Pictorial 3-16

editorial
touch art culture and history
Alle lieben
Sport!
Was haben
Sport und
Erotik gemeinsam?
In beiden
Disziplinen gibt
es begeisterte
Zuschauer!
Gute Nachrichten für den
Sportbildmarkt? Schließlich
hat der österreichische
Liedermacher Rainhard Fendrich
dem Sport doch sogar ein Liebeslied
gewidmet – „Er ist beliebt bei
Oid und Jung“.
Und was ist mit dem guten alten
Spruch „Sport ist Mord“?
Sicher, viele gehen ins Fitness-Studio,
in den Turnverein oder joggen, mindestens genauso
viele treiben selbst aber wenig oder gar keinen Sport - oder
hassen ihn nach demütigenden Erlebnissen im Schulsport
sogar.
Und doch: ähnlich wie bei der Erotik gibt es beim Sport
begeisterte Zuschauer! Und die, die sehen wollen, sind
ohnehin per se viel bessere Bildkunden als die schwitzenden
Aktiven, denen ja doch nur ständig der Schweiß in die
Augen rinnt…
Auch und gerade gemütliche Couchkartoffeln fiebern vor
dem Fernseher oder im Stadion bei Wettkämpfen mit. Besonders
bei großen Events.
2016 hat da einiges zu bieten. Am 10. Juni wird die UEFA
Euro 2016 angepfiffen. 24 Mannschaften werden antreten,
den Titel Fußball-Europameister zu erkämpfen. Einen knappen
Monat danach wird in Rio de Janeiro das olympische
Feuer entfacht.
Zwei große Events für den Sport und für die begleitende
Sportfotografie - und für uns der perfekte Anlass, ein Special
mit einer Marktübersicht herauszugeben.
So groß die Vielfalt der Sportarten ist, so unterschiedlich
sind auch die Anforderungen an die Sportfotografen.
Da gibt es die Sportarten mit den schnell fliegenden Bällen,
wie Fußball, Basketball oder Tennis, bei denen es darauf
ankommt, den richtigen Moment zu treffen. Um auf Distanz
scharfe, magazintaugliche Bilder zu schießen, arbeiten hier
sportliche Profis mit Teleobjektiven mit hoher Lichtstärke.
Es gibt choreographierte Sportarten, wie Tanz oder Eiskunstlauf,
bei denen der Ablauf keine Überraschungen
birgt und bei denen der Fotograf die Materie kennen, aber
weniger alert sein muss.
Und es gibt sogar statische Sportarten wie Gewichtheben
oder Schach, für die der Fotograf selber keine allzu-schnellen
Reflexe braucht.
So viele Sportarten und Sportfotografen-Spezialisten und
Generalisten es gibt, so viele verschiedene Arten von aktiven
und passiven Sportfans gibt es auch.
Die Welt ist rund und bunt. Um mit Rainhard Fendrich zu
singen: „Es lebe der Sport!“
Viel Glück!
Barbara Hartmann
w w w . a k g - i m a g e s . c o m

inhalt PICTORIAL 3/2016
newcomer
Aus Drei mach‘ Eins – und mehr
Foto: Damon Winter
Aus der Fusion dreier internationaler Bildagenturen entsteht
Avalon. Die britische Agentur Photoshot, die amerikanische
Paciic Coast News und die deutsche InSight media aus
Hamburg haben sich zu einem einzigen Agenturunternehmen
zusammen geschlossen, das künftig dann in London
seinen Hauptsitz haben wird. Seite 14
basics
Sind Collagen noch
modern?
Collagen sind der Eingang zu
einer „Alles ist möglich-Welt“. Es
kann zusammengepackt werden,
was gar nicht zusammengehört.
Jedoch an dem Begriff
Collage klebt irgendwie der
Staub des Gestern. Klare und
einfache Motive beherrschen
die Bilderwelt. Seite 30
newcomer
Motosportography – Autos, Madels und
ein bisschen was dazu
Der Schwerpunkt des Newcomers liegt ganz klar im
Motorsport - gleich wie viele Räder das bewegte Gefährt
hat: Hauptsache schnell! Seite 26
bildmarkt
Beuys Hase, Pinas Hut und
die einfachen Leute 6
Helen Hagge leitet Food
Centrale
Wonach suchen Art Buyer
heute? 7
Silverhub und action press 8
Tomas Speight nun bei
Panthermedia
special
Sportfotografie
Seite 16
photoselection
Der Geist des Ortes –
Angelika Fischer bei akg 11
Nicht mehr in Worten kramen
Neuer Fotograf bei VISUM:
Maurice Kohl 12
United Archives auch aktuell
TopicMedia Service zieht um
Emojis für alle Fälle
bei dieKleinert.de 13
Welt des Kleinen
Stanley Meltzoff bei
National Geographic 10
Partnerschaft: imago
und RoverImages
Neu bei Take Agency:
Louis Christopher
Hannes Caspar bei
robertharding vertritt VSO
In virtuellen 360°-Welten reisen
500px glaubt an Europa, holt
Dittmar Frohmann an Bord
4 | PICTORIAL | 3/2016

Portfolio
Vorschau 5 . Lumix Festival Seite 36
newcomer
Newcomer Avalon Media
Aus Drei mach‘ Eins – und mehr 14
special
Sportfotografie
Monopolisierung war nie
ein guter Trend
Interview mit xxx 16
Marktübersicht Sportfotografie
plus Interviews mit xxx 18
newcomer
gekündigt werden
AG Mannheim 28
Bilder-Upload in die Cloud
ist keine Veröffentlichung
LG Heidelberg
Funke Mediengruppe muss
Corinna Schumacher
60.000 Euro zahlen
LG Hamburg
Strafgefangener darf durch die
JVA fotografiert werden
KG Berlin 29
Modefotograf gegen
Bademoden-Hersteller
OLG Hamm
events
HH: In der großen Stadt 33
MKG Hamburg: Gibt es typisch
„Japanische Tagträume“?
München: Ausstellung
Beweggründe 34
Dr.-Erich-Salomon-Preis
2016 an Prof. Rolf Nobel
Deutscher Fotobuchpreis
ist ausgesetzt
portfolio
Hannover
5. Lumix Festival für jungen
Fotojournalismus 36
Vorschau 42
Titelbild
Foto: xx
Motosportography
Autos, Mädels und ein
bisschen was dazu 26
Kein Drohnenflug über
Nachbars Garten
AG Potsdam
bildrecht
basics
Wegen Postens eines
Ich kleb dir eine!
Dramatische Wolkentürme
Auschwitz-Fotos darf nicht
Sind Collagen noch modern? 30
und auftauchende Libellen 35
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newcomer
Newcomer Avalon Media
Aus Drei mach‘
Eins – und mehr
Aus der Fusion dreier internationaler Bildagenturen entsteht Avalon. Die britische
Agentur Photoshot, die amerikanische Paciic Coast News und die deutsche InSight
media aus Hamburg haben sich zu einem einzigen Agenturunternehmen zusammen
geschlossen, das künftig dann in London seinen Hauptsitz haben wird. Managing
Director von Avalon Media wird Charles Taylor sein, vormals Geschäftsführer
von Photoshot.
Wer also kommt da zusammen? Eine
britische Universalagentur, die sich
durch Akquisitionen von Agenturen
aus den Bereichen Naturfotograie,
Daily News und Travel verstärkte.
PCN und InSight können als News-Agenturen mit
Schwerpunkt Entertainment, Paparazzi, Celebrities - ergänzt
durch ein Stock-Fotograie-Segment - skizziert
werden.
Markus Beck, Gründer von InSight media, erklärt den
auf den ersten Blick ungewöhnlichen Zusammenschluss.
Seine Antwort auf die Frage „Was soll das bringen?“ ist
auch eine schonungslose Analyse der gegenwärtigen
Mediensituation.
„Meine Agentur“, so Markus Beck, „war ja eine der
jüngsten Neugründungen inmitten der Verlagskrise.
Wachstum war eigentlich nicht zu erwarten und dass
dann doch ein Wachstum stattgefunden hat, eine Überraschung.
Aber vernünftige Honorare werden nur für Bilder gezahlt,
die es nicht an jeder Hausecke gibt. Und wir hatten doch
Schwierigkeiten, dauerhaft Bilder anbieten zu können,
die andere nicht haben. Der Wettbewerb indet heute
nicht beim Kunden statt, sondern beim Lieferanten.
Insofern ist der Schritt, mit Photoshot und PCN zu fusionieren,
vor allem eine Maßnahme zur Verbesserung unseres
Angebots. Das war der Gedanke. Dass ich dabei
die alleinige Macht über die Firma abgebe und dafür Anteile
an der Gruppe bekomme, ändert im Grunde nicht
so viel.“
Nur, was ändert sich darüber hinaus für Kunden aus
dem deutschsprachigen Raum? Das Büro und das
Team von InSight in Hamburg bleiben bestehen, es ist
geplant, einen weiteren Bildverkäufer zu engagieren.
Auch bei den übrigen Distributionskanälen wie Picturemaxx
wird es keine Veränderungen geben. Parallel zur
Fusion aber wurde ein Distributions-Vertrag mit Newscom
abgeschlossen. Die Lieferung dieses Materials wird
in den kommenden Wochen beginnen.
Eine Einschränkung sei erwähnt: Bilder der Paciic Coast
News werden vorerst aber in Deutschland nicht über
Avalon Media angeboten, sondern erst nach Auslaufen
des Distributionsvertrages mit WENN. Dieser soll erfüllt
werden.
00 | PICTORIAL | 3/2016

3/2016 | PICTORIAL | 00

special
Sportfotografie
MONOPOLISIERUNG WAR
NIE EIN GUTER TREND
Manchmal kann man es sich nicht verkneifen - und genießt die Trivialität von
Lexika. Was sagt denn Wikipedia?
„Unter Sportfotograie versteht man neben dem Ablichten sportlicher Ereignisse
vor allem das Fotograieren schnell bewegter Objekte, auch wenn das
nicht immer mit Sport zu tun haben muss. Andererseits ist das Fotograieren
eines sportlichen Ereignisses manchmal in andere Genres einzuordnen (Bilder
von einem Schachturnier sind wohl eher als Porträtfotos anzusehen).“
So deinitorisch bereichert gehen wir in ein Interview mit Thomas Leistner,
einem der Chefs des imago sportfotodienstes.
Mit Thomas Leistner sprach Stefan Hartmann
00 | PICTORIAL | 3/2016

PICTORIAL: Herr Leistner, beim
Sport scheint es mir wie bei der Religion:
Wer in diesem Bereich agiert,
von dem wird - quasi automatisch
und selbstverständlich - eine gewisse
Begeisterung, ein besonderes
persönliches Interesse, eine regelrechte
Überzeugung erwartet. Ist
das so? Und warum ist das so?
Thomas Leistner: Deinitiv. Der Vergleich
hinkt kein bisschen. Wie die Religion
spricht der Sport extrem stark unsere
Emotionen an.
PICTORIAL: Männer denken bei
Sport spontan an Fußball, Frauen an
Zumba. Richtig?
Thomas Leistner: Ich kenne nur Ramba
Zamba mit Günter Netzer (lacht).
Also den ersten Teil kann ich bestätigen.
Was Frauen denken, ist eine langfristige
Feldstudie, an der ich noch arbeite…
PICTORIAL: Es fällt auf, dass heute
deutlich mehr Fotografen über Sport
berichten als noch von zwei, drei
Jahrzehnten. Wie kommt das? Liegt
das an der Situation der Fotografen
- oder ist die Bedeutung des Sports
in der Gesellschaft gestiegen?
Thomas Leistner: Das glaube ich
nicht. Es berichten mehr Fotografen
über alles. Einstiegshürden zur Fotograie
sind durch die technologische Entwicklung
deutlich gesunken. Wir haben
in allen Bereichen mehr Bilder.
PICTORIAL: Und die Bedeutung des
Sports?
Thomas Leistner: Die Bedeutung des
Sports war anteilig immer groß in den
letzten Dekaden.
PICTORIAL: Gleichzeitig fällt auf,
dass international bestimmte Sportereignisse
an bestimmte Agenturen
- „quasi-exklusiv“ - vergeben werden.
Denken wir an die US-Baseball-Liga
an Getty Images. Wird
das auch in Europa, in Deutschland
kommen?
Thomas Leistner: Ich hoffe nicht. Monopolisierung
war noch nie ein guter
Trend im Wirtschaftsleben.
PICTORIAL: Fragen wir auch nach
dem Verhältnis von Freelance-Fotografen
zu Agenturfotografen. Fängt
das nicht schon bei der Akkreditierung
an, dass Freie - erst Recht: Anfänger
- schwerer Zugang zu den
wichtigen Sportereignissen erhalten
als Agenturleute?
Thomas Leistner: Ja. Aber die Akkreditierung
ist ein legitimes Instrument, um
begrenzte Platzressourcen zu verteilen.
Auf der anderen Seite habe ich noch
nie gehört, daß qualitativ hervorragende
Freelancer aufgrund der Akkreditierungssituation
den Berufseinstieg nicht geschafft
haben. Das heißt - ja – es ist am
Anfang vielleicht eine Ochsentour, aber
es ist auch nötig, um die Spreu vom Weizen
zu trennen.
PICTORIAL: Klar doch, wir denken bei
Sportfotograie immer zu erst an aktuellen
Fotojournalismus, an Berichterstattung.
Dennoch macht ein gewisser
Teil des Sportfotomarktes
eben auch das Stockmaterial aus.
Creative, möglichst mit Model Release.
Ihre Agentur hat beides im Angebot.
Können Sie uns einen vagen
Tipp geben, wie da die Marktverteilung
ist?
Thomas Leistner: Nö.
PICTORIAL: Die Grenzen zwischen
Sport und Lifestyle, Wellness sind da
ja ließend. Wie ziehen Sie da eine
Grenze innerhalb Ihrer Agentur?
Thomas Leistner: Tun wir nicht. Wie Sie
richtig sagen, sind die Grenzen ließend.
PICTORIAL: Es gibt ja Agenturen, die
bei Sport gar nicht mehr fotograieren,
sondern ilmen. Und dann eben
„Stills“ aus den Videos auskoppeln.
Ist das für Sie oder Ihre Fotografen
ein Weg? Führt das in Ihren Augen zu
besseren oder zu weniger guten Bildern?
Thomas Leistner: Gestalterisch inde
ich diese Entwicklung eher traurig, weil
sich der Fotograf keine Gedanken mehr
um das “Einfangen” des “EINEN Moments”
machen muss.
Auf der anderen Seite entspricht das ja
unserem Fortschrittsverständnis: Was
technisch möglich ist, wird auch gemacht.
Entscheidend wird dabei sein, wie schnell
die Qualität der Einzelbilder gleichrangig
oder ähnlich jener der herkömmlichen Arbeitsweise
ist. Die Zukunft wird’s zeigen.
PICTORIAL: Teile der Bildbranche klagen,
dass Amateur- und semi-professionelle
Fotograie, auch im Bereich
Microstock, immer stärker in
den Markt eindringt. Journalistische
Sportfotograie scheint ja immer noch
eine Bastion der „echten Prois“. Mit
entsprechender Ausrüstung. Keine
Chance für Handy-Fotografen?
Thomas Leistner, Geschäftsführer
imago
Sportfotodienst
Thomas Leistner: Ich hoffe, sie haben
da Recht! Ein wichtiger Aspekt der Arbeit
ist nach wie vor das jeweilige thematische
Fachwissen. Das kann man nicht
mal schnell im Mediamarkt kaufen. So
eine Tagesproduktion von Bildern muss
korrekt, sachverständig und sehr zügig
beschriftet werden. Da helfen einem journalistischen
Sportfotografen seine jahrelange
Berufserfahrung und sein individuelles
Spezialwissen für die “Mühen der
Ebene”, d.h. die alltägliche Basisarbeit.
Für besondere, unerwartete historische
Momente wie z.B. den Zidane-Kopfstoß
im WM Finale – noch im Jahr 2006
ein rares fotograisches Gut – wird das in
Zukunft nicht gelten. Da werden die Handy-Fotos
der “Fanreporter” siegen.
PICTORIAL: Parallel zur übrigen Pressefotograie
indet auch in Sportfotograie
ein Preisverfall statt. Ein
Verfall, der nicht im Sinne der Fotografen
und nicht im Sinne der Agenturen
sein kann. Muss man mittlerweile
jeden Deal mitmachen? Wagen
Sie eine Prognose: Wie wird es da
weiter gehen?
Thomas Leistner: Da ein Preisverfall
nicht in unserem Sinne ist, machen wir
auch nicht JEDEN Deal mit. Allgemein
muss man sich aber damit abinden, dass
ein Markt, auf dem die Angebotsseite aus
den oben angedeuteten Gründen immer
weiter wächst, zu fallenden Preisen neigt.
PICTORIAL: Zum Abschluß dürfen Sie
sich – als Agentur-Mann angesprochen
– etwas wünschen: Was kann
in Ihren Augen auf der Seite der Fotografen
verbessert werden? Was
auf der Seite der Kunden?
Thomas Leistner: Die Fotografen machen
einen guten Job, da muss ich mir
nichts wünschen.
Hinsichtlich der Abnehmerseite wäre
wünschenswert, dass die Kunden auch
weiterhin erkennen, wie wichtig fotograische
Vielfalt ist – und genau dafür steht
imago als Agentur der Fotografen.
3/2016 | PICTORIAL | 00

interview
Henning
Angerer,
pixatlon
Flashmedia
Bild
dpa /
picture
alliance
Agentur: Im Jahr
2002 als 100%iges
Tochterunternehmen
der dpa Deutsche
Presse-Agentur GmbH
– der größten deutschen
Nachrichtenagentur
– gegründet,
bietet picture alliance
heute neben dpa-Fotos
auch Bilder, Graiken
und Videos von
über 220 Partnern an.
Schwerpunkte
Sport: Alle Kernsportarten,
wie Fußball,
Handball, Basketball,
Leichtathletik oder
Tennis, aber auch Action-,
Winter- und Motorsport.
Neben den
großen Turnieren und
Sportereignissen werden
auch Randsportarten
bis hin zur Regionalliga
gecovert.
Alleinstellungsmerkmale:
Ofizieller Fotopartner
des Deutschen
Olympischen Sportbundes,
des Deutschen
Behindertensportverbands,
der
Deutschen Sporthilfe
und des Deutschen
Schwimmverbandes
direkter Zugang zu
Athleten und Veranstaltungen.
Highlights: Kollektion
„privacy by picture alliance“
exklusive Porträtstrecken
von Sportlern
und Funktionären.
Gibt es Überraschendes?
Besonderes?
Welches
Material haben Sie,
das aber viele Kunden
erst mal gar
nicht vermuten würden?
Randsportarten
wie Ultimate Fighting,
Snowboard, Rugby,
Kricket, Darts,
US-Sport, Fun- und
Actionsport etc. ||
Newsletter: Ja || Zusammengestellte
Dossiers? Ja. Plus
eigene Themenportale
zu großen Sportereignissen,
in denen
Historisches und Aktuelles
in Kollektionen
2007 als Internet-
Agentur gegründet,
kooperierte man früher
mit dem DFJV Deutscher
Fachjournalisten
Verband und führte
den Namen DFJV-
Bildportal.com . Trotzdem
war das Portal
ein organisatorisch als
auch inanziell eigenständiges
Unternehmen,
das dann 2011
in Flashmedia Bild umbenannt
wurde.
Schwerpunkte sind
aktuelle Sportbilder
(Fussball-Bundesliga,
Motorsport, Wintersport),
Prominente
und aktuelle Nachrichten.
Zusätzlich Stockmaterial.
Geschäftsführer:
Olga Martinez Herrmann-Jarovoj
|| Gesamtagenturbestand:
800.000 ||
Bestand an Sportfotograie
und sonstiger
aktueller Berichterstattung:
200.000 || Auftragsproduktionen:
ja ||
Angebot an Video:
ja || Besonderheit:
Wenn Video- Aufträge
erteilt werden, bietet
das Portal als Service
wöchentliche Sendezeiten
in den einzelnen
Regionalsendern an ||
Web: www.lashmedia-bild.de
|| Weitere
Distributionskanäle:
picturemaxx
oder Specials kuratiert
wird || Geschäftsführer:
Andreas Genz
und Arian Samaly ||
Gesamtagenturbestand:
40 Mio. Fotos,
Videos, Graiken
und Illustrationen ||
Bestand an Sportfotograie:
rund 10
Mio., davon redaktionelle/aktuelle
Berichterstattung:
etwa
9 Mio., davon Stockmaterial/Symbolbilder:
500.000 || Auftragsproduktionen:
ja ||
Angebot an Video: ja
|| Int. Partneragenturen:
125 internationale
Partneragenturen
– u.a. AP/Associated
Press, Alo, ATP,
DPPI, Icon Sports,
LaPresse, LAT, Offside
Sports, PA Photo,
WRI || Web: www.
picture-alliance.com
|| Weitere Distributionskanäle:
picturemaxx,
international
Agents (FTP-Push/
Hard Drives)
PICTORIAL: Für viele ist der Sport eine sehr ernste Angelegenheit. Sei
es, wenn beim eigenen strengen Trainingsplan die Zähne zusammen
gebissen werden oder wenn der eigene Fußballverein gewinnt – oder
verliert.
Bei Ihrer Bildagentur haben Sie die Sparte „Funny Pics“ und unter
„Unknown Sports“ gibt es Bilder der Disziplinen „Cheese Rolling“,
„Wife Carrying“ und „Mobile Phone Throwing“.
Sprechen komische Bilder mehr Sportler und Sportbegeisterte an
oder lachen da mehr die Unsportlichen? Oder alle?
Henning Angerer: Ich glaube alle. Kuriose Sportbilder sprechen auf jeden fall
mehr Interessierte an als das sachliche journalistische Bild. Sonderbare Bilder
erregen Aufmerksamkeit und wecken die Neugier. Selbstverständlich haben
wir auch journalistische Sportbilder, die das Ereignis illustrieren, z.B. Tor, gelbe
Karte, Jubel ...., aber die haben eher einen geringen Zeitwert und sind nicht
immer so unterhaltsam.
PICTORIAL: Neben Fotos, mit denen sich Berichte über Sportereignisse
bebildern lassen, haben Sie auch Stock-Fotos im Angebot, unter
anderem auch Buchcover. Wie wichtig ist der Anteil an Creative Bildern
und wie groß ist die Nachfrage danach bei Sportfotograien?
Henning Angerer: Ca. 20 % unseres Bestandes sind sogenannte kreative
oder illustrative Motive. Sportereignisse eignen sich hervorragend, um auch
abstrakte Begriffe oder emotionale Themen wie Geschwindigkeit, Teamwork
usw. zu visualisieren. Unsere Kunden wollen Motive, die glaubwürdig sind
und keine gewollt arrangierten Studiobilder.
PICTORIAL: Wie groß ist der Anteil von Hobby- und Smartphone-Fotografen?
Ist die Sportfotograie ein Markt für Proifotografen? Weil
man für schnelle Sportarten eine teure Ausrüstung braucht – etwa ein
Teleobjektiv mit hoher Lichtstärke, um auf Distanz scharfe Bilder zu
schießen.
Henning Angerer: Im Proisport müssen sie schnell und nah dran sein.
Beides schaffen Sie mit einem Smartphone kaum. Im Freizeitsportbereich
sieht es anders aus, aber der kommt in der Berichterstattung kaum vor. Langfristig
werden Smartphones, meiner Meinung nach, eine wichtigere Rolle spielen.
Zum einen ermöglichen sie unkomplizierte Videoaufnahmen, die auch von
Kunden immer mehr gewünscht werden, und zum anderen wird ihre Ästhetik
von der Mehrheit akzeptiert, weil man ähnliche Aufnahmen macht.
PICTORIAL: Haben Sie eine Lieblingssportart? Bei der Sie gerne auf
der Couch oder im Stadion zusehen oder für die Sie selbst schwitzen?
Henning Angerer: „Finals“ wäre meine Lieblingssportart, wenn es sie denn
gäbe! Es sind die Entscheidungsspiele, -runden oder -läufe, egal in welcher
Sportart. Oder: ein 0:1 in einem WM-Finale reißt doch jeden mehr mit als ein
9:0 im Testspiel gegen Liechtenstein.
3/2016 | PICTORIAL | 00