SLT_BR_Festakt_H_60_25JahreSLT
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geschaffene Gefahren bekämpft, dann<br />
kann man sich als Parlament verabschieden.<br />
Man muss die wirklichen Probleme,<br />
die auf die Gesellschaft zukommen,<br />
erstens erkennen, zweitens aussprechen<br />
und drittens lösen. Und nur wenn man<br />
das schafft, dann wird man die öffent -<br />
liche Akzeptanz erreichen und die<br />
öffentliche Unterstützung mit Erfolg<br />
einwerben können. Wenn man das<br />
nicht tut, kann man interessant reden<br />
und gockeln wie man möchte, das hat<br />
dann gar keine Konsequenzen.<br />
Alexandra Gerlach: Jetzt bitte ich noch<br />
um eine Schlussbemerkung von Herrn<br />
Dr. Gerstenberg.<br />
Dr. Karl-Heinz Gerstenberg: Die Frage<br />
ist natürlich, wie die Probleme gelöst<br />
werden, und an dieser Stelle gehen<br />
die politischen Meinungen auseinander.<br />
Wir haben das Problem, dass die<br />
Landesparlamente in der Akzeptanz<br />
und in der Anerkennung eher gering<br />
sind, weil die Exekutive im Vordergrund<br />
steht. Gerade in Sachsen mit einem<br />
Ministerpräsidenten wie Kurt Biedenkopf<br />
Anfang der 90er-Jahre ist natürlich<br />
die Dominanz der Exekutive ganz enorm<br />
gewesen.<br />
Das Parlament muss sich selbst erst<br />
einmal stärken. Dieses Selbstbewusstsein<br />
ist mir auch im sächsischen Lan -<br />
desparlament bis heute noch nicht<br />
ausreichend vorhanden. Um Probleme<br />
zu lösen, ist die Frage, wie Lösungsvorschläge<br />
tatsächlich akzeptiert werden,<br />
von Bedeutung. Ziehe ich mit der alten<br />
absoluten Mehrheit knallhart durch<br />
oder mache ich eine lebendige, konstruktive<br />
Diskussion, nehme auch<br />
Anregungen aus der Opposition auf,<br />
um wirklich die bestmögliche Lösung<br />
zu finden. Denn eines ist auch manchen<br />
Kolleginnen und Kollegen der CDU in<br />
den letzten Jahren immer klar gewesen:<br />
Wer die Mehrheit hat, hat nicht immer<br />
die Wahrheit in der Tasche, und der Weg<br />
zur Wahrheit kann gemeinsam erfolg -<br />
versprechender sein.<br />
Alexandra Gerlach: Herr Dr. Wallbaum,<br />
Sie bekommen nun das absolute Schluss -<br />
wort. Die Krise, die wir jetzt erleben<br />
für das Parlament, ist sie letztlich eine<br />
Chance, um in Zukunft in der Politik<br />
alles besser zu machen?<br />
Dr. Klaus Wallbaum: Ja sie ist ganz be -<br />
stimmt eine Chance. Wir müssen daran<br />
glauben, wir müssen die Hoffnung<br />
haben, sonst wären wir hier alle nicht<br />
zusammen. Wenn man jetzt sagen würde,<br />
Pegida ist der Untergang und die Demokratie<br />
verabschiedet sich und wir werden<br />
immer weniger Wahlbeteiligung haben<br />
und am Ende geht das Licht aus, das<br />
geht ja nicht! Wir müssen versuchen, um<br />
den besten Weg zu ringen, und ich glaube,<br />
diese Veranstaltung heute hier ist<br />
wunderbar gewesen, weil viele Fragen<br />
und Thesen aufgebrochen worden sind,<br />
über die man noch lange nachdenken<br />
kann.<br />
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