Kolpingmagazin 05-06 2016
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Fotos: Alfred Oldeweme<br />
Osnabrück<br />
Ziegelsteine für Tagungshaus in Salzbergen signiert<br />
Kolpinger drücken Neubau Stempel auf<br />
Die Ziegelsteinaktion zur Finanzierung des<br />
neuen Tagungshauses am See auf dem Gelände<br />
des Kolping-Bildungshauses in Salzbergen<br />
ist ein großer Erfolg. Fast 82 000<br />
Euro sind zur Mitfinanzierung zusammengekommen.<br />
Anfang April fand die Signierung<br />
der Steine in der Ziegelei Deppe statt.<br />
Der Produktionslärm der Ziegelei Deppe<br />
in Uelsen mischt sich mit dem Gesang und<br />
Gebet von zahlreichen Kolpingern in der<br />
großen Werkshalle: Eine beeindruckende<br />
Szenerie rahmt die Signierung von 195 Ziegelsteinen<br />
ein, die Kolpingsfamilien, Privatpersonen<br />
und Firmen zur Mitfinanzierung<br />
des neuen Tagungshauses am Kolping-Bildungshaus<br />
in Salzbergen erworben haben.<br />
Exakt 81 825 Euro sind auf diese Weise<br />
zusammengekommen. 250 Euro kostete der<br />
Stein pro Privatspende, 500 bei Spenden von<br />
Kolpingsfamilien, Firmen und Institutionen.<br />
Alle Steine werden im neuen Tagungshaus<br />
verbaut. Der erste Spatenstich ist bereits<br />
erfolgt.<br />
Der Neubau des Tagungshauses und die<br />
Erweiterung des Speisesaals kosten insgesamt<br />
650 000 Euro. Zur Realisierung tragen<br />
das Bistum Osnabrück, die Gemeinde Salzbergen,<br />
der Landkreis Emsland, die EU und<br />
natürlich die Kolpinger selbst bei.<br />
Mit knapp der Hälfte des Geldes als Erlös<br />
aus der Ziegelsteinaktion hatten der Vorsitzende<br />
des Vereins Kolping-Bildungshaus<br />
Salzbergen, Dieter Bünker, und Hausleiter<br />
Markus Silies gerechnet – die doppelte Summe<br />
ist es geworden.<br />
Umso größer ist deshalb deren Freude am<br />
1. April. „Hast du ein ‚N – ich suche noch ein<br />
‚K‘ “, ist zwischen den Produktionsgeräuschen<br />
in der Halle herauszuhören. Vor den<br />
aufgestellten Tischen sind die noch feuchten<br />
Rohlinge aufgereiht. In kleinen Schalen befinden<br />
sich die Buchstaben und Schablonen,<br />
mit deren Hilfe die Spender ihren Namen<br />
oder den der Einrichtung auf den Rohling<br />
pressen. Der wird anschließend getrocknet<br />
und gebrannt, um später in das Bauvorhaben<br />
mit verklinkert zu werden. Die lange<br />
Schlange der Wartenden, die der Aktion und<br />
ihrem Stein den Stempel aufdrücken wollen,<br />
reicht bis nach draußen vor das Werkstor.<br />
Wer fertig ist, nimmt Platz in der Halle und<br />
stärkt sich bei Kaffee und Kuchen.<br />
„Kolping wäre stolz“<br />
Dirk Deppe, Chef des gleichnamigen Unternehmens,<br />
zeigt sich sehr beeindruckt von<br />
der starken Gemeinschaft, die da in der großen<br />
Produktionshalle sichtbar werde.<br />
„Schön reden tut’ s nicht, die Tat ziert den<br />
Mann“, zitiert er einen Satz von Adolph<br />
Kolping. Wobei Annette Mey von der Kolpingsfamilie<br />
Andervenne und viele andere<br />
Frauen in der Halle deutlich machen, dass<br />
weder diese Aktion noch viele andere Kolpingaktivitäten<br />
nur Männersache sind.<br />
„Adolph Kolping wäre heute sehr stolz auf<br />
euch“, meint Dieter Bünker zum Abschluss<br />
des Festaktes, dessen prominentester Gast<br />
Landtagspräsident Bernd Busemann ist. Der<br />
Dörpener, selbst Kolpinger, verweist auf die<br />
Bedeutung des Projektes in Zeiten veränderter<br />
Bildungsangebote, Verweildauer und<br />
Teilnehmer. „Das Konzept mit dem neuen<br />
Tagungshaus ist der richtige Schritt in die<br />
Zukunft“, betont Busemann (kleines Foto<br />
unten: 2.v.r.). Kolping vermittelte Werte und<br />
eine moderne Botschaft und das Kolping-Bildungshaus<br />
Rückzugsräume in Zeiten<br />
immer schnelleren Wandels.<br />
Über 5 000 Gäste kommen jährlich ins<br />
Kolping-Bildungshaus Salzbergen (KBS),<br />
das aus mehreren Gebäuden auf idyllisch<br />
gelegenem Gelände besteht. 2014 wurden<br />
mehr als 10 000 Übernachtungen registriert,<br />
147 Maßnahmen im Bereich der Erwachsenenbildung<br />
durchgeführt, 65 Maßnahmen<br />
für Jugendliche und 36 für Familien mit<br />
Kindern. Wegen der guten Autobahnverbindung<br />
und des nahe gelegenen Bahnhofes<br />
kommen auch Gruppen aus anderen Teilen<br />
Deutschlands. Durch die Erweiterung um<br />
ein Tagungsgebäude sollen neue Zielgruppen<br />
in den Blick genommen werden, etwa<br />
für Schulungs- und Qualifizierungsmaßnahmen.<br />
Thomas Pertz, Lingener Tagespost<br />
30 KOLPINGMAGAZIN MAI–JUNI <strong>2016</strong>