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geschaffene Gefahren bekämpft, dann<br />

kann man sich als Parlament verabschieden.<br />

Man muss die wirklichen Probleme,<br />

die auf die Gesellschaft zukommen,<br />

erstens erkennen, zweitens aussprechen<br />

und drittens lösen. Und nur wenn man<br />

das schafft, dann wird man die öffent -<br />

liche Akzeptanz erreichen und die<br />

öffentliche Unterstützung mit Erfolg<br />

einwerben können. Wenn man das<br />

nicht tut, kann man interessant reden<br />

und gockeln wie man möchte, das hat<br />

dann gar keine Konsequenzen.<br />

Alexandra Gerlach: Jetzt bitte ich noch<br />

um eine Schlussbemerkung von Herrn<br />

Dr. Gerstenberg.<br />

Dr. Karl-Heinz Gerstenberg: Die Frage<br />

ist natürlich, wie die Probleme gelöst<br />

werden, und an dieser Stelle gehen<br />

die politischen Meinungen auseinander.<br />

Wir haben das Problem, dass die<br />

Landesparlamente in der Akzeptanz<br />

und in der Anerkennung eher gering<br />

sind, weil die Exekutive im Vordergrund<br />

steht. Gerade in Sachsen mit einem<br />

Ministerpräsidenten wie Kurt Biedenkopf<br />

Anfang der 90er-Jahre ist natürlich<br />

die Dominanz der Exekutive ganz enorm<br />

gewesen.<br />

Das Parlament muss sich selbst erst<br />

einmal stärken. Dieses Selbstbewusstsein<br />

ist mir auch im sächsischen Lan -<br />

desparlament bis heute noch nicht<br />

ausreichend vorhanden. Um Probleme<br />

zu lösen, ist die Frage, wie Lösungsvorschläge<br />

tatsächlich akzeptiert werden,<br />

von Bedeutung. Ziehe ich mit der alten<br />

absoluten Mehrheit knallhart durch<br />

oder mache ich eine lebendige, konstruktive<br />

Diskussion, nehme auch<br />

Anregungen aus der Opposition auf,<br />

um wirklich die bestmögliche Lösung<br />

zu finden. Denn eines ist auch manchen<br />

Kolleginnen und Kollegen der CDU in<br />

den letzten Jahren immer klar gewesen:<br />

Wer die Mehrheit hat, hat nicht immer<br />

die Wahrheit in der Tasche, und der Weg<br />

zur Wahrheit kann gemeinsam erfolg -<br />

versprechender sein.<br />

Alexandra Gerlach: Herr Dr. Wallbaum,<br />

Sie bekommen nun das absolute Schluss -<br />

wort. Die Krise, die wir jetzt erleben<br />

für das Parlament, ist sie letztlich eine<br />

Chance, um in Zukunft in der Politik<br />

alles besser zu machen?<br />

Dr. Klaus Wallbaum: Ja sie ist ganz be -<br />

stimmt eine Chance. Wir müssen daran<br />

glauben, wir müssen die Hoffnung<br />

haben, sonst wären wir hier alle nicht<br />

zusammen. Wenn man jetzt sagen würde,<br />

Pegida ist der Untergang und die Demokratie<br />

verabschiedet sich und wir werden<br />

immer weniger Wahlbeteiligung haben<br />

und am Ende geht das Licht aus, das<br />

geht ja nicht! Wir müssen versuchen, um<br />

den besten Weg zu ringen, und ich glaube,<br />

diese Veranstaltung heute hier ist<br />

wunderbar gewesen, weil viele Fragen<br />

und Thesen aufgebrochen worden sind,<br />

über die man noch lange nachdenken<br />

kann.<br />

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