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Rez. Okkup.Grlds

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134 <strong>Rez</strong>ensionen<br />

dass sich unter den Hauptakteuren dieser neuen<br />

europäischen Geschichtspolitik zwar bedeutende<br />

und zu Recht weithin anerkannte Dissidenten kom_<br />

munistischer Diktaturen befinden, ledoch keine<br />

Uberlebenden des nationalsozialistischen Terrors<br />

oder Vertreter von NS-Gedenkstätten.< (325)<br />

Der <strong>Rez</strong>ensent sieht sich in seiner zu diesem<br />

Themenkomplex in den Marxistischen Blattern<br />

(4_2015) vertretenen grundsätzlichen Krjtik an<br />

einem Gedenktag 23. August bestätigt und mit<br />

wichtigen Daten und Gesichtspunkten ergänzt.2<br />

Die gesamteuropäischen geschichtsideologischen<br />

Tendenzen und geschichtspolitischen Maßnahmen<br />

korrespondieren mit alarmierenden Rechtsentwicklungen,<br />

fortschreitender Militarisierung der politik<br />

und der Mobilisierung rechtsterroristischer Umtrie_<br />

be in einer Reihe europäischer Länder. Maßgebliche<br />

politische Kreise in der Bundesrepublik protegieren<br />

militant antikommunistische Ambitionen im europäischen<br />

Maßstab und bis in rechtsextreme Gefilde.<br />

Die fortsch ritts- und aufklärun gsfeindl iche Offensive<br />

bedarf streitbarer Erwiderungen. Der geschichtspolitische<br />

Opportunismus sowie die eifernde wie<br />

unkritische Unterordnung der Linkskoalitjon in Thüringen<br />

auf diesem Gebiet sind kapitulantenhaft und<br />

geben mittel- und langfristig unverzichtbare posi_<br />

tionen einer kämpferischen antifaschistischen und<br />

antimilitaristischen Geschichtsschreibung preis. Die<br />

keineswegs seltenen Bekenntnisse zu revolutionären<br />

Traditionen haben sich im heutigen antiimpe_<br />

rialistischen und radikaldemokratischen Kampf in<br />

neuer Weise zu bewähren.<br />

Ludwig Elm<br />

2 S, auch Ludwig Elm: pakte mit dem Teufel, Vom<br />

Reichskonkordat zum Münchner Abkommen<br />

und zum deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt<br />

(1 933-1 939), Jena 201 5, 24 S. (Rosa-Luiemburg_<br />

Stiftung Thüringen e.V - TEXTE I ARGUTVENTE,<br />

2015/2).<br />

Erin nerungspolitik<br />

statt Entschädigung<br />

Die <strong>Okkup</strong>ation Griechenlands im Zweiten<br />

Weltkrieg. Griechische und deutsche Erinnerungskultur.<br />

Herausgegeben von: Chryssoula<br />

Kambas und Marilisa Mitsou. Böhlau Verlag,<br />

Köln Wien Weimar 2015, 509 S, € 59.90.<br />

Seit der Finanz- und Wirtschaftskrise, vor allem aber<br />

seit die katastrophalen sozialen Auswirkungen der,<br />

durch die >Troika< oktroyierten, >Sparprogramme<<br />

sicht- und fur die meisten Griechen schmerzlich<br />

spurbar wurden, gewann auch die äußerst brutale<br />

deutsche Herrschaft über Griechenland während<br />

des Zweiten Weltkrieges in Hellas wieder erhöhte<br />

mediale Aufmerksamkeit. Viele Griechen erinnert<br />

die Haltung der Bundesregierung und das Wirken<br />

der >Troika< sehr an die deutsche Besetzung zwischen<br />

1941 und 1944. Außerdem weist die Bundesregierung<br />

die, seit dem Zwei-plus-Vier-Abkommen<br />

aus dem .Jahre 'i 990 von Griechenland verstärkf-erhobenen,<br />

Forderungen nach Zahlung der<br />

längst überfälligen Reparationen aus dem Zweiten<br />

Weltkrieg barsch zurück und jst nicht einmal zu Gesprächen<br />

darüber bereit. Große deutsche Medien<br />

entfachten als propagandistische Begleitmusik zur<br />

Haltung der Bundesregierung in der >Griechenlandhilfe<<br />

und in der Entschädigungsfrage eine hasserfüllte<br />

Schmähkampagne gegen >die pleite-GriechenNazikeule< schwingen würden. Viel<br />

außenpolitisches Porzellan ist zerschlagen worden,<br />

Die Herrschenden in Deutschland erprobten<br />

Konzepte, um die Forderungen nach Zahlung der<br />

Reparationen einerseits weiterhin konsequent zurückweisen<br />

und andererseits die dabei zwangsläufig<br />

auftretenden außenpolitischen Schäden durch<br />

>sanftere< Maßnahmen minimieren zu können.<br />

Berlin griff auf ein 2008 entwickeltes Verfahren zuruck.<br />

Damals hatte die Merkel-/Steinmeier-Regierung<br />

als juristischen Großangriff zur Abwehr von<br />

Entschädigungsforderungen aus ltalien eine Klage<br />

beim Internationalen Gerichtshof in Den Haag<br />

eingereicht. Um die erwarteten proteste und die


MARXISTISCHE BLATTER 2 2016<br />

<strong>Rez</strong>ensionen 1 35<br />

damit einhergehende >Trübung des Deutschlandbildes<<br />

abzufedern, kreierte die Bundesregierung<br />

die Politik der >Versöhnungsgesten( und den plan<br />

zur Schaffung einer gemeinsamen, gewisserma_<br />

ßen verbindlichen Sicht auf die Zeit der deutschen<br />

Besatzung. Damals richtete man eigens dafür eine<br />

hochdotierte deutsch-italienischen Historikerkommission<br />

ein. Die Geschichtsforschung wurde zur Le_<br />

gitimation politischer Entscheidungen eingesetzt.<br />

Ab 2014 versuchte man auch gegenuber Athen<br />

mit der Förderung erinnerungspolitischer projekte<br />

zur Schaffung eines einhejtlichen, die deutsche Be_<br />

setzung betreffenden Geschichtsbildes in Deutsch_<br />

land und Griechenland, eingebettet in einen >Zu_<br />

kunftsfondssteinigen Pfad der Entschädigungspolitik< weiter_<br />

gehen, aber zusätzlich >den samtenen Weg der Er_<br />

innerungskultur ... beschreiten.< (l 62)<br />

In diesem Kontext erhält der vorliegende Sam_<br />

melband seine Bedeutung. Im Juli 20.i 2 fand an der<br />

Munchener Ludwig-Maximilians-Unjversität unter<br />

dem Titel >Erinnerungskultur und Geschichtspo_<br />

litjk der <strong>Okkup</strong>ation Griechenlands (j941_j944).<br />

Deutsch-griechisches Gedächtnis in Medien und<br />

LjteraturGespaltene Erinnerung< mit dem Geschichtsbild<br />

über die <strong>Okkup</strong>ation, dessen Wandlungen und Ein_<br />

satz als Geschichtspolitik tn Deutschland, Griechen_<br />

land sowie in ltalien und Bulgarien als den beiden<br />

anderen Besatzungsmächten in Griechenland be_<br />

schäftigen. Der zweite große Themenbereich steht<br />

unter der Uberschrjft >Erfahrungen der <strong>Okkup</strong>ier_<br />

ten< und enthält sechs Beiträge, die hauptsächlicn<br />

die Verarbeitung der Besatzungspolitik in der grie_<br />

chischen Literatur und im Film behandeln. Der dritte<br />

Themenkomplex mit der überschrift >Aufarbeitung<br />

oder Gedächtnisausfall< enthält neun Beiträge, die<br />

srch vor aliem mit der Verarbeitung der <strong>Okkup</strong>ation<br />

in der deutschen Belletristik befassen.<br />

Der Band ist daher kein Geschichtswerk, son_<br />

dern beschreibt die Reflexion der <strong>Okkup</strong>ation in<br />

verschtedenen Genres und Medien. Erniqe Bejträqe<br />

bieten trotzdem neue oder schwer zuqänqliche t"nformationen<br />

zu einzelnen Aspekten de-r Ae"satzung<br />

Das betrifft vor allem die Vorträge des Konstanzer<br />

Historikers Dimitris Kousouris uber Kollaboration<br />

und Widerstand, des niedersächsischen politik_<br />

wissenschaftlers Gregor Kritidis über Deutsche in<br />

der griechischen Befreiungsbewegung sowie dje<br />

Beiträge der Athener Historikerin Odette Varon_<br />

Vassard und der bulgarischen Geschichtswissen_<br />

schaftlerin Nadta Danova uber die Verfolgung der<br />

griechischen Juden.<br />

Unter den Beiträgen, die sich intensiver mit<br />

der <strong>Okkup</strong>ation befassen, ist jener von Anna Ma_<br />

ria Droumpouki aus Athen, die das >gespaltene<br />

Gedächtnis< in Griechenland über das größte<br />

Wehrmachtsverbrechen an der griechischen Bevöl_<br />

kerung, der Tötung von mehr als 700 l\rlenschen<br />

jm Gebiet Kalavrita, untersucht. Dje Beschreibunq<br />

der Aktjon durch Droumpouki offenbart, Oass sil<br />

noch immer der den Blick verengende, ja truben_<br />

de Theorie des Greko-Zentrismus, der Konzentra_<br />

tion auf die Ereignisse rn Griechenland, folgt. Sie<br />

setzt bei der Darstellung der Vorgänge zejtlich viel<br />

zu spät ein (142), nämlich mit der Gefangennahme<br />

etner Wehrmachtskompanie durch partisanen,<br />

deren Fntsendung in das befreite Gebiet im Norden<br />

der Peleponnes bereits Bestandteil der seit<br />

September 1943 geplanten Aktion Kalavrita war.<br />

Dadurch werden die Hintergründe und größeren<br />

Zusammenhänge des Unternehmens nicht sicht_<br />

bar. Es ist heute wissenschaftlicher Standard, dass<br />

grundlegende Ereignisse im okkupierten Griechen_


1 36 <strong>Rez</strong>ensionen<br />

land nur dann schlüssig zu erklären sind, wenn sie<br />

im Kontext der strategischen, manchmal sogar nur<br />

der operativen Uberlegungen der Alliierten und der<br />

deutschen Fuhrung sowie des Gesamtkriegsverlaufs<br />

gesehen werden.<br />

Auffällig ist, dass der Band, der den Titel >Die<br />

<strong>Okkup</strong>ation Griechenlands,..( trägt, keinen Beilrag<br />

zut Wlrtschaftspolitik der <strong>Okkup</strong>anten und<br />

deren Reflexion im heutigen Griechenland und im<br />

Geschichtsbild Deutschlands enthält. Das ist umso<br />

erstaunlicher, als die ungeheure ökonomische<br />

Ausbeutung durch das gemeinsame Agieren von<br />

Wehrmacht und deutscher Großwirtschaft maßgebliche<br />

Ursache für die im Herbst 1941 einsetzende<br />

Hungerkatastrophe mit mehreren 100.000 Toten<br />

war. Dieses traumatische Ereignis forderte mehr<br />

Opfer als alle terroristischen Aktionen der Besatzer<br />

zusammen, einschließlich der Vernichtunq der qriechischen<br />

Juden.<br />

Ausfuhrlich und mit neuen Forschungsergebnissen<br />

belegt wird in dem Band dargestellt, wie sich<br />

seit Kriegsende - in Griechenland erst ab 1949<br />

nach dem von der griechischen Oberschicht unter<br />

Fuhrung zunächst der deutschen Eroberer und<br />

nach deren Abzug der Briten und US-Amerikaner<br />

zur physischen Ausschaltung der Hauptkräfte des<br />

antifaschistischen Widerstands gefuhrten Bürgerkrieg<br />

- die unterschiedlichen Sichtweisen auf die<br />

<strong>Okkup</strong>ation, den Widerstand und die Kollaboration<br />

entwickelt haben und wie diese im Kontext<br />

der internationalen Systemauseinandersetzung<br />

sowie der innergriechischen Klassenkämpfe als Geschichtspolitik<br />

zur Unterdruckung der linken Kräfte,<br />

der reaktionären Herrschaft und des politischen<br />

Handelns eingesetzt wurden.<br />

Wenn in dem Band über die Geschichtsforschung<br />

und das Geschichtsbild der Deutschen zur<br />

<strong>Okkup</strong>ation Griechenlands geschrieben wird, dann<br />

ist für die Zeit bis 1990 in den meisten Beitragen<br />

ausschließlich die alte BRD qemeint. Eine Ausnahme<br />

bildet der wohltuend'ooy.ktiu. Vortrag des Historikers<br />

und Journalisten Eberhard Rondholz (187ff.).<br />

Er gibt einen knappen Uberblick über die in der<br />

DDR schon seit Beginn der 1950er Jahre erfolgte<br />

beachtliche Forschungs- und Publikationstätigkeit<br />

zur Besetzung Griechenlands. In der BRD dagegen<br />

waren wissenschaftliche Arbeiten zu diesem Thema<br />

selbst im universitären Bereich lange Zeit tabu<br />

wie in einigen Beiträgen des Bandes eingeräumt<br />

wird. Viele Ordinarien mit häufig tiefbrauner Vergangenheit<br />

hatten aus einsichtigen personlichen<br />

Gründen an dieser Forschungsarbeit kein Interesse<br />

und befanden sich damit in Ubereinstimmung mit<br />

der regierungsamtlich gestützten, weitverbreiteten<br />

Absicht, das Bild von der >sauberen Wehrmacht<<br />

aufrecht zu erhalten und Entschädigungsanspruche<br />

abzuwehren. Die von Rondholz skizzierte Forschung<br />

hatte im Zusammenhang mit der umfangreichen<br />

Unterstützung der Flüchtlinge des griechischen Bürgerkrieges<br />

erheblichen Einfluss auf das Geschichtsbild<br />

eines beachtlichen Teils der DDR-Bevölkerung.<br />

So war der Name von Manolis Glezos >jedem<br />

Schulkind< geläufig. Es ist unverständlich, wenn die<br />

Herausgeberinnen in ihrer als Zusammenfassung<br />

und Ergänzung der Beiträge die Forschung in der<br />

DDR lediglich in eineinhalb Sätzen erwähnen und<br />

diese lediglich als als >Ansätze< zeitgeschichtlicher<br />

Forschung gewertet werden (19). Diese Linie setzt<br />

sich.in den meisten Beiträgen fort. Entgegen jedem<br />

wissenschaftlichem Brauch werden keine Arbeiten<br />

von Historikern aus der DDR genannt. Selbst der<br />

noch mit Unterstutzung der Staatlichen Archiwerwaltung<br />

der DDR erarbeitete Dokumentenband,<br />

der 1992 in Athen erschienen ist und zum ersten<br />

Male (etwa 200) Nazi-Dokumente zur <strong>Okkup</strong>ation<br />

Griechenlands in griechischer Sprache enthält, wird<br />

in keinem Beitrag erwähnT<br />

Die Herausgeberinnen und der Historiker Hagen<br />

Fleischer, Emeritus der Athener Universität, beklagen<br />

in dem Band, dass sich das Deutschlandbild<br />

der Griechen in den letzten Jahren zunehmend<br />

verdustert hätte. Eine Trendwende wird in dem Besuch<br />

des Bundesoräsidenten im März 2014 in dem<br />

von der Wehrmacht geschundenen Dorf Lyngeadis<br />

gesehen. Zum ersten Male seien die Untaten der<br />

Besatzer >offiziell benannt< worden (26 und 51).<br />

Fleischer und die Herausgeberinnen meinen, nun<br />

seien >fundierte Kenntnisvermittlungen und ...<br />

Aussöhnung< möglich. Sie hängen der illusionären<br />

'Vorstellung an, durch >Aufarbeitungtragfähigen<br />

und dauerhaften Geschichtsbewusstsein


MARXISTISCHE BLATTER 2 2016 <strong>Rez</strong>ensionen 137<br />

fur alle Griechen und Deutschen sowie fur die<br />

zwischenstaatlichen Beziehungen zu gelangen.<br />

Noch während des Gauck-Besuches stellte Regierungssprecher<br />

Seibert klar, die Reden des Bundespräsidenten<br />

hätten die Einstellung der Regierung<br />

zur Entschädigung der Opfer nicht verändert. D e<br />

Reparationsfrage sei juristisch und politisch erledigt.<br />

Die großbürgerliche griechische Zeitung<br />

Kathimerini musste, wie die Herausgeberinnen<br />

des Bandes feststellten, prompt auf jene Stimmen<br />

in Griechenland hinweisen, >die immer lauter das<br />

Ungenügen an Gaucks >schönen Worten und nicht<br />

mehrfur die Ver uste und LeidenEinfuhrung in die politische<br />

Wissenschaft< vorlegten, srellten die Herausgeber<br />

der Schrift, Wolfgang Abendroth und Kurt Lenk,<br />

dem Band eine Einleitung voran, rn der sie ihr Verständnis<br />

vom Gegenstand des Buches fixierten.<br />

Die politische Wissenschaft sei eine >Sozialwissenschaft<br />

[...], die sich mit auf Erhaltung oder Veränderung<br />

der gesellschaftlichen Gesamtverfassung<br />

gerichteter Machtbildung beschäftigt.< Zugleich<br />

würden die zu untersuchenden >politische[n] Prozesse<br />

gesellschaftliche Wroerspruche in deren geschichtlichem<br />

Verlauf zum Ausdruck bringen.ihren normativen - auf die praktische<br />

Politik bezogenen - Anspruch auf die Entwicklung<br />

eines gegenhegemonialen Projekts< bezieht, ganz<br />

ohne Zweifel im Sinne Abendroths gewesen wäre,<br />

hat Frank Deppe festgehalten.2 Dem realen Vorhandensein<br />

eines Potentials für ein solches Projekt<br />

war wohl auch die Tatsache geschuldet, dass die<br />

>Einführung< bis in die 1980er Jahre sechs Auflagen<br />

erlebte und sogar - eher unüblich fur ein dezidiert<br />

kritisches Werk - in die von verschiedenen Fachverlagen<br />

gemeinschaftlich herausgegebene Reihe Uni-<br />

Taschenbücher (UTB) aufgenommen wurde.<br />

Diese Zeiten sind vorerst passe. lm Allgemeinen<br />

werden die Gesellschaftswissenschaften heute<br />

von affirmativen Ansätzen dominiert, in denen ein<br />

kritrscher lmpetus nicht gefragt ist. Ein Beispiel dafur,<br />

wie sich die Wissenschaft von der Politik heute<br />

eben auch in intendierter Weise ausschließlich der<br />

>Frhaltrrnn rJtlvL'YsJLt I I dpr ncspllschaftlichen Gesamtver-<br />

fassung< verschreibt und damit als herrschaftskonforme<br />

ldeologieproduktionsmaschine dienen<br />

kann, ist ein Buch, das der traditionsreiche Böhlau-<br />

Verlag im Mai des vergangenen Jahres auf den<br />

Markt gebracht hat. Geschrieben hat es der auch<br />

in Deutschland bekannte Anton Pelinka aus österreich.<br />

Als Politikwissenschaftler hat er unter anderem<br />

beachtenswerte Arbeiten zur ultrarechten FPö<br />

vorgelegt und auch selbst den Konflikt mit deren<br />

langjährigem Häuptling Jörg Haider nicht gescheut.<br />

Die im Rahmen dieser <strong>Rez</strong>ension nur ansatzweise<br />

darzustellenden Positionen, die Pelinka in seinem<br />

Buch entfaltet, untermauern die These der ldeolo-<br />

1 Abendroth, Wolfgang/Lenk, Kurt: Vorwort zur ersten<br />

Auflage, in: dieselben (Hrsg.): Einführung rn die<br />

Politische Wissenschaft, Dritte Auflage, lV1ünchen<br />

1973, S. 5f.<br />

2 Deppe, Frank: Wolfgang Abendroths )Politische<br />

Wissenschaft

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