaftsbus wurde<br />

auf einem schwimmenden Ponton vom Löschboot der<br />

Basler Feuerwehr getauft. Er heißt „Bebbibus“ (Bebbi ist<br />

der Spitzname für die Basler), der Verein hatte die Namensfindung<br />

in einem Fanwettbewerb ausgeschrieben.<br />

Fotos: Bernd Jaufmann<br />

des Hamburger Sportvereins sind alle MAN-<br />

Teambusse aus der Bundesliga vertreten. Dafür<br />

dürfen der TSV 1860 München und die<br />

Braunschweiger Eintracht heute ein wenig<br />

Bundesliga-Luft schnuppern – auch die beiden<br />

Zweitliga-Vereine fahren MAN. Ein besonderer<br />

Blickfang ist der neue Mannschaftsbus des<br />

FC Basel 1893, der heute beim Gipfeltreffen der<br />

Bundesliga-<strong>Bus</strong>se mittrainiert.<br />

Gerade eben rollt der grüne Wölfe-<strong>Bus</strong> des<br />

VfL Wolfsburg in die Bahn. Richtiges Bremsen<br />

steht auf dem Plan. Die Vollbremsung aus voller<br />

Fahrt mit 60 Stundenkilometern klappt<br />

Trockentraining: ProfiDrive-<br />

Trainer Rolf Lechner erklärt die<br />

physikalischen Zusammenhänge<br />

der Fahrmanöver.<br />

hervorragend. Gerade erfahrene <strong>Bus</strong>fahrer<br />

verzichten meist auf eine echte Vollbremsung,<br />

da sie ihren Fahrgästen ein solch heftiges<br />

Fahrmanöver nicht zumuten möchten.<br />

Aber die rechtzeitige Einleitung einer Vollbremsung<br />

und der volle Bremsdruck können<br />

Unfälle verhindern, und ein zögerliches Handeln<br />

wäre im Ernstfall einfach falsch. Jetzt<br />

wird die Übung verschärft, es geht auf den<br />

Gleitbelag. Der Reibwert dort entspricht dem<br />

einer Glatteisfläche auf der Straße. Und hier<br />

staunen die Chauffeure, wie sich der Bremsweg<br />

verlängert, während die ABS-Systeme<br />

Drei Fragen an ...<br />

Michael Lauerbach und Christian Schulz,<br />

die <strong>Bus</strong>fahrer von FC Bayern München und<br />

Borussia Dortmund:<br />

Wie ist das, wenn ihr euch zu einem<br />

Spitzenspiel in München oder Dortmund<br />

trefft?<br />

Christian: Zuerst gibt’s ein großes Hallo ...<br />

Michael: ... und dann wartet die vollgepackte<br />

Tagesordnung, jede Minute zählt.<br />

Eure Teams sind ja die schärfsten<br />

Konkurrenten in der Liga. Müssen sich<br />

da auch die Fahrer in die Wadln beißen?<br />

Michael: Wir sind zwar Fans unseres<br />

Vereins und unserer Mannschaft, aber<br />

grundsätzlich Kollegen.<br />

Christian: Und zwar gute, die auch ein paar<br />

Sprüche vertragen. Wir unterstützen uns,<br />

wo wir können. Schon bei der Anfahrt zum<br />

Stadion, damit keiner im Stau hängen bleibt.<br />

Wie wichtig ist ein Sicherheitstraining,<br />

und wie schätzt ihr den Lerneffekt ein?<br />

Christian: Wir sind Profis am Steuer, wie<br />

Formel-1-Fahrer. Die trainieren, um sich zu<br />

verbessern – und wir auch. Nur, dass es<br />

bei uns nicht um Rundenzeiten, sondern<br />

um absolute Sicherheit geht.<br />

Michael: Wir stehen jedenfalls voll dahinter.<br />

Hier lernt man, mit extremen Fahrsituationen<br />

umzugehen. Und wenn es im Alltag<br />

mal eng hergeht, kann man die Fertigkeiten<br />

abrufen.<br />

22<br />

23


BEEINDRUCKEN AUF DER GANZEN LINIE:<br />

KOMPONENTEN UND SYSTEME VON ZF<br />

<strong>Bus</strong>fahrgäste erwarten ein Maximum an Sicherheit und Komfort. Getriebe und Achsen von ZF tragen dazu bei,<br />

diese Erwartungen zu erfüllen. Sie ermöglichen den Passagieren schnelles und einfaches Ein- undAussteigen und<br />

gewährleisten eine zügige und angenehme Fahrt. Außerdem sind unsere Produkte genau auf einander abgestimmt,<br />

von bester Qualität und bieten gleichzeitig dynamische Beschleunigung und Laufruhe. So kann die Belastung von<br />

Fahrzeug und Umwelt reduziert werden – von den Lebenszykluskosten ganz zu schweigen. www.zf.com/bus<br />

der Lion’s Coach-Reisebusse mit rhythmischen<br />

Stotterbremsungen blockierende Räder<br />

verhindern. Und es geht noch schärfer: Mit<br />

Schwung auf die Gleitfläche, dort zwingen<br />

Wasserfontänen zum Bremsen und gleichzeitigen<br />

Ausweichen. Die segensreiche Funktion<br />

der ESP-Systeme unterbindet den Drang zur<br />

Querdynamik, die forsch gefahrenen Dreiachser<br />

kommen nach kurzem Heckschwenk<br />

sicher zum Stehen.<br />

Christian „Schulle“ Schulz lobt die<br />

Ernsthaftigkeit des Trainings und den Effekt<br />

für die Praxis: „Wo kannst du mit einem so<br />

großen Fahrzeug sonst Extremsituationen<br />

erproben? Wenn du mal auf glatter Straße ins<br />

Rutschen kommst, hast du das schon mal<br />

erlebt und weißt, was du tun kannst.“ Auch<br />

wenn die Fahrer alles längst kennen, wiederholen<br />

die Trainer allseits bekannte Regeln, die<br />

man im Alltag gern vernachlässigt. Das beginnt<br />

beim richtigen Sitzen, das fürs Reagieren<br />

in kniffligen Situationen unerlässlich ist.<br />

Dies offenbart sich anschaulich beim Riesenslalom<br />

auf rutschiger Fahrbahn. Wer zu tief<br />

im Sitz lümmelt oder mit gestreckten Armen<br />

lenkt, schafft den erforderlichen Lenkeinschlag<br />

nicht. Bei wohlgemerkt 30 Stundenkilometern.<br />

Man merkt sich alles besser, wenn man<br />

auch die physikalischen Zusammenhänge<br />

kennt. Deshalb wird noch mal die Schulbank<br />

gedrückt, die ProfiDrive-Trainer von MAN<br />

pauken mit den Fahrern das Basiswissen. Wie<br />

schätzt man den erforderlichen Bremsweg<br />

richtig ein? Wie funktionieren die Assistenzsysteme,<br />

was kann ein Notbremsassistent<br />

leisten? Die Trainer orientieren sich am jeweiligen<br />

Wissensstand und setzen auf multimediale<br />

Methoden. Das Lehrgangskonzept<br />

heißt „Lernen und Fahren“, und kaum hat<br />

man seinen eigenen Fahrstil überprüft, wird<br />

man nach absolviertem Training zum Überzeugungstäter.<br />

Wie Michael Lauerbach vom<br />

FC Bayern, der sagt: „Eine regelmäßige Auffrischung<br />

der Kenntnisse lohnt sich immer,<br />

allein schon, um mit der neuesten Fahrzeugtechnik<br />

vertraut zu werden.“<br />

Übungsplatz für <strong>Bus</strong>fahrer: Das<br />

ADAC-Gelände in Schlüsselfeld<br />

ist die perfekte Teststrecke.<br />

60 000<br />

Kilometer<br />

legen die Mannschaftsbusse der<br />

Fußballbundesliga-Profis jährlich zurück.<br />

Komfort und Sicherheit stehen dabei an<br />

oberster Stelle.<br />

Foto: Bernd Jaufmann<br />

24


1/<strong>2016</strong><br />

Keine Zeit verlieren: Wer die<br />

Linie 8 verpasst, kommt zu<br />

spät zum Unterricht.<br />

Raus aus den Federn: Viele Schüler haben bereits<br />

die Wecker-App von MAN auf dem Handy (o.). Als<br />

Belohnung verteilt <strong>Bus</strong>fahrer Christophe Beloni (u.)<br />

die „Wake-up Call“-Gewinnspielkarten.<br />

Weckruf<br />

zur Schulbank<br />

Fotos: Tim Fox<br />

Tief im Westen Frankreichs leisten brandneue<br />

MAN Lion’s Intercity-Überlandbusse zuverlässige<br />

Dienste im Schul- und Linienverkehr.<br />

Jungunternehmer Vincent Bobet will damit<br />

im ÖPNV des bretonischen Départements<br />

Morbihan ein Qualitätszeichen setzen.<br />

D<br />

er Morgen graut schon an diesem<br />

trüben Dezembertag, als<br />

Grégorys Handy die MAN-App<br />

„Wake-up Call“ aktiviert. Auf dem Display erscheint<br />

der argentinische Fußballspieler Javier<br />

Pastore, einer der Stars des französischen Fußballclubs<br />

Paris Saint-Germain. In einer Videoschleife<br />

redet der Mittelfeldkünstler auf Grégory<br />

ein: „Hola! Je suis Javier Pastore! On se réveille!“<br />

Übersetzt: „Hallo, ich bin Javier Pastore!<br />

Aufstehen!“ Der Teenager hat sich die App<br />

geladen, um bei einem Gewinnspiel von MAN<br />

mitzumachen. Es gibt Karten für ein Heimspiel<br />

seines Lieblingsvereins zu gewinnen!<br />

Dank der anfeuernden Stimme seines Lieblingsspielers<br />

kommt Grégory neuerdings aus<br />

den Federn wie ein Weltmeister! Voller Energie<br />

springt er aus dem Bett und macht sich fertig<br />

für die Schule. Er muss sich beeilen, in 20 Minuten<br />

kommt der Schulbus, ein schicker MAN<br />

Lion’s Intercity.<br />

Grégory lebt mit seinen Eltern in Damgan,<br />

einem Küstendorf im Département Morbihan.<br />

Der idyllische Ort lebt im Sommer vom Touris-<br />

26<br />

27


1/<strong>2016</strong><br />

Malerisch: Die Fahrt mit der<br />

Linie 8 führt durch das<br />

idyllische Städtchen Vannes.<br />

Barrierefrei: Ein<br />

Rollstuhllift ist laut lokalen<br />

Behörden Pflicht.<br />

mus. In den Wintermonaten beherrscht hingegen<br />

der raue Atlantik das Geschehen und<br />

beschert den Einwohnern Regen in allen Variationen.<br />

Wer hier, am Südzipfel der Bretagne,<br />

eine weiterführende Schule besuchen will,<br />

ist auf eine zuverlässige <strong>Bus</strong>verbindung nach<br />

Vannes angewiesen. Die 30 Kilometer entfernte<br />

Hauptstadt des Départements bietet eine<br />

Vielzahl an Ausbildungsstätten, die Schüler<br />

und Lehrlinge aus der ganzen Region anziehen.<br />

Seit September 2015 sorgt <strong>Bus</strong>unternehmer<br />

Vincent Bobet mit zwei neuen MAN<br />

Lion’s Intercity-Überlandbussen dafür, dass<br />

Grégory und viele seiner Mitschüler pünktlich<br />

zum Unterricht erscheinen und wieder<br />

sicher nach Hause kommen. „Der MAN Lion’s<br />

Intercity ist für diese Aufgabe wie geschaffen.<br />

Die <strong>Bus</strong>se sind vielseitig einsetzbar, effizient<br />

und zuverlässig, zudem leistet der MAN-Servicestützpunkt<br />

in Nantes sehr gute Arbeit“,<br />

erklärt der 26-jährige Firmenchef.<br />

Vincent Bobet weiß, wovon er spricht, ihm<br />

wurde der Personenverkehr quasi in die Wiege<br />

gelegt: Seine Eltern, Martine und Jean-Claude,<br />

gründeten 1982 im Großraum Paris ein erfolgreiches<br />

<strong>Bus</strong>unternehmen. „Wir hatten zeitweise<br />

32 Fahrzeuge und über 60 Fahrer im Einsatz“,<br />

erinnert sich der junge Firmenchef, „unter<br />

anderem Nachtbusse für die französische<br />

Staatsbahn SNCF.“ Diese attraktiven Verträge<br />

machten die Keolis-Gruppe auf das Familienunternehmen<br />

aufmerksam – die Eltern ent­<br />

schieden sich zum Verkauf und zogen mit<br />

ihrer Familie zurück in die bretonische Heimat,<br />

den heutigen Firmensitz von Autocars<br />

Vincent Bobet (AVB). Müde waren Jean-Claude<br />

und Martine aber noch lange nicht: „Sie unterstützen<br />

mich bis heute, ihre Erfahrungen und<br />

Kontakte sind Gold wert. Wenn es um Fahrzeugtechnik<br />

geht, macht ihnen niemand was<br />

vor! Dabei ist eines ganz klar: MAN hat unserer<br />

Familie immer treue Dienste geleistet“, weiß<br />

Vincent Bobet. Tatsächlich sind vier der sieben<br />

<strong>Bus</strong>se seiner 2014 gegründeten Firma von<br />

MAN – zwei luxuriöse NEOPLAN, die für das<br />

Partner-Reisebüro Voyages Rouxel Lambert<br />

quer durch Frankreich und Europa touren, und<br />

die beiden brandneuen MAN Lion’s Intercity-<br />

Überlandbusse für den Linien- und Schulverkehr<br />

in der Region.<br />

Doch warum haben sich die lokalen Behörden<br />

für AVB als Betreiber der „Ligne 8“<br />

entschieden? In Vannes, Place de la Libération,<br />

steht Carole Corbel, im Département-Rat<br />

verantwortlich für den Schultransport, Rede<br />

und Antwort: „AVB konnte dank seiner modernen<br />

Fahrzeugflotte ein konkurrenzfähiges<br />

Angebot abgeben. Sie erfüllen alle unsere<br />

Anforderungen in puncto Umweltschutz,<br />

Barrierefreiheit und vor allem Sicherheit. Das<br />

beste Angebot hat sich durchgesetzt.“ Tatsächlich<br />

zählt der MAN Lion’s Intercity zu<br />

den sichersten <strong>Bus</strong>sen seiner Klasse, serienmäßig<br />

ausgerüstet mit elektronischem<br />

„Der MAN Lion’s<br />

Intercity ist für<br />

den Schulverkehr<br />

wie geschaffen.“<br />

Vincent Bobet, Geschäftsführer von Autocars<br />

Vincent Bobet (AVB)<br />

59<br />

Schüler<br />

haben in der Langversion des MAN<br />

Lion’s Intercity Platz. AVB hält immer<br />

einen <strong>Bus</strong> in Reserve, falls einmal mehr<br />

Schüler an der Haltestelle stehen.<br />

Fotos: Tim Fox<br />

28<br />

29


Stabilitätsprogramm (ESP), elek tronischem<br />

Bremssystem (EBS), Antriebsschlupfregelung<br />

(ASR) und Bremsassistent. Zudem erfüllen<br />

die Fahrzeuge bereits heute die ab 2017 gültige<br />

Norm ECE R66.02 für Überrollfestigkeit<br />

und sorgen so für eine noch höhere passive<br />

Sicherheit. „Auch das war Teil des Pflichtenhefts<br />

des Départements, ebenso wie der integrierte<br />

Rollstuhllift und die Erfüllung der<br />

Euro 6-Norm“, sagt Bobet. Carole Corbel ergänzt:<br />

„Die Verträge mit den <strong>Bus</strong>unternehmen<br />

haben in aller Regel eine zehnjährige<br />

Laufzeit, deshalb erwarten wir nachhaltige<br />

und zukunftsfähige Konzepte von unseren<br />

Partnern.“<br />

Und wie kommt der MAN Lion’s Intercity<br />

bei den Schülern an? <strong>Bus</strong>fahrer Christophe<br />

Beloni zuckt mit den Schultern und meint<br />

lachend: „Das sind Teenager, die haben ganz<br />

andere Sachen im Kopf als <strong>Bus</strong>se! Aber das<br />

Paris-Saint-Germain-Gewinnspiel von MAN<br />

kommt super an. Doch nur, wer sich immer<br />

brav anschnallt, bekommt einen Teilnahme-<br />

Voucher von mir.“ Christophe Beloni, ehemals<br />

Lkw-Fahrer und seit sechs Jahren am<br />

Steuer von <strong>Bus</strong>sen, schätzt die Vorzüge seines<br />

neuen Arbeitsgeräts indes sehr: „Der<br />

MAN Lion’s Intercity ist top: gut motorisiert,<br />

wendig, bequem. So fällt es leicht, morgens<br />

für die Arbeit aufzustehen. Da brauche ich<br />

nicht mal eine Wecker-App.“<br />

Subvention fürs Schulbusnetz:<br />

Einfache Fahrten kosten zwei Euro,<br />

im Abo ist es noch günstiger.<br />

Bahnhof Vannes:<br />

Freitagabends steigen viele<br />

Schüler hier aus und reisen mit<br />

dem Zug weiter zu ihren Eltern.<br />

V i P c LASS<br />

Gebaut aus<br />

Highlights.<br />

Fotos: Tim Fox<br />

Komfort hoch zwei.<br />

Der Skyliner eröffnet mit seinen außergewöhnlichen Highlights eine einzigartige Dimension<br />

der luxuriösen VIP-Reise auf zwei Ebenen. Er verschiebt die Messlatte für<br />

Erlebnis, Komfort und Sicherheit erneut ganz weit nach oben. Seine außergewöhnliche<br />

Kapazität macht ihn umweltfreundlich und wirtschaftlich. Somit bietet sich der<br />

Skyliner geradezu für den Fernlinieneinsatz an.<br />

30<br />

www.neoplan-bus.com


1/<strong>2016</strong><br />

Starkes<br />

Gespa nn<br />

Abfahrt! Ein MAN-<strong>Bus</strong>zug<br />

wartet am <strong>Bus</strong>bahnhof<br />

Aidenbachstraße in München<br />

auf die Fahrgäste.<br />

Foto: Max Kratzer<br />

München setzt als erste deutsche Großstadt auf <strong>Bus</strong>züge:<br />

MAN-<strong>Bus</strong>se, die einen Anhänger hinter sich<br />

herziehen. Die Fahrzeuge erhöhen die Kapazität und<br />

beschleunigen den Fahrgastwechsel. Eine Probefahrt.<br />

32<br />

33


1/<strong>2016</strong><br />

<strong>Bus</strong> vor Bahn: Anne<br />

Zitschke könnte auch mit<br />

der S-Bahn ins Büro fahren,<br />

zieht jedoch den <strong>Bus</strong> vor.<br />

„Das Ein- und<br />

Aussteigen läuft<br />

ruckzuck.“<br />

Erik Schultheiß, MVG-<strong>Bus</strong>fahrer<br />

Gefragte Linie 53: Die Münchner<br />

Verkehrsgesellschaft setzt seit<br />

2014 MAN-<strong>Bus</strong>züge auf stark<br />

frequentierten Strecken ein.<br />

Die modernen Features<br />

der MAN-<strong>Bus</strong>züge zeigt<br />

die Infografik in der App.<br />

An der Aidenbachstraße 46 im<br />

Münchner Südwesten ist es<br />

mit bayerischer Idylle nicht<br />

weit her: Neben der sechsspurigen<br />

Einfallstraße fungiert ein<br />

riesiger <strong>Bus</strong>- und U-Bahnhof<br />

als wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Auf dem<br />

Dach der Park-and-ride-Anlage finden über<br />

180 Autos Platz, unter der Erde verbindet die<br />

U-Bahnlinie U3 das Viertel mit dem Zentrum.<br />

Dazwischen, unter dem Schutz der massiven<br />

Decke, warten ein paar Fahrgäste auf ihren<br />

<strong>Bus</strong>. Fünf Linien der Münchner Verkehrsgesellschaft<br />

(MVG) fahren die Haltestelle<br />

Aidenbachstraße an, darunter drei Metro<strong>Bus</strong>-<br />

Voll informiert: Auch im<br />

Anhänger gibt es Durchsagen<br />

und Infos über den Monitor.<br />

Linien, welche die verschiedenen Stadtteile<br />

miteinander verbinden.<br />

Es ist 9.46 Uhr, als der <strong>Bus</strong> der Linie 53 in<br />

den Bahnhof einbiegt. „Um 9.55 Uhr geht es<br />

weiter“, sagt <strong>Bus</strong>fahrer Erik Schultheiß, „Zeit für<br />

eine kurze Pause.“ Schultheiß vertritt sich die<br />

Beine. Ihm steht gleich eine Fahrt quer durch<br />

München bevor, 13 Kilometer über einige der<br />

Hauptverkehrsachsen der Stadt. „Die Linie 53<br />

zählt zu den anspruchsvollen Strecken, vor allem<br />

mit diesem Fahrzeug“, erklärt Schultheiß.<br />

Das Fahrzeug ist in der Tat ungewöhnlich: ein<br />

MAN Lion’s City-<strong>Bus</strong>zug. Zugmaschine und<br />

Anhänger sind zusammen stattliche 23 Meter<br />

lang und bieten gut 130 Fahrgästen Platz.<br />

Fotos: Max Kratzer, SWM – MVG (1)<br />

„Mehr als jeder andere <strong>Bus</strong> in unserem Fuhrpark“,<br />

merkt der MVG-Mann an. „Mit so einem<br />

großen <strong>Bus</strong> durch den Verkehr zu kommen,<br />

erfordert hohe Konzentration. Das Fahrverhalten<br />

war anfangs ungewohnt: Die<br />

Achsen des Anhängers werden mitgelenkt,<br />

der Anhänger folgt daher der Spur des Zugfahrzeugs“,<br />

sagt Schultheiß, der seit 23 Jahren<br />

<strong>Bus</strong>se durch die Landeshauptstadt lenkt.<br />

Genug geplaudert, Zeit für die Abfahrt.<br />

Noch sind einige Sitzplätze frei. „Das wird sich<br />

bald ändern, auf dieser Linie kann das Fahrgastaufkommen<br />

stark schwanken, je nach Tageszeit<br />

und Stadtteil“, prophezeit Schultheiß.<br />

Und tatsächlich: Am nächsten Bahnhof füllt<br />

sich der <strong>Bus</strong>zug schlagartig. Unter den neu<br />

Zugestiegenen ist auch Anne Zitschke. Die junge<br />

Frau fährt jeden Tag mit der Linie 53, in<br />

15 Minuten bringt sie der MAN-<strong>Bus</strong>zug zur Arbeit.<br />

„Ich könnte auch die S-Bahn nehmen, aber<br />

ich fahre lieber <strong>Bus</strong>, da sieht man mehr, und es<br />

ist fast genauso schnell. Aber ich muss gestehen:<br />

Solange noch Platz ist, fahre ich lieber vorne<br />

mit, hinten ist es mir manchmal ein wenig<br />

zu ruhig“, sagt sie lachend. Andere Fahrgäste<br />

schätzen aber genau die Tatsache, dass der <strong>Bus</strong><br />

im Anhänger nicht so voll ist und sie einen<br />

Sitzplatz ergattern können. „In der Stoßzeit entspannt<br />

zur Arbeit zu kommen ist doch ein Luxus“,<br />

sagt ein Geschäftsmann im Anzug. Schon<br />

hält der <strong>Bus</strong>zug an Zitschkes Haltestelle, alle<br />

fünf Türen öffnen sich, ein schnelles „Tschüss!“,<br />

und nach wenigen Sekunden aus- und einsteigen<br />

geht es schon weiter. „Das ist noch ein Vorteil<br />

beim <strong>Bus</strong>zug: Er hat eine Tür mehr als ein<br />

Gelenkbus. So geht der Fahrgastwechsel ruckzuck“,<br />

erklärt der freundliche <strong>Bus</strong>fahrer.<br />

Umweltfreundlich ist dieses Fahrzeugkonzept<br />

auch noch: Sinkt das Fahrgastaufkommen,<br />

zum Beispiel am Wochenende, kann der<br />

Anhänger mit wenigen Handgriffen abgekoppelt<br />

werden. Das spart Kraftstoff.<br />

Anhänger an <strong>Bus</strong>se zu hängen, ist keine<br />

neue Idee, solche Gespanne prägten bereits bis<br />

Anfang der Sechzigerjahre das Straßenbild in<br />

europäischen Städten. In jüngerer Vergangenheit<br />

führte diese Fahrzeugkombination indes<br />

ein Nischendasein. Bis die MVG im Jahr 2012<br />

als erster großer Verkehrsbetrieb die Beschaffung<br />

einer größeren Stückzahl an <strong>Bus</strong>zügen<br />

ausschrieb. „Das war die Initialzündung“, erinnert<br />

sich Reinhard Niggemann, Vertriebsmitarbeiter<br />

bei MAN Truck & <strong>Bus</strong>. „Bis zu diesem<br />

Zeitpunkt hatte MAN zwar auch <strong>Bus</strong>züge im<br />

erweiterten Angebot, aber es handelte sich um<br />

klassische Lion’s City, die von Partnerfirmen<br />

aufwendig nachgerüstet werden mussten.<br />

Im Zuge der MVG-Anfrage hat MAN dann beschlossen,<br />

eine eigene integrierte Lösung zu<br />

entwickeln.“ MAN hob daraufhin die <strong>Bus</strong>zugtechnik<br />

auf eine neue Ebene: Die Anhängerlenkung<br />

erfolgt mechanisch und elektrohydraulisch<br />

mit elektronischer Steuerung, es<br />

gibt eine Klimaanlage vorne und hinten, der<br />

<strong>Bus</strong>fahrer hat dank Videoüberwachung das<br />

Geschehen im Anhänger immer im Blick, und<br />

eine Gegensprechanlage sorgt für Sicherheit.<br />

Drei Fragen an …<br />

Herbert König, Chef der Münchner<br />

Verkehrsgesellschaft MVG und<br />

Geschäftsführer Verkehr der<br />

Stadtwerke München (SWM)<br />

Warum hat sich die MVG für die<br />

<strong>Bus</strong>zug-Lösung entschieden?<br />

Unsere <strong>Bus</strong>sparte wächst von Jahr zu Jahr,<br />

die Zahl der Fahrgäste hat allein in den<br />

vergangenen zehn Jahren um fast 20 Prozent<br />

zugelegt. Die Anschaffung der <strong>Bus</strong>züge<br />

trägt dem Rechnung: Die Gespanne<br />

bieten rund 30 Prozent mehr Kapazität als<br />

Gelenkbusse, haben fünf Türen und sind<br />

ideal bei stark schwankendem Fahrgastaufkommen.<br />

Zudem sind sie ein echter<br />

Hingucker!<br />

Wo werden die Fahrzeuge vornehmlich<br />

eingesetzt?<br />

Die <strong>Bus</strong>züge helfen uns bei der Bewältigung<br />

von Engpässen im Berufs- und Schülerverkehr,<br />

sind aber auch jederzeit als<br />

Solobus ohne Anhänger einsetzbar, also<br />

besonders flexibel und wirtschaftlich. Im<br />

Schienenersatzverkehr haben sie auch<br />

schon wertvolle Dienste geleistet.<br />

Und wie kommen die Gespanne bei den<br />

Fahrgästen an?<br />

Unsere Fahrgäste schätzen vor allem das<br />

geräumige Platzangebot. Kurzum: Das ist<br />

eine echte Erfolgsgeschichte.<br />

34<br />

35


People<br />

Seit 2014 sind 35 MAN-Zugfahrzeuge und<br />

zwölf Anhänger im Münchner öffentlichen<br />

Personennahverkehr (ÖPNV) im Einsatz. „Und<br />

diese Erfolgsgeschichte wird fortgeschrieben:<br />

Ende 2015 haben die Stadtwerke München<br />

(SWM) zusätzliche 15 komplette <strong>Bus</strong>züge für<br />

die MVG bei MAN bestellt. Zum nächsten<br />

Fahrplanwechsel <strong>2016</strong> stehen die Fahrzeuge<br />

bereit“, freut sich Niggemann.<br />

Die Linie 53 nähert sich inzwischen ihrem<br />

Ziel, Erik Schultheiß manövriert seinen Megabus<br />

vorsichtig durch die enge Herzogstraße in<br />

Schwabing. Ganz hinten, auf der letzten Sitzreihe<br />

des Anhängers, schaut die zweijährige Lena<br />

staunend aus den großen Fenstern, ihr Blick<br />

hängt gebannt an den Schaufenstern der zahlreichen<br />

Boutiquen. Ihre Mutter Maike Ludwig<br />

klärt uns auf: „Wir fahren eher selten <strong>Bus</strong>, deshalb<br />

ist das so aufregend für Lena. Ich finde<br />

diesen <strong>Bus</strong> auch klasse: Der Anhänger hat einen<br />

großen Stehplatzbereich in der Mitte, der<br />

bietet jede Menge Platz für Lenas Buggy.“<br />

Maike Ludwig steht mit ihrer positiven<br />

Meinung nicht allein da: Bei einer repräsentativen<br />

Befragung fühlten sich nach MVG-<br />

Angaben 93 Prozent der Fahrgäste im videoüberwachten<br />

<strong>Bus</strong>zug sicher, und 55 Prozent<br />

lobten das großzügige Platzangebot im Anhänger<br />

für Kinderwagen und Rollstühle. An<br />

der Münchner Freiheit angekommen, verrät<br />

Erik Schultheiß zum Abschied noch ein kleines<br />

Geheimnis: „Jugendliche steigen besonders<br />

gern im Anhänger ein, wohl weil sie sich<br />

da hinten unbeaufsichtigt fühlen. Der Anhänger<br />

scheint einfach cool zu sein.“<br />

„Im Anhänger<br />

gibt es viel Platz<br />

für Kinderwagen.“<br />

Maike Ludwig, MVG-Fahrgast, hier mit Tochter Lena<br />

Sie tragen die Verantwortung.<br />

Wir sorgen für die Sicherheit.<br />

Wenn Ihr Geschäft darin besteht, das wertvollste<br />

Gut zu transportieren, liegt Ihr Fokus auf Sicherheit<br />

und Komfort.<br />

Genau wie beim People-Portfolio von Continental,<br />

unseren neuesten Reifen der Generation 3, die speziell<br />

für <strong>Bus</strong>se entwickelt wurden. Unsere innovativen<br />

Reifentechnologien bedeuten bessere Performance<br />

für Sie, Ihre Passagiere und Ihre Rentabilität.<br />

GENERATION 3. DRIVEN BY YOUR NEEDS.<br />

Endstation Münchner<br />

Freiheit: Der 23-Meter-<br />

<strong>Bus</strong> hat sein Ziel erreicht.<br />

Fotos: Max Kratzer<br />

Weitere Informationen finden Sie unter<br />

www.continental-lkw-reifen.de<br />

Conti Coach HA3<br />

Conti CityPlus HA3<br />

36


1/<strong>2016</strong><br />

Großer Auftritt: Der neue<br />

Mannschaftsbus der Kölner<br />

Haie wird vor seiner ersten<br />

Fahrt auf Hochglanz gebracht.<br />

Der schwarze<br />

Hai<br />

Fotos: Jörg Gläscher<br />

Im <strong>Bus</strong> Modification Center von MAN in Plauen entstehen<br />

<strong>Bus</strong>-Ausstattungen nach Maß. Darauf fahren auch Eishockeystars<br />

ab – wie die legendären Kölner Haie, die einen<br />

spektakulären neuen Mannschaftsbus bekommen haben.<br />

D<br />

er Hai ist noch auf der Rolle. Erst<br />

muss die letzte schwarze Folienbahn<br />

auf das Heck des NEOPLAN<br />

Skyliner geklebt werden, dann bekommt das<br />

Raubfisch-Logo des Traditions-Eishockeyclubs<br />

Kölner Haie seinen großen Auftritt. Die Folienspezialisten<br />

leisten dazu Präzisionsarbeit. Die<br />

Klebekanten bleiben unsichtbar, kein Bläschen<br />

wölbt die Hochglanzfolie auf der Karosserie.<br />

Hier in Halle 5 des MAN <strong>Bus</strong> Modification Center<br />

im sächsischen Plauen bekommt der Teambus<br />

des achtfachen deutschen Eishockeymeisters<br />

seinen letzten Schliff.<br />

Wo früher NEOPLAN-<strong>Bus</strong>se vom Band liefen,<br />

ist mittlerweile eine hochspezialisierte<br />

Manufaktur für <strong>Bus</strong>-Sonderausstattungen<br />

entstanden. „Wir entwickeln für und mit unseren<br />

Kunden maßgeschneiderte Lösungen<br />

für den Innenausbau von Sonderfahrzeugen“,<br />

erklärt Standortleiter André Körner. Dazu gehören<br />

Mannschaftsbusse für den Profisport,<br />

wie zuletzt für den Fußballbundesligisten<br />

FC Augsburg oder die Basketballstars von<br />

Brose Baskets Bamberg. Aber auch mobile<br />

Showrooms, wie sie eine Sparkasse zum Thema<br />

Vernetzung im Alltag auf die Straße gebracht<br />

hatte, machen die <strong>Bus</strong>modifizierer<br />

möglich. Sein Team könne dabei auf einen<br />

großen Erfahrungsschatz zurückgreifen,<br />

sagt Körner. „Wir haben am Standort Plauen<br />

auch früher immer wieder Kundensonderwünsche<br />

außerhalb der normalen Taktung<br />

erfüllt. Die Mitarbeiter kennen sich daher<br />

mit dem kompletten <strong>Bus</strong>bau aus, denken bei<br />

der Ausgestaltung von Spezialanforderungen<br />

im Sinne des Kunden und sind hochflexibel.<br />

Das macht allen großen Spaß“, so Körner.<br />

Im April 2014 war der Kölner <strong>Bus</strong>unternehmer<br />

Jürgen Weinzierl auf MAN zugekommen<br />

und hatte einen NEOPLAN Skyliner in<br />

einer Teambusausführung bestellt. Damit<br />

fährt das Omnibustouristik-Unternehmen<br />

die Kölner Haie zu ihren Auswärtsspielen.<br />

Weinzierl kennt den besonderen Bedarf seiner<br />

sportlichen Kundschaft sehr genau, er<br />

weiß, wie die Sportler und ihr Umfeld ticken,<br />

viele Jahre war er Manager des Fußballclubs<br />

Fortuna Köln. Seine Erfahrungen hat er zudem<br />

als Vorsitzender des Arbeitskreises „<strong>Bus</strong><br />

und Fußball“ im Internationalen <strong>Bus</strong>touristik<br />

Verband RDA eingebracht, der für die Fußballweltmeisterschaft<br />

2006 in Deutschland eingerichtet<br />

worden war.<br />

Erste Anlaufstelle: Alexander Röhler bündelt in Plauen<br />

alle Kundenwünsche zu den <strong>Bus</strong>-Sonderausstattungen.<br />

Essen auf Rädern:<br />

Ein MAN-Mitarbeiter<br />

baut die hochwertige<br />

Küchenzeile ein.<br />

38<br />

39


1/<strong>2016</strong><br />

Nur eines von vielen<br />

Details: die komfortablen<br />

Sitze mit LED-Beleuchtung<br />

am Boden<br />

„Bei der Möblierung von<br />

<strong>Bus</strong>sen sind Erfahrung<br />

und handwerkliches<br />

Geschick gefragt.“<br />

Jens Schönrich, Tischlermeister im MAN <strong>Bus</strong><br />

Modification Center Plauen<br />

Blick hinter die perfekte Front:<br />

Die Kabel und Leitungen im<br />

<strong>Bus</strong>gerippe unterzubringen, ist<br />

eine Herausforderung.<br />

Neues Kleid: Am Heck wird<br />

die schwarze Folie aufgeklebt,<br />

seitlich das Haie-Logo.<br />

„Wir hatten sehr gute gespräche mit<br />

diesem erfahrenen Kunden“, freut sich Alexander<br />

Röhler, Konstrukteur Werkstechnik im<br />

<strong>Bus</strong> Modification Center. Bei dem 36-Jährigen<br />

laufen die Kundenwünsche zusammen. Für<br />

„seine“ Eishockeyprofis bestellte Weinzierl<br />

Sitzpolster mit Vereinslogo, spezielle Schränke<br />

für Team-Anoraks und -Sakkos, eine einladende<br />

Küchenzeile in L-Form, eine Hightech-<br />

Vakuumtoilette, hochwertige 19-Zoll-Monitore<br />

sowie Strom- und WLAN-Verbindungen für<br />

das mobile Infotainment und das komplette<br />

Branding des <strong>Bus</strong>ses. „Wir müssen dabei für<br />

jedes einzelne Bauteil die jeweils optimale<br />

Position finden und die Grundkonfiguration<br />

des Fahrzeugs für die Fertigung in Ankara so<br />

anlegen, dass möglichst keine weiteren kon-<br />

Fotos: Jörg Gläscher<br />

struktiven Eingriffe in das Rohbaugerippe<br />

nötig werden“, beschreibt Röhler die Anforderung<br />

an die Planer. Für Mannschaftsbesprechungen<br />

und Spielanalysen wünschten sich<br />

die Eishockeyprofis im Unterdeck eine Plexiglastür<br />

mit eingebautem Bildschirm, die<br />

den Fahrerbereich abteilt. Hinzu sollten zwei<br />

sogenannte Dos-à-dos-Bestuhlungen mit<br />

Strom- und VGA-Anschlüssen kommen, wo<br />

sich die Trainer, Betreuer und Sportler gegenübersitzen<br />

und gemeinsam die über einen<br />

Laptop eingespielten Videosequenzen anschauen<br />

können. Damit auch jene, die mit<br />

dem Rücken zur Fahrtrichtung sitzen, das<br />

Geschehen auf dem Bildschirm verfolgen<br />

können, wurde ein zweiter, rückwärtiger Bildschirm<br />

eingeplant.<br />

Um all diese Anforderungen zu erfüllen,<br />

ist das Plauener MAN-Team bereits bei Produk<br />

tionsstart in die Planung des <strong>Bus</strong>ses eingebunden.<br />

Vom ersten Kundengespräch über die<br />

Aufnahme der Sonderwünsche und die Pro-<br />

duktion in Ankara bis zur Überführung nach<br />

Plauen vergingen etwa fünf Monate. Nachdem<br />

der <strong>Bus</strong> Ende Oktober in Plauen eingetroffen<br />

war, hatte die Mannschaft vier Wochen Zeit, um<br />

den kompletten Innenausbau fertigzustellen.<br />

Für die Einhaltung des Zeitplans sorgt<br />

Mario Scheffel, Segmentleiter <strong>Bus</strong> Modifikation<br />

und Tischlerei im <strong>Bus</strong> Modification<br />

Center. Der 45-jährige Kfz-Technikermeister<br />

ist seit 1998 im Unternehmen und war zuvor<br />

Segmentleiter bei NEOPLAN. Als Bindeglied<br />

zwischen Technik und Arbeitsvorbereitung<br />

leitet er gemeinsam mit den Gruppenkoordinatoren<br />

die Modifikation des Fahrzeugs.<br />

„Unsere Logistikabteilung und die Anbindung<br />

an die MAN-Systemwelt sind ein erheblicher<br />

Vorteil“, sagt Scheffel. Sechs Wochen<br />

vor Eintreffen des Fahrzeugs hat die Disposition<br />

dafür gesorgt, dass alle erforderlichen<br />

Teile nach Plauen geliefert wurden. Die<br />

Tischlerei erhält etwa vier Wochen vor dem<br />

Präzisionsarbeit: Das Bekleben<br />

des <strong>Bus</strong>ses mit dem Logo der<br />

Kölner Haie erfordert Konzentration<br />

und Fingerspitzengefühl.<br />

Wie im Hotel: Die Hightech-Vakuumtoilette ist nicht<br />

nur praktisch, sondern auch hochmodern.<br />

40<br />

41


Stolze Mannschaft: Die<br />

Kölner Haie nahmen ihren<br />

neuen <strong>Bus</strong> in Empfang.<br />

Effizient. Langlebig. Komfortabel.<br />

Die neuen Coach Reifen von Goodyear.<br />

Umbaustart die Konstruktionsdaten und bereitet<br />

daraufhin alle maßgefertigten Einbauteile<br />

vor. „Wenn der <strong>Bus</strong> dann bei uns ist,<br />

muss alles fix und fertig für den Einbau bereitstehen“,<br />

beschreibt Scheffel die Anforderung<br />

an das Team.<br />

Gleich neben Halle 5 hat das Tischlerteam<br />

um Jens Schönrich eine topmoderne Tischlerei<br />

mit Schleifmaschinen und neuesten CADgesteuerten<br />

Sägen und Fräsen aufgebaut. Mit<br />

Ausbau-Sonderlösungen und dem Umgang<br />

mit hochwertigen Materialien wie Holz, Carbon<br />

oder Mineralkunststoffen kennt sich der<br />

52-jährige Tischlermeister aus. Er hat im Laufe<br />

seiner Karriere stets mit sehr speziellen handwerklichen<br />

Herausforderungen zu tun gehabt,<br />

sei es im exklusiven Saunabau oder bei der Innenausstattung<br />

von Jachten und Kreuzfahrtschiffen.<br />

„Bei der Möblierung von <strong>Bus</strong>sen sind<br />

ganz besonderes handwerkliches Geschick<br />

und Erfahrung gefragt“, stellt Schönrich fest.<br />

„Auf den ersten Blick sichtbar wird ja immer<br />

nur die perfekte Front von Küchen- und<br />

Schrankelementen. Das Verwinkelte und Verschachtelte<br />

dahinter, wo Rohre und Leitungen<br />

entlanglaufen, wo Holme und Streben im Weg<br />

stehen, sieht man nicht“, so der Möbeltischler.<br />

„Das Gerippe ist keine glatte Wand, an die man<br />

wie in der Wohnung ein Möbelstück einfach<br />

nur anschrauben muss.“<br />

das markante Hai-Logo und der feuerrote<br />

Schriftzug zieren nun den <strong>Bus</strong>. Nach der<br />

Endreinigung und dem umfangreichen<br />

technischen und handwerklichen Check-out<br />

macht sich der Haie-<strong>Bus</strong> auf den Weg nach<br />

Köln zur feierlichen Übergabe an die Mannschaft.<br />

Für André Körner und sein Team heißt<br />

es dann Abschied nehmen von „ihrem Baby“.<br />

„Ein <strong>Bus</strong> ist immer ein besonderes Fahrzeug,<br />

das viele Emotionen in sich trägt. Bei einer<br />

Einzelfertigung wird dieser emotionale Wert<br />

noch einmal potenziert“, sagt Körner. „Es<br />

macht uns alle stets ein bisschen stolz, wenn<br />

wir unser Unikat hin und wieder im Fernsehen<br />

oder auf der Autobahn sehen.“<br />

Den spannenden Weg des Haie-<strong>Bus</strong>ses<br />

durch das <strong>Bus</strong> Modification Center erleben Sie<br />

in Bildern auf > www.man.eu/koelner-haie<br />

„Es macht uns alle<br />

stolz, wenn wir<br />

unseren <strong>Bus</strong> im<br />

Fernsehen sehen.“<br />

André Körner, Standortleiter im MAN <strong>Bus</strong><br />

Modification Center Plauen<br />

Fotos: Herbert Bucco, Jörg Gläscher<br />

Die neuen Goodyear Marathon Coach und UltraGrip Coach<br />

mit der TravelMax Technologie für mehr Wirtschaftlichkeit*. Asymmetrisches Profil, Silefex Lauffläche,<br />

Waffel-Lamellen - das Beste aus der Reifentechnik für reduzierten Rollwiderstand, verbesserte Kraftstoffeffizienz,<br />

längere Lebensdauer und geringe Geräuschemissionen. Und für Mobilität bei allen Wetterbedingungen.<br />

Mehr Infos unter goodyear.eu/truck.<br />

42<br />

*<br />

im Vergleich zur vorher von Goodyear empfohlenen Bereifung für Reisebusse (Marathon LHS II, Ultra Grip WTD).<br />

MADE TO FEEL GOOD.


Wirtschaftlich<br />

auf ganzer Linie.<br />

Das DIWA Effizienzpaket für Ihre Linienbusse: Mit dem neuen DIWA.6 Automatgetriebe<br />

plus topografieabhängigem Schaltprogramm SensoTop sorgen Sie für geringen<br />

Kraftstoffverbrauch und höheren Fahrkomfort. Ergänzt durch das Telemetrie-System<br />

DIWA SmartNet haben Sie Ihre Wartungskosten im Griff und steigern die Verfügbarkeit.<br />

Kommen Sie wirtschaftlicher und komfortabler ans Ziel – mit dem DIWA Effizienzpaket.<br />

Rufen Sie uns an: +49 7321 37-8579<br />

www.voith.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!